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f - Gaia Festival

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Dvorˇák spielt in<br />

der Dorfkirche von<br />

Spillville Orgel,<br />

Abbildung im New<br />

York Herald,<br />

19.11.1893<br />

scarlet tanager<br />

26<br />

musizierten und tanzten. Aber bei allen Bemühungen um<br />

das Aufdecken verborgener multikultureller Einflüsse hören<br />

wir etwas spezifisch ‚Indianisches’ aus dem F-Dur-Quartett<br />

nicht wirklich heraus. Freilich: die Pentatonik als Gouvernante<br />

für jedwede Art von Folklore spielt eine zentrale Rolle,<br />

aber die Pastoral-Tonart F-Dur und die bukolische Stimmung<br />

des Sommers deuten vielmehr auf die Natur als Quelle der<br />

Themen.<br />

„Früh stand er um vier auf [!] und ging spazieren – zum<br />

Bach oder zum Fluß – und um fünf kehrte er zurück. Nach<br />

dem Spaziergang arbeitete er, um sieben saß<br />

er in der Kirche bei der Orgel, dann plauderte<br />

er ein wenig, kehrte heim, arbeitete [...],<br />

dann ging er wieder spazieren.“ Auf die Frage<br />

seiner Hauswirtin, was geschehen sei, dass<br />

er so zeitig schon aus den Federn kam, antwortete<br />

er: „Aber nichts ist geschehen – und<br />

doch recht viel. Stellen Sie sich vor, ich ging<br />

dort im Wald den Bach entlang und habe<br />

nach acht Monaten die Vögel wieder singen<br />

gehört! Und hier gibt es andere Vögel als bei<br />

uns, sie haben viel bunteres Gefieder und singen auch anders!“<br />

(Josef Jan Kovarˇík, Erinnerungen)<br />

Tatsächlich: Ein Motiv im Scherzo, das Dvorˇák „auf seinem<br />

Spaziergang durch die Umgebung von Spillville dem Zwitschern<br />

eines ganz merkwürdigen Vögleins“ ablauschte, entspricht<br />

ziemlich genau demjenigen, das von Kovarˇík aus der<br />

Original-Vogelmelodie, die Dvorˇák ihm vorsang oder –pfiff,<br />

transkribiert wurde. Daraus wiederum konnte der Dvorˇák-<br />

Forscher John Clapham mittels ornithologischen Seitensprungs<br />

eindeutig die Scharlachrote Prachtmeise (scarlet<br />

tanager) identifizieren, die just in Nordost-Iowa heimisch<br />

ist! – Musikwissenschaft kann richtig Spaß machen. Drum<br />

sei nur noch die Uraufführung vor großem Publikum erwähnt:<br />

Neujahr 1894 in Boston mit dem Kneisel-Quartett<br />

(Frank Kneisel, Otto Roth, Louis Svěcenski, Alwin Schroeder),<br />

in derselben Besetzung am 12. Januar in der New Yorker<br />

Carnegie Hall.<br />

Abschlusskonzert<br />

Sonntag 1. Oktober, 20 Uhr Evangelische Kirche<br />

George Enescu (1881–1955)<br />

Oktett C-Dur op. 7<br />

Très modéré<br />

Très fougoueux<br />

Lentement<br />

Mouvement de valse bien rhythmée<br />

PAUSE<br />

Gwendolyn Masin, Violine<br />

Yun-Jin Cho, Violine<br />

Daniel Garlitsky, Violine<br />

Hovhannes Baghdasaryan, Violine<br />

Isabel Charisius, Viola<br />

Jan Grüning, Viola<br />

Pavel Gomziakov, Violoncello<br />

Christopher Jepson, Violoncello<br />

Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847)<br />

Oktett Es-Dur op. 20<br />

Allegro moderato ma con fuoco<br />

Andante<br />

Scherzo. Allegro leggierissimo<br />

Presto<br />

Rahel Maria Rilling, Violine<br />

Anke Dill, Violine<br />

Barbara Gruszczynska, Violine<br />

Hovhannes Baghdasaryan, Violine<br />

Aline Saniter, Viola<br />

Sara Maria Rilling, Viola<br />

Christopher Franzius, Violoncello<br />

Antoaneta Emanuilova, Violoncello<br />

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