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Aufbruch in die Zukunft Seite 4

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03 • 2010<br />

Viel Aufwand für<br />

Koksgas-Behandlungsanlagen<br />

E<strong>in</strong> weiteres Drittel der Maßnahmen umfasst<br />

den Umbau und <strong>die</strong> Ergänzung der<br />

Koksgas-Behandlungsanlagen zur Re<strong>in</strong>igung<br />

des Koksofengases und zur Gew<strong>in</strong>nung der<br />

Kohlenwertstoffe. Das gere<strong>in</strong>igte Gas fl ießt<br />

dann über e<strong>in</strong>e ebenfalls neu zu bauende<br />

Koksgasleitung zur Stromerzeugung <strong>in</strong>s<br />

Kraftwerk auf dem HKM-Gelände, wobei<br />

sich aufgrund der verdoppelten Koksmenge<br />

<strong>die</strong> künftig gelieferte Gasmenge ebenfalls<br />

verdoppelt. Auch das zieht natürlich entsprechende<br />

Neubaumaßnahmen nach sich.<br />

Dazu gehören unter anderem: Zwei neue<br />

Vorkühler, zwei neue Teer-Elektro-Filter, zwei<br />

neue H2S-/NH3-Wascher, um Schwefelwasserstoff,<br />

Ammoniak und Cyanwasserstoff<br />

vor der Verstromung aus dem Gas zu entfernen,<br />

e<strong>in</strong> weiterer BTX- (Benzol, Toluol und<br />

Xylol-) Wascher sowie – dah<strong>in</strong>ter – e<strong>in</strong> neuer<br />

Gassauger. „Das ist e<strong>in</strong> Turboverdichter mit<br />

Elektromotorantrieb, der das Koks ofengas<br />

von der Batterie durch <strong>die</strong> Gasre<strong>in</strong>igung h<strong>in</strong>durch<br />

abzieht und den Druck für den Gas-<br />

Transport zum Kraftwerk erhöht“, erläutert<br />

Jürgen Witte. Die ausdestillierten, abgeschiedenen<br />

und ausgewaschenen Zwischenprodukte<br />

werden <strong>in</strong> der noch zu erweiternden<br />

Teeraufbereitung sowie <strong>in</strong> zwei<br />

Claus-Anlagen als Ersatz für <strong>die</strong> bisherige<br />

Schwefelsäure-Anlage aufbereitet und weiterverarbeitet.<br />

Dazu müssen <strong>die</strong> Zwischenprodukte<br />

für <strong>die</strong> zusätzlichen Koksgasmengen<br />

aus der Batterie 1 <strong>in</strong> ebenfalls neu zu<br />

Regelmäßige Kontrollgänge<br />

und <strong>in</strong>tensiver Pflegeaufwand<br />

durch <strong>die</strong> Betriebsmannschaft, wie hier<br />

auf dem Meistergang der Batterie 2,<br />

ermöglichen erst <strong>die</strong> E<strong>in</strong>haltung der<br />

hohen Umweltauflagen.<br />

Die vorhandene Elektroteerfilteranlage und<br />

Wascherstraße für das Koksgas hat e<strong>in</strong>e<br />

Durchsatzkapazität von 75.000 m 3 /h und wird<br />

<strong>in</strong> etwas größerer Form daneben e<strong>in</strong> zweites<br />

Mal entstehen. Kapazität der neuen Straße:<br />

85.000 m 3 /h<br />

bauenden Destillationsanlagen aus den im<br />

geschlossenen Kreislauf gefahrenen Waschfl<br />

üssigkeiten abgetrennt werden. In den beiden<br />

Claus-Anlagen werden dann zum Beispiel<br />

der so <strong>in</strong> konzentrierter Form gewonnene<br />

Schwefelwasserstoff chemisch umgewandelt<br />

<strong>in</strong> Flüssigschwefel und Wasser,<br />

sowie <strong>die</strong> Stoffe Ammoniak und Cyanwasserstoff<br />

zur weiteren Verwertung katalytisch<br />

gespalten. Die <strong>in</strong> den Gasbehandlungs-<br />

anlagen hergestellten Kohlenwertstoffe<br />

Teer, Flüssigschwefel und Benzol werden<br />

anschließend getrennt vermarktet. Das<br />

Beste an <strong>die</strong>ser Maßnahme: Durch <strong>die</strong> Re<strong>in</strong>igung<br />

des Koksofengases wird <strong>die</strong> Umwelt<br />

bei der anschließenden Verbrennung des<br />

Koksgases erheblich entlastet, durch <strong>die</strong> Gew<strong>in</strong>nung<br />

und Umwandlung der im Koksofen-Rohgas<br />

enthaltenen Wertstoffe <strong>die</strong><br />

Wirtschaftlichkeit von HKM weiter verbessert.<br />

Enormer Aufwand beim<br />

Umweltschutz<br />

Apropos Umwelt: Umweltschutz wird bei<br />

allen Teilanlagen mehr als groß geschrieben.<br />

Stichworte hierfür s<strong>in</strong>d unter anderem:<br />

Staubabsaugung bzw. Unterdrückung bei<br />

der Kohle-Anlieferung und Lagerung, Dichtigkeit<br />

der Koksofenkammern durch das e<strong>in</strong>zigartige<br />

nur bei HKM angewandte Verfahren<br />

mit drei Türverriegelungen, gute Verbrennung<br />

<strong>in</strong> der Beheizung der Koksöfen<br />

durch e<strong>in</strong>e dreistufi ge Luftzufuhr und damit<br />

niedrige NOx-Werte, E<strong>in</strong>zelkammerdruckregelung<br />

zur M<strong>in</strong>imierung des Ofenüberdrucks<br />

und damit e<strong>in</strong>e weitere Reduzierung<br />

eventueller Gasverluste. Auch bei der Planung<br />

der Löschanlage wurden völlig neue<br />

Verfahren entwickelt zur <strong>in</strong>tensivst möglichen<br />

Re<strong>in</strong>igung der Löschschwaden und<br />

zur Verh<strong>in</strong>derung von ungere<strong>in</strong>igten Löschschwaden-Austritten<br />

am Löschturm. „Wie<br />

schon bei der ersten, 1984 errichteten Batterie,<br />

erweist sich HKM e<strong>in</strong>mal mehr als

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