Nachhaltige Erholungsnutzung und Tourismus - Bundesamt für ...

3.2 Veränderung der Landschaft durch den Braunkohlenbergbau
zung dar. Umgekehrt kann eine intensive Badenutzung oder Bootsverkehr zu starken Schädigungen der
Ufervegetation (Röhrichte) führen.
3.2.1.2 Wasserqualität
Voraussetzung für jegliche Nutzung von Stillgewässern ist in der Regel die Einhaltung einer bestimmten
Wasserqualität. Je nach geologischen Verhältnissen und Art sowie Geschwindigkeit der Flutung kann die
Wasserqualität von Bergbaufolgeseen stark schwanken. Viele Seen neigen zur Versauerung, gleichzeitig
kommt es durch die Flutung mit Fremdwasser – meist aus Flüssen – zu einem Eintrag von Nähr- und
Schadstoffen sowie Mikroorganismen in die Restseen. Eine weitere Schadstoffquelle für die Gewässer in
der Bergbaufolgelandschaft sind Altlasten.
Die rechtlichen Bestimmungen für die Nutzung von Gewässern ergeben sich z.B. aus der EU-
Badegewässerrichtlinie (76/160/EWG) oder der EU-Fischgewässerrichtlinie (78/659/EWG) und deren
Umsetzung in nationales Recht 1 . Gewässer, die zum Baden, Surfen, Tauchen oder für Wasserski genutzt
werden, sollten nach DVWK (1996) Badewasserqualität besitzen. Folgende Leit- bzw. Grenzwerte müssen
dabei eingehalten werden:
Tab. 3: Leit- und Grenzwerte der EU-Badegewässer-Richtlinie (76/160/EWG)
Parameter Leitwert Grenzwert
Gesamtcoliforme Bakterien 500 / 100 ml 10.000 / 100 ml
Fäkalcoliforme Bakterien 100 / 100 ml 2.000 / 100 ml
Fäkalstreptokokken 100 / 100 ml -
Salmonellen bzw. Darmviren - 0 / 1000 ml
pH-Wert - 6 - 9
Färbung - keine anomale Änderung
der Färbung
Mineralöle � 0,3 mg/l kein sichtbarer Film auf
der Wasseroberfläche, kein
Geruch
Tenside � 0,3 mg/l keine anhaltende
Schaumbildung
Phenol � 0,005 mg/l kein spezifischer Geruch
Sichttiefe 2 m 1 m
Teerrückstände keine -
Bruch oder Splitter keine -
Schwimmende Körper wie Holz, Kunststoff, Fla-
schen, Gefäße aus Glas, Kunststoff, Gummi oder
sonstigen Stoffen
keine -
� 0,05 mg/l
1 Derzeit wird von der Europäischen Kommission eine Wasserrahmenrichtlinie zur Zusammenfassung der zahlreichen bestehenden
wasserrechtlichen Richtlinien erarbeitet, die nach ihrer Verabschiedung innerhalb von drei Jahren von den Mitgliedsstaaten
in nationales Recht umgesetzt werden muss.
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