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Untitled - Stichting Papua Erfgoed

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46 S. Zöllner<br />

der traditionellen Tracht und den Adat-Tanzen 1 entfaltet, soll geschützt werden.<br />

Die traditionellen Religionen sollen erforscht und neu zum Leben gebracht werden,<br />

neben den christlichen Konfessionen und dem Islam im Lande <strong>Papua</strong>.<br />

Die einheimische Nahrung der <strong>Papua</strong> sind Sago und SüBkartoffeln. Die Adat-<br />

Hauser der verschiedenen Stamme mit ihren besonderen kulturellen Motiven<br />

sollen Modell werden für den Bau von Wohnhausern und anderen Gebauden in<br />

den 14 Regierungsbezirken, z.B. das Adat-Hsais Kawari in Biak-Numfor oder<br />

das Karapau der Kamoro in Mimika.<br />

Das Adat-Recht muss im ganzen Land (in <strong>Papua</strong>) den lokalen ^(üto-Reprasentanten<br />

zurückgegeben werden, die es im Bliek auf ein „Neues <strong>Papua</strong>" bewahren<br />

sollen. Als <strong>Papua</strong>volk halten wir am Recht auf unsere Kultur fest, insbesondere<br />

am Recht auf das Land, den Wald und das Meer und berufen uns dabei auf die<br />

Dokumente der Vereinten Nationen. Wir verbieten die Ausbeutung unserer natürlichen<br />

Ressourcen zum Eigennutz anderer Völker, wie sie in den Regelungen der<br />

indonesischen Regierung vorgesehen sind.<br />

Das Prasidium soll durch den Kongress beauftragt werden, die „Lembaga Musyawarah<br />

Adat", die durch die indonesische Regierung eingerichtet wurden, abzuschaffen,<br />

weil sie nicht die Kultur der <strong>Papua</strong> wiederspiegeln, denn diese Institutionen<br />

wurden nur dazu benutzt, mit dem Schein der Legalitat den <strong>Papua</strong> ihre<br />

Rechte zu nehmen. Die Bevölkerang <strong>Papua</strong>s soll unter dem Schirm eines Adat-<br />

Rates leben, der von der Bevölkerung entsprechend dem Adat-Recht gebildet<br />

wird.<br />

Alle Namen von StraBen, Dörfern, Büros, Wappen und Symbolen, die der indonesischen<br />

Kultur entsprechen, sollen geandert werden. Die Identitat der <strong>Papua</strong> in<br />

ihren Werten, ihrer Kultur und ihrer Würde muss wiederhergestellt werden. 2<br />

Im Jahr 2001 verbreitete die Cendrawasih-Universitat in Jayapura ein Diskussionspapier<br />

unter dem Titel „Grundrechte und Grundpflichten des <strong>Papua</strong>volkes". 3 Das<br />

Papier greift die Ergebnisse des Zweiten <strong>Papua</strong>-Kongresses auf und versucht diese<br />

in eine Form zu bringen, die den Regierungsinstanzen vorgelegt werden kann. Obwohl<br />

nicht ausdrücklich erwahnt, ist das Papier die Grundlage für das spater erarbeitete<br />

Gesetz zur Sonderautonomie. Ein Abschnitt des Papiers befasst sich mit der<br />

Kultur. Er lautet:<br />

„Jede Autoriteit in der Region <strong>Papua</strong> muss unsere <strong>Papua</strong>-Kultur als Teil melanesischer<br />

Kultur wiederspiegeln. Die Sitten und Gebrauche, die Bedeutung des<br />

1 Gelegentlich gebrauchen wir das Wort adat: Es ist ein indonesisches Wort arabischer Herkunft<br />

und bezeichnet die Gesamtheit der traditionellen Sitten, Gebrauche und Gewohnheiten.<br />

2 Agus A. Alua, Kongres <strong>Papua</strong> 2000, S. 92 - 94<br />

3 F.A. Wospakrik, (Ed.) Hak dan Kewajiban Rakyat <strong>Papua</strong>, Veröffentlichung der Cendrawasih<br />

University, Jayapura, 2001

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