f - Gaia Festival
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vom Januar/Februar 1890 bezweifelt werden darf: „Ein Fettwanst.<br />
Zigarren. [...] Hundsfott von Dirigent. Grauenhafte<br />
Chöre. Überhaupt alles provinziell. [...] Chansonsängerinnen.<br />
Langeweile. [...] Die abscheuliche Kälte dauert an.<br />
Noch nie ist mir Florenz während dieses Aufenthaltes so zuwider<br />
gewesen wie heute. [...] Wie mir die hiesige Küche<br />
zum Halse heraushängt!“<br />
Er erscheint als folgerichtig, Tschaikowskys „Souvenir“<br />
nicht auf den Aufenthalt von 1890 festzulegen, sondern im<br />
mehrfachen Sinne zu verstehen: als Souvenir an den hübschen<br />
Sänger, dem er in Florenz wieder und wieder lauschte<br />
oder als Erinnerung an die schönen Tage von 1878, als Frau<br />
von Meck in seiner Nähe war. So gehört, klingt der zweite<br />
Satz mit seiner mandolinenartigen pizzicato-Begleitung wie<br />
eine Opernszene mit Ständchen unterm Balkon, das in ein<br />
Liebesduett mündet. Aber „Souvenir“ heißt auch, dass der<br />
Komponist in Florenz zuallererst an seine russische Heimat<br />
dachte; mit dem dritten Satz und einem Hauch Melancholie<br />
entführt er uns dorthin, bevor Tschaikowsky im Finale alle<br />
Erinnerungen in einen Rundtanz von Toskanern, Russen und<br />
sonstigem Volk zusammenzaubert.<br />
Zu Beginn der Niederschrift schrieb er noch an seinen<br />
Lieblingsbruder Modest: „Schreibe unter ungewöhnlichem<br />
Druck. Bin in Verlegenheit nicht wegen eines Mangels an<br />
Ideen, sondern infolge der mir neuen Form. Ich brauche<br />
sechs unabhängige und gleichzeitig ähnliche Stimmen. Das<br />
ist unglaublich schwierig.“ – Als das Sextett fertig war, bekannte<br />
er, die Komposition sei ihm so leicht gefallen, dass<br />
er sich gar keiner Anstrengung bewusst gewesen sei:<br />
„Schrecklich, wie zufrieden ich über mich bin ... Ich werde<br />
immer mehr davon gefesselt und bin ziemlich abgekühlt gegen<br />
Pique Dame.“ Doch erst im Dezember 1892, wenige<br />
Monate vor seinem Tod, wurde Tschaikowskys „Souvenir de<br />
Florence“ nach erheblicher Umarbeitung durch die Gesellschaft<br />
für Kammermusik St. Petersburg erstmals zum Besten<br />
gegeben.<br />
Matineekonzert<br />
Samstag 30. September, 11 Uhr Barbarossa-Kirche<br />
Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791)<br />
Duo für Violine und Viola G-Dur KV 423<br />
Allegro<br />
Adagio<br />
Rondeau. Allegro<br />
Rahel Maria Rilling, Violine<br />
Sara Maria Rilling, Viola<br />
Johann Halvorsen (1864–1935)<br />
Passacaglia nach Georg Friedrich Händel<br />
für Violine und Viola<br />
Largamente – Con agilità<br />
Gwendolyn Masin, Violine<br />
Isabel Charisius, Viola<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Divertimento für Violine,<br />
Viola und Violoncello Es-Dur KV 563<br />
Allegro<br />
Adagio<br />
Menuetto. Allegro – Trio<br />
Andante<br />
Menuetto. Allegretto – Trio I – Trio II<br />
Allegro<br />
Anke Dill, Violine<br />
Isabel Charisius, Viola<br />
Christopher Franzius, Violoncello<br />
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