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FaxAbruf - und Handelskammer Nord Westfalen

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Der Euro rollt. Jetzt aber wirklich <strong>und</strong> in barer Münze. Für eine mittlere<br />

Sparkasse im Münsterland oder in der Emscher-Lippe-Region bedeutet die<br />

bevorstehende Bargeldeinführung zum 1. Januar 2002, Münzgeld mit einem<br />

Gewicht von etwa 180 Tonnen umzutauschen. Das entspricht sieben voll<br />

beladenen Sattelzügen.<br />

Insgesamt müssen in Deutschland knapp 100 000 Tonnen DM-Münzen aus<br />

dem Verkehr gezogen werden, im Gegenzug kommen über 70 000 Tonnen<br />

Euro-Münzen. Für die 2,8 Milliarden Stück Banknoten im Nennwert von 280<br />

Vor der Euro-Welle<br />

LOGBUCH<br />

Milliarden DM gibt es 2,5 Milliarden Euro-Banknoten im Wert von 151 Milliarden<br />

Euro. Dabei beträgt der veranschlagte Zeitraum für die Einschleusung des<br />

neuen Bargeldes gerade mal 20 Wochen, vom 1. September 2001 bis etwa Mitte<br />

Januar 2002.<br />

Angesichts der gewaltigen Mengen<br />

gibt es ein Problem, für das es derzeit<br />

noch keine Lösung gibt: Die B<strong>und</strong>esbank<br />

setzt auf eine frühe Verteilung<br />

des Bargeldes über die Kreditinstitute<br />

an den Handel <strong>und</strong> andere bargeldintensive<br />

Bereiche, um die Umstellungsphase<br />

zu entzerren. Die Adressaten<br />

hingegen haben geringe Anreize, das<br />

Bargeld bei sich einzulagern, müssen<br />

sie doch selbst für die Sicherheit sorgen<br />

<strong>und</strong> dafür auch noch bezahlen.<br />

Damit deutet trotz der generalstabsmäßigen<br />

Planung der B<strong>und</strong>esbank<br />

vieles auf einen großen Bargeld-Crash<br />

hin: Die Werbung <strong>und</strong> Information zum neuen<br />

Bargeld kommt erst im letzten Quartal 2001, um Fälschern<br />

nicht zu früh Tipps zu den Sicherheitsmerkmalen<br />

zu geben. Handel, Gastwirte, Tankstellen <strong>und</strong> Apotheken<br />

hingegen bestellen das Geld so spät wie möglich. Das Kreditgewerbe<br />

ist sich obendrein nicht sicher, wie das vorab verteilte neue<br />

Geld vertraglich zu behandeln ist, <strong>und</strong> schiebt den Ausgabetermin<br />

auch möglichst weit nach hinten. Und einzelne Werttransportunternehmen<br />

sollen bereits angekündigt haben, dass sie spätestens im März verbindliche<br />

Dispositionen für den Bargeldtransport am Jahresende erwarten.<br />

Da die Kapazitäten im Kredit- <strong>und</strong> Transportgewerbe, aber auch im Bereich der<br />

Sicherheitsdienstleistungen, begrenzt sind, wird es zum Jahreswechsel eng mit<br />

dem Bargeld werden. Die IHK wird alles daransetzen, dass sich die gegenläufigen<br />

Interessen möglichst annähern. Trotzdem ist jetzt schon sicher: Kartengeld<br />

war noch nie so wichtig <strong>und</strong> Anschreiben wird wieder modern werden.<br />

Ihre IHK Münster<br />

wirtschaftsspiegel 1 · 2001 1


2 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />

INHALT<br />

Nach einer aktuellen<br />

Umfrage sehen<br />

61 Prozent der mittelständischen<br />

Unternehmen in<br />

strategischen Allianzen<br />

eine wichtige<br />

unternehmerische<br />

Herausforderung.<br />

Der größte Teil<br />

dieser Allianzen beschränkt<br />

sich heute<br />

allerdings auf den<br />

Vertrieb. Dabei sind<br />

Netzwerke in ihrer<br />

gesamten Breite<br />

durchaus in der<br />

Lage, kleine <strong>und</strong><br />

mittlere Unternehmen im internationalen<br />

Wettbewerb entscheidend zu stärken. Über das<br />

IHK-Jahresthema „Vernetzte Wirtschaft –<br />

Strategische Allianzen“ berichtet der<br />

WIRTSCHAFTSSPIEGEL in diesem Jahr regelmäßig.<br />

Seite 6<br />

Gründerwelle dank Bio-Boom<br />

Engagement im<br />

Interesse aller<br />

Für ihre „Verdienste um die Wirtschaft“<br />

ehrte die IHK Münster neun<br />

Unternehmer aus der Region. Sie<br />

haben sich durch ihre ehrenamtliche<br />

Tätigkeit als Mitglieder der Vollversammlung<br />

<strong>und</strong> des Präsidiums besonders<br />

für die Selbstverwaltung der<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> damit auch für alle<br />

Unternehmen der Region eingesetzt.<br />

Seite 14<br />

Dank seiner wissenschaftlichen Infrastruktur ist<br />

Münster Spitze in der Bioanalytik-Forschung – von<br />

diesem Know-how<br />

profitiert nun die<br />

Wirtschaft. „Gründerstimmung“herrsche<br />

in der Region,<br />

so Dr. Klaus-Michael<br />

Weltring, Koordinator<br />

der „Bioanalytik<br />

Münster“.<br />

Seite 20<br />

INHALT<br />

Logbuch 1<br />

Termine 4<br />

Telegramme 4<br />

Impressum 85<br />

Seminare 87<br />

Titel: Vernetzte Wirtschaft<br />

Strategische Allianzen 6<br />

Herausforderung für Unternehmen<br />

Allianz alter Konkurrenten 8<br />

Über die Fusion zweier<br />

deutscher Möbelzulieferer<br />

Fachhändler ins Boot geholt 10<br />

Immer mehr Akzeptanz für<br />

Marken-Shop im Internet<br />

Öffnung führt zur Abwehr 12<br />

Gelsenwasser AG setzt auf<br />

Kooperationen <strong>und</strong> Aquisitionen<br />

Themen<br />

Engagement im Interesse aller 14<br />

IHK ehrt Unternehmer für ihre<br />

Verdienste um die Wirtschaft<br />

Schlechtwetter auf dem Bau 16<br />

Aufschwung geht an Baubranche im<br />

Münsterland vorbei<br />

Sicher verpackt reicht nicht 17<br />

Ansprüche an die Verpackungsindustrie<br />

steigen<br />

Gründerwelle dank Bio-Boom 20<br />

Münster profitiert von ihrer<br />

wissenschaftlichen Infrastruktur<br />

Porsche-Fahrer bei Aldi 22<br />

„Quo vadis Marketing?“ fragte der<br />

Marketing-Club Münster/Osnabrück<br />

Einkaufskosten ohne Internet senken 23<br />

Beschaffungsagenturen in der Region<br />

erzielen Preisnachlässe<br />

Gezielter Tritt auf die Sparbremse 26<br />

Facility Management macht<br />

Gebäudebewirtschaftung effizienter


INHALT<br />

Wirtschaft noch sehr zögerlich 27<br />

KOMMTEL konstatiert große<br />

Zurückhaltung bei Telearbeit<br />

Vom Münsterland an Börsen der Welt 28<br />

Info-Portal weist K<strong>und</strong>en den Weg zu<br />

ihrem Discountbroker<br />

Mehr Wirtschaft für Krankenhäuser 29<br />

Marktdynamik im Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

bietet Unternehmen große Chancen<br />

Aus der Region<br />

Firmenjubiläen 38<br />

Personen 46<br />

Regionalreport 40<br />

Unternehmen berichten 32<br />

Wirtschaftsjunioren 86<br />

Unternehmenspraxis<br />

Absatzwirtschaft 50<br />

Außenwirtschaft 54<br />

Bildung 36<br />

Recht <strong>und</strong> Steuern 48<br />

Telekommunikation/Multimedia 55<br />

Umweltschutz 56<br />

Verkehr 51<br />

Lebensart<br />

Bücher 56<br />

Kulturspiegel 30<br />

Börsen<br />

Beteiligung 57<br />

Existenzgründung 58<br />

Kooperation 58<br />

Amtliches<br />

Amtliche Bekanntmachungen 60<br />

Bebauungspläne 59<br />

Handelsregister 62<br />

INHALT<br />

Gezielter Tritt auf die<br />

Sparbremse<br />

100 Milliarden DM geben<br />

Industrie, Gewerbe <strong>und</strong><br />

öffentliche Einrichtungen<br />

in Deutschland pro Jahr<br />

für die Gebäudebewirtschaftung<br />

aus. Mit einem<br />

gezielten Facility Management<br />

könnte viel davon<br />

eingespart werden. Wie<br />

das funktioniert, darüber<br />

informiert die IHK<br />

Münster am 17. Januar im<br />

Forum „Facility Management“.<br />

Seite 26<br />

Anreiz durch TARIFPlus<br />

Jeder zweite Arbeitslose im Bezirk<br />

Gelsenkirchen hat keinen Berufsabschluss.<br />

Damit den Geringqualifizierten<br />

das Schicksal Langzeitarbeitslosigkeit<br />

erspart bleibt, startete das Arbeitsamt<br />

Gelsenkirchen am 1. Juli 2000<br />

die Beschäftigungsinitiative<br />

TARIFPlus. Der WIRTSCHAFTS-<br />

SPIEGEL berichtet regelmäßig über<br />

beispielhafte Kooperationen<br />

zwischen Arbeitsverwaltung <strong>und</strong><br />

Wirtschaft im Praxis-Projekt<br />

„Initiative für Wirtschaft“.<br />

Seite 42<br />

Meisterliches für die Industrie<br />

Einen Beitrag gegen den Fachkräftemangel:<br />

135 Industriemeister der<br />

Fachrichtungen Chemie,<br />

Druck, Elektrotechnik,<br />

Kraftverkehr, Kunststoff<br />

<strong>und</strong> Kautschuk, Metall<br />

sowie Textil erhielten<br />

nach bestandener<br />

Prüfung ihre Meisterbriefe.<br />

Mit dabei:<br />

Svenja Wünsch aus<br />

Stadtlohn.<br />

Seite 36<br />

wirtschaftsspiegel 1 · 2001 3


Steuerinfos für<br />

Gründer<br />

Die prompte Bezahlung der<br />

Steuern <strong>und</strong> die exakte Erledigung<br />

von Aufzeichnungs- <strong>und</strong><br />

Erklärungspflichten sind für<br />

Existenzgründer ernstzunehmende<br />

Aufgaben von Anfang<br />

an. Der erste Kontakt zum Finanzamt<br />

ist für die Jungunternehmer<br />

aber von vielen Unsicherheiten<br />

geprägt.<br />

Mit einer Veranstaltungsreihe<br />

in Kooperation mit dem Finanzamt<br />

Münster-Außenstadt<br />

will die IHK Münster Gründern<br />

<strong>und</strong> Jungunternehmern daher<br />

auf die Sprünge helfen.<br />

Termin: 16. Januar<br />

19 bis 21 Uhr<br />

Ort: IHK Münster<br />

Sentmaringer Weg 61<br />

Anmeldung: Hannelore Gaede,<br />

Telefon (02 51) 707-140, E-Mail:<br />

gaede@muenster.ihk.de<br />

7. Münsteraner<br />

Abfallwirtschaftstage<br />

Aktuelle Themen der Abfallwirtschaft<br />

stehen drei Tage lang<br />

im Mittelpunkt auf den 7.<br />

Münsteraner Abfallwirtschaftstagen,<br />

die alle zwei Jahre unter<br />

der Schirmherrschaft der Ministerin<br />

für Umwelt <strong>und</strong> Naturschutz,<br />

Landwirtschaft <strong>und</strong><br />

Verbraucherschutz des Landes<br />

<strong>Nord</strong>rhein-<strong>Westfalen</strong> stattfinden.<br />

Termin: 29. bis 31. Januar<br />

Ort: Halle Münsterland<br />

Münster<br />

4 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />

TERMINE ● TELEGRAMME<br />

Entwicklungen in der Abfallwirtschaft<br />

<strong>und</strong> die unterschiedlichen<br />

Verwertungen <strong>und</strong> Abfallbehandlungen<br />

werden ebenso<br />

beleuchtet wie die Ablagerung<br />

von verschiedenen Abfällen,<br />

Rücknahme- <strong>und</strong> Rückführsysteme<br />

sowie Optimierungsmöglichkeiten<br />

in der Entsorgungslogistik.<br />

Veranstalter sind das LASU<br />

Labor für Abfallwirtschaft, Siedlungswasserwirtschaft<br />

<strong>und</strong> Umweltchemie<br />

der Fachhochschule<br />

Münster zusammen mit<br />

der Bauhaus-Universität Weimar,<br />

der Universität Hannover<br />

<strong>und</strong> der Technischen Universität<br />

Hamburg-Harburg sowie<br />

dem Institut für Abfall- <strong>und</strong><br />

Abwasserwirtschaft e.V., Ahlen.<br />

Die Abfallwirtschaftstage werden<br />

ergänzt durch eine Fachausstellung<br />

von Herstellern<br />

<strong>und</strong> Vertreibern von Anlagen<br />

zur Abfallverwertung <strong>und</strong> Umwelttechnik.<br />

Weitere Informationen:<br />

Telefon (02 51) 83-6 52 55,<br />

Telefax (02 51) 83-6 52 60,<br />

E-Mail: info@abfallwirtschaftstage.de,http:\\www.abfallwirtschaftstage.de.<br />

Erfindermesse<br />

Premiere in der deutschen<br />

Messelandschaft: Die Halle<br />

Münsterland GmbH veranstaltet<br />

im Februar in Münster die<br />

Messe „KNOW HOW – die 1.<br />

Erfindermesse für die Landwirtschaft“.<br />

Termin: 14. bis 17. Februar<br />

Ort: Halle Münsterland,<br />

Münster<br />

R<strong>und</strong> 80 Erfinder präsentieren<br />

über 100 auch für Industrieunternehmen<br />

im Bereich landwirtschaftliche<br />

Technik interessante<br />

Ideen <strong>und</strong> Erfindungen.<br />

Eine Bewertungskommission<br />

unter Vorsitz von Dr. Jens-<br />

Peter Ratschow von der Landwirtschaftskammer<br />

<strong>Westfalen</strong>-<br />

Lippe bewertet die eingereichten<br />

Arbeiten. Die besten<br />

Innovationen werden mit Ehren-<br />

<strong>und</strong> Sonderpreisen prämiert.<br />

Ideen <strong>und</strong> Kapital<br />

treffen aufeinander<br />

Die erfolgreiche Vermarktung<br />

innovativer Produkt-, Dienstleistungs-<br />

oder Verfahrensideen<br />

scheitert nicht selten daran,<br />

dass die Ideenträger – Unternehmen<br />

<strong>und</strong> ihre Mitarbeiter,<br />

Wissenschaftlicher oder Hob-<br />

TERMINE bytüftler – den Kontakt zu den TELEGRAMME<br />

richtigen Kooperations-, Verwertungs-<br />

<strong>und</strong> Finanzierungspartnern<br />

nicht finden. Die<br />

1. IHK-Kontaktbörse für Ideen<br />

<strong>und</strong> Chancen-Kapital will die<br />

Trefferquote erhöhen <strong>und</strong> damit<br />

die wirtschaftliche Verwertung<br />

von innovativen Geschäftsideen<br />

forcieren.<br />

Termin: 1. Februar<br />

Ort: IHK Münster<br />

Sentmaringer Weg 61<br />

Informationen: IHK Münster,<br />

Gaby Rölf, Tel. (02 51) 707-220,<br />

E-Mail kick@muenster.ihk.de.<br />

Ideen <strong>und</strong> Kapital<br />

treffen aufeinander!<br />

KICK - die 1. Kontaktbörse für Ideen <strong>und</strong> Chancen-Kapital<br />

am 1. Februar 2001 in der IHK Münster.<br />

In vielen Schubladen schlummern die Pläne für die Produkte <strong>und</strong> Unternehmen der Zukunft.<br />

Kluge Köpfe brauchen Kapitalgeber. Und sie brauchen die "Macher", die Innovationen<br />

marktfähig umsetzen. Wir bringen sie alle zusammen.<br />

Anmeldung <strong>und</strong> Infos: Tel. 0251/707-220 kick@muenster.ihk.de www.ihk-muenster.de<br />

Erfolgsfaktoren<br />

für Unternehmerinnen<br />

„Erfolg“ heißt das Jahresmotto<br />

des Forums Frauen u(U)nternehmen.<br />

Auf der ersten Veranstaltung<br />

stellt Prof. Ulrike Detmers<br />

ihr Buch „Erfolgsfaktoren<br />

für Unternehmerinnen“ vor.<br />

Termin: 8. Februar<br />

Ort: IHK Münster<br />

Sentmaringer Weg 61<br />

Informationen: IHK, Martha<br />

Freise, Telefon (02 51) 707-258,<br />

Telefax (02 51) 707-378, E-Mail<br />

freise@muenster.ihk.de.<br />

++Apotheken<br />

im Netz++<br />

Die Apothekenkammer <strong>Westfalen</strong>-Lippe,<br />

Standesvertretung<br />

für r<strong>und</strong> 6300 Apotheker, ist<br />

mit einer eigenen Website im<br />

Netz. Unter der Adresse<br />

www.akwl.de finden Online-<br />

Besucher Ges<strong>und</strong>heitstipps, Informationen<br />

zu ausgewählten<br />

Arzneipflanzen, Servicedienstleistungen<br />

<strong>und</strong> vieles mehr.<br />

Ein Highlight im Netz ist der<br />

aktuelle Apothekennotdienstkalender.<br />

++Weltweite Geschäftskontakte<br />

im Netz++<br />

Über 24 000 Mal sind seit Juli<br />

1998 knapp 4000 internationale<br />

Geschäftsangebote abgefragt<br />

worden, die die IHK<br />

Münster gemeinsam mit den<br />

anderen nordrhein-westfälischen<br />

Industrie- <strong>und</strong> <strong>Handelskammer</strong>n<br />

<strong>und</strong> dem Deutschen<br />

Industrie- <strong>und</strong> Handelstag<br />

(DIHT) ihren Unternehmen<br />

per Fax-Abruf zur Verfügung<br />

gestellt hat. Jetzt wurde dieser<br />

Fax-Service in die Internet-<br />

Plattform „e-trade-center.com“<br />

umgewandelt. Nach dem<br />

14-tägigen Probelauf sind<br />

bereits 761 Firmenprofile eingetragen.<br />

Von dem Wechsel ins<br />

Internet verspricht sich die IHK<br />

eine noch höhere Attraktivität,<br />

da sich jetzt alle 82 Kammern<br />

in der B<strong>und</strong>esrepublik ebenso<br />

beteiligen wie auch die 76 Auslandshandelskammern<br />

in allen<br />

fünf Erdteilen. Außerdem können<br />

sich jetzt deutsche Unternehmen<br />

direkt <strong>und</strong> kostenlos<br />

in die Börse eintragen, wenn<br />

sie einen ausländischen<br />

Geschäftspartner suchen.


+Ernst-Schneider-Preis+<br />

Zum 30. Mal haben die IHKn<br />

den Ernst-Schneider-Preis für<br />

herausragende Wirtschaftssendungen<br />

ausgeschrieben. Sender<br />

<strong>und</strong> Kammern können noch<br />

bis zum 25. Januar 2001<br />

Beiträge, die im Jahr 2000 ausgestrahlt<br />

wurden, zum Wettbewerb<br />

anmelden. In den einzelnen<br />

Kategorien des Hörfunks<br />

<strong>und</strong> des Fernsehens stehen<br />

Preise von insgesamt 45 000<br />

Euro zur Verfügung. Ausgezeichnet<br />

werden Autoren, deren<br />

Beiträge „in allgemein verständlicher<br />

Weise wirtschaftliches<br />

Wissen <strong>und</strong> die Kenntnis<br />

wirtschaftlicher Zusammenhänge<br />

vermitteln <strong>und</strong> damit einen<br />

Beitrag zur Darstellung einer<br />

freiheitlichen <strong>und</strong> sozialen<br />

Wirtschaftsordnung leisten“.<br />

Näheres: Ernst-Schneider-Preis<br />

der deutschen Industrie- <strong>und</strong><br />

<strong>Handelskammer</strong>n e.V., Telefon<br />

(0221) 1640157.<br />

+++Gelbe Seiten<br />

regional+++<br />

Die gelben Seiten regional liegen<br />

in aktualisierter Fassung<br />

seit einigen Wochen für folgende<br />

Kommunen im Münsterland<br />

vor: Ahaus, Coesfeld,<br />

Drensteinfurt, Dülmen, Emsdetten,<br />

Greven, Gronau, Ibbenbüren,<br />

Lüdinghausen, Münster,<br />

Rheine, Senden, Steinfurt,<br />

Telgte <strong>und</strong> Warendorf. In den<br />

regionalen Branchentelefonbüchern,<br />

die die „großen“<br />

Gelben Seiten ergänzen, sind<br />

redaktionelle Sonderthemen,<br />

Tipps <strong>und</strong> Informationen aus<br />

der jeweiligen Region zu finden.<br />

Informationen <strong>und</strong><br />

Bestellung: Schlüterschen<br />

GmbH & Co. KG, Telefon<br />

800-85 50 85 50.<br />

+++Messe für den<br />

Mittelstand+++<br />

„join“, die 1. Deutsche Mittelstandsmesse<br />

zeigt Wege, den<br />

Strukturwandel in mittelständischen<br />

Unternehmen erfolgreich<br />

zu meistern. Vom 3. bis<br />

5. Mai präsentieren in Nürnberg<br />

Berater <strong>und</strong> Dienstleister,<br />

Verbände <strong>und</strong> Institutionen,<br />

Softwareunternehmen <strong>und</strong><br />

Internetconsultants, Banken,<br />

Werbe- <strong>und</strong> Marketingagenturen<br />

ihre Lösungen <strong>und</strong><br />

Produkte einem breiten Publikum.<br />

Themen wie E-Commerce,<br />

Generationenwechsel<br />

oder Börsenkapitalisierung<br />

werden branchenübergreifend<br />

beleuchtet.<br />

Anmeldeunterlagen können ab<br />

sofort telefonisch unter Telefon<br />

(09 11) 97 00 58-70 oder im<br />

Internet unter www.joinmesse.de<br />

angefordert werden.<br />

Hier gibt es auch weitere Informationen.<br />

Erwartet werden<br />

über 200 Aussteller <strong>und</strong> 20 000<br />

Besucher. Neben dem Deutschen<br />

Industrie- <strong>und</strong> Handelstag<br />

unterstützen bisher die<br />

Deutsche Ausgleichsbank<br />

(DtA), der B<strong>und</strong>esverband Junger<br />

Unternehmen (BJU), die<br />

Wirtschaftsjunioren Deutschland<br />

(WJD) <strong>und</strong> die LfA Förderbank<br />

Bayern die Messe „join“.<br />

++Schülerwettbewerb<br />

„bizz4u“++<br />

Zur Beteiligung an der Neuauflage<br />

des Schülerwettbewerbs<br />

„bizz4u“ hat Werner Bandle,<br />

Sprecher der Initiative „Industrie<br />

in Münster“, alle weiterführenden<br />

Schulen in Münster<br />

eingeladen. Die Premiere des<br />

Den Tepper-Berlin-Preis mit<br />

Besichtigung der B<strong>und</strong>eskanzleramt-Baustelle<br />

gewann eine<br />

Gruppe des Pascal-Gymnasiums<br />

Münster beim vergangenen<br />

Schülerwettbewerb.<br />

Wettbewerbs, den die Unternehmensinitiative<br />

gemeinsam<br />

mit der IHK Münster durchführt,<br />

war im Herbst 1999 mit<br />

großem Erfolg gelaufen.<br />

Ziel des Wettbewerbs ist es,<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler der<br />

Jahrgangsstufen acht bis zehn<br />

durch die Teilnahme am Wettbewerb<br />

die Bedeutung der Industrieunternehmen<br />

für die<br />

wirtschaftliche Entwicklung<br />

Münsters <strong>und</strong> die Attraktivität<br />

von Ausbildungsplätzen in der<br />

Industrie aufzuzeigen. Mehr als<br />

200 Schüler hatten sich 1999<br />

an dem Wettbewerb um attraktive<br />

Gruppenpreise beteiligt.<br />

Mitte Januar 2001, zum offiziellen<br />

Start von „bizz4u“, gehen<br />

den Schulen Anmeldeunterlagen<br />

für die Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler zu. Bis zum 19. Februar<br />

ist dann noch Zeit, sich mit einem<br />

interessanten Beitrag offiziell<br />

anzumelden.<br />

+++Senior-Experten+++<br />

Mehr als 200 Unternehmen<br />

haben schon auf sie gehört.<br />

Die Senior-Experten der IHK<br />

Münster genießen bei Firmenchefs<br />

einen glänzenden Ruf,<br />

wenn es darum geht, Nachfolgeregelungen<br />

für den Betrieb<br />

zu finden, neue Strategien<br />

für das Unternehmen zu entwickeln,Auseinandersetzungen<br />

zu schlichten oder Finanzprobleme<br />

zu lösen. Wer die<br />

erfahrenen Unternehmer <strong>und</strong><br />

Führungskräfte sind <strong>und</strong> was<br />

sie für Unternehmen tun können,<br />

darüber informiert die<br />

IHK in dem Faltblatt „Senior-<br />

Experten: Aus Erfahrung mehr<br />

als gut“. Es ist in der Reihe<br />

„Tipps für die Unternehmenspraxis“<br />

erschienen <strong>und</strong> kann<br />

bei der IHK, Telefon (02 51)<br />

707-100, E-Mail: infocenter@<br />

muenster.ihk.de, angefordert<br />

werden.<br />

+Marketing-Training+<br />

Das globale Geschäft erfordert<br />

innovative Verkaufs- <strong>und</strong> Vertriebsstrategien,<br />

die sich nicht<br />

nur am heimischen Markt orientieren.<br />

Wer aktuelles Marketing-Know-how<br />

erwerben <strong>und</strong><br />

gleichzeitig seine Englisch-<br />

TELEGRAMME<br />

kenntnisse auffrischen möchte,<br />

dem bietet die Carl Duisberg<br />

Gesellschaft (CDG), Köln, vom<br />

25. März bis 7. April 2001 ein<br />

Intensivseminar in Großbritannien<br />

an. Informationen,<br />

CDG, Telefon (02 21) 20 98-345.<br />

+++KfW-Programm+++<br />

Seit dem 1. Dezember 2000<br />

können auch Unternehmen<br />

aus den alten B<strong>und</strong>esländern<br />

Darlehen aus dem neuen Programm<br />

der Kreditanstalt für<br />

Wiederaufbau (KfW) zur Beschäftigungsförderungerhalten.<br />

Mit der Variante „KfW-<br />

Mittelstandsprogramm – Beschäftigung<br />

<strong>und</strong> Qualifizierung“<br />

werden Unternehmen<br />

bei der Schaffung von Dauerarbeitsplätzen<br />

gefördert.<br />

Informationen: KfW, Telefon<br />

(0 18 01) 33 55 77.<br />

+++Doppeldiplom+++<br />

Wer an der Fachhochschulabteilung<br />

Recklinghausen der<br />

Fachhochschule Gelsenkirchen<br />

den Studiengang Materialtechnik<br />

gewählt hat, kann zusätzlich<br />

zum deutschen Diplom in<br />

Zukunft auch das schweizerische<br />

Fachhochschuldiplom erwerben.<br />

Möglich macht das ein<br />

Kooperationsvertrag mit der<br />

„Haute École Valaisanne“ in<br />

der Westschweiz.<br />

Fix per Fax<br />

Unter folgenden<br />

Fax-Nummern können<br />

aktuelle IHK-Informationen<br />

abgerufen werden:<br />

(02 51) 707-<br />

Meldungen des Tages<br />

– Pinnwand 401<br />

Preisindizes/Lebenshaltung 403<br />

Steuern 405<br />

Weiterbildungsseminare 406<br />

Veranstaltungen<br />

Existenzgründung 407<br />

Existenzgründungsbörse 408<br />

Recyclingbörse 410<br />

Electronic Commerce 411<br />

Recht <strong>und</strong> Wettbewerb 412<br />

Verkehr 413<br />

Existenzgründung / öffentl.<br />

Finanzierungshilfen 415<br />

Angebote/Nachfragen<br />

ausländischer Geschäfts- (01 90)<br />

partner (1,22 DM/Min.) 585558000<br />

wirtschaftsspiegel 1 · 2001 5


Nach einer aktuellen Umfrage sehen 61 Prozent der mittelständischen<br />

Unternehmen in strategischen Allianzen eine wichtige<br />

unternehmerische Herausforderung. Der größte Teil dieser<br />

Allianzen beschränkt sich heute allerdings auf den Vertrieb.<br />

Dabei sind Netzwerke in ihrer gesamten Breite durchaus in der<br />

Lage, kleine <strong>und</strong> mittlere Unternehmen im internationalen<br />

Wettbewerb entscheidend zu stärken. Das Titelthema „Vernetzte<br />

Wirtschaft – Strategische Allianzen“ ist Auftakt einer Artikelserie<br />

im WIRTSCHAFTSSPIEGEL, mit der die IHK Münster ein Thema<br />

aufgreift, das für die zukünftige Entwicklung der regionalen<br />

Wirtschaft von wachsender Bedeutung sein wird.<br />

6 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />

Die dynamischen Veränderungen<br />

der wirtschaftlichen, politischen<br />

<strong>und</strong> vor allem technologischen<br />

Rahmenbedingungen haben die Diskussion<br />

über strategische Allianzen<br />

nachhaltig beflügelt. So zeichnen sich<br />

durch die anhaltende Globalisierung,<br />

die Entstehung eines gemeinsamen<br />

Währungsraumes in Europa <strong>und</strong> insbesondere<br />

die Etablierung neuer Kommunikationstechnologien<br />

sinkende Informations-<br />

<strong>und</strong> Transaktionskosten ab.<br />

Bei wachsender Markttransparenz können<br />

räumliche Distanzen so leichter<br />

überw<strong>und</strong>en werden. Die damit einhergehende<br />

steigende Wettbewerbsintensität<br />

ist jedoch mit wachsenden Anforderungen<br />

an die Unternehmensführung<br />

verb<strong>und</strong>en.<br />

Vernetzung der Wirtschaft<br />

Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> ist es auch für<br />

mittelständische Unternehmen wichtig,<br />

das Ausmaß der Veränderungen zu erfassen<br />

<strong>und</strong> deren Bedeutung für das eigene<br />

Unternehmen in allen Facetten abzuleiten.<br />

Dabei zeigt sich, dass in der<br />

Vergangenheit erfolgreiche Wettbewerbsstrategien<br />

in vielen Bereichen<br />

langfristig nicht mehr den Anforderungen<br />

des Marktes entsprechen <strong>und</strong> verstärkt<br />

Kooperationen ins Auge gefasst<br />

werden müssen. Der Gr<strong>und</strong>gedanke der<br />

Kooperation ist dabei nicht neu, gibt es<br />

strategische Allianzen in unterschiedlichen<br />

Gebieten <strong>und</strong> Ausprägungen doch<br />

nicht erst seit gestern. Neu sind in der<br />

Zeit der Neuen Medien jedoch die erweiterten<br />

Umsetzungsmöglichkeiten einer<br />

partnerschaftlichen Zusammenarbeit,<br />

die sich durch die Weiterentwicklungen<br />

in der Informationsverarbeitung<br />

<strong>und</strong> vor allem der Informationsübermittlung<br />

bieten. Vernetzung der Wirtschaft<br />

ist in diesem Zusammenhang das<br />

zentrale Schlagwort.<br />

Kooperationsdimensionen<br />

Nach der Richtung der Kooperation wird<br />

dabei zwischen unterschiedlichen Partnerschaften<br />

differenziert:<br />

� Horizontale Kooperationen zwischen<br />

Unternehmen der gleichen Wertschöpfungsstufe<br />

(Coopetition)<br />

� vertikale Kooperationen entlang der<br />

Wertschöpfungskette zum K<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong><br />

� laterale Kooperationen zwischen Unternehmen<br />

unterschiedlicher Wertschöpfungsketten<br />

<strong>und</strong> / oder Branchen.


Sowohl zweiseitige Kooperationsvereinbarungen<br />

als auch Allianzen mit mehreren<br />

Partnern bis hin zu flexiblen Netzwerken<br />

können so in verschiedene Richtungen<br />

etabliert werden <strong>und</strong> dazu beitragen,<br />

unternehmensgrößenbedingte<br />

Restriktionen mit begrenztem Ressourceneinsatz<br />

zu überwinden <strong>und</strong> verstärkt<br />

Marktchancen wahrzunehmen.<br />

‚Vernetzte Wirtschaft‘ ist das Jahresthema<br />

der IHK Münster. Mit einer<br />

Serie von Berichten, Reportagen <strong>und</strong><br />

Fachartikeln werden im Wirtschaftsspiegel<br />

vernetzte Unternehmens- <strong>und</strong><br />

Produktionsstrukturen dargestellt <strong>und</strong><br />

deren Vor- <strong>und</strong> Nachteile beleuchtet.<br />

Bereiche der Kooperation<br />

Der Partnerschaftsgedanke kann dabei<br />

umfassend sein <strong>und</strong> sämtliche Aktivitäten<br />

der Unternehmen einschließen oder<br />

sich auf bestimmte Gebiete der Zusammenarbeit<br />

fokussieren. So konzentrieren<br />

sich beispielsweise Kooperationen<br />

im Bereich Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

oftmals darauf, Entwicklungszyklen zu<br />

beschleunigen oder komplexere Entwicklungsvorhaben<br />

zu initiieren, die für<br />

ein einzelnes Unternehmen nicht realistisch<br />

umsetzbar sind. Auch im Bereich<br />

der Produktion können Unternehmen<br />

Ressourcen poolen <strong>und</strong> durch die Abstimmung<br />

unternehmensübergreifender<br />

Prozesse die Senkung von Produktions<strong>und</strong><br />

Kapitalkosten erreichen. Besonders<br />

interessant, da effizient sind die durch<br />

das Internet gestiegenen Möglichkeiten<br />

auf der Beschaffungsseite. Heute werden<br />

zahlreiche Kooperationen zwischen mittelständischen<br />

Wettbewerbern realisiert<br />

<strong>und</strong> in Form von virtuellen Marktplätzen<br />

etabliert. So können gemeinsam<br />

„Economies of Scale“ genutzt werden,<br />

die sonst eher größeren Unternehmen<br />

vorbehalten sind.<br />

Neben der Optimierung primär unternehmensinterner<br />

Prozesse eröffnen Kooperationen<br />

auch Chancen bei stärker<br />

markt- <strong>und</strong> k<strong>und</strong>engerichteten Aktivitäten.<br />

So können z. B. im Bereich der Distribution<br />

durch die Bündelung von Absatzmengen<br />

volumenstärkere Vertriebskanäle<br />

erschlossen werden, die durch<br />

bestehende Mindestmengen bei isolierter<br />

Marktbearbeitung oftmals nicht erreichbar<br />

sind. Nach der Devise „Gemeinsam<br />

sind wir stärker“ ist es durch einen<br />

kooperativen Marktauftritt von Anbietern<br />

komplementärer Leistungen weiterhin<br />

möglich, Synergiepotenziale zu<br />

realisieren bis hin zu einer gemeinsamen<br />

Generierung von Wettbewerbsvorteilen<br />

als Systemanbieter.<br />

Vertrauen als Erfolgsfaktor<br />

Angesichts der aufgezeigten Chancenpotenziale<br />

in den exemplarisch aufgegriffenen<br />

Kooperationsfeldern muss es<br />

überraschen, dass viele klein- <strong>und</strong> mittelständische<br />

Unternehmen derzeit weder<br />

kooperieren noch kooperieren wollen.<br />

Zurückzuführen ist dies auf eine<br />

Reihe von Faktoren, die von den Unternehmern<br />

als Barrieren identifiziert werden.<br />

Neben rationalen, wie z. B. ökonomischen<br />

<strong>und</strong> technischen Faktoren lassen<br />

sich insbesondere emotionale Einflussgrößen<br />

als Kooperationshemmnisse<br />

identifizieren. Ein oft angeführtes Argument<br />

in diesem Zusammenhang ist das<br />

Streben nach Unabhängigkeit. Einmal<br />

als Selbstzweck, als Kernelement freien<br />

Unternehmertums, einmal als Voraussetzung<br />

kurzer Entscheidungswege <strong>und</strong><br />

einer effizienten Steuerung des Unternehmens.<br />

Bestehen zudem Zweifel an dem Interesse<br />

des Partners an einem gemeinsamen<br />

Erfolg (Win-Win-Situation), verändern<br />

sich Informationsflüsse <strong>und</strong> Ab-<br />

TITEL: VERNETZTE WIRTSCHAFT<br />

Vernetzung von Ideen <strong>und</strong> Kapital<br />

Vernetzung ist auch das Ziel der ersten<br />

Kontaktbörse für Ideen <strong>und</strong><br />

Chancen-Kapital, kurz KICK, die am<br />

1. Februar 2001 in der IHK Münster<br />

läuft. KICK ist ein „Neuer Markt“ für<br />

Innovationen der Region, auf dem<br />

sich „die richtigen Leute“ treffen: Die<br />

klugen Köpfe, die Kapitalgeber <strong>und</strong><br />

die „Macher“, die Innovationen in<br />

marktfähige Produkte oder Unternehmen<br />

umsetzen. Unternehmer sind<br />

ebenso eingeladen wie Patentanwälte,<br />

Innovationsberater oder Fachleute<br />

aus Entwicklung, Herstellung<br />

<strong>und</strong> Vertrieb.<br />

Anmeldung <strong>und</strong> Infos: Tel. 02 51/707-<br />

220; E-Mail: kick@muenster.ihk.de<br />

stimmungsprozesse zwischen den Unternehmen,<br />

die in der Folge zu einem<br />

Anstieg der Koordinationskosten führen<br />

<strong>und</strong> letztlich die Vorteile einer Kooperation<br />

zunichte machen können. Vertrauen<br />

ist in diesem Zusammenhang die<br />

wichtigste Erfolgsvoraussetzung. Fehlt<br />

das notwendige Vertrauen, so kann eine<br />

langfristig erfolgreiche Partnerschaft<br />

nicht gedeien.<br />

Prof. Dr. Dr. hc mult. Heribert Meffert<br />

Universität Münster, meffert@uni-muenster.de<br />

wirtschaftsspiegel 1· 2001 7


Die Robert Linnemann GmbH & Co. KG<br />

in Sassenberg, Kreis Warendorf, hielt die<br />

deutliche Mehrheit der Marktanteile bei<br />

Flächenfolien <strong>und</strong> Ummantelungen<br />

<strong>und</strong> rangierte dabei vor der Bausch AG<br />

aus Pfaffenhofen. Diese wiederum lag<br />

im Bereich der Möbelkanten weit vorne.<br />

Bei allen drei Produktkategorien handelt<br />

es sich in weiten Teilen um Holz-,<br />

Fantasie- oder Uni-Dekore, die auf saugfähiges<br />

<strong>und</strong> reißfestes Spezialpapier<br />

gedruckt werden. Später wird es auf<br />

Trägerwerkstoffen verpresst, entweder<br />

zu ebenen Möbeloberflächen<br />

oder aber es ummantelt<br />

Bauelemente wie<br />

Zierleisten, Parkett-Sockelleisten,<br />

Zargen <strong>und</strong> Kassettenprofile<br />

für Türen.<br />

Strategische<br />

Annäherung<br />

Mitte 1999 fusionierten<br />

die Unternehmen zur<br />

Bausch + Linnemann AG.<br />

Der Trend zur Konzentration<br />

der globalen Wirtschaft<br />

hatte bei beiden zuvor<br />

gleichzeitig ein kritisches<br />

Überdenken der eigenen<br />

Position ausgelöst.<br />

Denn wo sowohl Zulieferer<br />

als auch Abnehmer<br />

durch Allianzen immer<br />

stärker werden, droht der<br />

kleine Mittelständler ins<br />

Hintertreffen zu geraten.<br />

In der Zusammenführung<br />

von Kräften sollte strategische<br />

Größe erzeugt <strong>und</strong><br />

so die gemeinsame Marktstellung<br />

gesichert werden.<br />

Für die Sassenberger Inhaber<br />

Christa Linnemann<br />

<strong>und</strong> Bernhard<br />

Schlautmann war darüber<br />

hinaus bereits die<br />

8 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />

TITEL: VERNETZTE WIRTSCHAFT<br />

Allianz alter<br />

Konkurrenten<br />

Durch die Fusion zweier führender deutscher Möbelzulieferer<br />

soll eine neue strategische Größe im Wettbewerb<br />

entstehen. Mit einem erwarteten Jahresumsatz<br />

von 800 Millionen DM wird die Bausch + Linnemann<br />

AG künftig der weltgrößte Hersteller von Möbelkanten<br />

sein.<br />

notwendige Nachfolgeregelung ein<br />

nicht unerheblicher Auslöser.<br />

Gewährte Einsichten<br />

Beide Unternehmen hatten sich 1998<br />

gegenseitig schnell ins Auge gefasst.<br />

Trotz der 30 Jahre alten Konkurrenzsituation<br />

gab es keine Berührungsängste.<br />

In einem ersten gegenseitigen Grob-<br />

Check mussten die Karten gleich offen<br />

auf den Tisch. Kann hier bereits etwas<br />

schief laufen, wenn man als Unternehmer<br />

noch nicht fusionserfahren ist? Der<br />

Offen für Nischenstrategie: Bausch + Linnemann hat nebenher<br />

das relativ kleine Segment der Caravanhersteller bearbeitet<br />

<strong>und</strong> ist hier durch selbst entwickelte Design-Konzeptionen für<br />

den gesamten Innenraum zum Spezialisten gereift. Im Bild<br />

Vorstand Bernd Dehmel mit Designerin Renate Horstmann.<br />

ehemalige Linnemann-Geschäftsführer<br />

<strong>und</strong> jetzige Vorstand Bernd Dehmel<br />

handhabte diese Frage gelassen: „Kein<br />

Problem, wenn nur die Zahlen der letzten<br />

drei Jahre in Ordnung sind“.<br />

Als mit dem „Letter of Intent“ die Sache<br />

öffentlich gemacht war, kam die eigentliche<br />

„Kunst“ des Unternehmers zum<br />

Tragen, wie Dehmel ausführt. Denn<br />

jetzt spielte der Risikofaktor der unterschiedlichen<br />

Philosophien bereits eine<br />

Rolle. Identität zu erhalten <strong>und</strong> gleichzeitig<br />

den Gesellschaftern das neue<br />

Dach näher zu bringen, dabei auch den<br />

erweiterten Führungskreis mit einzubinden,<br />

das waren die ersten wichtigen<br />

Schritte. Die gerade anstehende Hauptversammlung<br />

des neuen Partners wollte<br />

besucht, die gemeinsame Betriebsführung<br />

organisiert sein. Absolute Offenheit<br />

bedeutete jetzt erst recht alles.<br />

„Müssen wir denn sofort alles zeigen?“<br />

fragten Mitarbeiter zweifelnd. Dehmels<br />

Dekret: „Reißt Mauern <strong>und</strong> Schutzzäune<br />

nieder!“<br />

Erwartete Effekte<br />

Der Vorstand sieht eine seiner jetzigen<br />

Hauptfunktionen darin, dass auf das<br />

Eintreten von Synergie-Effekten <strong>und</strong> deren<br />

konsequente Nutzung geachtet<br />

wird. Mit der vollzogenen Kräftebündelung<br />

soll sich<br />

� die Kostensituation verbessern, insbesondere<br />

vor dem Hintergr<strong>und</strong> starker<br />

Rohstoffverteuerungen im letzten<br />

Jahr<br />

� das Produkt- <strong>und</strong> Leistungsspektrum<br />

erweitern<br />

� die Wettbewerbsfähigkeit insgesamt<br />

erhöhen


10 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />

TITEL: VERNETZTE WIRTSCHAFT<br />

Um diesem Ziel schnell näher zu kommen,<br />

gründete man nach erfolgter Fusion<br />

sofort den „Arbeitskreis Delta 30“.<br />

Sechs Gruppen arbeiteten fortan daran,<br />

Prozesse im Einkauf, in der Produktion<br />

sowie in Forschung & Entwicklung<br />

durch Austausch von Know-how <strong>und</strong><br />

durch Übernehmen der jeweiligen Best<br />

Practice zusammenzuführen.<br />

Das Beste sichten<br />

Im neuen Zusammenspiel der Kräfte<br />

stand alles auf dem Prüfstand, auch die<br />

eigenen langjährig bewährten Praktiken.<br />

Das natürliche Spannungsfeld verschiedener<br />

Sichtweisen sollte nicht umgangen,<br />

sondern konstruktiv bearbeitet,<br />

sachbezogene Kritik kultiviert werden.<br />

Auf diese Weise wollten die neuen Partner<br />

vorurteilsfrei voneinander lernen<br />

<strong>und</strong> begreifen, warum erfolgreiche<br />

Dinge beim anderen so, <strong>und</strong> nicht wie<br />

im eigenen Hause zustande gekommen<br />

waren. Das Kapital der hier gewonnenen<br />

Erfahrungen wird sehr bald wieder<br />

eingesetzt werden können, wenn demnächst<br />

ein weiterer Zugang in Sassenberg<br />

an Bedeutung gewinnt, der bereits<br />

vorher so groß war wie Bausch + Linnemann<br />

zusammen.<br />

Weiterer Ausbau geplant<br />

Eine neue Übernahme ist mit der Firma<br />

Döllken mit Hauptsitz in Gladbeck geplant,<br />

Marktführer bei thermoplastischen<br />

Möbelkanten aus PVC <strong>und</strong> ABS<br />

mit 40 Prozent Weltmarktanteil. Bausch<br />

+ Linnemann hält derzeit 25,15 Prozent<br />

Döllken-Anteile, bis Ende 2001 werden<br />

es 100 Prozent sein. Der Schritt zum<br />

größten Hersteller im Segment der thermoplastischen<br />

Möbelkanten ist dann<br />

vollzogen.<br />

Weitere strategische Schritte in Richtung<br />

Ausbau der Marktposition sind<br />

nicht ausgeschlossen, falls sich Gelegenheit<br />

bietet. Bei dem bereits vorgelegten<br />

Tempo allerdings steht die personelle,<br />

organisatorische <strong>und</strong> strukturelle Integration<br />

vorerst an oberster Stelle. Die<br />

Aktivitäten im Ausland mit Präsenzen<br />

in den USA, Australien <strong>und</strong> Singapur<br />

beispielsweise laufen noch auf verschiedene<br />

Weise nebeneinander her. Für die<br />

Zukunft zieht Bernd Dehmel auch dieses<br />

Fazit: „Als Mittelständler planten wir<br />

zu 70 Prozent, der Rest kam aus dem<br />

Bauch. In der AG wird zu 95 Prozent geplant,<br />

<strong>und</strong> zwar mindestens fünf Jahre<br />

im Voraus.“<br />

■<br />

Fachhändler ins<br />

Boot geholt<br />

Als der Großhändler für Haushalt- <strong>und</strong> Elektrowaren<br />

Gautzsch GmbH & Co. KG seinen Marken-Shop der<br />

Fachhändler ieQ.de im Internet startete, reagierten diese<br />

zunächst entrüstet. Statt an eine gemeinsame Strategie<br />

gegen die Konkurrenz im World-Wide-Web glaubten sie,<br />

umgangen zu werden. Und während die Fachhändler<br />

nun verstärkt die Vorteile der Kooperation im Netz erkennen,<br />

knüpft ieQ bereits die notwendigen Netzmaschen<br />

für eine Allianz mit weiteren deutschen Großhändlern.<br />

Am Anfang war Erklärungsbedarf. Die<br />

Idee einer Kooperation der gesamten<br />

Branche im elektronischen Geschäft forderte<br />

von den Geschäftsführern der<br />

Firma Gautzsch, Mathias Nauman <strong>und</strong><br />

Frank Kamischke, intensivste Sensibilisierungsarbeit<br />

bei Industrie, Verbänden,<br />

Kooperationen, Presse <strong>und</strong> anderen<br />

Meinungsmachern. Der Protest des<br />

Fachhandels dauerte allerdings noch ein<br />

knappes Vierteljahr an, nachdem das<br />

neue e-Business bereits angelaufen war.<br />

Die beiden Manager hörten nicht auf,<br />

ihrer Klientel die K<strong>und</strong>enbedürfnisse<br />

der Zukunft vor Augen zu führen. Und<br />

dass es gelungen sei, die altbekannte<br />

Wertschöpfungskette vom Hersteller<br />

über den Groß- <strong>und</strong> Fachhandel bis in<br />

den privaten Haushalt zum Wohle aller<br />

an die Internet-Bedingungen anzupassen.<br />

Streit geklärt: Vorteile für alle<br />

Elektronischer <strong>und</strong> herkömmlicher Handelsweg<br />

funktionieren seitdem miteinander<br />

verzahnt. Welchen der beiden<br />

Wege die K<strong>und</strong>en auch wählen, das neue<br />

System lässt alle Glieder der Kette Anteil<br />

haben. Es bedeutet immer Provision für<br />

mindestens einen angeschlossenen<br />

Händler, genannt Service-Partner, wenn<br />

bei der Adresse www.ieQ.de die Bestellung<br />

eines Endverbrauchers eingeht,<br />

ganz gleich, ob dieser Händler bei der<br />

Lieferung direkt beteiligt ist oder nicht.<br />

Schon über 600 solcher Service-Partner<br />

sind gegenwärtig an den zentralen Mar-<br />

Markus Bültermann (l.), Vorstandsvorsitzender ieQ, <strong>und</strong> Peter Benthues (r.) vom Strategic Marketing<br />

arbeiten offen für die strategische Allianz der kleinen <strong>und</strong> mittelständischen Unternehmen<br />

gegen die Übermacht der Großen.


