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Nachhaltige Erholungsnutzung und Tourismus - Bundesamt für ...

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3 Charakterisierung der Bergbau- <strong>und</strong> Bergbaufolgelandschaft<br />

3.1 Definition<br />

Die folgende Darstellung beschreibt sowohl die Bergbaulandschaft (BL) der aktiven Tagebaue <strong>und</strong> der<br />

Sanierungstagebaue als auch die im Rahmen der aktuellen Sanierungspraxis entstehenden Bergbaufolgelandschaften<br />

(BFL).<br />

Typische Landschaftseinheiten der Bergbaulandschaft (BL), die durch die derzeit übliche Sanierungspraxis<br />

i.d.R. verschwinden, könnten auch über die Sanierung hinaus erhalten <strong>und</strong> damit Bestandteil der<br />

Bergbaufolgelandschaft werden.<br />

3.1 Definition<br />

Die Bergbaulandschaft (BL) die Landschaft während <strong>und</strong> nach der Abbautätigkeit, aber vor<br />

der Entlassung aus der Bergaufsicht.<br />

Die Bergbaufolgelandschaft (BFL) ist die aus der Bergaufsicht entlassene Landschaft, unab-<br />

hängig davon, ob <strong>und</strong> wie viele technische Maßnahmen der Sanierung stattgef<strong>und</strong>en haben.<br />

3.2 Veränderung der Landschaft durch den Braunkohlenbergbau<br />

Der Abbau der Braunkohle in großen Tagebauen führt zu starken Veränderungen der Landschaft (Abb.<br />

5). Den gravierendsten Eingriff stellt die Abbautätigkeit selbst dar, durch die die gewachsene, vorbergbauliche<br />

Landschaft komplett zerstört wird. Im direkten Tagebau-Umfeld kommt es durch Gr<strong>und</strong>wasserabsenkungen<br />

zu einer starken Veränderung der standörtlichen Bedingungen. Staub-Emissionen, die Verlegung<br />

von Gewässern <strong>und</strong> Verkehrswegen sowie veränderte klimatische Bedingungen führen ebenfalls<br />

zu Veränderungen in der umgebenden Landschaft.<br />

Nach Beendigung der Abbautätigkeit entstehen auf den Flächen durch spontane Sukzession neue Biotope.<br />

Wie weit dieser Prozess voranschreitet, hängt stark davon ab, welcher Zeitraum bis zu nachfolgenden<br />

Maßnahmen der Sanierung <strong>und</strong> Rekultivierung verstreicht. In den ostdeutschen Revieren bestand nach<br />

der Stilllegung von Tagebauen in großem Umfang ein erhebliches Rekultivierungsdefizit. In der Folge<br />

blieben viele Flächen über mehrere Jahre nahezu unberührt liegen, so dass sich hier eine eigene charakteristische<br />

Sukzessionslandschaft ausbilden konnte. Im Rheinischen Revier werden die Tagebauflächen dagegen<br />

sukzessive nach Beendigung des Abbaus rekultiviert. Sukzessionsflächen entstehen dort nur, wenn<br />

sie gezielt „angelegt“ werden. In den derzeit aktiven Tagebauen der ostdeutschen Reviere (Tab. 1) wird<br />

die Wiedernutzbarmachung in Zukunft in gleicher Weise stattfinden.<br />

Im Rahmen der Sanierungs- <strong>und</strong> Rekultivierungsarbeiten wird die Landschaft durch Verdichtungs- <strong>und</strong><br />

Gestaltungsmaßnahmen (Böschungsabflachung, Planierung, Melioration, Ansaat <strong>und</strong> Pflanzung, usw.)<br />

wieder stark überformt. Nach Beendigung der Sümpfung <strong>und</strong> durch die Flutung der Restlöcher kommt es<br />

in der Umgebung der ehemaligen Tagebaue wieder zu einem Gr<strong>und</strong>wasseranstieg.<br />

In den nachfolgenden Teilkapiteln werden die Landschaftsveränderungen näher beschrieben.<br />

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