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Untitled - Stichting Papua Erfgoed

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Wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte in West-<strong>Papua</strong> 23<br />

licher Interaktion und Infrastruktur entsteht, die just den Frauen eine Perspektive in<br />

der zukünftigen Gesellschaft <strong>Papua</strong>s eröffnet.<br />

Agus Sumule untersucht in seinem Beitrag die Bedingungen der <strong>Papua</strong>-Bevölkerung<br />

im Bereich Beschaftigung und Einkommen. Sein Bliek richtet sich dabei auf<br />

den Wirtschaftssektor der niedrigen Einkommen (low economy), der in anderen<br />

Diskussionszusammenhangen auch als ,informeller Sektor' gekennzeichnet ist.<br />

Ahnlich den Feststellungen des Fachausschusses zu den WSK-Rechten in Bezug auf<br />

viele Staatenberichte, schlussfolgert Agus Sumule, dass eine groBe Anzahl der<br />

Mitglieder indigener Gemeinschaften <strong>Papua</strong>s in Sachen Arbeit, Entgelt und Einkommen<br />

mit einem signifikant geringeren, diskriminierenden Niveau vorlieb nehmen<br />

muss. Agus Sumule beleuchtet die Ausplünderung der Ressourcen <strong>Papua</strong>s,<br />

deren Gewinn an der Region vorbeigeleitet wird und in systematischer Weise die<br />

Lebensperspektiven der zukünftigen Generationen schmalert, sollte hier keine Anderung<br />

eintreten. Zwei Anhange zum Artikel unterstreichen diese fatale Tendenz,<br />

indem sie die Einbindung der wirtschaftlichen Aktivitaten auf <strong>Papua</strong> in den makroökonomischen<br />

Kontext Indonesiens sowie in die Sonderwirtschaftsinteressen der<br />

indonesischen Streitkrafte skizzieren.<br />

Laut Agus Sumule zeigen sich noch keinerlei positiven Effekte der Sonderautonomie<br />

auf die Wirtschaft <strong>Papua</strong>s im Sinne einer Verbesserung der sozialen<br />

Lage. Immerhin ist eine breitere Beteiligung der einheimischen Bevölkerung an der<br />

Verwaltung und dem politischen Entscheidungsprozess vorgesehen. Selbst beim<br />

Steueraufkommen, obgleich dieser Bereich seit langerem schon dezentralisiert worden<br />

ist, scheint es unklar, inwieweit groBe Steuerzahler wie die Freeport Mine oder<br />

BP (British Petroleum, auch: Beyond Petroleum) wegen ihrer direkten Vertrage mit<br />

der Zentralregierung in Jakarta den Steuerregelungen der Sonderautonomie unterliegen.<br />

Im Bereich der informellen Wirtschaft zeigt Agus Sumula an zwei Beispielen<br />

den schlichten Kampf ums tagliche Überleben; vertriebene <strong>Papua</strong>s, die sich im stadtische<br />

Bereich von Timika niedergelassen haben und Fischer aus dem Gebiet von<br />

Raja Ampat, in der Nahe der Stadt Sorong. Bis in Einzelheiten hinein lasst sich die<br />

charakteristische Kluft zwischen einheimischer <strong>Papua</strong>-Bevölkerung und den spater<br />

zugezogenen Migranten bei der Einkommenserzielung belegen. Zu manchen<br />

Arbeitsplatzen haben einheimische <strong>Papua</strong>s erst gar keinen Zugang. Über ahnliche<br />

Hemmnisse beim Zugang zur profïtorientierten Wirtschaft weiB Theo van den Broek<br />

in seinem Beispiel der ^rso-Familien und deren gescheiterten Versuch mit einer<br />

Palmenplantage zu berichten. Die Arso beschreiben die Einführung der Ölfrucht als<br />

zerstörerischen Schlag gegen ihre Lebensführung. Aus Agus Sumules breit gefacherter<br />

Inneneinsicht lasst sich der generelle Schluss ziehen, dass selbst die für die<br />

indigene Bevölkerung <strong>Papua</strong>s wichtigen Emkommensmöglichkeiten aus lokaler<br />

Produktion trotz des reichen Umfelds eher behindert als gefördert wird.

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