FaxAbruf - und Handelskammer Nord Westfalen
FaxAbruf - und Handelskammer Nord Westfalen
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Der Euro rollt. Jetzt aber wirklich <strong>und</strong> in barer Münze. Für eine mittlere<br />
Sparkasse im Münsterland oder in der Emscher-Lippe-Region bedeutet die<br />
bevorstehende Bargeldeinführung zum 1. Januar 2002, Münzgeld mit einem<br />
Gewicht von etwa 180 Tonnen umzutauschen. Das entspricht sieben voll<br />
beladenen Sattelzügen.<br />
Insgesamt müssen in Deutschland knapp 100 000 Tonnen DM-Münzen aus<br />
dem Verkehr gezogen werden, im Gegenzug kommen über 70 000 Tonnen<br />
Euro-Münzen. Für die 2,8 Milliarden Stück Banknoten im Nennwert von 280<br />
Vor der Euro-Welle<br />
LOGBUCH<br />
Milliarden DM gibt es 2,5 Milliarden Euro-Banknoten im Wert von 151 Milliarden<br />
Euro. Dabei beträgt der veranschlagte Zeitraum für die Einschleusung des<br />
neuen Bargeldes gerade mal 20 Wochen, vom 1. September 2001 bis etwa Mitte<br />
Januar 2002.<br />
Angesichts der gewaltigen Mengen<br />
gibt es ein Problem, für das es derzeit<br />
noch keine Lösung gibt: Die B<strong>und</strong>esbank<br />
setzt auf eine frühe Verteilung<br />
des Bargeldes über die Kreditinstitute<br />
an den Handel <strong>und</strong> andere bargeldintensive<br />
Bereiche, um die Umstellungsphase<br />
zu entzerren. Die Adressaten<br />
hingegen haben geringe Anreize, das<br />
Bargeld bei sich einzulagern, müssen<br />
sie doch selbst für die Sicherheit sorgen<br />
<strong>und</strong> dafür auch noch bezahlen.<br />
Damit deutet trotz der generalstabsmäßigen<br />
Planung der B<strong>und</strong>esbank<br />
vieles auf einen großen Bargeld-Crash<br />
hin: Die Werbung <strong>und</strong> Information zum neuen<br />
Bargeld kommt erst im letzten Quartal 2001, um Fälschern<br />
nicht zu früh Tipps zu den Sicherheitsmerkmalen<br />
zu geben. Handel, Gastwirte, Tankstellen <strong>und</strong> Apotheken<br />
hingegen bestellen das Geld so spät wie möglich. Das Kreditgewerbe<br />
ist sich obendrein nicht sicher, wie das vorab verteilte neue<br />
Geld vertraglich zu behandeln ist, <strong>und</strong> schiebt den Ausgabetermin<br />
auch möglichst weit nach hinten. Und einzelne Werttransportunternehmen<br />
sollen bereits angekündigt haben, dass sie spätestens im März verbindliche<br />
Dispositionen für den Bargeldtransport am Jahresende erwarten.<br />
Da die Kapazitäten im Kredit- <strong>und</strong> Transportgewerbe, aber auch im Bereich der<br />
Sicherheitsdienstleistungen, begrenzt sind, wird es zum Jahreswechsel eng mit<br />
dem Bargeld werden. Die IHK wird alles daransetzen, dass sich die gegenläufigen<br />
Interessen möglichst annähern. Trotzdem ist jetzt schon sicher: Kartengeld<br />
war noch nie so wichtig <strong>und</strong> Anschreiben wird wieder modern werden.<br />
Ihre IHK Münster<br />
wirtschaftsspiegel 1 · 2001 1
2 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />
INHALT<br />
Nach einer aktuellen<br />
Umfrage sehen<br />
61 Prozent der mittelständischen<br />
Unternehmen in<br />
strategischen Allianzen<br />
eine wichtige<br />
unternehmerische<br />
Herausforderung.<br />
Der größte Teil<br />
dieser Allianzen beschränkt<br />
sich heute<br />
allerdings auf den<br />
Vertrieb. Dabei sind<br />
Netzwerke in ihrer<br />
gesamten Breite<br />
durchaus in der<br />
Lage, kleine <strong>und</strong><br />
mittlere Unternehmen im internationalen<br />
Wettbewerb entscheidend zu stärken. Über das<br />
IHK-Jahresthema „Vernetzte Wirtschaft –<br />
Strategische Allianzen“ berichtet der<br />
WIRTSCHAFTSSPIEGEL in diesem Jahr regelmäßig.<br />
Seite 6<br />
Gründerwelle dank Bio-Boom<br />
Engagement im<br />
Interesse aller<br />
Für ihre „Verdienste um die Wirtschaft“<br />
ehrte die IHK Münster neun<br />
Unternehmer aus der Region. Sie<br />
haben sich durch ihre ehrenamtliche<br />
Tätigkeit als Mitglieder der Vollversammlung<br />
<strong>und</strong> des Präsidiums besonders<br />
für die Selbstverwaltung der<br />
Wirtschaft <strong>und</strong> damit auch für alle<br />
Unternehmen der Region eingesetzt.<br />
Seite 14<br />
Dank seiner wissenschaftlichen Infrastruktur ist<br />
Münster Spitze in der Bioanalytik-Forschung – von<br />
diesem Know-how<br />
profitiert nun die<br />
Wirtschaft. „Gründerstimmung“herrsche<br />
in der Region,<br />
so Dr. Klaus-Michael<br />
Weltring, Koordinator<br />
der „Bioanalytik<br />
Münster“.<br />
Seite 20<br />
INHALT<br />
Logbuch 1<br />
Termine 4<br />
Telegramme 4<br />
Impressum 85<br />
Seminare 87<br />
Titel: Vernetzte Wirtschaft<br />
Strategische Allianzen 6<br />
Herausforderung für Unternehmen<br />
Allianz alter Konkurrenten 8<br />
Über die Fusion zweier<br />
deutscher Möbelzulieferer<br />
Fachhändler ins Boot geholt 10<br />
Immer mehr Akzeptanz für<br />
Marken-Shop im Internet<br />
Öffnung führt zur Abwehr 12<br />
Gelsenwasser AG setzt auf<br />
Kooperationen <strong>und</strong> Aquisitionen<br />
Themen<br />
Engagement im Interesse aller 14<br />
IHK ehrt Unternehmer für ihre<br />
Verdienste um die Wirtschaft<br />
Schlechtwetter auf dem Bau 16<br />
Aufschwung geht an Baubranche im<br />
Münsterland vorbei<br />
Sicher verpackt reicht nicht 17<br />
Ansprüche an die Verpackungsindustrie<br />
steigen<br />
Gründerwelle dank Bio-Boom 20<br />
Münster profitiert von ihrer<br />
wissenschaftlichen Infrastruktur<br />
Porsche-Fahrer bei Aldi 22<br />
„Quo vadis Marketing?“ fragte der<br />
Marketing-Club Münster/Osnabrück<br />
Einkaufskosten ohne Internet senken 23<br />
Beschaffungsagenturen in der Region<br />
erzielen Preisnachlässe<br />
Gezielter Tritt auf die Sparbremse 26<br />
Facility Management macht<br />
Gebäudebewirtschaftung effizienter
INHALT<br />
Wirtschaft noch sehr zögerlich 27<br />
KOMMTEL konstatiert große<br />
Zurückhaltung bei Telearbeit<br />
Vom Münsterland an Börsen der Welt 28<br />
Info-Portal weist K<strong>und</strong>en den Weg zu<br />
ihrem Discountbroker<br />
Mehr Wirtschaft für Krankenhäuser 29<br />
Marktdynamik im Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />
bietet Unternehmen große Chancen<br />
Aus der Region<br />
Firmenjubiläen 38<br />
Personen 46<br />
Regionalreport 40<br />
Unternehmen berichten 32<br />
Wirtschaftsjunioren 86<br />
Unternehmenspraxis<br />
Absatzwirtschaft 50<br />
Außenwirtschaft 54<br />
Bildung 36<br />
Recht <strong>und</strong> Steuern 48<br />
Telekommunikation/Multimedia 55<br />
Umweltschutz 56<br />
Verkehr 51<br />
Lebensart<br />
Bücher 56<br />
Kulturspiegel 30<br />
Börsen<br />
Beteiligung 57<br />
Existenzgründung 58<br />
Kooperation 58<br />
Amtliches<br />
Amtliche Bekanntmachungen 60<br />
Bebauungspläne 59<br />
Handelsregister 62<br />
INHALT<br />
Gezielter Tritt auf die<br />
Sparbremse<br />
100 Milliarden DM geben<br />
Industrie, Gewerbe <strong>und</strong><br />
öffentliche Einrichtungen<br />
in Deutschland pro Jahr<br />
für die Gebäudebewirtschaftung<br />
aus. Mit einem<br />
gezielten Facility Management<br />
könnte viel davon<br />
eingespart werden. Wie<br />
das funktioniert, darüber<br />
informiert die IHK<br />
Münster am 17. Januar im<br />
Forum „Facility Management“.<br />
Seite 26<br />
Anreiz durch TARIFPlus<br />
Jeder zweite Arbeitslose im Bezirk<br />
Gelsenkirchen hat keinen Berufsabschluss.<br />
Damit den Geringqualifizierten<br />
das Schicksal Langzeitarbeitslosigkeit<br />
erspart bleibt, startete das Arbeitsamt<br />
Gelsenkirchen am 1. Juli 2000<br />
die Beschäftigungsinitiative<br />
TARIFPlus. Der WIRTSCHAFTS-<br />
SPIEGEL berichtet regelmäßig über<br />
