spriessbuerger_leseprobe

Faule Gärtner lassen sich Zeit. Sie delegieren das
Umstechen an die Würmer.
Wenn Plastikfolie und Schnecken erst einmal weg
sind, können Sie mit Stecken und Schnüren den
Verlauf der Beete markieren. Gartenbeete werden
meistens 1,20 Meter breit angelegt. Ein normalgrosser
Mensch kann dann von beiden Seiten her bis in
die Mitte langen. Menschen mit sehr kurzen Armen
können auch nur 1 Meter breite Beet anlegen. Wenn
man zwischen den Beeten mit der Garette durchfahren
will, sollten die Wege 40 bis 50 cm breit
sein. Für reine Fusswege tun es auch 30 Zentimeter.
Mit dem Anlegen der Beete sollten Sie aber erst
beginnen wenn der Boden richtig abgetrocknet ist.
Solange noch viel Erde an den Schuhen und Werkzeugen
kleben bleibt, ist der Boden noch zu nass!
Das Schöne an der faulen Lösung ist, dass die Würmer
die meiste Grabarbeit bereits erledigt haben.
Sie haben den Mist in den letzten 12 Monaten mit
Erde vermischt. Der Boden muss nur noch mit der
Grabgabel aufgelockert werden und schon kann
man die Beete anlegen. Danach bekommt der Boden
noch ein wenig Zeit, sich zu setzen. Das dauert
ungefähr eine Woche. Anschliessend ebnet man die
Oberfläche ein und zieht sie mit dem Rechen glatt.
Das Ziel ist ein feinkrümeliges Saatbeet bei dem der
feinere Boden oben, und die gröberen Schollen unten
sind. So kann das Wasser problemlos versickern.
Gepflanzt wird meistens erst nach der Fliederblüte.
Sie müssen aber nicht solange warten, sondern
können die Beete dem Unkraut zuliebe schon früher
vorbereiten. Auf dem Saatbeet werden bald ein
paar Unkräuter keimen. Diese Unkräuter kann man,
solange sie sehr klein sind, mit wenig Aufwand mit
dem Rechen vom Beet ziehen, oder, wenn sie schon
etwas grösser sind, mit der Hacke entfernen. Später
geht das jäten nicht mehr so ring.
Die Anlage am Hang den
Niederschlägen anpassen
Wasser fliesst stets nach unten ab. In Regionen,
in denen es viel regnet, werden die Beete
möglichst in Hangneigung angelegt. Die
Wege wirken dann wie eine Art Drainage, die
überschüssiges Wasser ablaufen lässt. Liegt
der Hanggarten dagegen in einer niederschlagsarmen
Gegend sollte man genau das
Gegenteil machen und die Beete parallel zu
den Höhenlinien anlegen. So läuft das Regenwasser
in die Beete hinein und die Erosionsgefahr
ist kleiner. Noch besser, aber wesentlich
aufwändiger, sind in diesem Fall Terrassen,
die die Hangneigung ausgleichen.
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