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PTB-Mitteilungen 2012 Heft 2

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<strong>PTB</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> 122 (<strong>2012</strong>), <strong>Heft</strong> 2<br />

1887 – Gründung der<br />

Physikalisch-Technischen Reichsanstalt<br />

Am 28. März bewilligt der neu gewählte Reichstag<br />

insgesamt 700 432 Mark für Bauten, Ausstattung<br />

und Personal der Reichsanstalt. Dieses Datum<br />

steht daher für ihre Gründung. Am 1. Oktober<br />

nimmt die Physikalische Abteilung im Privatlaboratorium<br />

von Johannes Pernet, am 17. Oktober die<br />

Technische Abteilung in Räumen der Technischen<br />

Hochschule Charlottenburg die Arbeit auf.<br />

1887 – Das Kuratorium unterstützt die PTR<br />

von Anfang an<br />

Das erste Kuratorium der PTR besteht aus 24 Vertretern<br />

von Regierung, Wissenschaft und Industrie.<br />

Zu seinen Pflichten gehören die Prüfung des<br />

jährlichen Präsidentenberichtes, die Beratung von<br />

Arbeitsprogramm und Etat sowie die Genehmigung<br />

von Anstellungen.<br />

1888 – Arbeitsgebiet „Photometrie“<br />

Angeregt durch den Deutschen Verein der Gas-<br />

und Wasserfachmänner übernimmt die PTR die<br />

Aufgabe der Schaffung eines international akzeptierten<br />

Lichtstärke-Normals höchstmöglicher<br />

Genauigkeit sowie der Entwicklung wesentlich<br />

leistungsfähigerer visueller Photometer für die<br />

Bestimmung der Lichtstärke von Lampen u. a. zur<br />

Beurteilung der Straßenbeleuchtung.<br />

1888 – Hermann von Helmholtz<br />

wird erster Präsident der PTR<br />

1889 – Lummer-Brodhun-Würfel<br />

1890 – Hefner-Kerze<br />

Nach Untersuchungen der PTR<br />

stellt die „Hefner-Kerze“, eine<br />

Amylacetatlampe, ein primäres<br />

Normal für die Lichtstärkeeinheit<br />

mit immer gleichen Eigenschaften<br />

und einer Unsicherheit<br />

von 1,5 % dar. Diese Lampe<br />

wird in Deutschland, Österreich<br />

und in den skandinavischen<br />

Ländern von 1896 bis 1941 ein<br />

staatlich anerkanntes Normal.<br />

Hermann Helmholtz (1821–1894) studiert Medizin<br />

in Berlin und promoviert 1842 in Anatomie. Nach<br />

physiologischen Lehrtätigkeiten in Königsberg,<br />

Bonn und Heidelberg wird er 1871 Nachfolger von<br />

Gustav Magnus als Ordinarius für Physik in Berlin.<br />

Er ist einer der kreativsten und produktivsten<br />

Physiologen und Physiker des 19. Jahrhunderts.<br />

Berühmt wird er durch seine bahnbrechenden<br />

Arbeiten zum Gesichts- und Hörsinn sowie durch<br />

die Erfindung des Augenspiegels und akustischer<br />

Resonatoren, später durch seine Abhandlung zur „Erhaltung der Kraft“,<br />

der Energieerhaltung. 1883 wird er geadelt. Helmholtz setzt sich persönlich<br />

zusammen mit Werner von Siemens und anderen für die Gründung der<br />

PTR ein und wird von 1888 bis 1894 ihr erster Präsident.<br />

1891 – Farbenlehre von<br />

Helmholtz<br />

Chronik �<br />

Otto Lummer und Eugen Brodhun entwickeln in der PTR auf Basis<br />

des sogenannten Lummer-Brodhun-Würfels ein visuelles Photometer.<br />

Damit kann die Gleichheit der Lichtstärke zweier Lichtquellen mit dem<br />

Auge sehr genau eingestellt werden, was zusammen mit definierten<br />

Abschwächungsmethoden und einem entsprechenden Normal die Entwicklung<br />

einer Lichtstärkeskala erlaubt.<br />

1890 – Feußner-Kompensator<br />

Karl Feußner erfindet den Gleichspannungs-Kompensationsapparat, mit<br />

dem sich Stromstärken durch Rückführung auf Spannung und Widerstand<br />

mit hoher Genauigkeit messen lassen. Darüber hinaus kann der<br />

Feußner-Kompensator auch für Spannungs- und Widerstandsmessungen<br />

selbst eingesetzt werden.<br />

1891<br />

Selbst als Präsident der PTR arbeitet<br />

Hermann von Helmholtz wissenschaftlich<br />

an seiner Drei-Komponenten-Farbtheorie<br />

mit den Gesetzen<br />

der additiven und subtraktiven<br />

Farbmischung. Seine drei Variablen<br />

Farbton, Sättigung und Helligkeit<br />

zur Charakterisierung von Farbe<br />

werden auch heute noch verwandt.<br />

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