beispielhafte Kooperationen<br />
zwischen Arbeitsverwaltung <strong>und</strong><br />
Wirtschaft im Praxis-Projekt<br />
„Initiative für Wirtschaft“.<br />
Seite 42<br />
Meisterliches für die Industrie<br />
Einen Beitrag gegen den Fachkräftemangel:<br />
135 Industriemeister der<br />
Fachrichtungen Chemie,<br />
Druck, Elektrotechnik,<br />
Kraftverkehr, Kunststoff<br />
<strong>und</strong> Kautschuk, Metall<br />
sowie Textil erhielten<br />
nach bestandener<br />
Prüfung ihre Meisterbriefe.<br />
Mit dabei:<br />
Svenja Wünsch aus<br />
Stadtlohn.<br />
Seite 36<br />
wirtschaftsspiegel 1 · 2001 3
Steuerinfos für<br />
Gründer<br />
Die prompte Bezahlung der<br />
Steuern <strong>und</strong> die exakte Erledigung<br />
von Aufzeichnungs- <strong>und</strong><br />
Erklärungspflichten sind für<br />
Existenzgründer ernstzunehmende<br />
Aufgaben von Anfang<br />
an. Der erste Kontakt zum Finanzamt<br />
ist für die Jungunternehmer<br />
aber von vielen Unsicherheiten<br />
geprägt.<br />
Mit einer Veranstaltungsreihe<br />
in Kooperation mit dem Finanzamt<br />
Münster-Außenstadt<br />
will die IHK Münster Gründern<br />
<strong>und</strong> Jungunternehmern daher<br />
auf die Sprünge helfen.<br />
Termin: 16. Januar<br />
19 bis 21 Uhr<br />
Ort: IHK Münster<br />
Sentmaringer Weg 61<br />
Anmeldung: Hannelore Gaede,<br />
Telefon (02 51) 707-140, E-Mail:<br />
gaede@muenster.ihk.de<br />
7. Münsteraner<br />
Abfallwirtschaftstage<br />
Aktuelle Themen der Abfallwirtschaft<br />
stehen drei Tage lang<br />
im Mittelpunkt auf den 7.<br />
Münsteraner Abfallwirtschaftstagen,<br />
die alle zwei Jahre unter<br />
der Schirmherrschaft der Ministerin<br />
für Umwelt <strong>und</strong> Naturschutz,<br />
Landwirtschaft <strong>und</strong><br />
Verbraucherschutz des Landes<br />
<strong>Nord</strong>rhein-<strong>Westfalen</strong> stattfinden.<br />
Termin: 29. bis 31. Januar<br />
Ort: Halle Münsterland<br />
Münster<br />
4 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />
TERMINE ● TELEGRAMME<br />
Entwicklungen in der Abfallwirtschaft<br />
<strong>und</strong> die unterschiedlichen<br />
Verwertungen <strong>und</strong> Abfallbehandlungen<br />
werden ebenso<br />
beleuchtet wie die Ablagerung<br />
von verschiedenen Abfällen,<br />
Rücknahme- <strong>und</strong> Rückführsysteme<br />
sowie Optimierungsmöglichkeiten<br />
in der Entsorgungslogistik.<br />
Veranstalter sind das LASU<br />
Labor für Abfallwirtschaft, Siedlungswasserwirtschaft<br />
<strong>und</strong> Umweltchemie<br />
der Fachhochschule<br />
Münster zusammen mit<br />
der Bauhaus-Universität Weimar,<br />
der Universität Hannover<br />
<strong>und</strong> der Technischen Universität<br />
Hamburg-Harburg sowie<br />
dem Institut für Abfall- <strong>und</strong><br />
Abwasserwirtschaft e.V., Ahlen.<br />
Die Abfallwirtschaftstage werden<br />
ergänzt durch eine Fachausstellung<br />
von Herstellern<br />
<strong>und</strong> Vertreibern von Anlagen<br />
zur Abfallverwertung <strong>und</strong> Umwelttechnik.<br />
Weitere Informationen:<br />
Telefon (02 51) 83-6 52 55,<br />
Telefax (02 51) 83-6 52 60,<br />
E-Mail: info@abfallwirtschaftstage.de,http:\\www.abfallwirtschaftstage.de.<br />
Erfindermesse<br />
Premiere in der deutschen<br />
Messelandschaft: Die Halle<br />
Münsterland GmbH veranstaltet<br />
im Februar in Münster die<br />
Messe „KNOW HOW – die 1.<br />
Erfindermesse für die Landwirtschaft“.<br />
Termin: 14. bis 17. Februar<br />
Ort: Halle Münsterland,<br />
Münster<br />
R<strong>und</strong> 80 Erfinder präsentieren<br />
über 100 auch für Industrieunternehmen<br />
im Bereich landwirtschaftliche<br />
Technik interessante<br />
Ideen <strong>und</strong> Erfindungen.<br />
Eine Bewertungskommission<br />
unter Vorsitz von Dr. Jens-<br />
Peter Ratschow von der Landwirtschaftskammer<br />
<strong>Westfalen</strong>-<br />
Lippe bewertet die eingereichten<br />
Arbeiten. Die besten<br />
Innovationen werden mit Ehren-<br />
<strong>und</strong> Sonderpreisen prämiert.<br />
Ideen <strong>und</strong> Kapital<br />
treffen aufeinander<br />
Die erfolgreiche Vermarktung<br />
innovativer Produkt-, Dienstleistungs-<br />
oder Verfahrensideen<br />
scheitert nicht selten daran,<br />
dass die Ideenträger – Unternehmen<br />
<strong>und</strong> ihre Mitarbeiter,<br />
Wissenschaftlicher oder Hob-<br />
TERMINE bytüftler – den Kontakt zu den TELEGRAMME<br />
richtigen Kooperations-, Verwertungs-<br />
<strong>und</strong> Finanzierungspartnern<br />
nicht finden. Die<br />
1. IHK-Kontaktbörse für Ideen<br />
<strong>und</strong> Chancen-Kapital will die<br />
Trefferquote erhöhen <strong>und</strong> damit<br />
die wirtschaftliche Verwertung<br />
von innovativen Geschäftsideen<br />
forcieren.<br />
Termin: 1. Februar<br />
Ort: IHK Münster<br />
Sentmaringer Weg 61<br />
Informationen: IHK Münster,<br />
Gaby Rölf, Tel. (02 51) 707-220,<br />
E-Mail kick@muenster.ihk.de.<br />
Ideen <strong>und</strong> Kapital<br />
treffen aufeinander!<br />
KICK - die 1. Kontaktbörse für Ideen <strong>und</strong> Chancen-Kapital<br />
am 1. Februar 2001 in der IHK Münster.<br />
In vielen Schubladen schlummern die Pläne für die Produkte <strong>und</strong> Unternehmen der Zukunft.<br />
Kluge Köpfe brauchen Kapitalgeber. Und sie brauchen die "Macher", die Innovationen<br />
marktfähig umsetzen. Wir bringen sie alle zusammen.<br />
Anmeldung <strong>und</strong> Infos: Tel. 0251/707-220 kick@muenster.ihk.de www.ihk-muenster.de<br />
Erfolgsfaktoren<br />
für Unternehmerinnen<br />
„Erfolg“ heißt das Jahresmotto<br />
des Forums Frauen u(U)nternehmen.<br />
Auf der ersten Veranstaltung<br />
stellt Prof. Ulrike Detmers<br />
ihr Buch „Erfolgsfaktoren<br />
für Unternehmerinnen“ vor.<br />
Termin: 8. Februar<br />
Ort: IHK Münster<br />
Sentmaringer Weg 61<br />
Informationen: IHK, Martha<br />
Freise, Telefon (02 51) 707-258,<br />
Telefax (02 51) 707-378, E-Mail<br />
freise@muenster.ihk.de.<br />
++Apotheken<br />
im Netz++<br />
Die Apothekenkammer <strong>Westfalen</strong>-Lippe,<br />
Standesvertretung<br />
für r<strong>und</strong> 6300 Apotheker, ist<br />
mit einer eigenen Website im<br />
Netz. Unter der Adresse<br />
www.akwl.de finden Online-<br />
Besucher Ges<strong>und</strong>heitstipps, Informationen<br />
zu ausgewählten<br />
Arzneipflanzen, Servicedienstleistungen<br />
<strong>und</strong> vieles mehr.<br />
Ein Highlight im Netz ist der<br />
aktuelle Apothekennotdienstkalender.<br />
++Weltweite Geschäftskontakte<br />
im Netz++<br />
Über 24 000 Mal sind seit Juli<br />
1998 knapp 4000 internationale<br />
Geschäftsangebote abgefragt<br />
worden, die die IHK<br />
Münster gemeinsam mit den<br />
anderen nordrhein-westfälischen<br />
Industrie- <strong>und</strong> <strong>Handelskammer</strong>n<br />
<strong>und</strong> dem Deutschen<br />
Industrie- <strong>und</strong> Handelstag<br />
(DIHT) ihren Unternehmen<br />
per Fax-Abruf zur Verfügung<br />
gestellt hat. Jetzt wurde dieser<br />
Fax-Service in die Internet-<br />
Plattform „e-trade-center.com“<br />
umgewandelt. Nach dem<br />
14-tägigen Probelauf sind<br />
bereits 761 Firmenprofile eingetragen.<br />
Von dem Wechsel ins<br />
Internet verspricht sich die IHK<br />
eine noch höhere Attraktivität,<br />
da sich jetzt alle 82 Kammern<br />
in der B<strong>und</strong>esrepublik ebenso<br />
beteiligen wie auch die 76 Auslandshandelskammern<br />
in allen<br />
fünf Erdteilen. Außerdem können<br />
sich jetzt deutsche Unternehmen<br />
direkt <strong>und</strong> kostenlos<br />
in die Börse eintragen, wenn<br />
sie einen ausländischen<br />
Geschäftspartner suchen.