ken-Shop ieQ.de angeschlossen. Mehr<br />

als 40 weitere Fachhändler betreiben<br />

darüber hinaus in Lizenz einen elektronischen<br />

Shop unter eigenem Namen<br />

<strong>und</strong> mit eigener Web-Adresse. Den kompletten<br />

technischen Betrieb übernimmt<br />

ieQ-systems, seit September 2000 eine<br />

weiterentwickelte Schwester-Sparte von<br />

ieQ.de. In diesem System gehört der gesamte<br />

Auftrag dem Händler. Er wickelt<br />

das Geschäft frei von Verpflichtungen<br />

ab, stellt alleine in Rechnung <strong>und</strong><br />

braucht im Übrigen seine Order auch<br />

nicht über Gautzsch laufen zu lassen.<br />

Vielmehr kann er seine gewählten<br />

Großhändler mit Hilfe einer separaten<br />

Auftragsverwaltung einbinden.<br />

Eigenständige Service-Leistung<br />

Der Vorstandsvorsitzende der ieQ network<br />

AG, Diplomkaufmann Markus<br />

Bültermann, sieht die Rolle seiner Organisation<br />

als „Business Enabler“, als zentrale<br />

unabhängige Schnittstelle zwischen<br />

allen Beteiligten, die eine durchgängig<br />

störungsfreie Erfüllungsqualität<br />

sicherstellt. „Der Nutzen dieser Einrichtung<br />

wird mittlerweile auf so breiter Basis<br />

als Gewinn bringend angesehen,“<br />

sagt Bültermann, „dass andere Branchen<br />

in eigener Regie folgen werden.“<br />

Der Preis, den es koste, um alle notwendigen<br />

Entwicklungsstufen zu durchlaufen,<br />

sei allerdings beträchtlich. Dies betreffe<br />

nicht nur in die Hand zu nehmendes<br />

Geld, sondern auch aufzubringenden<br />

Mut für den Kampf um die Überzeugung<br />

all derer, die mit ins Boot geholt<br />

werden müssen. „Endlich in einer<br />

fruchtbaren Phase angelangt, muss man<br />

gut gegen den „Domino-Effekt“ gewappnet<br />

sein“, erläutert Bültermann<br />

weiter. „Dieser tritt ein, wenn alle vorherigen<br />

Gegner unter den Meinungsmachern<br />

plötzlich verstehen <strong>und</strong> umschwenken.<br />

Wer dann dem Sturm der<br />

Nachfrage nach vielen unterschiedlichen<br />

Lösungen organisatorisch nicht<br />

gewachsen sei, kann untergehen.“<br />

Offen für Allianzen gegen Konzerne<br />

All diesen Gefahren brauchen sich Wettbewerber<br />

<strong>und</strong> Angehörige anderer Branchen<br />

jedoch nicht auszusetzen, wenn<br />

sie wissen, dass Bültermann <strong>und</strong> seine<br />

Organisation auf Weitergabe ihrer Errungenschaften<br />

setzen, wo es um die gemeinsame<br />

Sache geht. Im Kampf gegen<br />

die Macht ausländischer Großkonzerne<br />

sollen sich seiner Ansicht nach auch die<br />

Großhändler gegenseitig durch Austausch<br />

stärken. In diesem Sinne operie-<br />

ren neben den genannten Sparten<br />

ieQ.de <strong>und</strong> ieQ.systems noch zwei weitere.<br />

Die ieQ solutions, stellt im Sinne des<br />

Fortkommens der gesamten Großhandelsbranche<br />

ihr Know-how auch Konkurrenten<br />

zur Verfügung. Diese werden<br />

als Systemnehmer eingeb<strong>und</strong>en, indem<br />

ieQ ihnen sein e-Business- <strong>und</strong> Prozess-<br />

Know-how an die Hand gibt. Einer der<br />

K<strong>und</strong>en ist beispielsweise der Baustoffhandel<br />

von Raab Karcher. Noch einen<br />

Schritt weiter geht die vierte Sparte namens<br />

ieQ trade. Sie befasst sich mit der<br />

direkten Kooperation unter Großhändlern<br />

<strong>und</strong> investiert gerade gemeinsam<br />

mit 20 Wettbewerbern in eine Machbarkeitsstudie<br />

für eine gemeinsame Plattform,<br />

einen neuen Internet-Marktplatz.<br />

Emanzipierte Perspektiven<br />

„Vernetzung hört eben nicht bei der<br />

Konkurrenz auf“, sagt Markus Bültermann.<br />

Der Vertrauenskreis Elektro<br />

(VKE) räume ieQ inzwischen schon<br />

dankbar ein, der Branche auf nationaler<br />

Ebene Gutes zu tun – was eigentlich dessen<br />

ureigenste Aufgabe <strong>und</strong> gleichzeitig<br />

dessen Versäumnis sei.<br />

Der Offenheit für Allianzen nicht genug.<br />

In der Erfolgs-Story von ieQ<br />

könnte die Vernetzung in der einen<br />

Richtung eines Tages sogar die Loslösung<br />

von der anderen nach sich ziehen.<br />

Noch einmal Markus Bültermann: „Die<br />

Lizenznehmer <strong>und</strong> Servicepartner sind<br />

unsere eigentlichen K<strong>und</strong>en, nicht das<br />

Großhandelshaus, das die Mehrheitsanteile<br />

an der ieQ network AG hält. Deshalb<br />

muss sich selbst die Firma Gautzsch<br />

als vertikaler Partner ständig in ihrer<br />

Leistungsfähigkeit messen lassen.“ ■<br />

Beteiligungen am ieQ-Risikonetzwerk<br />

Dachgesellschaft ieQ-network AG, Gr<strong>und</strong>kapital<br />

4 Mio e<br />

Hauptgesellschafter: die münstersche<br />

Gautzsch GmbH & Co. KG (63 Prozent<br />

Anteile)<br />

Die VC-Gesellschaft (Venture Capital) der<br />

Sparkasse Münster hält 10 Prozent<br />

Gründer, Altgesellschafter (21 Prozent)<br />

ieQ-Management (6 Prozent)<br />

Aufsichtsratsvorsitzender: Dr. Norbert<br />

Emmerich (Vorstandsvorsitzender<br />

Sparkasse Münster)<br />

Ein Börsengang ist vorerst nicht geplant.


In der Tat! Die neuen Anforderungen<br />

der globalen Wirtschaft machen auch<br />

vor dem oft kommunal gelenkten,<br />

scheinbar gemütlichen Wassergeschäft<br />

nicht halt. Es wird härter, denn internationale<br />

Konkurrenten wie Suez <strong>und</strong> VI-<br />

VENDI begehren den deutschen Markt<br />

zu schlucken, er schmeckt wegen seines<br />

erstklassigen technischen Standards, seines<br />

hohen Preisniveaus <strong>und</strong> der ausgeprägt<br />

erfrischenden Zahlungsmoral seiner<br />

Nutzer besonders attraktiv. Strategische<br />

Brückenpfeiler sind bereits errichtet,<br />

namentlich in Rostock <strong>und</strong> Potsdam.<br />

Gegen diesen Druck will sich die Gelsenwasser<br />

AG, größtes der 6400 deutschen<br />

Wasserversorgungsunternehmen,<br />

dessen Kerngebiet quasi<br />

deckungsgleich mit dem<br />

IHK-Bezirk Münster liegt,<br />

kräftig aufrüsten. Innerhalb<br />

des neuen E.ON-<br />

Konzerns (Fusion VEBA +<br />

VIAG) bildet die Gelsenkirchener<br />

Organisation<br />

das so genannte Kompetenzzentrum<br />

Wasser. Erklärte<br />

strategische Richtung:<br />

Über Kooperationen<br />

<strong>und</strong> Akquisitionen<br />

kontinuierlich wachsen,<br />

die K<strong>und</strong>en an ihre ausländischen<br />

Standorte begleiten<br />

<strong>und</strong> Komplettlösungen<br />

anbieten.<br />

Gewachsene Substanz<br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> gestiegener<br />

Anforderungen<br />

durch neue technische<br />

EU-Normen ist ein Personalbestand<br />

gefordert, den<br />

sich viele lokale Unter-<br />

12 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />

TITEL: VERNETZTE WIRTSCHAFT<br />

Öffnung führt zur<br />

Abwehr<br />

Trinkwasserleitungen – ein solides Netz, von dem wir<br />

alle täglich Gebrauch machen. Keine Unregelmäßigkeiten,<br />

seit wir denken können. Bei den Versorgungsunternehmen<br />

plätschert ja auch alles perfekt <strong>und</strong> friedlich<br />

durch die öffentlich-rechtlichen Kanäle vor sich hin.<br />

Oder? Rauschte da nicht jüngst etwas von einer Öffnung<br />

des Wassermarktes an unseren Ohren vorbei?<br />

nehmen alleine nicht leisten können.<br />

Hier ist die Gelsenwasser stark, schöpfte<br />

sie doch aus einer alten Not peu à peu<br />

eine besonders vernetzungstaugliche<br />

Tugend. Als Anbieter der freien Wirtschaft<br />

hatte sie bei den kommunalpolitischen<br />

Entscheidungsgremien nie den<br />

gleichen Vertrauensvorschuss wie die<br />

öffentlich-rechtlichen Versorger. Dem<br />

versuchten die Gelsenkirchener durch<br />

besonders penibel überwachte Wasser-<br />

Qualität zu begegnen. Vereinfacht ausgedrückt:<br />

Wo der Gesetzgeber eine Prüfung<br />

vorschrieb, führte die Gelsenwasser<br />

gleich zwei oder drei durch, damit<br />

rein gar nichts das Image des Wässerchens<br />

trüben konnte. Das führte wiederum<br />

dazu, dass heute eine eigene, gut<br />

ausgebaute Laborkapazität besteht, die<br />

Probeentnahme im Dienst des K<strong>und</strong>en – Trinkwasser aus<br />

dem Rohrnetz von Gelsenwasser wird täglich untersucht.<br />

Im Vorfeld von Projekten ist intensive<br />

Konzeptionsarbeit <strong>und</strong> Kommunikation<br />

notwendig. Als Mitglied des Vorstandsressorts<br />

Business Development unterstützt G<strong>und</strong>a<br />

Röstel die Gelsenwasser AG.<br />

all den neuen Anforderungen der Gemeinschaft<br />

in hervorragender Weise gerecht<br />

wird. Und sie steht sofort zur Verfügung,<br />

ohne dass eine kostengeplagte<br />

Kommune Unmengen nicht im Haushalts-Budget<br />

vorhandener Euros investieren<br />

muss.<br />

Umfassende Lösungen<br />

Gelsenwasser wird gerufen, hört sich<br />

das Problem an <strong>und</strong> wird zunächst drei<br />

gr<strong>und</strong>sätzliche Modelle zur Entscheidung<br />

in den Raum stellen: eine vollständige<br />

Übernahme oder eine Partnerschaft<br />

oder eine reine Dienstleistung.<br />

Das Stichwort Dienstleister ist hier in einem<br />

ganz modernen Sinne zu sehen: Es<br />

geht bezüglich moderner Lösungen immer<br />

ganzheitlicher, immer komplexer<br />

zu, bei den Erwartungen der K<strong>und</strong>en<br />

wie beim Angebot. Neben der Trinkwasserversorgung<br />

sind integrierte Entsorgungskonzepte<br />

für Abwasser gefragt.<br />

Dazu können Strom <strong>und</strong> Wärme sowie<br />

unterschiedlichste Dienstleistungen<br />

kommen, unter anderem Wartung, Abrechnung<br />

oder der Betrieb von<br />

Schwimmbädern. An die neuen Bedingungen<br />

bei der geplanten <strong>und</strong> ab Ende<br />

des Jahres möglichen Öffnung des Gasmarktes<br />

wurde das Vertriebskonzept bereits<br />

angepasst.


Internationale Kompetenz<br />

Hier zeigt sich, dass Größe Sinn macht.<br />

Denn die Gelsenwasser kann Knowhow,<br />

Kapazität sowie den sicheren substanziellen<br />

Hintergr<strong>und</strong> einer Old Economy<br />

<strong>und</strong> damit umfassende Kompetenz<br />

aus einer Hand anbieten. Das wissen<br />

nicht nur deutsche Gemeinden,<br />

sondern insbesondere ausländische<br />

K<strong>und</strong>en zu schätzen.<br />

So kommt es, dass die Gelsenwasser<br />

mittlerweile vom nördlichen Ruhrgebiet<br />

<strong>und</strong> vom Münsterland aus in 33<br />

Beteiligungsgesellschaften wirtschaftlich<br />

mit Bremen, Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Sachsen-Anhalt, Brandenburg,<br />

Tschechien <strong>und</strong> dem Kosovo vernetzt<br />

ist. Neben der weiteren Durchdringung<br />

des deutschen Marktes sind die europäischen<br />

Nachbarländer vornehmliche<br />

Zielrichtung. „Vision“, so der Gelsenwasser-Vorstandsvorsitzende<br />

Prof. Dr.<br />

Hartmut Griepentrog, „bedeutet für uns<br />

nicht die Schaffung eines riesigen Wasserwerks,<br />

sondern die Nutzung der<br />

modernen Informationstechnologie zur<br />

Steuerung der dezentralen lokalen Einheiten.“<br />

Das kartellrechtliche Verfahren für die<br />

neueste Kooperation läuft. Die Wasserwerke<br />

<strong>und</strong> die Wasseranalytik sollen mit<br />

der Dortm<strong>und</strong>er Energie- <strong>und</strong> Wasserversorgung<br />

(DEW) zusammengelegt<br />

werden. Dadurch entstehen zwei neue<br />

Gesellschaften. Die Wasserwerke <strong>Westfalen</strong><br />

GmbH (WWW) soll für die<br />

Wassergewinnung <strong>und</strong> die Westfälische<br />

Wasser- <strong>und</strong> Umweltanalytik GmbH<br />

(WWU) für die Qualitätsüberwachung<br />

zuständig sein.<br />

Interne Allianz-Spezialisten<br />

Die expansionstypischen Probleme bei<br />

der Schaffung gemeinsamer Unternehmens-Identität<br />

im Wege einheitlichen<br />

Marketing-Auftritts <strong>und</strong> leichtgängiger<br />

interner Kommunikationsstrukturen<br />

gibt es dabei bislang offenbar nicht. Die<br />

Tochter-Organisationen agieren weitgehend<br />

selbstständig <strong>und</strong> werden kulturell<br />

belassen wie sie vor der Beteiligung waren.<br />

Wohl aber scheint externe Kommunikation<br />

für die Unternehmensentwicklung<br />

von besonderer strategischer Bedeutung.<br />

Gelsenwasser ist ein Beispiel<br />

dafür, dass die Einrichtung eines speziell<br />

der Vernetzung gewidmeten internen<br />

Funktionsbereiches für manche Unternehmen<br />

wichtig ist. Seit vergangenem<br />

Oktober jedenfalls ist Business Develop-<br />

ment ein eigenes Vorstands-Ressort, das<br />

sich in drei Bereiche unterteilt. Die Unternehmensstrategie<br />

ist für die strategische<br />

Gesamtausrichtung sowie für die<br />

Bewertung <strong>und</strong> Integration neuer Unternehmensteile<br />

zuständig. In der Projektvorentwicklung<br />

sollen das politische<br />

Lobbying gestärkt sowie individuelle<br />

Privatisierungsmodelle konzipiert werden.<br />

Der dritte Bereich ist die Projektumsetzung<br />

von der Angebotsabgabe bis<br />

zur Betriebsübernahme.<br />

In diesem Ressort arbeitet übrigens eine<br />

prominente politische Persönlichkeit:<br />

G<strong>und</strong>a Röstel, die ehemalige Vorstandssprecherin<br />

der Grünen. ■<br />

Literaturtipps<br />

Cyrus Freidheim:<br />

Das Billionen Dollar Unternehmen,<br />

Strategische Allianzen als Alternative zur<br />

Megafusion<br />

Gabler Verlag, Wiesbaden, 1999<br />

ISBN 3-409-11446-7<br />

Das Fusionsfieber grassiert. Immer mehr<br />

Unternehmen fusionieren, um auf den Weltmärkten<br />

künftig zu bestehen. Die meisten<br />

Fusionen bleiben jedoch weit hinter den<br />

Erwartungen zurück oder scheitern.<br />

Cyrus Freidheim stellt eine überzeugende<br />

Alternative vor: vollkommen neuartige strategische<br />

Allianzen. Anstatt zu verschmelzen, bleiben<br />

die beteiligten Unternehmen hier unabhängig.<br />

Nach außen agieren sie als flexible<br />

Einheit. Die Werte, die sie schaffen, übersteigen<br />

die Wirtschaftskraft ganzer Volkswirtschaften.<br />

Sie sind Billionen-Dollar-Giganten mit enormem<br />

Einfluss auf Wirtschaft <strong>und</strong> Politik.<br />

In seinem faszinierenden Buch beschreibt<br />

Freidheim erstmals Entwicklung, Strategien<br />

<strong>und</strong> Schlüsselfaktoren von erfolgreichen<br />

Billionen-Dollar-Unternehmen <strong>und</strong> zeigt detailliert,<br />

wie die neuen wirtschaftlichen Giganten<br />

sich auf Manager <strong>und</strong> Mitarbeiter auswirken<br />

werden. Das Buch bietet konkrete Handlungsempfehlungen<br />

mit Best-Practice-Charakter <strong>und</strong><br />

beschreibt zukünftige Trends.<br />

M. Schneider, E. Schwarz, U. Wikner:<br />

Kooperation – der direkte Weg zum Erfolg<br />

Fallbeispiele – Verträge – Umsetzung<br />

Campus Verlag, Frankfurt, 1999<br />

Intelligente Kooperationen sind Erfolgsgaranten<br />

– insbesondere für kleine <strong>und</strong> mittelständische<br />

Unternehmen. Werden die richtigen<br />

Kernkompetenzen kombiniert, entstehen im<br />

Idealfall Synergieeffekte, von denen alle Beteiligten<br />

<strong>und</strong> nicht zuletzt die K<strong>und</strong>en profitieren.<br />

Das Autorenteam beantwortet in dem praxisorientierten<br />

Ratgeber alle Fragen, die sich kleinen<br />

<strong>und</strong> mittelständischen Unternehmen vor <strong>und</strong><br />

während des Kooperationsprozesses stellen:<br />

Wie finden kooperationswillige Unternehmen<br />

den richtigen Partner? Welche Voraussetzungen<br />

müssen gegeben sein? Welche rechtlichen<br />

Gr<strong>und</strong>lagen gibt es? Wie sieht Kooperation in<br />

der praktischen Anwendung aus? Wie können<br />

Kontroll- <strong>und</strong> Know-how-Verluste vermieden<br />

werden?<br />

wirtschaftsspiegel 1· 2001 13


14 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />

IHK-EHRUNG<br />

Engagement im<br />

Interesse aller<br />

Für ihre „Verdienste um die Wirtschaft“ ehrte die IHK<br />

Münster neun Unternehmer aus der Region, die sich<br />

durch ihre ehrenamtliche Tätigkeit als Mitglieder der<br />

Vollversammlung <strong>und</strong> des Präsidiums besonders „für<br />

die Selbstverwaltung der Wirtschaft <strong>und</strong> damit auch für<br />

alle Unternehmen der Region“ eingesetzt haben.<br />

„Die Industrie- <strong>und</strong> <strong>Handelskammer</strong><br />

lebt vom <strong>und</strong> durch das Ehrenamt“, unterstrich<br />

IHK-Präsident Hubert Ruthmann.<br />

4000 ehrenamtlich tätige Frauen<br />

<strong>und</strong> Männer aus der Wirtschaft arbeiten<br />

in der IHK Münster zusammen. Dieses<br />

„Rückgrat der Selbstverwaltung“ sorge<br />

für wichtige Impulse <strong>und</strong> eine fortdauernde<br />

Rückkopplung mit den Unternehmen,<br />

die wiederum Voraussetzung für<br />

praxisnahe Entscheidungen <strong>und</strong> die<br />

Wahrung des gesamtwirtschaftlichen<br />

Interesses der Region sei.<br />

Chancen der Selbstverwaltung<br />

„Es sollte daher im Eigeninteresse eines<br />

jeden Unternehmens liegen, sich für<br />

seine IHK zu engagieren <strong>und</strong> ihre Arbeit<br />

mit zu gestalten“, forderte der IHK-Präsident.<br />

„Wenn wir die noch bestehenden<br />

Freiräume in unserem Wirtschaftssystem<br />

nicht ausfüllen <strong>und</strong> die Chancen<br />

Setzen sich für die Selbstverwaltung der Wirtschaft ein (v. l.): Udo Meyer, Bernhard Winzinger,<br />

Erich Hausmann, Hans Dieler, Joachim Keppler, IHK-Präsident Hubert Ruthmann, Werner<br />

Bandle, IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Christian Brehmer <strong>und</strong> Dr. Dieter Offergeld.<br />

der Selbstverwaltung nicht nutzen,<br />

dann müssen wir uns nicht w<strong>und</strong>ern,<br />

wenn der Staat die Grenzen immer<br />

enger zieht“, skizzierte er die Konsequenzen.<br />

Dank für Einsatz<br />

Für ihr zwölfjähriges Engagement als<br />

Mitglieder der Vollversammlung zeichnete<br />

IHK-Präsident Hubert Ruthmann<br />

Werner Bandle (eh. Vorstandsmitglied<br />

<strong>und</strong> Arbeitsdirektor der BASF Coatings<br />

AG, Münster), Hans Dieler (Geschäftsführer<br />

Textilhaus Dieler GmbH & Co.<br />

KG, Gelsenkirchen), Joachim Keppler<br />

(Inhaber der Keppler Handelsagentur,<br />

Senden), Udo Meyer (Geschäftsführender<br />

Gesellschafter Metallwerk Franz<br />

Kleinken GmbH, Dorsten), Dr. Dieter<br />

Offergeld (Geschäftsführender Gesellschafter<br />

Josef Tepper Aufzüge GmbH &<br />

Co. KG, Münster), Günter Röttgering<br />

(Geschäftsführender Gesellschafter, Ing.<br />

Walter Hengst GmbH & Co. KG, Münster)<br />

<strong>und</strong> Bernhard Winzinger (Vorstandsmitglied<br />

Veba Oel AG, Gelsenkirchen)<br />

mit der „Silbernen Ehrennadel“<br />

der IHK Münster aus.<br />

Goldene Ehrennadel<br />

Die „Goldene Ehrennadel“ für seine<br />

achtjährige Arbeit im Präsidium der IHK<br />

Münster erhielt IHK-Vizepräsident Erich<br />

Hausmann, Mitglied des Beirates der Bischof<br />

+ Klein Verpackungswerke GmbH<br />

& Co., Lengerich. Er ist seit 1989 Mitglied<br />

der Vollversammlung. Die Auszeichnung<br />

von IHK-Präsident Hubert<br />

Ruthmann, der seit 1984 Vollversammlungsmitglied<br />

ist, übernahm Vizepräsident<br />

Dr. Dieter Pietsch aus Ahaus. Ruthmann<br />

gehört ebenfalls seit 1992 dem<br />

Präsidium an <strong>und</strong> ist Geschäftsführender<br />

Gesellschafter der Anton Ruthmann<br />

GmbH & Co., Gescher. Seit 1995 ist er<br />

Präsident der IHK Münster. ■


16 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />

BAUKONJUNKTUR<br />

Schlechtwetter<br />

auf dem Bau<br />

Der Baubranche im Münsterland <strong>und</strong> in der Emscher-<br />

Lippe-Region geht es nicht gut. Der gesamtwirtschaftliche<br />

Aufschwung ist an ihr bisher vorbeigegangen.<br />

Schlimmer noch: Umsatzeinbrüche, Firmenschließungen<br />

<strong>und</strong> Beschäftigungsabbau bestimmten auch im<br />

Jahr 2000 eine Branche, die unter Dumpingpreisen <strong>und</strong><br />

der schlechten Zahlungsmoral ihrer K<strong>und</strong>en leidet.<br />

In <strong>Nord</strong>rhein-<strong>Westfalen</strong> sind allein im<br />

dritten Quartal 2000 mehr als zehn Prozent<br />

weniger Aufträge eingegangen als<br />

1999, die baugewerbliche Produktion lag<br />

um 5,3 Prozent unter dem entsprechenden<br />

Wert von September 1999. Dabei<br />

sank die Bauleistung sowohl im Hochbau<br />

(– 3,1 Prozent) als auch im Tiefbau<br />

(– 7,7 Prozent). Insgesamt ging in den<br />

ersten neun Monaten der baugewerbliche<br />

Umsatz um acht Prozent zurück.<br />

Wenig Zuversicht<br />

Hiervon betroffen sind auch Münsterland<br />

<strong>und</strong> Emscher-Lippe-Region. Seit<br />

Mitte der 90er Jahre bestimmen<br />

schrumpfende Produktion <strong>und</strong> Nachfrage,<br />

anhaltende Ertragsschwäche, ein<br />

Unternehmenssterben sowie ein starker<br />

Beschäftigungsabbau die Situation der<br />

Unternehmen. In den letzten Jahren<br />

ging die Zahl der Betriebe des Bauhauptgewerbes<br />

im IHK-Bezirk Münster um 31<br />

Prozent, die Zahl der Beschäftigten um<br />

22 Prozent zurück, die Umsätze sanken<br />

um acht Prozent. Die IHK musste daher<br />

bei der letzten Konjunkturumfrage feststellen:<br />

R<strong>und</strong> zwei Drittel der befragten<br />

Bauunternehmen beurteilten im Spätsommer<br />

2000 ihre Geschäftslage mit<br />

schlecht. Beklagt wird ein ruinöser Verdrängungswettbewerb.<br />

Die Auftragsvergabe<br />

erfolge einzig über den Preis.<br />

Hauptproblem seien insbesondere die<br />

schwache Zahlungsmoral sowohl von<br />

privaten als auch von öffentlichen Bauträgern<br />

<strong>und</strong> die Insolvenzen von privaten<br />

Bauherren.<br />

Ruinöser Preiskampf<br />

Maßgeblich für die anhaltend schlechte<br />

Baukonjunktur sind vor allem die in<br />

den Jahren nach der deutschen Wiedervereinigung<br />

aufgebauten Überkapazitäten.<br />

Verschärfter Wettbewerb, beispielsweise<br />

auch durch niederländische Unternehmer,<br />

<strong>und</strong> Überangebot am Markt<br />

lassen die Preise für Bauleistungen immer<br />

weiter fallen – <strong>und</strong> die Ertragslage<br />

der Unternehmen zunehmend schlech-<br />

ter werden. Hinzu kommen Forderungsausfälle,<br />

die dazu führen, dass die Zahl<br />

der Insolvenzen auf Rekordniveau getrieben<br />

wird (verdreifacht seit 1990).<br />

Vor allem kleine Unternehmen sind betroffen:<br />

80 Prozent der insolventen Betriebe<br />

haben einen Jahresumsatz von<br />

weniger als fünf Millionen DM.<br />

Tendenzen in den Bausparten<br />

Die Krise durchläuft nahezu alle Baubereiche:<br />

Sowohl den Wohnungsbau, der<br />

mit einem Anteil von 55 Prozent die<br />

wichtigste Bausparte darstellt, als auch<br />

den Wirtschaftsbau <strong>und</strong> den öffentlichen<br />

Bau.<br />

– Der Wohnungsbau insgesamt stagnierte<br />

zuletzt in Westdeutschland,<br />

wobei sich der Eigenheimbau positiv<br />

<strong>und</strong> der Geschosswohnungsbau negativ<br />

entwickelte. Die vergleichsweise<br />

lebhafte Nachfrage im Eigenheimbau<br />

konnte den Rückgang im Mehrfamilienhausbau<br />

kompensieren.<br />

– Der Wirtschaftsbau schrumpft schon<br />

seit 1993. Dass in der Phase des Baubooms<br />

1994/95 ein, in Westdeutschland<br />

mittlerweile abgebautes, Überangebot<br />

an Mietimmobilien entstanden<br />

ist, ist sicherlich ein wichtiger<br />

Gr<strong>und</strong> hierfür. Eine leichte Verbesserung,<br />

die sich 1998 im Wirtschaftsbau<br />

abzeichnete <strong>und</strong> 1999 für Impulse<br />

sorgte, hielt 2000 nicht an.


– Im öffentlichen Bau haben die nach<br />

wie vor schwach laufenden Bauinvestitionen<br />

für einen erheblichen Sanierungsstau,<br />

zum Beispiel im Straßen<strong>und</strong><br />

Schienennetz, gesorgt. Aber angesichts<br />

der angespannten Haushaltslage<br />

von B<strong>und</strong>, Ländern <strong>und</strong><br />

Kommunen wird dieser kurz- bis mittelfristig<br />

kaum beseitigt werden.<br />

Angesichts der schwierigen Lage sehen<br />

die Bauunternehmer keine Anzeichen<br />

für einen zukünftigen Aufschwung –<br />

Tendenz gleichbleibend bis schlechter:<br />

„Wir gehen davon aus, dass sich die<br />

wirtschaftliche Lage in unserer Branche<br />

nicht verbessern, es vielleicht sogar noch<br />

weiter bergab gehen wird“, meint<br />

H. Jaeger jun. vom Gelsenkirchener<br />

Straßen- <strong>und</strong> Tiefbauunternehmen Wilhelm<br />

Jaeger. Stärkere Investitionen in<br />

das Straßennetz, von denen der öffentliche<br />

Bau direkt profitieren würde, seien<br />

unter den derzeitigen politischen Bedingungen<br />

kaum denkbar.<br />

Wende nicht in Sicht<br />

Die wenigen positiven Impulse gingen<br />

bis zuletzt vom privaten Ein- <strong>und</strong> Zweifamilienhausbau<br />

aus – begünstigt durch<br />

die staatliche Eigenheimförderung sowie<br />

relativ niedrige Hypothekenzinsen.<br />

Doch inzwischen sind auch die Genehmigungen<br />

im Eigenheimbau deutlich<br />

gesunken. Günstige Effekte erhielt der<br />

Wohnungsbau allein von der regen<br />

Nachfrage nach Modernisierungs- <strong>und</strong><br />

Sanierungsleistungen. Doch auch in<br />

diesem Bereich werden die Preise zunehmend<br />

gedrückt.<br />

Einen blassen Silberstreif am Horizont<br />

gibt es, so hoffen verschiedene Experten,<br />

für den westdeutschen Wirtschaftsbau,<br />

insbesondere den Wirtschaftshochbau.<br />

Es wird angenommen, dass die steigende<br />

gesamtwirtschaftliche Kapazitätsauslastung<br />

zunehmend zu Erweiterungsinvestitionen<br />

führt, die besonders<br />

bauintensiv sind. Frühindikatoren wie<br />

Auftragseingängen <strong>und</strong> Baugenehmigungen<br />

zufolge ist allerdings nicht mit<br />

einer kräftigen Belebung auf breiter<br />

Front zu rechnen. Bernd Bartholmai,<br />

Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung<br />

(DIW), prognostiziert: „Auch für<br />

das kommende Jahr ist kein Zuwachs<br />

der Bauleistung zu erwarten, vielmehr<br />

dürfte in beiden Landesteilen die ,Nullbis-Minus‘-Tendenz<br />

vorherrschen.“<br />

Jutta Gogräfe<br />

gograefe@muenster.ihk.de<br />

VERPACKUNG<br />

Sicher verpackt<br />

reicht nicht<br />

Auf die Verpackung kommt es an, damit ein Gut nach<br />

einer Reise um die halbe Welt unbeschädigt sein Ziel<br />

erreicht. Doch Verpackung, ob aus Holz oder Kunststoff,<br />

ist auch Kostenfaktor.<br />

Ankunftsort für die überdimensionaleWaschmaschine<br />

war der Hafen von<br />

Karachi, bestellt hatte sie<br />

ein Industriebetrieb in<br />

Lahore. Das bedeutete<br />

600 Kilometer über eine<br />

holprige Piste durch unwegsame<br />

Wüsten ins Innere<br />

Pakistans – eine<br />

echte Herausforderung<br />

für jedes Logistikunternehmen.<br />

„Die Maschine<br />

erreichte ihr Ziel ohne<br />

eine Schramme“, berichtet<br />

Bernhard Lammers,<br />

Geschäftsführer von<br />

Lammers-Transporte in<br />

Rhede, erleichtert über<br />

den vielleicht spektakulärsten<br />

Auftrag, den er<br />

bislang abwickeln musste. Eine Schlüsselrolle<br />

spielte nicht nur in diesem Fall<br />

die richtige Verpackung, die das Produkt<br />

vor Temperaturschwankungen <strong>und</strong><br />

Stößen zuverlässig schützte.<br />

Millionenwerte<br />

Lammers verpackt <strong>und</strong> verschickt<br />

Schwergüter in alle Regionen Deutschlands<br />

<strong>und</strong> r<strong>und</strong> um den Globus. Die<br />

Bandbreite ist enorm <strong>und</strong> reicht von<br />

Anlagen zur Herstellung von Fußböden<br />

für Japan, Zäune für die USA oder Physiklabore<br />

für heimische Klassenzimmer.<br />

Der Logistikbetrieb aus dem Westmünsterland<br />

verwendet für seine Industrie-<br />

Exportverpackungen wasserfest geleimtes<br />

Holz. Der Kistenboden ist entscheidend:<br />

Kanthölzer sorgen dafür, dass das<br />

Ladegut nicht verrutscht.<br />

Die Logistik-Branche floriert, Experten<br />

erwarten ein Wachstum von 15 bis 25<br />

Prozent in den nächsten drei Jahren. Ein<br />

Gr<strong>und</strong> dafür ist der Trend zum Outsourcing:<br />

„Immer mehr Firmen wollen das<br />

Know-how für Exportverpackungen<br />

nicht mehr selber vorhalten“, stellt<br />

Lammers fest. Maschinenbauer zum<br />

Passgenau muss der Behälter auf dem Kistenboden aufliegen.<br />

Die Lammers-Mitarbeiter bereiten dazu die Sattelhölzer vor.<br />

Foto: Lammers<br />

Beispiel konzentrieren sich auf ihre<br />

Kernkompetenz <strong>und</strong> beschäftigen keine<br />

Verpacker mehr. So wächst die Zahl der<br />

K<strong>und</strong>en, <strong>und</strong> „jeder K<strong>und</strong>e ist anders“,<br />

weiß der Geschäftsführer. Größe, Gewicht<br />

<strong>und</strong> Form des Produktes unterscheiden<br />

sich von Auftrag zu Auftrag,<br />

folglich gibt es keine Standardverpackungen.<br />

Logistikunternehmer müssen<br />

sich außerdem darauf einstellen,<br />

dass der Lebenszyklus eines Produkts<br />

immer kürzer wird. Die Nachfrage nach<br />

innovativen Produkten steigt rapide an<br />

– <strong>und</strong> diese neuen Anlagen müssen<br />

transportiert werden.<br />

Wachstum erforderlich<br />

Beide Trends – Outsourcing <strong>und</strong> immer<br />

schnellere Innovationen – erfordern<br />

stärkeres Wachstum. 15 000 Quadratmeter<br />

misst derzeit das Lager von Lammers,<br />

„an eine Erweiterung ist gedacht“. Ob<br />

Investitionen in die Datenverarbeitung,<br />

in die Sägerei oder in größere Kräne, alle<br />

Bereiche sind erfasst.<br />

Darüber hinaus bedient sich die Logistik<br />

neuer Techniken. Im Bereich der Verpackung<br />

setzt Lammers auf die Zusam-<br />

wirtschaftsspiegel 1 · 2001 17


18 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />

VERPACKUNG<br />

menarbeit mit anderen Unternehmen<br />

im Arbeitskreis Logistik der IHK <strong>und</strong> auf<br />

die Kooperation mit dem Fraunhofer-<br />

Institut. Trockenmittel zum Beispiel, die<br />

das Klima in der Kiste regulieren, werden<br />

laufend weiterentwickelt. Ebenso<br />

vermeiden neuartige Folien Temperaturschwankungen<br />

in der Kiste <strong>und</strong> schützen<br />

damit das Transportgut vor Korrosion.<br />

Auch elektronische Medien halten<br />

Einzug im Familienunternehmen. Lammers<br />

setzt auf kurze Kommunikationswege:<br />

K<strong>und</strong>en, die zum Beispiel die Verpackung<br />

ihres Produktes begutachten<br />

möchten, sparen sich Reisewege, wenn<br />

ihnen entsprechende Fotos per E-Mail<br />

zugeschickt werden. Auf elektronischem<br />

Wege werden.<br />

Preisgünstige Folien<br />

Doch Verpackung ist nicht nur ein<br />

wichtiges Thema für einen Logistik-<br />

Dreierpack<br />

....<br />

Drei Unternehmen aus dem IHK-<br />

Bezirk – eurea Verpackungs-<br />

GmbH & Co. KG <strong>und</strong> Upmann<br />

GmbH & Co. KG, beide aus<br />

Rheine-Mesum, sowie die Nottulner<br />

Meypack Verpackungstechnik<br />

GmbH – haben sich als Messekleingruppe<br />

gemeinsam auf Polens<br />

internationaler Fachausstellung<br />

für Verpackungstechnik &<br />

Logistik Taropak in Posen präsentiert.<br />

Über 29 000 Besucher trafen<br />

dort auf ein breitgefächertes Angebotsspektrum<br />

von r<strong>und</strong> 770<br />

Ausstellern aus 27 Ländern. „Eine<br />

gelungene Sache. Wir haben gute<br />

Geschäfte gemacht <strong>und</strong> interessante<br />

Kontakte geknüpft. Damit<br />

ist für die ersten Schritte in Polen<br />

der Weg geebnet“, bewerteten die<br />

Teilnehmer ihren Messeauftritt.<br />

unternehmer. Beispiel Nahrungsmittelbranche:<br />

Apetito kocht in Rheine täglich<br />

mehr als 500 000 Mahlzeiten, für<br />

Betriebskantinen <strong>und</strong> Seniorenheime<br />

ebenso wie für Schulen oder den Lebensmitteleinzelhandel.<br />

80 eigene Tiefkühlfahrzeuge<br />

liefern die Menüs aus.<br />

Produkt- <strong>und</strong> Transportsicherheit sind<br />

die wichtigsten Kriterien für die Verpackung.<br />

„Wir versuchen aber auch,<br />

kontinuierlich Kosten zu sparen, indem<br />

wir nach neuen Verpackungsmaterialien<br />

suchen“, erklärt Verpackungsingenieur<br />

Ludger Kampel. Neue, preisgünstigere<br />

Kunststofffolien würden beispielsweise<br />

auf ihre Eignung als Verkaufsverpackung<br />

getestet. „Die Erhitzung der<br />

Menüs von – 18 °C auf bis zu 220 °C.<br />

stellt eine besondere Schwierigkeit für<br />

das Material dar“, erläutert er. Um den<br />

Anforderungen gerecht zu werden, arbeitet<br />

das Rheiner Unternehmen eng<br />

Die gemeinsame Messepräsentation<br />

in der geförderten Messekleingruppe<br />

organisierte ECOPOL<br />

CONSULT, Schwester der münsterschenUnternehmensberatung<br />

Peikert & Strohmeier. Partnerin<br />

Antje Strohmeier betont:<br />

„Bei der Positionierung legen wir<br />

Wert auf individuelle K<strong>und</strong>enwünsche<br />

einerseits <strong>und</strong> gemeinschaftliches<br />

Auftreten andererseits.“<br />

Der Nutzen für die beteiligten<br />

Unternehmen ist offensichtlich.<br />

Ein Messeauftritt ist in der<br />

Regel mit umfangreichen Vorbereitungen<br />

<strong>und</strong> erheblichen Zeit<strong>und</strong><br />

vor allem finanziellen Aufwendungen<br />

verb<strong>und</strong>en. Findet<br />

die Messe im Ausland statt,<br />

kommt häufig auch ein Kommunikationsproblem<br />

hinzu.<br />

Gerade für kleine <strong>und</strong> mittelständische<br />

Unternehmen, die sich<br />

Die Firma Meypack Verpackungssystemtechnik aus Nottuln präsentierte<br />

ihre Maschinen auf der TAROPAK in Polen: Andrea Horstmann,<br />

für Vertrieb <strong>und</strong> Export zuständig, mit Geschäftsführer Dipl.-Ing. Klaus<br />

Pekruhl <strong>und</strong> Andreas van Dillen. Foto: Krüdewagen<br />

stärker international ausrichten<br />

möchten, ist dies ein schwer zu<br />

überwindendes Problem. Das<br />

Land NRW sponsert einen gemeinschaftlichen<br />

Messeauftritt<br />

von Unternehmen bis zu einer<br />

bestimmten Jahresumsatzgrenze<br />

mit 50 Prozent der förderfähigen<br />

Kosten, maximal 10 000 DM pro<br />

Unternehmen.<br />

....<br />

Verpacken mit System<br />

Verbesserungen sorgen im Bereich<br />

der Verpackung für mehr<br />

Effizienz <strong>und</strong> mehr Sicherheit.<br />

Gute Beispiele liefert dazu Bischof<br />

<strong>und</strong> Klein aus Lengerich ab. Das<br />

Unternehmen holte mit innovativen<br />

Entwicklungen zwei Preise<br />

beim Deutschen Verpackungswettbewerb.<br />

Der „PE-Batch-Sack<br />

für Feinpulver mit Labyrinth-Entlüftung“<br />

<strong>und</strong> eine „Versandverpackung<br />

für thermosensitive<br />

Produkte“ überzeugte die Fachjury<br />

des Deutschen Verpackungsinstitutso<br />

unter 226 Beiträgen<br />

„Die deutsche Verpackungsindustrie<br />

hat die Zeichen der Zeit<br />

erkannt“, meinte der Schirmherr<br />

B<strong>und</strong>eswirtschaftsminister Dr.<br />

Werner Müller anerkennend. 33<br />

Preise wurden im Rahmen der<br />

FachPack 2000 in Nürnberg vergeben,<br />

zwei davon erhielt Bischof<br />

<strong>und</strong> Klein. In der Sparte Verkaufsverpackung<br />

wurde der „PE-Batch-<br />

Sack“ prämiert. „Dieses System ist<br />

einzigartig“, betont Dirk Wiethölter,<br />

Referent für Öffentlichkeitsarbeit<br />

beim Lengericher Verpackungswerk.<br />

Werden her-<br />

mit seinen Lieferanten <strong>und</strong> Prüfinstituten<br />

zusammen. Darüber hinaus investierte<br />

Apetito in eine neue Verpackungsmaschine,<br />

um durch weitere Automatisierung<br />

Kosten zu senken.<br />

Auf den Einzug der neuen Medien in die<br />

Logistik reagiert Apetito gelassen. „Wir<br />

prüfen im Rahmen von Pilotprojekten<br />

gegenwärtig den Nutzen von Internet<br />

<strong>und</strong> E-Commerce als neuen Vertriebsweg“,<br />

so Jochen Engelking, zuständig<br />

für die neuen Medien. Logistische Veränderungen<br />

erwartet das Unternehmen<br />

durch Online-Aufträge nicht. „Unsere<br />

Auftragsbearbeitung ist schon jetzt sehr<br />

kurz: Heute wird bestellt, am Folgetag<br />

versendet“, erklärt er. Immerhin erwartet<br />

Apetito, durch E-Commerce intern<br />

Kosten einsparen zu können.<br />

Tobias Hertel<br />

Preisgekrönt: Die Versandpackung<br />

von Bischof <strong>und</strong> Klein für<br />

thermosensitive Produkte.<br />

kömmliche Säcke mit einem feinen<br />

Gut gefüllt, tritt Luft mit ein<br />

<strong>und</strong> der Sack droht zu platzen.<br />

Bei der Entlüftung wiederum entweicht<br />

auch das feine Pulver, das<br />

eigentlich in die Packung gehört.<br />

Bischof <strong>und</strong> Klein hat hier eine<br />

Lösung gef<strong>und</strong>en, die von<br />

Degussa-Hüls genutzt wird. Das<br />

Unternehmen produziert Ruß,<br />

der in der Gummi- <strong>und</strong> der<br />

Kunststoffindustrie Verwendung<br />

findet. „Der PE-Batch-Sack enthält<br />

ein Entlüftungssystem, das es<br />

erlaubt, Ruß sehr schnell <strong>und</strong><br />

wirtschaftlich in die Verpackung<br />

zu füllen“, erläutert Wiethölter.<br />

Gemeinsam mit dem Unternehmen<br />

GdHs aus Barcelona entwickelte<br />

Bischof <strong>und</strong> Klein eine<br />

spezielle Transportverpackung für<br />

thermosensitive Produkte wie<br />

Lebensmittel oder Medikamente.<br />

Diese neue Verpackung kommt<br />

ganz ohne Trockeneis aus, das<br />

sonst wärmeempfindliche Waren<br />

vor Hitze schützt. Wichtig:<br />

„Trockeneis ist aus Sicherheitsgründen<br />

gerade in der Luftfracht<br />

kritisch, da unter Umständen<br />

Explosionsgefahr besteht“, so<br />

Wiethölter.


