06.12.2012 Aufrufe

BfO Jahrbuch 2009

BfO Jahrbuch 2009

BfO Jahrbuch 2009

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Ernst-Meyer-Preis<br />

38<br />

aMputatiOnschirurgie<br />

indikatiOn:<br />

Bei der Amputation nach Syme handelt es sich um eine supramalleoiäre<br />

Amputation. Angezeigt ist sie, wenn Amputationen im Chopart-Gelenk oder<br />

nach Spitzy/Pirogow nicht möglich sind. Auch für Diabetiker ist diese Methode<br />

geeignet, besonders nach der zweizeitigen Methode nach Wagner.<br />

Der entscheidende Unterschied gegenüber einer überlangen Unteschenkelamputation<br />

liegt jedoch in der zur Deckung des Stumpfes verwendeten<br />

Rückfußsohlenhaut, die in Verbindung mit der Knorpelfläche der Tibia eine<br />

befriedigende bis gute Endbelastbarkeit des Stumpfes ergibt. Vorteile dieser<br />

Absetzungslinie sind speziell bei Gefäßpatienten mit der Grunderkrankung<br />

Diabetes Mellitus (Neuro-Vasotrophische Gefäßschädigung) die Gewährleistung<br />

einer guten Durchblutung.<br />

OperatiOnstechnik:<br />

Die 185 von Syme angegebene Amputation erfeute sich in den USA besonderer<br />

Beliebtheit. Sie ist technisch sehr anspruchsvoll. Der Hautschnitt erfolgt<br />

vom ventralen Rand der Spitzen des einen Malleolus zum anderen quer über<br />

den Fußrücken auf Höhe des oberen Sprunggelenkes.<br />

Mit diesem Schnitt sollen alle Weichteile bis auf den Knochen mit einem Zug<br />

durchtrennt werden. In gleicher Weise wird der plantare Lappen gebildet. Er<br />

überquert die Sohle ungefähr auf Höhe des Chopart-Gelenkes. Eine Verletzung<br />

der hinter dem medialen Malleolus gelegenen Gefäße oder eine Perforation<br />

der Haut können zur Nekrose des Hinterlappens führen. Ein zweizeitiges<br />

Vorgehen empfiehlt Wagner besonders bei Diabetikern. Die Schnittführung<br />

ist dabei ca. 1 cm nach distal zu verlegen, da zunächst eine Exartikulation im<br />

oberen Sprunggelenk vorgenommen wird. Die Malleolengabel bleibt unversehrt.<br />

In einem zweiten Eingriff werden dann die überschüssigen Hautlappen<br />

und der Innen- und Außenknöchel nach ca. 6-8 Wochen reseziert. Durch den<br />

ventralen Hautschnitt wird nun weiter auf das obere Sprunggelenk eingegangen.<br />

Durch maximale Plantarflexion und wechselnde Pro-und Supination<br />

werden die Gelenkkapseln, Bänder und Sehnen unter Spannung gebracht<br />

und am Knochen durchtrennt. Wird die knöcherne Schnittfläche zuerst dargestellt<br />

und Tibia und Fibula mit der oszillierenden Säge durchtrennt, so wird<br />

die Gefahr der Verletzung der hinter dem Malleolus verlaufenden tibialen<br />

Gefäßen verringert.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!