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Kloster Eberbach - Geschichte und Wein

Der atemberaubende Bildband Kloster Eberbach – Geschichte & Wein führt durch Kunst, Kultur und Geschichte der fast 900 Jahre alten Abtei.

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DIE STIFTUNG<br />

12<br />

fördern. Um die Stiftung jedoch nicht von Anfang<br />

an vor eine unlösbare Aufgabe zu stellen, wird<br />

sie vom Land Hessen noch bis 2024 im Rahmen<br />

der einmaligen Generalsanierung finanziell unterstützt,<br />

damit die seit 1986 laufenden <strong>und</strong> dringend<br />

notwendigen Restaurantionsmaßnahmen beendet<br />

werden können. Ein Glücksfall für diesen Ort, denn<br />

das Land Hessen unterstützt die Maß nahmen am<br />

Ende mit über 120 Millionen Euro bis 2024. Ab<br />

der Fertig stellung eines Gebäudes oder der Außenanlage<br />

ist die Stiftung ver pflichtet, die Bauunterhaltung<br />

selbst zu tragen <strong>und</strong> die notwendigen Maßnahmen<br />

vollständig aus eigenen Ein nahmen zu<br />

bestreiten. Schon heute also laufen Betrieb <strong>und</strong><br />

Unterhalt der Anlage ohne jede Subvention. Keine<br />

leichte Aufgabe, schaut man auf die Kosten, die<br />

diese Mammut aufgabe für die Stiftung erzeugt.<br />

Die Stiftung genießt aber auch durchaus<br />

Vorteile, die sie dem Ziel näher bringen soll,<br />

das <strong>Kloster</strong> langfristig, auch für die Nachwelt, zu<br />

erhalten. Das sind einerseits steuerliche Begünstigungen<br />

durch deren Gemeinnützigkeit, darüber<br />

hinaus bietet aber gerade das <strong>Kloster</strong> mit seinen<br />

vielfältigen kulturellen Bedeutungen zahlreiche<br />

Möglichkeiten, Zustiftungen <strong>und</strong> Unterstützung<br />

in Form von Spenden zu generieren, die wiederum<br />

vom jeweiligen Spender steuerlich geltend gemacht<br />

werden können.<br />

Günter Ringsdorf, früher als der »letzte<br />

Abt von <strong>Eberbach</strong>« bezeichnet, übernahm als erster<br />

geschäftsführender Vorstand 1998 die Aufbauarbeit.<br />

Drei Jahre später folgte auf ihn Dr. Jens<br />

Jacob, bevor dieser 2006 ins Forstamt Weilburg<br />

wechselte. Dessen Kurzzeit-Nachfolger wiederum<br />

brachte die Stiftung in die Schlagzeilen: Er musste<br />

das Amt nach 20 Monaten niederlegen, nachdem<br />

man ihm die Veruntreuung von Stiftungsgeldern<br />

nachgewiesen hatte.<br />

Neustrukturierung<br />

Seit nunmehr 2008 ist Martin Blach<br />

engagierter Leiter der Stiftung<br />

<strong>Kloster</strong> <strong>Eberbach</strong>. Mit gerade mal<br />

33 Jahren übernahm der damals als<br />

Pressesprecher <strong>und</strong> Referatsleiter für Veranstaltungen,<br />

Öffentlichkeitsarbeit <strong>und</strong> Gastronomie in<br />

der Hessischen Landesvertretung in Berlin tätige<br />

Diplom- Theologe die Geschäftsführung. Nach<br />

gut 200 Jahren also wieder ein Theologe an der<br />

Spitze des <strong>Kloster</strong>s, quasi »der moderne, welt liche<br />

Abt von <strong>Eberbach</strong>«. Mit Dr. Anna Runzheimer,<br />

ehrenamtliche Vorsitzende des Vorstandes <strong>und</strong><br />

Abteilungsleiterin im hessischen Landwirtschaftsministerium,<br />

bildet er den Vorstand. Ihm vor<br />

Ort zur Seite: Timo Georgi, sein Stellvertreter<br />

als Geschäftsführer. »Eine gigantische Herausforderung«,<br />

so Blach, »waren die ersten zwei Jahre.<br />

Wir mussten die Stiftung gr<strong>und</strong>legend restrukturieren<br />

<strong>und</strong> zunächst eine zukunftsfähige Basis<br />

schaffen.« Dazu gehörte auch, die bis dahin mangelhaften<br />

Finanz- <strong>und</strong> Controllingstrukturen aufzubauen<br />

<strong>und</strong> die Gebäudeinstandhaltung so zu<br />

organisieren, dass Schäden auf dem elf Hektar<br />

großen Gelände frühzeitig behoben werden, bevor<br />

sie noch höhere Kosten verursachen. »Dabei darf<br />

man nicht vergessen, dass das Ganze ja stets bei<br />

laufendem Betrieb stattfindet«, betont der gebürtige<br />

Frankfurter. Innerhalb kurzer Zeit gelang es<br />

dem rührigen Geschäftsführer <strong>und</strong> seinem Team,<br />

die Stiftung effizient zu strukturieren, sodass die<br />

erwirtschafteten Beträge inzwischen den Betrieb<br />

<strong>und</strong> den Unterhalt der Anlage finanzieren.<br />

Wie ist das zu schaffen? Martin Blach<br />

lächelt: »Das liegt vor allem am persönlichen<br />

Engagement des Teams. Alle, die hier beschäftigt<br />

sind, identifizieren sich mit ›ihrem‹ <strong>Kloster</strong>. Wir<br />

sind mit Herzblut dabei.« Das muss wohl so sein.<br />

Wie sonst kann es gelingen, mit einer »sehr überschaubaren<br />

Anzahl von 24 Mitarbeitern <strong>und</strong> 40<br />

Aushilfen« jährlich mehr als 3 700 Veranstaltungen<br />

zu bewältigen? Diese erstrecken sich von hochkarätigen<br />

Konzerten im Rahmen des Rheingau<br />

Musik Festivals über Tagungen bis hin zu öffentlichen<br />

Empfängen, Firmenveranstaltungen <strong>und</strong><br />

Kongressen. Die beliebten Schlenderweinproben<br />

<strong>und</strong> die alljährlich inszenierte Lumostory r<strong>und</strong>en<br />

das Angebot ab. Schlussendlich sind auch private<br />

Feiern zahlender Gäste in den Räumen der alten<br />

Abtei alltäglich.<br />

Die hessische <strong>Wein</strong>bauministerin,<br />

Priska Hinz, führt verfassungsgemäß die Aufsicht<br />

im Kuratorium, dessen Vorsitzende sie ist. »Wir<br />

müssen schon heute über das Zeitfenster 2024

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