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MQ Frühjahr 2016

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Das Artland-Magazin.<br />

Die Geschichte der Burg Dinklage<br />

und der Benediktiner-Abtei<br />

St. Scholastika<br />

Portal der Dietrichsburg von 1597<br />

von Alexandra Lüders<br />

Seit Jahrhunderten ist die Wasserburg<br />

Dinklage ein Begriff in<br />

unserer nachbarschaftlichen<br />

Region. Auf dem ehemaligen<br />

moorigen Rodungsland soll es<br />

bereits 980 eine sogenannte<br />

Ferdinandsburg in dem damaligen Ort<br />

Dincklage gegeben haben, dessen Namen<br />

auf die germanische Gerichtsstätte<br />

„Thincklage“ zurückzuführen ist. Bereits<br />

1231 taucht urkundlich die Familie von<br />

Dincklage auf, die auch in Quakenbrück<br />

ein Kirchengestühl in der St.-Sylvester-<br />

Kirche und einen Burgmannshof in der<br />

Pfaffenstraße besaß.<br />

Wegen ihres Aufbegehrens gegen die<br />

Autorität des Fürstbischofs Florenz von<br />

Münster, wird die Burg 1372 zerstört. 30<br />

Jahre später errichteten die Dincklagischen<br />

Nachkommen vier Burgen. Die<br />

Hugoburg mußte im 19. Jahrhundert der<br />

Burgkapelle weichen, während die drei<br />

anderen noch heute von 23 Benediktinerinnen<br />

bewohnt und bewirtschaftet<br />

werden. Als Heinrich von Galen (aus<br />

Galen bei Dorsten) 1641 zum Drosten<br />

von Vechta avanciert, zieht er auf Burg<br />

Dinklage ein. Schon zehn Jahre später<br />

setzt Graf Heinrich zusammen mit seinem<br />

Bruder dem Fürstbischof Christoph<br />

Berhard von Galen die Rekatholisierung<br />

und Autonomie der Region durch. Am<br />

16. März 1878 wurde Clemens August<br />

Kardinal von Galen auf der Burg geboren.<br />

Seit seiner Seligsprechung im Jahr<br />

2005 durch Papst Benedikt XVI. wird er<br />

als „bedeutender Sohn des Oldenburger<br />

Münsterlandes“ verehrt und die<br />

Benediktinerinnen gründeten zusammen<br />

mit regionalen Unternehmern die<br />

Kardinal von Galen Stiftung. 2013 wurde<br />

in der Burgmühle die Dauerausstellung<br />

„Clemens August von Galen: Mut woher?<br />

Mut wozu“ eröffnet. Sie ist von mittwochs<br />

bis sonntags ebenso zu sehen wie<br />

eine kleine Ausstellung im Backhaus.<br />

Von Galen erlangte als Bischof und<br />

„Löwe von Münster“ wegen seines<br />

Widerstandes gegen die Nazis internationale<br />

Bekanntheit. Kurz nach der<br />

Ernennung zum Kardinal verstarb er am<br />

22. März 1946.<br />

In der Zeit von 1840 bis 1844 haben die<br />

Großeltern des Kardinals die neugotische<br />

Burgkapelle gebaut, in deren Gruft und<br />

Kirchenraum Angehörige der von Galen-<br />

32 | mq Ausgabe Frühjahr <strong>2016</strong>

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