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Veranstaltungsprogramm Schlesienreisen - Haus Schlesien

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Die Anziehungskraft des<br />

schlesischen Dichters Joseph<br />

Freiherr von Eichendorff<br />

für alle Generationen<br />

Verlängerung der Sonderausstellung<br />

bis 20. Januar 2008<br />

In vielen Konzert- und Vortragsveranstaltungen<br />

wurde in den letzten<br />

Wochen des 150. Todestages des großen<br />

deutschen Dichters der Spätromantik,<br />

Joseph Freiherr von Eichendorff,<br />

gedacht. Die in allen Teilen<br />

Deutschlands stattfindenden Veranstaltungen<br />

rückten ihn verstärkt ins<br />

Bewußtsein.<br />

Der große Besucherzuspruch, den in<br />

diesen Monaten die Sonderausstellung<br />

„O Täler weit, o Höhen... Eine<br />

Reminiszenz an den schlesischen<br />

Dichter Joseph Freiherr von Eichendorff“<br />

des Museums für schlesische<br />

Landeskunde von HAUS SCHLESIEN<br />

und die entsprechenden Begleitveranstaltungen<br />

sowie öffentlichen Führungen<br />

erfahren, zeigt aber auch, dass<br />

das Gedankengut der Romantik auf<br />

eine große Aufnahmebereitschaft bei<br />

den Menschen stößt. Der in einer<br />

schnellebigen Zeit gefangene und von<br />

Rationalität geprägte, moderne<br />

Mensch sehnt sich offenbar nach<br />

Transzendenz, nach einer Rückkehr<br />

zu Werten, nach einem Stellenwert<br />

von Empfindungen in der Enge des<br />

Alltags.<br />

Die hohen Besucherzahlen, die die<br />

Ausstellung bereits bei der Eröffnung<br />

hatte, setzte sich bei den weiteren Begleitveranstaltungen<br />

fort. Zu dem<br />

Theaterstück von Gertrud Gilbert<br />

„Aus dem Leben eines Taugenichts“<br />

kamen gut 180 Gäste. Frau Gilbert begeisterte<br />

die Zuschauer mit ihrer<br />

Überarbeitung von Eichendorffs berühmtestem<br />

Erzählwerk zusammen<br />

mit der Pianistin Irina Mints. Eine<br />

leichte, humorvolle, schauspielerisch<br />

hervorragende Darbietung, die perfekt<br />

zu der sonnigen „romantischen“<br />

Herbststimmung passte, die rund um<br />

HAUS SCHLESIEN herrschte.<br />

Mehr als 200 Besucher ließen sich<br />

dann Anfang November von Eichendorff-Vertonungen<br />

verzaubern. Der<br />

Bonner Bariton Ulrich Schütte in Begleitung<br />

von Dominikus Burghardt am<br />

Gerhart-Hauptmann-Flügel versetzten<br />

die Hörer nicht nur mit den bekannten<br />

Schumann’schen Liedern<br />

des Liederkreises op. 39 in die Zeit Eichendorffs.<br />

Ein besonderer Genuss<br />

waren an diesem Nachmittag die Ei-<br />

10<br />

Museum BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – DEZEMBER 2007<br />

chendorff-Lieder von Erich W. Korngold<br />

(1897-1957), die dieser bereits im<br />

Alter von 14 Jahren komponiert hatte.<br />

Ebenfalls voll besetzt war der Eichendorffsaal<br />

zu dem Vortrag des Germanisten<br />

der Universität Bonn, PD Dr.<br />

Jürgen Nelles am 1. Adventsonntag.<br />

Der Referent verstand es hervorragend,<br />

einen umfassenden, humorvollen<br />

und spannenden Überblick über<br />

Leben und Werk Joseph von Eichendorffs<br />

vor dem Hintergrund seiner<br />

Verbundenheit mit der schlesischen<br />

Heimat zu vermitteln.<br />

Auf gute Resonanz stießen auch die<br />

öffentlichen Führungen durch die<br />

Sonderausstellung, die über die<br />

Volkshochschulen Siebengebirge,<br />

Siegburg und Bonn angeboten wurden.<br />

Zahlreiche Besucher waren auf<br />

diese Weise das erste Mal im HAUS<br />

SCHLESIEN – viele sicherlich nicht<br />

zum letzten Mal.<br />

Die Persönlichkeit<br />

und das<br />

Werk Eichendorffs<br />

schienen<br />

bereits während<br />

der Vorbereitungen<br />

zu der<br />

großen Ausstellung<br />

von HAUS<br />

SCHLESIEN in<br />

besonderem<br />

Maße geeignet,<br />

sich der immer<br />

wiederkehrenden<br />

Frage zu<br />

stellen, wie man<br />

die Geschichte<br />

und Kultur<br />

<strong>Schlesien</strong>s auch<br />

nachfolgenden<br />

Generationen<br />

nahe bringen<br />

kann, die diese<br />

oftmals nicht<br />

einmal aus dem<br />

Dr. Jürgen Nelles<br />

Schulunterricht kennen. Wie bringt<br />

man einer „Event“-verwöhnten Jugend<br />

bestimmte Themen unseres kulturellen<br />

Erbes näher, wie interessiert<br />

man die in enge Lehrpläne eingebundenen<br />

Lehrer für außerschulische<br />

und unterrichtsergänzende Themen?<br />

Da Eichendorff, wenn zum Teil sicherlich<br />

auch nur noch vage, so doch<br />

als deutscher Dichter allgemein bekannt<br />

ist und viele seiner Gedichte<br />

nicht zuletzt durch deren Vertonungen<br />

geradezu als Volksliedgut gelten,<br />

wurde zu dieser Sonderausstellung<br />

ein besonderes Projekt mit Schülern<br />

gewagt. Es gelang in der Planungsphase<br />

zu der Sonderausstellung, das<br />

benachbarte Oelberg-Gymnasium für<br />

eine Beteiligung an dieser Ausstellung<br />

zu interessieren. Unter der Leitung eines<br />

engagierten Lehrers, der sich anbot,<br />

eine jahrgangsübergreifende<br />

Gruppe von 16 Jugendlichen zu betreuen,<br />

haben diese Schülerinnen und<br />

Schüler im Alter von 14 bis 16 Jahren<br />

sich über ein halbes Jahr in einer Arbeitsgemeinschaft<br />

mit dem Werk und<br />

der Persönlichkeit Eichendorffs beschäftigt.<br />

Das Ergebnis dieser Arbeit<br />

waren vier Lernstationen, in denen<br />

sein Leben, sein Werk, seine Zeitgenossen<br />

und die Epoche der Romantik<br />

vorgestellt wurden. Die Jugendlichen<br />

gingen auf ihre Weise an das Thema<br />

heran und entwarfen mit dem Ziel,<br />

sich in einer Ausstellung eines etablierten<br />

Museums einbringen zu können,<br />

sehr kreative Ideen zur Darstellung<br />

des Gelernten für andere Jugendliche.<br />

„Aus dem Leben eines Taugenichts“ – dargeboten im Eichendorffsaal

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