CRUISER Edition Winter 09/10 News
CRUISER Edition <strong>Mai</strong> <strong>2012</strong> News Internationale News Dubai Haft für schwulen Sex Ein 28-jähriger Brite und ein 40-Jähriger von den Seychellen sind in Dubai zu je drei Jahren Haft verurteilt worden. Die beiden Männer waren be<strong>im</strong> Sex in der Öffentlichkeit verhaftet worden. Die angetrunkenen Männer waren dabei von einem Palästinenser beobachtet und angezeigt worden. Nach der Verbüssung ihrer Haftstrafen werden die beiden Männer in ihre jeweiligen He<strong>im</strong>atländer abgeschoben. In den Vereinigten Arabischen Emiraten, zu denen Dubai gehört, steht auf «Unzucht mit einem Mann» <strong>im</strong> Extremfall die Todesstrafe. Strassburg Schlechte Noten für Türkei und Serbien Das Europäische Parlament hat die drei osteuropäischen EU-Beitrittskandidaten sowie den Kosovo aufgefordert, mehr für Homo-Rechte zu tun. In den jährlichen «Fortschrittsberichten» für Serbien, Montenegro, den Kosovo und die Türkei bemängelt das Parlament die mangelnden Fortschritte bei den Rechten der sexuellen Minderheiten. Besonders <strong>im</strong> Visier steht dabei Serbien. «In aller Schärfe» verurteilte das EU- Parlament «die Hetzreden und diskr<strong>im</strong>inierenden Äusserungen» einiger Politiker sowie Geistlicher der orthodoxen Kirche gegen Schwule und Lesben. Der Türkei wurde vorgeworfen, mit Hilfe von vage formulierten Gesetzen gegen «unmoralisches Verhalten» sexuelle Minderheiten zu verfolgen und zu schikanieren. Gambia Massenfestnahme schwuler Männer In Banjul hat die Polizei mindestens 15 Männer wegen «Verdachts auf Homosexualität» festgenommen. Die Polizei der Hauptstadt Gambias hatte einen Hinweis aus der Bevölkerung über die angeblichen homosexuellen Aktivitäten dieser Männer erhalten. In dem mehrheitlich musl<strong>im</strong>ischen Gambia steht auf männliche wie weibliche Homosexualität 14 Jahre Haft. Die Polizei verfolgt auch homosexuelle Ausländer, obgleich der Tourismus nach der Landwirtschaft der wichtigste Wirtschaftszweig des zwei Millionen Einwohner zählenden, bitterarmen afrikanischen Landes ist. Monrovia Todeslisten für Schwulenaktivisten In Liberia kursieren seit Anfang April Todeslisten, auf denen zum Mord an Schwulenaktivisten aufgerufen wird. Diese Männer «meinen es nicht gut mit unserem Land», heisst es in Flugblättern der Gruppierung «Movement Against Gays in Liberia» (MOGAL). Den sieben namentlich genannten Aktivisten wird darin geraten, ein letztes «Vaterunser zu beten». Die Schwulen würden «zu Tode gepeitscht», kündigte MOGAL an. Liberias Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf gilt als Befürworterin einer harten Politik gegen Homosexuelle. Die für ihren Einsatz für Frauenrechte mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete Politikerin setzt sich für die Beibehaltung der Kr<strong>im</strong>inalisierung der Homosexualität in Liberia ein. Budapest Rechte fordert Totalverbot von Homosexualität Schwule und Lesben in Ungarn, die in der Öffentlichkeit Händchen halten oder auf andere Weise für ihre «sexuelle Abart werben» könnte bald acht Monate Haft drohen. Die rechtsradikale Jobbik-Partei hat <strong>im</strong> April zwei Gesetzentwürfe zum Verbot jeglicher öffentlicher Hinweise auf die Existenz von Homosexualität in das Parlament eingebracht. Dazu gehört auch die Schliessung von Bars und das Verbot politischer und kultureller Veranstaltungen der Gay Community. Die rechts-nationalistische Jobbik ist seit den nationalen Wahlen <strong>im</strong> Jahr 2010 mit 17 Prozent der St<strong>im</strong>men drittstärkste Kraft. New York Psychiater zieht Ex-Gay-Studie zurück Der US-Professor Robert l. Spitzer stellte 2001 in einer wissenschaftlichen Arbeit die These auf, dass Homosexualität geheilt werden könne. Jetzt distanziert sich der 80-Jährige von seiner Studie. «Im Nachhinein betrachtet muss ich zugeben, dass meine Kritiker mehrheitlich Recht hatten», erklärte der an Parkinson erkrankte emeritierte Professor der Columbia-Universität in dem liberalen Politikmagazin «American Prospect». Versuche, Homosexualität zu unterdrücken, könnten «grossen Schaden» anrichten, so Spitzer. Die Kehrtwende des Psychiaters ist ein schwerer Schlag für die Gegner von Schwulen und Lesben. Vor allem die katholische Kirche hatte sich in den letzten Jahren <strong>im</strong>mer wieder auf die Spitzer-Studie berufen. Amsterdam Kein EU-Asyl für verfolgte Schwule Italien ist ein Vorbild für eine menschliche Asylpolitik für verfolgte Schwule und Lesben. Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler der Freien Universität Amsterdam in ihrer Studie über die Asylpolitik der Europäischen Union. Nur in Italien gilt es als Asylgrund, wenn homosexuelle Handlungen <strong>im</strong> Herkunftsland unter Strafe stehen. Sonst habe bisher kaum ein EU-Land die Richtlinien der EU aus dem Jahr 2006 umgesetzt, nach denen jeder Asyl erhalten solle, der in seiner He<strong>im</strong>at wegen seiner sexuellen Orientierung verfolgt wird. Selbst schwul-lesbische Flüchtlinge aus Ländern, in denen auf Homosexualität die Todesstrafe stehe, würden häufig kein Asyl in der EU erhalten, so die Amsterdamer Wissenschaftler. Behörden würden Behauptungen von Asylbewerbern, homosexuell zu sein, meist nur dann Glauben schenken, wenn sich die Asylbewerber stereotypisch verhalten. 5