+Ernst-Schneider-Preis+<br />
Zum 30. Mal haben die IHKn<br />
den Ernst-Schneider-Preis für<br />
herausragende Wirtschaftssendungen<br />
ausgeschrieben. Sender<br />
<strong>und</strong> Kammern können noch<br />
bis zum 25. Januar 2001<br />
Beiträge, die im Jahr 2000 ausgestrahlt<br />
wurden, zum Wettbewerb<br />
anmelden. In den einzelnen<br />
Kategorien des Hörfunks<br />
<strong>und</strong> des Fernsehens stehen<br />
Preise von insgesamt 45 000<br />
Euro zur Verfügung. Ausgezeichnet<br />
werden Autoren, deren<br />
Beiträge „in allgemein verständlicher<br />
Weise wirtschaftliches<br />
Wissen <strong>und</strong> die Kenntnis<br />
wirtschaftlicher Zusammenhänge<br />
vermitteln <strong>und</strong> damit einen<br />
Beitrag zur Darstellung einer<br />
freiheitlichen <strong>und</strong> sozialen<br />
Wirtschaftsordnung leisten“.<br />
Näheres: Ernst-Schneider-Preis<br />
der deutschen Industrie- <strong>und</strong><br />
<strong>Handelskammer</strong>n e.V., Telefon<br />
(0221) 1640157.<br />
+++Gelbe Seiten<br />
regional+++<br />
Die gelben Seiten regional liegen<br />
in aktualisierter Fassung<br />
seit einigen Wochen für folgende<br />
Kommunen im Münsterland<br />
vor: Ahaus, Coesfeld,<br />
Drensteinfurt, Dülmen, Emsdetten,<br />
Greven, Gronau, Ibbenbüren,<br />
Lüdinghausen, Münster,<br />
Rheine, Senden, Steinfurt,<br />
Telgte <strong>und</strong> Warendorf. In den<br />
regionalen Branchentelefonbüchern,<br />
die die „großen“<br />
Gelben Seiten ergänzen, sind<br />
redaktionelle Sonderthemen,<br />
Tipps <strong>und</strong> Informationen aus<br />
der jeweiligen Region zu finden.<br />
Informationen <strong>und</strong><br />
Bestellung: Schlüterschen<br />
GmbH & Co. KG, Telefon<br />
800-85 50 85 50.<br />
+++Messe für den<br />
Mittelstand+++<br />
„join“, die 1. Deutsche Mittelstandsmesse<br />
zeigt Wege, den<br />
Strukturwandel in mittelständischen<br />
Unternehmen erfolgreich<br />
zu meistern. Vom 3. bis<br />
5. Mai präsentieren in Nürnberg<br />
Berater <strong>und</strong> Dienstleister,<br />
Verbände <strong>und</strong> Institutionen,<br />
Softwareunternehmen <strong>und</strong><br />
Internetconsultants, Banken,<br />
Werbe- <strong>und</strong> Marketingagenturen<br />
ihre Lösungen <strong>und</strong><br />
Produkte einem breiten Publikum.<br />
Themen wie E-Commerce,<br />
Generationenwechsel<br />
oder Börsenkapitalisierung<br />
werden branchenübergreifend<br />
beleuchtet.<br />
Anmeldeunterlagen können ab<br />
sofort telefonisch unter Telefon<br />
(09 11) 97 00 58-70 oder im<br />
Internet unter www.joinmesse.de<br />
angefordert werden.<br />
Hier gibt es auch weitere Informationen.<br />
Erwartet werden<br />
über 200 Aussteller <strong>und</strong> 20 000<br />
Besucher. Neben dem Deutschen<br />
Industrie- <strong>und</strong> Handelstag<br />
unterstützen bisher die<br />
Deutsche Ausgleichsbank<br />
(DtA), der B<strong>und</strong>esverband Junger<br />
Unternehmen (BJU), die<br />
Wirtschaftsjunioren Deutschland<br />
(WJD) <strong>und</strong> die LfA Förderbank<br />
Bayern die Messe „join“.<br />
++Schülerwettbewerb<br />
„bizz4u“++<br />
Zur Beteiligung an der Neuauflage<br />
des Schülerwettbewerbs<br />
„bizz4u“ hat Werner Bandle,<br />
Sprecher der Initiative „Industrie<br />
in Münster“, alle weiterführenden<br />
Schulen in Münster<br />
eingeladen. Die Premiere des<br />
Den Tepper-Berlin-Preis mit<br />
Besichtigung der B<strong>und</strong>eskanzleramt-Baustelle<br />
gewann eine<br />
Gruppe des Pascal-Gymnasiums<br />
Münster beim vergangenen<br />
Schülerwettbewerb.<br />
Wettbewerbs, den die Unternehmensinitiative<br />
gemeinsam<br />
mit der IHK Münster durchführt,<br />
war im Herbst 1999 mit<br />
großem Erfolg gelaufen.<br />
Ziel des Wettbewerbs ist es,<br />
Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler der<br />
Jahrgangsstufen acht bis zehn<br />
durch die Teilnahme am Wettbewerb<br />
die Bedeutung der Industrieunternehmen<br />
für die<br />
wirtschaftliche Entwicklung<br />
Münsters <strong>und</strong> die Attraktivität<br />
von Ausbildungsplätzen in der<br />
Industrie aufzuzeigen. Mehr als<br />
200 Schüler hatten sich 1999<br />
an dem Wettbewerb um attraktive<br />
Gruppenpreise beteiligt.<br />
Mitte Januar 2001, zum offiziellen<br />
Start von „bizz4u“, gehen<br />
den Schulen Anmeldeunterlagen<br />
für die Schülerinnen <strong>und</strong><br />
Schüler zu. Bis zum 19. Februar<br />
ist dann noch Zeit, sich mit einem<br />
interessanten Beitrag offiziell<br />
anzumelden.<br />
+++Senior-Experten+++<br />
Mehr als 200 Unternehmen<br />
haben schon auf sie gehört.<br />
Die Senior-Experten der IHK<br />
Münster genießen bei Firmenchefs<br />
einen glänzenden Ruf,<br />
wenn es darum geht, Nachfolgeregelungen<br />
für den Betrieb<br />
zu finden, neue Strategien<br />
für das Unternehmen zu entwickeln,Auseinandersetzungen<br />
zu schlichten oder Finanzprobleme<br />
zu lösen. Wer die<br />
erfahrenen Unternehmer <strong>und</strong><br />
Führungskräfte sind <strong>und</strong> was<br />
sie für Unternehmen tun können,<br />
darüber informiert die<br />
IHK in dem Faltblatt „Senior-<br />
Experten: Aus Erfahrung mehr<br />
als gut“. Es ist in der Reihe<br />
„Tipps für die Unternehmenspraxis“<br />
erschienen <strong>und</strong> kann<br />
bei der IHK, Telefon (02 51)<br />
707-100, E-Mail: infocenter@<br />
muenster.ihk.de, angefordert<br />
werden.<br />
+Marketing-Training+<br />
Das globale Geschäft erfordert<br />
innovative Verkaufs- <strong>und</strong> Vertriebsstrategien,<br />
die sich nicht<br />
nur am heimischen Markt orientieren.<br />
Wer aktuelles Marketing-Know-how<br />
erwerben <strong>und</strong><br />
gleichzeitig seine Englisch-<br />
TELEGRAMME<br />
kenntnisse auffrischen möchte,<br />
dem bietet die Carl Duisberg<br />
Gesellschaft (CDG), Köln, vom<br />
25. März bis 7. April 2001 ein<br />
Intensivseminar in Großbritannien<br />
an. Informationen,<br />
CDG, Telefon (02 21) 20 98-345.<br />
+++KfW-Programm+++<br />
Seit dem 1. Dezember 2000<br />
können auch Unternehmen<br />
aus den alten B<strong>und</strong>esländern<br />
Darlehen aus dem neuen Programm<br />
der Kreditanstalt für<br />
Wiederaufbau (KfW) zur Beschäftigungsförderungerhalten.<br />
Mit der Variante „KfW-<br />
Mittelstandsprogramm – Beschäftigung<br />
<strong>und</strong> Qualifizierung“<br />
werden Unternehmen<br />
bei der Schaffung von Dauerarbeitsplätzen<br />
gefördert.<br />
Informationen: KfW, Telefon<br />
(0 18 01) 33 55 77.<br />
+++Doppeldiplom+++<br />
Wer an der Fachhochschulabteilung<br />
Recklinghausen der<br />
Fachhochschule Gelsenkirchen<br />
den Studiengang Materialtechnik<br />
gewählt hat, kann zusätzlich<br />
zum deutschen Diplom in<br />
Zukunft auch das schweizerische<br />
Fachhochschuldiplom erwerben.<br />
Möglich macht das ein<br />
Kooperationsvertrag mit der<br />
„Haute École Valaisanne“ in<br />
der Westschweiz.<br />
Fix per Fax<br />
Unter folgenden<br />
Fax-Nummern können<br />
aktuelle IHK-Informationen<br />
abgerufen werden:<br />
(02 51) 707-<br />
Meldungen des Tages<br />
– Pinnwand 401<br />
Preisindizes/Lebenshaltung 403<br />
Steuern 405<br />
Weiterbildungsseminare 406<br />
Veranstaltungen<br />
Existenzgründung 407<br />
Existenzgründungsbörse 408<br />
Recyclingbörse 410<br />
Electronic Commerce 411<br />
Recht <strong>und</strong> Wettbewerb 412<br />
Verkehr 413<br />
Existenzgründung / öffentl.<br />
Finanzierungshilfen 415<br />
Angebote/Nachfragen<br />
ausländischer Geschäfts- (01 90)<br />
partner (1,22 DM/Min.) 585558000<br />
wirtschaftsspiegel 1 · 2001 5
Nach einer aktuellen Umfrage sehen 61 Prozent der mittelständischen<br />
Unternehmen in strategischen Allianzen eine wichtige<br />
unternehmerische Herausforderung. Der größte Teil dieser<br />
Allianzen beschränkt sich heute allerdings auf den Vertrieb.<br />
Dabei sind Netzwerke in ihrer gesamten Breite durchaus in der<br />
Lage, kleine <strong>und</strong> mittlere Unternehmen im internationalen<br />
Wettbewerb entscheidend zu stärken. Das Titelthema „Vernetzte<br />
Wirtschaft – Strategische Allianzen“ ist Auftakt einer Artikelserie<br />
im WIRTSCHAFTSSPIEGEL, mit der die IHK Münster ein Thema<br />
aufgreift, das für die zukünftige Entwicklung der regionalen<br />
Wirtschaft von wachsender Bedeutung sein wird.<br />
6 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />
Die dynamischen Veränderungen<br />
der wirtschaftlichen, politischen<br />
<strong>und</strong> vor allem technologischen<br />
Rahmenbedingungen haben die Diskussion<br />
über strategische Allianzen<br />
nachhaltig beflügelt. So zeichnen sich<br />
durch die anhaltende Globalisierung,<br />
die Entstehung eines gemeinsamen<br />
Währungsraumes in Europa <strong>und</strong> insbesondere<br />
die Etablierung neuer Kommunikationstechnologien<br />
sinkende Informations-<br />
<strong>und</strong> Transaktionskosten ab.<br />
Bei wachsender Markttransparenz können<br />
räumliche Distanzen so leichter<br />
überw<strong>und</strong>en werden. Die damit einhergehende<br />
steigende Wettbewerbsintensität<br />
ist jedoch mit wachsenden Anforderungen<br />
an die Unternehmensführung<br />
verb<strong>und</strong>en.<br />
Vernetzung der Wirtschaft<br />
Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> ist es auch für<br />
mittelständische Unternehmen wichtig,<br />
das Ausmaß der Veränderungen zu erfassen<br />
<strong>und</strong> deren Bedeutung für das eigene<br />
Unternehmen in allen Facetten abzuleiten.<br />
Dabei zeigt sich, dass in der<br />
Vergangenheit erfolgreiche Wettbewerbsstrategien<br />
in vielen Bereichen<br />
langfristig nicht mehr den Anforderungen<br />
des Marktes entsprechen <strong>und</strong> verstärkt<br />
Kooperationen ins Auge gefasst<br />
werden müssen. Der Gr<strong>und</strong>gedanke der<br />
Kooperation ist dabei nicht neu, gibt es<br />
strategische Allianzen in unterschiedlichen<br />
Gebieten <strong>und</strong> Ausprägungen doch<br />
nicht erst seit gestern. Neu sind in der<br />
Zeit der Neuen Medien jedoch die erweiterten<br />
Umsetzungsmöglichkeiten einer<br />
partnerschaftlichen Zusammenarbeit,<br />
die sich durch die Weiterentwicklungen<br />
in der Informationsverarbeitung<br />
<strong>und</strong> vor allem der Informationsübermittlung<br />
bieten. Vernetzung der Wirtschaft<br />
ist in diesem Zusammenhang das<br />
zentrale Schlagwort.<br />
Kooperationsdimensionen<br />
Nach der Richtung der Kooperation wird<br />
dabei zwischen unterschiedlichen Partnerschaften<br />
differenziert:<br />
� Horizontale Kooperationen zwischen<br />
Unternehmen der gleichen Wertschöpfungsstufe<br />
(Coopetition)<br />
� vertikale Kooperationen entlang der<br />
Wertschöpfungskette zum K<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong><br />
� laterale Kooperationen zwischen Unternehmen<br />
unterschiedlicher Wertschöpfungsketten<br />
<strong>und</strong> / oder Branchen.
