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FaxAbruf - und Handelskammer Nord Westfalen

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Internationale Kompetenz<br />

Hier zeigt sich, dass Größe Sinn macht.<br />

Denn die Gelsenwasser kann Knowhow,<br />

Kapazität sowie den sicheren substanziellen<br />

Hintergr<strong>und</strong> einer Old Economy<br />

<strong>und</strong> damit umfassende Kompetenz<br />

aus einer Hand anbieten. Das wissen<br />

nicht nur deutsche Gemeinden,<br />

sondern insbesondere ausländische<br />

K<strong>und</strong>en zu schätzen.<br />

So kommt es, dass die Gelsenwasser<br />

mittlerweile vom nördlichen Ruhrgebiet<br />

<strong>und</strong> vom Münsterland aus in 33<br />

Beteiligungsgesellschaften wirtschaftlich<br />

mit Bremen, Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Sachsen-Anhalt, Brandenburg,<br />

Tschechien <strong>und</strong> dem Kosovo vernetzt<br />

ist. Neben der weiteren Durchdringung<br />

des deutschen Marktes sind die europäischen<br />

Nachbarländer vornehmliche<br />

Zielrichtung. „Vision“, so der Gelsenwasser-Vorstandsvorsitzende<br />

Prof. Dr.<br />

Hartmut Griepentrog, „bedeutet für uns<br />

nicht die Schaffung eines riesigen Wasserwerks,<br />

sondern die Nutzung der<br />

modernen Informationstechnologie zur<br />

Steuerung der dezentralen lokalen Einheiten.“<br />

Das kartellrechtliche Verfahren für die<br />

neueste Kooperation läuft. Die Wasserwerke<br />

<strong>und</strong> die Wasseranalytik sollen mit<br />

der Dortm<strong>und</strong>er Energie- <strong>und</strong> Wasserversorgung<br />

(DEW) zusammengelegt<br />

werden. Dadurch entstehen zwei neue<br />

Gesellschaften. Die Wasserwerke <strong>Westfalen</strong><br />

GmbH (WWW) soll für die<br />

Wassergewinnung <strong>und</strong> die Westfälische<br />

Wasser- <strong>und</strong> Umweltanalytik GmbH<br />

(WWU) für die Qualitätsüberwachung<br />

zuständig sein.<br />

Interne Allianz-Spezialisten<br />

Die expansionstypischen Probleme bei<br />

der Schaffung gemeinsamer Unternehmens-Identität<br />

im Wege einheitlichen<br />

Marketing-Auftritts <strong>und</strong> leichtgängiger<br />

interner Kommunikationsstrukturen<br />

gibt es dabei bislang offenbar nicht. Die<br />

Tochter-Organisationen agieren weitgehend<br />

selbstständig <strong>und</strong> werden kulturell<br />

belassen wie sie vor der Beteiligung waren.<br />

Wohl aber scheint externe Kommunikation<br />

für die Unternehmensentwicklung<br />

von besonderer strategischer Bedeutung.<br />

Gelsenwasser ist ein Beispiel<br />

dafür, dass die Einrichtung eines speziell<br />

der Vernetzung gewidmeten internen<br />

Funktionsbereiches für manche Unternehmen<br />

wichtig ist. Seit vergangenem<br />

Oktober jedenfalls ist Business Develop-<br />

ment ein eigenes Vorstands-Ressort, das<br />

sich in drei Bereiche unterteilt. Die Unternehmensstrategie<br />

ist für die strategische<br />

Gesamtausrichtung sowie für die<br />

Bewertung <strong>und</strong> Integration neuer Unternehmensteile<br />

zuständig. In der Projektvorentwicklung<br />

sollen das politische<br />

Lobbying gestärkt sowie individuelle<br />

Privatisierungsmodelle konzipiert werden.<br />

Der dritte Bereich ist die Projektumsetzung<br />

von der Angebotsabgabe bis<br />

zur Betriebsübernahme.<br />

In diesem Ressort arbeitet übrigens eine<br />

prominente politische Persönlichkeit:<br />

G<strong>und</strong>a Röstel, die ehemalige Vorstandssprecherin<br />

der Grünen. ■<br />

Literaturtipps<br />

Cyrus Freidheim:<br />

Das Billionen Dollar Unternehmen,<br />

Strategische Allianzen als Alternative zur<br />

Megafusion<br />

Gabler Verlag, Wiesbaden, 1999<br />

ISBN 3-409-11446-7<br />

Das Fusionsfieber grassiert. Immer mehr<br />

Unternehmen fusionieren, um auf den Weltmärkten<br />

künftig zu bestehen. Die meisten<br />

Fusionen bleiben jedoch weit hinter den<br />

Erwartungen zurück oder scheitern.<br />

Cyrus Freidheim stellt eine überzeugende<br />

Alternative vor: vollkommen neuartige strategische<br />

Allianzen. Anstatt zu verschmelzen, bleiben<br />

die beteiligten Unternehmen hier unabhängig.<br />

Nach außen agieren sie als flexible<br />

Einheit. Die Werte, die sie schaffen, übersteigen<br />

die Wirtschaftskraft ganzer Volkswirtschaften.<br />

Sie sind Billionen-Dollar-Giganten mit enormem<br />

Einfluss auf Wirtschaft <strong>und</strong> Politik.<br />

In seinem faszinierenden Buch beschreibt<br />

Freidheim erstmals Entwicklung, Strategien<br />

<strong>und</strong> Schlüsselfaktoren von erfolgreichen<br />

Billionen-Dollar-Unternehmen <strong>und</strong> zeigt detailliert,<br />

wie die neuen wirtschaftlichen Giganten<br />

sich auf Manager <strong>und</strong> Mitarbeiter auswirken<br />

werden. Das Buch bietet konkrete Handlungsempfehlungen<br />

mit Best-Practice-Charakter <strong>und</strong><br />

beschreibt zukünftige Trends.<br />

M. Schneider, E. Schwarz, U. Wikner:<br />

Kooperation – der direkte Weg zum Erfolg<br />

Fallbeispiele – Verträge – Umsetzung<br />

Campus Verlag, Frankfurt, 1999<br />

Intelligente Kooperationen sind Erfolgsgaranten<br />

– insbesondere für kleine <strong>und</strong> mittelständische<br />

Unternehmen. Werden die richtigen<br />

Kernkompetenzen kombiniert, entstehen im<br />

Idealfall Synergieeffekte, von denen alle Beteiligten<br />

<strong>und</strong> nicht zuletzt die K<strong>und</strong>en profitieren.<br />

Das Autorenteam beantwortet in dem praxisorientierten<br />

Ratgeber alle Fragen, die sich kleinen<br />

<strong>und</strong> mittelständischen Unternehmen vor <strong>und</strong><br />

während des Kooperationsprozesses stellen:<br />

Wie finden kooperationswillige Unternehmen<br />

den richtigen Partner? Welche Voraussetzungen<br />

müssen gegeben sein? Welche rechtlichen<br />

Gr<strong>und</strong>lagen gibt es? Wie sieht Kooperation in<br />

der praktischen Anwendung aus? Wie können<br />

Kontroll- <strong>und</strong> Know-how-Verluste vermieden<br />

werden?<br />

wirtschaftsspiegel 1· 2001 13

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