hu wissen (pdf) - Exzellenzinitiative - Humboldt-Universität zu Berlin
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k deutsch<br />
Als im vergangenen Jahr erstmalig in einem<br />
afrikanischen Land die Fußballweltmeisterscha� stattfand und<br />
Südafrika ein Feuerwerk der Begeisterung unter den Fans entzündete,<br />
da waren Janosch Kuner und Juliet Roselyn Amenge<br />
Okoth gerade in <strong>Berlin</strong>. »Das war gar nicht so schlimm, in Südafrika<br />
war Winter und in <strong>Berlin</strong> war es warm und wir hatten<br />
hier ein spannendes Programm«, erinnert sich Janosch Kuner,<br />
der <strong>zu</strong> dieser Zeit die Sommersc<strong>hu</strong>le des Master-Programms<br />
»Transnational Criminal Justice and Crime Prevention – An International<br />
and African Perspective« in <strong>Berlin</strong> absolviert hat.<br />
Das LL.M-Programm ist ein Gemeinscha� swerk der Juristischen<br />
Fakultäten der <strong>Humboldt</strong>-<strong>Universität</strong> und der University<br />
of the Western Cape (UWC) in Kapstadt. Es fi ndet hauptsächlich<br />
an der südafrikanischen <strong>Universität</strong> statt, die in den 60er Jahren<br />
des vergangenen Jahr<strong>hu</strong>nderts <strong>zu</strong>r Ausbildung der so genannten<br />
Coloureds, wie Angehoerige »gemischter Rassen« in<br />
der Terminologie der Apartheid genannt wurden, gegründet<br />
wurde. Mittlerweile fi ndet sich an der UWC eine bunte Studierendenscha�<br />
, die keiner speziellen ethnischen Richtung <strong>zu</strong><strong>zu</strong>ordnen<br />
ist.<br />
»Wir wollen den Programmteilnehmern das nötige juristische<br />
Werkzeug geben, damit sie in ihren Heimatländern in Justiz,<br />
Verwaltung und Wissenscha� gegen Menschenrechtsverlet<strong>zu</strong>ngen,<br />
Korruption oder auch Geldwäsche arbeiten«, erklärt<br />
Professor Gerhard Werle, der in den 1990er Jahren einige Jahre<br />
Gastprofessor in Südafrika war und mit seinem Kapstädter Kollegen,<br />
Professor Lovell Fernandez, das Programm 2008 auf die<br />
Beine gestellt hat.<br />
»Ich möchte an meine Univer sität<br />
in Kenia <strong>zu</strong>rückkehren und da<strong>zu</strong><br />
beitragen, dass die Verbrechen aus<br />
unserer jüngsten Vergangenheit<br />
auf gearbeitet werden«<br />
»I would like to return to my<br />
university in Kenya and help ensure<br />
that the crimes from our recent past<br />
are investigated«<br />
Die jährlich etwa 15 Studierenden, die aus zahlreichen afrikanischen<br />
Ländern kommen, ein paar Teilnehmer sind auch<br />
aus Deutschland, absolvieren vier Kurse. »Es geht um das Aufarbeiten<br />
gewaltsamer Konfl ikte und Regime und den Übergang<br />
<strong>zu</strong> einer nachhaltig friedlichen Gesellscha� sordnung, Stichwort<br />
Transitional Justice, außerdem um Internationales Strafrecht,<br />
organisierte Kriminalität und Geldwäsche wie auch Internationales<br />
Anti-Korruptionsrecht«, erklärt Dr. Moritz Vormbaum,<br />
Koordinator des Programms.<br />
Die Kenianerin Juliet Okoth war 2010 im Master-Programm.<br />
»Ich möchte an meine <strong>Universität</strong> in Kenia <strong>zu</strong>rückkehren<br />
und da<strong>zu</strong> beitragen, dass die Verbrechen aus unserer jüngsten<br />
Vergangenheit aufgearbeitet werden«, sagt die junge Frau.<br />
HUMBOLDT INTERNATIONAL / HUMBOLDT INTERNATIONAL<br />
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