Sowohl zweiseitige Kooperationsvereinbarungen<br />
als auch Allianzen mit mehreren<br />
Partnern bis hin zu flexiblen Netzwerken<br />
können so in verschiedene Richtungen<br />
etabliert werden <strong>und</strong> dazu beitragen,<br />
unternehmensgrößenbedingte<br />
Restriktionen mit begrenztem Ressourceneinsatz<br />
zu überwinden <strong>und</strong> verstärkt<br />
Marktchancen wahrzunehmen.<br />
‚Vernetzte Wirtschaft‘ ist das Jahresthema<br />
der IHK Münster. Mit einer<br />
Serie von Berichten, Reportagen <strong>und</strong><br />
Fachartikeln werden im Wirtschaftsspiegel<br />
vernetzte Unternehmens- <strong>und</strong><br />
Produktionsstrukturen dargestellt <strong>und</strong><br />
deren Vor- <strong>und</strong> Nachteile beleuchtet.<br />
Bereiche der Kooperation<br />
Der Partnerschaftsgedanke kann dabei<br />
umfassend sein <strong>und</strong> sämtliche Aktivitäten<br />
der Unternehmen einschließen oder<br />
sich auf bestimmte Gebiete der Zusammenarbeit<br />
fokussieren. So konzentrieren<br />
sich beispielsweise Kooperationen<br />
im Bereich Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />
oftmals darauf, Entwicklungszyklen zu<br />
beschleunigen oder komplexere Entwicklungsvorhaben<br />
zu initiieren, die für<br />
ein einzelnes Unternehmen nicht realistisch<br />
umsetzbar sind. Auch im Bereich<br />
der Produktion können Unternehmen<br />
Ressourcen poolen <strong>und</strong> durch die Abstimmung<br />
unternehmensübergreifender<br />
Prozesse die Senkung von Produktions<strong>und</strong><br />
Kapitalkosten erreichen. Besonders<br />
interessant, da effizient sind die durch<br />
das Internet gestiegenen Möglichkeiten<br />
auf der Beschaffungsseite. Heute werden<br />
zahlreiche Kooperationen zwischen mittelständischen<br />
Wettbewerbern realisiert<br />
<strong>und</strong> in Form von virtuellen Marktplätzen<br />
etabliert. So können gemeinsam<br />
„Economies of Scale“ genutzt werden,<br />
die sonst eher größeren Unternehmen<br />
vorbehalten sind.<br />
Neben der Optimierung primär unternehmensinterner<br />
Prozesse eröffnen Kooperationen<br />
auch Chancen bei stärker<br />
markt- <strong>und</strong> k<strong>und</strong>engerichteten Aktivitäten.<br />
So können z. B. im Bereich der Distribution<br />
durch die Bündelung von Absatzmengen<br />
volumenstärkere Vertriebskanäle<br />
erschlossen werden, die durch<br />
bestehende Mindestmengen bei isolierter<br />
Marktbearbeitung oftmals nicht erreichbar<br />
sind. Nach der Devise „Gemeinsam<br />
sind wir stärker“ ist es durch einen<br />
kooperativen Marktauftritt von Anbietern<br />
komplementärer Leistungen weiterhin<br />
möglich, Synergiepotenziale zu<br />
realisieren bis hin zu einer gemeinsamen<br />
Generierung von Wettbewerbsvorteilen<br />
als Systemanbieter.<br />
Vertrauen als Erfolgsfaktor<br />
Angesichts der aufgezeigten Chancenpotenziale<br />
in den exemplarisch aufgegriffenen<br />
Kooperationsfeldern muss es<br />
überraschen, dass viele klein- <strong>und</strong> mittelständische<br />
Unternehmen derzeit weder<br />
kooperieren noch kooperieren wollen.<br />
Zurückzuführen ist dies auf eine<br />
Reihe von Faktoren, die von den Unternehmern<br />
als Barrieren identifiziert werden.<br />
Neben rationalen, wie z. B. ökonomischen<br />
<strong>und</strong> technischen Faktoren lassen<br />
sich insbesondere emotionale Einflussgrößen<br />
als Kooperationshemmnisse<br />
identifizieren. Ein oft angeführtes Argument<br />
in diesem Zusammenhang ist das<br />
Streben nach Unabhängigkeit. Einmal<br />
als Selbstzweck, als Kernelement freien<br />
Unternehmertums, einmal als Voraussetzung<br />
kurzer Entscheidungswege <strong>und</strong><br />
einer effizienten Steuerung des Unternehmens.<br />
Bestehen zudem Zweifel an dem Interesse<br />
des Partners an einem gemeinsamen<br />
Erfolg (Win-Win-Situation), verändern<br />
sich Informationsflüsse <strong>und</strong> Ab-<br />
TITEL: VERNETZTE WIRTSCHAFT<br />
Vernetzung von Ideen <strong>und</strong> Kapital<br />
Vernetzung ist auch das Ziel der ersten<br />
Kontaktbörse für Ideen <strong>und</strong><br />
Chancen-Kapital, kurz KICK, die am<br />
1. Februar 2001 in der IHK Münster<br />
läuft. KICK ist ein „Neuer Markt“ für<br />
Innovationen der Region, auf dem<br />
sich „die richtigen Leute“ treffen: Die<br />
klugen Köpfe, die Kapitalgeber <strong>und</strong><br />
die „Macher“, die Innovationen in<br />
marktfähige Produkte oder Unternehmen<br />
umsetzen. Unternehmer sind<br />
ebenso eingeladen wie Patentanwälte,<br />
Innovationsberater oder Fachleute<br />
aus Entwicklung, Herstellung<br />
<strong>und</strong> Vertrieb.<br />
Anmeldung <strong>und</strong> Infos: Tel. 02 51/707-<br />
220; E-Mail: kick@muenster.ihk.de<br />
stimmungsprozesse zwischen den Unternehmen,<br />
die in der Folge zu einem<br />
Anstieg der Koordinationskosten führen<br />
<strong>und</strong> letztlich die Vorteile einer Kooperation<br />
zunichte machen können. Vertrauen<br />
ist in diesem Zusammenhang die<br />
wichtigste Erfolgsvoraussetzung. Fehlt<br />
das notwendige Vertrauen, so kann eine<br />
langfristig erfolgreiche Partnerschaft<br />
nicht gedeien.<br />
Prof. Dr. Dr. hc mult. Heribert Meffert<br />
Universität Münster, meffert@uni-muenster.de<br />
wirtschaftsspiegel 1· 2001 7
Die Robert Linnemann GmbH & Co. KG<br />
in Sassenberg, Kreis Warendorf, hielt die<br />
deutliche Mehrheit der Marktanteile bei<br />
Flächenfolien <strong>und</strong> Ummantelungen<br />
<strong>und</strong> rangierte dabei vor der Bausch AG<br />
aus Pfaffenhofen. Diese wiederum lag<br />
im Bereich der Möbelkanten weit vorne.<br />
Bei allen drei Produktkategorien handelt<br />
es sich in weiten Teilen um Holz-,<br />
Fantasie- oder Uni-Dekore, die auf saugfähiges<br />
<strong>und</strong> reißfestes Spezialpapier<br />
gedruckt werden. Später wird es auf<br />
Trägerwerkstoffen verpresst, entweder<br />
zu ebenen Möbeloberflächen<br />
oder aber es ummantelt<br />
Bauelemente wie<br />
Zierleisten, Parkett-Sockelleisten,<br />
Zargen <strong>und</strong> Kassettenprofile<br />
für Türen.<br />
Strategische<br />
Annäherung<br />
Mitte 1999 fusionierten<br />
die Unternehmen zur<br />
Bausch + Linnemann AG.<br />
Der Trend zur Konzentration<br />
der globalen Wirtschaft<br />
hatte bei beiden zuvor<br />
gleichzeitig ein kritisches<br />
Überdenken der eigenen<br />
Position ausgelöst.<br />
Denn wo sowohl Zulieferer<br />
als auch Abnehmer<br />
durch Allianzen immer<br />
stärker werden, droht der<br />
kleine Mittelständler ins<br />
Hintertreffen zu geraten.<br />
In der Zusammenführung<br />
von Kräften sollte strategische<br />
Größe erzeugt <strong>und</strong><br />
so die gemeinsame Marktstellung<br />
gesichert werden.<br />
Für die Sassenberger Inhaber<br />
Christa Linnemann<br />
<strong>und</strong> Bernhard<br />
Schlautmann war darüber<br />
hinaus bereits die<br />
8 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />
TITEL: VERNETZTE WIRTSCHAFT<br />
Allianz alter<br />
Konkurrenten<br />
Durch die Fusion zweier führender deutscher Möbelzulieferer<br />
soll eine neue strategische Größe im Wettbewerb<br />
entstehen. Mit einem erwarteten Jahresumsatz<br />
von 800 Millionen DM wird die Bausch + Linnemann<br />
AG künftig der weltgrößte Hersteller von Möbelkanten<br />
sein.<br />
notwendige Nachfolgeregelung ein<br />
nicht unerheblicher Auslöser.<br />
Gewährte Einsichten<br />
Beide Unternehmen hatten sich 1998<br />
gegenseitig schnell ins Auge gefasst.<br />
Trotz der 30 Jahre alten Konkurrenzsituation<br />
gab es keine Berührungsängste.<br />
In einem ersten gegenseitigen Grob-<br />
Check mussten die Karten gleich offen<br />
auf den Tisch. Kann hier bereits etwas<br />
schief laufen, wenn man als Unternehmer<br />
noch nicht fusionserfahren ist? Der<br />
Offen für Nischenstrategie: Bausch + Linnemann hat nebenher<br />
das relativ kleine Segment der Caravanhersteller bearbeitet<br />
<strong>und</strong> ist hier durch selbst entwickelte Design-Konzeptionen für<br />
den gesamten Innenraum zum Spezialisten gereift. Im Bild<br />
Vorstand Bernd Dehmel mit Designerin Renate Horstmann.<br />
ehemalige Linnemann-Geschäftsführer<br />
<strong>und</strong> jetzige Vorstand Bernd Dehmel<br />
handhabte diese Frage gelassen: „Kein<br />
Problem, wenn nur die Zahlen der letzten<br />
drei Jahre in Ordnung sind“.<br />
Als mit dem „Letter of Intent“ die Sache<br />
öffentlich gemacht war, kam die eigentliche<br />
„Kunst“ des Unternehmers zum<br />
Tragen, wie Dehmel ausführt. Denn<br />
jetzt spielte der Risikofaktor der unterschiedlichen<br />
Philosophien bereits eine<br />
Rolle. Identität zu erhalten <strong>und</strong> gleichzeitig<br />
den Gesellschaftern das neue<br />
Dach näher zu bringen, dabei auch den<br />
erweiterten Führungskreis mit einzubinden,<br />
das waren die ersten wichtigen<br />
Schritte. Die gerade anstehende Hauptversammlung<br />
des neuen Partners wollte<br />
besucht, die gemeinsame Betriebsführung<br />
organisiert sein. Absolute Offenheit<br />
bedeutete jetzt erst recht alles.<br />
„Müssen wir denn sofort alles zeigen?“<br />
fragten Mitarbeiter zweifelnd. Dehmels<br />
Dekret: „Reißt Mauern <strong>und</strong> Schutzzäune<br />
nieder!“<br />
Erwartete Effekte<br />
Der Vorstand sieht eine seiner jetzigen<br />
Hauptfunktionen darin, dass auf das<br />
Eintreten von Synergie-Effekten <strong>und</strong> deren<br />
konsequente Nutzung geachtet<br />
wird. Mit der vollzogenen Kräftebündelung<br />
soll sich<br />
� die Kostensituation verbessern, insbesondere<br />
vor dem Hintergr<strong>und</strong> starker<br />
Rohstoffverteuerungen im letzten<br />
Jahr<br />
� das Produkt- <strong>und</strong> Leistungsspektrum<br />
erweitern<br />
� die Wettbewerbsfähigkeit insgesamt<br />
erhöhen
10 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />
TITEL: VERNETZTE WIRTSCHAFT<br />
