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PTB-Mitteilungen 2012 Heft 2

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<strong>PTB</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> 122 (<strong>2012</strong>), <strong>Heft</strong> 2<br />

1925 – Meißner gelingt die<br />

Verflüssigung von Helium<br />

Walther Meißner gelingt es, in der PTR<br />

den von ihm konzipierten weltweit<br />

dritten Heliumverflüssiger erfolgreich<br />

in Betrieb zu nehmen und zum ersten<br />

Mal in Deutschland 200 cm 3 flüssiges<br />

Helium (Siedetemperatur 4,2 K)<br />

herzustellen. Aufgrund der Unterstützung<br />

durch die Notgemeinschaft<br />

der Deutschen Wissenschaft wird das<br />

Kältelaboratorium der PTR so etwas<br />

wie ein nationales Kältelaboratorium<br />

des Deutschen Reichs.<br />

der Spektrallinien im<br />

starken Magnetfeld.<br />

Man kann ihn als<br />

den bedeutendsten<br />

Spektroskopiker seiner<br />

Zeit bezeichnen, der<br />

die zuverlässige exakte<br />

Messung über alles<br />

schätzt. Paschen wird<br />

1924 Präsident der<br />

PTR und 1933 durch<br />

die Nationalsozialisten<br />

in den Ruhestand<br />

versetzt. Danach lehrt<br />

er an der Berliner<br />

Universität.<br />

1925 − Max von Laue<br />

wird „nebenamtlicher“ Berater<br />

der PTR<br />

Max von Laue hat schon während seines<br />

Studiums Kontakt zur PTR über Otto<br />

Lummer und später zu Walther Meißner.<br />

Präsident Nernst betreibt mit Unterstützung<br />

des Kuratoriums die Einstellung<br />

eines theoretischen Physikers zur<br />

Stärkung der wissenschaftlichen Arbeiten<br />

der PTR. Max von Laue, seit 1919<br />

Ordinarius für Physik an der Berliner<br />

Universität, übernimmt diese Aufgabe<br />

nebenamtlich und ist einen Tag pro<br />

Woche in der PTR.<br />

1926 – Leuchtresonatoren zur<br />

Frequenzkontrolle<br />

Erich Giebe und Adolf Scheibe entwickeln<br />

„Leuchtresonatoren“, bei denen<br />

die mechanische Resonanz in Quarzschwingern<br />

durch Hochfrequenz angeregt<br />

und über die dabei entstehende<br />

Leuchterscheinung in einer Neonatmosphäre<br />

detektiert wird. Mit einer<br />

Reproduzierbarkeit von 10 −6 werden<br />

die Resonatoren zur Frequenzkontrolle<br />

abstimmbarer Sender eingesetzt.<br />

1926 – Kösters-Komparator<br />

1925 – Ida Tacke<br />

und Walther Noddack<br />

Chronik �<br />

Ein neuartiger Interferenzkomparator<br />

wird zur Längenmessung an Endmaßen<br />

bis 1 m eingesetzt. Ein von Wilhelm<br />

Kösters patentiertes Doppelprisma<br />

erlaubt eine kompakte und luftdichte<br />

Bauweise. Mittels einer Vakuumkammer<br />

kann die Brechzahl der Luft und damit<br />

die Wellenlänge des Lichts deutlich<br />

genauer als zuvor bestimmt werden.<br />

1927 – Neue Temperaturskala<br />

mit Goldfixpunkt<br />

Die langjährigen Bemühungen der<br />

PTR, des britischen National Physical<br />

Laboratory (NPL) und des amerikanischen<br />

National Bureau of Standards<br />

(NBS) werden mit der Verabschiedung<br />

der ersten, über einen weiten Temperaturbereich<br />

gültigen Internationalen<br />

Temperaturskala von Erfolg gekrönt.<br />

Für hohe Temperaturen wird das optische<br />

Pyrometer als Normalinstrument<br />

definiert mit dem Erstarrungspunkt von<br />

Gold als Referenzfixpunkt.<br />

1927<br />

Ida Noddack, geb. Tacke (1896–1978)<br />

studiert als eine der ersten Frauen Chemie<br />

an der TH Charlottenburg und wird ab<br />

1924 Gastwissenschaftlerin an der PTR.<br />

Walther Noddack (1893 – 1960) studiert<br />

an der Berliner Universität Chemie,<br />

Physik und Mathematik und kommt mit<br />

Walter Nernst in die PTR. Dort leitet er<br />

später das Chemische und ab 1927 das<br />

Photochemische Laboratorium. Die Forschungen der Noddacks richten sich auf die Entdeckung<br />

von unbekannten Elementen, damals ein Prestigeprojekt der PTR, aber auch auf Experimente<br />

in der Photo- und Geochemie u. a. zur Zusammensetzung von Meteoriten. Ida Noddack vermutet<br />

bereits 1934, dass man Urankerne durch Neutronenbeschuss spalten könne. Ab 1935 lehrt<br />

Walther Noddack in Freiburg, Straßburg und Bamberg, wohin ihm seine Frau folgt.<br />

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