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SPORTLER<br />
YAMAHA<br />
YZF-R1<br />
DATEN<br />
Wassergekühlter Vierzylinder-Viertakt-Reihenmotor, 998 cm³, Leis -<br />
tung 147,1 kW (200 PS) bei 13500/min, max. Drehmoment 112 Nm<br />
bei 11500/min, Brückenrahmen aus Alu, Upside-down-Gabel, Ø 43<br />
mm Zweiarmschwinge aus Alu, Doppelscheibenbremse vorn, Ø 320<br />
mm, Scheibenbremse hinten, Ø 220 mm, ABS, Traktionskontrolle,<br />
Reifen 120/70 ZR 17; 190/55 ZR 17, Radstand 1405 mm, Federweg<br />
v./h. 120/120 mm, Sitzhöhe 855 mm, Tankinhalt 17,0 Liter, Gewicht<br />
vollgetankt 199 kg, Preis 18 495 Euro (ohne Nk.)<br />
Armaturen, neudeutsch Dashboard, mit übersichtlicher<br />
Matrix zum Einstellen der elektronischen Helfer<br />
Per Data-Recording werden wir die subjektiven Eindrücke mit<br />
unbestechlichen Messwerten abgleichen (siehe Kasten S. 42).<br />
Sebastian jedenfalls nimmt zuerst mit der KTM die Teststrecke<br />
unter die Räder. Entspannt und mit Überblick thronen, da sollte<br />
doch was gehen. Geht aber nur bedingt, denn bergauf schiebt der<br />
V2 wie zu Beginn geschildert zwar mächtig voran, die Lust der KTM<br />
auf Wheelies lässt aber nicht immer ungezügelten Vorwärtsdrang zu.<br />
Und bergab? „Artet es echt in Arbeit aus, die Fuhre mit ihrem 30-Liter-Fass<br />
und den nach einer kräftigen Hand verlangenden Bremsen<br />
zu entschleunigen“, schnauft Basti. Bergab ist er zwar beinahe so<br />
flott unterwegs wie beim Gipfelsturm, aber viel kräftiger gefordert.<br />
Anderes Konzept, mehr Speed und weniger Stress? Nicht ganz.<br />
Mit der Aprilia ist er zunächst bei gleichem Einsatz ähnlich zügig<br />
unterwegs wie mit der KTM – zumindest bergauf. Die Talfahrt dagegen<br />
fordert Sebastian schon deutlich stärker, die Anspannung<br />
steigt, das Tempo sinkt. An der kernig packenden Bremse der Tuono<br />
kann’s nicht liegen. Die hoch angebrachten Rasten und die flache<br />
Lenkstange wirken zwar sportlich, aber der Bergabritt fühlt sich dadurch<br />
ein wenig an wie der Ritt auf der Kanonenkugel. Unser Testpilot<br />
hängt stärker über dem Lenker, angespannter. Bloß nicht zu<br />
schnell in die Kurve. Den richtigen Brems- und Einlenkpunkt finden<br />
wird wichtiger als die Power des V4 und sein feuriges Anreißen am<br />
Kurvenausgang voll einzusetzen. Das kostet eben Konzentration. Jedoch<br />
nicht so viel wie auf der R1. Mit dem Superbike absolviert Basti<br />
die Teststrecke, na sagen wir mal: am vorsichtigsten. Und ist bergab<br />
mit ihr gar deutlich am langsamsten. Das hat freilich Gründe.<br />
Die Lenkerstummel erfordern einen tiefen Bückling, schwer<br />
lastet das Gewicht auf den Handgelenken. Besonders auf der Bremse<br />
in Bergab-Kehren. Zieht die R1 in schnellen Passagen wie auf<br />
Schienen quasi von selbst ihre Bahn, ist in Kehren Druck am Lenker<br />
gefordert. Erst recht, wenn sich Bodenwellen hinzugesellen. Entspannt<br />
geht anders. Und wenn bergab der Vierzylinder anreißt und<br />
die Fuhre mit Gewalt auf die nächste Kehre zuschleudert, dann steigen<br />
bei weniger abgebrühten Fahrern Puls und Adrenalinspiegel<br />
im Gleichschritt.<br />
Die Suche nach bester Balance aus niedrigem Gewicht und<br />
optimaler Steifigkeit führt zu solch hübschen Gabelbrücken<br />
JEDES Konzept rockt<br />
auf seine Weise. Aber<br />
am entspanntesten<br />
war die Kurvenjagd mit<br />
dem Crossover-Bike<br />
Sebastian Schmidt, <strong>MOTORRAD</strong>-Mitarbeiter<br />
TEST+TECHNIK 41