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Untitled - Stichting Papua Erfgoed

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Wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte in West-<strong>Papua</strong> 13<br />

sen. All diese Erfolge beruhen auf einer Kombination von intensiv gefuhrten Debatten<br />

und Verhandlungen sowie der gleichzeitigen sozialen Mobilisierung der indigenen<br />

Bevölkerung und nicht zuletzt des internationalen Echos auf die Reformen. Dies<br />

hat auf Seiten der indigenen Völker einen hohen Grad an Organisationsfahigkeit und<br />

Ausbildung zur Voraussetzung 12 .<br />

Solche Erfolge könnten anregend sein. Sie könnten als Referenz für einen Nationalen<br />

Dialog in Indonesien dienen und einen Prozess in Gang setzen helfen, der<br />

Konsultationen und eine multilaterale Entscheidungsfindung als Alternative zur bisherigen<br />

Konfliktlösung zur Grundlage hat, um den tief wurzelnden Konflikt urn<br />

<strong>Papua</strong> auf friedliche Weise zu lösen. Die einheimische Bevölkerung <strong>Papua</strong>s hat ihre<br />

fortdauernde Absicht bereits ausgesprochen, <strong>Papua</strong> als ,Land des Friedens' zu proklamieren,<br />

trotz der kriegerischen Situation und deren psychischen Wirkungen auf<br />

die beteiligten Seiten. Daher ist es so wichtig, dass etwa die Sonderautonomie aus<br />

dem Jahr 2001 ernsthaft umgesetzt wird, die begründete Hoffnungen für eine konstruktive<br />

Überwindung der Vergangenheit geweckt hat. Demgegenüber wurden<br />

2001 der Provinz <strong>Papua</strong> zwar etwa 1,2 Billionen Rupiah 13 zur Verfugung gestellt,<br />

um das Gesetz in die Praxis umzusetzen. Davon kam bei den Menschen jedoch<br />

kaum etwas an. Ihr Leben blieb davon unberührt, und einige Teile der Gesellschaft<br />

verarmten sogar; statt - wie erhofft - endlich in den Genuss des natürlichen Reichtums<br />

<strong>Papua</strong>s zu kommen. Leider lasst auch die neue Regierung von Prasident Yudhoyono<br />

Zweifel an der Umsetzung der Sonderautonomie aufkommen. Statt sich auf<br />

deren Realisierung zu konzentrieren, verfolgt die Regierung nach wie vor die<br />

auBerst umstrittenen Plane der Aufteilung der Provinz <strong>Papua</strong>s in mehrere Provinzen.<br />

Die darüber entstandene Unruhe der <strong>Papua</strong>s könnte selbst der wirtschaftlichen Entwicklung<br />

West-<strong>Papua</strong>s einen Rückschlag versetzen.<br />

Vor dem Hintergrund der Erfahrungen in Lateinamerika scheint eine internationale<br />

Beteiligung zur Unterstützung der Regierung angebracht, auf die Interessen der<br />

indigenen Bevölkerung einzugehen. In Bezug auf <strong>Papua</strong> liegt es nahe, dabei auf die<br />

erwahnten beiden Pakte - Zivil- und Sozialpakt - zurück zu greifen, die für die dortige<br />

politische Situation zentrale Begriffe und Entwürfe zur gesellschaftlichen<br />

Gestaltung zur Verfugung stellen. Die beiden Pakte postulieren Entwicklung im<br />

Sinne der Selbstorganisation und Selbstbestimmung; wenngleich innerhalb der<br />

Grenzen des Staates, der die Übereinkommen ratifiziert. Beide Übereinkommen<br />

bestarken die Rechte der armen und marginalisierten Bevölkerung, um ihre Teilhabe<br />

12 Einen Überblick dazu bieten Heidi Feldt et al (Hg.) [2003]; Ein anderes Amazonien ist<br />

möglich. Universitat Kassei, Lateinamerika-Dokumentationsstelle, oder GTZ (Hg.) [2004];<br />

Indigene Völker in Lateinamerika und Entwicklungszusammenarbeit. Eschborn<br />

13 Etwa 1,2 Milliarden Euro; eine auch für indonesische Verhaltnisse unvorstellbar grofie<br />

Summe.

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