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Couchstories Nr.3

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es ist seit jeher eine Kunst, einem Gebäude die besondere<br />

Note und einem Raum einen einzigartigen Charakter zu<br />

verleihen.<br />

«Raumtextilien vermögen den<br />

Ausdruck eines ganzen Raumes<br />

zu verwandeln – ähnlich wie<br />

ein Gemälde an der Wand.»<br />

Das Wissen um die Wirkung von Textilien war es, das bereits<br />

meinen Grossvater faszinierte. Er fasste sich in einer denkbar<br />

ungünstigen Zeit ein Herz und gründete 1940 ein Unternehmen,<br />

welches er TISCA nannte. Den Namen schöpfte er<br />

ganz pragmatisch aus den vier Anfangsbuchstaben des<br />

Familiennamens Tischhauser. Weil die hohe Qualität der<br />

Produkte seit dem ersten Tag der Firmengeschichte ein<br />

Steckenpferd des Unternehmens ist, bediente er sich auch<br />

gleich des Familienwappens, um daraus eine Art<br />

Qualitäts-Siegel zu kreieren. Damit signalisierte er<br />

bereits damals, mit seinem Namen hinter den Produkten<br />

zu stehen. Zum 75-Jahre-Jubiläum, welches wir 2015<br />

feiern, haben wir dieses Qualitäts-Siegel aus dem<br />

Archiv geholt, es wiederbelebt, aufgefrischt und angepasst,<br />

denn heute erscheint es mir wichtiger denn je,<br />

dem Konsumenten zu signalisieren, woher ein<br />

Produkt stammt und wer dahinter steht. In der<br />

schnelllebigen, globalisierten Welt von heute kommt<br />

solchen Signalen eine erhöhte Bedeutung zu, davon<br />

bin ich überzeugt.<br />

Doch zurück zum Anfang der Geschichte. Man schrieb<br />

das Jahr 1940. Europa brannte, die Schweiz war von kriegführenden<br />

Mächten umgeben. In dieser unsicheren Zeit<br />

schritt mein Grossvater, Anton Tischhauser sen., zur Tat und<br />

gründete in Gais einen kleinen Handweb-Betrieb. Damit<br />

schaffte er willkommene Arbeitsplätze, doch sah er sich auch<br />

grossen Herausforderungen ausgesetzt. Er erzählte uns häufig,<br />

dass es damals aufgrund der gestörten Materialzufuhr kaum<br />

möglich war, Rohstoffe zu erwerben. Doch ohne Rohstoffe lässt sich<br />

auch nichts weben. So hatte er nach neuen Wegen gesucht und<br />

damit begonnen, alte Kleider und Textilien<br />

als Grundmaterialien zu nutzen. Aus den<br />

daraus gewonnenen Stoffstreifen wurden<br />

in Hand arbeit Teppiche gewebt, welche im<br />

regionalen Markt guten Anklang fanden. Bis<br />

zur Inbetriebnahme der ersten mechanischen<br />

Web maschine sollten allerdings noch 15 Jahre<br />

vergehen.<br />

Was als Kleinstbetrieb entstand, hat sich zu einem<br />

führenden Textilunternehmen weiter entwickelt.<br />

Heute produziert TISCA TIARA textile Bodenbeläge,<br />

Gardinen, Möbel- und Dekorations stoffe für<br />

den Wohn-, Objekt- und Transport bereich sowie<br />

Sportbeläge.<br />

Seit der Gründung vor 75 Jahren ist der Fokus auf<br />

das Thema Textil geblieben. Ebenso unverändert sind<br />

die zentralen Unternehmenswerte wie Qualität, Zuverlässigkeit,<br />

Kontinuität und Innovationslust. Auch<br />

der Hauptsitz ist nach wie vor im Appenzellerland,<br />

genau wie die wichtigsten Produktionsstand orte.<br />

Das ist ein klares Bekenntnis zum Produktionsstandort<br />

Schweiz. In Gesprächen mit Kunden wird<br />

mir immer wieder bewusst, wie viele Leute kaum<br />

glauben können, dass in der Schweiz noch<br />

produziert werden kann. Doch mit der<br />

entsprechenden Technologie ist das sehr<br />

wohl möglich. Allerdings, wenn ich mir<br />

den Hinweis als Schweizer Unternehmer<br />

erlauben darf, muss den politischen und<br />

wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

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