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f - Gaia Festival

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30<br />

Werk, das Enescu nicht gekannt haben kann, da es zur selben<br />

Zeit anderswo entstand. Die Liste der Techniken, die<br />

der junge Komponist in diesem für ihn wegweisenden Frühwerk<br />

anwendet, ließe sich fortsetzen. Dabei ist Enescu weniger<br />

Dramatiker als Epiker, er liebt, wie er selbst sagte,<br />

„weit ausgedehnte Werke, in denen der Geist sich ein fernes<br />

Ziel steckt, [...] Werke im Ausmaß der Landschaften »von da<br />

unten« [Moldavien], gemacht aus Himmel und Unendlichkeit.“<br />

Das Oktett ist Enescus Lehrer André Gédalge gewidmet<br />

(Gédalge wiederum veröffentlichte einige Monate später<br />

eine Violinsonate mit Widmung an Enescu!), der „seine<br />

Schüler auf ihre geheimsten Tendenzen [stieß]. Aber vor allem<br />

lehrte er sie die Musik“ (Darius Milhaud, Revue Musicale,<br />

1926). In den Gesprächen mit Bernard Gavoty<br />

bekannte Enescu, dass er Gédalges Schüler war, ist und immer<br />

bleiben werde; er habe ihn auf den Weg gebracht, seine<br />

eigenen musikalischen Bestrebungen zu erkennen und zu<br />

entwickeln. Bereits 1905 gedruckt, fand die Premiere erst<br />

am 18. Dezember 1909 in Paris in der Reihe „Soirées d’art“<br />

der Concerts-Barrau in der Salle des Agriculteurs statt. Es<br />

musizierten die Quartette Geloso (mit dessen Leiter Pierre<br />

Monteux) und Marcel Chailley (mit Louis Gavrand, Philippe<br />

Jurgensen und René Schidenhelm).<br />

Felix Mendelssohn Bartholdys Oktett Es-Dur<br />

Am 6. November 1825 schreibt Carl Friedrich Zelter, der seinen<br />

Kompositionsschüler im Jahr zuvor „im Namen Mozarts,<br />

im Namen Haydns und im Namen des alten Bach“ zum Gesellen<br />

ernannt hatte, an Johann Wolfgang von Goethe, dass<br />

der junge Mendelssohn, an dessen Entwicklung der Geheime<br />

Rat in Weimar seit dessen erstem Besuch 1821 regen<br />

Anteil nimmt, gerade ein Oktett vollendet habe, „das Hand<br />

und Fuß hat.“ Bei diesem außergewöhnlichen Werk (bereits<br />

in seiner Besetzung: kein antiphonal angelegtes Doppelquartett<br />

wie etwa zur gleichen Zeit bei Louis Spohr, sondern<br />

mit der Achtstimmigkeit als Ausgangspunkt für immer neue<br />

Klangkonstellationen), noch vor der Ouvertüre zum „Sommernachtstraum“<br />

abgeschlossen, können wir getrost von<br />

der ersten Genietat des 16jährigen Mendelssohn sprechen;<br />

selbst Mozart komponierte in diesem Alter nichts Vergleichbares.<br />

Komponiert zum 23. Geburtstag seines Freundes Eduard<br />

Rietz, Geiger und Bruder des später berühmten Dirigenten<br />

Julius Rietz, laut Manuskript beendet am<br />

15. Oktober 1825, wurde das Oktett erstmals<br />

im privaten Kreise im Oktober 1825 in Mendelssohns<br />

Elternhaus aufgeführt; weitere Konzerte<br />

vor geladenen Gästen folgten 1832 in<br />

Paris (u.a. während einer Gedenkfeier für<br />

Beethoven); erste öffentliche Aufführung am<br />

30. Januar 1836 im Leipziger Gewandhaus<br />

(mit Mendelssohn an der zweiten Viola), am<br />

selben Ort am 18. November 1843 in folgen -<br />

der Besetzung: Ferdinand David, Moritz Gotthold<br />

Klengel, Thomaskantor Moritz Hauptmann,<br />

Theater-Musikdirektor Carl Bach (Violine);<br />

Mendelssohn und Niels Wilhelm Gade (Viola);<br />

Friedrich Wilhelm Grenser, Carl Wittmann<br />

(Violoncello).<br />

31<br />

„alles ist neu,<br />

fremd und doch<br />

so ansprechend“<br />

Ölgemälde 1829,<br />

verschollen<br />

(Foto: Courtauld<br />

Institute London)

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