BfO Jahrbuch 2009
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Ernst-Meyer-Preis<br />
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Die Schnittfläche hat genau quer in der Belastungsachse zu liegen, z.B.<br />
bei Genu Varum im entsprechendem Valgus und umgekehrt. Die nächste<br />
Schwierigkeit liegt in der Durchtrennung der Achillessehne. Am besten geschieht<br />
dies wiederum in maximaler Plantarflexion des Stumpfes. Dabei ist zu<br />
beachten, daß die Haut im ganzen Bereich der Apophyse des Kalkaneus nicht<br />
perforiert wird. Die Achillessehne wird dann mit dem Skalpell durchtrennt.<br />
Das Fersenbein wird anschließend aus den Weichteilen herausgelöst.<br />
Bei vorhandener Blutsperre wird diese nun gelöst und die Durchblutung des<br />
halbkugeligen Fersenlappens beurteilt. Fällt diese negativ bzw. mangelhaft<br />
aus, so kann der Fersenlappen noch etwas gekürzt werden. Bedeckt dieser<br />
dann aber nicht mehr vollständig das Stumpfende, so ist die hervorragende<br />
Belastbarkeit des Stumpfendes nicht mehr gegeben. Als nächstes wird der<br />
Fersenlappen gereinigt. Gemeint sind die Reste der kleinen Fußmuskeln<br />
und Sehnenreste.Der Nervus Tibialis wird unter Schonung der Arterie ca.<br />
1 cm oberhalb der Schnittfläche gekürzt. Die Kanten der Tibia und Fibula<br />
werden gerundet, die Sehnen werden nicht fixiert, sondern etwa auf Höhe<br />
der knöchernen Schnittfläche glatt durchtrennt, falls dies beim Hautschnitt<br />
nicht bereits erfolgt ist. Nach sorgfältiger Blutstillung und Drainage wird der<br />
Fersenlappen genau in der Mitte der Tibia zentriert und fixiert. Durch eine<br />
geeignete Verbandtechnik oder einen provisorischen, gepolsterten Gips wird<br />
ein Abgleiten der Kuppe verhindert. Die Wunde wird drainiert und die Haut<br />
anschließend einschichtig verschlossen oder geklebt. Die seitlich vorstehenden<br />
Hautlappen dürfen keinesfalls reseziert werden, da sonst die Basis des<br />
Lappens zu schmal wird.