20 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />

BIOTECHNOLOGIE<br />

Gründerwelle rollt<br />

dank Bio-Boom<br />

Dank seiner wissenschaftlichen Infrastruktur ist Münster<br />

Spitze in der Bioanalytik-Forschung – von diesem Knowhow<br />

profitiert nun die Wirtschaft. „Gründerstimmung“<br />

herrsche in der Region, so Dr. Klaus-Michael Weltring,<br />

Koordinator der „Bioanalytik Münster“.<br />

Biotechnologie boomt: Neue Unternehmen<br />

entstehen <strong>und</strong> binden qualifizierte<br />

Kräfte im Münsterland. „Hochtechnologie-Unternehmen<br />

sichern die Wirtschaftskraft<br />

der Region <strong>und</strong> schaffen<br />

neue Arbeitsplätze für Hochschulabsolventen<br />

in den Life Sciences“, erläutert<br />

Dr. Weltring. Bis vor kurzem galt das<br />

Münsterland als weißer Fleck auf der<br />

Landkarte dieser Technologie. Künftig<br />

aber sollen Fachkräfte nicht mehr nur<br />

nach Köln <strong>und</strong> in andere Zentren der<br />

Bioanalytik abwandern. „Die nehmen<br />

unsere Region mittlerweile als Konkurrenz<br />

wahr“, freut sich Münsters Wirtschaftsdezernent<br />

Horst Freye.<br />

Der Verein „Bioanalytik Münster“, der<br />

am 8. November 2000 gegründet wurde,<br />

schafft durch Kooperationen zwischen<br />

Wissenschaft <strong>und</strong> Wirtschaft Perspektiven<br />

<strong>und</strong> neue Geschäftsfelder für zukunftsorientierte<br />

mittelständische Unternehmen.<br />

„Ein Technologiestandort<br />

lebt von qualifizierten wissenschaftlichen<br />

<strong>und</strong> technischen Mitarbeitern“,<br />

erklärt Dr. Weltring. Mittelständler setzten<br />

künftig die Ideen aus den Laboren<br />

um, doch dazu werde geschultes Personal<br />

benötigt. Vor allem Feinmechaniker,<br />

Gerätebauer <strong>und</strong> Elektrotechniker sollten<br />

ausgebildet werden. Um diese Fachkräfte<br />

zu gewinnen, rührt der Verein in<br />

Schulen die Werbetrommel für Biotechnologie<br />

<strong>und</strong> vermittelt Praktika. Die Uni<br />

Münster bietet seit diesem Semester<br />

außerdem einen speziellen Studiengang<br />

Bioanalytik an.<br />

Wissenschaft meets Wirtschaft<br />

25 Biotechnologie-Unternehmen gibt es<br />

bereits im Münsterland, 17 davon in<br />

Münster. In zehn Jahren könnten es<br />

nach Einschätzung von Horst Freye 100<br />

Betriebe mit 3000 Beschäftigten sein.<br />

Eine der Firmen, die bereits seit April<br />

den Markt bedient, ist HistoServe, eine<br />

Ausgründung der Westfälischen Wil-<br />

Laborleiter Dr. Jörg Haberland <strong>und</strong> Dipl.-Ing. Yvonne Schmidlin von Ogham vermehren an PCR-Maschinen<br />

DNA-Abschnitte.<br />

helms-Universität. „Histos ist das griechische<br />

Wort für Gewebe“, erklärt Gründer<br />

Gerhard Lewandovski. Der Dienstleister,<br />

der am Rande von Münsters<br />

Schlossplatz zu Hause ist, schneidet <strong>und</strong><br />

analysiert Gewebe aller Art. Der Clou ist<br />

die patentierte V-max-Methode. „Wir<br />

zeigen nicht nur, wo zum Beispiel in einer<br />

Zelle Enzyme sind, sondern bestimmen<br />

auch ihre Menge <strong>und</strong> messen, wie<br />

aktiv sie sind“, erläutert der Diplom-Biologe.<br />

Interessant ist das für Forscher ebenso<br />

wie für die Pharmaindustrie. „Mit der<br />

histologischen Methode prüfen wir beispielsweise,<br />

ob künstliche Haut die gleichen<br />

Stoffwechselfunktionen übernehmen<br />

kann wie das natürliche Gewebe“,<br />

erklärt er. Das Verfahren dient ferner einer<br />

verbesserten Tumor-Diagnostik. Die<br />

möglichen Anwendungen gehen aber<br />

noch weiter: Kosmetikfirmen testen verschiedene<br />

Wirkstoffe, zum Beispiel in<br />

Anti-Falten-Cremes oder Shampoos, die<br />

Lebensmittelbranche prüft Konservierungsmittel.<br />

Als Doktorand bei Professor Paul entwickelte<br />

Lewandovski das Verfahren.<br />

Mit einem Business-Plan sicherte er sich<br />

Fördermittel <strong>und</strong> 50 000 DM Preisgeld<br />

bei einem Wettbewerb. Derzeit<br />

beschäftigt er drei Biologen,<br />

eine technische Angestellte<br />

<strong>und</strong> eine Bürokraft,<br />

2001 würde der Jungunternehmer<br />

gerne expandieren.<br />

„Es gibt leider<br />

zu wenig Flächen, der Technologiehof<br />

ist voll“, so<br />

Lewandovski.<br />

Für Münster spreche aber<br />

die Nähe zur Uni. „Die kurzen<br />

Wege <strong>und</strong> der persönliche<br />

Kontakt sind wichtig“,<br />

betont er. Nicht zuletzt<br />

vom Verein „Bioanalytik“<br />

verspricht er sich viele<br />

Möglichkeiten zur Kooperation.<br />

„Wir sind keine Einzelkämpfer“,<br />

stellt Lewandovski<br />

klar. So sei Histo-<br />

Serve auf die Zusammenarbeit<br />

mit Mittelständlern an-


gewiesen, die Antikörper oder Sonden<br />

zur Lokalisierung von RNA <strong>und</strong> DNA<br />

herstellen.<br />

Chip erkennt Defekte<br />

Mit Gen-Chips frühzeitig Erbkrankheiten<br />

erkennen – das ist die Geschäftsidee,<br />

mit der Ogham auf dem Markt auftreten<br />

will. Anfang September gründeten der<br />

Mediziner Dr. Paul Cullen <strong>und</strong> der Biologe<br />

Dr. Udo Seedorf das Unternehmen,<br />

das im Technologiehof ansässig ist.<br />

Ogham nutzt das Phänomen, dass zwei<br />

DNA-Stränge bestrebt sind, sich auf<br />

ganz spezifische Art zusammenzufügen.<br />

„Zu einem fest aufgebrachten synthetischen<br />

DNA-Strang geben wir die Probe<br />

eines Patienten“, erläutert Laborleiter<br />

Dr. Jörg Haberland. Die Wechselwirkung<br />

zwischen beiden Strängen erlaubt Rückschlüsse<br />

auf Veränderungen im Erbgut.<br />

Mit herkömmlichen biochemischen<br />

Tests können bei Neugeborenen wenige<br />

Tage nach der Geburt gerade mal drei<br />

Stoffwechselkrankheiten identifiziert<br />

werden. Die winzigen Chips, die auf<br />

zwei mal zwei Zentimetern mehrere tausend<br />

Proben enthalten, erfassen weit<br />

mehr Krankheiten. Einmal erkannt,<br />

können sie mit der richtigen Diät frühzeitig<br />

behandelt werden. „Interessant<br />

sind diese Chips für Forschung, diagnostische<br />

Labore <strong>und</strong> Krankenhäuser“, so<br />

Dr. Haberland. Die Technologie sei innovativ<br />

<strong>und</strong> der Markt vielversprechend<br />

– „außerdem hat uns der Gründergeist<br />

gepackt“, sagt er. Die Herausforderung,<br />

ein eigenes Unternehmen auf die Beine<br />

zu stellen, nahmen sechs Mitarbeiter an.<br />

Wettbewerb sorgt für Ruck<br />

„Durch Münster ist ein Ruck gegangen“,<br />

stellt Gerhard Lewandovski fest. Nicht<br />

zuletzt ist das der Technologie-Initiative<br />

Münster (tim) zu verdanken, die wichtige<br />

Anstöße für die Förderung der Bioanalytik<br />

gab. Beteiligt sind darin verschiedene<br />

Einrichtungen, unter anderem<br />

die Hochschulen, die Stadt Münster<br />

<strong>und</strong> der Technologiehof sowie die IHK.<br />

Die Initiative hat die Teilnahme des<br />

Münsterlandes beim B<strong>und</strong>eswettbewerb<br />

„Bio-Profile“ angestoßen, wo nun die<br />

zweite R<strong>und</strong>e erreicht wurde (der Wirtschaftsspiegel<br />

berichtete in seiner Ausgabe<br />

September/2000). Die Sparkasse<br />

Münster sponsert den heimischen Wettbewerbsbeitrag<br />

mit 110 000 DM.<br />

Bis Ende Januar 2001 erarbeitet „Bioanalytik<br />

Münster“ ein Konzept, das zeigt,<br />

wie die Region Forschungsvorhaben<br />

<strong>und</strong><br />

weitere Ausgründungen<br />

fördert sowie die Zusammenarbeit<br />

zwischen Wissenschaft<br />

<strong>und</strong> Wirtschaft<br />

verbessert. „Wir erwarten<br />

dazu mindestens 40 Projektvorschläge<br />

aus Industrie,Forschungsinstituten<br />

<strong>und</strong> Hochschulen“,<br />

so Dr. Weltring. Die drei<br />

Siegerregionen, die im<br />

Mai 2001 ermittelt werden,<br />

teilen 100 Millionen<br />

DM Fördergelder unter<br />

sich auf. Egal, wie der<br />

Wettbewerb ausgeht, die<br />

Region – zu der Münster,<br />

die Münsterlandkreise<br />

<strong>und</strong> die Stadt Marl als<br />

Standort der Hüls AG zusammengefasst<br />

wurden –<br />

sieht sich auf der Gewinnerseite.<br />

Denn die Aufbruchsstimmung<br />

ist unverkennbar.<br />

Tobias Hertel<br />

BIOTECHNOLOGIE<br />

Unterm Mikroskop spürt Firmengründer Gerhard<br />

Lewandovski von HistoServe Enzymen nach. Fotos: Hertel<br />

Potenzial der Bioanalyatik in der Region nutzen<br />

Gezielte Förderung <strong>und</strong> dynamische<br />

Weiterentwicklung der Branchen Nano<strong>und</strong><br />

Biotechnologie in der Region mit<br />

dem Schwerpunkt Bioanalytik – dies ist<br />

das erklärte Ziel des neu gegründeten<br />

Vereins „Bioanalytik Münster.“<br />

„Zu den über 40 Gründungsmitgliedern<br />

gehören IHK, Fachhochschule, Sparkasse,<br />

Bio-Gen-Tec-NRW <strong>und</strong> die Stadt<br />

ebenso wie eine Vielzahl Münsteraner<br />

Unternehmen“, zählt der Vorstandsvorsitzende<br />

des Vereins, Dr. Stephan Hüwel<br />

von der städtischen Wirtschaftsförderung,<br />

die Besetzung des Gremiums auf.<br />

Zu den beteiligten Firmen aus Münster<br />

gehören unter anderem Histoserve,<br />

Ogham <strong>und</strong> Innosense. Ihnen gemeinsam<br />

ist das Anliegen, ein kooperierendes<br />

Netzwerk aus Wissenschaft, Mittelstand,<br />

Industrie <strong>und</strong> öffentlicher Hand zu etablieren.<br />

Die Bioanalytik ist eine interdisziplinäre<br />

Wissenschaft. Sie untersucht mit chemischen,<br />

physikalischen <strong>und</strong> biologischen<br />

Methoden die Vorgänge innerhalb von<br />

Zellen. Der Fortschritt auf dem Gebiet<br />

der Nanotechnologie ermöglicht inzwischen<br />

die Analyse einzelner Moleküle<br />

oder Reaktionen, wodurch sich ganz<br />

neue Möglichkeiten etwa für Datenana-<br />

lysen aus der Genomforschung ergeben.<br />

Der Verein „bioanalytik-muenster“ will<br />

nun am Standort Münster <strong>und</strong> der Region<br />

den direkten Draht zwischen Wissenschaft,<br />

Forschung <strong>und</strong> öffentlicher<br />

Hand fördern. „Unternehmen müssen in<br />

wissenschaftliche Projekte eingeb<strong>und</strong>en,<br />

interdisziplinäre Forschungen gefördert<br />

<strong>und</strong> der Transfer von Forschungsergebnissen<br />

in die wirtschaftliche Anwendung<br />

effizienter gestaltet werden“, skizziert<br />

Stephan Hüwel das Handlungsfeld.<br />

Als loser Verb<strong>und</strong> waren die Gründungsmitglieder<br />

des Vereins bereits im Regionen-Wettbewerb<br />

BioProfile des B<strong>und</strong>esministeriums<br />

für Bildung <strong>und</strong> Forschung<br />

erfolgreich. Sie erreichten mit ihrem Antrag<br />

zum Thema Bioanalytik die Endr<strong>und</strong>e.<br />

Gefördert von Ministerium <strong>und</strong><br />

Sparkasse Münster wird sich der Verein<br />

nun auf das Verfassen eines regionalen<br />

Entwicklungskonzepts für die Endausscheidung<br />

konzentriern, wo den Siegerregionen<br />

immerhin 100 Millionen Mark<br />

winken.<br />

Informationen zum Tätigkeitsfeld liefert<br />

das Internet unter www.bioanalytikmuenster.de.<br />

Ansprechpartner ist Dr.<br />

Stephan Hüwel Tel. (02 51) 492-28 70;<br />

E-Mail: huewel@stadt-muenster.de<br />

wirtschaftsspiegel 1 · 2001 21


22 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />

QUO VADIS MARKETING?<br />

Porsche-Fahrer<br />

bei Aldi<br />

Marketing ist nicht ganz einfach. Vor allem in der Praxis,<br />

wie der täglich „tiefer gelegte“ Euro offenbart.<br />

Die neue Währung musste herhalten, um beim Experten-Forum<br />

des Marketing-Clubs Münster/Osnabrück<br />

<strong>und</strong> der Wirtschaftsjunioren der beiden Städte die<br />

Grenzen des Marketings aufzuzeigen. „Quo vadis<br />

Marketing?“ lautete die Gr<strong>und</strong>frage.<br />

Aber selbst die b<strong>und</strong>esweit 80 Lehrstühle<br />

der Universitäten sind sich nicht<br />

einig, wohin die Reise geht. „Ein Marketing-Professor<br />

nutzt eher die Zahnbürste<br />

eines Kollegen als die von ihm geschaffenen<br />

Begriffe“, gestand Prof. Dr. Heribert<br />

Meffert vor mehr als 300 Gästen in<br />

der Halle Münsterland. Unumstritten ist<br />

nur das Ziel: „Die K<strong>und</strong>enzufriedenheit“,<br />

die er populärwissenschaftlich zu<br />

beschreiben wusste. „Nicht das Produkt,<br />

sondern der K<strong>und</strong>e kommt zurück.“–<br />

Meffert sieht keine Notwendigkeit für<br />

ein neues Marketing-Verständnis. „Neu<br />

sind nur die Anforderungen, die zu Veränderungen<br />

beim Marketing führen“,<br />

skizzierte er den „imposanten Aufstieg“<br />

seiner wissenschaftlichen Disziplin. Für<br />

ihn ist sie eine „Denkhaltung, die immer<br />

die Bedürfnisse des K<strong>und</strong>en in den<br />

Mittelpunkt stellt“. Und so ist der Wan-<br />

del des Marketing, das mittlerweile auch<br />

berücksichtigt, „dass Porsche-Fahrer bei<br />

Aldi einkaufen“, aus seiner Sicht nur<br />

allzu verständlich.<br />

Beziehungs-Marketing<br />

Deshalb gibt es für ihn auch „kein Entweder-Oder“<br />

bei der Frage nach der richtigen<br />

Wahl zwischen dem klassischen<br />

Transaktions-Marketing, das produktbezogen<br />

direkt auf die Verkaufsförderung<br />

zielt, <strong>und</strong> dem Relationship-Marketing,<br />

das die Geschäftsbeziehungen in den<br />

Mittelpunkt stellt. Zu den entscheidenden<br />

Marketingtrends zählt Meffert dementsprechend<br />

„die Beziehungs- <strong>und</strong> Integrationskompetenz<br />

der Unternehmen“,<br />

auf gesellschaftliche Themen<br />

oder Geschäftspartner zu reagieren, also<br />

auch „die Kooperationsfähigkeit in<br />

Wertschöpfungsketten“, um die jeweili-<br />

Prof. Dr. Theo Schäfer (Bertelsmann Buch AG), Prof. Dr. Norbert Walter (Chefvolkswirt der<br />

Deutschen Bank), WDR-Landesstudio-Chef Rüdiger Paulert, Prof. Dr. Heribert Meffert (Universität<br />

Münster) <strong>und</strong> Kai Rotthaus (Fiege Deutschland) diskutierten über Marketing für den Euro (v. l.).<br />

Foto: Marketing-Club Münster/Osnabrück<br />

gen Fähigkeiten <strong>und</strong> Ressourcen zum<br />

gemeinsamen Vorteil zu nutzen.<br />

Zufriedene Mitarbeiter<br />

Die Mitarbeiter spielen nach Ansicht<br />

Mefferts im derzeitigen Marketingverständnis<br />

folgerichtig eine Hauptrolle. Es<br />

habe sich die Erkenntnis durchgesetzt,<br />

dass „nur zufriedene Mitarbeiter für zufriedene<br />

K<strong>und</strong>en sorgen“, umriss er die<br />

Binnenorientierung. Nur so seien auch<br />

Geschäftsbeziehungen erfolgreich zu gestalten.<br />

Entscheidend sei letztendlich<br />

die Fixierung auf den K<strong>und</strong>enwert, die<br />

ihren Ausdruck in der Shareholder-Value-Diskussion<br />

finde.<br />

„Der deutsche Dreisatz<br />

lautet: Das geht nicht.<br />

Das war schon immer<br />

so. Wo kommen wir<br />

denn da hin?!“<br />

Kai Rotthaus, Fiege Deutschland,<br />

auf dem Experten Forum zu dem, was Unternehmen<br />

der Gegenwart von der Zukunft trennt.<br />

Ustinov <strong>und</strong> Feldbusch<br />

Soweit die Theorie. „Ich erzähle in einem<br />

fort wie gut der Euro ist – <strong>und</strong> keiner<br />

hört’s“, beschwerte sich der Chef-<br />

Volkswirt der Deutschen Bank. Von einer<br />

Wirkung seiner Worte redete Prof.<br />

Dr. Norbert Walter erst gar nicht. Das<br />

war für ihn ein „klares Marketing-Problem“.<br />

Nach der nicht immer ernst gemeinten<br />

Disqualifikation potenzieller<br />

Fürsprecher aus Politik, Medien <strong>und</strong><br />

Wissenschaft fiel ihm nur noch das Erfolgsduo<br />

Peter Ustinov/Verona Feldbusch<br />

ein, das dem Euro neuen Halt geben<br />

könne. Angesichts des allabendlichen<br />

Dauerfeuers „penetranter Horrormeldungen<br />

zur besten Sendezeit in der<br />

Tagesschau“ w<strong>und</strong>ert sich Prof. Dr. Theo<br />

Schäfer von der Bertelsmann Buch AG<br />

überhaupt nicht, „dass der Euro im Keller<br />

ist“. Schäfer: „Es gibt kein Produkt<br />

der Welt, das dies aushält“.<br />

Vertrauen ist der Schlüssel<br />

Kai Rotthaus, Marketing-Fachmann bei<br />

Fiege Deutschland, beurteilt den niedrigen<br />

Kurs als das Ergebnis des Handels<br />

mit Erwartungen, hält den Euro aber


24 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />

BESCHAFFUNGSMANAGEMENT<br />

nicht für ein schlechtes Produkt. „Die<br />

Verbraucher möchten aber simple Erklärungen<br />

– auch für komplexe Themen“,<br />

erläuterte er das Dilemma. Prof.<br />

Meffert kritisierte ergänzend die unrealistisch<br />

hohen Erwartungen an den Euro.<br />

„Vertrauen ist der Schlüssel für den Erfolg“,<br />

betonte er wiederum. Die hohen<br />

Emotionen, „die mit der D-Mark als<br />

Symbol des Wirtschaftsw<strong>und</strong>ers verb<strong>und</strong>en<br />

sind“, seien unterschätzt worden.<br />

Das Herdenverhalten der Anleger habe<br />

den negativen Trend nach <strong>und</strong> nach<br />

weiter verstärkt.<br />

Euro wie Airbus<br />

Prof. Walter bleibt dennoch unerschütterlicher<br />

Optimist: „Der Euro wird für<br />

den Dollar das, was Airbus für Boing<br />

schon ist“, malte er sich die Zukunft der<br />

europäischen Konkurrenzwährung aus.<br />

„Die Menschen begreifen halt erst,<br />

wenn sie es wirklich begreifen können“,<br />

sehnt er sich mit herber Kritik an dem<br />

langen Einführungsprozess den Tag herbei,<br />

an dem der Euro „wirklich in unseren<br />

Taschen klimpert“. Spätestens dann,<br />

wenn die Menschen stolz seien, dieses<br />

Geld zu besitzen, gehe es aufwärts mit<br />

dem Euro.<br />

Marketing-Club<br />

Der Marketing-Club Münster/Osnabrück<br />

dient seinen 220 Mitgliedern als<br />

Forum für Erfahrungsaustausch <strong>und</strong><br />

Weiterbildung. Mitglieder sind Unternehmer<br />

sowie Führungskräfte mit Marketing-Aufgaben<br />

wie auch Hochschullehrer<br />

<strong>und</strong> Berater. Präsident ist Klaus<br />

W. Krueger, Vize-Präsident Ulrich Rottmann,<br />

Geschäftsführender Vorstand<br />

Hans-Jürgen Ulmer.<br />

Kontakt: Geschäftsstelle, Birgit Haber-<br />

Ulmer, Telefon (0 25 75) 83 30.<br />

Guido Krüdewagen<br />

Kruedewagen@muenster.ihk.de<br />

Einkaufskosten auch<br />

ohne Internet senken<br />

Kostenvorteile von zehn bis 30 Prozent verspricht der<br />

elektronische Einkauf, also die Beschaffung von Material,<br />

Waren oder Dienstleistungen über das Internet.<br />

Aber schon der neue Fachbegriff dafür schreckt vor<br />

allem viele kleine <strong>und</strong> mittelständische Unternehmen<br />

noch vom „E-Procurement“ ab. Trotzdem müssen sie<br />

keine Wettbewerbsnachteile hinnehmen. Spezialisierte<br />

Einkaufs- <strong>und</strong> Beschaffungsagenturen in der Region<br />

erzielen Preisnachlässe in ähnlicher Höhe.<br />

„Wir behaupten sogar, in vielen Fällen<br />

deutlich günstigere Preise zu erreichen<br />

als die Beschaffungsplattformen im Internet“,<br />

lehnt sich Björn Freystedt selbstbewusst<br />

aus dem Fenster. Der Einkauf<br />

für Unternehmen sei immer noch eine<br />

sehr persönliche Sache, „vor allem wenn<br />

man dauerhaft erfolgreich sein will“, betont<br />

der 31-Jährige. Vor drei Jahren hat<br />

er sich mit der Agentur „EuroPrice Consulting“<br />

in Münster selbstständig gemacht.<br />

„Ohne Telefon läuft da gar<br />

nichts“, weiß er aus Erfahrung.<br />

Erfolgsquote von 90 Prozent<br />

Die Zahlen, die der Diplom-Ingenieur<br />

vorlegt, sind in der Tat eindrucksvoll.<br />

„Bei r<strong>und</strong> 90 Prozent der Anfragen schaffen<br />

wir es, den Ausgangspreis, den die<br />

Unternehmen sonst bezahlen würden,<br />

zu unterbieten“, unterstreicht der Jungunternehmer<br />

das Marktpotenzial, das<br />

viele Firmen „unverständlicherweise immer<br />

noch nicht nutzen“. Hinzu kommt<br />

das Einsparungspotenzial: Um durchschnittlich<br />

20 Prozent senkt er die Beschaffungskosten<br />

für seine K<strong>und</strong>en,<br />

manchmal sogar noch stärker. So hat<br />

der Einkaufsspezialist einem K<strong>und</strong>en codierte<br />

Magnetstreifen für einen gesicherten<br />

Personalzutritt 57 Prozent preiswerter<br />

besorgt. Einem anderen K<strong>und</strong>en verschaffte<br />

er die gewünschten Büromöbel<br />

30 Prozent günstiger. Das Spektrum


eicht von Reinigungs- oder Wartungsverträgen<br />

bis zu komplexen Industrieanlagen.<br />

Direkter Gewinn<br />

„Niedrigere Kosten für den Einkauf bedeuten<br />

eine direkte Gewinnsteigerung,<br />

die selbst durch enorme Umsatzsprünge<br />

kaum zu erreichen ist“, rechnet Freystedt<br />

an Hand fiktiver betriebswirtschaftlicher<br />

Eckdaten vor, um den Einfluss<br />

der Einkaufskosten auf das Gesamtergebnis<br />

zu untermauern. Seine Dienstleistung<br />

ist rein erfolgsorientiert: „Unsere<br />

K<strong>und</strong>en verdienen daran doppelt so<br />

viel wie wir“, umschreibt Freystedt seine<br />

Provision von einem Drittel des Ersparten<br />

<strong>und</strong> ergänzt: „Eigentlich spart das<br />

Unternehmen sogar noch mehr“, nämlich<br />

die Personalkosten.<br />

10 Millionen Lieferanten<br />

Dabei empfindet sich Freystedt nicht als<br />

Konkurrenz zu den Beschaffungsstellen<br />

<strong>und</strong> Einkaufsabteilungen, sondern viel<br />

Senken auch ohne Internet die Beschaffungskosten: Dipl.-<br />

Ing. Björn Freystedt (r.) <strong>und</strong> sein Mitarbeiter Christoph Schubert.<br />

