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SchlossMagazin Fuenfseenland Juni 2016

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| Golfen | sport + spass | 37<br />

Golfer wissen, wovon die Rede ist: Nichts hält so auf wie die Suche nach Golfbällen, die im<br />

Rough verschwunden sind. Die Zeit, die mit der Suche nach dem Ball verschwendet wird,<br />

könnte man besser zum Analysieren und Verbessern des eigenen Spiels verwenden. Da<br />

liegt doch der Gedanke an einen „Ballaufspürer“ nahe. Schlaue Köpfe arbeiten schon dran!<br />

Abschlag – und weg ist er!<br />

Golfball-Aufspürer<br />

foto fotolia.com / Michael Pettigrew<br />

Wie das funktioniert? Mit einem<br />

speziellen Ball natürlich, der<br />

im Inneren einen Sender verbirgt.<br />

Deutsche Erfinder haben ein entsprechendes<br />

System entwickelt: das Golfballsuchsystem<br />

„Joseph“. Es wurde von<br />

zwei Golfspielern, Heiko Steinmetz<br />

und Thore Bakker, erfunden. Der Name<br />

„Joseph“ geht auf ein Golf-Erlebnis der Erfinder<br />

auf einem schwäbischen Golfplatz<br />

zurück. „Das Golfballsuchsystem besteht<br />

aus einem Golfball, der einen Sender enthält<br />

und einem Empfangsgerät, dem sog.<br />

Tracker, das etwa so groß ist wie ein<br />

Smartphone und die Signale des Golfballs<br />

empfängt“, erklärt Erfinder Thore Bakker.<br />

„Je näher der Golfer dem zu suchenden<br />

Ball kommt, desto stärker schlägt der<br />

Tracker aus. Im Umkreis von 70 Zentimetern<br />

zum Golfball ertönt ein Signal und<br />

der Golfer weiß, dass er jetzt direkt vor<br />

dem Golfball steht.“ Die Elektronik des<br />

Golfballs aktiviere sich durch den Kontakt<br />

mit einem harten Untergrund. Bakker:<br />

„Am Anfang muss man den Ball zwei-,<br />

dreimal auf den Boden werfen, damit das<br />

System startet.“ Der Tracker identifiziert<br />

dann den Golfball, verbindet sich und<br />

startet die Suchfunktion. Die Golfbälle<br />

sind extra für das Golfballsuchsystem<br />

„Joseph“ hergestellt worden (der Ball erfüllt<br />

die Anforderungen der USGA und<br />

R&A), so dass die Elektronik im Inneren<br />

gut geschützt ist. Kleinere Einbußen können<br />

bei der Flugweite zustande kommen.<br />

Beim kurzen Spiel liegt der Ball jedoch auf<br />

Augenhöhe mit anderen Marken. Das<br />

Golfballsuchsystem „Joseph“ kostet inklusive<br />

Tracker, drei Bällen und Aufladegerät<br />

229.- Euro, wobei die Bälle im Nachkauf<br />

teurer sind als handelsübliche<br />

Golfbälle. Aber: Laut Regelwerk ist der<br />

Gebrauch dieses Hilfsmittels bei offiziellen<br />

Turnieren nicht erlaubt und führt<br />

zur Disqualifikation.<br />

Informationen www.puregolf.eu<br />

Es gibt mittlerweile Apps für alles, warum<br />

nicht auch eine zum Aufspüren von<br />

Golfbällen? Per Smartphone könnte<br />

man den Spieler und seinen Ball eng<br />

„vernetzen“. Das Schweizer Start-up Unternehmen<br />

Chip-ing bietet eine Lösung<br />

des Problems in Form eines digitalen<br />

Golfballs an. Dieser hat einen Bluetooth<br />

Low Energy Sender eingebaut, der sich<br />

mit dem Smartphone verbindet. Eine<br />

App zeigt dann den Weg zum vermissten<br />

Ball. Mit Bluetooth ist der Standort<br />

angeblich genauer lokalisierbar als mit<br />

GPS, das auch mal zehn Meter daneben<br />

liegen soll. Die Reichweite des Senders<br />

beträgt rund 140 Meter, die Batterie<br />

hält rund ein Jahr nach der ersten Aktivierung.<br />

Die Entwickler, selber Golfer,<br />

versprechen, dass die Bälle trotz Technik<br />

die gleichen Flugeigenschaften haben<br />

wie normale Bälle. Und dass man im<br />

Schnitt nur eine Minute suchen muss,<br />

auch in schwierigen Situationen nie<br />

mehr als zwei Minuten. Für die Massenproduktion<br />

sucht Chip-ing momentan<br />

Geld via Crowd-Funding-Kampagne.<br />

Informationen www.chip-ing.com<br />

Der Interactive Designer Kevin Gangi<br />

aus Seattle hat ein Konzept für den<br />

weltweit ersten GPS Golfball entwickelt:<br />

Shot Genius. Der Chip im Ball soll präzise<br />

Daten über die Lage des Balls und seine<br />

Distanz zum Spieler vermitteln, sei es im<br />

Rough oder auf dem Fairway und auch<br />

andere Features zur Verbesserung des<br />

Spiels bieten. Um das Chip-Herz herum<br />

besteht der Ball wie üblich aus Materialien,<br />

die Flugbahn und Haltbarkeit optimieren.<br />

Noch spielt Shot Genius Zukunftsmusik,<br />

andere Systeme sind schon<br />

verifiziert worden. Aber wer weiß? Die<br />

Frage ist nur, wie sich die Verwendung<br />

von Bällen mit Sendefunktionen gleich<br />

welcher Art auf die Gültigkeit einschlägiger<br />

Golfregeln auswirkt. #<br />

Informationen www.kevingangi.com

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