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Nordlicht_0906.qxp - Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein

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haus nicht durch einen Vertragsarzt besetzt ist, soll die Bereitschaft<br />

und Tätigkeit der Krankenhausärzte mit einer Pauschale abgegolten<br />

werden (Kieler Modell). Diese Pauschale wird zwischen 30 Euro<br />

und 100 Euro liegen und orientiert sich an einer geschätzten Fallzahl<br />

pro Nacht und dem bisherigen Erlös des jeweiligen Krankenhauses<br />

aus Notfällen. Es sind Gesamtvergütungsanteile, die schon immer<br />

in die Krankenhäuser geflossen sind.<br />

Fahren und gefahren werden<br />

Gut gemeint ist nicht immer schlecht gedacht. Größere Fahrbezirke<br />

bedeuten mehr Einsätze und längere Wege für den fahrenden Dienst.<br />

Um die Belastung für den Arzt zu reduzieren, hatte die Arbeitsgruppe<br />

Notdienst über einen Taxi-Dienst oder eine eigene Fahrzeugflotte mit<br />

Fahrer nachgedacht. Dieser Komfort ist jedoch von dem überwiegenden<br />

Teil der Ärzte abgelehnt worden. Aus nachvollziehbaren Gründen.<br />

Daher wird hier das Prinzip der persönlichen Präferenz greifen:<br />

Wer selbst fahren will, soll es tun. Für die übrigen wird die KV bei ausreichender<br />

Nachfrage einen Service landesweit verhandeln.<br />

Verantwortliche vor Ort<br />

Die Organisation des Notdienstes vor Ort wird zukünftig kreisübergreifend<br />

sein. Daher sieht die neue Notdienstsatzung für jeden<br />

der 26 Notdienstbezirke einen Notdienstbeauftragten und einen<br />

Stellvertreter vor. Der Notdienstbeauftragte erstellt die Dienstpläne<br />

für den fahrenden Dienst und die Anlaufpraxis. Über ihn läuft auch<br />

die Abrechnung der durchgeführten Dienste. Er meldet diese per<br />

Liste zur KVSH, wo die Überweisung des Honorars auf das persönliche<br />

Konto des diensthabenden Arztes erfolgt. Der Notdienstbeauftragte<br />

der KVSH hat am 18. Oktober in Rendsburg die von den<br />

Kreisstellen benannten regionalen Beauftragten zu einer ersten<br />

Runde zusammengerufen.<br />

Abrechnung<br />

Auch wenn die Dienste auf der Basis von 50 Euro je Stunde pauschaliert<br />

vergütet werden, muss leider immer noch eine EBM-Dokumentation<br />

erfolgen. Wir beherbergen viele Gäste aus anderen<br />

Bundesländern, die bei „bereichsfremden“<br />

Krankenkassen versichert sind. Die Vergütung<br />

können wir von diesen Kassen<br />

nur über eine EBM-Abrechnung holen.<br />

Aber auch für „unsere“ Krankenkassen<br />

müssen Fallzahlen, Leistungen, Wegegelder<br />

und Patientendaten erfasst sein.<br />

Und leider auch der aufwändige Einzug<br />

der zehn Euro im Notdienst.<br />

Leitstellen<br />

In Kiel, Lübeck, Rendsburg und Flensburg<br />

haben die Ärzte eigens für den Notdienst Arztrufzentralen<br />

eingerichtet. Andere Notdienste<br />

kooperieren mit externen Dienstleistern. Die<br />

Modellregion <strong>Schleswig</strong> arbeitet mit der Rettungsleitstelle<br />

der Berufsfeuerwehr (BF) Flensburg<br />

zusammen. Die Erfahrungen der <strong>Schleswig</strong>er<br />

Ärzte zeigen, dass die Disponenten der BF einen guten<br />

Job machen. Nachdem wir nun über die 01805<br />

11 92 92 verlässliche Zahlen der eingehenden Anrufe sowie<br />

der Dauer der Anrufe haben, können wir über die Vergütung<br />

der Leitstelle Flensburg verhandeln. Gleichzeitig la-<br />

19<br />

den wir alle Rettungsleitstellen zu einer Zusammenarbeit ein. Wie<br />

diese Kooperationen aussehen und wann sie vor Ort starten können,<br />

hängt von den Leitstellen ab. Deshalb werden im Jahr 2007 auch<br />

die Arztrufzentralen zunächst bestehen bleiben. Es sei denn, dass<br />

wie in Flensburg die Entscheidung für eine neue Lösung gefallen ist.<br />

Fachärztliche Dienste<br />

Für die Notdienstversorgung in den Fachgebieten Augenheilkunde<br />

und HNO-Heilkunde wurde mit den beiden Berufsverbänden folgende<br />

Lösung besprochen: An Wochenenden und Feiertagen werden<br />

in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> jeweils fünf Ärzte für sechs Stunden (drei Stunden<br />

samstags, drei Stunden sonntags) Notfallsprechstunden in ihren<br />

Praxen leisten. Die Präsenzen sind regional so zu organisieren, dass<br />

eine möglichst gleichmäßige Erreichbarkeit gewährleistet wird. Dafür<br />

sind die beiden Notdienstbeauftragten dieser Fachgruppen verantwortlich.<br />

Wir denken daran, die Koordinierung der Anrufe für die<br />

fachärztlichen Dienste einer Leitstelle zu übertragen.<br />

Dienste der Kinder- und Jugendärzte<br />

Die Struktur sieht vor, dass in den Notfallpraxen an Wochenenden<br />

und Feiertagen auch Sprechstunden von Pädiatern integriert<br />

werden. Für die Notfallpraxen ist dies eine Abrundung des Angebots.<br />

Solche Sprechstunden werden seit Jahren in Kiel zur Zufriedenheit<br />

aller durchgeführt. Es funktioniert jedoch nur, wenn genügend<br />

Kinderärzte in dem Notdienstbezirk niedergelassen sind. Zur<br />

Ausgestaltung führen wir noch Gespräche mit dem Berufsverband der<br />

Kinder- und Jugendärzte.<br />

Weitergehende Informationen<br />

Wir informieren laufend über die Kreisstellen, die regionalen Notdienstbeauftragten,<br />

das NORDLICHT und über unsere Internet-Seite.<br />

Am 23. Oktober haben alle dienstpflichtigen Ärzte ein Anschreiben<br />

sowie einen Fragebogen zum neuen Notdienst erhalten. In dem Fragebogen<br />

bitten wir um Nennung von Präferenzen im Notdienst<br />

(Werktage, Wochenenden, Notfallpraxis oder fahrender Dienst etc.).<br />

Die Ergebnisse bereiten wir für die regionalen Dienstbeauftragten<br />

auf. Wir wollen damit die Dienstplanerstellung vor Ort erleichtern.<br />

Auf www.kvsh.de finden Sie auf der homepage die hier abgebildete<br />

Karte der Notdienstbezirke mit Gemeindegrenzen<br />

sowie die Namen der zuständigen<br />

Notdienstbeauftragten. Unsere Hotline<br />

04551 883 883 ist auch für Fragen<br />

zum Notdienst geschaltet.<br />

09 | 2006 <strong>Nordlicht</strong> AKTUELL

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