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hu wissen (pdf) - Exzellenzinitiative - Humboldt-Universität zu Berlin

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k deutsch<br />

Man muss kein Extremsportler sein,<br />

um sich die Achillessehne <strong>zu</strong> reißen. Auch Hobbyjoggern kann<br />

es jederzeit passieren: Einem lauten Knall folgt ein noch lauterer<br />

Schrei, dem das Krankenhaus und die OP. Mehr als zwölf<br />

Wochen dauert die Heilung einer der dicksten und krä� igsten<br />

Sehnen des menschlichen Körpers. Sie verbindet die Wadenmuskulatur<br />

mit dem Fuß und sorgt dafür, dass dieser beim Abdruck<br />

vom Boden im Sprunggelenk gestreckt wird.<br />

Bisher ging die Sportmedizin davon aus, dass eine Überbeanspruc<strong>hu</strong>ng<br />

der Achillessehne der Grund für Beschwerden sei.<br />

Schließlich wirken beim Joggen mit jedem Schritt Krä� e auf<br />

diese Sehne, die das Körpergewicht um ein Vielfaches überschreiten.<br />

Adamantios Arampatzis hat aber festgestellt: »Hohe Belastungen<br />

sind nicht immer negativ.« Der Professor für Trainingsund<br />

Bewegungs<strong>wissen</strong>scha� en am Institut für Sport<strong>wissen</strong>scha�<br />

der <strong>Humboldt</strong>-<strong>Universität</strong> hat in einer Studie getestet, ob<br />

die Elastizität der Achillessehne mit der sportlichen Leistung<br />

<strong>zu</strong>sammenhängt. »Gute Läufer wiesen eine steifere Achillessehne<br />

auf als unökonomischere Läufer. Das hat uns überrascht.«<br />

Arampatzis konzipierte Trainingsübungen, um eine Erklärung<br />

für das Phänomen <strong>zu</strong> fi nden. Die Studienteilnehmer trainierten<br />

ein Bein mit niedriger Last und vielen Wiederholungen, das<br />

andere mit hoher Last und geringer Anzahl von Wiederholungen.<br />

Das Muskelwachstum war an beiden Beinen fast identisch.<br />

»Aber nur bei hohen Belastungen wuchs die Sehne mit und erhöhte<br />

ihre Steifheit«, erklärt der Sport<strong>wissen</strong>scha� ler.<br />

Das Problem: Beim Training baut der Mensch am schnellsten<br />

Muskulatur auf. Sehnen benötigen viel mehr Zeit, um sich<br />

an die Belastung an<strong>zu</strong>passen. »Die Achillessehne hat im Leistungssport<br />

dann einen positiven Eff ekt, wenn man ihre Steifheit<br />

gezielt trainiert – und zwar mit höherer Belastung«, sagt<br />

Arampatzis. Sehnen, verbunden mit starken Muskeln, können<br />

leichter reißen. Während ein Muskelfaserriss nach fünf bis<br />

sechs Wochen verheilt ist, braucht eine Sehne mehr als drei<br />

NEUE TECHNOLOGIEN / NEW TECHNOLOGIES<br />

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