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MOTORRAD 26/2015

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SPORTLER<br />

YAMAHA<br />

YZF-R1<br />

DATEN<br />

Wassergekühlter Vierzylinder-Viertakt-Reihenmotor, 998 cm³, Leis -<br />

tung 147,1 kW (200 PS) bei 13500/min, max. Drehmoment 112 Nm<br />

bei 11500/min, Brückenrahmen aus Alu, Upside-down-Gabel, Ø 43<br />

mm Zweiarmschwinge aus Alu, Doppelscheibenbremse vorn, Ø 320<br />

mm, Scheibenbremse hinten, Ø 220 mm, ABS, Traktionskontrolle,<br />

Reifen 120/70 ZR 17; 190/55 ZR 17, Radstand 1405 mm, Federweg<br />

v./h. 120/120 mm, Sitzhöhe 855 mm, Tankinhalt 17,0 Liter, Gewicht<br />

vollgetankt 199 kg, Preis 18 495 Euro (ohne Nk.)<br />

Armaturen, neudeutsch Dashboard, mit übersichtlicher<br />

Matrix zum Einstellen der elektronischen Helfer<br />

Per Data-Recording werden wir die subjektiven Eindrücke mit<br />

unbestechlichen Messwerten abgleichen (siehe Kasten S. 42).<br />

Sebastian jedenfalls nimmt zuerst mit der KTM die Teststrecke<br />

unter die Räder. Entspannt und mit Überblick thronen, da sollte<br />

doch was gehen. Geht aber nur bedingt, denn bergauf schiebt der<br />

V2 wie zu Beginn geschildert zwar mächtig voran, die Lust der KTM<br />

auf Wheelies lässt aber nicht immer ungezügelten Vorwärtsdrang zu.<br />

Und bergab? „Artet es echt in Arbeit aus, die Fuhre mit ihrem 30-Liter-Fass<br />

und den nach einer kräftigen Hand verlangenden Bremsen<br />

zu entschleunigen“, schnauft Basti. Bergab ist er zwar beinahe so<br />

flott unterwegs wie beim Gipfelsturm, aber viel kräftiger gefordert.<br />

Anderes Konzept, mehr Speed und weniger Stress? Nicht ganz.<br />

Mit der Aprilia ist er zunächst bei gleichem Einsatz ähnlich zügig<br />

unterwegs wie mit der KTM – zumindest bergauf. Die Talfahrt dagegen<br />

fordert Sebastian schon deutlich stärker, die Anspannung<br />

steigt, das Tempo sinkt. An der kernig packenden Bremse der Tuono<br />

kann’s nicht liegen. Die hoch angebrachten Rasten und die flache<br />

Lenkstange wirken zwar sportlich, aber der Bergabritt fühlt sich dadurch<br />

ein wenig an wie der Ritt auf der Kanonenkugel. Unser Testpilot<br />

hängt stärker über dem Lenker, angespannter. Bloß nicht zu<br />

schnell in die Kurve. Den richtigen Brems- und Einlenkpunkt finden<br />

wird wichtiger als die Power des V4 und sein feuriges Anreißen am<br />

Kurvenausgang voll einzusetzen. Das kostet eben Konzentration. Jedoch<br />

nicht so viel wie auf der R1. Mit dem Superbike absolviert Basti<br />

die Teststrecke, na sagen wir mal: am vorsichtigsten. Und ist bergab<br />

mit ihr gar deutlich am langsamsten. Das hat freilich Gründe.<br />

Die Lenkerstummel erfordern einen tiefen Bückling, schwer<br />

lastet das Gewicht auf den Handgelenken. Besonders auf der Bremse<br />

in Bergab-Kehren. Zieht die R1 in schnellen Passagen wie auf<br />

Schienen quasi von selbst ihre Bahn, ist in Kehren Druck am Lenker<br />

gefordert. Erst recht, wenn sich Bodenwellen hinzugesellen. Entspannt<br />

geht anders. Und wenn bergab der Vierzylinder anreißt und<br />

die Fuhre mit Gewalt auf die nächste Kehre zuschleudert, dann steigen<br />

bei weniger abgebrühten Fahrern Puls und Adrenalinspiegel<br />

im Gleichschritt.<br />

Die Suche nach bester Balance aus niedrigem Gewicht und<br />

optimaler Steifigkeit führt zu solch hübschen Gabelbrücken<br />

JEDES Konzept rockt<br />

auf seine Weise. Aber<br />

am entspanntesten<br />

war die Kurvenjagd mit<br />

dem Crossover-Bike<br />

Sebastian Schmidt, <strong>MOTORRAD</strong>-Mitarbeiter<br />

TEST+TECHNIK 41

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