Fleimstalbahn ... in Südtirol. Die erste Seilbahn <strong>der</strong> Welt, erbaut 1908, und zahlreiche Lokalbahnen, die zum Teil heute noch o<strong>der</strong> wie<strong>der</strong> fahren, bezeugen, dass Südtirol schon früh auf Mobilität und neue Technologien gesetzt hat. Am 29. Juni 1908 war sie fertiggestellt und am 25. August des gleichen Jahres wurde sie feierlich eröffnet: die erste freischwebende Personen-Seilbahn <strong>der</strong> Welt, die in sieben Minuten Bozen mit dem Hausberg Kohlern verband bzw. immer noch verbindet. Erst 1985 wurde die Bahn von Grund auf erneuert. Einen Weltrekord stellte übrigens auch die 1903 erbaute Mendelbahn dar. Sie war paginierung Mobilität hat Tradition ... mit 4,5 km Länge die längste Standseilbahn <strong>der</strong> Welt und die steilste ihrer Art in Europa. Sie bewältigte einen Höhenunterschied von 854 m und eine Steigung bis zu 64 %. Die Talstation war mit dem Kalterer Bahnl verbunden, das 1898 anlässlich des 50. Regierungsjahres von Kaiser Franz Josef eröffnet worden war und bis zu seiner Einstellung 1963 (Personen) bzw. 1973 (Güterverkehr) Kaltern mit Bozen verband. 1908 wurde auch die elektrische Normalspurbahn eröffnet, die Sand in Taufers mit Bruneck verband, eine Nebenlinie <strong>der</strong> Strecke Marburg–Franzensfeste, ausgelegt als Fracht- und Trambahn Lana–Meran Fremdenverkehrsbahn. Es handelte sich um eine <strong>der</strong> ersten elektrisch betriebenen Vollspurbahnen Tirols. Erbaut worden ist sie vom Bahnstrategen Josef Riehl, <strong>der</strong> gerade die Rittner Bahn fertiggestellt hatte und auch in Bau und Planung <strong>der</strong> Ampezzaner Bahn mit eingebunden war. Das Bahnzeitalter begann mit <strong>der</strong> Brennerbahn 1867 Angefangen hat das Bahnzeitalter in Südtirol allerdings schon viel früher mit dem Bau <strong>der</strong> Brennerbahn, die erste Alpenbahn ohne Scheiteltunnel und immerhin nach <strong>der</strong> Semmering- und <strong>der</strong> Karstbahn die dritte Gebirgsbahn des alten Österreich. Am 24. Überetscherbahn Elektrische Normalspurbahn, Sand in Taufers - Bruneck August 1867 wurde sie <strong>der</strong> Öffentlichkeit übergeben. Mehr als 20.000 Arbeiter hatten an <strong>der</strong> Bahn mitgearbeitet. Zwei bahneigene Friedhöfe in St. Peter und St. Leonhard, auf denen sich 107 Bahnarbeiter-Gräber befinden, zeugen von <strong>der</strong> Gefährlichkeit <strong>der</strong> Arbeiten. In zahlreichen Sprengungen wurde härtestes Serpentingestein aus dem Berg gesprengt. Die Strecke Innsbruck–Bozen beträgt 125,340 km, die Maximalsteigung beträgt auf <strong>der</strong> Nordrampe 25 Promille (2,5 %), auf <strong>der</strong> Südrampe 22,5 Promille (2,25 %); die Länge <strong>der</strong> Steigungsstrecken macht 91 % des gesamten Verlaufs <strong>der</strong> Bahntrasse aus. Einen Rekord stellte <strong>der</strong> Bau <strong>der</strong> Grödner Bahn dar, die in einer Bauzeit von nur 4,5 Monaten von 6000 russischen Kriegsgefangenen, 3500 Arbeitern Ebenfalls zu Kriegszwecken erbaut wurde die Ampezzaner Bahn, geplant als Zubringer zur Dolomitenfront zwischen Toblach und Cortina. Bereits 1899 hatte man für die High-Society-Urlauber <strong>der</strong> Jahrhun<strong>der</strong>twende eine elektrische Stichbahn zwischen Aktuell und 500 Soldaten fertiggestellt wurde. Die Länge betrug 31 km. Die offizielle Eröffnung <strong>der</strong> dampfbetriebenen Schmalspurbahn, die für Kriegszwecke hergestellt worden war, war am 6. Februar 1916. Die Bahn erreichte bei einer Leistung von 150 PS eine Steigungshöchstgeschwindigkeit von 14 km und beför<strong>der</strong>te nach Kriegsende die Touristen in das neue Fremdenverkehrszentrum Gröden. Bil<strong>der</strong> von schmuck herausgeputzten Hotelportieren, die sich bei <strong>der</strong> Ankunft die Gäste streitig machten o<strong>der</strong> von Fahrgästen, die an schönen Winter- o<strong>der</strong> Sommertagen neben <strong>der</strong> Bahn den Berg hinauf wan<strong>der</strong>ten, sind noch in <strong>der</strong> Erinnerung <strong>der</strong> alten Grödner vorhanden. 1961 wurde die Bahn endgültig eingestellt. Grödner und Ampezzaner Bahn Toblach und Cortina anlegen wollen. Die Fertigstellung <strong>der</strong> Bahn fiel mit dem Kriegsende zusammen, die Bahn fiel damit an Italien. Anlässlich <strong>der</strong> Winterolympiade in Cortina, 1956, erreichte <strong>der</strong> Bahnbetrieb einen letzten Höhepunkt, 1963 wurde die Linie endgültig geschlossen. Von Zeit zu Zeit wird von einer möglichen Wie<strong>der</strong>aufnahme des Betriebes gesprochen. Heute verläuft auf <strong>der</strong> ehemaligen Bahntrasse im Sommer ein Fahrradweg und im Winter eine Loipe. 6 07/2009 07/2009 7 Grödnerbahn Ampezzaner Bahn Brennerbahn Mendelbahn