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Kloster Eberbach - Geschichte und Wein

Der atemberaubende Bildband Kloster Eberbach – Geschichte & Wein führt durch Kunst, Kultur und Geschichte der fast 900 Jahre alten Abtei.

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DER STEINBERGKELLER<br />

<strong>und</strong> die Domänen Steinberg <strong>und</strong> Rauenthal<br />

Von Till Ehrlich<br />

Hinter dem Steintor öffnet sich der Blick auf den <strong>Wein</strong>berg, dessen Reben in Morgenlicht gehüllt sind. Am Horizont flimmert das<br />

Hrheinhessische Ufer des Rheins bei Ingelheim im Dunst. Ganz in der Nähe sieht man einzelne Arbeiter Reben schneiden, in der<br />

Ferne tuckert ein Traktor zwischen den Rebzeilen entlang. Der mehr als 30 Hektar Reben umfassende Steinberg ist eine der besten<br />

Riesling lagen der Welt. Er wurde von Zisterziensermönchen bis zum Jahr 1239 angelegt, ist seitdem in seiner Gr<strong>und</strong>struktur unangetastet<br />

geblieben <strong>und</strong> kontinuierlich weinbaulich bewirtschaftet worden. Der <strong>Wein</strong> vom Steinberg, der Steinberger, hat seit dem Mittelalter<br />

zu den edelsten <strong>und</strong> kostbaren Kreszenzen gehört. Seit 1767 umfriedet den <strong>Wein</strong>berg eine kilometerlange, hohe Ringmauer, <strong>und</strong><br />

beim Betreten des Bergs wird man überrascht von einem Gefühl der Weite <strong>und</strong> Geborgenheit zugleich. Die schiefergedeckte Mauer<br />

schützt nicht nur seit zweieinhalb Jahrh<strong>und</strong>erten die Reben vor Kaltluft, Traubendieben <strong>und</strong> hungrigem Wild, sie verdeutlicht, dass<br />

hier eine andere, bewahrenswerte Welt beginnt, die ganz der Pflege <strong>und</strong> dem Wachstum der Rebstöcke <strong>und</strong> den Trauben vor behalten<br />

scheint. Die von Wald <strong>und</strong> Mauerwerk geschützte Lage war der Lieblingsweinberg der Mönche. Erst die Säkularisation beendete<br />

im Jahr 1803 mit ihrer Vertreibung diese lange <strong>und</strong> nicht nur für den Rheingauer <strong>Wein</strong>bau segensreiche <strong>und</strong> fruchtbare Beziehung.<br />

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171<br />

Im Jahr 2008 wurde am Rand des Steinbergs<br />

eine moderne Kellerei errichtet,<br />

der Steinbergkeller. Es ist der Ort, an<br />

dem heute der Großteil der <strong>Wein</strong>e von<br />

<strong>Kloster</strong> <strong>Eberbach</strong> entsteht. Im selben Jahr wurde<br />

am Steinberg auch ein alter Weg, der »Bernharduspfad«,<br />

wieder begehbar gemacht. Über ihn ist die<br />

ehemalige Zisterzienserabtei <strong>Kloster</strong> <strong>Eberbach</strong> in<br />

einer Viertelst<strong>und</strong>e zu Fuß erreichbar. Dieser freigelegte<br />

Pfad zwischen <strong>Wein</strong>berg <strong>und</strong> <strong>Kloster</strong> steht<br />

symbolisch für die ursprüngliche Verb<strong>und</strong>enheit<br />

des <strong>Eberbach</strong>er <strong>Wein</strong>baus mit dem zisterziensischen<br />

Mönchstum.<br />

2003 wurden die Staatsweingüter vom<br />

Landesbetrieb in eine GmbH überführt, die im<br />

Besitz des Landes Hessen ist. Die Umstrukturierung<br />

wurde von Dieter Greiner, der seit dem Jahr<br />

2000 die Staatsweingüter leitet, Keller meister Ralf<br />

Bengel, Winzermeister Stefan Seyffardt <strong>und</strong> ihrem<br />

Team erfolgreich gestaltet. Gleich zeitig wurde<br />

auch der Betriebsname in Hessische Staatsweingüter<br />

GmbH <strong>Kloster</strong> <strong>Eberbach</strong> geändert. Aus<br />

einer Ansammlung von mehreren Staatsweingütern<br />

wurde damit ein <strong>Wein</strong>gut, dessen sinnstiftende<br />

Identität die <strong>Wein</strong>bau tradition von<br />

<strong>Kloster</strong> <strong>Eberbach</strong> ist. Vor 2003 hatte jedes <strong>Wein</strong>gut<br />

der Hessischen Staatsweingüter ein eigenes

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