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PTB-Mitteilungen 2012 Heft 2

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<strong>PTB</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> 122 (<strong>2012</strong>), <strong>Heft</strong> 2<br />

1896 – Schönrock<br />

verbessert die Zuckeranalytik<br />

1895 – Lummer und Wien<br />

entwickeln erste Hohlraumstrahler<br />

Aufbauend auf einer Idee<br />

von Gustav Kirchhoff (1860)<br />

entwickeln Otto Lummer und<br />

Willy Wien erste Hohlraumstrahler<br />

zur praktischen<br />

Erzeugung der Wärmestrahlung<br />

Schwarzer Körper.<br />

In der PTR werden zur Unterstützung der Industrie die Grundlagen für<br />

quantitative Zuckerprüfungen mit Hilfe der Polarimetrie gelegt. Dazu<br />

entwickelt Otto Schönrock neue Saccharimeter zur Messung der optischen<br />

Aktivität von Zuckerlösungen und untersucht die Eigenschaften<br />

von Normalzuckerlösungen und Quarzplattennormalen.<br />

1896 – Wien’sches Strahlungsgesetz<br />

Wilhelm Wien formuliert ein Strahlungsgesetz,<br />

von dem man für einige<br />

Jahre glaubt, dass es die Wärmestrahlung<br />

eines Schwarzen Körpers exakt<br />

beschreibt, bis Präzisionsmessungen von<br />

Otto Lummer und Ernst Pringsheim<br />

(1899) sowie von Ferdinand Kurlbaum<br />

und Heinrich Rubens (1900) deutliche<br />

Abweichungen bei hohen Temperaturen<br />

und großen Wellenlängen zeigen.<br />

1897 – Hauptgebäude<br />

(später Werner-von-<br />

Siemens-Bau)<br />

Für die Aufgaben der II.<br />

Abteilung, der Technischen,<br />

wird gegenüber dem Observatorium<br />

das vierstöckige,<br />

U-förmige Hauptgebäude<br />

errichtet.<br />

1895 – Friedrich Kohlrausch<br />

wird Präsident der PTR<br />

Friedrich Kohlrausch (1840–1910) studiert<br />

Physik in Erlangen und Göttingen. Ab 1870<br />

ist er nacheinander ordentlicher Professor in<br />

Zürich, Darmstadt, Würzburg und Straßburg.<br />

Kohlrausch gilt als einer der meisterhaftesten<br />

Messtechniker des 19. Jahrhunderts<br />

und als einer der Mitbegründer der physikalischen<br />

Chemie. Er ist Autor des 1870 als<br />

„Leitfaden der Praktischen Physik“ erschienenen<br />

ersten Lehrbuchs zur Experimentalphysik, das er zum Lehrbuch<br />

für Generationen erweiterte. Er ist Kurator der PTR von der ersten<br />

Stunde bis 1910 und von 1895 bis 1905 ihr Präsident.<br />

1898 – Orlich erstellt<br />

Selbstinduktivitätsnormale<br />

1899 − Abweichungen vom<br />

Wien’schen Strahlungsgesetz<br />

Chronik �<br />

Ernst Orlich stellt die ersten Selbstinduktivitätsnormale<br />

nach der Methode von Max Wien her<br />

und entwickelt umfangreiche Berechnungen für<br />

Induktivitäts- und Kapazitätsnormale, die im<br />

Vieweg Verlag veröffentlicht werden. Die Arbeiten<br />

werden später von Erich Giebe und Gustav<br />

Zickner fortgeführt.<br />

Otto Lummer und Ernst Pringsheim messen an<br />

einem elektrisch geheizten Hohlraumstrahler bei<br />

Temperaturen bis 1600 °C und Wellenlängen bis<br />

zu 6 µm Abweichungen der emittierten Wärmestrahlung<br />

vom Wien’schen Strahlungsgesetz im<br />

Bereich hoher Temperaturen und großer Wellenlängen.<br />

Die Messungen werden bis 18 µm ausgedehnt.<br />

Die Abweichungen nehmen zu.<br />

1900 − Gumlich untersucht<br />

Transformatorbleche<br />

Ernst Gumlich entdeckt, dass siliziumhaltiges Eisen<br />

einen erhöhten elektrischen Widerstand und damit<br />

geringere Wirbelstromverluste aufweist. Der Elektromaschinenbau<br />

greift diese Entwicklung auf und<br />

macht Gumlichs Entdeckung zu einem der wesentlichen<br />

technischen und wirtschaftlichen Impulse, die<br />

von der PTR ausgehen.<br />

1900<br />

1898 – Gesetz betreffend die elektrischen<br />

Maßeinheiten<br />

Die PTR erhält durch das am 1. Juni von Kaiser<br />

Wilhelm II. unterzeichnete Gesetz betreffend<br />

die elektrischen Einheiten ihre erste gesetzliche<br />

Aufgabe. Sie soll die im Gesetz definierten elektrischen<br />

Einheiten darstellen und bewahren und<br />

Messgeräte für elektrische Größen prüfen.<br />

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