Veranstaltungsprogramm Schlesienreisen - Haus Schlesien
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BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – DEZEMBER 2007 Reiseberichte<br />
Elisabethkirche, die wir besichtigen<br />
wollen, ist die größte und reichste Kirche<br />
der Stadt Breslau, die jetzt etwa<br />
640.000 Einwohner zählt. Während<br />
der Kriegshandlungen wurde nur das<br />
Dach der Kirche beschädigt, doch<br />
1976 gab es durch einen Blitzschlag<br />
mit nachfolgendem Brand größere<br />
Schäden. Im Jahr 1526 wurde das Gotteshaus<br />
evangelisch. Noch einmal wüteten<br />
hier Brände: 1976 und 1977. –<br />
Wir betrachten den Chor und seine<br />
Ausstattung.<br />
Das Gestühl stammt aus drei Kunstperioden.<br />
Die Skulpturen des seitlichen<br />
Epitaphs von Jodokus Erlach<br />
stammen aus dem 16. Jahrhundert.<br />
Die prächtigen Fenster der Elisabethkirche<br />
sind aus der letzten Nachkriegszeit.<br />
Der Turm ist 125 m hoch,<br />
er ist wohl der höchste in Breslau. Die<br />
Turmspitze fiel 1529, kurz nach der<br />
Reformation, durch einen Sturm herunter.<br />
Das Volk murmelte: „Das<br />
kommt von der neuen Religion!“ –<br />
nein, die Spitze war falsch gebaut!<br />
Jetzt trägt sie einen Renaissance-<br />
Helm; 300 Stufen führen nach oben.<br />
Gegenüber dem Eingang zum<br />
Schweidnitzer Keller am Rathaus versperren<br />
Transparente den Weg. Sie<br />
zeigen Bilder mit Szenen aus den Tagen<br />
der polnischen Revolution im Jahr<br />
1988. Die orangefarbenen Mützen, die<br />
man trug, sind toll! Den Tunnel für<br />
das Schweidnitzer Bier unter der Straße<br />
am Ring gibt es noch. Die vielen<br />
Skulpturen auf der Süd- und Ostseite<br />
des Rathauses werden erklärt.<br />
Die vielen Giebel der Patrizierhäuser<br />
auf Ring und Salzmarkt mussten nach<br />
Der Breslauer Ring<br />
dem letzten Krieg fast alle neu gemauert<br />
werden. Heute kann man sich<br />
das Ausmaß der Zerstörung gar nicht<br />
mehr vorstellen.<br />
Wir verlassen den Ring und wenden<br />
uns der großen Maria-Magdalena-<br />
Kirche zu. Sie ist die Patrizierkirche<br />
und war seit 1523 zunächst evangelisch.Heute<br />
ist sie katholisch und eine<br />
Domkirche. Der in der historischen<br />
Literatur viel zitierte Peter Wlast soll<br />
das Portal gestiftet haben. Er soll ein<br />
Wikinger gewesen sein, der nach<br />
<strong>Schlesien</strong> einwanderte und hier reich<br />
wurde. Die Maria-Magdalena-Kirche<br />
wurde im Krieg zu 50% zerstört, sie<br />
hat jetzt keine Helme mehr.<br />
Markthalle in Breslau<br />
Später wandern wir u.a. am Saigon-<br />
Hotel vorbei, am Hotel Mercure und<br />
der Dominikaner-Kirche.<br />
Nachmittags regnet es heftig. Wir sind<br />
mit dem Schirm unterwegs, nachdem<br />
uns der Bus ein Stück des Weges abgenommen<br />
hat. Die Oder führt Hochwasser,<br />
und die „Oderfahrt“ muss ausfallen!<br />
Diesmal haben wir wirklich<br />
Pech mit dem Wetter!<br />
Einige Bemerkungen zur Stadt Breslau.<br />
Das Stadtgebiet umfasst 300 km 2<br />
und es liegt 111 m über dem Meeresspiegel.<br />
Die Kämpfe von Januar bis<br />
Mai 1945 haben sie vernichtet. Die<br />
Oder teilt sich hier in 4 bis 5 Wege; die<br />
Zahl der Brücken ist mir nicht bekannt.<br />
Neben den zahlreichen anderen Kirchen<br />
ist der Dom der schönste und am<br />
besten ausgestattetste. Christina erklärt<br />
uns die Details der vielen Kostbarkeiten<br />
im Innern sehr präzise und<br />
verständlich. Wir sind alle sehr beeindruckt.<br />
Aber ich bin überfordert,<br />
wenn ich das alles behalten soll! Die<br />
Nonne, die das Gittertor wieder hinter<br />
uns verschließt, spricht ein freundliches<br />
Schlesisch!<br />
Draußen regnet es weiter. Gott sei<br />
Dank steht der Bus in der Nähe, und<br />
wir kommen endlich ins Warme.<br />
Abendessen gibt es auch heute in einem<br />
Lokal am Ring. Die Lauben vor<br />
den Restaurants am Ring sind gähnend<br />
leer. Bevor wir ins Hotel zurückkehren,<br />
„drehen wir noch eine Runde“<br />
um Rathaus und Tuchhallen.<br />
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