einSteiger 2015

Roman(t)ik
Während im Kirchenraum die
Vorbereitungen laufen, stimmen sich
die Besucher in und vor der Kulturscheune
auf das Konzert ein.
Festliche
Konzerte in
Münchsteinach
bei Kerzen schein
300 Kerzen werden
angezündet und im Münster
verteilt.
Während der Konzerte
sind sie die einzige
Beleuchtung.
Fotos: O. Hug | Text: Karin Eigenthaler
Klöster waren und sind seit
jeher Kulturstätten. Die ehemalige
Benediktinerabtei Münchsteinach –
im 12. Jahrhundert gegründet, Anfang
des 16.Jahrhunderts säkularisiert
– legt mit ihren Baulichkeiten
davon noch heute Zeugnis ab:
romanisches Münster, Konventsgebäude,
Gäste- bzw. Amtshaus,
Abtschlösschen. Ergänzt durch die
zu kirchlichen und gemeindlichen
Begegnungsstätten umgestalteten
Mauerscheunen bilden diese Gebäude
ein geschlossenes Karree, das noch
die Klausurgrenzen des einstigen
Klosters erkennen lässt. Steigt man
den Kirchberg durch die beiden
Torbögen hinauf, dann erschließt
sich der Klosterhof als ein stimmungsvolles
Freiluft-Zimmer –
zudem an manchen Abenden der
wärmste Platz des Dorfes.
1965 bis 1970 wurde in einer
großen Münsterrenovierung die
jahrhundertelange Profanierung
des Langhauses aufgehoben und der
Kirchenraum als Einheit wiederhergestellt.
Da lag der Gedanke
nahe, dieses Kleinod auch musikalisch
zu nutzen, zumal es über eine
hervorragende Akkustik verfügt.
Aus sporadischen Veranstaltungen
erwuchs eine örtliche Initiative:
dreimal pro Jahr wollte man in der
Kirche hochwertige, professionelle
Musik anbieten. Als Hauptinitiator
ist hier Christian Böttger – selbst in
einem Bläserensemble aktiv –
zu nennen. Bis heute organisiert er
die Konzerte. Als besondere Attraktion
sollte die Basilika während der
Musikdarbietungen ausschließlich
durch Kerzen beleuchtet sein:
So entstanden erstmalig 1999 die
„festlichen Konzerte bei Kerzenschein
im Münster Münchsteinach”
mit ihrer ganz speziellen, mittelalterlich
anmutenden Atmosphäre.
300 Kerzen erhellen den Kirchenraum
und lassen im romanischen
Langhaus die Originalmalerei
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