Nr. 13 (I-2016) - Osnabrücker Wissen
Nr. 14 (II-2016) - Osnabrücker Wissen Wir beantworten Fragen rund um die Osnabrücker Region. Alle drei Monate als Printausgabe. Kostenlos! Und online unter www.osnabruecker-wissen.de
Nr. 14 (II-2016) - Osnabrücker Wissen
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NATUR & UMWELT<br />
Geschichte(n) aus dem<br />
Warum stranden Wale?<br />
Hintergrund © Rainer Fuhrmann, Fotolia.de; Wal-Skelett & Gebäude © Museum Am Schölerberg<br />
Die Pottwal-Strandungen zu Beginn des Jahres <strong>2016</strong> an den Küsten der Nordsee veranlassten die<br />
Mitarbeiter des Museums am Schölerberg, sich einmal näher mit diesem Phänomen zu beschäftigen.<br />
Hierfür wird ein wahrer Schatz aus der Sammlung ausgestellt: das Skelett eines im Juli 1984 auf<br />
Norderney gestrandeten Schweinswals.<br />
Diese eher kleinen Vertreter kommen als<br />
einzige Wale vor den Küsten Deutschlands<br />
natürlich vor. Pottwale hingegen<br />
treten nur als Irrgäste in der Nordsee<br />
auf. Dieser „Umweg“ bedeutet allerdings<br />
nicht immer ihr Todesurteil. Einige<br />
Tiere finden auch wieder in den offenen<br />
Ozean zurück. Die Gründe dafür sind<br />
bisher allerdings noch nicht vollständig<br />
geklärt. Als „natürliche“ Ursachen werden<br />
Krankheiten und Verletzungen<br />
aufgeführt. Erstaunlicherweise können<br />
auch Schwankungen im Magnetfeld<br />
der Erde, ausgelöst durch eine erhöhte<br />
Sonnenaktivität, ein Verirren der Wale<br />
auf ihren Wanderungen in den Ozeanen<br />
bedingen. Forscher gehen davon aus, dass<br />
sich die Tiere an diesem Feld orientieren<br />
und so sehr präzise durch die Meere<br />
navigieren können, so als hätten sie einen<br />
inneren Kompass.<br />
Allerdings ist der Mensch durch seinen<br />
Einsatz moderner Technologien und die<br />
Umweltbelastung mit den verschiedensten<br />
Schadstoffen eine nicht zu unterschätzende<br />
Bedrohung. So gelangt jährlich<br />
eine immer größere Menge an Müll und<br />
chemischen Substanzen in die Ozeane.<br />
Wale leben zumeist in Gruppen und<br />
zeigen ein stark ausgeprägtes Sozialverhalten.<br />
Innerhalb dieser sogenannten<br />
Schulen verständigen sie sich mithilfe<br />
von Schall, den sie ebenso für ihre Orientierung<br />
nutzen. Durch die zunehmende<br />
Lärmbelastung in den Meeren – verursacht<br />
durch Schiffsverkehr, Bauvorhaben<br />
in und an den Meeren, den Einsatz von<br />
Echolotung bei U-Boot-Übungen und<br />
seismologischen Untersuchungen mithilfe<br />
von Schallkanonen – werden diese<br />
empfindlichen Meeressäuger stark in<br />
ihrem Verhalten gestört. Dies kann zum<br />
Verlassen ihres natürlichen Lebensraumes,<br />
Verletzungen am Gehör bis hin<br />
zu ihrem Tod führen. Die Walvitrine<br />
ist noch bis Ende Mai im Museum am<br />
Schölerberg zu sehen. | NNi<br />
Museum am Schölerberg<br />
Natur & Umwelt -<br />
Planetarium -<br />
Umweltbildungszentrum<br />
Klaus-Strick-Weg 10<br />
49082 Osnabrück<br />
Telefon: 0541 56003-0<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag: geschlossen · Dienstag: 9 bis 20 Uhr<br />
Mittwoch bis Freitag: 9 bis 18 Uhr<br />
Samstag: 14 bis 18 Uhr · Sonntag: 10 bis 18 Uhr<br />
www.museum-am-schoelerberg.de<br />
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