Foto: Krüdewagen<br />

mehr als sinnvolle Ergänzung. „Unser<br />

Erfolg ist doch auch deren Erfolg“, rät er<br />

zur Zusammenarbeit. Vor allem bei Beschaffungen<br />

oder der Auftragsvergabe<br />

von Dienstleistungen, die nicht zum<br />

Kerngeschäft gehören oder „nur alle Jubeljahre<br />

eingekauft werden“, fehle den<br />

Unternehmen häufig einfach die Markttransparenz.<br />

Auch wenn die Beschaffungsstelle<br />

selbst durch drei oder zehn<br />

Angebote eine Kostenreduzierung um<br />

20 Prozent erreicht habe, sei das womöglich<br />

noch nicht das Ende der Fahnenstange.<br />

„Wir greifen auf r<strong>und</strong> 10 Millionen<br />

Lieferanten <strong>und</strong> Anbieter in ganz<br />

Europa zurück“, skizziert der Jungunternehmer<br />

seine Recherchemöglichkeiten,<br />

die er aber ganz nach Wunsch der Kun-<br />

den auch bewusst regional ausrichtet,<br />

etwa aus Gründen der Gewährleistung.<br />

Prinzip der Vergleichbarkeit<br />

Gr<strong>und</strong>lage des vertraulichen Ermittlungsverfahrens,<br />

bei dem erst am Schluss<br />

der Kontakt zwischen dem Unternehmen<br />

<strong>und</strong> dem günstigsten Anbieter hergestellt<br />

wird, ist das Prinzip der Vergleichbarkeit.<br />

„Bei unserem Gegenangebot<br />

ist alles identisch, nur nicht der<br />

Preis“, bringt es Freystedts Mitarbeiter<br />

Christoph Schubert auf den Punkt.<br />

Selbst bei einem komplexen Auftrag zur<br />

Beschaffung einer industriellen Be- <strong>und</strong><br />

Entlüftungsanlage seien alle Komponenten<br />

identisch.<br />

Leistungsfähige Anbieter<br />

Den Vorwurf, durch das „Preisdumping“<br />

profitierten insbesondere große Anbieter,<br />

lässt Freystedt nicht gelten. „Sie glauben<br />

gar nicht, wie leistungsfähig <strong>und</strong><br />

kosteneffizient gerade kleine Betriebe<br />

sind“, weist er auf die Preisflexibilität<br />

seiner Lieferanten hin<br />

<strong>und</strong> ergänzt umgekehrt<br />

für die Käuferseite: „Und<br />

die Großen kaufen nicht<br />

immer besser ein.“ Eine<br />

erhebliche Ausweitung<br />

seines Dienstleistungsgeschäfts,<br />

das<br />

noch in diesem Jahr<br />

„wohl zu einer Verdopplung<br />

der Belegschaft<br />

führt“, erwartet Freystedt<br />

durch Verträge mit verschiedenenFachverbänden,<br />

von denen insbeson-<br />

dere deren Mitglieder profitieren.<br />

Branchen übergreifend<br />

Als Dienstleister für Beschaffung <strong>und</strong><br />

Einkauf des ständigen Bedarfs präsentiert<br />

sich auch die Firma ABL „Allianz<br />

für Beschaffung <strong>und</strong> Logistik“ mit Sitz<br />

in Emsdetten. Sie bezeichnet sich als<br />

Spezialist für die Beschaffung von Betriebs-<br />

<strong>und</strong> Hilfsstoffen, so genannten B<strong>und</strong><br />

C-Produkten, die sie vornehmlich<br />

für kleine <strong>und</strong> mittelständische Firmen<br />

des produzierenden Gewerbes einkauft.<br />

„Wir koordinieren diesen Bedarf branchenübergreifend“,<br />

erläutert Peter Müllmann<br />

das Firmenkonzept. Diese Bündelung<br />

schaffe deutliche Einsparungsmöglichkeiten,<br />

zum Teil schon im Vorfeld<br />

der eigentlichen Produktion, etwa bei<br />

der Bestellung von Verpackungsmaterialien.<br />

Das Programm der ABL ist umfang-<br />

BESCHAFFUNGSMANAGEMENT<br />

Interessante Links<br />

zum Thema Beschaffung<br />

www.europrice.net<br />

Beschaffungsagentur EuroPrice Consulting<br />

mit Sitz in Münster.<br />

www.e-procure2001.de<br />

Umfangreiche Informationen zum<br />

elektronischen Beschaffungsmanagement<br />

<strong>und</strong> zur Fachmesse „E-Procure“.<br />

www.texyard.com<br />

Textil-Handelsportal, über das europäische<br />

Einzelhändler, Lieferanten <strong>und</strong><br />

Hersteller Garne, Stoffe, aber auch Bekleidungsstücke<br />

sowie Restposten <strong>und</strong><br />

Überbestände großer Einzelhandelsketten<br />

handeln.<br />

www.beschaffungswelt.de<br />

Informationsportal für Einkäufer im<br />

Internet mit zahlreichen Links, Marktforschungs-,<br />

Literatur- <strong>und</strong> Veranstaltungstipps.<br />

www.bme.de<br />

Angebot des B<strong>und</strong>esverbandes Materialwirtschaft<br />

Einkauf <strong>und</strong> Logistik e.V.<br />

(BME).<br />

www.konradin.de<br />

Homepage des Konradin-Verlags mit<br />

Online-Version des Fachmagazins<br />

„Beschaffung aktuell“, dem offiziellen<br />

Organ des BME.<br />

www.preis24.com<br />

Marktplatz für elektronischen Einkauf.<br />

Aktueller Veranstaltungs-Tipp:<br />

e-procure – Fachmesse <strong>und</strong> Kongress<br />

für elektronische Beschaffungsprozesse,<br />

14. bis 16. Mai 2001 in Nürnberg,Tel.<br />

(09 11) 86 06-0.<br />

reich. Es reicht von Werkzeugen, Teilen<br />

aus <strong>und</strong> um die Blechverarbeitung bis<br />

hin zu Verbindungsteilen <strong>und</strong> Dienstleistungsaufträgen.<br />

Genau wie EuroPrice Consulting bietet<br />

auch ABL eine Überprüfung der bestehenden<br />

Lieferverträge sowie eine umfassende<br />

Analyse des Beschaffungsmanagements.<br />

Guido Krüdewagen<br />

kruedewagen@muenster.ihk.de<br />

wirtschaftsspiegel 1 · 2001 25


26 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />

FACILITY MANAGEMENT<br />

Gezielter Tritt auf<br />

die Sparbremse<br />

100 Milliarden DM geben Industrie, Gewerbe <strong>und</strong><br />

öffentliche Einrichtungen in Deutschland pro Jahr für<br />

die Gebäudebewirtschaftung aus. Mit einem gezielten<br />

Facility Management (FM) könnte viel davon eingespart<br />

werden. Wie das funktioniert, darüber informiert die<br />

IHK Münster Unternehmen am 17. Januar im Forum<br />

„Facility Management“.<br />

Beispielsweise erreichen beim Betrieb<br />

energieintensiver High-tech-Gebäude<br />

mit Klimatechnik, Kälte- <strong>und</strong> Druckluftanlagen,<br />

vielfältigen elektrischen Antrieben<br />

sowie Beleuchtungsanlagen die<br />

Energiekosten oft r<strong>und</strong> ein Viertel der<br />

gesamten Gebäudebewirtschaftungskosten.<br />

Zwischen 10 <strong>und</strong> 50 Prozent dieser<br />

Kosten lassen sich oft mit relativ geringem<br />

Aufwand einsparen. Zwar bieten<br />

Neubauten günstigere Sparpotenziale,<br />

aber auch älteren Gebäuden mit 20 bis<br />

Ob ein paar Jahre alt oder ganz neu: Mit Facility<br />

Management lassen sich Kosten einsparen.<br />

30 Jahre alter Technik bekommt eine<br />

energiesparende Fitnesskur.<br />

Energieverschwendung<br />

Mangelnde Energieeffizienz, wie bei veralteten<br />

Leuchtmitteln, falsch ausgelegten<br />

Lüftungs- <strong>und</strong> Klimaanlagen, nicht<br />

den Bedürfnissen entsprechenden Regel-<br />

<strong>und</strong> Steueranlagen, durchlaufenden<br />

elektrischen Antrieben <strong>und</strong> Pumpen,<br />

überdimensionierten Heizkesseln mit<br />

niedrigem Nutzungsgrad <strong>und</strong> hohen<br />

Schadstoffemissionen treiben die<br />

Energiekosten in die Höhe. Hinzu<br />

kommen gegebenenfalls ungenutzte<br />

Chancen, die der liberalisierte<br />

Energiemarkt bietet.<br />

Die Komplexität von Betriebsgebäuden<br />

<strong>und</strong> Produktionsverfahren<br />

nimmt ständig zu. Häufig<br />

werden Dienstleistungen outgesourct,<br />

ohne Synergieeffekte mit<br />

dem bestmöglichen Know-how<br />

für die jeweilige Einzelaufgabe zu<br />

nutzen. Energiekosteneinsparungen<br />

werden oft nur durch stark<br />

sinkende Stromkosten erzielt.<br />

Stromzähler drehen sich jedoch<br />

mit nachhaltiger Wirkung auf<br />

den Verbrauch langsamer, wenn<br />

geregelte, kürzere Betriebszeiten<br />

von Klima- <strong>und</strong> Lüftungsanlagen<br />

erreicht werden. Der Einbau moderner<br />

Spiegelrasterleuchten mit<br />

elektronischen Vorschaltgeräten,<br />

Zeitschaltprogrammen, Bewegungsmeldern<br />

<strong>und</strong> Lichtsummensteuerungen<br />

können zu Betriebskosteneinsparungen<br />

führen, die in einem Beleuchtungscontracting<br />

höher sein können<br />

als die Gesamtkosten der<br />

Maßnahme unter Berücksichtigung<br />

von Kapital-, Wartungs<strong>und</strong><br />

Energiekosten. Durch ein in-<br />

IHK-Forum zum<br />

Gebäudemanagement<br />

„Facility Management – Kosten senken<br />

in der Gebäudebewirtschaftung“<br />

– so lautet das Forum, mit dem die<br />

IHK Münster Unternehmen <strong>und</strong> öffentlichen<br />

Einrichtungen darüber informiert,<br />

welche Vorteile <strong>und</strong> Chancen<br />

ein konsequentes Gebäudemanagement<br />

bietet. Darüber hinaus besteht<br />

die Möglichkeit, sich am Projekt<br />

„Benchmark-FM“ zu beteiligen, bei<br />

dem in Form einer ganzheitlichen Kostenbetrachtung<br />

die Einsparpotenziale<br />

von Gebäuden vergleichbarer Nutzung<br />

transparent gemacht werden<br />

können.<br />

Termin: 17. Januar, 16 Uhr<br />

Ort: IHK Münster,<br />

Sentmaringer Weg 61<br />

Anmeldung bei der IHK Münster,<br />

Christel Elfering, Telefon (02 51) 707-<br />

214, Fax (02 51) 707-324, E-Mail elfering@muenster.ihk.de.<br />

telligentes Last-Management, wie beispielsweise<br />

beim Strom, eröffnen sich<br />

Möglichkeiten, Energiekosten nachhaltig<br />

zu reduzieren. Ein Erzeugungsmanagement<br />

überwacht den Einsatz von Ressourcen,<br />

ein Anwendungsmanagement<br />

steuert nach den Erfordernissen der<br />

Nutzenergie. Weiterhin liefert ein Abrechnungsmanagement<br />

einen Überblick<br />

<strong>und</strong> nutzt Chancen, in einen ständigen<br />

Optimierungsprozess einzutreten. Abschließend<br />

sorgt das Energiemanagement<br />

für eine kostenoptimierte,<br />

ökologisch orientierte Bewirtschaftung<br />

bei Energieprozessen.<br />

Von den Besten lernen<br />

Um Einsparpotenziale zu ermitteln,<br />

kann man Erfahrungen nutzen, die vergleichbare<br />

Unternehmen bei der Optimierung<br />

von Gebäudebewirtschaftung<br />

bereits gesammelt haben. Sollen die Potenziale<br />

jedoch direkt übertragen werden,<br />

ist es wichtig, eine Vergleichsfähigkeit<br />

zu anderen Unternehmen herzustellen.<br />

Dies kann beispielsweise durch<br />

das Instrument „Benchmarking“ erfolgen.<br />

Benchmarking bedeutet, gezielt<br />

<strong>und</strong> strukturiert von anderen Unternehmen<br />

– den Besten – zu lernen. Ein


Benchmark ist eine Vergleichsgröße, die<br />

zeigt, welche Leistung <strong>und</strong> welches Ergebnis<br />

bei einem Untersuchungsobjekt<br />

erreichbar ist. Die erste Frage, die bei einem<br />

Benchmarking zu stellen ist, lautet:<br />

Was machen andere besser als wir? Und<br />

genau dafür steht Benchmarking – die<br />

eigene Leistung durch das Lernen von<br />

den Besten zu optimieren.<br />

Transparenz durch Benchmarking<br />

Die IHK Münster stellt gemeinsam mit<br />

der Fachhochschule Dortm<strong>und</strong> ab Januar<br />

2001 eine einfache, aber aussagefähige<br />

Benchmark-Plattform für die Region<br />

zur Verfügung. Als Projektpartner<br />

beteiligt sich die DeTe Immobilien<br />

GmbH, die mit ihrer umfangreichen<br />

Erfahrung im Gebäudemanagement<br />

detaillierte Lösungswege zu Einsparmöglichkeiten<br />

aufzeigen kann. Die Betrachtung<br />

aller Bewirtschaftungskosten<br />

schafft dabei die Gr<strong>und</strong>lage für einen<br />

Kostenvergleich.<br />

Die IHK Münster wird jedem an dem<br />

Benchmark teilnehmenden Unternehmen<br />

nach Abschluss der Auswertung<br />

eine kostenlose Ausarbeitung zur Verfügung<br />

stellen. Ansprechpartner ist Markus<br />

Lübbering, Telefon (02 51) 707-214,<br />

E-Mail: luebbering@muenster.ihk.de.<br />

In sechs Semestern<br />

zum Gebäudemanager<br />

Das interdisziplinäre <strong>und</strong> internationale<br />

Studienangebot „Total Facility<br />

Management“ startete die Fachhochschule<br />

Münster (FH) im Wintersemester<br />

2000/2001. Das Ausbildungsprogramm<br />

kombiniert Know-how aus<br />

den Fachbereichen Architektur, Bau<strong>und</strong><br />

Chemieingenieurwesen, Oecotrophologie,<br />

Versorgungs- <strong>und</strong> Entsorgungstechnik<br />

sowie Wirtschaft zu<br />

einen neuen Lehrkonzept. Studieninteressierten<br />

bieten die FH Münster<br />

zwei Optionen an: Zum einen können<br />

sie seit Herbst einen Bachelor-Studiengang<br />

absolvieren, der sechs Semester<br />

umfasst. Zum anderen beginnt ab<br />

Herbst 2001/2002 ein viersemestriger<br />

Masterstudiengang. Informationen:<br />

FH Münster, Institut für Facility Management,<br />

Telefon (02 51) 8 36 54 36<br />

oder E-Mail total.fm@fh-muenster.de.<br />

Das ist ein wesentliche Ergebnis der Studie<br />

„Telearbeit in ländlichen Regionen“,<br />

die im Handwerkskammer-Bildungszentrum<br />

(HBZ) in Münster jetzt vorgestellt<br />

wurde. Eingeladen hatte die KOMMTEL<br />

– Koordinierungsstelle Multimedia <strong>und</strong><br />

Telekommunikation Münsterland<br />

GmbH. Die Studie war von der Landesregierung<br />

NRW, Wirtschaftsförderungsgesellschaften<br />

sowie Großunternehmen<br />

gesponsert <strong>und</strong> von der ExperTeam AG<br />

Dortm<strong>und</strong> über mehrere Jahre durchgeführt<br />

worden. Ziel war es, Konzepte für<br />

Telearbeits- <strong>und</strong> -Servicecenter (TASC)<br />

zu entwickeln, die geeignet sind, Arbeitsplätze<br />

in ländlichen Regionen zu schaffen,<br />

Pendlerströme zu verringern sowie<br />

Struktur <strong>und</strong> Kaufkraft ländlicher Räume<br />

zu stärken. „Wir haben die Studie mit finanziert“,<br />

so KOMMTEL-Geschäftsführer<br />

Erich Lohr, der die Veranstaltung<br />

moderierte, „um auch für das Münsterland<br />

die Möglichkeiten <strong>und</strong> Chancen<br />

auszuloten.“<br />

Investitionen notwendig<br />

Albrecht Windler, Projektleiter der ExperTeam<br />

AG, stellte technische Gr<strong>und</strong>konzepte<br />

für Ausstattung inklusive Erweiterungsmöglichkeiten<br />

für TASC, Marketing<br />

<strong>und</strong> Vertriebskonzepte für die Betreiber<br />

<strong>und</strong> konkrete Business-Pläne für<br />

zwei Varianten vor. Bei der einen Variante<br />

ist das TASC selbst Anbieter von Teledienstleistungen,<br />

bei der anderen werden<br />

die Teledienstleistungen durch Kooperationspartner<br />

erbracht. Verschiedene<br />

Betriebsgrößen (40 bis 80 Mitarbeiter)<br />

<strong>und</strong> unterschiedliche Investitionskosten<br />

(500 000 DM <strong>und</strong> zwei Millionen<br />

DM) wurden berücksichtigt.<br />

Jobhaus Iserlohn<br />

Zu den konkreten Ergebnissen der Studie<br />

gehört auch die Initiierung <strong>und</strong> Unterstützung<br />

zweier TASC-Initiativen in<br />

Kleve <strong>und</strong> Iserlohn-Hennen. In Kleve<br />

wurde der Dienstleistungsbereich eines<br />

Callcenters in ländlicher Lage mit Angeboten<br />

für das Customer Relationship<br />

Management erweitert. Ausgangspunkt<br />

TELEARBEIT<br />

Wirtschaft noch<br />

sehr zögerlich<br />

Experten vermuten in ländlichen Regionen ein hohes<br />

Potenzial für Telearbeits- <strong>und</strong> Teleservicecenter. Aber<br />

die konkrete Nachfrage wächst nur langsam.<br />

für die Initiative in Hennen war ein laufendes<br />

Siedlungsprojekt, in das nun in<br />

einem Jobhaus Telearbeitsplätze integriert<br />

werden sollen, um die „Lebensbereiche<br />

Arbeiten <strong>und</strong> Wohnen räumlich<br />

miteinander zu verbinden“, erklärte<br />

Wolfgang Behr von der Firma Behr <strong>und</strong><br />

Partner, die das Stadtentwicklungsprojekt<br />

in zwei bis drei Jahren abgeschlossen<br />

haben will. „Wir wollen aber nicht<br />

nur die Pendlerströme reduzieren, sondern<br />

auch die Konkurrenzsituation Beruf/Kinder<br />

für junge Frauen entschärfen.“<br />

Das Jobhaus Iserlohn wird deshalb<br />

nicht nur 10 bis 15 Arbeitsplätze mit<br />

modernster Kommunikationstechnologie<br />

enthalten, sondern auch Räume zur<br />

Kinderbetreuung sowie Multifunktionsräume<br />

für Bildungs-, Beratungs- <strong>und</strong><br />

Freitzeitmöglichkeiten. Für die Nutzung<br />

ist vorgesehen, 23 DM pro St<strong>und</strong>e <strong>und</strong><br />

Arbeitsplatz zu erheben, wobei eine<br />

minutengenaue Abrechung garantiert<br />

werde.<br />

Studie im Internet<br />

In der Diskussion wurde von Seiten der<br />

Teilnehmer begrüßt, dass auch kleine<br />

Lösungen für Telearbeits- <strong>und</strong> Teleservicecenter<br />

vorgestellt wurden. Kritisch angemerkt<br />

wurde die Tatsache, dass die Erfahrungen<br />

der im Münsterland bereits<br />

vorhandenen Telecenter offenbar zu wenig<br />

berücksichtigt wurden. Auf Fragen<br />

nach dem konkreten Bedarf für Telearbeits-<br />

<strong>und</strong> Servicecenter stellte Albrecht<br />

Windler fest, dass das Potenzial hoch<br />

<strong>und</strong> auch die Akzeptanz bei den Unternehmen<br />

gut sei. Immerhin hätten sich<br />

über 50 Prozent der Befragten positiv<br />

geäußert. Trotzdem sei des Verhalten bei<br />

der Realisierung eher zögerlich.<br />

Die 100-seitige Studie steht im Internet<br />

unter www.media.nrw.de zur Verfügung.<br />

Weitere Informationen: www.experteam.de<br />

<strong>und</strong> www.kommtel-online.de.<br />

Gerhard Schepper<br />

KOMMTEL – Koordinierungsstelle<br />

Multimedia <strong>und</strong> Telekommunikation<br />

wirtschaftsspiegel 1 · 2001 27


28 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />

DISCOUNTBROKER<br />

Vom Münsterland an<br />

die Börsen der Welt<br />

Die Zeiten sind zwar vorerst vorbei, in der Börsenkurse<br />

nur eine Richtung kannten – nämlich die nach oben.<br />

Die Lust am Spekulieren scheint dennoch ungebrochen.<br />

Insbesondere die Möglichkeit, vom heimischen PC aus<br />

Wertpapiere zu ordern <strong>und</strong> zu verkaufen, reizt Anleger.<br />

Dax <strong>und</strong> Neuer Markt beflügeln manche Kursfantasie,<br />

<strong>und</strong> davon profitieren auch Unternehmen in der Region.<br />

Im Internet-Zeitalter führt der Zugang<br />

zu den Märkten nicht unbedingt über<br />

die Finanzmetropolen. Der Weg vom<br />

Münsterland zu den Börsen der Welt ist<br />

kurz. Beispiel „Ernsting Enterprises“ in<br />

Rheine: Seit Mitte Juni ist das Unternehmen<br />

unter www.diskountbroker.de im<br />

Netz vertreten. Jungunternehmer David<br />

Ernsting (26) beschäftigt sich seit sechs<br />

Jahren mit Aktien. „Jeder Anleger<br />

braucht eine persönliche Strategie“,<br />

weiß er. Wieviel Geld möchte er für welchen<br />

Zeitraum investieren, welche Risiken<br />

ist er bereit einzugehen? Discountbroker<br />

bieten ihren K<strong>und</strong>en zwar via Internet<br />

schnellen Zugang zu den Finanzmärkten,<br />

aber keine persönliche Bera-<br />

Auf der Suche nach dem passenden Discountbroker sind David<br />

Ernsting (2. v. r.) <strong>und</strong> sein Team Privatanlegern behilflich. Foto: Hertel<br />

tung. Zudem spezialisieren sich viele Institute<br />

auf bestimmte Zielgruppen, z. B.<br />

auf den langfristig orientierten oder auf<br />

den risikofreudigen Anleger. „Es gibt<br />

deshalb nicht den besten Discountbroker<br />

schlechthin“, betont Ernsting.<br />

Discountbroker im Test<br />

Um Stärken <strong>und</strong> Schwächen der einzelnen<br />

Discountbroker für jeden Anlegertyp<br />

zu analysieren, eröffnete Ernsting<br />

im Internet ein Informationsportal. Unter<br />

www.diskountbroker.de prüft er mit<br />

einem fest angestellten Redakteur <strong>und</strong><br />

zwei freien Mitarbeitern derzeit 17 Onlinebroker<br />

nach verschiedenen Kriterien.<br />

„Die Benutzerfre<strong>und</strong>lichkeit zum<br />

Beispiel ist für Anfänger<br />

sehr wichtig“,<br />

sagt er. Dagegen<br />

interessieren<br />

sich Großanleger<br />

eher für den Einlagenschutz.<br />

Die Gebührenunterscheiden<br />

sich zum<br />

Teil drastisch – sie<br />

können laut Ernsting<br />

bei mehreren<br />

kurzfristigen Investitionen<br />

im Quartal<br />

zwischen<br />

knapp über 1000<br />

bis zu 5700 DM<br />

schwanken. Ande-<br />

rerseits versorgen<br />

teurere Anbieter<br />

ihre K<strong>und</strong>en oft mit Finanzanalysen<br />

oder umfangreichen Informationsangeboten<br />

– es kommt eben immer darauf<br />

an, was der Anleger will. Bei diskountbroker.de<br />

kann er unter der Rubrik<br />

„Testdepots“ nachklicken, welches Institut<br />

für ihn als Klein- oder langfristigen<br />

Großanleger am günstigsten ist.<br />

Gewinn durch Werbung<br />

Das Angebot zieht: 300 000-mal wurden<br />

die Seiten von diskountbroker.de im<br />

September aufgerufen, 400 000-mal im<br />

Oktober. Gewinne will Ernsting durch<br />

Werbung einfahren. „Ein Info-Portal im<br />

Internet kann nur bestehen, wenn es<br />

frei ist“, begründet er. Zusätzlich vertreibt<br />

das junge Start-up Literatur zum<br />

Thema Börse <strong>und</strong> Finanzsoftware.<br />

Bloomberg-TV sowie Focus, Handelsblatt<br />

<strong>und</strong> andere Magazine berichteten<br />

bereits über diskountbroker.de, auch die<br />

Resonanz der Broker selbst zeigt, dass<br />

das Angebot ernst genommen wird.<br />

„Mit einigen Magazinen haben wir Partnerschaften<br />

vereinbart <strong>und</strong> tauschen Informationen<br />

aus“, erklärt Ernsting.<br />

Wichtigster Partner ist die Deutsche<br />

Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz<br />

(DSW). Sie wacht darüber, dass diskountbroker.de<br />

neutral urteilt. „Wir sind völlig<br />

unabhängig. Würden wir eine Bank<br />

bevorzugen, wären wir schnell weg vom<br />

Markt“, betont er.<br />

Das erste Info-Portal steht mit diskountbroker.de,<br />

ein weiteres folgt in Kürze.<br />

Ernsting, der noch drei IT-Experten <strong>und</strong><br />

eine freie Grafikerin beschäftigt, hat bereits<br />

während seines Studiums an einer<br />

Privatakademie Computer verkauft. Die<br />

Selbstständigkeit liegt dem Kommunikations-<br />

<strong>und</strong> Medienwirt: „Jetzt<br />

herrscht noch Aufbruchsstimmung im<br />

Internet. In ein paar Jahren sind die Nischen<br />

von den Großen besetzt.“<br />

Tobias Hertel


Mehr Wirtschaft für<br />

Krankenhäuser<br />

Große Chancen bieten sich für kleine <strong>und</strong> mittlere<br />

Unternehmen dank der „neuen Marktdynamik“ im<br />

Ges<strong>und</strong>heitswesen. Zu diesem Schluss kommt eine<br />

Studie des Centrums für Krankenhaus-Management<br />

(CKM) der Universität Münster.<br />

Leicht ist der Zugang zu diesem Markt<br />

aber nicht: „Die wenigsten Krankenhäuser<br />

sind schon bereit, für innovative<br />

Dienstleistungen zu bezahlen“, bemängelt<br />

Prof. Dr. Dr. Wilfried von Eiff vom<br />

CKM. Etablierte Hersteller von Medizintechnik<br />

<strong>und</strong> Medikalprodukten zeigten<br />

sich oft zu wenig flexibel <strong>und</strong> vernachlässigten<br />

die K<strong>und</strong>enorientierung, heißt<br />

es in der Studie. So entstehen Versorgungslücken<br />

in der Zusammenarbeit<br />

zwischen Krankenhäusern <strong>und</strong> Produzenten,<br />

die Mittelständler schließen<br />

könnten.<br />

Recherche in 160 Krankenhäusern<br />

Im Auftrag des NRW-Wirtschaftsministeriums<br />

untersuchte das Centrum, wie<br />

sich kleinere <strong>und</strong> mittlere Unternehmen<br />

Geschäftsfelder in den Märkten für<br />

Medizinprodukte, Krankenhaus-Logistik<br />

<strong>und</strong> Facility-Management erschließen<br />

können. Analysiert wurde darüber<br />

hinaus, inwieweit Krankenhäuser ihre<br />

Qualitäts- <strong>und</strong> Kostenstrukturen durch<br />

die Zusammenarbeit mit Mittelständlern<br />

verbessern können. Ein zentrales<br />

Ergebnis: Standardprodukte der etablierten<br />

Unternehmen gingen zu oft an den<br />

konkreten Anforderungen des Tagesgeschäfts<br />

vorbei. „Die Krankenhäuser<br />

bemängelten wiederholt, nur unzureichend<br />

am Prozess der Produktentwicklung<br />

beteiligt worden zu sein“, stellt das<br />

Centrum fest. Hieraus bieten sich Möglichkeiten<br />

für Unternehmer, die das<br />

Kerngeschäft im Krankenhaus aus eigener<br />

Praxiserfahrung kennen.<br />

Kostendruck steigt<br />

Als Folge des zunehmenden Wettbewerbs<br />

<strong>und</strong> Kostendrucks seien insbesondere<br />

kleine <strong>und</strong> mittlere Krankenhäuser<br />

mit bis zu 600 Betten gezwungen, verstärkt<br />

Medizinprodukte zusammen mit<br />

Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen.<br />

Durch diesen Service soll sich der<br />

Gebrauchswert des Produktes erhöhen,<br />

denn medizintechnisches Gerät <strong>und</strong> Informationssysteme<br />

entfalten nur dann<br />

ihren vollen Nutzen, wenn der Anwender<br />

sie beherrscht. „Benutzer-Service-<br />

Leistungen“ ermöglichen die wirtschaftliche<br />

<strong>und</strong> effektive Nutzung teurer Technologien.<br />

„Dieser Wandel in den K<strong>und</strong>en-Lieferanten-Strukturen<br />

ist eine<br />

Marktchance insbesondere für Existenzgründer<br />

<strong>und</strong> Jungunternehmer“, lautet<br />

die Einschätzung des CKM.<br />

Europaweiter Wettbewerb<br />

Ebenso sieht das Centrum Beratungsbedarf<br />

in Krankenhäusern, zum Beispiel<br />

wenn es um Projekt-Managementleistungen<br />

oder die Verbesserung von Organisationsabläufen<br />

geht. Auch im Internet<br />

erkennt CKM ein „ungeahntes Potenzial<br />

an Geschäftsfeldchancen für<br />

kleine <strong>und</strong> mittlere Unternehmen <strong>und</strong><br />

Nutzungsmöglichkeiten für Krankenhäuser“.<br />

Die Märkte werden europaweit<br />

transparenter, die Preise fallen: „Warum<br />

sollte ein Radiologe in Deutschland für<br />

die Einheit Kontrastmittel zwischen 50<br />

<strong>und</strong> 60 DM bezahlen, wenn ein französischer<br />

Kollege dafür umgerechnet 30<br />

DM ausgeben muss?“<br />

Zu einem ähnlichen Ergebnis kam in<br />

diesem Zusammenhang kürzlich Tanja<br />

Recksiek in ihrer Diplomarbeit über ein<br />

„Marketingkonzept für Rehabilitationskliniken“,<br />

die sie im Fachbereich Wirtschaft<br />

der Fachhochschule Münster verfasst<br />

hat (der Wirtschaftsspiegel berichtete<br />

in der Ausgabe 8, 2000).<br />

Mittelstand gezielt ansprechen<br />

Von der CKM-Studie sollen die heimischen<br />

Mittelständler profitieren. Vor der<br />

Technologie Initiative Münster (TIM),<br />

an der auch die IHK Münster beteiligt<br />

ist, erläuterte Prof. von Eiff bereits die<br />

Ergebnisse. Informationen: Tel. (02 51)<br />

83-3 14 40, E-Mail ckm@wiwi.unimuenster.de<br />

erhältlich. Tobias Hertel


KULTUR<br />

SPIEGEL<br />

Wasserstände<br />

30 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />

KULTURSPIEGEL<br />

Marl-Sickingmühle: Vom Wasserwerk<br />

zur Landschaftskunst<br />

Ein Landschaftskunst-Projekt<br />

zwischen Kanal <strong>und</strong> Lippe haben<br />

das Skulpturenmuseum<br />

Glaskasten Marl <strong>und</strong> der Künstler<br />

Herman Prigann gemeinsam<br />

mit der Infracor GmbH<br />

nahe deren Firmengelände geschaffen.<br />

Anhand des alten,<br />

baufälligen Wasserwerks Marl-<br />

Sickingmühle wird im Schatten<br />

des Chemieparks exemplarisch<br />

dargestellt, wie ein Industriestandort<br />

zu einem Ereignisfeld<br />

künstlerischer Wandlung <strong>und</strong><br />

zu einem speziellen Ort für<br />

Flora <strong>und</strong> Fauna gemacht werden<br />

kann. Durch Bergschäden<br />

ist das Areal in Sickingmühle<br />

abgesunken. Nach dem Abstellen<br />

der Pumpen steigt der<br />

Wasserstand, <strong>und</strong> das Wasserwerk<br />

schwimmt auf. Für Landschaftskünstler<br />

Herman Prigann<br />

eine gute Situation, um<br />

ein Industriegebäude in einen<br />

Ort der Kunst zu transformieren.<br />

Von dem Gebäude, das fast<br />

nur von den Deichen aus gesehen<br />

werden kann, stehen noch<br />

Reste, wobei der große Mittelteil<br />

mit seinem Becken <strong>und</strong><br />

Teilen des Rohrsystems weitgehend<br />

erhalten geblieben ist.<br />

....<br />

Museum zeigt Elektrizität<br />

Wie kam die Elektrizität in das Leben<br />

der Menschen? Wie hat sie Alltag <strong>und</strong><br />

Beruf verändert? Dies beantwortet das<br />

neue Museum Strom <strong>und</strong> Leben im<br />

Umspannwerk Recklinghausen. Die<br />

vom RWE initiierte Ausstellung zeigt<br />

gut 100 Jahre Kultur-, Sozial- <strong>und</strong><br />

Technikgeschichte.<br />

Millionen Jahre<br />

Geschichte<br />

Das Schädelfragment des westfälischen<br />

Neandertalers aus<br />

Warendorf, eine 320 Millionen<br />

Jahre alte versteinerte Libelle<br />

aus einem Steinbruch in Hagen,<br />

Kiefer <strong>und</strong> Zähne eines Raubsauriers<br />

aus dem Wiehengebirge,<br />

2500 Jahre alte Tonformen,<br />

mit denen in Werl am<br />

Hellweg Salz gewonnen wurde,<br />

Keramik <strong>und</strong> Küchengerät aus<br />

der Zeit des 30jährigen Krieges,<br />

die in einer Kloake in Paderborn<br />

unbeschadet die Zeit überdauert<br />

haben – das sind nur<br />

einige von insgesamt etwa<br />

400 000 F<strong>und</strong>stücken, die Archäologen<br />

<strong>und</strong> Paläontologen<br />

in den vergangenen fünf Jahren<br />

bei Ausgrabungen in der Region<br />

geborgen haben.<br />

Über 4000 Objekte – von der<br />

Murmel bis zum Messgewand,<br />

von versteinerten Knochen bis<br />

hin zu kostbaren Gläsern – präsentiert<br />

der Landschaftsverband<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe (LWL)<br />

unter dem Titel „F<strong>und</strong>ort <strong>Nord</strong>rhein-<strong>Westfalen</strong><br />

– Millionen<br />

Jahre Geschichte“ noch bis zum<br />

11. März im Westfälischen Museum<br />

für Archäologie in Münster.<br />

Es ist ein Querschnitt der<br />

bedeutendsten Relikte von der<br />

Erdgeschichte bis zur Neuzeit.<br />

Den Schwerpunkt in Münster<br />

bilden die westfälischen „Bodenschätze“.<br />

Dazu gehört natürlich<br />

das Schädelfragment des<br />

Weitere Kulturtipps im Januar:<br />

Renaissance-Stuckfragment von<br />

der Wand- oder Deckendekoration<br />

im Kloster Paradiese, Soest.<br />

Neandertalers aus Warendorf.<br />

Viele F<strong>und</strong>e erzählen Geschichte(n)<br />

aus dem Alltag in<br />

vergangenen Zeiten: Auf Schuhen<br />

mit „Plateausohlen“, die<br />

Archäologen in Höxter <strong>und</strong><br />

Bocholt fanden, stolzierten<br />

Damen <strong>und</strong> Herren im Mittelalter<br />

durch den knöchelhohen<br />

Schlamm der Straßen.<br />

Zum umfangreichen Begleitprogramm<br />

der Ausstellung gehören<br />

Führungen für Erwachsene<br />

<strong>und</strong> Kinder an jedem<br />

Sonntag, museumspädagogische<br />

Programme, Vorträge,<br />

Filmvorführungen <strong>und</strong> Kabarett.<br />

Information <strong>und</strong> Anmeldung<br />

unter Tel. (02 51) 59 07-<br />

298. Die F<strong>und</strong>stücke können<br />

noch bis zum 11. März täglich<br />

außer montags von 10 bis 18<br />

Uhr besichtigt werden.<br />

„Die weiße Rose“<br />

Schauspiel<br />

Musiktheater Gelsenkirchen, Premiere 17. Januar, Einführungsmatinee<br />

14. Januar, 11 Uhr<br />

„Die Bullemänner“<br />

Ethnokabarett aus dem Münsterland<br />

Stadttheater Beckum, 19. Januar, 20 Uhr<br />

Suyoen Kim, Thomas Reckmann<br />

Junge Meisterkonzerte, Violine <strong>und</strong> Klavier<br />

Erbdrostenhof Münster, 21. Januar, 20 Uhr<br />

Olaf Nicolai<br />

Westfälischer Kunstverein im Westfälischen Landesmuseum für<br />

Kunst <strong>und</strong> Kulturgeschichte, Münster, bis 21. Januar<br />

Um ein möglichst breites Spektrum der Kulturszene in der Region vorzustellen,<br />

bitten wir Sie, uns interessante kulturelle Projekte – Ausstellungen, Aufführungen,<br />

Konzerte, Veranstaltungen, aber auch Stiftungen, Dokumentationen u. a.<br />

– in Unternehmen oder von Unternehmern mitzuteilen.<br />

E-Mail: wirtschaftsspiegel@muenster.ihk.de<br />

BOH-Talk<br />

Alle Jahre wieder ist es soweit.<br />

Der Bocholter BOH Talk geht<br />

am 26. Januar in die fünfte<br />

R<strong>und</strong>e. Die Veranstaltung, präsentiert<br />

von Stadtmarketing<br />

Bocholt <strong>und</strong> dem Fachbereich<br />

Schule, Bildung <strong>und</strong> Kultur der<br />

Stadt Bocholt, ist eine gelungene<br />

Mischung aus Musik- <strong>und</strong><br />

Talkshow. Als musikalischer<br />

Gast wird Pe Werner den Abend<br />

mitgestalten. Die Sängerin gibt<br />

ihren ersten Auftritt im Jahr<br />

2001 in Bocholt <strong>und</strong> wird danach<br />

ihre Tour mit dem neuen<br />

Programm „Herzkönigin“ beginnen.<br />

Erster Talk-Gast ist der gebürtige<br />

Bocholter Heiner Kamps.<br />

Die von ihm gegründete Kamps<br />

AG mit Sitz in Düsseldorf ist<br />

Pe Werner ist musikalischer Gast<br />

beim BOH-Talk.<br />

Europas führende Filialbäckerei.<br />

Weitere Gäste sind die<br />

„Melodions“ mit Klaus Renzel<br />

<strong>und</strong> Gerry Sheridan, die auch<br />

Stücke aus ihrem Musik-<br />

Comedy-Programm zeigen. Das<br />

deutsch-irische Duo Baron von<br />

Protze <strong>und</strong> sein Butler Herr<br />

Pom versprechen in der Neuversion<br />

ihres Stücks „Cream<br />

Cake and coddle“ eine wilde<br />

Mischung aus feinster Gitarren<strong>und</strong><br />

Vokalmusik von Klassik bis<br />

Pop, Comedy, Tanz <strong>und</strong> Pantomime.<br />

Karten zu der Veranstaltung im<br />

Bocholter Bühnenhaus am<br />

26. Januar ab 19 Uhr sind bei<br />

der Stadtinformation, Kreuzstr.<br />

27, Tel. (0 28 71) 50 44 erhältlich.


32 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />

UNTERNEHMEN BERICHTEN<br />

UNTER<br />

NEHMEN<br />

BERICHTEN<br />

....<br />

Mehr Umsatz mit Biofleisch<br />

Von steigenden Umsätzen mit<br />

Biofleisch berichtet der Coesfelder<br />

Naturkostgroßhändler<br />

Weiling, der nach eigenen Angaben<br />

550 Bioläden in NRW beliefert.<br />

Danach steigerte er seinen<br />

Umsatz mit Biofleisch in<br />

den Monaten Januar bis Oktober<br />

2000 um 42 Prozent gegenüber<br />

dem Vergleichszeitraum<br />

in 1999.<br />

Ein nachhaltiges Wachstum in<br />

diesem Sektor ist vorauszusehen.<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> hat der<br />

Großhändler in den vergangenen<br />

Monaten zusammen mit<br />

dem Fraunhofer Institut für<br />

Materialfluss <strong>und</strong> Logistik in<br />

Dortm<strong>und</strong> logistische Verbesserungen<br />

vorgenommen. Investitionen<br />

in ein neugebautes Lager<br />

<strong>und</strong> zusätzliche Lkw vergrößern<br />

die Lagerflächen <strong>und</strong><br />

reduzieren die Laufzeiten des<br />

Frischfleisches.<br />

Gewachsen<br />

....<br />

Die Dingwerth Logistik<br />

GmbH hat vor wenigen Wochen<br />

ihr neues Verwaltungsgebäude<br />

in Beelen bezogen. Das<br />

in den letzten Jahren durch die<br />

systematische Erweiterung des<br />

Dienstleistungsportfolios erzielte<br />

Wachstum hatten den<br />

Neubau notwendig gemacht.<br />

Hinzu kam die ständig gestiegene<br />

Anzahl an Mitarbeitern –<br />

beschäftigt werden 40 Angestellte<br />

sowie bis zu 200 Teilzeitkräfte.<br />

Das Unternehmen verfügt<br />

heute über 600 Quadratmeter<br />

Bürofläche, so dass man für<br />

eine weitere positive Geschäftsentwicklung<br />

im Zukunftsmarkt<br />

„Logistik“ hinreichend gerüstet<br />

sei, so Geschäftsführer Ludger<br />

Dingwerth.<br />

Das 1979 in Harsewinkel-Greffen<br />

gegründete Unternehmen<br />

organisiert komplett die Beschaffungs-<br />

<strong>und</strong> Distributionslogistik<br />

für Produktions- <strong>und</strong><br />

Vertriebsunternehmen aus den<br />

Bereichen Food <strong>und</strong> Nonfood.<br />

....<br />

Drittes Rekordjahr in Folge<br />

Das dritte Rekord-Geschäftsjahr<br />

in Folge prognostizierte<br />

Klaus Peter Löbbe, Leiter des<br />

Unternehmensbereichs Coatings<br />

der BASF-Gruppe <strong>und</strong><br />

Vorsitzender des Vorstands der<br />

BASF Coatings AG, beim Jahres-pressegespräch.<br />

Der Unternehmensbereich<br />

erwartet eine<br />

Steigerung des weltweiten Umsatzes<br />

gegenüber dem Vorjahr<br />

um 10 Prozent auf 2,2 Mrd.<br />

Euro. Löbbe: „Mit unserer Umsatzrendite<br />

gehören wir inzwischen<br />

zu den Klassenbesten<br />

der globalen Lackindustrie.“<br />

Umsatz <strong>und</strong> Betriebsergebnis<br />

in <strong>Nord</strong>amerika <strong>und</strong> Europa<br />

seien verbessert <strong>und</strong> so die<br />

schwierige wirtschaftliche Lage<br />

in Südamerika <strong>und</strong> der damit<br />

verb<strong>und</strong>ene Ergebnisrückgang<br />

mehr als kompensiert worden.<br />

Ihre Wachstumsstrategie bei<br />

Coatings setzt die BASF mit einem<br />

Investitionsprogramm<br />

von knapp 400 Millionen Euro<br />

fort – Akquisitionen nicht eingerechnet.<br />

„Wir optimieren in<br />

allen Bereichen Strukturen <strong>und</strong><br />

Prozesse, um ständig besser zu<br />

werden“, so Löbbe. Wesentlicher<br />

Bestandteil der Maßnahmen<br />

sind Projekte in Europa,<br />

durch die die BASF in den vergangenen<br />

Jahren bereits beachtlicheProduktivitätssteigerungen<br />

in Höhe von 50 Millionen<br />

Euro realisiert habe.<br />

Auch der Unternehmenssitz in<br />

Hiltrup verzeichnet große Produktivitätserfolge.<br />

Durch die<br />

beständige Optimierung der<br />

Durchlaufzeiten auf ein Drittel<br />

der ehemaligen Dauer sei entsprechend<br />

eine Verdreifachung<br />

der Kapazität erreicht worden,<br />

so Löbbe auf Nachfrage. „Münster<br />

ist ein ganz wichtiger Standort,<br />

aber eben nur einer unter<br />

30 weltweit“, sagte er bewusst<br />

sehr deutlich.<br />

In seinem regionalen Wachstumsschwerpunkt<br />

Asien hat<br />

der Unternehmensbereich mit<br />

seinem Jointventure BASF NOF<br />

Coatings in Japan einen strategisch<br />

wesentlichen Schritt un-<br />

Logistik-Joint-Venture: Schott Glas in Mainz wird in der Logistik des<br />

Fernsehglasbereichs mit der Fiege Deutschland in Greven kooperieren.<br />

Ein Gemeinschaftsunternehmen, an dem Fiege 51 Prozent <strong>und</strong> Schott<br />

49 Prozent der Anteile halten werden, ist künftig zuständig für den gesamten<br />

inner- <strong>und</strong> außerbetrieblichen Transport sowie den Versand von<br />

jährlich r<strong>und</strong> 15 Millionen Glasteilen für Fernsehbildröhren. Die in die<br />

Kooperation übergehenden r<strong>und</strong> 200 Schott-Mitarbeiter werden von<br />

der neuen Gesellschaft Fiege Novalogistics übernommen.<br />

ternommen. Damit ist die<br />

BASF der erste westliche Coatings-Hersteller<br />

mit Produktion<br />

<strong>und</strong> Vermarktung vor Ort in<br />

Japan <strong>und</strong> somit auch der erste<br />

Global Player im klassischen<br />

Sinne in dieser Branche.<br />

....<br />

Schwingel Euro-tauglich<br />

Besonders Euro-tauglich – so<br />

bewerten die Association for<br />

the Monetary Union of Europe<br />

(AMUE) <strong>und</strong> die Europäische<br />

Kommission fünf europäische<br />

Unternehmen im Wettbewerb<br />

„Euro Trophies“. Der für die<br />

Bereiche Währung <strong>und</strong> Finanzen<br />

zuständige EU-Kommissar<br />

Pedro Solbes verlieh in Brüssel<br />

die Auszeichnung auch an<br />

die Dorstener Spielautomaten-<br />

Firma Schwingel Automaten<br />

GmbH <strong>und</strong> Co. <strong>und</strong> das Beraterteam<br />

der Mülheimer Zenit<br />

GmbH, die das Unternehmen<br />

im Rahmen des Projektes Euro-<br />

NRW begleitet hatte. Die Dorstener<br />

wurden für ihre effiziente,<br />

schnelle <strong>und</strong> geschickte Euro-<br />

Umstellung ausgezeichnet.<br />

Werbebanner für<br />

SOS Kinderdorf<br />

....<br />

Der Online-Vermarkter accomm-media<br />

mit Sitz in Borken<br />

förderte das Hilfswerk<br />

SOS-Kinderdorf mit umgerechnet<br />

100 000 DM. „Warum sollten<br />

wir nicht auch für wohltätige<br />

Zwecke Banner kostenfrei<br />

für das Internet liefern –<br />

denn gespendet werden kann<br />

auch online“, so Andreas Conrad,<br />

Geschäftsführer der accomm-media.<br />

Mit 15 Millionen<br />

Bannereinblendungen im<br />

Wert von mehr als 100 000 DM<br />

warb der Online-Vermarkter in<br />

der Vorweihnachtszeit für die<br />

SOS-Kinderdorf-Idee.<br />

Auf der Mainhattan Online<br />

Night in Frankfurt übergab<br />

Andreas Conrad symbolisch einen<br />

100 000-DM-Scheck an einen<br />

Vertreter des SOS-Kinderdorfes.<br />

accomm-media ist der<br />

erste Online-Vermarkter in<br />

Deutschland, der sich im Netz<br />

konsequent mit der Volumenbuchung<br />

von Werbebannern<br />

auf Internetseiten beschäftigt.


Ein Hafen im Netz<br />

....<br />

Mit der Sanierung alter Bausubstanz<br />

früherer Wirtschaftsbetriebe<br />

<strong>und</strong> dem Einzug zukunftsweisender<br />

Firmen <strong>und</strong><br />

Freizeiteinrichtungen wurde<br />

dem Hafengelände der Stadt<br />

Münster neues Leben eingehaucht.<br />

Im Internet lässt sich<br />

der „neue“ Hafen jetzt auch<br />

virtuell besuchen. Die Internetagentur<br />

Get connected bringt<br />

den Hafen Münster, auch Kreativkai<br />

genannt, ins Netz.<br />

Unter „www.kreativkai.de“ ist<br />

mit Unterstützung der Stadtwerke<br />

Münster eine virtuelle<br />

Plattform entstanden, die dem<br />

Besucher viele attraktive Anreize<br />

zum Besuch bietet. Mit<br />

Presseberichten über die Eröffnung<br />

des Cineplex oder den<br />

Fährdienst eines Wassertaxis<br />

bietet www.kreativkai.de umfassende<br />

Informationen zu<br />

Freizeit- <strong>und</strong> Kulturereignissen<br />

des gesamten Hafenbereiches.<br />

In der „Historie“ findet man<br />

eine umfassende Dokumentation<br />

der Hafengeschichte, begleitet<br />

durch Bildmaterial aus<br />

den Archiven des Stadtmuseums<br />

Münster <strong>und</strong> der Stadtwerke.<br />

Ein besonderes Highlight<br />

erwartet den Besucher in<br />

der Rubrik „Galerie“: Bei einer<br />

virtuellen Hafenr<strong>und</strong>fahrt<br />

kann der Besucher sich in der<br />

Hafenlandschaft in Ruhe umsehen.<br />

Preise für gute PR<br />

....<br />

Auf der Mediabörse 2000, Forum<br />

für Kommunikation <strong>und</strong><br />

Nachhaltigkeit, in der Historischen<br />

Stadthalle Wuppertal,<br />

wurden zwei Kampagnen der<br />

PR- <strong>und</strong> Werbeagentur PARS<br />

PRO TOTO, Münster, ausgezeichnet.<br />

Im B<strong>und</strong>eswettbewerb<br />

„Öffentlichkeitsarbeit für den<br />

Klimaschutz in der Kommune“<br />

wurde die Kampagne „Gesamtkonzept<br />

Altbausanierung – Förderprogramm<br />

<strong>und</strong> Wärmepass<br />

der Stadt Münster“ des Umweltamtes<br />

der Stadt Münster in<br />

der Kategorie „Gestaltung/Visualisierung“<br />

mit dem 1. Preis<br />

ausgezeichnet. Die Kampagne<br />

„Umweltschutz im LWL“, konzipiert<br />

<strong>und</strong> realisiert 1999/2000<br />

für den Landschaftsverband<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe, wurde beim<br />

Landeswettbewerb 2000 für<br />

Nonprofit-Organisationen „Öffentlichkeitsarbeit<br />

für eine<br />

nachhaltige Entwicklung in<br />

NRW“ aus 85 eingesandten Arbeiten<br />

ausgewählt <strong>und</strong> mit<br />

dem 1. Preis in der Kategorie<br />

Gestaltung/Visualisierung ausgezeichnet.<br />

....<br />

LUEG ist Aktiengesellschaft<br />

Die Fahrzeug-Werke LUEG<br />

GmbH, Gelsenkirchen, wurde<br />

Ende Oktober in eine Aktiengesellschaft<br />

umgewandelt. Mit<br />

neun Betrieben ist die Gruppe<br />

im Vest vertreten. Zur LUEG-<br />

Gruppe gehören derzeit 14 aktive<br />

Gesellschaften mit etwa<br />

1500 Mitarbeitern. In 21 Centern<br />

im Ruhrgebiet <strong>und</strong> im<br />

Raum Zwickau/Sachsen wird<br />

k<strong>und</strong>ennaher Service in jeder<br />

Beziehung praktiziert: Vom Vertrieb<br />

<strong>und</strong> Service der Marken<br />

Mercedes-Benz, smart <strong>und</strong><br />

Chrysler, Jeep über Finanzdienstleistungen<br />

durch die<br />

LUEG Leasing GmbH bis zum<br />

Consulting für Umwelt- <strong>und</strong><br />

Arbeitsschutz durch die LUEG<br />

Umweltschutz GmbH. Vorstände<br />

der neuen AG sind die<br />

beiden bisherigen Geschäftsführer<br />

der Fahrzeug-Werke<br />

LUEG GmbH, Alexander von<br />

Gizycki als Sprecher des Vorstands<br />

<strong>und</strong> Dr. Klaus-Peter<br />

Schütt. Zusätzlich wurde der<br />

bisherige Prokurist, Peter Bühner,<br />

zum stellvertretenden Vorstandsmitglied<br />

bestellt.<br />

Trotz schwierigen Marktumfeldes<br />

konnte DaimlerChrysler aktuell<br />

mit den vier Marken Mercedes-Benz,<br />

smart, Chrysler <strong>und</strong><br />

Jeep in allen Marktsegmenten<br />

deutlich zulegen. Die LUEG-<br />

Gruppe konnte im gleichen<br />

Zeitraum den Absatz um sieben<br />

Prozent gegenüber dem Vorjahr<br />

steigern.<br />

Tradition erhalten<br />

....<br />

Entgegen dem Trend der Filialen<br />

hat das Ehepaar Sulzer mit<br />

der Übernahme <strong>und</strong> Modernisierung<br />

des traditionsreichen<br />

Bettenhauses Bisping am<br />

wirtschaftsspiegel 1 · 2001 33


34 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />

UNTERNEHMEN BERICHTEN<br />

Im Oktober weihte der Marketing-<br />

<strong>und</strong> Vertriebsverb<strong>und</strong><br />

IGA OPTIC im Beisein<br />

führender Repräsentanten<br />

der Augenoptik sein erweitertes<br />

Service-Center in Datteln<br />

mit einem Oktoberfest<br />

ein. Den Erlös überreichten<br />

jetzt Vorstand <strong>und</strong> Aufsichtsrat<br />

im Rahmen einer Spende<br />

von 6000 DM an den Förderverein<br />

des Berufskollegs.<br />

Die Westfälischen Provinzial-Versicherungenwurden<br />

vom „Map-Report“, einem<br />

Fachinformationsdienst<br />

für Finanzdienstleister, mit<br />

der Spitzennote „mmm“ bewertet.<br />

Prämiert wurde Provinzial<br />

als bester Versicherer<br />

in der Autoversicherung.<br />

Mit 13 Goldmedaillen zeichnete<br />

die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft<br />

(DLG)<br />

apetito, Rheine, im Rahmen<br />

ihres diesjährigen Qualitätswettbewerbs<br />

aus. Die<br />

DLG würdigte damit apetito<br />

für die Spitzenqualität seiner<br />

tiefkühlfrischen Menüs.<br />

Die BASF Coatings AG war<br />

mit einer Vortragsveranstaltung<br />

über das Thema „Globalisierung<br />

<strong>und</strong> Folgen für<br />

die Lackindustrie“ zu Gast<br />

am Fachbereich Chemie der<br />

Hochschule Paderborn. Es<br />

war der Auftakt einer Hochschulinitiative,<br />

mit der das<br />

Unternehmen seine Zusammenarbeit<br />

mit Universitäten<br />

<strong>und</strong> Fachhochschulen verstärken<br />

will.<br />

Auf der erstmals in Münster<br />

stattgef<strong>und</strong>enen GPEC-internationalen<br />

europäischen<br />

Polizeiausstellung stellte<br />

TECHNO DESIGN, Dülmen-<br />

Buldern, auch eine Blaulichtanlage<br />

für Streifenwagen<br />

vor. In den B<strong>und</strong>esländern<br />

Saarland, Sachsen-Anhalt,Mecklenburg-Vorpommern<br />

<strong>und</strong> <strong>Nord</strong>rhein-<strong>Westfalen</strong><br />

werden diese hochmodernen<br />

TECHNO-DESIGN-<br />

Anlagen für den Polizeieinsatz<br />

getestet. Bereits seit 14<br />

Jahren liefert das Unternehmen<br />

Blaulichtanlagen für<br />

BMW-Polizeimotorräder.<br />

Drubbel in Münster ein Zeichen<br />

gesetzt. Nach mehrwöchigemModernisierungsumbau<br />

zeigt sich das bekannte<br />

Haus Bisping jetzt im neuen<br />

Outfit. Das Ehepaar Sulzer,<br />

auch Inhaber des Bettenhauses<br />

Limberg an der Hammer Straße<br />

in Münster, hat nach Plänen<br />

des Architekten Artur Matzanke<br />

sein neues Bettengeschäft<br />

kräftig aufgeschüttelt <strong>und</strong><br />

neuen Wind hereingelassen.<br />

Auf das im nächsten Jahr anstehende<br />

100jährige Jubiläum<br />

ist das Haus Bisping so bereits<br />

gut vorbereitet.<br />

Kontakte in<br />

Osteuropa geknüpft<br />

....<br />

Erstmalig war die WAREX<br />

VALVE GmbH aus Senden auf<br />

einer Messe in Bulgarien vertreten.<br />

In Zu-sammenarbeit mit<br />

der Firma Horst Schmidt Consulting,<br />

Münster, wurden auf<br />

der INTERNATIONAL TECHNI-<br />

CAL FAIR in PLOVDIV die Produkte<br />

ausgestellt. Am Messestand<br />

konnte der Besucher Teile<br />

des Lieferprogrammes – bestehend<br />

aus Absperrklappen,<br />

Rückschlagklappen, Kugelhähnen,<br />

Druck- <strong>und</strong> Kammerschleusen<br />

– begutachten.<br />

Großes Interesse fanden neu<br />

entwickelte Absperrklappen,<br />

die den Emissionsanforderungen<br />

optimal genügen.<br />

Kulturwirtschaftstag<br />

mit Ahlener Veloton<br />

....<br />

Die Ahlener Firma Veloton<br />

gehörte zu den 20 ausgesuchten<br />

Unternehmen, die auf dem<br />

2. Kulturwirtschaftstag NRW in<br />

Paderborn ausstellen konnten.<br />

Die Einladung verdankt Veloton<br />

ihrem Auftritt bei der<br />

Multimedia-Messe „business<br />

online“ im September in<br />

Münster. Ein Vertreter der Organisatoren<br />

des Kulturwirtschaftstages<br />

war damals auf das<br />

Unternehmen aufmerksam geworden<br />

<strong>und</strong> lud es nach Paderborn<br />

ein. Angefangen von den<br />

Print-Medien, Internet, CD-<br />

ROM, DVD über Video <strong>und</strong><br />

Audio bis zu Hörfunk, Film<br />

<strong>und</strong> BusinessTV erstreckt sich<br />

die Produktpalette von Veloton.<br />

Ministerbesuch: Veloton-Geschäftsführer Stefan Braunsmann (links) informiert<br />