Um diesem Ziel schnell näher zu kommen,<br />
gründete man nach erfolgter Fusion<br />
sofort den „Arbeitskreis Delta 30“.<br />
Sechs Gruppen arbeiteten fortan daran,<br />
Prozesse im Einkauf, in der Produktion<br />
sowie in Forschung & Entwicklung<br />
durch Austausch von Know-how <strong>und</strong><br />
durch Übernehmen der jeweiligen Best<br />
Practice zusammenzuführen.<br />
Das Beste sichten<br />
Im neuen Zusammenspiel der Kräfte<br />
stand alles auf dem Prüfstand, auch die<br />
eigenen langjährig bewährten Praktiken.<br />
Das natürliche Spannungsfeld verschiedener<br />
Sichtweisen sollte nicht umgangen,<br />
sondern konstruktiv bearbeitet,<br />
sachbezogene Kritik kultiviert werden.<br />
Auf diese Weise wollten die neuen Partner<br />
vorurteilsfrei voneinander lernen<br />
<strong>und</strong> begreifen, warum erfolgreiche<br />
Dinge beim anderen so, <strong>und</strong> nicht wie<br />
im eigenen Hause zustande gekommen<br />
waren. Das Kapital der hier gewonnenen<br />
Erfahrungen wird sehr bald wieder<br />
eingesetzt werden können, wenn demnächst<br />
ein weiterer Zugang in Sassenberg<br />
an Bedeutung gewinnt, der bereits<br />
vorher so groß war wie Bausch + Linnemann<br />
zusammen.<br />
Weiterer Ausbau geplant<br />
Eine neue Übernahme ist mit der Firma<br />
Döllken mit Hauptsitz in Gladbeck geplant,<br />
Marktführer bei thermoplastischen<br />
Möbelkanten aus PVC <strong>und</strong> ABS<br />
mit 40 Prozent Weltmarktanteil. Bausch<br />
+ Linnemann hält derzeit 25,15 Prozent<br />
Döllken-Anteile, bis Ende 2001 werden<br />
es 100 Prozent sein. Der Schritt zum<br />
größten Hersteller im Segment der thermoplastischen<br />
Möbelkanten ist dann<br />
vollzogen.<br />
Weitere strategische Schritte in Richtung<br />
Ausbau der Marktposition sind<br />
nicht ausgeschlossen, falls sich Gelegenheit<br />
bietet. Bei dem bereits vorgelegten<br />
Tempo allerdings steht die personelle,<br />
organisatorische <strong>und</strong> strukturelle Integration<br />
vorerst an oberster Stelle. Die<br />
Aktivitäten im Ausland mit Präsenzen<br />
in den USA, Australien <strong>und</strong> Singapur<br />
beispielsweise laufen noch auf verschiedene<br />
Weise nebeneinander her. Für die<br />
Zukunft zieht Bernd Dehmel auch dieses<br />
Fazit: „Als Mittelständler planten wir<br />
zu 70 Prozent, der Rest kam aus dem<br />
Bauch. In der AG wird zu 95 Prozent geplant,<br />
<strong>und</strong> zwar mindestens fünf Jahre<br />
im Voraus.“<br />
■<br />
Fachhändler ins<br />
Boot geholt<br />
Als der Großhändler für Haushalt- <strong>und</strong> Elektrowaren<br />
Gautzsch GmbH & Co. KG seinen Marken-Shop der<br />
Fachhändler ieQ.de im Internet startete, reagierten diese<br />
zunächst entrüstet. Statt an eine gemeinsame Strategie<br />
gegen die Konkurrenz im World-Wide-Web glaubten sie,<br />
umgangen zu werden. Und während die Fachhändler<br />
nun verstärkt die Vorteile der Kooperation im Netz erkennen,<br />
knüpft ieQ bereits die notwendigen Netzmaschen<br />
für eine Allianz mit weiteren deutschen Großhändlern.<br />
Am Anfang war Erklärungsbedarf. Die<br />
Idee einer Kooperation der gesamten<br />
Branche im elektronischen Geschäft forderte<br />
von den Geschäftsführern der<br />
Firma Gautzsch, Mathias Nauman <strong>und</strong><br />
Frank Kamischke, intensivste Sensibilisierungsarbeit<br />
bei Industrie, Verbänden,<br />
Kooperationen, Presse <strong>und</strong> anderen<br />
Meinungsmachern. Der Protest des<br />
Fachhandels dauerte allerdings noch ein<br />
knappes Vierteljahr an, nachdem das<br />
neue e-Business bereits angelaufen war.<br />
Die beiden Manager hörten nicht auf,<br />
ihrer Klientel die K<strong>und</strong>enbedürfnisse<br />
der Zukunft vor Augen zu führen. Und<br />
dass es gelungen sei, die altbekannte<br />
Wertschöpfungskette vom Hersteller<br />
über den Groß- <strong>und</strong> Fachhandel bis in<br />
den privaten Haushalt zum Wohle aller<br />
an die Internet-Bedingungen anzupassen.<br />
Streit geklärt: Vorteile für alle<br />
Elektronischer <strong>und</strong> herkömmlicher Handelsweg<br />
funktionieren seitdem miteinander<br />
verzahnt. Welchen der beiden<br />
Wege die K<strong>und</strong>en auch wählen, das neue<br />
System lässt alle Glieder der Kette Anteil<br />
haben. Es bedeutet immer Provision für<br />
mindestens einen angeschlossenen<br />
Händler, genannt Service-Partner, wenn<br />
bei der Adresse www.ieQ.de die Bestellung<br />
eines Endverbrauchers eingeht,<br />
ganz gleich, ob dieser Händler bei der<br />
Lieferung direkt beteiligt ist oder nicht.<br />
Schon über 600 solcher Service-Partner<br />
sind gegenwärtig an den zentralen Mar-<br />
Markus Bültermann (l.), Vorstandsvorsitzender ieQ, <strong>und</strong> Peter Benthues (r.) vom Strategic Marketing<br />
arbeiten offen für die strategische Allianz der kleinen <strong>und</strong> mittelständischen Unternehmen<br />
gegen die Übermacht der Großen.
ken-Shop ieQ.de angeschlossen. Mehr<br />
als 40 weitere Fachhändler betreiben<br />
darüber hinaus in Lizenz einen elektronischen<br />
Shop unter eigenem Namen<br />
<strong>und</strong> mit eigener Web-Adresse. Den kompletten<br />
technischen Betrieb übernimmt<br />
ieQ-systems, seit September 2000 eine<br />
weiterentwickelte Schwester-Sparte von<br />
ieQ.de. In diesem System gehört der gesamte<br />
Auftrag dem Händler. Er wickelt<br />
das Geschäft frei von Verpflichtungen<br />
ab, stellt alleine in Rechnung <strong>und</strong><br />
braucht im Übrigen seine Order auch<br />
nicht über Gautzsch laufen zu lassen.<br />
Vielmehr kann er seine gewählten<br />
Großhändler mit Hilfe einer separaten<br />
Auftragsverwaltung einbinden.<br />
Eigenständige Service-Leistung<br />
Der Vorstandsvorsitzende der ieQ network<br />
AG, Diplomkaufmann Markus<br />
Bültermann, sieht die Rolle seiner Organisation<br />
als „Business Enabler“, als zentrale<br />
unabhängige Schnittstelle zwischen<br />
allen Beteiligten, die eine durchgängig<br />
störungsfreie Erfüllungsqualität<br />
sicherstellt. „Der Nutzen dieser Einrichtung<br />
wird mittlerweile auf so breiter Basis<br />
als Gewinn bringend angesehen,“<br />
sagt Bültermann, „dass andere Branchen<br />
in eigener Regie folgen werden.“<br />
Der Preis, den es koste, um alle notwendigen<br />
Entwicklungsstufen zu durchlaufen,<br />
sei allerdings beträchtlich. Dies betreffe<br />
nicht nur in die Hand zu nehmendes<br />
Geld, sondern auch aufzubringenden<br />
Mut für den Kampf um die Überzeugung<br />
all derer, die mit ins Boot geholt<br />
werden müssen. „Endlich in einer<br />
fruchtbaren Phase angelangt, muss man<br />
gut gegen den „Domino-Effekt“ gewappnet<br />
sein“, erläutert Bültermann<br />
weiter. „Dieser tritt ein, wenn alle vorherigen<br />
Gegner unter den Meinungsmachern<br />
plötzlich verstehen <strong>und</strong> umschwenken.<br />
Wer dann dem Sturm der<br />
Nachfrage nach vielen unterschiedlichen<br />
Lösungen organisatorisch nicht<br />
gewachsen sei, kann untergehen.“<br />
Offen für Allianzen gegen Konzerne<br />
All diesen Gefahren brauchen sich Wettbewerber<br />
<strong>und</strong> Angehörige anderer Branchen<br />
jedoch nicht auszusetzen, wenn<br />
sie wissen, dass Bültermann <strong>und</strong> seine<br />
Organisation auf Weitergabe ihrer Errungenschaften<br />
setzen, wo es um die gemeinsame<br />
Sache geht. Im Kampf gegen<br />
die Macht ausländischer Großkonzerne<br />
sollen sich seiner Ansicht nach auch die<br />
Großhändler gegenseitig durch Austausch<br />
stärken. In diesem Sinne operie-<br />
ren neben den genannten Sparten<br />
ieQ.de <strong>und</strong> ieQ.systems noch zwei weitere.<br />
Die ieQ solutions, stellt im Sinne des<br />
Fortkommens der gesamten Großhandelsbranche<br />
ihr Know-how auch Konkurrenten<br />
zur Verfügung. Diese werden<br />
als Systemnehmer eingeb<strong>und</strong>en, indem<br />
ieQ ihnen sein e-Business- <strong>und</strong> Prozess-<br />
Know-how an die Hand gibt. Einer der<br />
K<strong>und</strong>en ist beispielsweise der Baustoffhandel<br />
von Raab Karcher. Noch einen<br />
Schritt weiter geht die vierte Sparte namens<br />
ieQ trade. Sie befasst sich mit der<br />
direkten Kooperation unter Großhändlern<br />
<strong>und</strong> investiert gerade gemeinsam<br />
mit 20 Wettbewerbern in eine Machbarkeitsstudie<br />
für eine gemeinsame Plattform,<br />
einen neuen Internet-Marktplatz.<br />
Emanzipierte Perspektiven<br />
„Vernetzung hört eben nicht bei der<br />
Konkurrenz auf“, sagt Markus Bültermann.<br />
Der Vertrauenskreis Elektro<br />
(VKE) räume ieQ inzwischen schon<br />
dankbar ein, der Branche auf nationaler<br />
Ebene Gutes zu tun – was eigentlich dessen<br />
ureigenste Aufgabe <strong>und</strong> gleichzeitig<br />
dessen Versäumnis sei.<br />
Der Offenheit für Allianzen nicht genug.<br />
In der Erfolgs-Story von ieQ<br />
könnte die Vernetzung in der einen<br />
Richtung eines Tages sogar die Loslösung<br />
von der anderen nach sich ziehen.<br />
Noch einmal Markus Bültermann: „Die<br />
Lizenznehmer <strong>und</strong> Servicepartner sind<br />
unsere eigentlichen K<strong>und</strong>en, nicht das<br />
Großhandelshaus, das die Mehrheitsanteile<br />
an der ieQ network AG hält. Deshalb<br />
muss sich selbst die Firma Gautzsch<br />
als vertikaler Partner ständig in ihrer<br />
Leistungsfähigkeit messen lassen.“ ■<br />
Beteiligungen am ieQ-Risikonetzwerk<br />
Dachgesellschaft ieQ-network AG, Gr<strong>und</strong>kapital<br />
4 Mio e<br />
Hauptgesellschafter: die münstersche<br />
Gautzsch GmbH & Co. KG (63 Prozent<br />
Anteile)<br />
Die VC-Gesellschaft (Venture Capital) der<br />
Sparkasse Münster hält 10 Prozent<br />
Gründer, Altgesellschafter (21 Prozent)<br />
ieQ-Management (6 Prozent)<br />
Aufsichtsratsvorsitzender: Dr. Norbert<br />
Emmerich (Vorstandsvorsitzender<br />
Sparkasse Münster)<br />
Ein Börsengang ist vorerst nicht geplant.
