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Couchstories Nr.3

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Beruf dazu. Natürlich habe ich es auch<br />

schon geschafft, in ein Stromkabel oder in<br />

ein Wasserrohr zu bohren. Aber genau das<br />

liebe ich an meiner Arbeit, man weiß nie,<br />

welche Überraschungen auf einen warten. Ich<br />

habe schon viele interessante Arbeiten ausführen<br />

können, die ich mir selbst im Bett noch<br />

einmal durch den Kopf gehen lasse. Aus diesem<br />

Grund habe ich nach meiner 4-jährigen Lehre<br />

als Innendekorateurin, noch eine zusätzliche<br />

Lehre zur Wohntextilgestalterin angehängt. Klar<br />

war der Umstieg vom Boden zum Nähen nicht<br />

einfach, es sind ja schliesslich doch zwei ganz<br />

verschiedene Welten.<br />

Ich konzentriere mich immer sehr auf meine Arbeit<br />

und vergesse meistens, was um mich herum<br />

geschieht, was sicherlich gut für die Arbeit an sich<br />

ist. Der Nachteil dabei ist aber, dass ich selten<br />

bemerke, wenn der Chef eintrifft. Besonders Andreas<br />

Steffen kann sich meist so unbemerkt nähern und<br />

fragt dann auch immer, als ob nichts gewesen sei,<br />

warum ich so erschrocken bin. Ich muss tatsächlich<br />

aufpassen, dass ich vor lauter Schreck nicht plötzlich<br />

mit dem Messer abrutsche.<br />

Was ich besonders gerne mache, ist das traditionelle<br />

Polstern. Jennifer Fritz hat mich immer unterstützt und<br />

bestätigte das auch dem Chef, wenn dieser fragte:<br />

«Chunnt‘s guet?» Als er sich davon überzeugen konnte,<br />

meinte er dann: «Entweder me het die Gab oder äbe de<br />

nid.» Es ist schön zu erleben, dass meine Ideen auch einen<br />

Platz haben und meine Kollegen offen sind für Vorschläge.<br />

Stellt euch vor, ich konnte sogar dem Chef schon einmal<br />

etwas beibringen.<br />

Ich heisse Loris und mache eine Berufslehre als Innendekorateur<br />

bei der Firma Steffen Raumkonzepte AG. Ich war<br />

nicht gerade ein Musterschüler, da ich nicht gerne<br />

stundenlang hinter den Büchern hockte, sondern lieber<br />

etwas Kreatives herstellte, meinem Hobby dem Modellfliegen<br />

nachging oder an den Modellrennautos herumbastelte.<br />

Schnell war mir klar, dass ich etwas mit<br />

meinen eigenen Händen erschaffen wollte. Ich möchte<br />

sehen können, was ich am Abend geleistet habe. In der<br />

Schnupperlehre merkte ich, dass diese Arbeit, das<br />

Unter wegssein, immer mit neuen Menschen in<br />

Kontakt zu kommen, in verschiedene Häuser und<br />

Wohnweisen Einblick zu haben, mich sehr fasziniert.<br />

Jetzt, nach nicht ganz drei Jahren Lehrzeit kann ich<br />

schon auf viele tolle Erlebnisse, tolle Momente und<br />

sehr viele neu gewonnene Erfahrung zurücksehen.<br />

Die Arbeit gefällt mir immer noch so gut wie am<br />

ersten Tag, auch wenn es manchmal anstrengende<br />

Tage gab, an denen nicht immer alles so lief wie<br />

geplant. Dies macht diesen Beruf auch spannend,<br />

da nicht alles bis ins Detail planbar ist. Ich liebe<br />

den Umgang mit verschiedenen Materialen und<br />

Hölzern für die diversen Bodenbeläge. Auch<br />

musste ich lernen, dass Schönheit und Zweckmässigkeit<br />

nicht immer vereinbar sind und dass<br />

Schönheit für jeden Menschen etwas anderes<br />

bedeutet oder jeder Mensch dies anders<br />

42<br />

Fritz Steffen über Rahel Leuenberger & Loris Müller<br />

Unsere Lernenden sind ein Grundpfeiler unserer Unternehmung. Seit Andreas Steffen und ich in den elterlichen<br />

Betrieb eingetreten sind, ist die Ausbildung junger Personen zu Handwerkern ein zentrales Ziel.<br />

Loris Müller ist zurzeit im dritten Lehrjahr als Innendekorateur / Bodenleger und Rahel Leuenberger macht eine<br />

Zusatzausbildung zur Wohntextilgestalterin. Sie sind zwei unserer gegenwärtig sechs Lernenden.<br />

Als Ausbildungsbetrieb mit vier Innendekorateur-Lernenden und zwei Wohntextilgestalterinnen sind wir schweizweit<br />

der konstanteste Lehrbetrieb. In den vergangenen Jahren haben über 30 junge Leute Ihren Wunschberuf bei<br />

uns erlernen können. Immer wieder schöpfen wir gemeinsam aus diesen Beziehungen. Viele gegenseitig gemachte<br />

Erfahrungen bringen uns weiter. Unsere Branche ist klein und so trifft man sich immer wieder. Dies sind stets tolle<br />

Begegnungen und nicht selten zieht es einen ehemaligen Lernenden zurück zu seinen Wurzeln.<br />

Die beiden porträtierten Lernenden präsentieren sich stellvertretend für Ihre Kolleginnen und Kollegen. Das<br />

gesamte Team ist stolz auf unsere ‚Stifte’ und wir geben unsere Erfahrungen und unser Fachwissen gerne weiter.

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