Ernst Schwanhold auf dem Kulturwirtschaftstag über Projekte<br />

zur Nutzung des ehemaligen Zechengeländes in Ahlen.<br />

Der Kulturwirtschaftstag NRW<br />

beschäftigte sich in diesem Jahr<br />

mit dem rasanten Wandel des<br />

Buchmarktes im digitalen Zeitalter.<br />

Prominenter Gast am Veloton-Stand<br />

war Ernst Schwanhold,<br />

Minister für Wirtschaft<br />

<strong>und</strong> Mittelstand, Energie <strong>und</strong><br />

Verkehr in <strong>Nord</strong>rhein-<strong>Westfalen</strong>.<br />

Markus Haastert <strong>und</strong><br />

Stefan Braunsmann, beide Geschäftsführer,<br />

informierten den<br />

Minister über einige von Veloton<br />

initiierte Projekte zur Nutzung<br />

des ehemaligen Zechengeländes<br />

in Ahlen. Diese Projekte<br />

werden vom InitiativkreisMultiMedi@/Telekommunikation<br />

im Kreis Warendorf,<br />

der ebenfalls auf dem Kulturwirtschaftstag<br />

vertreten war,<br />

unterstützt.<br />

Auftragseingang auf<br />

hohem Niveau<br />

....<br />

Erfolgreiche Bilanz zieht der<br />

Rheiner Technologie- <strong>und</strong><br />

Umweltkonzern Windhoff im<br />

dritten Quartal 2000. Sehr zufriedenstellend<br />

verlief der Auftragseingang<br />

bei der Windhoff<br />

AG bis Ende November. Das<br />

hohe Niveau des Vorjahres<br />

konnte gehalten werden.<br />

Im traditionell starken Produktsegment„Schienenfahrzeuge“<br />

festigt Windhoff seine<br />

internationale Marktstellung.<br />

Die Bestellung erster Cargo-<br />

Sprinter eines Logistikunternehmens<br />

in Melbourne mit einem<br />

Auftragswert von circa<br />

zwei Mio. Euro <strong>und</strong> der Option<br />

auf 40 weitere Triebkopfeinheiten<br />

eröffnete „down <strong>und</strong>er“<br />

neue Marktpotenziale. Die Vertriebsoffensive<br />

in Asien trägt<br />

reiche Früchte: 20 Schienenfahrzeugeinheiten<br />

im Wert von<br />

9,5 Mio. Euro bestellte die<br />

Korea High Speed Rail Construction<br />

Authority für 2001.<br />

Hervorzuheben sind weitere Erfolge<br />

in einer der Kernsparten<br />

des Unternehmens, den „Werkstattausrüstungen<br />

für Eisenbahnen<br />

<strong>und</strong> Verkehrsbetriebe“.<br />

Hier konnten weitere Aufträge<br />

von den SL Bahnsystemen in<br />

Stockholm <strong>und</strong> von der Deutschen<br />

Bahn AG plaziert werden.<br />

Auch im dichten Wettbewerberfeld<br />

der Sparte „Industrie-<br />

<strong>und</strong> Fördertechnik“<br />

wurde das hohe Auftragseingangsniveau<br />

weiterentwickelt.<br />

Der zur Windhoff Airport<br />

Equipment GmbH firmierte<br />

Bereich der Flughafentechnik<br />

profitierte von eingeleiteten<br />

Vertriebs- <strong>und</strong> Marketingaktivitäten.<br />

Sechs Förderbänder für<br />

internationale Airports im Nahen<br />

Osten <strong>und</strong> weitere Sieben-<br />

Tonner-Hubtransporter für den<br />

Flughafen München sind hier<br />

nur einige Beispiele. Auch der<br />

Standort Neuenkirchen der<br />

Windhoff AG, der Unternehmensbereich„Wasseraufbereitung<br />

<strong>und</strong> Klärtechnik“, vermeldet<br />

großvolumige Aufträge.<br />

Unter Berücksichtigung sämtlicher<br />

Aufträge ergibt sich somit<br />

ein Auftragseingang bis Ende<br />

November von gut 74 Mio.<br />

Euro (Vorjahreszeitraum 70,5<br />

Mio. Euro).


....<br />

Neues Standortquartier<br />

entsteht<br />

Kurz vor dem Jahreswechsel<br />

war es soweit: In der Nähe des<br />

Dülmener Ortskerns erfolgte<br />

der erste Spatenstich für ein<br />

45-Millionen-DM-Projekt. Unter<br />

der Bezeichnung Bauvorhaben<br />

Bendix – benannt nach<br />

einer hier ehemals ansässigen<br />

Spinnerei – entsteht auf dem<br />

r<strong>und</strong> 14 400 Quadratmeter<br />

großen Gr<strong>und</strong>stück ein neues<br />

Stadtviertel mit Schul- <strong>und</strong> Jugendzentrum,<br />

Senioren-, Maisonette-<br />

<strong>und</strong> Loftwohnungen<br />

sowie einer Reihe Gewerbe- <strong>und</strong><br />

Dienstleistungsflächen. Bauherr<br />

ist die Bauträgergesellschaft<br />

Voss & Graue mit Sitz in<br />

Coesfeld-Lette, die in Planungszusammenarbeit<br />

mit dem<br />

Dülmener Architekturbüro<br />

Hajo Eschen den von der Stadt<br />

Dülmen ausgeschriebenen<br />

Wettbewerb zur Revitalisierung<br />

der sanierten Industriebranche<br />

gewonnen hatte. Für die fachgerechte<br />

<strong>und</strong> termingetreue<br />

Bauausführung sorgt das CoesfelderGeneralbauunternehmen<br />

Voss & Graue. Die Gesamtfertigstellung<br />

des Bauvorhabens<br />

ist für 2003 geplant.<br />

Hohes IT-Potenzial<br />

....<br />

Ist die Region Münster im IT-<br />

Bereich vergleichbar mit der<br />

boomenden IT-Region Köln/<br />

Düsseldorf? Dieser Ansicht ist<br />

das international tätige Unternehmen<br />

Amdahl Corporation.<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> eröffnet der<br />

Spezialist für professionelle IT-<br />

Services eine neue Niederlassung<br />

in Münster. Von hier aus<br />

werden große IT-Infrastruktur-<br />

Projekte in <strong>Nord</strong>rhein-<strong>Westfalen</strong><br />

<strong>und</strong> Hessen unterstützt.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Nähe zu großen<br />

Rechenzentren der Banken,<br />

Versicherungen <strong>und</strong> Verwaltungen<br />

sowie der Ballung<br />

neuer Technologie-Unternehmen<br />

aus der Telekommunikationsbranche<br />

sei Münster ein<br />

idealer Stützpunkt für das Unternehmen,<br />

das zur Betreuung<br />

verschiedener Projekte weitere<br />

Mitarbeiter auf dem lokalen Arbeitsmarkt<br />

sucht.<br />

....<br />

Grenzland Air expandiert<br />

Grenzland Air, Stadtlohn, eines<br />

der größten europäischen<br />

Lufttaxi-Unternehmen, expandiert.<br />

Das münsterländische<br />

Luftfahrtunternehmen übernimmt<br />

die Businesscharter-<br />

Sparte der weltweit tätigen niederländischen<br />

Fluggesellschaft<br />

Martinair. Damit verfügt Grenzland<br />

ab Januar 2001 über r<strong>und</strong><br />

55 Mitarbeiter, davon circa 40<br />

Piloten sowie über 12 unternehmenseigene<br />

Mittelstrecken-<br />

Businessjets.<br />

Im September 1999 wurde<br />

Grenzland Air als erstes deutsches<br />

Lufttaxi-Unternehmen<br />

nach den neuesten europäi-<br />

schen Sicherheitsvorschriften<br />

zertifiziert. Durch diese Auditierung<br />

verfügt das Unternehmen<br />

über die wichtigen Lizenzen,<br />

um weltweit tätig zu sein.<br />

Da Martinair ebenfalls diese<br />

notwendigen Lizenzen besitzt,<br />

kann die Marktsituation auf<br />

hohem Qualitätsniveau <strong>und</strong> Sicherheitsstandard<br />

ausgebaut<br />

werden.<br />

Grenzland Air firmierte zum<br />

Jahreswechsel in Excellent Air<br />

um. Dieser Name sei handlicher<br />

für die internationale<br />

K<strong>und</strong>schaft, sagt Rainald<br />

Schulte, chief officer von Excellent-Air<br />

International B. V.<br />

Derzeit fallen etwa 80 Prozent<br />

der Einsätze auf die reine Geschäftsfliegerei.<br />

Angeflogen<br />

werden primär alle großen europäischen,<br />

aber auch außereuropäische<br />

Wirtschaftszentren.<br />

Die übrigen Einsätze verteilen<br />

sich zu je zehn Prozent auf Eilzustellungen<br />

für die Automobilindustrie<br />

sowie Organtransport<br />

<strong>und</strong> Ambulanzflüge.<br />

Mit Comics rasant auf<br />

Wachstumskurs<br />

....<br />

Hervorragende Geschäftszahlen<br />

präsentiert die United Labels<br />

AG, Münster, für die ersten<br />

neun Monate 2000. Der Lizenzproduktspezialist,<br />

der seit<br />

Mai 2000 am Neuen Markt in<br />

Frankfurt notiert ist, steigerte<br />

UNTERNEHMEN BERICHTEN<br />

den Umsatz gegenüber dem<br />

Vorjahreszeitraum um 93 Prozent<br />

auf 15,6 (8,1) Millionen<br />

Euro.<br />

Das hohe Wachstum liegt sowohl<br />

in der verstärkten Marktdurchdringung<br />

als auch in der<br />

Ausweitung von Lizenz-Portfolio<br />

<strong>und</strong> Produktpalette begründet.<br />

United Labels ist <strong>und</strong><br />

bleibt auf das wachstums- <strong>und</strong><br />

ertragsstarke Geschäft mit comicware<br />

der stärksten Lizenzen<br />

fokussiert.<br />

Mit ihrem neuen europaweiten<br />

One-Stop-Shop für Comic-Lizenzprodukte<br />

können sich Comic-Fans<br />

nun bequem per<br />

Mausklick ihren Star nach<br />

Hause holen. www.comicfriends.com<br />

präsentiert online<br />

ein umfassendes Sortiment von<br />

5000 verschiedenen Artikeln<br />

r<strong>und</strong> um die beliebtesten Comic-Charaktere.<br />

Firmen spenden<br />

....<br />

Über weihnachtliche Spenden<br />

in Höhe von insgesamt 33 100<br />

DM haben sich zahlreiche karitative<br />

Organisationen <strong>und</strong> Institutionen<br />

gefreut. Diese stattliche<br />

Summe wurde von den<br />

Firmen Hewing GmbH Pro<br />

Aqua, Polytherm GmbH<br />

(beide aus Ochtrup), SST Seppelfricke<br />

SystemTechnik<br />

GmbH (Wettringen) <strong>und</strong> Rolltec<br />

Heizsysteme GmbH (Emsdetten)<br />

aufgebracht.


KARRIERE<br />

mit Lehre<br />

<strong>und</strong><br />

Weiterbildung<br />

36 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />

BILDUNG<br />

Fragen zur Berufsbildung<br />

in Münster<br />

Telefon (02 51) 707-261<br />

Fax (02 51) 707-374<br />

E-Mail: sschulte@muenster.ihk.de<br />

in Gelsenkirchen<br />

Telefon (02 09) 388-205<br />

Fax (02 09) 388-499<br />

E-Mail: haemel@muenster.ihk.de<br />

in Bocholt<br />

Telefon (0 28 71) 99 03-15<br />

Fax (0 28 71) 99 03-30<br />

E-Mail: schwanitz@muenster.ihk.de<br />

Fragen zur Weiterbildung<br />

in Münster<br />

Telefon (02 51) 707-311<br />

Fax (02 51) 707-377<br />

E-Mail: akademie@muenster.de<br />

in Gelsenkirchen<br />

Telefon (02 09) 388-313<br />

Fax (02 09) 388-399<br />

E-Mail: hartung@muenster.ihk.de<br />

in Bocholt<br />

Telefon (0 28 71) 99 03-24<br />

Fax (0 28 71) 99 03-30<br />

E-Mail: huenting@muenster.ihk.de<br />

Rechtsratgeber<br />

Berufsbildung<br />

Svenja Wünsch aus Stadtlohn gehörte zu den 135 erfolgreichen<br />

Prüflingen. Den Meisterbrief erhielt die Industriemeisterin, Fachrichtung<br />

Chemie, aus den Händen von IHK-Geschäftsführer Verst. Foto: Emmerich<br />

....<br />

Das Berufsbildungsrecht wird im Wesentlichen<br />

durch das Berufsbildungsgesetz (BBiG) bestimmt.<br />

Es regelt die Rechte <strong>und</strong> Pflichten aus<br />

dem Ausbildungsvertrag für jährlich bis zu 1,8<br />

Mio. Auszubildende. Die DIHT-Publikation<br />

„Rechtsratgeber Berufsbildung“ gibt einen<br />

Überblick, wie unterschiedlichste Aspekte der<br />

Berufsbildung rechtlich zu behandeln sind.<br />

Berücksichtigt sind die neueste Rechtsprechung<br />

ebenso wie Änderungen des BBiG, des<br />

Berufsbildungsförderungsgesetzes (BerBiFG).<br />

Neu aufgenommen wurde eine Darstellung der<br />

Gr<strong>und</strong>züge des Betriebsverfassungsgesetzes.<br />

Die DIHT-Broschüre „Rechtsratgeber Berufsbildung“<br />

ist zum Preis von 13,50 Euro (26,40 DM)<br />

zu beziehen beim DIHT, Publikationen-Service,<br />

Adenauerallee 148, 53113 Bonn, Fax-Bestellservice<br />

(02 28) 1 04 16 26.<br />

Meisterliches für Industrie<br />

Ein Beitrag gegen den Fachkräftemangel<br />

in der Region:<br />

135 Industriemeister der<br />

Fachrichtungen Chemie,<br />

Druck, Elektrotechnik, Kraftverkehr,<br />

Kunststoff <strong>und</strong> Kautschuk,<br />

Metall sowie Textil<br />

erhielten nach bestandener<br />

Prüfung vor der IHK Münster<br />

ihre Meisterbriefe.<br />

Die Industriemeister als Führungskräfte<br />

müssten an ent-<br />

scheidenden Stellen dazu beitragen,<br />

dass die deutsche Wirtschaft<br />

sowohl in puncto Technologie<br />

<strong>und</strong> Qualität im internationalen<br />

Wettbewerb die<br />

Nase vorn habe <strong>und</strong> gleichzeitig<br />

bei den Kosten wettbewerbsfähig<br />

bleibe, betonte IHK-Geschäftsführer<br />

Wolfgang Verst.<br />

Die Industriemeisterprüfung<br />

bezeichnete er als wichtigen<br />

Abschluss der weiteren beruflichen<br />

Laufbahn, die auch nach<br />

Schule, Berufsausbildung, Pra-<br />

255 Millionen DM für<br />

Berufskollegs<br />

....<br />

Die B<strong>und</strong>esministerin für Bildung <strong>und</strong> Forschung<br />

Edelgard Bulmahn hat mit 255 Millionen<br />

DM ein Investitionsprogramm für Berufskollegs<br />

aufgelegt. „Unsere Berufsschulen brauchen<br />

eine bessere Ausstattung mit Computern<br />

<strong>und</strong> neuen Techniken. Mit dem Zukunftsinvestitionsprogramm<br />

machen wir unsere Berufsschulen<br />

jetzt fit für die Informationsgesellschaft“,<br />

erklärte Bulmahn in Berlin. Die B<strong>und</strong>esbildungsministerin<br />

hat den Ländern nun<br />

ein entsprechendes Angebot unterbreitet. Für<br />

das Investitionsprogramm stehen aus den<br />

UMTS-Zinsersparnissen 175 Millionen DM im<br />

Jahr 2001 <strong>und</strong> 80 Millionen DM im Jahr 2002<br />

zur Verfügung. Die Verhandlungen mit den<br />

Ländern sollen zügig abgeschlossen werden,<br />

damit die Maßnahmen in diesem Jahr in Angriff<br />

genommen werden können.<br />

....<br />

xiserfahrung <strong>und</strong> qualifizierter<br />

Weiterbildung stetig weitergehen<br />

müsse.<br />

151 Kandidaten des Prüfungsjahrgangs<br />

1999/2000 hatten an<br />

den Meisterprüfungen teilgenommen,<br />

von denen 135 (89<br />

Prozent) erfolgreich abschlossen.<br />

Verst bedankte sich ausdrücklich<br />

bei den ehrenamtlichen<br />

Prüfern für ihre aufwendige<br />

Tätigkeit in den Ausschüssen:<br />

„Ihr großer Einsatz<br />

in der Weiterbildung ist ein<br />

Stück Zukunftssicherung für<br />

uns alle.“<br />

Den Festvortrag bei der Meisterbriefverleihung<br />

in der IHK<br />

Münster hielt Prof. Dr. Henner<br />

Hentze zum Thema „ K<strong>und</strong>en<strong>und</strong><br />

Mitarbeiterorientierung als<br />

Qualitätselement“. „Qualität<br />

kann man nicht durch Kontrolle<br />

erzwingen. Sie muss vielmehr<br />

von vornherein geplant<br />

<strong>und</strong> produziert werden“, erläuterte<br />

Hentze. Prüfverfahren<br />

seien nützlich, entscheidend sei<br />

jedoch die Einsatzbereitschaft<br />

der Mitarbeiter <strong>und</strong> Führungskräfte.<br />

Den Meisterbrief bezeichnete<br />

er als den Nachweis,<br />

dass die jungen Meister qualifiziert<br />

seien, bei der Umsetzung<br />

des Qualitätsmanagements in<br />

den Unternehmen eine führende<br />

Rolle zu übernehmen.<br />

Ein Auszubildender soll während<br />

der Ausbildung seinen Gr<strong>und</strong>wehrdienst<br />

ableisten. Kann er<br />

davon befreit werden?<br />

Antwort:<br />

Das hängt von der Schulbildung<br />

ab: Hauptschulabgänger oder<br />

Jugendliche mit Mittlerer Reife<br />

können gr<strong>und</strong>sätzlich vor dem<br />

Wehrdienst eine Ausbildung abschließen.<br />

Hat der Auszubildende<br />

die Fachhochschulreife oder die<br />

allgemeine Hochschulreife, gilt<br />

„Wehrdienst vor weiterer Ausbildung“.<br />

Auszubildende genießen<br />

vor <strong>und</strong> während des Gr<strong>und</strong>wehrdienstes<br />

gem. § 2 Arbeitsplatzschutzgesetz<br />

(ArbPlSchG) Kündigungsschutz.


Näher<br />

an die<br />

Praxis<br />

....<br />

Die Praxis am Ausbildungsplatz<br />

sollen Berufsschullehrer<br />

im Referendariat besser kennen<br />

lernen. Das ist das Ziel<br />

einer engeren Zusammenarbeit<br />

von Studienseminar<br />

Münster I <strong>und</strong> Berufskollegs<br />

mit Industrie, Handel <strong>und</strong><br />

Handwerk.<br />

Am ersten Workshop unter der<br />

Federführung der IHK Münster,<br />

bei dem auch Unternehmer<br />

<strong>und</strong> Gewerkschafter ihre Positionen<br />

deutlich machten, nahmen<br />

70 Studienreferendare <strong>und</strong><br />

20 Fachleiter des Studienseminars<br />

teil. Für Inge-Lore Rabenow,<br />

Leiterin des Studienseminars,<br />

war der zweitägige Workshop<br />

„unverzichtbar, um das Zusammenspiel<br />

der Beteiligten im<br />

dualen Bildungssystem für die<br />

Referendare durchschaubar zu<br />

machen“.<br />

Heinz-Wilhelm Steinmeier, Personalchef<br />

der Winkhaus Technik<br />

GmbH & Co. KG aus Telgte,<br />

kam gleich zur Sache. Er forderte<br />

„über alle Schulformen<br />

hinweg eine Verbesserung des<br />

Basiswissens bei den Schülern,<br />

damit sich die Unternehmen<br />

wieder auf die betriebliche Ausbildung<br />

konzentrieren können“.<br />

Zudem ist er überzeugt<br />

von den Impulsen „unternehmensbezogener<br />

Projekte“, die<br />

für eine bessere Verzahnung<br />

zwischen dem Unterricht in<br />

den Berufskollegs <strong>und</strong> der Ausbildung<br />

sorgen sollen.<br />

IHK-Geschäftsführer Wolfgang<br />

Verst sieht die häufiger beschworene<br />

Krise der Dualen Berufsausbildung<br />

in Schule <strong>und</strong><br />

Betrieb als längst überw<strong>und</strong>en<br />

an. Das Ausbildungssystem<br />

habe in den letzten Jahren<br />

seine Anpassungsfähigkeit an<br />

geänderteAnforderungen durch<br />

30 neue <strong>und</strong> 110 neu geordnete<br />

Berufe unter Beweis gestellt.<br />

IHK-Geschäftsführer Verst (stehend) sieht die häufig beschworene<br />

Krise der Dualen Ausbildung längst überw<strong>und</strong>en. Foto: Krüdewagen<br />

Einblicke in die Praxis der Ausbildung erhielten die Workshop-Teilnehmer<br />

in zehn Ausbildungsbetrieben. Jörg Heithoff (rechts) stellt den Ausbildungsalltag<br />

in einer Kommunikations-Agentur vor.<br />

Ansatzpunkte für eine Optimierung<br />

sieht er über die bereits gemachten<br />

Vorschläge der Unternehmen<br />

hinaus in der Konzentration<br />

auf Kernqualifikationen,<br />

die mit Pflicht- <strong>und</strong> Wahlbausteinen<br />

verb<strong>und</strong>en werden<br />

<strong>und</strong> damit eine sehr viel<br />

größere Flexibilität bieten.<br />

„Auch die Zwischenprüfung<br />

brauchen wir nicht mehr“, erklärte<br />

der für Bildung zuständige<br />

IHK-Geschäftsführer, „sie<br />

wird in einer gestreckten Abschlussprüfung<br />

aufgehen“.<br />

Diese Ansicht vertrat auch<br />

Georg Berding, Leiter der<br />

Hansaschule in Münster. Die<br />

Orientierung „rein an betrieblichen<br />

Interessen“ hält er jedoch<br />

für wenig hilfreich. Wenn<br />

der Begriff Duale Ausbildung<br />

nicht zur Floskel verkommen<br />

solle, müsse die Position der<br />

Berufskollegs gestärkt werden.<br />

Dr. Josef Hülsdünker, Vorsitzender<br />

des Deutschen Gewerkschaftsb<strong>und</strong>es,Münster,<br />

wandte<br />

sich „gerade angesichts der<br />

Forderung nach mehr Praxisnähe“<br />

gegen die Zunahme der<br />

nicht betrieblichen Ausbildungsplätze.<br />

„Diese Warteschleifen<br />

<strong>und</strong> Notmaßnahmen<br />

tragen zur Benachteiligung<br />

bei“, betonte er.<br />

Dasselbe Seminar zur Ausbildung<br />

von Lehrern an Berufskollegs<br />

lief zudem in Regie der<br />

Vestischen Gruppe der IHK<br />

Münster in Gelsenkirchen mit<br />

48 Referendaren aus dem<br />

Studienseminar Gelsenkirchen.<br />

BILDUNG<br />

wirtschaftsspiegel 1 · 2001 37


FIRMEN<br />

JUBILÄEN<br />

Drittälteste Apotheke<br />

in Gelsenkirchen<br />

38 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />

FIRMENJUBILÄEN<br />

....<br />

Die Wurzeln der Engel-Apotheke<br />

reichen 125 Jahre zurück:<br />

Exakt am 6. Dezember 1875<br />

war dem Essener Apotheker<br />

Reinhard Freyer in einem<br />

Schreiben der königlichen Regierung,<br />

Abteilung des Inneren,<br />

die Erlaubnis erteilt, worden,<br />

„auf dem Wiehagen“ in<br />

Gelsenkirchen eine Apotheke<br />

zu gründen. Die drittälteste<br />

Apotheke Gelsenkirchens öffnete<br />

genau eine Woche, nachdem<br />

der Stadt Gelsenkirchen<br />

die Stadtrechte verliehen worden<br />

waren, noch unter dem<br />

Namen „Die neue Apotheke“.<br />

Erst im Mai 1986 taucht zum<br />

ersten Mal der Name „Engel-<br />

Apotheke“ auf. Zu Beginn ihres<br />

Bestehens wechselte die Apotheke<br />

mehrfach den Besitzer,<br />

bis Anton Büsch 1919 die Konzessionsurk<strong>und</strong>e<br />

erwarb. Büsch<br />

war viele Jahre über die Stadtgrenzen<br />

hinaus politisch tätig<br />

<strong>und</strong> bekleidete viele Ehrenäm-<br />

ter seines Berufsstandes. Nach<br />

seinem Tod 1933 wurde die<br />

Apotheke verpachtet, bis<br />

Günther Büsch sie 1937 von<br />

seiner Mutter käuflich erwarb.<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

widmete sich Günther Büsch<br />

mehr <strong>und</strong> mehr der Standespolitik,<br />

wurde Vorsitzender der<br />

Apothekervereins <strong>Westfalen</strong>-<br />

Lippe, Vorsitzender des Deutschen<br />

Apothekervereins <strong>und</strong><br />

schließlich Hauptgeschäftsführer<br />

der ABDA in Frankfurt. Im<br />

Januar 1975 übernahm Dr.<br />

Gerd Büsch die Engel-Apotheke<br />

seines Vaters. Er führt die Familientradition<br />

nun seit 25 Jahren<br />

fort. Das um 1860 erbaute<br />

Gebäude in der Gelsenkirchener<br />

Altstadt beherbergt seit<br />

nunmehr 81 Jahren das Unternehmen<br />

der Familie Büsch, die<br />

das Jubiläum mit einem großen<br />

Fest feierte.<br />

Krausträter: Im Anfang<br />

war die Tischlerei<br />

....<br />

Sein 100-jähriges Bestehen feierte<br />

die Holzbau Kausträter AG<br />

im Gelsenkirchener Stadtteil<br />

Buer-Resse. Das Unternehmen,<br />

das 1900 von Franz Kausträter<br />

als Tischlerei gegründet worden<br />

war, verbindet handwerkliche<br />

Tradition mit marktgerechter<br />

Produktinnovation. Heute<br />

werden hochwertige Holzfenster<br />

– die Kunststofffensterproduktion<br />

wurde 1993 eingestellt<br />

–, Innentüren, Haustüren,<br />

Decken- <strong>und</strong> Wandvertäfelungen<br />

sowie Bodenbeläge produ-<br />

Familientradition: Dr. Gerd Büch führt die Engel-Apotheke in dritter<br />

Generation.<br />

ziert. Das Unternehmen wird<br />

in der dritten Generation von<br />

Hubert Kausträter geführt, der<br />

bedauert, in seiner Familie keinen<br />

Nachfolger gef<strong>und</strong>en zu<br />

haben. Georg Thies <strong>und</strong> Ingo<br />

Büser werden künftig die Geschäfte<br />

fortführen. Zum Jubiläum<br />

hat das Unternehmen<br />

eine Festschrift herausgegeben.<br />

Spedition Michels –<br />

100 Jahre<br />

....<br />

„Ist doch schön, wenn man in<br />

sein Vaterland nicht nur so<br />

rumwohnt, sondern wenn<br />

man auch mal erfährt, wie alles<br />

gekommen ist, diese ganze geschichtlichen<br />

Sachen. Denn<br />

der Mensch wäre ja ohne die<br />

Leute von früher gar nicht<br />

möglich, weil es immer weitergeht<br />

im Leben.“ Mit diesem Zitat<br />

des Ruhrgebiet-Originals<br />

Jürgen von Manger eröffnete<br />

Egon Michels, Chef der gleichnamigen<br />

Gelsenkirchener Möbelspedition,<br />

die Firmenfeier<br />

zum 100-jährigen Firmenbestehen.<br />

1880 zog der im niederrheinischen<br />

Wesel geborene Gründer<br />

Bernhard Michels in die aufblühende<br />

Revierstadt Buer-Erle.<br />

Die ersten Geschäfte betrieb er<br />

mit einem Futtermittel- <strong>und</strong><br />

Getränkehandel. In der Waldstraße<br />

wurde ein Wohnhaus<br />

mit Lager, Stallungen <strong>und</strong> Remisen<br />

gebaut. Dort befand sich<br />

der Unternehmenssitz genau<br />

100 Jahre, bis 1998 der Umzug<br />

zur heutigen Verwaltung in der<br />

Benzstraße erfolgte. 1900<br />

wurde Michels dann zum<br />

bahnamtlichen Spediteur ernannt.<br />

Bernhard Michels<br />

wurde durch seine Söhne Leo,<br />

Julius, Heinrich <strong>und</strong> Hubert<br />

unterstützt, die nach seinem<br />

Tod 1930 die Firma übernahmen.<br />

Umzüge, Stück- <strong>und</strong> Expressgut-Lieferungen<br />

mit pferdebespanntenBahnmöbelwagen<br />

waren das Hauptgeschäft<br />

der Familie Michels. In den<br />

zwanziger Jahren mussten die<br />

Hufeisen Lastkraftwagen weichen,<br />

die im zweiten Weltkrieg<br />

konfisziert wurden. Mit einem<br />

Dreirad-Lkw <strong>und</strong> einem 3,7-t-<br />

Ford-Holzvergaser konnten die<br />

Söhne Leo <strong>und</strong> Hubert im<br />

Bahnstückgutverkehr wieder<br />

Oberbürgermeister Wittke ehrt<br />

Egon Michels (l.).<br />

Fuß fassen. Sohn Heinrich war<br />

als Getränkeverleger tätig.<br />

Nach Leos († 1953) <strong>und</strong> Huberts<br />

(† 1965) Tod übernahmen<br />

dessen Frauen Hedwig <strong>und</strong><br />

Elisabeth die Geschäftsführung.<br />

1966 trat Huberts<br />

Sohn Egon in die Firma ein,<br />

die er 1978 übernahm. Gemeinsam<br />

mit Ehefrau Heidi<br />

hat er das Unternehmen zu seiner<br />

heutigen Bedeutung geführt.<br />

Nach der Schließung aller<br />

Stückgutbahnhöfe liegt heute<br />

der Schwerpunkt im Neumöbel-<br />

<strong>und</strong> Umzugsbereich. 53<br />

gewerbliche Mitarbeiter sind<br />

mit 25 modernen Möbel-Lkw<br />

unterwegs. Stützpunkte der<br />

Firma Michels befinden sich neben<br />

dem Hauptsitz Gelsenkirchen<br />

in Dortm<strong>und</strong>, Duisburg<br />

<strong>und</strong> Schwelm. 1991 erfolgte<br />

die Gründung der TochtergesellschaftGelsenkirchen-Erfurter-Möbelspedition-GEMÖ<br />

in<br />

Erfurt. Dort sind r<strong>und</strong> 35 Mitarbeiter<br />

überwiegend im Umzugsgeschäft<br />

sowie in der Neumöbelauslieferung<br />

<strong>und</strong> -montage<br />

aktiv.<br />

Egon Michels ist neben seiner<br />

Arbeit im Unternehmen ehrenamtlich<br />

im Vorstand der Fachvereinigung<br />

Möbelspedition<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe <strong>und</strong> im Aufsichtsrat<br />

der transratio – Laderaumausgleich<br />

deutscher Möbelspediteure<br />

tätig. Neben dem<br />

B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> dem Landesverband<br />

ehrte Gelsenkirchens<br />

Oberbürgermeister Oliver<br />

Wittke den Firmenchef für sein<br />

soziales Engagement <strong>und</strong> unternehmerisches<br />

Wirken in seiner<br />

Heimatstadt.


REGIONAL<br />

REPORT<br />

Ziel: Gütesiegel für<br />

Membrantechnik<br />

40 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />

REGIONALREPORT<br />

....<br />

In der Fachhochschule Gelsenkirchen<br />

wurde jetzt die „Deutsche<br />

Gesellschaft für Membrantechnik“<br />

gegründet. Mitglieder<br />

sind r<strong>und</strong> 40 Firmen sowie<br />

Wissenschaftler aus Hochschulen<br />

<strong>und</strong> Forschungseinrichtungen.<br />

Ziel ist, über Entwicklungen<br />

der Membrantechnik<br />

zu informieren <strong>und</strong> deren<br />

industriellen Einsatz zu fördern.<br />

Der Verein will ein Gütesiegel<br />

für verlässliche, geprüfte<br />

Membrantechnik entwickeln.<br />

Prof. Dr. Winfried Schmidt von<br />

der Fachhochschule Gelsenkirchen<br />

wurde zum Vorsitzenden<br />

des Beirats gewählt. Den Vorstand<br />

komplettieren Hans-Ulrich<br />

Hübbel, Udo Kolbe <strong>und</strong><br />

Walter Lamparter. Informationen:<br />

Telefon (02 09) 95 96-3 05.<br />

Zukunftsbranche Textil<br />

....<br />

Um aktuelle Themen der Textil-Branche<br />

zu diskutieren <strong>und</strong><br />

Lösungsansätze zu erarbeiten,<br />

trafen sich die Vertreter der<br />

Textilindustrie mit NRW-Arbeits-<br />

<strong>und</strong> Technologieminister<br />

Harald Schartau am traditionsreichen<br />

Textilstandort Bocholt.<br />

Im Mittelpunkt der Veranstaltung<br />

standen die Themen<br />

Nachwuchslücke, der verstärkte<br />

Einsatz Neuer Medien<br />

<strong>und</strong> die Innovationskonzepte<br />

der Branche. Mit circa 38 000<br />

Beschäftigten sehen die 330<br />

NRW-Textilunternehmen verhältnismäßig<br />

optimistisch in<br />

die Zukunft. In diesem Jahr<br />

rechnet die Branche mit einem<br />

Umsatzzuwachs von zwei Prozent.<br />

Josef Albert Beckmann, Inhaber<br />

der Firma IBENA <strong>und</strong> Präsident<br />

von Gesamttextil, hob<br />

hervor, dass es immer schwieriger<br />

werde, in ausreichendem<br />

Maße Nachwuchskräfte für die<br />

Textilindustrie zu gewinnen.<br />

Trotz der gemeinsamen Anstrengungen<br />

der Unternehmen,<br />

der Verbände, der Zukunftsinitiative<br />

Textil NRW<br />

(ZiTex) <strong>und</strong> der Initiative pro<br />

Ausbildung NRW über die letzten<br />

zwei Jahre vermehrt Ausbildungsplätze<br />

in der Textilindustrie<br />

zu besetzen, bestünde noch<br />

immer ein hoher Bedarf an<br />

qualifizierten Nachwuchskräften.<br />

Aber auch bei Meistern,<br />

Technikern <strong>und</strong> Ingenieuren<br />

habe die Branche noch einen<br />

beachtlichen Nachholbedarf.<br />

Qualifizierte Fachkräfte seien<br />

ein entscheidender Standortfaktor.<br />

An immer weniger Bildungseinrichtungen<br />

im Lande<br />

könne man sich jedoch weiterbilden<br />

lassen.<br />

In diesem Zusammenhang forderte<br />

Alfred Hänel von der Industriegewerkschaft<br />

Metall die<br />

NRW-Textil-Unternehmen auf,<br />

frühzeitig einen Personal- <strong>und</strong><br />

Bildungsplan aufzustellen. Nur<br />

so könne der Nachwuchsmangel<br />

vermieden werden.<br />

Minister Schartau betonte: „Die<br />

Branche läuft Gefahr, ihr enormes<br />

Potenzial nicht nutzen zu<br />

können, weil sie nicht genügend<br />

Techniker, Meister <strong>und</strong> Ingenieure<br />

findet.“ Schartau sicherte<br />

den Unternehmen Unterstützung<br />

bei der Bewältigung<br />

der Fachkräfte-Lücke zu.<br />

In der Diskussion um Nachwuchs<br />

<strong>und</strong> Qualifikation betonte<br />

der Minister die Bedeutung<br />

der Neuen Medien. Die<br />

sogenannte „New Economy“<br />

verändere überall Arbeitsorganisationen<br />

<strong>und</strong> -prozesse. Die<br />

ZiTex-Projekte „Industrielle<br />

Maßkonfektion“ <strong>und</strong> „Reorganisation<br />

der Auftragsabwicklung<br />

entlang der überbetrieblichen<br />

Prozesskette“ verdeutlichten<br />

dies. Beispielhaft für<br />

die Verbreitung der Neuen Medien<br />

in der Textilindustrie sei<br />

das NRW-Projekt „Textile Information<br />

Server“ (TIS). Dieses<br />

1997 ins Leben gerufene NRW-<br />

Textil-Portal habe bewiesen,<br />

welche Vorteile für die Branche<br />

aus einem gemeinsamen Portal<br />

erwüchsen.<br />

Zeche Dahlbusch wird<br />

Dienstleistungscenter<br />

....<br />

Auf dem ehemaligen Gelände<br />

der Zeche <strong>und</strong> Kokerei Dahlbusch<br />

entsteht ein moderner<br />

Geschäftspark auf einer Fläche<br />

von r<strong>und</strong> 14,5 Hektar. Dieses<br />

Areal befindet sich im Eigentum<br />

der Dahlbusch AG, die ihrerseits<br />

eine Tochtergesellschaft<br />

der Pilkington-Gruppe in<br />

Deutschland ist. Die Planung<br />

<strong>und</strong> Umsetzung der Baumaßnahme<br />

erfolgt hauptverantwortlich<br />

durch die Essener Niederlassung<br />

der AIG Engineering<br />

Group, die mit Auftragsübernahme<br />

für die gesamten erforderlichen<br />

Sanierungs-, Erschließungs-<br />

<strong>und</strong> Baufeldherrichtungsmaßnahmen<br />

die fi-<br />

High-Tech in der Textilbranche: Gesamttextil-Präsident Josef Albert<br />

Beckmann (r.) zeigt Minister Harald Schartau das IBENA-Werk in Rhede.<br />

nanziellen Risiken bei der Aufbereitung<br />

von vorgenutzten<br />

Flächen übernommen hat.<br />

Gleichzeitig stellt die American<br />

International Group (AIG) als<br />

weltweit tätiger Finanz- <strong>und</strong><br />

Versicherungsdienstleister sowohl<br />

den Gr<strong>und</strong>stückseigentümer<br />

als auch die Investoren frei<br />

von den Haftungsrisiken gemäß<br />

B<strong>und</strong>esbodenschutzgesetz. Der<br />

ehemalige Zechen- <strong>und</strong> Kokereistandort<br />

wird mit einem Investitionsaufwand<br />

von 40 Millionen<br />

DM ohne öffentliche<br />

Fördermittel entwickelt. Der erstellte<br />

Geschäftspark wird zahlreiche<br />

Betriebe des Service<strong>und</strong><br />

Dienstleistungsgewerbes<br />

beherbergen.<br />

Zukunftsenergien auf<br />

der „megaWatt“<br />

....<br />

Die Regionalmesse „megaWatt“<br />

in der Fachhochschule Gelsenkirchen<br />

informierte r<strong>und</strong> ums<br />

Thema Zukunftsenergien. Viele<br />

Unternehmen, Forschungseinrichtungen<br />

<strong>und</strong> Vereine zeigten,<br />

was die Emscher-Lippe-Region<br />

dazu zu bieten hat. Das<br />

Thema Energie <strong>und</strong> wie man<br />

mehr von ihr hat, wurde für<br />

Privat- <strong>und</strong> Fachinteressenten<br />

aufbereitet. Knapp 20 Referenten<br />

aus Wissenschaft, Forschung<br />

<strong>und</strong> Anwendung stellten<br />

neue <strong>und</strong> jung gebliebene<br />

Ideen für einen zukunftsorientierten<br />

Energiemix vor. Zu den<br />

neuen Ideen etwa zählt der erste<br />

Linienbus, der von einer<br />

Brennstoffzelle angetrieben<br />

wird <strong>und</strong> den Klemens Höbing<br />

von der Marler Industrietechnik<br />

Höbing & Reil vorstellte.<br />

Jürgen Kanitz aus Herten <strong>und</strong><br />

Sven-Olav Zillmann aus Gelsenkirchen<br />

erläuterten, wie<br />

man aus Abfall Brenngas gewinnt,<br />

<strong>und</strong> Prof. Dr. Dieter Kohake<br />

von der Fachhochschule<br />

Gelsenkirchen erklärte, wie<br />

man demnächst mehr Strom<br />

aus Sonnenlicht gewinnen<br />

kann.<br />

Auf der Messe „megaWatt“ trat<br />

die Region Emscher-Lippe gemeinsam<br />

an, um ein Bündnis<br />

für das Zukunftsfeld Energie zu<br />

schmieden. Prof. Dr. Peter<br />

Schulte, Rektor der Fachhochschule<br />

Gelsenkirchen <strong>und</strong> Aufsichtsratsvorsitzender<br />

der Em-


scher-Lippe-Agentur, sieht das<br />

programmatisch: „Wenn das<br />

Ruhrgebiet im allgemeinen <strong>und</strong><br />

die Emscher-Lippe-Region im<br />

besonderen auf dem Energiesektor<br />

erfolgreich sein will,<br />

dann müssen wir erreichen,<br />

dass neue <strong>und</strong> aktuelle Ideen<br />

in Unternehmen der Region<br />

verwirklicht werden. Auf diese<br />

Weise erhöhen wir die Wettbewerbskraft<br />

der Region <strong>und</strong><br />

schaffen neue Arbeitsplätze.“<br />

Zukunft im Bau<br />

....<br />

Im Oktober 2000 war Gr<strong>und</strong>steinlegung.<br />

Seitdem geht es<br />

mit dem Bau des dritten Bauabschnittes<br />

des ZukunftsZentrums<br />

Hertens (ZZH) zügig<br />

voran. Wenn das Wetter mitspielt,<br />

können neue Mieter im<br />

nächsten Mai einziehen. Vor<br />

fünf Jahren wurde das ZZH<br />

eröffnet. Der Schwerpunkt der<br />

unternehmerischen Aktivitäten<br />

liegt im Bereich der Umwelttechnologien.Altlastensanierung,<br />

biologische Verfahrenstechniken,Wertstoffrückgewinnung,<br />

Wasser- <strong>und</strong> Abwassertechnik,<br />

Mess- <strong>und</strong> Regeltechnik<br />

sowie Kommunikationstechnologien<br />

werden unter<br />

dem Dach des ZZH betrieben.<br />

In dem neuen Gebäudeteil wird<br />

es eine zusätzliche Nutzfläche<br />

von 865 Quadratmetern geben,<br />

davon 740 Quadratmeter Büro<br />

<strong>und</strong> 125 Quadratmeter Werkstatt.<br />

Damit bietet das Technologiezentrum<br />

auf fast 3500<br />

Quadratmeter Platz für Firmengründer<br />

<strong>und</strong> bestehende Unternehmen,<br />

die in den genann-<br />

Gr<strong>und</strong>steinlegung: (v. l.) stellvertretender Bürgermeister Herbert<br />

