04.04.2016 Aufrufe

SPORTaktiv Bikeguide 2016

Im diesjährigen SPORTaktiv Bikeguide geben fünf Biker Einblicke in die emotionale Zweierbeziehung zwischen Mensch und Rad. Bei den Technikchecks erfährst du die wichtigsten Eckdaten zu den unterschiedlichen „Zweirädern" wie Marathon-, Cross-Country-, und All-Mountain-Bike. Außerdem kommt ein (nach wie vor) brisantes Thema zur Sprache: der Wegestreit zwischen Mountainbikern und Waldbesitzern. Ein Auszug aus der Streit-Chronologie zeigt, wie verfahren der sprichwörtliche Karren zwischen den zwei Lagern ist.

Im diesjährigen SPORTaktiv Bikeguide geben fünf Biker Einblicke in die emotionale Zweierbeziehung zwischen Mensch und Rad. Bei den Technikchecks erfährst du die wichtigsten Eckdaten zu den unterschiedlichen „Zweirädern" wie Marathon-, Cross-Country-, und All-Mountain-Bike. Außerdem kommt ein (nach wie vor) brisantes Thema zur Sprache: der Wegestreit zwischen Mountainbikern und Waldbesitzern. Ein Auszug aus der Streit-Chronologie zeigt, wie verfahren der sprichwörtliche Karren zwischen den zwei Lagern ist.

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Im Keller der Union-Schwimmhalle<br />

in<br />

der Grazer Gaußgasse<br />

nimmt das Team von<br />

SpoWiMed regelmäßig<br />

Profi- wie Hobbyathleten<br />

unter die Lupe.<br />

Unser Mann im Test: seine Körperwerte und ihre Aussagekraft<br />

Der <strong>SPORTaktiv</strong>-Test zeigt auf, was man bei einer Leistungsdiagnostik alles herauslesen kann.<br />

GÜNTHER WAGNER, 34, ist Techniker<br />

an der Technischen Universität Graz,<br />

ambitionierter Hobbybiker und Vater eines<br />

kleinen Sohns. Sein Trainingspensum<br />

mit professioneller Planung beläuft sich<br />

auf 10 bis 13 Stunden pro Woche – die<br />

zum größten Teil auf dem Weg zur Arbeit<br />

und retour bestritten werden.<br />

Das Highlight in Günthers bisheriger<br />

MTB-Karriere war die Teilnahme an der<br />

Cape Epic 2014 in Südafrika. Zudem bestritt<br />

er vergangenes Jahr die Centurion<br />

MTB-Challenge; heuer stehen schnelle<br />

Kurzdistanzen auf dem Wettkampf-Plan.<br />

BEIM FUNCTIONAL MOVEMENT SCREEN<br />

(FMS) werden anhand von sieben grundlegenden<br />

funktionellen Bewegungsmustern<br />

die Mobilität wie auch Stabilität<br />

der Testperson bestimmt und mit einem<br />

Score von 0 bis 3 bewertet. Günther, der<br />

auch in diesem Bereich trainiert, erzielte<br />

mit 16 von 21 zu erreichenden Punkten<br />

ein für Hobbysportler durchaus respektables<br />

Ergebnis. Bei einem Wert unter 14<br />

Punkten bestünde (wissenschaftlich erwiesen)<br />

erhöhte Verletzungsrisiko. Tester<br />

Benjamin Pesendorfer: „Beim FMS<br />

geht es nicht darum, andere punktemäßig<br />

zu übertreffen, sondern individuelle<br />

Schwachstellen aufzudecken, um sie<br />

gezielt verbessern zu können. Gerade<br />

für ambitionierte Sportler ist dieser Test<br />

aber nur der erste Schritt. Danach sollte<br />

sportartspezifisch weiter ausdifferenziert<br />

werden.“ Günther wurden jedenfalls<br />

vom Sportwissenschafter u. a.<br />

Übungen zur gezielten Kräftigung der<br />

Hüftaußenrotatoren empfohlen.<br />

BEI DER SPIROERGOMETRIE am Radergometer<br />

lag die Startbelastung bei 40<br />

Watt, die pro Minute um jeweils 20 Watt<br />

gesteigert wurde. Neben der Atemgas-<br />

Analyse (Sauerstoffaufnahme & Kohlendioxidabgabe)<br />

wurde die Herzfrequenz<br />

mittels EKG überwacht und am<br />

Ende jeder Belastungsstufe Kapillarblut<br />

aus dem Ohrläppchen zur Laktatbestimmung<br />

entnommen. Daraus ergaben sich<br />

folgende relevanten Trainingsdaten:<br />

HERZFREQUENZ: Günthers HF liegt an<br />

der aeroben Schwelle (LTP1) bei 126<br />

S/min, an der anaeroben Schwelle bei<br />

(LTP2) bei 160 S/min und die maximale<br />

HF bei 179 S/min. Aufgrund dieser<br />

Schwellenwerte können Günthers individuelle<br />

Trainingsbereiche genau festgelegt<br />

werden.<br />

SAUERSTOFFAUFNAHME: Als wichtigster<br />

leistungsbestimmender Parameter wurde<br />

bei Günther eine relative maximale<br />

Sauerstoffaufnahme von 56,4 ml/kg/min<br />

gemessen. Für den Wettkampf sollte sich<br />

dieser Wert mittels „Polarized Training“,<br />

einer Mischung aus umfangreichem<br />

Grundlagen- und intensivem Intervalltraining,<br />

auf über 60 ml/kg/min steigern.<br />

DER MAX. LAKTATWERT wurde bei Günther<br />

mit 13,7 mmol/l bestimmt. Dieser<br />

kann individuell stark variieren und ist<br />

u. a. abhängig von den Anforderungen<br />

einer Sportart. Eishockeyspieler mit kurzen<br />

hochintensiven Belastungsphasen<br />

erreichen Werte von 16–17 mmol/l.<br />

LEISTUNGSMÄSSIG schaffte Günther 360<br />

Watt. Mit dem entsprechenden Training<br />

erreichen sehr gute Hobbysportler in<br />

Wettkampfform Maximalwerte von 420<br />

bis 450 Watt. Für Günther bedeutet die<br />

erreichte Leistung einen relativen Wert<br />

von 4,48 Watt pro Kilogramm – dieser<br />

sollte bis zum Rennen bei über 5 W/kg<br />

liegen, was u. a. mit einer Gewichtsreduktion<br />

von 3 kg zu erreichen ist.<br />

BIOFEEDBACK dient in der sportpschologischen<br />

Diagnostik der Analyse der Entspannungsfähigkeit<br />

nach einem mentalen<br />

Stressreiz. Anhand der Messwerte<br />

empfiehlt MMag. Petra Jopp: „Das Üben<br />

von Atemtechniken und das Erlernen von<br />

Entspannungsverfahren ist für Günther<br />

außerordentlich sinnvoll, da bei erhöhten<br />

psychischen Anforderungen eine<br />

gute Psychoregulation über Erfolg und<br />

Misserfolg maßgeblich entscheidet.“<br />

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