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Untitled - Stichting Papua Erfgoed

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Wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte in West-<strong>Papua</strong> 25<br />

Die raumlich isolierte Lage solcher Verwaltungszentren und der entsprechende Mangel<br />

an notwendigem Fachpersonal brachten insofern absehbar manche amtlichen Aktivitaten<br />

schlicht zum Erliegen. Neu eingerichtete Bezirke blieben erst einmal in den<br />

Raumen des ursprünglich gröBeren Bezirks, obwohl der Gouverneur die Bezirkschefs<br />

angewiesen hatte, ihre Büros in die neuen Veraltungszentren zu verlegen.<br />

lm Bereich Bildung geht Theo van den Broek auf die Diskussion um die Verfügbarkeit<br />

ausreichend qualifizierter Personen für <strong>Papua</strong> ein. Es handelt sich hierbei<br />

um eine sich über Jahre hinziehende und weiterhin aktuelle Debatte, die einer durchgreifenden<br />

Antwort bedarf, da sie die Voraussetzung dafür bildet, soll die einheimische<br />

<strong>Papua</strong>-Gemeinschaft tatsachlich an der Entwicklung des Landes teilnehmen<br />

und teilhaben können. Der Gouverneur <strong>Papua</strong>s hat in seiner das Bildungsprogramm<br />

einführenden Rede vor dem regionalen Parlament auf einige Elemente hingewiesen,<br />

die seiner Ansicht nach besonders zu berücksichtigen sind. Theo van den Broek<br />

zitiert diese Prioritaten wie folgt: die Anpassung des Lehrmaterials unter Einschluss<br />

lokaler Materialien an die ethnische Vielfalt <strong>Papua</strong>s, die Notwendigkeit technisch<br />

ausgebildeter Fachkrafte, die Entwicklung eines angepassten Internat-Systems, die<br />

Verringerung der Ausbildungskosten (Schulgebühren) und die Starkung privater<br />

Bildungstrager. Theo van den Broek kommt hingegen unter Verweis auf die Ausbildungssituation<br />

in abgelegenen landlichen Gebieten zu dem Schluss, dass eine signifikante<br />

Kluft zwischen Anspruch und Umsetzung besteht. Wahrend in den stadtischen<br />

Zentren die Ausbildungssituation erkennbar besser wurde und die Anzahl der<br />

Klassenraume, Lehrer und Schuier stieg, hat der landliche Raum mit einer systematischen<br />

Vernachlassigung zu kampfen. Die Ausbildung im Innern des Landes befmdet<br />

sich auf einem erschreckend niedrigen Niveau.<br />

lm Bereich Gesundheit hielt der Gouverneur eine ahnliche Rede vor dem<br />

Parlament, worin er ebenfalls zentrale Elemente der Gesundheitsversorgung ansprach:<br />

eine gleichförmige Ausweitung und qualitative Verbesserung des Gesundheitsdienstes,<br />

zu dem alle gleichermaBen Zugang haben sollen, praventive Gesundheitsprogramme<br />

und Therapiekonzepte, ein Anstieg der Anzahl von Arzten und<br />

medizinischem Hilfspersonal, verbesserte Behandlungsbedingungen in Krankenhausern,<br />

erleichterter Zugang zu Medikamenten und schlieBlich bessere Ernahrung<br />

sowie eine sauberere Umwelt. Dies klingt recht ambitioniert. Einiges davon wurde<br />

auch laut Statistik realisiert; etwa die Anzahl lokaler Gesundheitszentren verdoppelt.<br />

Dies reicht allerdings nicht aus, da laut Theo van den Broek im Jahr 2002 immer<br />

noch 36,1 Prozent der Bevölkerung keinen Zugang zu diesen Gesundheitseinrichrungen<br />

hatten. Ahnlich wie im Bildungsbereich benötigt die Gesundheitsversorgung<br />

im Landesinnern <strong>Papua</strong>s besondere Aufmerksamkeit, um den Bedürfnissen der dort<br />

Lebenden zu entsprechen. In diesen Gegenden liegt die Gesundheitsversorgung<br />

nach wie vor unterhalb akzeptierbarer Standards, wahrend in den stadtischen<br />

Zentren die Verbesserungen merkbar sind.

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