Werner, Bürgermeister Klaus Bechtel, IHK-Geschäftsführer Karl-F.<br />

Schulte-Uebbing <strong>und</strong> Landtagsabgeordneter Dr. Bernhard Kasperek<br />

starteten den dritten Bauabschnitt des ZukunftsZentrums Herten.<br />

ten Technologiefeldern neue<br />

Aufgabenbereiche entwickeln<br />

wollen.<br />

Neu: Arbeitskreis<br />

Medizintechnik<br />

....<br />

Der Arbeitskreis Medizintechnik<br />

wurde in einer konstituierenden<br />

Sitzung des VDI-Bezirksvereins<br />

Münster für die Region<br />

<strong>Westfalen</strong>-Ruhr gegründet. Die<br />

Leitung übernahm Prof. Dr.-<br />

Ing. Uvo Hölscher, der an der<br />

Fachhochschule Münster Medizinische<br />

Gerätetechnik lehrt.<br />

Ziel der Arbeitsgruppe ist die<br />

Schaffung eines Informations-<br />

<strong>und</strong> Diskussionsforums zu Fragen<br />

r<strong>und</strong> um die Medizintechnik,<br />

zum Erfahrungsaustausch<br />

zwischen Herstellern, Betreibern<br />

<strong>und</strong> Behörden sowie die<br />

Erarbeitung von Standpunkten<br />

zu den gesetzlichen Forderungen<br />

in der Praxis. Neben der<br />

Vermittlung von Kooperationsmöglichkeiten<br />

wird ein breites<br />

Betätigungsfeld des Arbeitskreises<br />

Fortbildungen, Workshops<br />

<strong>und</strong> Seminare zu Themen aus<br />

dem Bereich Medizintechnik<br />

<strong>und</strong> Medizin, Krankenhausorganisation<br />

<strong>und</strong> -EDV sein.<br />

Mitarbeiter von Medizingeräteherstellern,<br />

Behörden <strong>und</strong><br />

Krankenhäusern sind zur Teilnahme<br />

<strong>und</strong> Mitarbeit im Ar-<br />

REGIONALREPORT<br />

beitskreis eingeladen. Für weitere<br />

Informationen steht Dipl.-<br />

Ing. Jürgen Krämer zur Verfügung,<br />

Telefon (02 51) 83-<br />

6 26 11, E-Mail: jkraemer@fhmuenster.de.<br />

....<br />

Coesfeld gewinnt<br />

Speyer-Preis<br />

Die Stadt Coesfeld erhält den<br />

Speyerer Qualitätspreis für erfolgreiche<br />

Politikreform <strong>und</strong><br />

intensive Bürgereinbindung.<br />

Zusammen mit der Gemeindeverwaltung<br />

Baar aus der<br />

Schweiz steht die Kreisstadt auf<br />

dem Siegertreppchen für neue,<br />

moderne Formen der Zusammenarbeit<br />

von Bürgern, Kommunalpolitikern<br />

<strong>und</strong> Verwaltungsfachleuten.<br />

Beeindruckt hatte die Jury, dass<br />

Politik <strong>und</strong> Verwaltung mit<br />

deckungsgleichen Fachbereichen<br />

<strong>und</strong> Ausschüssen arbeiten;<br />

die 14 festen „Spielregeln“<br />

für das Miteinander von Stadtrat,<br />

Verwaltung <strong>und</strong> Bürgern<br />

sowie die konsequente Bürgereinbindung<br />

in Zukunftsprojekte<br />

wie dem Modellkommunenprojekt<br />

„kom.pass“ der Bertelsmann<br />

Stiftung. Die Jury<br />

lobt in der Bewertung zu Coesfeld<br />

die „starke, fraktionsübergreifende<br />

Konsenskultur“ für<br />

das Beste der Stadt, die sie<br />

beim Besichtigungstermin in<br />

Gesprächen <strong>und</strong> Diskussionen<br />

erlebt hat.<br />

Insgesamt zwölf Verwaltungen<br />

aus Deutschland, Österreich<br />

<strong>und</strong> der Schweiz konnten beim<br />

5. Speyerer Qualitätswettbe-<br />

wirtschaftsspiegel 1 · 2001 41


werb durch besonders fortschrittliche<br />

Lösungen überzeugen<br />

<strong>und</strong> werden mit dem<br />

„Speyer-Preis“ für herausragende<br />

Lösungen <strong>und</strong> Innovationen<br />

in der öffentlichen Verwaltung<br />

ausgezeichnet.<br />

Die prämierten Projekte verbindet,<br />

dass sie innovativ, bereits<br />

praktisch umgesetzt <strong>und</strong><br />

auf andere Verwaltungen übertragbar<br />

sind.<br />

Virtuelles Zentrum<br />

....<br />

Einen ersten Erfolg kann Prof.<br />

Dr.-Ing. Christian Becke vom<br />

Fachbereich Versorgungs- <strong>und</strong><br />

Entsorgungstechnik der Fachhochschule<br />

(FH) Münster in<br />

Steinfurt schon ein Vierteljahr<br />

nach Start des „Virtuellen Zentrums<br />

für Innovationskompetenz“<br />

feststellen. Für das Technologietransferprojekt<br />

wurde<br />

der Wissenschaftler in Düsseldorf<br />

gemeinsam mit Prof. Dr.<br />

Robert Tschiedel, dem Leiter<br />

des Transferzentrums für Angepasste<br />

Technologien in Rheine<br />

(TaT), beim Ideenwettbewerb<br />

der Mittelstandsoffensive NRW<br />

ausgezeichnet. Das Virtuelle<br />

Zentrum erhält eine Förderung<br />

über von 200 000 DM.<br />

Damit soll die Innovationsfähigkeit<br />

regionaler kleiner <strong>und</strong><br />

mittelständischer Unternehmen<br />

verstärkt werden. Gründungsmitglieder<br />

des Virtuellen<br />

Zentrums sind gemeinsam mit<br />

dem TaT das von Becke geführte<br />

Labor für Wasser-, Abwasser-<br />

<strong>und</strong> Umwelttechnik<br />

des Fachbereiches Versorgungs<strong>und</strong><br />

Entsorgungstechnik sowie<br />

die Technologieberatungsstelle<br />

des Deutschen Gewerkschaftsb<strong>und</strong>es<br />

<strong>und</strong> der Fachbereich<br />

Sozialwissenschaften der Universität<br />

Münster. Verschiedene<br />

Partner sollen hier zu einem<br />

Netzwerk zusammengeführt<br />

werden, um Unternehmern<br />

<strong>und</strong> deren Mitarbeitern beim<br />

Lösen von Problemfällen beratend<br />

zur Seite zu stehen. Es ist<br />

oberstes Ziel des Projektes, Arbeitsplätze<br />

in regionalen mittelständischen<br />

Unternehmen<br />

zu schaffen <strong>und</strong> zu erhalten.<br />

Speziell an Unternehmen, die<br />

zukunftsfähige Technologien<br />

42 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />

REGIONALREPORT<br />

Anreiz durch TARIFPlus<br />

Jeder zweite Arbeitslose im<br />

Arbeitsamtsbezirk Gelsenkirchen<br />

hat keinen Berufsabschluss.<br />

Damit den Geringqualifizierten<br />

das Schicksal<br />

Langzeitarbeitslosigkeit erspart<br />

bleibt, startete das Arbeitsamt<br />

Gelsenkirchen am 1. Juli 2000<br />

die Beschäftigungsinitiative<br />

„TARIFPlus“.<br />

Sie soll durch zeitlich begrenzte<br />

Zuschüsse an Arbeitgeber<br />

das finanzielle Risiko bei<br />

der Einrichtung eines neuen<br />

Arbeitsplatzes im Niedriglohnbereich<br />

weiter senken. Vor<br />

allem Gewerbe- <strong>und</strong> Handelsbetriebe<br />

sollen den Anreiz<br />

erhalten, Einfacharbeitsplätze<br />

zum Beispiel für Platzarbeiter,<br />

Magazinverwalter oder Bauhelfer<br />

zu schaffen. Werden<br />

Langzeitarbeitslose (ein Jahr<br />

<strong>und</strong> länger arbeitslos) oder<br />

solche, die von Langzeitarbeitslosigkeit<br />

bedroht sind,<br />

eingestellt, erhält der Arbeitgeber<br />

einen monatlichen Zuschuss<br />

zwischen 150 DM <strong>und</strong><br />

330 DM für die Dauer von bis<br />

zu 24 Monaten. Zugr<strong>und</strong>e gelegt<br />

wird ein tarifliches bzw.<br />

ortsübliches monatliches Bruttoarbeitsentgelt<br />

von 2700 DM<br />

bis 1500 DM für eine Vollzeittätigkeit.<br />

Der Direktor des Arbeitsamtes<br />

Gelsenkirchen Klaus Buchholz<br />

zeigt sich erfreut, dass auf das<br />

Angebot des Arbeitsamtes bereits<br />

einige Firmen positiv reagiert<br />

haben. Eine 46-jährige<br />

Frau mit ges<strong>und</strong>heitlichen Einschränkungen<br />

<strong>und</strong> ohne beruflichen<br />

Abschluss, seit sechs<br />

Jahren arbeitslos, fand im<br />

August 2000 eine Anstellung<br />

als Küchen- <strong>und</strong> Thekenhilfe<br />

in einem Partyservice. Über<br />

<strong>und</strong> Dienstleistungen im Bereich<br />

Wasserversorgung <strong>und</strong><br />

Wasserentsorgung anbieten,<br />

richtet sich das Angebot der<br />

Experten am Labor für Wasser-,<br />

Abwasser- <strong>und</strong> Umwelttechnik.<br />

„Wir bieten nicht nur Beratungen<br />

an. Wir stehen darüber<br />

„TARIFPlus“ erhalten Arbeitgeber<br />

<strong>und</strong> Arbeitnehmerin je<br />

290 DM für die Dauer von 18<br />

Monaten. Der Arbeitgeber erhält<br />

zusätzlich einen monatlichen<br />

Zuschuss zu den Lohnkosten<br />

(für zwölf Monate 70<br />

Prozent <strong>und</strong> für sechs Monate<br />

50 Prozent), weil die Arbeitnehmerin<br />

langzeitarbeitslos<br />

gewesen ist. Für den Arbeitgeber<br />

bedeutet das: Die Arbeitskosten<br />

(Bruttolohn plus<br />

Sozialversicherungsbeiträge)<br />

von etwa 2200 DM reduzieren<br />

sich auf unter 1000 DM.<br />

Ein 35-jähriger ehemaliger<br />

Bergmann, von Langzeitarbeitslosigkeit<br />

bedroht, wurde<br />

ebenfalls im August 2000 als<br />

Lagerarbeiter in einem Versandhandel<br />

eingestellt. Arbeitgeber<br />

<strong>und</strong> Arbeitnehmer erhalten<br />

für zwölf Monate<br />

150 DM über „TARIFPlus“.<br />

Auch in diesem Fall wurde<br />

dem Arbeitgeber zusätzlich<br />

ein monatlicher Zuschuss in<br />

Höhe von 50 Prozent zu den<br />

Lohnkosten bewilligt, so dass<br />

sich die tatsächlichen Arbeitskosten<br />

von r<strong>und</strong> 3200 DM auf<br />

1400 DM reduzieren.<br />

Auskünfte zu „TARIFPlus“ erteilt<br />

im Arbeitsamt Gelsenkirchen<br />

Norbert Hantel, Telefon<br />

(02 09) 164-230.<br />

auch zur Lösung umfangreicher<br />

wissenschaftlicher Problemstellungen<br />

bereit“, führte Prof.<br />

Christian Becke aus. Weitere<br />

Informationen: Fachhochschule<br />

Münster, Tel. (0 25 51)<br />

96 22 81, E-Mail: becke@fhmuenster.de.<br />

Flughafenausbau<br />

vorrangiges Ziel<br />

....<br />

Der Münsteraner Steuerberater<br />

<strong>und</strong> Wirtschaftsprüfer Ludger<br />

Schlotmann ist zum neuen<br />

Vorsitzenden der ASU Arbeitsgemeinschaft<br />

Selbständiger<br />

Unternehmer e. V. im Regionalkreis<br />

Münster/Osnabrück gewählt<br />

worden. Er löst damit<br />

den Bauunternehmer Rainer<br />

Striedelmeyer aus Hasbergen<br />

ab, der dem Vorstand weiter<br />

angehören wird. Auch wenn<br />

die Wirtschaft meistens spannender<br />

ist als die Politik, dürfen<br />

wir die Politik nicht links<br />

liegen lassen“, sagte Schlotmann.<br />

Vor allem lokal <strong>und</strong> regional<br />

werde man in Münster<br />

<strong>und</strong> Osnabrück künftig deutlich<br />

Stellung beziehen. Als vorrangiges<br />

Entwicklungsziel für<br />

die Region nannte der ASU-<br />

Vorsitzende den schnellen weiteren<br />

Ausbau <strong>und</strong> den direkten<br />

Autobahnanschluss des Flughafens<br />

Münster/Osnabrück.<br />

Junge Unternehmen<br />

präsentieren sich<br />

....<br />

Eine positive Bilanz zog die Initiative<br />

„Junge Unternehmen<br />

im Kreis Warendorf“ nach der<br />

Existenzgründer-Messe „Junge<br />

Unternehmen präsentieren<br />

sich“ in Beckum. Obwohl ausschließlich<br />

ehrenamtlich organisiert,<br />

zeigte die Messe nach<br />

Meinung der Aussteller <strong>und</strong><br />

der zahlreichen Besucher ein<br />

hohes Maß an Professionalität.<br />

Zu dem Erfolg trugen maßgeblich<br />

die gute Zusammenarbeit<br />

mit der Leitung des Gebäudes,<br />

in dem die Messe stattfand, sowie<br />

die zur Verfügung gestellten<br />

finanziellen Mittel – sowohl<br />

von der Gesellschaft für<br />

Wirtschaftsförderung als auch<br />

von den Volksbanken <strong>und</strong><br />

Sparkassen des Kreises – bei.<br />

Die Messe wirkte sich außerdem<br />

auf den ersten Themen-<br />

Stammtisch „K<strong>und</strong>en finden –<br />

K<strong>und</strong>en binden“ in Ahlen aus.<br />

Die r<strong>und</strong> 30 Teilnehmer konnten<br />

in kleinen Gruppen Lösungen<br />

zu bestimmten Aufgabenstellungen<br />

erarbeiten.<br />

Weitere Informationen zu den<br />

kommenden Existenzgründer-


44 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />

REGIONALREPORT<br />

Stammtischen: Nicole Richter,<br />

Telefon (0 23 82) 80 56 73 in<br />

Ahlen, Harald Griethe, Telefon<br />

(0 25 21) 1 08 07 in Beckum<br />

<strong>und</strong> Catherine Dreher, Telefon<br />

(0 25 04) 93 38 38 in Telgte sowie<br />

im Internet unter www.<br />

gruenderstammtisch.de.<br />

Handys auf der Spur<br />

....<br />

Ein neues System zum Auffinden<br />

von illegalen Mobiltelefonen<br />

in Gefängnissen hat NRW-<br />

Justizminister Jochen Dieckmann<br />

im Dezember in Gelsenkirchen<br />

in Betrieb genommen.<br />

Enwickelt wurde die Technik<br />

an der Fachhochschule Gelsenkirchen.<br />

Das Funkdetektivsystem<br />

zeichnet kontinuierlich<br />

ein Bild der Funkwellen auf,<br />

die aus dem Gefängnis kommen.<br />

Je nach Aufenthaltsort<br />

des Handys entstehen beim Telefonieren<br />

ganz spezifische<br />

Muster. Ein entsprechend geeichtes<br />

Computersystem kann<br />

dann zielgenau das Telefon orten.<br />

Auf diese Weise soll künftig<br />

verhindert werden, dass<br />

Mobiltelefone eingeschmuggelt<br />

werden <strong>und</strong> Häftlinge verbotener<br />

Weise Kontakt zur Außenwelt<br />

aufnehmen können.<br />

Landeplatz: Erst die<br />

Kosten vergleichen<br />

....<br />

„Eine Entscheidung über die<br />

Zukunft des Verkehrslandeplatzes<br />

Loemühle in Marl sollte<br />

erst getroffen werden, wenn<br />

die Gesamtkosten einschließlich<br />

der notwendigen Straßen<br />

<strong>und</strong> sonstigen Investitionen<br />

auch für Schwarze Heide vorliegen.“<br />

Mit diesem Kernsatz<br />

verabschiedeten die Unternehmerinnen<br />

<strong>und</strong> Unternehmer<br />

des Kreises Recklinghausen, die<br />

im IHK-Regionalausschuss zusammenarbeiten,<br />

eine Resolution<br />

zum Verkehrslandeplatz<br />

Loemühle.<br />

Der Ausschuss unter Leitung<br />

von IHK-Vizepräsident Frank-<br />

W. Becker traf sich am Verkehrslandeplatz,<br />

um Ergebnisse<br />

des von Dr. Werner Allemeyer<br />

von der Universität Münster<br />

verfassten Gutachtens aus ers-<br />

ter Hand zu erfahren. Dabei<br />

stellte der Gutachter die Notwendigkeit<br />

eines Platzes für<br />

den Geschäftsflugverkehr im<br />

nördlichen Ruhrgebiet heraus,<br />

machte aber auch deutlich,<br />

dass der Kreis Recklinghausen<br />

eine Wirtschaftlichkeit allerdings<br />

nur erwarten könne,<br />

wenn maximal vier Millionen<br />

DM investiert würden. Diese<br />

Summe reiche aber für den<br />

ordnungsgemäßen Ausbau<br />

Loemühles nicht aus. Der Gutachter<br />

empfiehlt, dass der<br />

dann nicht ausgebaute Landeplatz,<br />

Loemühle oder Schwarze<br />

Heide, in seinem jetzigen Zustand<br />

erhalten bleibt.<br />

„Schwarze Heide“ habe hinsichtlich<br />

der Landebahnverlängerung<br />

die geringeren Ausbaukosten,<br />

die jedoch zusätzliche<br />

Investitionen im Straßenbau<br />

sowie weitere Investitionskosten<br />

am Platz auslösen. Erst eine<br />

Gesamtrechnung, die diese Kosten<br />

bei beiden Plätzen ermittelt,<br />

könnte eine vernünftige<br />

Entscheidungsgr<strong>und</strong>lage für<br />

die Politik sein, so der Regionalausschuss.<br />

„Wir diskutieren<br />

dieses Projekt seit über 20 Jahren,<br />

da sollte man sich diese<br />

Zeit durchaus noch nehmen,<br />

um im Frühjahr 2001 die Entscheidung<br />

zu treffen“, meint<br />

Vorsitzender Frank-W. Becker.<br />

Kein Zeichen für<br />

Wirtschaftsfre<strong>und</strong>lichkeit<br />

....<br />

Ab 2001 wird in Bocholt als<br />

einziger Kommune im Kreis<br />

Borken die bereits 1999 beschlosseneNiederschlagsentwässerungsgebühr<br />

erhoben.<br />

Diese Gebühr wurde für 2000<br />

ausgesetzt, weil die Neuberechnung<br />

zu ganz offensichtlichen<br />

Unzuträglichkeiten bei der Gebührenhöhe<br />

geführt hätte. Bei<br />

der Anwendung der neuen Gebührenrechnung<br />

für das Jahr<br />

2001 wird jetzt der Unmut der<br />

betroffenen Unternehmen hörbar.<br />

Der Widerstand gegen die<br />

Gebührenanhebung ist nur zu<br />

verständlich, meint Richard<br />

Michel, Leitender Geschäftsführer<br />

der IHK-Geschäftsstelle<br />

in Bocholt. Die Verteuerung<br />

der Niederschlagsentwässerungsgebühr<br />

beträgt im Durchschnitt<br />

93 Pozent, fast eine<br />

Verdoppelung. In Extremfällen<br />

sind allerdings auch Steigerungsraten<br />

von 2000 Prozent –<br />

das ist das zwanzigfache – von<br />

den Unternehmen zu tragen.<br />

Es handelt sich dabei nicht um<br />

zu vernachlässigende DM-Beträge.<br />

Die Erhöhung der Gebühr<br />

liegt im Durchschnitt bei<br />

5000 DM <strong>und</strong> erreicht im Extremfall<br />

30 000 DM.<br />

FH in Bocholt geht auf<br />

Sendung<br />

....<br />

Ihren spektakulärsten Förderbeitrag<br />

im Jahr 2000 ließ die<br />

Fördergesellschaft Fachhochschule<br />

Bocholt e. V. jetzt installieren.<br />

Eine komplette Funkantennenanlage<br />

errichtete die<br />

FH Gelsenkirchen auf dem<br />

Dach des Fachbereichsgebäudes<br />

der Elektrotechnik in<br />

Bocholt. Damit können die<br />

Bocholter Studierenden der Informations-<br />

<strong>und</strong> Kommunikationstechnik<br />

nicht mehr nur<br />

theoretisch, sondern auch in<br />

der eigenen Anwendung lernen,<br />

welcher Antennentyp der<br />

jeweils beste zum Empfangen<br />

<strong>und</strong> Senden von elektromagnetischen<br />

Wellen ist. Möglich<br />

wurde die Realisierung dieses<br />

Vorhabens durch die letztendliche<br />

Übernahme der Gesamtkosten<br />

durch die Fördergesellschaft<br />

<strong>und</strong> einer intensiven<br />

Vorarbeit in dessen Gremien.<br />

Andere Aktionen, die durch<br />

das Engagement <strong>und</strong> den finanziellen<br />

Beitrag der Hochschulfördergesellschaftermöglicht<br />

wurden, waren das „Sommercamp“<br />

– ein Computerworkshop<br />

während der Sommerferien<br />

– <strong>und</strong> der „Meeting-<br />

PointTourismus“ – eine überregional<br />

bedeutsame Veranstaltung<br />

zum Thema Tourismus in<br />

Bocholt – sowie die Einrichtung<br />

einer Roboterwerkstatt.<br />

Die Studenten, die sich dem<br />

Roboter-Bau verschrieben haben,<br />

waren bei dem ersten Vergleichskampf<br />

unter Hochschulen<br />

Gewinner des Wettbewerbs.<br />

Nicht zuletzt durch solche Aktionen<br />

haben viele Gymnasien<br />

der Region in Kooperation mit<br />

der Fachhochschule erste Einblicke<br />

in den Lehr- <strong>und</strong> Forschungsbetrieb<br />

in Bocholt erhalten.<br />

Attraktive Einrichtun-


gen, wie ein Rennwagensimulator,<br />

sind dabei Mittel, die<br />

sich als zugkräftig erweisen.<br />

Lanwehr warnt vor<br />

Fachkräftemangel<br />

....<br />

Eine weitere Verschärfung des<br />

Fachkräftemangels im Kreis<br />

Warendorf befürchtet der Vizepräsident<br />

der Industrie- <strong>und</strong><br />

<strong>Handelskammer</strong> zu Münster<br />

(IHK) Werner Lanwehr. Er ist<br />

gleichzeitig Vorsitzender des<br />

IHK-Regionalausschusses für<br />

den Kreis Warendorf, der sich<br />

auf seiner jüngsten Sitzung intensiv<br />

mit dem regionalen Arbeitsmarkt<br />

befasste.<br />

Neben der gezielten Öffnung<br />

der Grenzen für ausländische<br />

Fachkräfte über die Branche<br />

der Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnik<br />

hinaus,<br />

fordert der Bauunternehmer<br />

aus Warendorf die Befreiung<br />

des Arbeitsmarktes von unnötigen<br />

gesetzlichen Fesseln. „Die<br />

langfristig beste Lösung sei die<br />

gezielte Ausbildung im Unternehmen“,<br />

appellierte der Ausschussvorsitzende,<br />

„im eigenen<br />

Interesse <strong>und</strong> im Interesse der<br />

Jugendlichen, bis an den Rand<br />

der Kapazität auszubilden“.<br />

Diese Meinung vertrat auch<br />

der Direktor des Arbeitsamtes<br />

Ahlen, Karl-Heinz Struck, der<br />

den Unternehmern aus dem<br />

Kreis Warendorf den regionalen<br />

Arbeitsmarkt erläuterte.<br />

Zusätzlich zu den r<strong>und</strong> 8000<br />

Arbeitslosen seien dem Arbeitsamt<br />

etwa 3000 Arbeitssuchende<br />

gemeldet, so dass den Unternehmen<br />

auch kurzfristig<br />

qualifizierte Arbeitskräfte zur<br />

Verfügung stünden. In diesem<br />

Zusammenhang wies Struck<br />

auf die weiter bestehende Möglichkeit<br />

hin, ehemalige Mitarbeiter<br />

des Bergwerks <strong>Westfalen</strong><br />

aus Ahlen probeweise im Unternehmen<br />

zu beschäftigen.<br />

Der Regionalausschuss befasst<br />

sich außerdem mit dem interregionalen<br />

Gewerbegebiet<br />

„Marburg“. Er begrüßte, dass<br />

nach jahrelangen Diskussionen<br />

nunmehr der Weg frei sei für<br />

die Planung <strong>und</strong> Realisierung<br />

eines Projektes mit überregionaler<br />

Ausstrahlung. Lanwehr<br />

appellierte außerdem an die<br />

Unternehmen im Kreis Warendorf,<br />

sich an der Sponsoringaktion<br />

der IHK Münster zum vorzeitigen<br />

Lückenschluss der A 31<br />

zu beteiligen, „insbesondere<br />

die Unternehmen, denen diese<br />

Baumaßnahme wirtschaftliche<br />

Vorteile durch verkürzte Fahrzeiten<br />

bringe.<br />

Großes Interesse an<br />

Qualitätsmanagement<br />

....<br />

Der Regionalkreis der Deutschen<br />

Gesellschaft für Qualität<br />

(DGQ) bietet in Zusammenarbeit<br />

mit der IHK Münster ein<br />

Veranstaltungsprogramm an,<br />

um die aktuellen Gedanken,<br />

Ziele <strong>und</strong> Praktiken des Qualitätsmanagements<br />

in den Unternehmen<br />

bekannt zu machen.<br />

„Mit über 300 Teilnehmern<br />

bei drei Betriebsbesichtigungen<br />

<strong>und</strong> fünf Vortragsveranstaltungen<br />

hat sich der<br />

Regionalkreis in der IHK als<br />

Forum für Erfahrungsaustausch<br />

im regionalen Raum fest etabliert“,<br />

so DGQ-Obmann Dr.<br />

Richard Hoene.<br />

Programm <strong>und</strong> Thematik<br />

waren bunt gemischt: „Gruppenarbeit<br />

zum Anfassen“<br />

<strong>und</strong> „Umsetzung von Kaizen<br />

(= kontinuierliche Verbesserung)<br />

in der Praxis“ waren die<br />

Themen der Besichtigungen<br />

bei BASF Coatings AG in<br />

Münster <strong>und</strong> Westfalia Separator<br />

in Oelde. Hier wurde demonstriert,<br />

wie ohne viel<br />

Theorie die Motivation für<br />

Qualität an die Arbeitsplätze<br />

herangetragen wird. Die<br />

pharmanahe Produktion von<br />

Süßigkeiten <strong>und</strong> Komprimaten<br />

bot bei der INTACT GmbH in<br />

Münster einen Einblick in die<br />

Dokumentation der Abläufe.<br />

In den Diskussionsforen aus<br />

Anlass der Europäischen Woche<br />

der Qualität wagten Regionalkreis<br />

<strong>und</strong> IHK einen Vorstoß<br />

in den für beide neuen<br />

Ansprechkreis von Ärzten, Verwaltung<br />

<strong>und</strong> Pflegepersonal im<br />

klinischen Bereich <strong>und</strong> in der<br />

Altenpflege. Hier geht es weniger<br />

um Norm, Zertifizierung<br />

<strong>und</strong> K<strong>und</strong>enforderungen, sondern<br />

um handfeste Kosten<strong>und</strong><br />

Qualitätsnachweise ge-<br />

genüber Gesetzgeber <strong>und</strong><br />

Kostenträgern.<br />

Das kommende Veranstaltungsjahr<br />

wird unter dem Leitthema<br />

„Praktische Folgen der<br />

Revision der ISO 9001“ stehen.<br />

Interessenten an der Arbeit des<br />

Regionalkreises können sich<br />

bei Daniela Beese, IHK Münster,<br />

Telefon (02 51) 707-221, in<br />

die Verteilerliste für das Veranstaltungsprogramm<br />

aufnehmen<br />

lassen.<br />

Intelligente Strategien<br />

dank Fuzzy-Technik<br />

....<br />

Mit seinen in der Diplomarbeit<br />

vorgelegten Ergebnissen auf<br />

dem Gebiet der Flugdynamik<br />

auf Basis der Fuzzy-Technologie<br />

überzeugte Klaus Kumbrink<br />

nicht nur seine Prüfer am<br />

Fachbereich Elektrotechnik der<br />

Fachhochschule Münster, sondern<br />

auch die Jury der Gesellschaft<br />

der Förderer der Fachhochschule<br />

(GdF). GfD-Vor-<br />

REGIONALREPORT<br />

sitzender <strong>und</strong> IHK-Hauptgeschäftsführer<br />

Dr. Christian<br />

Brehmer verlieh ihm auf der<br />

Mitgliederversammlung den<br />

Bernard-Rincklake-Preis als Anerkennung<br />

für die Entwicklung<br />

intelligenter Strategien zur Verbesserung<br />

der Flugregelung.<br />

Der Preisträger – heute als Ingenieur<br />

für die Hella KG in<br />

Lippstadt in der Elektronik-<br />

Entwicklung tätig – erhielt<br />

2500 DM. Betreut wurde er bei<br />

der Diplomarbeit von Prof. Dr.<br />

Doris Danziger. In der Mitgliederversammlung<br />

betonte Vorsitzender<br />

Brehmer, dass die<br />

GdF der Fachhochschule als<br />

verlässlicher Partner bei der Bewältigung<br />

ihrer Aufgaben zur<br />

Seite stehe. „Erfolg braucht<br />

starke Partner“ sei nicht nur<br />

der Titel der GdF-Broschüre,<br />

sondern Programm: Besonders<br />

die Absolventen seien ermuntert,<br />

mit der Hochschule in<br />

Kontakt zu bleiben. „Die geplante<br />

Alumni-Datenbank“, so<br />

Brehmer, „ist ein weiterer<br />

Schritt, die Ehemaligen an die<br />

Fachhochschule zu binden.“<br />

wirtschaftsspiegel 1 · 2001 45


PERSONEN<br />

Karl-Heinz Börger –<br />

60 Jahre<br />

46 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />

PERSONEN<br />

....<br />

Der Münsteraner Unternehmer<br />

Karl-Heinz Börger feierte am<br />

27. November seinen 60. Geburtstag.<br />

1968 machte er sich<br />

in der Tankstellenbranche<br />

selbstständig <strong>und</strong> betreibt seit<br />

dieser Zeit erfolgreich eine<br />

Esso-Station. Sein heutiger Betrieb<br />

am York-Ring umfasst neben<br />

der modernen Tankstelle<br />

eine Waschstraße <strong>und</strong> ein Taxiunternehmen.<br />

Über die Grenzen von Münster<br />

bekannt gemacht hat ihn sein<br />

vielfältiges ehrenamtliches Engagement.<br />

Seit fast zehn Jahren<br />

ist Börger sowohl Vorsitzender<br />

der Dachorganisation seiner<br />

Branche, des Zentralverbandes<br />

der Tankstellen- <strong>und</strong> Garagengewerbes<br />

(ZTG) wie auch des<br />

nordrhein-westfälischen Landesverbandes<br />

FTG. Daneben ist<br />

er Vorstandsmitglied im B<strong>und</strong><br />

der Selbständigen/Deutscher<br />

Gewerbeverband BdS, Landesverband<br />

NRW sowie Mitglied<br />

des Aufsichtsrates der Münsteraner<br />

Taxigenossenschaft.<br />

Stabwechsel<br />

....<br />

Landrat Dr. Wolfgang Kirsch<br />

legte nach sieben Jahren als<br />

Vorsitzender des Vorstands des<br />

INFA, Institut für Abfall- <strong>und</strong><br />

Abwasserwirtschaft in Ahlen,<br />

sein Amt nieder. Nachfolger<br />

wurde sein bisheriger Stellvertreter,<br />

Wieland Pieper, Geschäftsführer<br />

der Industrie<strong>und</strong><br />

<strong>Handelskammer</strong> zu Münster.<br />

Der scheidende Vorsitzende<br />

zollte dem INFA viel Lob<br />

<strong>und</strong> hob die Verdienste der In-<br />

Wieland Pieper<br />

itiatoren <strong>und</strong> Motoren, Prof.<br />

Bernhard Gallenkemper <strong>und</strong><br />

Prof. Manfred Lohse sowie Joachim<br />

Kröll (Gesellschaft für<br />

Wirschaftsförderung) hervor.<br />

Das INFA sei inzwischen ein in<br />

der Fachwelt anerkanntes Institut.<br />

Hier seien 30 Arbeitsplätze<br />

geschaffen worden.<br />

Pieper dankte dem „Mentor<br />

<strong>und</strong> Förderer“ Kirsch für sein<br />

engagiertes Wirken an der<br />

Spitze des INFA. Es sei ein Erfogsmodell<br />

in der Transferszene<br />

<strong>und</strong> ein kleines, aber sehr<br />

gelungenes Stück Struckturwandel<br />

in Ahlen.<br />

Ballstaedt berufen<br />

....<br />

Die Fachhochschule Gelsenkirchen<br />

hat den Steffen-Peter<br />

Ballstaedt (54) zum Professor<br />

für Kommunikation <strong>und</strong> Sprache<br />

berufen. Ballstaedt ist Diplompsychologe<br />

<strong>und</strong> Kommunikationsexperte.<br />

Im Studiengang<br />

Journalismus/Technik-<br />

Kommunikation vermittelt er<br />

die stilsichere <strong>und</strong> sachgerechte<br />

Anwendung von Sprache<br />

<strong>und</strong> gestalterischen Elementen<br />

insbesondere bei der<br />

Erstellung technischer Dokumentationen<br />

in elektronischen<br />

Medien wie Internet.<br />

Landwirt Prümers im<br />

WGV-Vorstand<br />

....<br />

Johann Prümers (49), Landwirt<br />

aus Steinfurt <strong>und</strong> seit 1993<br />

Vorsitzender der Fachvereinigung<br />

der 166 landwirtschaftli-<br />

chen Waren-, Molkerei- <strong>und</strong><br />

Betriebsgenossenschaften in<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe, ist zum ehrenamtlichen<br />

Vorstandsmitglied<br />

des Westfälischen Genossenschaftsverbandes<br />

(WGV) in<br />

Münster gewählt worden. Der<br />

WGV-Verbandsausschuss, die<br />

Vertretung der r<strong>und</strong> 400 westfälischenGenossenschaftsunternehmen<br />

zwischen den jährlichen<br />

Verbandstagen, wählte<br />

Prümers auf Vorschlag des Verbandsrates<br />

am 23. November<br />

einstimmig. In das Amt des<br />

WGV-Vizepräsidenten, das Prümers<br />

bisher wahrnahm, wurde<br />

ebenfalls einmütig Bankdirektor<br />

Horst Waßmann (59), Vorstandsvorsitzender<br />

der Volksbank<br />

Höxter-Beverungen <strong>und</strong><br />

seit 1986 Vorsitzender der Fachvereinigung<br />

der 165 westfälischen<br />

Genossenschaftsbanken,<br />

berufen.<br />

....<br />

Abschied nach 45 Jahren<br />

Siegfried Swietlik wurde nach<br />

45-jähriger Betriebszugehörigkeit<br />

im Unternehmen Gummi-<br />

Stricker Kautschuk- <strong>und</strong> Kunststoff-Technik,<br />

Münster, in den<br />

Ruhestand verabschiedet. Nach<br />

einer Ausbildung im technischen<br />

Handel übernahm der<br />

damals 20-Jährige schon bald<br />

verantwortliche Aufgaben im<br />

Verkauf <strong>und</strong> in der Beratung<br />

der Industriek<strong>und</strong>en. 1963 erteilte<br />

ihm die Firma Handlungsvollmacht<br />

<strong>und</strong> 1967 erhielt er,<br />

wegen seiner besonderen Verantwortung<br />

<strong>und</strong> Verdienste,<br />

Einzelprokura.<br />

Siegfried Swietlik<br />

Mit Engagement hat sich<br />

Swietlik für die Entwicklung<br />

der Firma eingesetzt. Besonders<br />

in dem Produktbereich Tür<strong>und</strong><br />

Tortechnik hat er verantwortlich<br />

eine beachtliche wirtschaftliche<br />

Entwicklung realisieren<br />

können.<br />

Neben seinen Aufgaben im Unternehmen<br />

engagierte sich<br />

Swietlik ehrenamtlich in vielen<br />

Bereichen, auch bei der Industrie-<br />

<strong>und</strong> <strong>Handelskammer</strong><br />

Münster. Dort ist er seit 30 Jahren<br />

Mitglied des Prüfungsausschusses<br />

<strong>und</strong> seit 25 Jahren<br />

dessen Vorsitzender. 1993 wurde<br />

ihm von der IHK die silberne<br />

Ehrennadel für Verdienste<br />

um die Wirtschaft verliehen.<br />

Neue Geschäftsführung<br />

....<br />

Die Jungunternehmer Dipl.-<br />

Ing. Jürgen Henke (39) <strong>und</strong><br />

Industriemeister Andreas<br />

Schulze Beerhorst (32) übernahmen<br />

die Geschäftsführung<br />

der neu gegründeten Metallwerke<br />

Renner GmbH in Ahlen.<br />

Mit modernem Maschinenpark<br />

erzeugt das b<strong>und</strong>esweit aktive<br />

Unternehmen Produkte für<br />

Industrie, Landwirtschaft <strong>und</strong><br />

Garten <strong>und</strong> ist mit hauseigener<br />

Feuerverzinkerei Spezialist für<br />

das Verzinken im Bereich Stahl<strong>und</strong><br />

Behälterbau.<br />

Neue Professoren<br />

...<br />

Berufungen an die Fachhochschule<br />

(FH) Gelsenkirchen:<br />

Dr. Udo Jorczyk, Experte für<br />

elektronische Bausteine, ist<br />

neuer Professor im Fachbereich<br />

Physikalische Technik. Der 33jährige<br />

Professor lehrt hier das<br />

Gebiet „Integrierte Schaltungen<br />

<strong>und</strong> digitale Signalverarbeitung“.<br />

Der Jurist Dr. Jens Hausmann<br />

(34) ist Experte für Wirtschaftsrecht.<br />

Ihn hat die FH als Professor<br />

in den Fachbereich Wirtschaft<br />

berufen. Ob im eigenen<br />

Land oder auf dem internationalen<br />

Wirtschaftsparkett, Prof.<br />

Hausmann will angehend Betrieswirtinnen<br />

<strong>und</strong> -wirten auf<br />

juristische Probleme im Unternehmensalltag<br />

vorbereiten.


