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Nachhaltige Erholungsnutzung und Tourismus - Bundesamt für ...

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• vor einer Gewässersanierung bei Bedarf das Umland saniert wird,<br />

• eine Nährstoffrücklösung aus dem Sediment verhindert wird,<br />

• eine gewässerverträgliche fischereiliche Nutzung erfolgt,<br />

3.2 Veränderung der Landschaft durch den Braunkohlenbergbau<br />

• eine Badenutzung auf max. 1/3 der Gesamtgewässerfläche beschränkt bleibt,<br />

• das Anfüttern von Wasservögeln vermieden wird <strong>und</strong><br />

• ein standorttypischer Wasserpflanzengürtel angelegt <strong>und</strong> gepflegt werden sollte.<br />

pH-Wert<br />

Während in natürlichen Seen die Eutrophierung das größte Problem <strong>für</strong> den Erhalt der Wasserqualität<br />

darstellt, spielt diese in Bergbaufolgeseen eine nachgeordnete Rolle. Ein weitaus größeres Problem ist die<br />

Versauerung der Restseen. Im Rahmen der bergbaulichen Tätigkeit wurden auch tertiäre Erdmassen verkippt,<br />

die häufig Eisen-Schwefel-Minerale enthalten. Diese Minerale werden mit dem aufgehenden<br />

Gr<strong>und</strong>wasser ausgewaschen, es bildet sich Schwefelsäure, die zur Versauerung des Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Oberflächenwassers<br />

führt (manche Seen besitzen pH-Werte < 3). Von der Versauerung sind dabei vor allem Tagebaue<br />

des Lausitzer Reviers betroffen.<br />

Nach <strong>und</strong> nach würden sich die versauerten Restseen auf natürlichem Wege neutralisieren, allerdings sind<br />

dazu extrem lange Zeiträume erforderlich. Daher wird bei einer Sanierung der Tagebaue der Versauerung<br />

u.a. durch die schnelle künstliche Flutung mit Fluss- oder Sümpfungswasser entgegengewirkt, was aber<br />

gleichzeitig eine Verschlechterung der Wasserqualität durch den Eintrag von Nähr- <strong>und</strong> Schadstoffen mit<br />

dem Flutungswasser bedeutet. Aufgr<strong>und</strong> limnologischer Gutachten, die <strong>für</strong> jeden Restsee angefertigt<br />

werden <strong>und</strong> in denen die zukünftige pH-Entwicklung prognostiziert wird, wird die Flutung so gesteuert,<br />

dass sich in fast allen Seen im Lausitzer <strong>und</strong> Mitteldeutschen Revier neutrale Verhältnisse einstellen werden.<br />

Auch nach Erreichen des Endwasserstands besteht aber weiterhin die Gefahr der Wiederversauerung,<br />

wenn sich die Gr<strong>und</strong>wasserfließrichtung nach Einstellung eines ausgeglichenen Wasserhaushalts ändert.<br />

Versauerte Seen dürfen nicht an Fließgewässer angeb<strong>und</strong>en werden, da in den relevanten Gesetzeswerken<br />

(Wasser-, Naturschutz-, Fischereirecht, einschlägige Landesgesetze) versauerte Seen als Gefahrenquellen<br />

<strong>für</strong> nicht versauerte Oberflächengewässer <strong>und</strong> <strong>für</strong> das Gr<strong>und</strong>wasser angesehen werden. Die EU-<br />

Badegewässerrichtlinie schreibt einen pH-Wert zwischen 6 <strong>und</strong> 9 vor. Durch ein geeignetes Monitoring<br />

<strong>und</strong> entsprechende Nachsorge muss auch nach Erreichen des Endwasserspiegels der Versauerungsgefahr<br />

entgegengewirkt werden.<br />

Selbstreinigungsvermögen<br />

Ähnlich wie Fließgewässer sind auch Seen in der Lage, in gewissem Umfang eingetragene Nährstoffe abzubauen<br />

bzw. aus dem Wasserkreislauf zu entfernen (z.B. durch Immobilisierung im Sediment). Dieser<br />

Vorgang der Selbstreinigung ist von mehreren Faktoren abhängig, wozu insbesondere die Gewässermorphologie,<br />

Ufervegetation, Wasserpflanzen- <strong>und</strong> Algenwachstum, Nutzungsintensität <strong>und</strong> Wasserqualität<br />

zählen.<br />

Der Erhalt der Selbstreinigungskraft zählt in der Regel zur Gewässerunterhaltspflicht (vgl. Kap. 3.2.1.3).<br />

Möglichkeiten hierzu bestehen zum einen in der Verringerung des Nährstoffeintrags, zum anderen in<br />

technischen Pflege- <strong>und</strong> Regenerierungsmaßnahmen, z.B. Mahd von Wasserpflanzen (Biomasseentzug),<br />

Belüftung, Zwangszirkulation, usw.<br />

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