In der Tat! Die neuen Anforderungen<br />
der globalen Wirtschaft machen auch<br />
vor dem oft kommunal gelenkten,<br />
scheinbar gemütlichen Wassergeschäft<br />
nicht halt. Es wird härter, denn internationale<br />
Konkurrenten wie Suez <strong>und</strong> VI-<br />
VENDI begehren den deutschen Markt<br />
zu schlucken, er schmeckt wegen seines<br />
erstklassigen technischen Standards, seines<br />
hohen Preisniveaus <strong>und</strong> der ausgeprägt<br />
erfrischenden Zahlungsmoral seiner<br />
Nutzer besonders attraktiv. Strategische<br />
Brückenpfeiler sind bereits errichtet,<br />
namentlich in Rostock <strong>und</strong> Potsdam.<br />
Gegen diesen Druck will sich die Gelsenwasser<br />
AG, größtes der 6400 deutschen<br />
Wasserversorgungsunternehmen,<br />
dessen Kerngebiet quasi<br />
deckungsgleich mit dem<br />
IHK-Bezirk Münster liegt,<br />
kräftig aufrüsten. Innerhalb<br />
des neuen E.ON-<br />
Konzerns (Fusion VEBA +<br />
VIAG) bildet die Gelsenkirchener<br />
Organisation<br />
das so genannte Kompetenzzentrum<br />
Wasser. Erklärte<br />
strategische Richtung:<br />
Über Kooperationen<br />
<strong>und</strong> Akquisitionen<br />
kontinuierlich wachsen,<br />
die K<strong>und</strong>en an ihre ausländischen<br />
Standorte begleiten<br />
<strong>und</strong> Komplettlösungen<br />
anbieten.<br />
Gewachsene Substanz<br />
Vor dem Hintergr<strong>und</strong> gestiegener<br />
Anforderungen<br />
durch neue technische<br />
EU-Normen ist ein Personalbestand<br />
gefordert, den<br />
sich viele lokale Unter-<br />
12 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />
TITEL: VERNETZTE WIRTSCHAFT<br />
Öffnung führt zur<br />
Abwehr<br />
Trinkwasserleitungen – ein solides Netz, von dem wir<br />
alle täglich Gebrauch machen. Keine Unregelmäßigkeiten,<br />
seit wir denken können. Bei den Versorgungsunternehmen<br />
plätschert ja auch alles perfekt <strong>und</strong> friedlich<br />
durch die öffentlich-rechtlichen Kanäle vor sich hin.<br />
Oder? Rauschte da nicht jüngst etwas von einer Öffnung<br />
des Wassermarktes an unseren Ohren vorbei?<br />
nehmen alleine nicht leisten können.<br />
Hier ist die Gelsenwasser stark, schöpfte<br />
sie doch aus einer alten Not peu à peu<br />
eine besonders vernetzungstaugliche<br />
Tugend. Als Anbieter der freien Wirtschaft<br />
hatte sie bei den kommunalpolitischen<br />
Entscheidungsgremien nie den<br />
gleichen Vertrauensvorschuss wie die<br />
öffentlich-rechtlichen Versorger. Dem<br />
versuchten die Gelsenkirchener durch<br />
besonders penibel überwachte Wasser-<br />
Qualität zu begegnen. Vereinfacht ausgedrückt:<br />
Wo der Gesetzgeber eine Prüfung<br />
vorschrieb, führte die Gelsenwasser<br />
gleich zwei oder drei durch, damit<br />
rein gar nichts das Image des Wässerchens<br />
trüben konnte. Das führte wiederum<br />
dazu, dass heute eine eigene, gut<br />
ausgebaute Laborkapazität besteht, die<br />
Probeentnahme im Dienst des K<strong>und</strong>en – Trinkwasser aus<br />
dem Rohrnetz von Gelsenwasser wird täglich untersucht.<br />
Im Vorfeld von Projekten ist intensive<br />
Konzeptionsarbeit <strong>und</strong> Kommunikation<br />
notwendig. Als Mitglied des Vorstandsressorts<br />
Business Development unterstützt G<strong>und</strong>a<br />
Röstel die Gelsenwasser AG.<br />
all den neuen Anforderungen der Gemeinschaft<br />
in hervorragender Weise gerecht<br />
wird. Und sie steht sofort zur Verfügung,<br />
ohne dass eine kostengeplagte<br />
Kommune Unmengen nicht im Haushalts-Budget<br />
vorhandener Euros investieren<br />
muss.<br />
Umfassende Lösungen<br />
Gelsenwasser wird gerufen, hört sich<br />
das Problem an <strong>und</strong> wird zunächst drei<br />
gr<strong>und</strong>sätzliche Modelle zur Entscheidung<br />
in den Raum stellen: eine vollständige<br />
Übernahme oder eine Partnerschaft<br />
oder eine reine Dienstleistung.<br />
Das Stichwort Dienstleister ist hier in einem<br />
ganz modernen Sinne zu sehen: Es<br />
geht bezüglich moderner Lösungen immer<br />
ganzheitlicher, immer komplexer<br />
zu, bei den Erwartungen der K<strong>und</strong>en<br />
wie beim Angebot. Neben der Trinkwasserversorgung<br />
sind integrierte Entsorgungskonzepte<br />
für Abwasser gefragt.<br />
Dazu können Strom <strong>und</strong> Wärme sowie<br />
unterschiedlichste Dienstleistungen<br />
kommen, unter anderem Wartung, Abrechnung<br />
oder der Betrieb von<br />
Schwimmbädern. An die neuen Bedingungen<br />
bei der geplanten <strong>und</strong> ab Ende<br />
des Jahres möglichen Öffnung des Gasmarktes<br />
wurde das Vertriebskonzept bereits<br />
angepasst.
Internationale Kompetenz<br />
Hier zeigt sich, dass Größe Sinn macht.<br />
Denn die Gelsenwasser kann Knowhow,<br />
Kapazität sowie den sicheren substanziellen<br />
Hintergr<strong>und</strong> einer Old Economy<br />
<strong>und</strong> damit umfassende Kompetenz<br />
aus einer Hand anbieten. Das wissen<br />
nicht nur deutsche Gemeinden,<br />
sondern insbesondere ausländische<br />
K<strong>und</strong>en zu schätzen.<br />
So kommt es, dass die Gelsenwasser<br />
mittlerweile vom nördlichen Ruhrgebiet<br />
<strong>und</strong> vom Münsterland aus in 33<br />
Beteiligungsgesellschaften wirtschaftlich<br />
mit Bremen, Mecklenburg-Vorpommern,<br />
Sachsen-Anhalt, Brandenburg,<br />
Tschechien <strong>und</strong> dem Kosovo vernetzt<br />
ist. Neben der weiteren Durchdringung<br />
des deutschen Marktes sind die europäischen<br />
Nachbarländer vornehmliche<br />
Zielrichtung. „Vision“, so der Gelsenwasser-Vorstandsvorsitzende<br />
Prof. Dr.<br />
Hartmut Griepentrog, „bedeutet für uns<br />
nicht die Schaffung eines riesigen Wasserwerks,<br />
sondern die Nutzung der<br />
modernen Informationstechnologie zur<br />
Steuerung der dezentralen lokalen Einheiten.“<br />
Das kartellrechtliche Verfahren für die<br />
neueste Kooperation läuft. Die Wasserwerke<br />
<strong>und</strong> die Wasseranalytik sollen mit<br />
der Dortm<strong>und</strong>er Energie- <strong>und</strong> Wasserversorgung<br />
(DEW) zusammengelegt<br />
werden. Dadurch entstehen zwei neue<br />
Gesellschaften. Die Wasserwerke <strong>Westfalen</strong><br />
GmbH (WWW) soll für die<br />
Wassergewinnung <strong>und</strong> die Westfälische<br />
Wasser- <strong>und</strong> Umweltanalytik GmbH<br />
(WWU) für die Qualitätsüberwachung<br />
zuständig sein.<br />
Interne Allianz-Spezialisten<br />
Die expansionstypischen Probleme bei<br />
der Schaffung gemeinsamer Unternehmens-Identität<br />
im Wege einheitlichen<br />
Marketing-Auftritts <strong>und</strong> leichtgängiger<br />
interner Kommunikationsstrukturen<br />
gibt es dabei bislang offenbar nicht. Die<br />
Tochter-Organisationen agieren weitgehend<br />
selbstständig <strong>und</strong> werden kulturell<br />
belassen wie sie vor der Beteiligung waren.<br />
Wohl aber scheint externe Kommunikation<br />
für die Unternehmensentwicklung<br />
von besonderer strategischer Bedeutung.<br />
Gelsenwasser ist ein Beispiel<br />
dafür, dass die Einrichtung eines speziell<br />
der Vernetzung gewidmeten internen<br />
Funktionsbereiches für manche Unternehmen<br />
wichtig ist. Seit vergangenem<br />
Oktober jedenfalls ist Business Develop-<br />
ment ein eigenes Vorstands-Ressort, das<br />
sich in drei Bereiche unterteilt. Die Unternehmensstrategie<br />
ist für die strategische<br />
Gesamtausrichtung sowie für die<br />
Bewertung <strong>und</strong> Integration neuer Unternehmensteile<br />
zuständig. In der Projektvorentwicklung<br />
sollen das politische<br />
Lobbying gestärkt sowie individuelle<br />
Privatisierungsmodelle konzipiert werden.<br />
Der dritte Bereich ist die Projektumsetzung<br />
von der Angebotsabgabe bis<br />
zur Betriebsübernahme.<br />
In diesem Ressort arbeitet übrigens eine<br />
prominente politische Persönlichkeit:<br />
G<strong>und</strong>a Röstel, die ehemalige Vorstandssprecherin<br />
der Grünen. ■<br />
Literaturtipps<br />
Cyrus Freidheim:<br />
Das Billionen Dollar Unternehmen,<br />
Strategische Allianzen als Alternative zur<br />
Megafusion<br />
Gabler Verlag, Wiesbaden, 1999<br />
ISBN 3-409-11446-7<br />
Das Fusionsfieber grassiert. Immer mehr<br />
Unternehmen fusionieren, um auf den Weltmärkten<br />
künftig zu bestehen. Die meisten<br />
Fusionen bleiben jedoch weit hinter den<br />
Erwartungen zurück oder scheitern.<br />
Cyrus Freidheim stellt eine überzeugende<br />
Alternative vor: vollkommen neuartige strategische<br />
Allianzen. Anstatt zu verschmelzen, bleiben<br />
die beteiligten Unternehmen hier unabhängig.<br />
Nach außen agieren sie als flexible<br />
Einheit. Die Werte, die sie schaffen, übersteigen<br />
die Wirtschaftskraft ganzer Volkswirtschaften.<br />
Sie sind Billionen-Dollar-Giganten mit enormem<br />
Einfluss auf Wirtschaft <strong>und</strong> Politik.<br />
In seinem faszinierenden Buch beschreibt<br />
Freidheim erstmals Entwicklung, Strategien<br />
<strong>und</strong> Schlüsselfaktoren von erfolgreichen<br />
Billionen-Dollar-Unternehmen <strong>und</strong> zeigt detailliert,<br />
