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Untitled - Stichting Papua Erfgoed

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32 W. Mandowen<br />

nach wie vor dieser Wunsch nach Unabhangigkeit vor 2 , obwohl es offensichtlich ist,<br />

dass in absehbarer Zukunft nicht an eine Eigenstaatlichkeit <strong>Papua</strong>s zu denken ist.<br />

Aufgrund der faktischen Bedingungen wird über Selbstbestimmung allenfalls auf<br />

der Ebene des politischen Dialogs gesprochen werden können. Auch dabei sind die<br />

Ambitionen in politische Begriffe zu übertragen, die für alle beteiligten Parteien<br />

tragfahig sind. In diesem Zusammenhang lohnt der Hinweis auf die fortgesetzte<br />

friedliche Haltung der <strong>Papua</strong>s, die aus ihrem Land ein 'Land des Friedens' machen<br />

wollen. Die folgenden Überlegungen sollten als Beitrag verstanden werden, um<br />

Hindernisse zu diesem politischen Dialog zwischen Indonesien und <strong>Papua</strong> wegzuraumen.<br />

Ebenso mag die vorliegende Studie als solche als Plattform für diese Art<br />

Dialog dienen, da sie Menschenrechte, Gerechtigkeit, Frieden und Entwicklung<br />

anspricht.<br />

Historischer Hintergrund<br />

Durch die Geschichte hindurch waren die <strong>Papua</strong>s immer schon von der asiatischen<br />

Bevölkerung Indonesiens ethnisch verschieden. Ihre ethnischen Wurzeln und Kuituren<br />

- zur Zeit gibt es über 250 verschiedene Sprachen allein auf West-<strong>Papua</strong> - sind<br />

eng mit den Nachbarn in <strong>Papua</strong> Neu-Guinea und den Bewohnern der melanesischen<br />

Insein verknüpft 3 . Das willkürliche Vorgehen der europaischen Kolonialmachte zog<br />

1895 eine Grenze in der Mitte des damaligen Neu-Guinea von Nord nach Süd und<br />

trennte die zwei Teile offiziell im Jahr 1910. Die Niederlande erhielten den westlichen<br />

Teil, den sie seit 1828 als damals Westliches Neu-Guinea aus schlichten kolonialen<br />

Erwagungen heraus gefordert hatten. lm Februar 1855 kamen die ersten Missionare<br />

aus Deutschland (Carl. W. Ottow und Johann G. GeiBler). Der historische<br />

Zufall, dass West-<strong>Papua</strong> einfach aus administrativen Grimden für eine lange Zeit<br />

durch die Hollander von der Hauptstadt des Sultans von Tidore (Ternate, Molukken)<br />

aus regiert wurde, führte Indonesien zum Zeitpunkt seiner Unabhangigkeit das<br />

Argument zu, West-<strong>Papua</strong> sei ein integraler Teil des damaligen 'Niederlandisch-<br />

Indiens', das spater die Republik Indonesien werden sollte.<br />

lm Jahr 1949 wurde Niederlandisch-Indien der entstehenden Republik Indonesien<br />

übergeben; mit Ausnahme des damaligen Niederlandisch-Neu-Guinea. Der<br />

damalige Resident 4 auf Niederlandisch-Neu-Guinea, J.P.K. Eechoud, legte sich<br />

öffentlich darauf fest, dass dieses Land nicht zu Indonesien gehore, da es in Kultur<br />

und Geschichte davon abwiche. Sogar der erste Vizeprasident von Indonesien,<br />

2 Ergebnis einer Umfrage der International Foundation for Election Systems, vom 28.<br />

Februar 2003.<br />

3 Vgl. Siegfried Zöllners Beitrag zu diesem Buch.<br />

4 Der Resident war unter dem Gouverneur der höchste koloniale Beamte.

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