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Veranstaltungsprogramm Schlesienreisen - Haus Schlesien

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BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – DEZEMBER 2007 Weiterbildung/Mitglieder<br />

war – und die mir nun beim Lesen des<br />

Briefes mit den Grüßen an den Rhein<br />

wieder einfiel: Einen ‘Gruß an den<br />

Rhein’ hatte im selben Jahr (1826), als<br />

Frédéric Chopin sein Debut in Bad<br />

Reinerz gab, in Bad Godesberg Ferdinand<br />

Ries, Schüler Beethovens, als<br />

Klavierkonzert komponiert, von dem<br />

es heißt – daß es auf Chopin vorausweise<br />

(zudem in dessen Lieblingstonart<br />

As-dur steht)! Übrigens 2005 erstmals<br />

eingespielt: und dies nicht etwa<br />

am Rhein oder an der Donau, sondern<br />

im fernen Neu Zealand. Anscheinend<br />

weit auseinander und doch<br />

wieder so nahe beieinander liegen die<br />

Dinge offenbar manchmal...!<br />

Das Matinée-Konzert: ‘Frédéric Chopin<br />

zum 180. Jahrestag seines ersten<br />

öffentlichen Konzertauftritts am 26.<br />

August 1826 im schlesischen Bad Reinerz’<br />

– sowie seinem Lehrer Joseph<br />

Elsner – gewidmet, fand, wie bereits<br />

erwähnt, am 27. August im HAUS<br />

SCHLESIEN statt. Auf dem Programm<br />

standen frühe Werke des Komponisten,<br />

die 1826 vom 16jährigen Chopin<br />

gespielt worden sein könnten, sowie<br />

meisterliche Proben aus seiner späteren<br />

Schaffenszeit – dargeboten auf<br />

dem Steinway-Flügel des Literatur-<br />

Nobelpreisträgers Gerhart Hauptmann!<br />

Als Intermezzo zwischen beiden<br />

Teilen wurde ein eigens für diesen<br />

Anlaß in Auftrag gegebenes Werk uraufgeführt,<br />

mit dem Chopins Lehrer,<br />

der aus Grottkau stammende Joseph<br />

Elsner, geehrt werden sollte. So war zu<br />

dem weithin bekannten Lied von der<br />

‘Grottkauer Vesper’ eine Klavier-Ballade<br />

entstanden, für die Burkhard<br />

Wepner, Dozent für Ton-satz an der<br />

Musikhochschule Köln, und nicht minder<br />

die Pianistin, die das Werk aus der<br />

Taufe hob, ‘vom begeisterten Publikum<br />

viel Beifall’ ernteten (so die Presse).<br />

Das umfangreiche Klavierstück<br />

Runde Geburtstage im Januar<br />

Max Wolfgang Kunze, Hannelore Runow,<br />

Hermann Heldermann, Waldtraut<br />

Koch, Gerhard Doenst,<br />

Runde Geburtstage im Februar<br />

Irmtraud Jäckel, Herbert Richter, Eli -<br />

sabeth Oehler, Hannelore Brause<br />

geht über das mundartliche Scherzlied<br />

deutlich hinaus: Spiegelt es nicht gar<br />

am Beispiel einer eher zufälligen Ortschaft<br />

so etwas wie Geschichte und<br />

Schicksal <strong>Schlesien</strong>s und seiner Menschen<br />

wider...? Immerhin: nach Dramatik<br />

und Wehmut des Mittelteils kehren<br />

schließlich Zuversicht und versöhnlichere<br />

Klänge zurück.<br />

Mit dem Konzert im ‘HAUS SCHLE-<br />

SIEN’ schließt sich gewissermaßen<br />

die Rundreise ‘auf Frédéric Chopins<br />

<strong>Schlesien</strong>-Spuren’ – aber doch noch<br />

nicht ganz: Nur wenige Tage nach der<br />

Matinée wurde (am 4. September) im<br />

WDR 3 die Aufzeichnung des Abschlußkonzerts<br />

vom diesjährigen Bad<br />

Reinerzer Chopin-Festival gesendet.<br />

Ich war weniger gespannt auf die Musik,<br />

die ich ja kannte, als vielmehr<br />

darauf, wie denn diesmal die Ansage<br />