wie die neuen wirtschaftlichen Giganten<br />
sich auf Manager <strong>und</strong> Mitarbeiter auswirken<br />
werden. Das Buch bietet konkrete Handlungsempfehlungen<br />
mit Best-Practice-Charakter <strong>und</strong><br />
beschreibt zukünftige Trends.<br />
M. Schneider, E. Schwarz, U. Wikner:<br />
Kooperation – der direkte Weg zum Erfolg<br />
Fallbeispiele – Verträge – Umsetzung<br />
Campus Verlag, Frankfurt, 1999<br />
Intelligente Kooperationen sind Erfolgsgaranten<br />
– insbesondere für kleine <strong>und</strong> mittelständische<br />
Unternehmen. Werden die richtigen<br />
Kernkompetenzen kombiniert, entstehen im<br />
Idealfall Synergieeffekte, von denen alle Beteiligten<br />
<strong>und</strong> nicht zuletzt die K<strong>und</strong>en profitieren.<br />
Das Autorenteam beantwortet in dem praxisorientierten<br />
Ratgeber alle Fragen, die sich kleinen<br />
<strong>und</strong> mittelständischen Unternehmen vor <strong>und</strong><br />
während des Kooperationsprozesses stellen:<br />
Wie finden kooperationswillige Unternehmen<br />
den richtigen Partner? Welche Voraussetzungen<br />
müssen gegeben sein? Welche rechtlichen<br />
Gr<strong>und</strong>lagen gibt es? Wie sieht Kooperation in<br />
der praktischen Anwendung aus? Wie können<br />
Kontroll- <strong>und</strong> Know-how-Verluste vermieden<br />
werden?<br />
wirtschaftsspiegel 1· 2001 13
14 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />
IHK-EHRUNG<br />
Engagement im<br />
Interesse aller<br />
Für ihre „Verdienste um die Wirtschaft“ ehrte die IHK<br />
Münster neun Unternehmer aus der Region, die sich<br />
durch ihre ehrenamtliche Tätigkeit als Mitglieder der<br />
Vollversammlung <strong>und</strong> des Präsidiums besonders „für<br />
die Selbstverwaltung der Wirtschaft <strong>und</strong> damit auch für<br />
alle Unternehmen der Region“ eingesetzt haben.<br />
„Die Industrie- <strong>und</strong> <strong>Handelskammer</strong><br />
lebt vom <strong>und</strong> durch das Ehrenamt“, unterstrich<br />
IHK-Präsident Hubert Ruthmann.<br />
4000 ehrenamtlich tätige Frauen<br />
<strong>und</strong> Männer aus der Wirtschaft arbeiten<br />
in der IHK Münster zusammen. Dieses<br />
„Rückgrat der Selbstverwaltung“ sorge<br />
für wichtige Impulse <strong>und</strong> eine fortdauernde<br />
Rückkopplung mit den Unternehmen,<br />
die wiederum Voraussetzung für<br />
praxisnahe Entscheidungen <strong>und</strong> die<br />
Wahrung des gesamtwirtschaftlichen<br />
Interesses der Region sei.<br />
Chancen der Selbstverwaltung<br />
„Es sollte daher im Eigeninteresse eines<br />
jeden Unternehmens liegen, sich für<br />
seine IHK zu engagieren <strong>und</strong> ihre Arbeit<br />
mit zu gestalten“, forderte der IHK-Präsident.<br />
„Wenn wir die noch bestehenden<br />
Freiräume in unserem Wirtschaftssystem<br />
nicht ausfüllen <strong>und</strong> die Chancen<br />
Setzen sich für die Selbstverwaltung der Wirtschaft ein (v. l.): Udo Meyer, Bernhard Winzinger,<br />
Erich Hausmann, Hans Dieler, Joachim Keppler, IHK-Präsident Hubert Ruthmann, Werner<br />
Bandle, IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Christian Brehmer <strong>und</strong> Dr. Dieter Offergeld.<br />
der Selbstverwaltung nicht nutzen,<br />
dann müssen wir uns nicht w<strong>und</strong>ern,<br />
wenn der Staat die Grenzen immer<br />
enger zieht“, skizzierte er die Konsequenzen.<br />
Dank für Einsatz<br />
Für ihr zwölfjähriges Engagement als<br />
Mitglieder der Vollversammlung zeichnete<br />
IHK-Präsident Hubert Ruthmann<br />
Werner Bandle (eh. Vorstandsmitglied<br />
<strong>und</strong> Arbeitsdirektor der BASF Coatings<br />
AG, Münster), Hans Dieler (Geschäftsführer<br />
Textilhaus Dieler GmbH & Co.<br />
KG, Gelsenkirchen), Joachim Keppler<br />
(Inhaber der Keppler Handelsagentur,<br />
Senden), Udo Meyer (Geschäftsführender<br />
Gesellschafter Metallwerk Franz<br />
Kleinken GmbH, Dorsten), Dr. Dieter<br />
Offergeld (Geschäftsführender Gesellschafter<br />
Josef Tepper Aufzüge GmbH &<br />
Co. KG, Münster), Günter Röttgering<br />
(Geschäftsführender Gesellschafter, Ing.<br />
Walter Hengst GmbH & Co. KG, Münster)<br />
<strong>und</strong> Bernhard Winzinger (Vorstandsmitglied<br />
Veba Oel AG, Gelsenkirchen)<br />
mit der „Silbernen Ehrennadel“<br />
der IHK Münster aus.<br />
Goldene Ehrennadel<br />
Die „Goldene Ehrennadel“ für seine<br />
achtjährige Arbeit im Präsidium der IHK<br />
Münster erhielt IHK-Vizepräsident Erich<br />
Hausmann, Mitglied des Beirates der Bischof<br />
+ Klein Verpackungswerke GmbH<br />
& Co., Lengerich. Er ist seit 1989 Mitglied<br />
der Vollversammlung. Die Auszeichnung<br />
von IHK-Präsident Hubert<br />
Ruthmann, der seit 1984 Vollversammlungsmitglied<br />
ist, übernahm Vizepräsident<br />
Dr. Dieter Pietsch aus Ahaus. Ruthmann<br />
gehört ebenfalls seit 1992 dem<br />
Präsidium an <strong>und</strong> ist Geschäftsführender<br />
Gesellschafter der Anton Ruthmann<br />
GmbH & Co., Gescher. Seit 1995 ist er<br />
Präsident der IHK Münster. ■
16 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />
BAUKONJUNKTUR<br />
Schlechtwetter<br />
auf dem Bau<br />
Der Baubranche im Münsterland <strong>und</strong> in der Emscher-<br />
Lippe-Region geht es nicht gut. Der gesamtwirtschaftliche<br />
Aufschwung ist an ihr bisher vorbeigegangen.<br />
Schlimmer noch: Umsatzeinbrüche, Firmenschließungen<br />
<strong>und</strong> Beschäftigungsabbau bestimmten auch im<br />
Jahr 2000 eine Branche, die unter Dumpingpreisen <strong>und</strong><br />
der schlechten Zahlungsmoral ihrer K<strong>und</strong>en leidet.<br />
In <strong>Nord</strong>rhein-<strong>Westfalen</strong> sind allein im<br />
dritten Quartal 2000 mehr als zehn Prozent<br />
weniger Aufträge eingegangen als<br />
1999, die baugewerbliche Produktion lag<br />
um 5,3 Prozent unter dem entsprechenden<br />
Wert von September 1999. Dabei<br />
sank die Bauleistung sowohl im Hochbau<br />
(– 3,1 Prozent) als auch im Tiefbau<br />
(– 7,7 Prozent). Insgesamt ging in den<br />
ersten neun Monaten der baugewerbliche<br />
Umsatz um acht Prozent zurück.<br />
Wenig Zuversicht<br />
Hiervon betroffen sind auch Münsterland<br />
<strong>und</strong> Emscher-Lippe-Region. Seit<br />
Mitte der 90er Jahre bestimmen<br />
schrumpfende Produktion <strong>und</strong> Nachfrage,<br />
anhaltende Ertragsschwäche, ein<br />
Unternehmenssterben sowie ein starker<br />
Beschäftigungsabbau die Situation der<br />
Unternehmen. In den letzten Jahren<br />
ging die Zahl der Betriebe des Bauhauptgewerbes<br />
im IHK-Bezirk Münster um 31<br />
Prozent, die Zahl der Beschäftigten um<br />
22 Prozent zurück, die Umsätze sanken<br />
um acht Prozent. Die IHK musste daher<br />
bei der letzten Konjunkturumfrage feststellen:<br />
R<strong>und</strong> zwei Drittel der befragten<br />
Bauunternehmen beurteilten im Spätsommer<br />
2000 ihre Geschäftslage mit<br />
schlecht. Beklagt wird ein ruinöser Verdrängungswettbewerb.<br />
Die Auftragsvergabe<br />
erfolge einzig über den Preis.<br />
Hauptproblem seien insbesondere die<br />
schwache Zahlungsmoral sowohl von<br />
privaten als auch von öffentlichen Bauträgern<br />
<strong>und</strong> die Insolvenzen von privaten<br />
Bauherren.<br />
Ruinöser Preiskampf<br />
Maßgeblich für die anhaltend schlechte<br />
Baukonjunktur sind vor allem die in<br />
den Jahren nach der deutschen Wiedervereinigung<br />
aufgebauten Überkapazitäten.<br />
Verschärfter Wettbewerb, beispielsweise<br />
auch durch niederländische Unternehmer,<br />
<strong>und</strong> Überangebot am Markt<br />
lassen die Preise für Bauleistungen immer<br />
weiter fallen – <strong>und</strong> die Ertragslage<br />
der Unternehmen zunehmend schlech-<br />
ter werden. Hinzu kommen Forderungsausfälle,<br />
die dazu führen, dass die Zahl<br />
der Insolvenzen auf Rekordniveau getrieben<br />
wird (verdreifacht seit 1990).<br />
Vor allem kleine Unternehmen sind betroffen:<br />
80 Prozent der insolventen Betriebe<br />
haben einen Jahresumsatz von<br />
weniger als fünf Millionen DM.<br />
Tendenzen in den Bausparten<br />
Die Krise durchläuft nahezu alle Baubereiche:<br />
Sowohl den Wohnungsbau, der<br />
mit einem Anteil von 55 Prozent die<br />
wichtigste Bausparte darstellt, als auch<br />
den Wirtschaftsbau <strong>und</strong> den öffentlichen<br />
Bau.<br />
– Der Wohnungsbau insgesamt stagnierte<br />
zuletzt in Westdeutschland,<br />
wobei sich der Eigenheimbau positiv<br />
<strong>und</strong> der Geschosswohnungsbau negativ<br />
entwickelte. Die vergleichsweise<br />
lebhafte Nachfrage im Eigenheimbau<br />
konnte den Rückgang im Mehrfamilienhausbau<br />
kompensieren.<br />
– Der Wirtschaftsbau schrumpft schon<br />
seit 1993. Dass in der Phase des Baubooms<br />
1994/95 ein, in Westdeutschland<br />
mittlerweile abgebautes, Überangebot<br />
an Mietimmobilien entstanden<br />
ist, ist sicherlich ein wichtiger<br />
Gr<strong>und</strong> hierfür. Eine leichte Verbesserung,<br />
die sich 1998 im Wirtschaftsbau<br />
abzeichnete <strong>und</strong> 1999 für Impulse<br />
sorgte, hielt 2000 nicht an.
