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Nordlicht_0906.qxp - Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein

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DR. WOLF-GÜNTER RIESENKAMPFF,<br />

ALLGEMEINARZT AUS FRIEDRICHSKOOG<br />

„Wer noch kann und will, soll es<br />

doch tun.<br />

1. Unsere Patienten werden sich eh<br />

jüngeren Kollegen zuwenden,<br />

wenn wir Alten nicht mehr auf der<br />

Höhe sind.<br />

2. Unseren Politikern ist es sowieso<br />

egal. Ihnen geht es doch nur darum,<br />

Dumme zu finden, die sie für<br />

den desolaten Zustand in der GKV<br />

verantwortlich machen können.<br />

3. Für die anderen „Leistungsanbieter“<br />

ist ein alter Arzt keine Konkurrenz,<br />

weil er sich nicht mehr<br />

so zäh und unnachgiebig im<br />

Verhandeln von Geldern zeigt.<br />

Arbeitende alte Ärzte werden die<br />

Probleme nicht lösen, auch nicht<br />

übergangsweise. Nach dann 35 Jahren<br />

Arbeit, an 220 Tagen im Jahr, täglich<br />

zehn bis zwölf Stunden, voller<br />

Verantwortlichkeit für Patienten,<br />

Personal, Familie und mich und den<br />

Murksereien der Politiker aus Bonn<br />

und heute aus Berlin sehe ich es<br />

nicht ein, auch nur einen Tag länger<br />

als notwendig zu arbeiten.<br />

Schlussendlich: Mir reicht es! Macht<br />

das ohne mich. Gott erhalte mir<br />

Gesundheit, Lebensfreude und die<br />

Rente.“<br />

DR. GUNTER FANGERAU,<br />

ALLGEMEINARZT IN MELDORF<br />

„Die spontane Antwort: Ich bin doch<br />

nicht irre. Es gibt keinen Anreiz für<br />

mich, länger als bis zum 63sten<br />

Lebensjahr zu arbeiten. Zur Zeit geht<br />

es mir gut, da ich einen Praxispartner<br />

habe, der auch mein Nachfolger<br />

ist. Geteiltes Leid ist halbes Leid. Wenn ich noch länger<br />

arbeiten soll, müsste sich einiges ändern:<br />

- Die Leistungen müssen in Euro bezahlt werden.<br />

- Die Zwangsfortbildung wird gestrichen.<br />

Wer das Zertifikat hat, wird besser bezahlt.<br />

- DMP werden wegen Nutzlosigkeit gestrichen, das<br />

gesparte Geld in Schulungen für Patienten gesteckt.<br />

- Existenzbedrohung der Hausarztpraxen durch<br />

Medikamentenregresse muss wegfallen.<br />

- Der Notdienst muss neu geregelt werden.<br />

- Mehr Wert auf Prävention als auf Reparaturmedizin.<br />

Wenn Sie dies machen, brauchen Sie mich nicht mehr,<br />

denn dann haben Sie ausreichend Nachwuchs.“<br />

DR. HANS-JOACHIM WIRTZ, CHIRURG IN PREETZ<br />

11<br />

„Zunächst sehe ich noch keinen Ärztemangel.<br />

Selbst wenn es einen gäbe,<br />

ist dieser durch die arztfeindliche<br />

Politik verursacht. Damit ist der<br />

Sicherstellungsauftrag ausgehebelt.“<br />

WILKO SCHOORMANS,<br />

ALLGEMEINARZT IN SCHLESWIG<br />

„Ich könnte es mir vorstellen, so<br />

lange zu arbeiten, da ich einerseits<br />

gerne arbeite und andererseits mich<br />

mit über 68 Jahren um mindestens<br />

20 Jahre jünger fühlen würde. Ob<br />

ich meine Frau davon überzeugen<br />

kann, ist allerdings fraglich.“<br />

09 | 2006 <strong>Nordlicht</strong> AKTUELL

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