48 wirtschaftsspiegel 1· 2001<br />

RECHT UND STEUERN<br />

RECHT UND<br />

STEUERN<br />

BAG: Offensichtliches<br />

ist keine Täuschung<br />

....<br />

Was augenscheinlich ist, ist<br />

keine arglistige Täuschung. Auf<br />

diese kurze Formel lässt sich<br />

ein Urteil des B<strong>und</strong>esarbeitsgerichts<br />

(BAG) bringen, mit<br />

dem die Erfurter Richter einem<br />

schwerbehinderten Mann<br />

Recht gaben. Sein Arbeitgeber<br />

hatte den Arbeitsvertrag wegen<br />

arglistiger Täuschung angefochten.<br />

Der Kläger war bei dem beklagten<br />

Unternehmen seit November<br />

1997 beschäftigt. Vor<br />

Abschluss des Arbeitsvertrages<br />

hatte er die in einem Personalfragebogen<br />

gestellte Frage nach<br />

einer Schwerbehinderung verneint,<br />

obgleich diese offenk<strong>und</strong>ig<br />

war: Das Versorgungsamt<br />

hatte ihm „wegen Funktionseinschränkungen<br />

der Glied-<br />

maßen <strong>und</strong> des Rumpfes bei<br />

angeborenem Minderwuchs“<br />

eine 100-prozentige Behinderung<br />

bescheinigt. Die unrichtige<br />

Beantwortung der Frage<br />

nach einer Schwerbehinderung<br />

könne zwar die Anfechtung eines<br />

Arbeitsvertrages wegen arglistiger<br />

Täuschung rechtfertigen,<br />

urteilten die Richter des 2.<br />

BAG-Senats. In vorliegendem<br />

Fall sei das Unternehmen aber<br />

nicht getäuscht worden, weil<br />

die Schwerbehinderung des Beschäftigten<br />

offensichtlich war.<br />

Deshalb lägen hier die Voraussetzungen<br />

für eine Anfechtung<br />

des Arbeitsvertrages nicht vor<br />

(Az.: 1 AZR 380/99).<br />

Standardwerk<br />

überarbeitet<br />

....<br />

Das Vertriebsrecht – speziell<br />

das Recht des Handelsvertreters<br />

– ist durch zahlreiche Neuregelungen<br />

komplizierter geworden.<br />

Dr. Wolfram Küstner <strong>und</strong><br />

Dr. Karl-Heinz Thume beantworten<br />

in ihrem Buch „Das<br />

Recht des Handelsvertreters“<br />

alle Fragen, die auf diesem<br />

Rechtsgebiet erfahrungsgemäß<br />

immer wieder auftauchen. So<br />

wurde das als Standardwerk<br />

seit seiner ersten Auflage eingeführte<br />

<strong>und</strong> anerkannte Werk<br />

um mehrere einschlägige Be-<br />

Um dem regionalen Mittelstand die unterschiedlichen gewerblichen<br />

Schutzrechte vorzustellen <strong>und</strong> Möglichkeiten aufzuzeigen, wie man<br />

Rechte durchsetzen <strong>und</strong> verwerten kann, führte die IHK Münster mit<br />

fachk<strong>und</strong>igen Patentanwälten eine Informationsveranstaltung durch.<br />

Daran nahmen fast 100 Vertreter von Unternehmen teil. Der Leiter der<br />

Rechtsabteilung, IHK-Geschäftsführer Dr. Jochen Grütters (M.), begrüßte<br />

gemeinsam mit den IHK-Referenten Christian Seega (Innovationsberatung)<br />

<strong>und</strong> Klaus-Dieter Stemmerich (Markenrecht) die<br />

beiden Referenten der Veranstaltung, die Patentanwälte Peter <strong>und</strong> Lutz<br />

Habbel (v.r.). Foto: Krüdewagen<br />

reiche erweitert, nämlich die<br />

Problematik der Handelsvertreter<br />

als arbeitnehmerähnliche<br />

Selbstständige, das neue Kaufmannsrecht<br />

<strong>und</strong> das neue Insolvenzrecht.<br />

Auch Nebenprobleme<br />

sind in dieser Neubearbeitung<br />

erstmals berücksichtigt,<br />

<strong>und</strong> zwar die Stornohaftung<br />

des Versicherungsvertreters<br />

sowie die wettbewerbsrechtlichen<br />

Probleme der Geschäftsanbahnung,insbesondere<br />

Fragen der Telefonwerbung<br />

<strong>und</strong> der Vorbereitung<br />

<strong>und</strong> Durchführung von Hausbesuchen.<br />

Die dritte, völlig neu<br />

bearbeitete Auflage ist im<br />

Verlag Recht <strong>und</strong> Wirtschaft,<br />

Heidelberg, erschienen (ISBN<br />

3-8005-1234-3)<br />

Rückzahlung von<br />

Urlaubsgeld bei<br />

Kündigung<br />

....<br />

Reduziert sich der Urlaubsanspruch<br />

eines Arbeitnehmers<br />

durch eine Kündigung, so<br />

muss bei entsprechender tariflicher<br />

Bestimmung auch die<br />

zusätzliche Urlaubsvergütung<br />

anteilig zurückgezahlt werden.<br />

Das hat das B<strong>und</strong>esarbeitsgericht<br />

im Fall eines Arbeitnehmers<br />

entschieden, dem nach<br />

Tarifvertrag für jeden Urlaubstag<br />

eine zusätzliche Urlaubsvergütung<br />

von 50 Prozent des<br />

Urlaubsentgeltes zustand. Nach<br />

der Kündigung behielt der Arbeitgeber<br />

die zusätzliche Urlaubsvergütung<br />

für sieben Tage<br />

zurück, da dem Arbeitnehmer<br />

anstatt 30 nur noch 23 Urlaubstage<br />

zustanden. In seiner<br />

Begründung weist das Gericht<br />

darauf hin, dass dieses Vorgehen<br />

rechtmäßig sei. Es handele<br />

sich bei der zusätzlichen Urlaubsvergütung<br />

um einen<br />

Lohnbestandteil <strong>und</strong> nicht um<br />

eine Gratifikation.<br />

(Urteil des B<strong>und</strong>esarbeitsgerichts<br />

– BAG – vom 24. 10.<br />

2000; Az.: 4 AZR 610/99).<br />

Dienstwagenregelung<br />

eindeutig fassen<br />

....<br />

Wenn einer Arbeitnehmerin in<br />

ihrem Arbeitsvertrag das unbeschränkte<br />

Nutzungsrecht an<br />

dem überlassenen Dienstwagen


zugestanden wird, gilt dies<br />

auch für die Zeit des Mutterschutzes.<br />

Das hat das B<strong>und</strong>esarbeitsgericht<br />

im Fall einer Arbeitnehmerin<br />

entschieden, deren<br />

Arbeitsvertrag eine solche<br />

großzügige Dienstwagenregelung<br />

enthielt. In seiner Begründung<br />

weist das Gericht darauf<br />

hin, dass bei einer derart<br />

großzügigen Regelung, die das<br />

unbeschränkte Recht an dem<br />

Wagen zusichert <strong>und</strong> den<br />

Dienstwagen <strong>und</strong> die Kostenübernahme<br />

auch für Privatfahrten<br />

vorsieht, dies mangels<br />

anderer Vereinbarungen auch<br />

während des Mutterschutzes<br />

gelte. Sachbezüge wie ein<br />

Dienstwagen seien dann nicht<br />

nur als Arbeitsentgelt, sondern<br />

auch als Zuschuss zum Mutterschaftsgeld<br />

anzusehen.<br />

(Urteil des B<strong>und</strong>esarbeitsgerichts<br />

– BAG – vom 11. 10.<br />

2000; Az.: 5 AZR 240/99).<br />

Reisekosten<br />

....<br />

Nach dem Urteil des FG Hamburg<br />

vom 19. 7. 2000 Az. VI<br />

205/99 verstößt die mit Wirkung<br />

vom 1. 4. 1999 eingeführte<br />

Vorschrift des § 15 Abs.<br />

1a Nr. 2 UStG gegen Art. 17<br />

Abs. 2 der 6. EG-RL. Die Finanzverwaltung<br />

hat Revision<br />

eingelegt (Az. beim BFH – V R<br />

49/00).<br />

Nunmehr hat auch der Europäische<br />

Gerichtshof mit Urteil<br />

v. 19. 9. 2000 in einem gegen<br />

die Republik Frankreich anhängigen<br />

Verfahren entschieden,<br />

dass nationale Rechtsvorschriften,<br />

die Aufwendungen für Unterkunft,<br />

Bewirtung <strong>und</strong> Empfänge<br />

vom Vorsteuerabzugsrecht<br />

ausschließen, beim gegenwärtigen<br />

Stand des Gemeinschaftsrechts<br />

außer Verhältnis<br />

zum Ziel der Bekämpfung<br />

von Steuerhinterziehung<br />

<strong>und</strong> umgehung stehen <strong>und</strong> die<br />

Ziele der 6. EG-Richtlinie übermäßig<br />

beeinträchtigen (Rs C-<br />

177/99 <strong>und</strong> C-181/99).<br />

Fazit: Die auf das Unternehmen<br />

ausgestellten Rechnungen<br />

für Übernachtung oder Verpflegung<br />

im Zusammenhang mit<br />

Dienst- <strong>und</strong> Geschäftsreisen,<br />

z. B. der Hotels <strong>und</strong> Restaurants,<br />

berechtigen mit Bezug<br />

auf Art. 17 Abs. 2 der 6. EG-RL<br />

auch weiterhin zum Vorsteuerabzug.<br />

Jeder Steuerpflichtige ist demnach<br />

gut beraten, seine Umsatzsteuerfestsetzungen<br />

für die<br />

Veranlagungszeiträume ab<br />

1999 offenzuhalten <strong>und</strong> alle<br />

Rechtsmittel zur Geltendmachung<br />

seiner Ansprüche auszu-<br />

schöpfen. Voraussetzung hierfür<br />

ist jeweils das Vorliegen einer<br />

den Vorschriften des § 14<br />

Abs. 1 Satz 2 UStG entsprechenden,<br />

auf das Unternehmen<br />

des Leistungsempfängers<br />

ausgestellten Rechnung (Ausnahme:Kleinbetragsrechnungen<br />

bis 200 DM). Keine Erfolgschancen<br />

können dagegen Unternehmen<br />

eingeräumt werden,<br />

die weiterhin den pauschalen<br />

Vorsteuerabzug oder<br />

den Vorsteuerabzug aus Rechnungen,<br />

die auf Mitarbeiter des<br />

Unternehmens ausgestellt sind,<br />

geltend machen wollen.<br />

Ebenso erfolglos (weil gemeinschaftsrechtlich<br />

nicht gedeckt)<br />

ist die Geltendmachung des<br />

Vorsteuerabzugs aus Kilometerpauschalen<br />

(0,52 DM) oder<br />

den lohnsteuerlichen Pauschalen<br />

für Verpflegungsmehraufwendungen.<br />

Das B<strong>und</strong>esfinanzministerium<br />

hat zwischenzeitlich mit<br />

Schreiben vom 6. 11. 2000 – IV<br />

B 7 – S 7303a – 8/00 – die Finanzämter<br />

angewiesen, Aussetzung<br />

der Vollziehung nach<br />

§ 361 Abs. 2 AO unter folgenden<br />

Voraussetzungen zu gewähren:<br />

1. bei Übernachtungskosten<br />

anlässlich einer Geschäftsreise<br />

des Unternehmers oder<br />

einer Dienstreise des Arbeit-<br />

RECHT UND STEUERN<br />

<strong>FaxAbruf</strong><br />

(02 51) 707-412<br />

Unter dieser Faxnummer<br />

können Sie in diesem Monat<br />

aktuelle Informationen<br />

zum Thema Recht <strong>und</strong><br />

Wettbewerb abrufen.<br />

nehmers, wenn der Unternehmer<br />

als Empfänger der<br />

Übernachtungsleistungen<br />

anzusehen ist <strong>und</strong> die Rechnung<br />

mit dem gesonderten<br />

Ausweis der Umsatzsteuer<br />

dementsprechend auf den<br />

Namen des Unternehmers –<br />

nicht jedoch auf den Namen<br />

des Arbeitnehmers –<br />

ausgestellt ist;<br />

2. bei Verpflegungskosten anlässlich<br />

einer Geschäftsreise<br />

des Unternehmers, wenn<br />

die Aufwendungen durch<br />

Rechnungen mit gesondertem<br />

Ausweis der Umsatzsteuer<br />

auf den Namen des<br />

Unternehmers bzw. durch<br />

Kleinbetragsrechnungen im<br />

Sinne des § 33 UStDV belegt<br />

sind, höchstens jedoch in<br />

Höhe von 16 Prozent der<br />

Pauschbeträge für Verpflegungsmehraufwendungen<br />

nach § 4 Abs. 5 Satz 1 Nr. 5<br />

EStG;<br />

wirtschaftsspiegel 1 · 2001 49


3. bei Verpflegungskosten anlässlich<br />

einer Dienstreise des<br />

Arbeitnehmers, wenn die<br />

Aufwendungen durch Rechnungen<br />

mit gesondertem<br />

Ausweis der Umsatzsteuer<br />

auf den Namen des Unternehmers<br />

bzw. durch Kleinbetragsrechnungen<br />

im<br />

Sinne des § 33 UStDV belegt<br />

sind, höchstens jedoch in<br />

Höhe von 16/116 oder<br />

13,79 Prozent der Pauschbeträge<br />

für Verpflegungsmehraufwendungen<br />

nach § 4<br />

Abs. 5 Satz 1 Nr. 5 EStG.<br />

Neue Sachbezugswerte<br />

....<br />

Zum Arbeitslohn rechnen<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich alle Einnahmen,<br />

die dem Arbeitnehmer durch<br />

das Dienstverhältnis zufließen.<br />

Erhält der Arbeitnehmer bestimmte<br />

Sachleistungen, wie<br />

beispielsweise Mahlzeiten <strong>und</strong><br />

Unterkunft kostenlos oder verbilligt,<br />

regelt die amtliche<br />

Sachbezugsverordnung, mit<br />

welchen steuerlichen <strong>und</strong> sozialversicherungsrechtlichen<br />

Werten diese Sachbezüge anzusetzen<br />

sind.<br />

Die alljährliche Anpassung der<br />

Sachbezugsverordnung führt<br />

für 2001 zu folgenden Werten:<br />

Monatlicher Wert für freie Verpflegung:<br />

370,40 DM; monatliche<br />

Werte für Mittagessen oder<br />

Abendessen: 144,70 DM; monatlicher<br />

Wert Frühstück: 81<br />

DM; tägliches Mittag- oder<br />

Abendessen: 4,82 DM; tägliches<br />

Frühstück: 2,70 DM, monatlicher<br />

Wert der Unterkunft:<br />

359 DM, monatlicher Wert bei<br />

freier Wohnung: DM 5,80 pro<br />

m 2 bzw. bei einfacher Wohnungsausstattung<br />

4,80 DM.<br />

Euroglättungsgesetz<br />

....<br />

Der B<strong>und</strong>estag hat am 12. 10.<br />

2000 das Gesetz zur Umrechnung<br />

<strong>und</strong> Glättung steuerlicher<br />

Euro-Beträge (Steuer-Euroglättungsgesetz)<br />

verabschiedet.<br />

Die Beratung im Finanzausschuss<br />

des B<strong>und</strong>estages brachte<br />

noch zahlreiche Änderungen<br />

in das Gesetz. Hervorzuheben<br />

sind dabei die Änderungen bei<br />

50 wirtschaftsspiegel 1· 2001<br />

RECHT UND STEUERN<br />

ABSATZWIRTSCHAFT<br />

IHK-Präsident Hubert Ruthmann vereidigte Dipl.-Ing. Dirk Walfort<br />

(Gronau) <strong>und</strong> Dipl.-Ing. Peter Wenzel (Ahaus) als neue Sachverständige<br />

(v. l.). Dirk Walfort auf dem Sachgebiet Kfz-Schäden <strong>und</strong> -Bewertung,<br />

Peter Wenzel auf dem Sachgebiet Geruchseinwirkungen, Industrie-,<br />

Gewerbe- <strong>und</strong> Freizeitlärm. An der Vereidigung nahm auch IHK-<br />

Referent Eilert Overmann teil.<br />

der Erbschafts- <strong>und</strong> Schenkungssteuer,<br />

die im Gesetzentwurf<br />

der B<strong>und</strong>esregierung alle<br />

im für die Steuerpflichtigen<br />

ungünstigen Verhältnis von<br />

2:1 vorgesehen waren. Im verabschiedeten<br />

Gesetz sind Umstellungen<br />

<strong>und</strong> R<strong>und</strong>ungen<br />

nun zugunsten der Steuerpflichtigen<br />

erfolgt.<br />

Die meisten Änderungen im<br />

Bereich der Einkommensteuer<br />

sind technische Anpassungen<br />

aufgr<strong>und</strong> der schrittweisen Abschaffung<br />

der Tarifstufen von<br />

54 ab dem Jahr 2001 durch das<br />

Steuersenkungsgesetz. Im Gesetzentwurf<br />

der B<strong>und</strong>esregierung<br />

war man noch von einer<br />

Beibehaltung der 54er-Stufen<br />

ausgegangen, wodurch mit 410<br />

Mio. DM der Großteil der prognostiziertenSteuermindereinnahmen<br />

von r<strong>und</strong> 700 Mio.<br />

DM entstanden wäre. Im Jahr<br />

2002 wird es letztmalig Tarifstufen<br />

von 36 geben; danach<br />

ist die Steuer für jeden einzelnen<br />

Einkommensbetrag nach<br />

der im Gesetz vorgeschriebenen<br />

Formel gesondert zu berechnen.<br />

Folgerichtig reduzieren<br />

sich die prognostizierten<br />

Steuermindereinnahmen durch<br />

das Steuer-Euroglättungsgesetz<br />

auf 358 Mio. DM.<br />

Weitere wichtige Änderungen<br />

gegenüber dem Gesetzentwurf<br />

der B<strong>und</strong>esregierung:<br />

� Die Freigrenze für Sachbezüge<br />

nach § 8 Abs. 2 Satz 9<br />

EStG wird mit 50 € nahezu<br />

verdoppelt, um den Vereinfachungseffekt<br />

dieser Freigrenze<br />

trotz Ausweitung der<br />

Telekommunikationsmöglichkeiten<br />

durch private<br />

Nutzung des Internets auf<br />

betrieblichen PC’s zu erhalten.<br />

Im Gesetzentwurf der<br />

B<strong>und</strong>esregierung war ein Betrag<br />

von 26 € vorgesehen.<br />

� Die Sparerfreibeträge nach<br />

§ 20 Abs. 4 EStG werden auf<br />

1550 €/3100 € statt, wie ursprünglich<br />

vorgesehen, auf<br />

1534 €/3068 € festgesetzt.<br />

Gr<strong>und</strong> ist die bessere Signalwirkung,<br />

sowie die bessere<br />

Aufteilbarkeit auf mehrere<br />

Kreditinstitute.<br />

� Die Grenze für die Pauschalierung<br />

der Lohnsteuer von<br />

630 DM nach § 40a Abs. 2<br />

Satz 2 EStG wird auf 325 €<br />

festgesetzt (ursprünglich<br />

vorgesehen: 322,11 €), um<br />

Kongruenz mit dem Sozialversicherungsrechtherzustellen.<br />

Das Gesetz tritt am 1. 1. 2002<br />

in Kraft.<br />

<strong>FaxAbruf</strong><br />

(02 51) 707-405<br />

Unter dieser Faxnummer<br />

können Sie aktuelle<br />

Steuertips abrufen.<br />

ABSATZ<br />

WIRTSCHAFT<br />

WSV-Ware reduzieren<br />

....<br />

Der Winterschlussverkauf<br />

(WSV) beginnt am 29. Januar<br />

<strong>und</strong> endet am 10. Februar.<br />

Einzelhändler haben dabei bestimmte<br />

gesetzliche Anordnungen<br />

zu beachten. So sollten alle<br />

Unternehmen, die vor dem kalendermäßig<br />

festgelegten Beginn<br />

des Schlussverkaufs werben,<br />

unmissverständlich den<br />

Beginn des WSV nennen. Ansonsten<br />

besteht das Risiko, wegen<br />

unzulässiger Vorwegnahme<br />

des Schlussverkaufs<br />

oder Irreführung wettbewerbsrechtlich<br />

in Anspruch genommen<br />

zu werden.<br />

Wichtig ist vor allem, dass der<br />

Einzelhändler im WSV die angebotene<br />

Ware im Preis reduzieren<br />

muss. Der Verbraucher<br />

erwartet eine solche Preissenkung,<br />

andernfalls liegt eine Irreführung<br />

vor. Es ist daher<br />

nicht zulässig, während der<br />

Saisonschlussverkäufe solche<br />

Preise anzukündigen, die bereits<br />

vor Beginn dieser Sonderveranstaltung<br />

angekündigt<br />

oder verlangt worden waren.<br />

Die öffentliche Werbung mit<br />

Eigenpreisvergleichen gegenüber<br />

Letztverbrauchern ist erlaubt.<br />

Bei zusätzlichen Fragen zum<br />

WSV berät die IHK die Unternehmen.<br />

Ein Merkblatt kann<br />

angefordert werden bei der<br />

Hauptgeschäftsstelle der IHK<br />

Münster, Informations- <strong>und</strong><br />

Service-Zentrum, Tel. (02 51)<br />

707-100, Fax -368, Vestische<br />

Gruppe in Gelsenkirchen, Ingeborg<br />

Banna, Tel. (02 09) 388-<br />

3 06, Fax -101, Geschäftsstelle<br />

Westmünsterland in Bocholt,<br />

Reinhard Schulten, Tel.<br />

(0 28 71) 99 03-13, Fax -30.


VERKEHR<br />

Bestnoten für<br />

Speditionskaufleute<br />

....<br />

Im Speditionsgewerbe werden<br />

gerade heute qualifizierte<br />

Nachwuchskräfte gebraucht.<br />

Für die Fachvereinigung Spedition<br />

<strong>und</strong> Logistik <strong>Westfalen</strong>-<br />

Lippe war es darum besonders<br />

wichtig, auch in diesem Jahr<br />

die besten Absolventen der<br />

Lehrabschlussprüfungen 2000<br />

zu ehren. In Gegenwart ihrer<br />

Ausbildungsleiter <strong>und</strong> von Vertretern<br />

der Berufsschulen nahmen<br />

die jungen Speditionskaufleute<br />

jetzt im Haus des<br />

Verkehrsgewerbes in Münster<br />

Urk<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Buchpräsente<br />

aus der Hand des stellvertretenden<br />

Vorsitzenden der Fachvereinigung,<br />

Hans Heinrich Battermann,<br />

entgegen.<br />

Battermann verwies darauf,<br />

dass die jungen Menschen mit<br />

ihrem hervorragenden Abschneiden<br />

in der Abschlussprüfung<br />

besonders gute Voraussetzungen<br />

für eine „Karriere mit<br />

Lehre“ geschaffen hätten. Allerdings<br />

sei auch ein sehr gutes<br />

oder gutes Ergebnis noch kein<br />

Garantieschein für Erfolg <strong>und</strong><br />

Aufstieg. „Man muss für die<br />

Weiterentwicklung der Persönlichkeit<br />

etwas tun, sich Chancen<br />

erarbeiten. Nur durch ständige<br />

Weiterbildung kann der<br />

Einzelne seine wirtschaftliche<br />

Existenz sichern <strong>und</strong> sich zugleich<br />

die Tür zu beruflichem<br />

Aufstieg öffnen“, hob Battermann<br />

hervor. Letztlich sei jedes<br />

Unternehmen nur so gut<br />

wie seine Mitarbeiter.<br />

Der Geschäftsführer der Fachvereinigung,<br />

Volker Ackermeier,<br />

machte deutlich, dass<br />

sich die Speditions- <strong>und</strong> Transportwirtschaft<br />

zwar gegenwärtig<br />

in einer sehr kritischen<br />

Phase befinde, dass aber mittel-<br />

Sponsoring-Aktivitäten für A31 ausweiten<br />

„Es müssen sich noch weit mehr<br />

Unternehmen an der Sponsoring-Initiative<br />

der Wirtschaft für<br />

den vorzeitigen Lückenschluss<br />

der A 31 beteiligen, <strong>und</strong> zwar<br />

nicht nur Unternehmen aus<br />

dem Kreis Steinfurt.“ Dieses Fazit<br />

zog der Vizepräsident der<br />

IHK Münster, Erich Hausmann,<br />

im Anschluss an eine Sitzung<br />

des IHK-Regionalausschusses für<br />

den Kreis Steinfurt. Das Beiratsmitglied<br />

der Bischoff + Klein<br />

Verpackungswerke aus Lengerich,<br />

das gleichzeitig Vorsitzender<br />

des Regionalausschusses ist,<br />

appellierte eindringlich an alle<br />

Unternehmen im IHK-Bezirk<br />

Münster, „vor allem an jene,<br />

die einen Vorteil von der neuen<br />

leistungsfähigen Autobahnverbindung<br />

haben.“ Hausmann:<br />

„Die Unternehmen müssen<br />

diesem wirtschaftlich sinnvollen<br />

Projekt zum Durchbruch<br />

verhelfen.“<br />

Hintergr<strong>und</strong> für den neuerlichen<br />

Sponsoring-Aufruf ist die b<strong>und</strong>esweit<br />

einmalige Möglichkeit,<br />

durch Unterstützung der Wirtschaft<br />

entlang der gesamten<br />

A 31 das letzte 40 Kilometer<br />

lange Teilstück mindestens acht<br />

Jahre früher als geplant zu realisieren.<br />

„Der Lückenschluss der A 31<br />

muss kommen“, darüber waren<br />

sich die Teilnehmer der Ausschusssitzung,<br />

die in der Kerzenfabrik<br />

G. <strong>und</strong> W. Jaspers<br />

GmbH & Co. KG in Hopsten<br />

stattfand, einig. Ob sich freilich<br />

der Staat aus der Finanzierungsverantwortung<br />

für das volkswirtschaftlich<br />

sinnvolle Projekt stehlen<br />

dürfe, wurde sehr engagiert<br />

diskutiert. Fakt ist, dass die Wirtschaft<br />

der A 31-Region innerhalb<br />

kurzer Zeit über acht Millionen<br />

DM bereitgestellt hat,<br />

damit der Bau kurzfristig begon-<br />

fristig Mitarbeiter, die flexibel<br />

<strong>und</strong> innovativ denken <strong>und</strong><br />

handeln, hervorragende Berufsperspektiven<br />

in der Logistikbranche,<br />

die zu den am<br />

stärksten wachsenden Wirtschaftszweigen<br />

in Deutschland<br />

gehört, vorfinden.<br />

Zur Förderung des Nachwuchses<br />

vergibt die Fachvereinigung<br />

an den landesweit Prüfungsbesten<br />

den „Heinrich-Rummeling-Preis“,<br />

ein Stipendium für<br />

die Fortbildung zum Verkehrsfachwirt<br />

beim Bildungswerk<br />

VERKEHR<br />

Geehrt: Die landesbesten Speditionskaufleute erhielten Urk<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

Buchgeschenke.<br />

nen <strong>und</strong> die Lücke bereits im<br />

Jahre 2005 geschlossen werden<br />

kann. Die Ausschussmitglieder<br />

kritisierten, dass die Spenden<br />

aus <strong>Nord</strong>rhein-<strong>Westfalen</strong> zum<br />

weit überwiegenden Teil aus<br />

dem Kreis Steinfurt stammten,<br />

obwohl die Autobahn doch gerade<br />

auch für den Süden des<br />

Regierungsbezirks <strong>und</strong> darüber<br />

hinaus Bedeutung habe.<br />

„Die Investition zahlt sich für die<br />

Unternehmen im Münsterland<br />

<strong>und</strong> der Emscher-Lippe-Region<br />

direkt aus“, betonte Gustav-<br />

Adolf Kümpers, bekannter Textilunternehmer<br />

aus Rheine.<br />

Kümpers steht an der Spitze<br />

der Sponsoring-Initiative der<br />

Wirtschaft zur Mitfinanzierung<br />

des Lückenschlusses zwischen<br />

Ochtrup <strong>und</strong> Lingen.<br />

Nach einem Gutachten sind<br />

Lkw auf dem Weg nach <strong>Nord</strong>en<br />

Verkehrsgewerbe <strong>Westfalen</strong>-<br />

Lippe e. V. im Wert von 4500<br />

DM. Das Stipendium ist benannt<br />

nach dem 1993 verstorbenen<br />

Burgsteinfurter Möbelspediteur,<br />

der sich als Vorsitzender<br />

des Verbandes <strong>und</strong><br />

Gründer des Bildungswerkes in<br />

jahrzehntelanger ehrenamtlicher<br />

Tätigkeit in besonderer<br />

Weise um das westfälische Verkehrsgewerbe<br />

verdient gemacht<br />

hat.<br />

Jahrgangsbester <strong>und</strong> damit<br />

Preisträger 2000 war Joachim<br />

durch den Lückenschluss 30<br />

Minuten früher am Ziel, Pkw<br />

sogar 40 Minuten. Kümpers:<br />

„Auch die A 30 als Ost-West-<br />

Verbindung zwischen Amsterdam<br />

<strong>und</strong> Berlin ist aus dem<br />

Münsterland <strong>und</strong> dem Vest<br />

dann deutlich schneller <strong>und</strong> kostengünstiger<br />

zu erreichen. Zudem<br />

ergeben sich wichtige Entlastungseffekte<br />

auf der A1“.<br />

Kümpers erinnerte daran, dass<br />

die Finanzierungsbeiträge steuerlich<br />

als Betriebsausgaben absetzbar<br />

sind. Mitgliedsunternehmen<br />

können ihre Sponsoring-Beiträge<br />

auf das Sonderkonto<br />

A 31-Lückenschluss bei<br />

der Volksbank <strong>Nord</strong>münsterland-Mitte<br />

(BLZ 401 637 20) in<br />

Rheine, Kto.-Nr. 31 31 31 300,<br />

überweisen. Weitere Informationen<br />

<strong>und</strong> Ansprechpartner:<br />

Rolf Schemann, Telefon (02 51)<br />

707-209.<br />

wirtschaftsspiegel 1 · 2001 51


Euteneuer aus Wenden, Kreis<br />

Olpe, der seine Ausbildung in<br />

einer Siegener Firma erhielt.<br />

Porto aus dem Internet<br />

....<br />

Ab Mitte 2001 wird die Deutsche<br />

Post voraussichtlich das<br />

Porto aus dem Internet anbieten.<br />

Briefe können dann mit<br />

einem handelsüblichen PC<br />

<strong>und</strong> Drucker zu Hause oder im<br />

Büro frankiert werden – das<br />

Aufkleben von Briefmarken<br />

wird damit überflüssig. Gedacht<br />

ist dieses Angebot in erster<br />

Linie für kleine <strong>und</strong> mittlere<br />

Unternehmen, Handwerker,<br />

Kanzleien, Praxen oder Familienbetriebe.<br />

Wer künftig auf<br />

das Freimachen von Hand verzichten<br />

will, der benötigt eine<br />

besondere Software sowie einen<br />

Zugang zum Internet. Das<br />

Porto aus dem Internet kann<br />

mit einem ganz normalen<br />

Drucker direkt auf den Brief-<br />

52 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />

VERKEHR<br />

umschlag oder – bei Fensterumschlägen<br />

– direkt in das Anschriftenfeld<br />

des Briefes gedruckt<br />

werden. Der Matrix-Barcode,<br />

etwa so groß wie eine<br />

Briefmarke, schützt vor Fälschungen.<br />

Bis die ersten Briefe<br />

mit dem Porto aus dem Internet<br />

verschickt werden können,<br />

müssen in allen 83 Briefzentren<br />

die technischen Voraussetzungen<br />

für das Lesen der<br />

neuen Barcodes geschaffen werden.<br />

Weitere Informationen<br />

über die PC-Frankierung gibt es<br />

im Internet unter www.deutschepost.de/pc-frankierung.<br />

....<br />

Autobahngebühr jetzt<br />

nach Emissionsklassen<br />

Die seit dem Jahr 1995 geltende<br />

Autobahngebühr berücksichtigt<br />

ab 1. 1. 2001 auch den<br />

Schadstoffausstoß. Die Gebührensätze<br />

betragen für Kraftfahrzeuge<br />

bzw. Fahrzeugkombinationen:<br />

max. 3 Achsen max. 4 Achsen<br />

Euro-0 Euro-I Euro-II Euro-0 Euro-I Euro-II<br />

1 Tag 8 € 8 € 8 € 8 € 8 € 8 €<br />

1 Woche 26 € 23 € 20 € 41 € 37 € 33 €<br />

1 Monat 96 € 85 € 75 € 155 € 140 € 125 €<br />

1 Jahr 960 € 850 € 750 € 1550 € 1400 € 1250 €<br />

Die Autobahnbenutzer müssen<br />

die für ihr Kraftfahrzeug geltende<br />

Emissionsklasse kennen.<br />

Dies ist erforderlich, weil alle<br />

Eintragungen auf der Gebührenbescheinigung<br />

– auch<br />

die Emissionsklasse – nach Angabe<br />

des Käufers erfolgen.<br />

Bei Straßenkontrollen ist die<br />

Zugehörigkeit des Kraftfahrzeugs<br />

zur Emissionsklasse<br />

durch Vorlage geeigneter Unterlagen<br />

_ zum Beispiel durch<br />

die Eintragung im Fahrzeugschein<br />

– nachzuweisen.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.bag.b<strong>und</strong>.de, Rubrik „Aktuell“.<br />

....<br />

Verfassungsbeschwerde<br />

gegen Ökosteuer<br />

Der B<strong>und</strong>esfinanzhof hat zu einer<br />

Verfassungsbeschwerde<br />

zweier Kühlhausunternehmen<br />

gegen die Ökosteuer Stellung<br />

bezogen. Die Auffassung der<br />

Beschwerdeführer wurde bestätigt.<br />

Die Ungleichbehandlung<br />

der Kühlhäuser gegenüber<br />

dem produzierenden Gewerbe<br />

durch das Stromsteuergesetz sei<br />

„durch keinen sachlichen<br />

Gr<strong>und</strong> gerechtfertigt“ <strong>und</strong><br />

führe zu einem Verdrängungswettbewerb<br />

der im internationalen<br />

Wettbewerb stehenden<br />

Dienstleister sowie zu einer


„zwangsläufigen <strong>und</strong> dienstleistungsfeindlichenReflexwirkung“.<br />

Baustellen: Mehr<br />

Sicherheitskontrollen<br />

....<br />

In Wahrnehmung der Verantwortung<br />

der Straßenverkehrsbehörden<br />

für korrekt abgesicherte<br />

Arbeitsstellen im<br />

Straßenraum werden ab 1. Januar<br />

2001 verstärkt Kontrollen<br />

durchgeführt <strong>und</strong> der Nachweis<br />

der Qualifizierung der Verantwortlichen<br />

abgefordert. Für<br />

die Qualifizierung hat der B<strong>und</strong>esminister<br />

für Verkehr, Bau<strong>und</strong><br />

Wohnungswesen das Merkblatt<br />

über Rahmenbedingungen<br />

für erforderliche Fachkenntnisse<br />

zur Verkehrssicherung<br />

von Arbeitsstellen an Straßen<br />

(MVAS 99) herausgegeben. Dieses<br />

Merkblatt (DIN-A 4, 24 Seiten,<br />

14,30 DM) kann beim Verkehrsblatt-Verlag,<br />

Hohe Straße<br />

39, 44139 Dortm<strong>und</strong>, Telefon<br />

(02 31) 12 80 47, bestellt werden.<br />

....<br />

Qualifizierungsoffensive<br />

Die IHK Frankfurt am Main hat<br />

in Zusammenarbeit mit den<br />

Kammern in Hessen, Mannheim<br />

<strong>und</strong> Oldenburg, den<br />

Fachverbänden des Taxi- <strong>und</strong><br />

Mietwagengewerbes im Rhein-<br />

Main-Gebiet <strong>und</strong> dem Deutschen<br />

Taxi- <strong>und</strong> Mietwagenverband<br />

eine vierteilige Seminarreihe<br />

unter dem Thema „Qualifizierungsoffensive<br />

für Taxi<strong>und</strong><br />

Mietwagenunternehmer“<br />

aufgelegt. Weitere Informationen:<br />

IHK Frankfurt, Telefon<br />

(069) 21 97 13 36, E-Mail:<br />

niere@frankfurt-main.ihk.de.<br />

ADR-Strukturreform<br />

....<br />

Die Vorschriften für den Transport<br />

gefährlicher Güter auf der<br />

Straße werden zum 1. Juli 2001<br />

geändert; die ADR-Strukturreform<br />

tritt zu diesem Zeitpunkt<br />

in Kraft. Das bisherige Randnummernsystem<br />

wird im neu<br />

strukturierten ADR durch eine<br />

neue Gliederung ersetzt. Neben<br />

dem Wegfall der Randnum-<br />

<strong>FaxAbruf</strong><br />

(02 51) 707-413<br />

In diesem Monat können<br />

Sie unter dieser Faxnummer<br />

die Struktur der ADR<br />

ab 1. 7. 2001 anfordern.<br />

mern wird es zukünftig keine<br />

Anlagen A <strong>und</strong> B mehr geben.<br />

Das „neue“ ADR besteht aus<br />

neun Teilen, die in Kapitel, Abschnitte,<br />

Unterabschnitte <strong>und</strong><br />

Absätze unterteilt sind. Das<br />

Herzstück bilden die Tabellen<br />

A (Stoffverzeichnis nach UN-<br />

Nummern) <strong>und</strong> Tabelle B (alphabetisches<br />

Stoffverzeichnis).<br />

Diese weitreichende Änderung<br />

hat auch Auswirkung auf die<br />

Gefahrgutfahrer- <strong>und</strong> Gefahrgutbeauftragtenschulung.Sowohl<br />

Schulung als auch Prüfung<br />

müssen den neuen Gegebenheiten<br />

angepasst werden.<br />

Veranstalter, die anerkannte<br />

Schulungen für Gefahrgutfahrer<br />

<strong>und</strong> Gefahrgutbeauftragte<br />

durchführen, müssen ab 1. Juli<br />

2001 ihre Schulungen auf das<br />

neue Recht ausrichten. Die von<br />

den Industrie- <strong>und</strong> <strong>Handelskammer</strong>n<br />

durchgeführten Prüfungen<br />

werden zum 1. Juli<br />

2001 auf das neue Recht umgestellt.<br />

Gefahrgutbeauftragte, die<br />

schon eine anerkannte Schulung<br />

besucht haben oder im<br />

ersten Halbjahr 2001 eine Schulung<br />

besuchen werden, sollten<br />

die Prüfung auch im ersten<br />

Halbjahr erfolgreich absolvieren,<br />

da ab 1. Juli 2001 nur noch<br />

nach neuem Recht geprüft<br />

wird.<br />

Liquiditätshilfe für<br />

Spediteure<br />

....<br />

Speditionsunternehmen mit<br />

vorübergehenden Liquiditätsengpässen<br />

können seit 1996 finanzielle<br />

Hilfe von der Kreditanstalt<br />

für Wiederaufbau (KfW)<br />

bekommen. Bei diesen Krediten<br />

handelt es sich um eine<br />

Variante zur Liquiditätshilfe<br />

aus dem KfW-Mittelstandspro-<br />

gramm. Das Programm umfasste<br />

1999 in Deutschland ein Volumen<br />

von über 260 Millionen<br />

Euro. Es handelt sich dabei um<br />

zinsgünstige Darlehen mit einer<br />

Laufzeit von sechs Jahren.<br />

Das erste Jahr ist tilgungsfrei.<br />

Der aktuelle Zinssatz beträgt<br />

effektiv 6,91 Prozent. Der<br />

Höchstbetrag für den Kredit<br />

liegt bei fünf Millionen Euro.<br />

Zu beantragen sind die Kredite<br />

über die Hausbanken. Weitere<br />

Informationen: KfW-Informationszentrum,<br />

Telefon (0 18 01)<br />

33 55 77.<br />

AUS<br />

STELLUNGEN<br />

Messekarten<br />

....<br />

Bei der IHK Münster sind Eintrittskarten<br />

für Fachbesucher<br />

im Vorverkauf für folgende<br />

Messen erhältlich:<br />

Heimtextil, Frankfurt<br />

10. bis 13. Januar<br />

Tageskarte 21,47 EUR/42 DM<br />

Dauerkarte 43,97 EUR/86 DM<br />

Intern. Möbelmesse, Köln<br />

15. bis 21. Januar<br />

Tageskarte 23,01 EUR/45 DM<br />

Zweitagek. 30,68 EUR/60 DM<br />

Dauerkarte 43,46 EUR/85 DM<br />

Tageskarte 10,23 EUR/20 DM<br />

Paperworld, Christmasworld,<br />

Beautyworld, Frankfurt<br />

27. bis 31. Januar<br />

Tageskarte 17,38 EUR/34 DM<br />

Dauerkarte 43,46 EUR/85 DM<br />

Jahreskarte 75,00 EUR/147 DM<br />

Auskünfte: Hauptgeschäftsstelle<br />

der IHK Münster, (02 51)<br />

707-100, Vestische Gruppe in<br />

Gelsenkirchen (02 09) 388-100,<br />

Geschäftsstelle Westmünsterland<br />

Bocholt (0 28 71) 99 03-0.<br />

VERKEHR<br />

AUSSTELLUNGEN<br />

wirtschaftsspiegel 1 · 2001 53


54 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />

AUSSENWIRTSCHAFT<br />

AUSSEN<br />

WIRTSCHAFT<br />

Erfahrene Lotsen mit<br />

modernen Instrumenten<br />

....<br />

Verkehrswege bis in jeden Winkel<br />

der Erde <strong>und</strong> die globale<br />

Vernetzung der elektronischen<br />

Kommunikationsmittel haben<br />

einen auf den ersten Blick<br />

grenzenlos offenen Weltmarkt<br />

geschaffen. Der Weg auf einen<br />

ausländischen Markt kann für<br />

ein Unternehmen jedoch einige<br />

Stolpersteine bereithalten.<br />

Bei der internationalen Markterschließung<br />

helfen die deutschenAuslandshandelskammern<br />

mit einem breiten Serviceangebot.<br />

Die B<strong>und</strong>esanstalt für Außenhandel<br />

(BfAi) übernimmt darüber<br />

hinaus die Kartierung der<br />

fremden Märkte, die Botschaften<br />

der B<strong>und</strong>esrepublik sind<br />

vor allem dort gefragt, wo der<br />

Staat noch wesentlichen Einfluss<br />

auf Zugang <strong>und</strong> Auftragsvergabe<br />

hat, <strong>und</strong> die Auslandshandelskammern<br />

(AHKn) haben<br />

sich standardisierte Instrumente<br />

zur Wirtschafts- <strong>und</strong><br />

Rechtsinformation von Unternehmen<br />

<strong>und</strong> zur Geschäftskontaktvermittlung<br />

geschaffen.<br />

Partner der AHKn sind vor<br />

allem die lokalen Industrie<strong>und</strong><br />

<strong>Handelskammer</strong>n (IHKn),<br />

die gegenüber diesen die Interessen<br />

der lokalen Unternehmen<br />

vertreten <strong>und</strong> gemeinsam<br />

mit den AHKn Vorschläge für<br />

jeweils angepasste Unterstützung<br />

entwickeln.<br />

Entstanden sind zunächst vier<br />

qualitätszertifizierte AHK-Leistungsangebote.<br />

Diese Kerndienstleistungen<br />

umfassen eine<br />

Marktstudie, eine Absatzberatung<br />

mit Geschäftskontaktvermittlung,<br />

die Terminorganisation<br />

beim Unternehmerbesuch<br />

im Land sowie Rechtsauskünfte.<br />

Diese Leistungsstandards werden<br />

in einem Folder k<strong>und</strong>enorientiert<br />

beschrieben. Die Broschüre<br />

ist bei der IHK Münster,<br />

Tanja Glass, Telefon (02 51)<br />

707 285, erhältlich. Mit einem<br />

beigefügten Fragebogen können<br />

Interessierte die Auslandshandelskammern<br />

über ihr Unternehmen<br />

<strong>und</strong> ihre Beratungswünsche<br />

informieren <strong>und</strong> von<br />

dort ein spezifiziertes Angebot<br />

anfordern.<br />

Erfahrungsaustausch, Information <strong>und</strong> Motivation – darum ging es<br />

bei einem Business Lunch mit dem Chefrepräsentanten der WGZ-Bank<br />

in Singapur, Jürgen Schaumann. Das Notwendige wurde hier mit dem<br />

Nützlichen verb<strong>und</strong>en: Insider-Tipps gab es zu der Frage, wie am besten<br />

der Vertrieb in der Region aufgebaut wird, wie man seinen Vertreter<br />

findet <strong>und</strong> welche kleinen <strong>und</strong> großen Schwierigkeiten zu überwinden<br />

sind, um erfolgreich im Markt zu sein. Südostasien, so Schaumann,<br />

hat – bis auf Indonesien – die Krise weitgehend überw<strong>und</strong>en, auch<br />

wenn manche Strukturprobleme noch vor Ort bestehen. Teilweise erreichten<br />

die Länder wieder zweistellige Wachstumsraten, so dass die Region<br />

wieder ein lohnendes Ziel auch für den deutschen Mittelstand sei.<br />

Medizintechnik-Börse<br />

....<br />

Im Asia-INTERPRISE-Programm<br />

veranstaltet die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg<br />

in Zusammenarbeit<br />

mit der IHK GmbH<br />

in Bonn auf der Messe China-<br />

Med in Peking vom 20. bis<br />

21. April 2001 eine Kooperationsbörse<br />

für asiatische <strong>und</strong><br />

europäische Unternehmer aus<br />

der Medizintechnik. Ziel dieser<br />

Veranstaltung ist es, ein Gesprächsforum<br />

zu schaffen <strong>und</strong><br />

Kooperationen zwischen potenziellen<br />

Geschäftspartnern aus<br />

den beiden Regionen anzustoßen.<br />

Es werden insgesamt r<strong>und</strong><br />

120 Teilnehmer erwartet. Weitere<br />

Informationen zur Veranstaltung<br />

<strong>und</strong> Registrierung unterhttp://ihk-gmbh.com/chinamed.<br />

....<br />

Green-Card-Kandidaten<br />

aus China<br />

Im Rahmen des von der B<strong>und</strong>esregierung<br />

ab August dieses<br />

Jahres initiierten Green-Card-<br />

Projektes für IT-Spezialisten<br />

konnten weltweit bereits r<strong>und</strong><br />

3000 internationale Bewerber<br />

dem deutschen Mittelstand vermittelt<br />

werden. Dabei kamen<br />

vor allem Experten aus dem europäischen<br />

Ausland zum Zuge.<br />

Neuerdings kommen dazu auch<br />

Vermittlungen aus derVR China<br />

dazu, unter anderem unter Mitwirkung<br />

des Delegiertenbüros<br />

der deutschen Wirtschaft in<br />

Peking. Geeignete IT-Kandidaten<br />

werden dort nach branchenüblichen<br />

Kriterien in einem<br />

Expertenpool gesammelt<br />

<strong>und</strong> auf die gewünschten Anforderungen<br />

der anfragenden<br />

Firmen aus Deutschland hin<br />

überprüft.<br />

Die Vermittlungsbörse ist im<br />

Internet unter www.ahk-china.<br />

org/greencard.htm zu finden.<br />

....<br />

Bestnoten für Informationen<br />

zur Außenwirtschaft<br />

Hervorragende Noten erhalten<br />

die „Außenwirtschaftsinforma-<br />

<strong>FaxAbruf</strong><br />

(02 51) 707-401<br />

Unter dieser Faxnummer<br />

erhalten Sie den<br />

Aufnahmebogen für<br />

die Unternehmensberaterdatenbank<br />

der IHK<br />

Münster.<br />

tionen“, die die IHKn Bielefeld,<br />

Düsseldorf, Köln <strong>und</strong> Münster<br />

monatlich per Fax <strong>und</strong> E-Mail<br />

an 6000 Unternehmen versenden.<br />

Das ergab eine aktuelle<br />

Umfrage unter den Lesern der<br />

gleichnamigen IHK-Publikation,<br />

mit der die IHKn das internationale<br />

Geschäft der Unternehmen<br />

unterstützen.<br />

72 Prozent der Unternehmen<br />

vergaben die Note „gut“, acht<br />

Prozent urteilten sogar „sehr<br />

gut“. Nur zwei Prozent der Unternehmen<br />

hielt den kostenlosen<br />

Informationsdienst für<br />

mäßig befriedigend, schlechtere<br />

Noten gab es gar nicht.<br />

Prof. Dr. Bodo Risch, der für<br />

Außenwirtschaft zuständige<br />

Geschäftsführer der IHK Münster:<br />

„Die Industrie- <strong>und</strong> <strong>Handelskammer</strong>n<br />

liefern scheinbar<br />

genau die Informationen, die<br />

von den Unternehmen im<br />

Zuge der Globalisierung nachgefragt<br />

werden.“<br />

Nach der repräsentativen Meinung<br />

der 350 antwortenden<br />

Firmen waren besonders nützlich:<br />

Zoll- <strong>und</strong> Außenwirtschaftsrecht,<br />

Ländernotizen,<br />

Veranstaltungshinweise sowie<br />

Internetadressen des Monats.<br />

Besonderer Vorteil der R<strong>und</strong>schreiben<br />

aus Sicht der Firmen:<br />

Die Informationen sind klar<br />

<strong>und</strong> übersichtlich gegliedert<br />

sowie kurz zusammengefasst.<br />

„Man muss es in einer Minute<br />

lesen können“, gab Risch die<br />

Anforderung eines Unternehmers<br />

wieder. Die „Außenwirtschaftsinformationen“<br />

können<br />

kostenlos abonniert werden bei<br />

der IHK Münster, Tel. (02 51)<br />

707-285; E-Mail: glass@muenster.ihk.de.


