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MQ Frühjahr 2016

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Bundes-treffen<br />

Das Artland-Magazin.<br />

der Bürgerinitiativen gegen Fracking in Osnabrück<br />

Am 20./21. Feb. <strong>2016</strong><br />

fand in Osnabrück das<br />

Bundes-und Strategietreffen<br />

der im Zusammenschluss<br />

„Gegen Gasbohren“ vernetzten<br />

Bürgerinitiativen statt. Auch die<br />

IG Fracking-freies Artland e.V.<br />

war vertreten (sh. Foto).<br />

Auf deutliche Kritik stieß das<br />

Verhalten zahlreicher Politiker,<br />

die die Bevölkerung glauben<br />

machen wollten, durch das<br />

Gesetzespaket, das bald im Bundestag<br />

zur Abstimmung ansteht,<br />

würde Fracking eine Absage erteilt.<br />

Tatsächlich handele es sich<br />

jedoch um Gesetzesentwürfe<br />

zur Fracking-Ermöglichung.<br />

Hierfür halte das Bundesforschungsministerium<br />

in seinem<br />

Etat sogar jährlich 4 – 5 Millionen<br />

Euro Fördermittel bereit.<br />

Daher würden von den Bürgerinitiativen<br />

im Hinblick auf die in<br />

verschiedenen Bundesländern<br />

anstehenden Kommunal- und<br />

Landtagswahlen Aktionen<br />

gestartet mit dem Tenor<br />

„Keine Stimme den Politikern<br />

und Parteien, die für Fracking<br />

sind.“ Auch wurde von den<br />

versammelten Initiativen die<br />

neue Studie der Bundesanstalt<br />

für Geowissenschaften<br />

und Rohstoffe (BGR) kritisch<br />

analysiert. Deren Schätzung der<br />

Erdgasmenge in unkonventionellen<br />

Lagerstätten ab 1.000 m<br />

Tiefe sei nämlich gegenüber der<br />

Prognose von 2012 deutlich (um<br />

etwa 50 %) reduziert worden.<br />

Stattdessen seien zusätzliche<br />

Gasvorkommen in Tiefen zwischen<br />

500 und 1000 m ermittelt<br />

worden, in einer Tiefe also, die<br />

eine Förderung von vornherein<br />

verbiete. Einen relevanten Beitrag<br />

zur Versorgungssicherheit<br />

könnten die unkonventionellen<br />

Lagerstätten also gar nicht leisten,<br />

so dass es überhaupt keine<br />

volkswirtschaftlich plausible<br />

Begründung dafür gebe, auf<br />

Fracking mit all den bekannten<br />

bzw. gutachterlich belegten<br />

Risiken, Gefahrenpotentialen<br />

und möglichen Folgeschäden<br />

zu setzen und die Zerstörung<br />

ganzer Kulturlandschaften in<br />

Kauf zu nehmen. Bezogen auf<br />

das Artland würde aus dem<br />

ländlich geprägten Kulturschatz<br />

mit den ca. 600 erhaltenswerten<br />

Hofanlagen und idyllischen<br />

Naherholungsgebieten eine<br />

Gasindustrie mit einer Vielzahl<br />

von Bohrplätzen, Pipelines,<br />

schwerlastverkehrtauglichen<br />

Erschießungsstraßen, zwei<br />

Gasaufbereitungsanlagen usw.<br />

werden.<br />

Außerdem konterkariert Fracking<br />

die Energiewende und<br />

den weltweit beschworenen<br />

Klimaschutz, der dringend<br />

erforderlich ist um nur noch<br />

annähernd unter einem Durchschnittstemperaturanstieg<br />

von<br />

2 Grad zu bleiben. Denn gerade<br />

bei der Förderung von Gas aus<br />

unkonventionellen Lagerstätten<br />

durch die Fracking-Technik<br />

werden große Mengen an Treibhausgasen<br />

freigesetzt.<br />

Mehr Klimaschutz, Energieunabhängigkeit,<br />

Versorgungssicherheit<br />

und Preisstabilität<br />

erreichen wir nur durch Energieeffizienzmaßnahmen<br />

sowie den<br />

Ausbau erneuerbarer Energien.<br />

Den mit Abstand größten Beitrag<br />

dazu kann die Nutzung der<br />

Sonnenenergie mit ihren uner-<br />

66 | mq Ausgabe Frühjahr <strong>2016</strong>

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