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Nachhaltige Erholungsnutzung und Tourismus - Bundesamt für ...

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3.3 Charakteristische Physiotoptypen der BL / BFL<br />

Ein Teil der o.a. Physiotoptypen ist derzeit nur in unsanierten Landschaftsbereichen zu finden. Die aktuelle<br />

Sanierungspraxis (hier als Standardsanierung bezeichnet) ist auf maximale Gefahrenabwehr ausgerichtet<br />

<strong>und</strong> umfasst deshalb i.d.R. folgende Maßnahmen:<br />

• Böschungssicherung gegen Fließrutschungen durch Verdichtungsmaßnahmen<br />

• Erosionsminderung durch Böschungsabflachung <strong>und</strong> Begrünungsmaßnahmen<br />

• Flutung der Restlöcher<br />

• Neutralisierung von sauren Restseen<br />

• Beseitigung von Altlasten<br />

Diese Maßnahmen führen generell zu einer starken Nivellierung der meist stark reliefierten Bergbaulandschaft.<br />

Bestimmte Landschaftseinheiten, die sehr charakteristisch <strong>für</strong> die Bergbaulandschaft sind <strong>und</strong> aus naturschutzfachlicher<br />

Sicht eine hohe Bedeutung besitzen (vgl. Kap. 3.4), verschwinden im Rahmen der Standardsanierung<br />

meist vollkommen. Diese deshalb gefährdeten Landschaftseinheiten sind v.a.:<br />

Dynamische Lebensräume:<br />

Sie sind charakterisiert durch eine hohe geomorphologische Dynamik mit Substratverlagerung <strong>und</strong> ständiger<br />

Neuschaffung von Rohbodenstandorten. Typische Prozesse sind Hangrutschungen an Abbruchkanten<br />

<strong>und</strong> Steilböschungen, Erosionserscheinungen oder Erosion durch Wellenschlag an Steilufern von<br />

Seen.<br />

Schwefelsaure Restseen:<br />

Derartige Seen sind zwar in der natürlichen Landschaft Mitteleuropas unbekannt, es gibt aber vergleichbare<br />

natürliche Seen, z.B. Kraterseen in Asien oder Südamerika. Diese Seen stellen ein eigenes Ökosystem<br />

dar, das durch Extrembedingungen gekennzeichnet ist <strong>und</strong> in dem nur hochspezialisierte Organismen<br />

überleben können. Stark saure Seen werden in der aktuellen Gesetzgebung in vielen Fällen eher als Gefahrenquelle,<br />

weniger als prioritäres Schutzgut angesehen (hierzu GELLER & SCHULTZE 1999) <strong>und</strong> werden<br />

daher im Rahmen der Sanierung durch technische Maßnahmen oder künstliche Flutung neutralisiert.<br />

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