TELEKOMMU-<br />

NIKATION<br />

MULTIMEDIA<br />

Passwörter zu leicht<br />

zu erraten<br />

....<br />

Das erfolgreiche Eindringen in<br />

fremde Computersysteme beginnt<br />

für den Cracker am komfortabelsten,<br />

wenn er sein technisches<br />

Arsenal gar nicht erst<br />

einsetzen muss. Das ist dann<br />

der Fall, wenn er als zugelassener<br />

Anwender posieren kann,<br />

weil dessen Passwort zu leicht<br />

zu erraten ist. Laut einer Meldung<br />

vom ZDF.MSNBC ist dies<br />

noch immer viel zu häufig der<br />

Fall. Zitiert wird eine Studie,<br />

wonach der richtige Name des<br />

Anwenders noch immer die<br />

Rangliste der Kennwörter anführt,<br />

gefolgt von Namen aus<br />

seinem Umfeld (Partner, Kind,<br />

Haustier usw.). Sehr beliebt ist<br />

es demnach auch, als Passwort<br />

schlicht das englische „password“<br />

zu verwenden.<br />

....<br />

18,3 Millionen Deutsche<br />

nutzen das Internet<br />

18,3 Millionen Erwachsene in<br />

Deutschland nutzen inzwischen<br />

das Internet. Zu diesem<br />

Ergebnis kommen nach einem<br />

Bericht des Online-Newstickers<br />

„ZD-Net“ zwei von der<br />

ARD/ZDF-Medienkommission<br />

beauftragte Studien. Damit<br />

seien 28,6 Prozent der Bevölkerung<br />

ab 14 Jahren online, 63<br />

Prozent mehr als 1999, so „ZD-<br />

Net“. Stammklientel seien<br />

nach wie vor die formal Hochgebildeten<br />

<strong>und</strong> Jüngeren: 86<br />

Prozent der Akademiker <strong>und</strong><br />

47 Prozent der 14- bis 39-Jährigen<br />

nutzten das Internet.<br />

Nachrichtenflut macht<br />

Managern zu schaffen<br />

....<br />

Neun von zehn Internetnutzern<br />

klagen nach einer Umfrage<br />

der Mummert + Partner<br />

Unternehmensberatung über<br />

unerwünschte E-Mails. Besonders<br />

ärgern sich diejenigen, die<br />

das Netz sehr intensiv nutzen.<br />

Manager leiden laut Mummert<br />

+ Partner besonders häufig unter<br />

überflüssigen E-Mails – oder<br />

sie bekommen Anfragen, für<br />

die sie nicht zuständig sind.<br />

Nach Einschätzung der Unter-<br />

nehmensberatung bearbeiten<br />

Manager durchschnittlich 30<br />

bis 100 Nachrichten pro Tag.<br />

Mehr: www.mummert.de/<br />

deutsch/press/a_press_info/<br />

001109.html.<br />

....<br />

Mehr Geschwindigkeit –<br />

mehr E-Commerce<br />

Nach einer Meldung von akademie.de<br />

hängt eine Ausweitung<br />

des Internet-Handels vor<br />

allem auch mit der Übertragungsgeschwindigkeit<br />

im Netz<br />

zusammen. Der Informationsdienst<br />

zitiert eine amerikanische<br />

Untersuchung, wonach<br />

schnelle Breitbandanschlüsse<br />

einen neuen Boom mit sich<br />

bringen werden. Verbraucher,<br />

die über einen solchen Zugang<br />

zum Web verfügten, würden<br />

im Jahr 2005 r<strong>und</strong> 20mal mehr<br />

für Online-Shopping ausgeben<br />

als bislang.<br />

....<br />

Telejobservice im Internet<br />

Die „Internetbörse für Telearbeit“<br />

macht durch eine einfache<br />

<strong>und</strong> schnelle Vermittlung<br />

von Arbeitsplätzen <strong>und</strong><br />

Arbeitskapazitäten über das Internet<br />

den Weg frei für mehr<br />

Beschäftigung.<br />

TELEKOMMUNIKATION<br />

<strong>FaxAbruf</strong><br />

(02 51) 707-411<br />

Unter dieser Faxnummer<br />

erhalten Sie aktuelle Informationen<br />

zum Thema „electronic<br />

commerce“.<br />

Arbeitgeber <strong>und</strong> Arbeitnehmer,<br />

die eine Beschäftigung im Rahmen<br />

von Telearbeit anbieten<br />

bzw. suchen, können seit Mai<br />

1999 das kostenlose <strong>und</strong> attraktive<br />

Agebot des „Telejobservice“<br />

im Internet nutzen. Die<br />

Internetbörse www.telejobservice.de<br />

bietet über 1500 qualifizierte<br />

Arbeitskräfte an.<br />

Telefonzellen mit<br />

Online-Zugang<br />

....<br />

Nach Plänen der Deutschen Telekom<br />

(www.telekom.de) wird<br />

die gute alte Telefonzelle schon<br />

bald der Vergangenheit angehören.<br />

Abgelöst werden<br />

könnte sie durch eine modernere<br />

Variante, den sogenannten<br />

„Telekiosken“ <strong>und</strong> „Telesäulen“,<br />

an denen Nutzer auch<br />

surfen sowie E-Mails <strong>und</strong> SMS-<br />

Nachrichten verschicken könen.<br />

wirtschaftsspiegel 1 · 2001 55


UMWELT<br />

SCHUTZ<br />

Strompool als<br />

Adressensammlung<br />

....<br />

Die Versorger wollen die Strompreise<br />

wieder erhöhen – die Industrie-<br />

<strong>und</strong> <strong>Handelskammer</strong>n<br />

halten dagegen. In einer Informationsinitiative<br />

bietet die<br />

IHK vor allem kleinen <strong>und</strong><br />

mittleren Unternehmen eine<br />

Anstoßberatung, damit sie als<br />

Stromk<strong>und</strong>en günstigere Stromversorgungsverträge<br />

mit sinkenden<br />

Strompreisen <strong>und</strong> niedrigen<br />

Durchleitungsentgelten<br />

aushandeln oder Strom-Einkaufskonsortien<br />

aufbauen können.<br />

Für eine vertiefende Beratung<br />

hat die IHK-Organisation<br />

den „Strom-Berater/Händler-<br />

Pool“ geschaffen. Er ist eine<br />

Sammlung von Berater-/Händler-Adressen.<br />

Hier erhalten interessierte<br />

Stromk<strong>und</strong>en wichtige<br />

Hinweise <strong>und</strong> Tipps für<br />

den Stromeinkauf. Die Broschüre<br />

„Strompool“ liegt nun<br />

in der 6. komplett überarbeiteten<br />

<strong>und</strong> stark erweiterten Auflage<br />

vor.<br />

Die DIHT-Broschüre „Strompool“<br />

(A 4, 105 Seiten) ist zum<br />

Preis von 20 Euro (39,12 DM)<br />

zu beziehen bei der IHK Münster,<br />

Informations- <strong>und</strong> Service-<br />

Zentrum (ISZ), Telefon (02 51)<br />

707-100, Telefax (02 51) 707-<br />

368.<br />

56 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />

UMWELTSCHUTZ<br />

BÜCHER<br />

<strong>FaxAbruf</strong><br />

(02 51) 707-410<br />

Unter dieser Faxnummer<br />

können Sie die Angebote<br />

<strong>und</strong> Nachfragen der<br />

Recyclingbörse abrufen.<br />

....<br />

Ökologischer Nutzen mit<br />

ökonomischen Erfolg<br />

Für mehr als 300 Betriebe in<br />

Deutschland <strong>und</strong> Österreich<br />

geht die Rechnung bereits auf:<br />

Sie sparen Energie <strong>und</strong> Ressourcen<br />

ein, produzieren weniger<br />

Abfall <strong>und</strong> Emissionen, reduzieren<br />

so die laufenden Kosten<br />

<strong>und</strong> steigern ihre Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Geschafft haben<br />

sie es mit Hilfe von Ökoprofit,<br />

einem Programm zum betrieblichen<br />

Umweltschutz, bei dem<br />

Kammern, Kommunen <strong>und</strong><br />

Unternehmen eng zusammenarbeiten.<br />

Die Erfolgsbilanzen<br />

haben die Verantwortlichen<br />

auch in Münster überzeugt.<br />

Der Startschuss für „Ökoprofit<br />

Münster – Umweltschutz mit<br />

Gewinn für Betriebe“ fällt. Mit<br />

dieser Aktion soll gerade der<br />

Dialog mit kleinen <strong>und</strong> mittleren<br />

Betrieben vorangetrieben<br />

werden. IHK Münster, Wirtschaftsförderung<br />

<strong>und</strong> Umweltamt<br />

der Stadt Münster sowie<br />

die Handwerkskammer bringen<br />

das auf ein Jahr angelegte Projekt<br />

auf den Weg. Entwickelt<br />

wurde Ökoprofit in Österreich<br />

von der Stadt Graz in Kooperation<br />

mit der Technischen Universität.<br />

BÜCHER<br />

Dr. Jobst-Hubertus Bauer,<br />

Dr. Ulrich Baeck, Dr. Doris-Maria<br />

Schuster: Scheinselbständigkeit,<br />

Kriterien <strong>und</strong> Auswege,<br />

Richard Boorberg Verlag, Stuttgart,<br />

2000, 312 Seiten, 68 DM,<br />

ISBN 3-415-02602-7<br />

....<br />

Seit gut zwei Jahren beschäftigt das<br />

Thema „Scheinselbstständigkeit“ die<br />

Öffentlichkeit. Heftig kritisiert wurde<br />

das Gesetz zu „Korrekturen in der Sozialversicherung<br />

<strong>und</strong> zur Sicherung<br />

der Arbeitnehmerrechte“ bereits, bevor<br />

es am 1. Januar 1999 in Kraft trat.<br />

Am 12. November 1999 folgte dann<br />

ein Korrekturgesetz, das unter anderem<br />

Verfahrenserleichterungen <strong>und</strong><br />

Amnestieregelungen enthält. Auch ist<br />

die Definition des „arbeitnehmerähnlichen<br />

Beschäftigten“ präzisiert worden,<br />

ferner wurde die Möglichkeit<br />

ausgedehnt, sich von der Versicherungspflicht<br />

befreien zu lassen. Die<br />

Autoren haben diese Neuregelungen<br />

zum Anlass genommen, um aus Praktikersicht<br />

alle wesentlichen arbeits-,<br />

sozialversicherungs-, steuer- <strong>und</strong> strafrechtlichen<br />

Fragen zu behandeln, die<br />

mit der Scheinselbstständigkeit zusammenhängen.<br />

Detailliert werden<br />

die einschlägigen sozialversicherungsrechtlichen<br />

Regelungen dargestellt.<br />

Dabei liegt das besondere Augenmerk<br />

auf Fristen, Verfahrensfragen, Meldepflichten<br />

<strong>und</strong> Auskunftsansprüche.<br />

Die Autoren geben dem Leser nicht<br />

nur rechtliche, sondern auch taktische<br />

Ratschläge für den Umgang mit<br />

Auftraggebern, Auftragnehmern <strong>und</strong><br />

Behörden. Dazu werden Alternativmodelle<br />

beleuchtet. Tipps zur richtigen<br />

Vertragsgestaltung, Beispiele, Muster<br />

<strong>und</strong> Checklis-ten r<strong>und</strong>en das<br />

Buch ab.<br />

Günther Matthes, Gefahrgut-<br />

Fibel Straße, 3. Auflage 2000,<br />

402 Seiten, 58,00 DM, ecomed<br />

verlagsgesellschaft AG &<br />

Co. KG, 86887 Landsberg, Fax<br />

0 81 91 / 1 25 - 4 92,<br />

ISBN 3-609-66383-9<br />

....<br />

Die „Gefahrgut-Fibel Straße“ – erschienen<br />

im ecomed verlag – soll dem<br />

Anwender der Gefahrgutvorschriften<br />

als Leitfaden durch die Vielzahl von<br />

Vorschriften, Ausnahmen <strong>und</strong> Richtlinien<br />

sowie als Nachschlagewerk dienen.<br />

Neben den eigentlichen Gefahrgutvorschriften<br />

stellt der Autor andere<br />

relevante Regelungen vor, die der<br />

Gefahrgutbeauftragte bei seiner Tätigkeit<br />

berücksichtigen muss. Hinweise<br />

zur praktischen Ausübung wie Kontrolle,<br />

Überwachung, Schulung sowie<br />

Beispiele aus Schulungsalltag <strong>und</strong> betrieblicher<br />

Praxis geben hilfreiche<br />

Tipps.<br />

Dr. Karl-Heinz Ohrbach, Wörterbuch<br />

des Arbeitsschutzes,<br />

Deutsch-Englisch/Englisch-<br />

Deutsch, Hardcover, 688 Seiten,<br />

98,00 DM, ecomed verlagsgesellschaft<br />

AG & Co. KG,<br />

86887 Landsberg, Fax 0 81 91/<br />

1 25 - 4 92,<br />

ISBN 3-609-68790-8<br />

....<br />

In dem neuen „Wörterbuch des Arbeitsschutzes“<br />

sind mehr als 28 000<br />

Einzelbegriffe sowie häufig benutzte<br />

Phrasen aus dem Bereich des Arbeitsschutzes<br />

zweisprachig wiedergegeben.<br />

Es enthält Angaben zur Einschätzung<br />

von Risiken aus dem Bereich der Herstellung,<br />

Verwendung, Weiterverarbeitung<br />

<strong>und</strong> dem Umgang mit Stof-<br />

fen, R- <strong>und</strong> S-Sätze, Einträge im Hinblick<br />

auf Unfallgefahren, Unfallsicherheit<br />

<strong>und</strong> Betriebssicherheit. Auch wesentliche<br />

Angaben zur Arbeitsplatzanalytik<br />

<strong>und</strong> zur Probenahme sind zu<br />

finden.<br />

Günther Matthes, Mitarbeiterschulung<br />

Gefahrgut, Broschüre,<br />

162 Seiten, Format<br />

DIN A 4, 58,00 DM, ecomed<br />

verlagsgesellschaft AG &<br />

Co. KG, 86887 Landsberg, Fax<br />

0 81 91 / 1 25 - 4 92,<br />

ISBN 3-609-68820-3<br />

....<br />

Die Einhaltung der Vorschriften bei<br />

der Beförderung gefährlicher Güter ist<br />

vor allem davon abhängig, wie sie<br />

verstanden <strong>und</strong> ob sie von den einzelnen<br />

Mitarbeitern richtig angewendet<br />

werden. Die vorliegende Neuerscheinung<br />

„Mitarbeiterschulung Gefahrgut“<br />

aus der ecomed verlagsgesellschaft<br />

unterstützt Mitarbeiter eines<br />

Unternehmens, die – wie auch immer<br />

– mit der Beförderung gefährlicher<br />

Güter beschäftigt sind, beim Verständnis<br />

<strong>und</strong> bei der richtigen Anwendung<br />

der gegebenen Vorschriften.<br />

Hagen Prühs, GmbH-Geschäftsführer,<br />

2. Auflage, Verlag für<br />

Steuern, Recht <strong>und</strong> Wirtschaft,<br />

Bonn 2000, 203 Seiten, ISBN<br />

3-923763-66-2, 49,80 DM.<br />

....<br />

Durchblick im Gesetzesdschungel: das<br />

brauchen GmbH-Geschäftsführer, deren<br />

Rechte <strong>und</strong> Pflichten in zahlreichen<br />

verschiedenen Gesetzen verankert<br />

sind. GmbH-Gesetz, Handelsgesetzbuch<br />

<strong>und</strong> Bürgerliches Gesetzbuch<br />

sind nur drei der unterschiedlichen<br />

Quellen, aus denen die Informationen<br />

zusammengesucht werden<br />

müssen. Übersichtlich zusammengefasst<br />

präsentiert nun Hagen Prühs die<br />

100 wichtigsten Rechte <strong>und</strong> Pflichten<br />

eines GmbH-Geschäftsführers. Von A<br />

wie Abberufung bis Z wie zustimmungsbedürftige<br />

Geschäfte fasst der<br />

Autor alles Wissenswerte zum Thema<br />

in 100 Beiträgen zusammen. Einfach<br />

zum Nachschlagen <strong>und</strong> in verständlicher<br />

Sprache formuliert, informiert<br />

das Stichwortverzeichnis den GmbH-<br />

Praktiker schnell <strong>und</strong> umfassend.<br />

Dem Verzeichnis voran steht eine<br />

Darstellung der Position des GmbH-<br />

Geschäftsführers im Spannungsfeld<br />

zwischen Gesellschaft, Gesellschaftern<br />

<strong>und</strong> Gesellschaftsgläubigern.<br />

Nicht nur als Informationsquelle,<br />

auch als Verhaltensleitfaden will sich<br />

das Nachschlagewerk verstanden wissen.<br />

Denn der sichere, rechtlich einwandfreie<br />

Umgang mit Geschäftsgläubigern,<br />

Gesellschaftern, Geschäftsführerkollegen,<br />

den Arbeitnehmern der<br />

Gesellschaft sowie öffentlichen Institutionen<br />

wird durch die Kenntnis der<br />

wichtigsten Gesetze <strong>und</strong> Bestimmungen<br />

erleichtert.


BETEILIGUNGS<br />

BÖRSE<br />

Bei Interesse an einer Kontaktaufnahme<br />

bitten wir um entsprechende<br />

Zuschrift unter Angabe der jeweiligen<br />

Chiffre-Nr. an: Industrie- <strong>und</strong> <strong>Handelskammer</strong><br />

zu Münster, Christel Elfering,<br />

Postfach 40 24, 48022 Münster, Tel.:<br />

(02 51) 707-337, Fax: (02 51) 707-324,<br />

E-Mail: elfering@muenster.ihk.de<br />

Angebote<br />

....<br />

Wir sind ein junges Internet-Magazin<br />

(ca. 20-seitig, Umfeld Münster) aus<br />

den Bereichen Kultur, Veranstaltungen,<br />

Musik etc. mit funktionstüchtigem<br />

Online-Redaktionssystem (Passwort-Zugang)<br />

<strong>und</strong> komplettem Konzept<br />

(Preislisten für Bannerwerbung,<br />

Werbeprospekte etc.) <strong>und</strong> suchen: beteiligten<br />

Finanzierer zur Vermarktung,<br />

ggf. einen Käufer, auf dessen Wunsch<br />

ein Umbau der Inhalte durchgeführt<br />

werden kann (andere Stadt etc.).<br />

MS 00017 B<br />

Bildhauer/Hersteller individueller<br />

Urnen <strong>und</strong> Bestattungs-Dekorationen<br />

sucht stille Teilhaber. MS 00019 B<br />

Junges Unternehmen aus dem Bereich<br />

Veranstaltungsservice sucht Risiko-<br />

Kapitalgeber in stiller Beteiligung.<br />

MS 00033 B<br />

Handelsagentur (8 Handelsvertreter)<br />

für medizinisch-technische Produkte<br />

(Objekteinrichtungen, Schutzsysteme,<br />

Messgeräte, Pflegeartikel), tätig in<br />

NRW seit 1998, sucht stille Teilhaber<br />

zur Verbesserung der Eigenkapitalsituation.<br />

MS 00034 B<br />

Bereits gut etablierter junger naturheilk<strong>und</strong>lich-medizinischerFachverlag<br />

(mit Vertriebsgesellschaft) sucht<br />

aktiven oder passiven Kapitalgeber für<br />

Produktion <strong>und</strong> Vertrieb eines pflanzlichen<br />

„Viagras“ sowie eines Präparates<br />

gegen androgenetischen Haarausfall.<br />

MS 00038 B<br />

<strong>FaxAbruf</strong><br />

(02 51) 707-410<br />

Unter dieser Faxnummer<br />

können Sie die Angebote<br />

<strong>und</strong> Nachfragen der<br />

Recyclingbörse abrufen.<br />

Suche seriöse deutsche Geschäftspartner<br />

mit 50-prozentiger Beteiligung für<br />

die Gründung einer Schokoladenfabrik<br />

in der Türkei. Gr<strong>und</strong>stück <strong>und</strong><br />

Haselnussfelder sind vorhanden.<br />

MS 00045 B<br />

Etabliertes Unternehmen aus dem Bereich<br />

Leasing sucht für einen stetig<br />

wachsenden Markt zwecks Ausbau der<br />

Vertriebsstruktur Kapital; Partner, die<br />

aktiv mitarbeiten oder sich still beteiligen.<br />

Eine 100-prozentige Verlustzuweisung<br />

in Höhe der Einlage ist möglich.<br />

MS 00039 B<br />

Kleine GmbH in Münster sucht Junior-Beteiligungspartner<br />

für fertige<br />

Software zur Grob-/Fein- <strong>und</strong> Eckterminplanung<br />

mit Ressourcen-Planung<br />

u. Kapazitäts-Rechnung (nach 3-jähr.<br />

Entwicklung: CeBIT-Neuheit 1999).<br />

Der Software-Umfang kann nach Kontakt-Aufnahme<br />

im Internet eingesehen<br />

werden. MS 00048 B<br />

Für die Errichtung einer Erlebnisspielhalle<br />

für Kinder im Kreis Steinfurt wird<br />

ein stiller Teilhaber gesucht.<br />

MS 00065 B<br />

Existenzgründer(Maschinenbaumeister,<br />

TBW) sucht Fremdkapital als stille<br />

Beteiligung für den Aufbau eines neuen<br />

Unternehmens im Bereich der Laserbearbeitung<br />

mit hohem Wachstum.<br />

MS 00070 B<br />

Abfüllbetrieb Sand, Kies, Katzenstreu,<br />

1. Investitionsstufe in neu errichteter<br />

Halle, ca. 600 qm, abgeschlossen,<br />

gute Marktchancen bei lebhafter<br />

Nachfrage, gibt 52,5 % seines<br />

GmbH-Kapitals v. 150 000 DM an Interessenten<br />

ab. Gut geeignet für vertriebsorientierte<br />

Kaufleute. Preis: Verhandlungssache.<br />

MS 00091 B<br />

Gesucht werden Teilhaber <strong>und</strong>/oder<br />

Investoren! Wir betreuen Künstler/<br />

-innen vornehmlich aus den Bereichen<br />

Gesang, Tanz <strong>und</strong> Schauspiel<br />

<strong>und</strong> produzieren kommerzielle Musiktitel<br />

(Singles, Alben, Filmmusik)<br />

mit dem Ziel der Veröffentlichung bei<br />

Plattenfirmen der Industrie. Bei der<br />

Suche nach Talenten sollen besonders<br />

Künstler/-innen aus der Region Münster<br />

Berücksichtigung finden.<br />

MS 00092 B<br />

Junges Unternehmen aus dem Münsterland<br />

im Bereich EDV, gut eingeführt,<br />

mit festem K<strong>und</strong>enstamm,<br />

sucht Investor zur Verbesserung der<br />

Eigenkapitallage. Übernahme <strong>und</strong> Kooperation<br />

möglich. MS 00098 B<br />

Stark expandierendes, junges Unternehmen<br />

mit Umsatzzuwächsen von<br />

100 Prozent <strong>und</strong> entsprechender Ertragsentwicklung<br />

sucht Beteiligungskapital<br />

zur weiteren Expansion. Unsere<br />

Leistungen umfassen den Vertrieb<br />

<strong>und</strong> Hestellung von Druckerzeugnissen<br />

aller Art <strong>und</strong> zugehörigen<br />

Dienstleistungen, wie z. B. Mailingversand.<br />

Wir vertreiben unsere Produkte<br />

<strong>und</strong> Dienstleistungen b<strong>und</strong>esweit.<br />

MS 00106<br />

Etabliertes Unternehmen mit festem<br />

K<strong>und</strong>enstamm aus dem Münsterland<br />

im Bereich Dienstleistung (Wasserspender)<br />

sucht für stetig wachsenden<br />

Markt zwecks Ausbau der Vertriebs-<br />

BETEILIGUNGSBÖRSE<br />

wirtschaftsspiegel 1 · 2001 57


struktur einen Investor (stille oder aktive<br />

Beteiligung). Absicherung durch<br />

Einlagenerhöhung in der KG.<br />

MS 00118 B<br />

Junges aufstrebendes Unternehmen im<br />

EDV-Handelsbereich mit großem<br />

K<strong>und</strong>en- <strong>und</strong> Interessentenstamm<br />

sucht zur Erweiterung der Unternehmensbereiche<br />

Kapitalbeteiligung.<br />

Übernahme oder Zusammenarbeit<br />

möglich. MS 00121 B<br />

Anzeigenannahmeschluss für die<br />

Januarausgabe ist der 10. Januar<br />

2001.<br />

Bei Interesse an einer Kontaktaufnahme<br />

bitten wir um entsprechende<br />

Zuschrift unter Angabe der jeweiligen<br />

Chiffre-Nr. an: Industrie- <strong>und</strong> <strong>Handelskammer</strong><br />

zu Münster, Christel Elfering,<br />

Postfach 40 24, 48022 Münster, Tel.:<br />

(02 51) 707-337, Fax: (02 51) 707-324,<br />

E-Mail: elfering@muenster.ihk.de.<br />

Die b<strong>und</strong>esweite Existenzgründungsbörse<br />

ist online über Internet abrufbar.<br />

Die Internet-Adresse lautet: www.<br />

change-online.de.<br />

Angebote<br />

....<br />

Seit der letzten Ausgabe sind Angebote<br />

aus folgenden Branchen hinzugekommen.<br />

Die vollständigen Anzeigentexte<br />

können Sie jederzeit unter der<br />

Faxnummer (02 51) 707-408 abrufen.<br />

– EH (Kindermode <strong>und</strong> Spielwaren)<br />

in Münster-City sucht Nachfolger.<br />

– Friseurgeschäft in Münster zu verkaufen.<br />

– Bier-Café in Münster, Innenstadtlage,<br />

zu übergeben.<br />

– Zertifizierte Autoverwertung, Kreis<br />

Recklinghausen, zu verpachten.<br />

– Fachgeschäft für Spielwaren im<br />

nördl. Ruhrgebiet (Fußgängerzone)<br />

zu verkaufen.<br />

– Kleine, kreative Werbeagentur im<br />

Kreis Warendorf sucht akt. Teilhaber<br />

für den Bereich K<strong>und</strong>enberatung/-neuakquisition.<br />

– Gardinenfachgeschäft, alteingesessen,<br />

nördl. Ruhrgebiet, City<br />

(Fußgängerzone), abzugeben.<br />

– Tischlerei im Kreis Warendorf<br />

abzugeben.<br />

– Telekommunikationsgeschäft in<br />

Münster zu verkaufen.<br />

– DOB-Fachgeschäft mit eigener<br />

Änderungsschneiderei im nördl.<br />

Ruhrgebiet sucht Nachfolger.<br />

58 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />

EXISTENZGRÜNDUNGSBÖRSE<br />

KOOPERATION<br />

EXISTENZ<br />

GRÜNDUNGS<br />

BÖRSE<br />

– IT-Unternehmen sucht finanzstarken,<br />

aktiven Teilhaber zur<br />

weiteren Expansion.<br />

– Einzel- <strong>und</strong> Großhandel mit Eiern<br />

<strong>und</strong> Frischgeflügel im Raum<br />

Gelsenkirchen <strong>und</strong> Essen aus<br />

Altersgründen abzugeben.<br />

– Floristik-Boutique in Ia-Lage MS-<br />

Stadtteil abzugeben.<br />

Nachfragen<br />

....<br />

Kaufmann, 31 J., sucht Lotto/Toto-/<br />

Zeitschriften-/Tabakwarengeschäft o. ä.<br />

ab 2002 oder später zur Übernahme<br />

zwecks Vollexistenz. Diskretion wird<br />

zugesichert. MS-EX N 00294-12<br />

Steinmetzmeister/Steintechniker<br />

sucht aktive Beteiligung/Übernahme<br />

an einem Natursteinbetrieb im Rahmen<br />

einer Existenzgründung im Raum<br />

Münsterland/Ruhrgebiet. Kein reiner<br />

Grabmalbetrieb, Schwerpunkt Bau/Innenausbau.<br />

MS-EX N 00297-12<br />

Elektro-/Elektronikunternehmen,<br />

Aktiengesellschaft, Standort NW, sucht<br />

Beteiligung (ggf. Übernahme) an kleinerem<br />

innovativen Elektronikfertigungsunternehmen<br />

mit den Produktlinien<br />

Sensoren für Weg, Druck, Temperatur,<br />

Niveau. MS-EX N 00298-12<br />

Dipl.-Betriebswirt, 40 J., erfahrener<br />

Praktiker mit technischem Verständnis,<br />

sucht mittelständisches Unternehmen<br />

zwecks Beteiligung/Nachfolgeregelung<br />

oder langfristige Übernahme<br />

im Raum Münsterland.<br />

MS-EX N 00307-12<br />

Werbeallro<strong>und</strong>erin, 36 Jahre (Marketing,<br />

Werbung, PR) sucht aktive Beteiligung<br />

an Werbeagentur, Unternehmen<br />

oder Verlag.<br />

MS-EX N 00315-12<br />

Dipl.-Kfm. sucht Maschinenbaubetrieb<br />

(allg. Maschinenbau/Sonderfertigung/Förderanlagen/Ersatzteilversorgung/Wartung)<br />

mit 10–80 Beschäftigten<br />

im IHK-Bezirk Münster oder Arnsberg.<br />

Langjährige internationale Vertriebserfahrung<br />

in leitender Position<br />

im After-Sales-Service-Bereich vorhanden.<br />

MS-EX N 01004-01<br />

Kaufmann, 32 Jahre, sucht Gründungs-/Kooperationspartner<br />

für Unternehmen<br />

aus Handwerk, Industrie<br />

oder Dienstleistung, evtl. auch akt. Beteiligung.<br />

Ich verfüge über perfekte<br />

kaufmännische, EDV-/Internet-Kenntnisse<br />

<strong>und</strong> kann im Bereich der Neuk<strong>und</strong>enakquisition<br />

sehr gute Ergebnisse<br />

vorweisen. Ich verfüge über<br />

Branchenkenntnisse aus der Stahlverarbeitung,<br />

bin jedoch nicht branchengeb<strong>und</strong>en.<br />

Wünschenswert wäre eine<br />

Kooperation oder Gründung mit Interessenten<br />

aus allen Bereichen.<br />

MS-EX N 01005-01<br />

Betriebswirt (IHK), EDV- u. Organisations-Experte,<br />

sucht aktive Beteiligung<br />

als Partner an klein- bis mittelständischemHandels-/Dienstleistungs-/Produktionsunternehmen<br />

oder Handwerksbetrieb<br />

zwecks langfristiger<br />

Übernahme im Raum Münsterland.<br />

Bin Fachkaufmann für Organisation,<br />

Personalfachkaufmann <strong>und</strong> Ausbilder<br />

sowie techn. Kaufmann mit mehrjähriger<br />

Führungserfahrung.<br />

MS-EX N 01012-01<br />

Geschäftsführer einer Niederlassung<br />

für Kunststoffrohstoffe sucht zwecks<br />

Übernahme/akt. Beteiligung Unternehmen<br />

im Raum Ruhrgebiet. Erfahrungen<br />

in Vertrieb, Marketing, Kalkulation,<br />

Controlling, Personalführung,<br />

Vertriebsleitung, Spritzguss <strong>und</strong> Halbzeuge;<br />

gute K<strong>und</strong>enkontakte sind vorhanden.<br />

MS-EX N-01014-01<br />

Suche zwecks Übernahme/akt. Beteiligung<br />

Produktionsunternehmen der<br />

Branchen Lebensmittel/Fleisch <strong>und</strong><br />

Wurst, Farben/Lacke, Chemie, Metalle.<br />

Erfahrungen im kfm. Bereich,<br />

Controlling, Sanierung, Strategie,<br />

EDV sind vorhanden.<br />

MS-EX N 01017-01<br />

Kunststoff-Formgeber (Meister,<br />

Kunststoff-Kautschuk), 12 J. Berufserfahrung<br />

in Spritzguss, Extrusion, 37 J.,<br />

sucht im Münsterland/Osnabrück<br />

zwecks Übernahme/akt. Beteiligung<br />

kleines Unternehmen (5–10 Beschäftigte)<br />

der Kunststoffverarbeitung (Kautschuk).<br />

MS-EX N 99063-03<br />

Anzeigenannahmeschluss für die<br />

Februarausgabe ist der 10. Januar<br />

2001.<br />

KO<br />

OPERATION<br />

Bei Interesse an einer Kontaktaufnahme<br />

bitten wir um entsprechende<br />

Zuschrift unter Angabe der jeweiligen<br />

Chiffre-Nr. an: Industrie- <strong>und</strong> <strong>Handelskammer</strong><br />

zu Münster, Christel Elfering,<br />

Postfach 40 24, 48022 Münster, Tel.:<br />

(02 51) 707-337, Fax: (02 51) 707-324,<br />

E-Mail: elfering@muenster.ihk.de.<br />

Die b<strong>und</strong>esweite Kooperationsbörse ist<br />

online im Internet abrufbar. Die Internet-Adresse<br />

lautet: http://www.kooperationsboerse.ihk.de<br />

Die Kapazitätenbörse ist Teil der Kooperationsbörse.<br />

Anzeigen für die<br />

Kapazitätenbörse werden nur für das<br />

produzierende Gewerbe veröffentlicht!<br />

Dienstleistung<br />

....<br />

Wir sind ein erfolgreicher Service-<br />

Fachbetrieb im Bereich Verkauf/Reparatur<br />

<strong>und</strong> Wartung von Maschinen<br />

der Druckvorstufe <strong>und</strong> von Industriemaschinen.<br />

Wir suchen zum Ausbau<br />

unseres Betriebes (Vertrieb <strong>und</strong><br />

Service) Übernahme von elektronischen/mechanischen<br />

Systemen aller<br />

Art; b<strong>und</strong>esweit. MS 00113 D<br />

Innovatives Unternehmen bietet Kooperation<br />

im Bereich Elektronikentwicklung<br />

(Hard- <strong>und</strong> Software) sowie<br />

Automatisierungstechnik. Schwerpunkte:<br />

Elektroschaltpläne, Herstellung<br />

<strong>und</strong> Vertrieb von Leiterplatten,<br />

elektronische Baugruppen, Baugruppenmontage,<br />

Gerätefertigung <strong>und</strong><br />

Kleinserienfertigung. MS 00114 D<br />

Dienstleistungs- <strong>und</strong> Beratungsunternehmen<br />

der Computerbranche<br />

sucht Kooperationspartner, für die wir<br />

(Teil-)Projekte im Bereich der Anwendungsentwicklung<br />

(Datenbanken, allgemeine<br />

Anwendungen, Webapplikationen<br />

etc.) übernehmen können.<br />

MS 00115 D<br />

Unternehmen der Computerbranche<br />

sucht Kooperationspartner in den Bereichen<br />

Vertrieb/Marketing, die unsereeigeneSoftware,Warenwirtschafts-<br />

Systeme für die Kfz- bzw. Landmaschinenbranche<br />

<strong>und</strong> unsere Dienstleistungen<br />

b<strong>und</strong>esweit vertreiben.<br />

MS 00116 D<br />

Architekturbüro aus NRW sucht Statiker/-in,<br />

der/die sich selbständig machen<br />

möchte. Gefordert werden selbständiges<br />

Arbeiten, CAD-Kenntnisse;<br />

geboten werden Zusammenarbeit in<br />

einer GmbH, laufende Aufträge, Büroorganisation.<br />

MS 00117 D<br />

Sprachschule in Innenstadtlage<br />

Münster (Mauritzstraße) bietet Bürogemeinschaft<br />

in vorhandenen 120 m 2<br />

zum nächstmöglichen Termin an.<br />

MS 01007 D<br />

Gesucht wird ein Unternehmen mit<br />

Kompetenz <strong>und</strong> Kapazität auf den<br />

Gebieten Hardware-Entwicklung<br />

elektronischer Schnittstellen zur Übertragung<br />

digitalisierter Messdaten auf/<br />

von Energieleitungen (MODEMs) sowie<br />

deren Software-Einbindung. Feldbus-Erfahrungen<br />

wären hilfreich. Geboten<br />

wird Mitarbeit in einem Entwicklungsprojekt<br />

von nachrüstbaren<br />

Ausfall-Früherkennungssystemen für<br />

die Großchemie. Die Gestaltung einer<br />

aktiven Beteiligung zur späteren weltweiten,<br />

sehr aussichtsreichen Vermarktung<br />

kann verhandelt werden.<br />

MS 01009 D<br />

Fullservice-Internetagentur sucht<br />

Kooperationspartner für den Printbereich<br />

im Raum MS/OS. MS 00109 D<br />

Handel<br />

....<br />

Kleines Textilgeschäft (Spezialgrößen)<br />

möchte Angebot erweitern/<br />

verändern <strong>und</strong> sucht Geschäftspartnerin<br />

mit ähnlichem oder ergänzendem<br />

Waren- <strong>und</strong> Leistungsangebot. Sie<br />

kann sowohl aus dem Handel als auch<br />

aus dem Handwerk kommen.<br />

MS 01001 H<br />

Junges Handelsunternehmen aus dem<br />

Bereich Medizintechnik/medizinisches<br />

Einwegmaterial sucht selbstständige<br />

Handelsvertreter im Raum<br />

Münster <strong>und</strong> Ruhrgebiet. MS 01004 H


<strong>FaxAbruf</strong><br />

(02 51) 707-415<br />

Aktuelle Konditionen der<br />

wichtigsten öffentlichen<br />

Finanzierungshilfen für<br />

Existenzgründer <strong>und</strong><br />

Finanzierungsbeispiele<br />

erhalten Sie unter dieser<br />

<strong>FaxAbruf</strong>-Nummer.<br />

Global stark expandierendes Networkteam<br />

sucht erfolgsorientierte<br />

freischaffende Handelsvertreter im Bereich<br />

Telekommunikation <strong>und</strong> Energieversorgung<br />

(Franchisesystem). Unsere<br />

Produkte werden europaweit sowie<br />

in Kanada <strong>und</strong> Amerika vertrieben.<br />

MS 010005 H<br />

Spezialhandelshaus für Anlasser<br />

<strong>und</strong> Lichtmaschinen im Bereich<br />

Pkw-/Lkw-Baumaschinen mit Sitz<br />

im Ruhrgebiet sucht Kooperationspartner<br />

in verschiedenen B<strong>und</strong>esländern(Kfz-Teilehandel/Handelsvertretung).<br />

MS 01006 H<br />

Lokaler Massivhausvertrieb bietet Kooperation<br />

für ein Internetportal. Neutraler<br />

Name (URL). Know-how vorhanden.<br />

HH-03122000-D<br />

Produktion<br />

....<br />

Unternehmen der Kunststoffformgebung<br />

sucht geeignetes Unternehmen<br />

zur Weiterentwicklung <strong>und</strong> Vervielfältigung<br />

von aus Hartkunststoff in<br />

Gieß- oder Spritztechnik hergestellten<br />

Gebrauchsgegenständen. Es wäre von<br />

Vorteil, wenn Ihr Unternehmen auch<br />

in der Lage wäre, Metallteile einzufügen.<br />

MS 01002 P<br />

Für die Herstellung <strong>und</strong> den Vertrieb<br />

einer gebrauchsmustergeschützten,<br />

verschleißfreien Schaltkettenführung<br />

für die Nabenschaltung am<br />

Fahrrad werden Kooperationspartner<br />

gesucht. MS 01011 P<br />

Für die Herstellung <strong>und</strong> den Vertrieb<br />

eines gebrauchsmustergeschützten<br />

Leichtlauf-Wälzlagers für den Einsatz<br />

als Tretlager im Fahrradbau werden<br />

Kooperationspartner gesucht.<br />

MS 01012 P<br />

Metallverarbeitendes Unternehmen<br />

hat freie Kapazitäten in der Stanztechnik<br />

vom Coil für Klein- <strong>und</strong> Großserienfertigung.<br />

P 443<br />

Wir entwickeln <strong>und</strong> produzieren innovative<br />

Produkte zur Energieeinsparung.<br />

Die Produktpalette befindet<br />

sich im Aufbau <strong>und</strong> besteht z. Z. aus einem<br />

neuen (geschützten) Energiespargerät<br />

für Lampen <strong>und</strong> hat hohe Marktchancen.<br />

Das Gerät wurde bereits im<br />

Fernsehen, R<strong>und</strong>funk <strong>und</strong> in verschiedenen<br />

Presseartikeln vorgestellt. Wei-<br />

tere Module befinden sich in der Planung<br />

bzw. in der Entwicklung. Daher<br />

suchen wir Partner für den internationalen/nationalen<br />

Vertrieb. Bestehende<br />

Kontakte zu Bau- <strong>und</strong> Heimwerkermärkten<br />

<strong>und</strong>/oder Versandhandel etc.<br />

wären von Vorteil. Interessenten bitten<br />

wir bei ihrer Bewerbung um Angaben<br />

zu relevanten Erfahrungen <strong>und</strong><br />

Kontakten. MS 00112 P<br />

Konstrukteure/Konstruktionsbürosmit<br />

Mechatronik-, konventioneller Maschinenbau-Erfahrung,<br />

vorzugsweise<br />

aus der Textilmaschinenbranche gesucht.<br />

Angeboten wird eine langfristige<br />

Zusammenarbeit In Entwicklung,<br />

Konstruktion, Prototyping <strong>und</strong> Serienfertigung,<br />

realisierbare Projekte mit<br />

Know-how <strong>und</strong> weltweiten Vertriebsmöglichkeiten<br />

vorhanden.<br />

KR 6300 P<br />

Gießerei <strong>und</strong> Schlosserei, spezialisiert<br />

in Aluminiumverarbeitung, hat<br />

noch freie Kapazitäten im Schweißereibetrieb.<br />

MS 01012 P<br />

Anzeigenannahmeschluss für die<br />

Februarausgabe ist der 10. Januar<br />

2001.<br />

BEBAUUNGS-<br />

PLÄNE<br />

Gemäß § 2 (6) BBauG bzw. § 3 (2)<br />

BauGB liegen die nachstehend aufgeführten<br />

Bebauungspläne öffentlich<br />

aus. Während der angegebenen Zeit<br />

können bei der zuständigen Gemeinde<br />

Anregungen <strong>und</strong> Bedenken schriftlich<br />

oder mündlich zur Niederschrift vorgebracht<br />

werden.<br />

....<br />

Stadt Greven<br />

Vorhabenbezogener Bebauungsplan<br />

Nr. 83.3 – Telgenkamp – Dorfstraße –<br />

Bebauungsplan Nr. 16.2 – Kleingartenanlage<br />

Maestrup –<br />

Bebauungsplan Nr. 16.1 / 3. Änderung<br />

(Teilaufhebung) – Erholungsbereich<br />

Maestrup –<br />

13. 12. 2000 – 15. 1. 2001<br />

Rathaus der Stadt Greven, Planungsamt,<br />

Zimmer 318, Rathausstraße 6,<br />

48268 Greven<br />

Die IHK empfiehlt, auch die „Öffentlichen<br />

Bekanntmachungen“ in der Tagespresse<br />

zu verfolgen.<br />

KOOPERATION ● BEBAUUNGSPLÄNE<br />

wirtschaftsspiegel 1 · 2001 59

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