dafür lauten würde, nachdem ich<br />

mich (siehe Häämtebärnla’ 2006)<br />

nicht wenig darüber gewundert hatte,<br />

wie der WDR einst – im Rahmen der<br />

Festspielübertragungen 2004 – hatte<br />

verlauten lassen, daß ‘am 3. August<br />

1826 der damals 16jährige Frédéric<br />

Chopin mit seiner Mutter und zwei<br />

Schwestern in den polnischen Kurort<br />

Duszniki Zdrój (!) gekommen’ sei.<br />

Mein dies beanstandender Hörerbrief<br />

war zwar unbeantwortet geblieben,<br />

doch wiederholte sich ein so peinlicher<br />

Fehlgriff im Folgejahr zumindest<br />

nicht. Der nun wortführende<br />

NDR umging den sensiblen Punkt<br />

allerdings geschickt, indem er formulierte:<br />

‘Heute laden wir Sie ein zu einem<br />

Klavierabend mit dem russischen<br />

Pianisten Stanislaw Bunin, der<br />

am 7. August dieses Jahres im Chopin-<strong>Haus</strong><br />

in Duszniki Zdrój im Rahmen<br />

der Chopin-Festspiele stattgefunden<br />

hat... Die internationalen Chopin-Festspiele<br />

im polnischen Dusz-<br />

Mitgliederecke<br />

Runde Geburtstage im März<br />

Heinrich Güntzel, Annemarie Blaschke,<br />

Gerd Ferdinand, Christine Vocke-Kämmer,<br />

Elisabeth Bräuer, Monika Hoffmann,<br />

Ingeborg Grabitzke, Annedore<br />

Ludwig, Brunhilde Fuchs, Heinz Neuenhausen,<br />

Ingeborg Müller<br />

niki Zdrój sind das weltweit größte<br />

Chopin-Festival. Es findet im Gedenken<br />

an die Wohltätigkeitskonzerte<br />

statt, die Frédéric Chopin während<br />

seines Kuraufenthaltes im Jahre 1826<br />

d o r t gab...’ Dies bereits ein Fortschritt...?<br />

Und wie nahm sich am 4. September<br />

2006 die Einleitung zur Festspielaufzeichnung<br />

vom 12. August schließlich<br />

aus? ‘Heute vom Mitteldeutschen<br />

Rundfunk...: Preisträgern internationaler<br />

Musikwettbewerbe ist der heutige<br />

Festspielabend gewidmet. Im ersten<br />

Teil bringen wir einen Klavierabend<br />

mit dem polnischen Pianisten<br />

Rafał Blechacz... Sein Konzert war der<br />

Höhepunkt beim diesjährigen Chopin-Festival<br />

in Duszniki Zdrój, dem<br />

früheren Bad Reinerz, in das der damals<br />

16jährige Frédéric Chopin mit<br />

seiner Mutter und zwei Schwestern<br />

kam, um sich einer Lungenkur zu<br />

unterziehen. Spontan soll er dort 1826<br />

zwei private Wohltätigkeitskonzerte<br />

und sein erstes öffentliches Konzert<br />

überhaupt gegeben haben, was polnische<br />

Künstler zum Anlaß nahmen,<br />

ihm 120 Jahre später – 1946 – genau<br />

an diesem Ort ein Festival zu widmen.’<br />

Ob die Nennung auch des deutschen<br />

Ortsnamens (wie in der polnischen<br />

Dokumentation von 2005) nur mit der<br />

größeren Nähe Mitteldeutschlands<br />

zum schlesischen Osten zu tun haben<br />

mag? Oder sind wir inzwischen doch<br />

so weit, daß historische Redlichkeit<br />

gegenüber politischem Dogmatismus<br />

die Oberhand zu gewinnen beginnt...?<br />

Es wäre, zumal auch für die Verantwortlichen<br />

unserer Medien, wirklich<br />

an der Zeit.<br />

Neue Mitglieder<br />

Heinz Stirken, Rosemarie Stirken,<br />

Wolff Hartmann<br />

Wir trauern um unsere<br />

ehemaligen Mitglieder:<br />

Dr. Gerhard Blaschke<br />

(Konradswalde), Köln<br />

Horst Mielke, Olga Ullmann, Dr. Günther<br />

Dommann, Dr. Manfred Schubert,<br />

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