– Im öffentlichen Bau haben die nach<br />
wie vor schwach laufenden Bauinvestitionen<br />
für einen erheblichen Sanierungsstau,<br />
zum Beispiel im Straßen<strong>und</strong><br />
Schienennetz, gesorgt. Aber angesichts<br />
der angespannten Haushaltslage<br />
von B<strong>und</strong>, Ländern <strong>und</strong><br />
Kommunen wird dieser kurz- bis mittelfristig<br />
kaum beseitigt werden.<br />
Angesichts der schwierigen Lage sehen<br />
die Bauunternehmer keine Anzeichen<br />
für einen zukünftigen Aufschwung –<br />
Tendenz gleichbleibend bis schlechter:<br />
„Wir gehen davon aus, dass sich die<br />
wirtschaftliche Lage in unserer Branche<br />
nicht verbessern, es vielleicht sogar noch<br />
weiter bergab gehen wird“, meint<br />
H. Jaeger jun. vom Gelsenkirchener<br />
Straßen- <strong>und</strong> Tiefbauunternehmen Wilhelm<br />
Jaeger. Stärkere Investitionen in<br />
das Straßennetz, von denen der öffentliche<br />
Bau direkt profitieren würde, seien<br />
unter den derzeitigen politischen Bedingungen<br />
kaum denkbar.<br />
Wende nicht in Sicht<br />
Die wenigen positiven Impulse gingen<br />
bis zuletzt vom privaten Ein- <strong>und</strong> Zweifamilienhausbau<br />
aus – begünstigt durch<br />
die staatliche Eigenheimförderung sowie<br />
relativ niedrige Hypothekenzinsen.<br />
Doch inzwischen sind auch die Genehmigungen<br />
im Eigenheimbau deutlich<br />
gesunken. Günstige Effekte erhielt der<br />
Wohnungsbau allein von der regen<br />
Nachfrage nach Modernisierungs- <strong>und</strong><br />
Sanierungsleistungen. Doch auch in<br />
diesem Bereich werden die Preise zunehmend<br />
gedrückt.<br />
Einen blassen Silberstreif am Horizont<br />
gibt es, so hoffen verschiedene Experten,<br />
für den westdeutschen Wirtschaftsbau,<br />
insbesondere den Wirtschaftshochbau.<br />
Es wird angenommen, dass die steigende<br />
gesamtwirtschaftliche Kapazitätsauslastung<br />
zunehmend zu Erweiterungsinvestitionen<br />
führt, die besonders<br />
bauintensiv sind. Frühindikatoren wie<br />
Auftragseingängen <strong>und</strong> Baugenehmigungen<br />
zufolge ist allerdings nicht mit<br />
einer kräftigen Belebung auf breiter<br />
Front zu rechnen. Bernd Bartholmai,<br />
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung<br />
(DIW), prognostiziert: „Auch für<br />
das kommende Jahr ist kein Zuwachs<br />
der Bauleistung zu erwarten, vielmehr<br />
dürfte in beiden Landesteilen die ,Nullbis-Minus‘-Tendenz<br />
vorherrschen.“<br />
Jutta Gogräfe<br />
gograefe@muenster.ihk.de<br />
VERPACKUNG<br />
Sicher verpackt<br />
reicht nicht<br />
Auf die Verpackung kommt es an, damit ein Gut nach<br />
einer Reise um die halbe Welt unbeschädigt sein Ziel<br />
erreicht. Doch Verpackung, ob aus Holz oder Kunststoff,<br />
ist auch Kostenfaktor.<br />
Ankunftsort für die überdimensionaleWaschmaschine<br />
war der Hafen von<br />
Karachi, bestellt hatte sie<br />
ein Industriebetrieb in<br />
Lahore. Das bedeutete<br />
600 Kilometer über eine<br />
holprige Piste durch unwegsame<br />
Wüsten ins Innere<br />
Pakistans – eine<br />
echte Herausforderung<br />
für jedes Logistikunternehmen.<br />
„Die Maschine<br />
erreichte ihr Ziel ohne<br />
eine Schramme“, berichtet<br />
Bernhard Lammers,<br />
Geschäftsführer von<br />
Lammers-Transporte in<br />
Rhede, erleichtert über<br />
den vielleicht spektakulärsten<br />
Auftrag, den er<br />
bislang abwickeln musste. Eine Schlüsselrolle<br />
spielte nicht nur in diesem Fall<br />
die richtige Verpackung, die das Produkt<br />
vor Temperaturschwankungen <strong>und</strong><br />
Stößen zuverlässig schützte.<br />
Millionenwerte<br />
Lammers verpackt <strong>und</strong> verschickt<br />
Schwergüter in alle Regionen Deutschlands<br />
<strong>und</strong> r<strong>und</strong> um den Globus. Die<br />
Bandbreite ist enorm <strong>und</strong> reicht von<br />
Anlagen zur Herstellung von Fußböden<br />
für Japan, Zäune für die USA oder Physiklabore<br />
für heimische Klassenzimmer.<br />
Der Logistikbetrieb aus dem Westmünsterland<br />
verwendet für seine Industrie-<br />
Exportverpackungen wasserfest geleimtes<br />
Holz. Der Kistenboden ist entscheidend:<br />
Kanthölzer sorgen dafür, dass das<br />
Ladegut nicht verrutscht.<br />
Die Logistik-Branche floriert, Experten<br />
erwarten ein Wachstum von 15 bis 25<br />
Prozent in den nächsten drei Jahren. Ein<br />
Gr<strong>und</strong> dafür ist der Trend zum Outsourcing:<br />
„Immer mehr Firmen wollen das<br />
Know-how für Exportverpackungen<br />
nicht mehr selber vorhalten“, stellt<br />
Lammers fest. Maschinenbauer zum<br />
Passgenau muss der Behälter auf dem Kistenboden aufliegen.<br />
Die Lammers-Mitarbeiter bereiten dazu die Sattelhölzer vor.<br />
Foto: Lammers<br />
Beispiel konzentrieren sich auf ihre<br />
Kernkompetenz <strong>und</strong> beschäftigen keine<br />
Verpacker mehr. So wächst die Zahl der<br />
K<strong>und</strong>en, <strong>und</strong> „jeder K<strong>und</strong>e ist anders“,<br />
weiß der Geschäftsführer. Größe, Gewicht<br />
<strong>und</strong> Form des Produktes unterscheiden<br />
sich von Auftrag zu Auftrag,<br />
folglich gibt es keine Standardverpackungen.<br />
Logistikunternehmer müssen<br />
sich außerdem darauf einstellen,<br />
dass der Lebenszyklus eines Produkts<br />
immer kürzer wird. Die Nachfrage nach<br />
innovativen Produkten steigt rapide an<br />
– <strong>und</strong> diese neuen Anlagen müssen<br />
transportiert werden.<br />
Wachstum erforderlich<br />
Beide Trends – Outsourcing <strong>und</strong> immer<br />
schnellere Innovationen – erfordern<br />
stärkeres Wachstum. 15 000 Quadratmeter<br />
misst derzeit das Lager von Lammers,<br />
„an eine Erweiterung ist gedacht“. Ob<br />
Investitionen in die Datenverarbeitung,<br />
in die Sägerei oder in größere Kräne, alle<br />
Bereiche sind erfasst.<br />
Darüber hinaus bedient sich die Logistik<br />
neuer Techniken. Im Bereich der Verpackung<br />
setzt Lammers auf die Zusam-<br />
wirtschaftsspiegel 1 · 2001 17
18 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />
VERPACKUNG<br />
menarbeit mit anderen Unternehmen<br />
im Arbeitskreis Logistik der IHK <strong>und</strong> auf<br />
die Kooperation mit dem Fraunhofer-<br />
Institut. Trockenmittel zum Beispiel, die<br />
das Klima in der Kiste regulieren, werden<br />
laufend weiterentwickelt. Ebenso<br />
vermeiden neuartige Folien Temperaturschwankungen<br />
in der Kiste <strong>und</strong> schützen<br />
damit das Transportgut vor Korrosion.<br />
Auch elektronische Medien halten<br />
Einzug im Familienunternehmen. Lammers<br />
setzt auf kurze Kommunikationswege:<br />
K<strong>und</strong>en, die zum Beispiel die Verpackung<br />
ihres Produktes begutachten<br />
möchten, sparen sich Reisewege, wenn<br />
ihnen entsprechende Fotos per E-Mail<br />
zugeschickt werden. Auf elektronischem<br />
Wege werden.<br />
Preisgünstige Folien<br />
Doch Verpackung ist nicht nur ein<br />
wichtiges Thema für einen Logistik-<br />
Dreierpack<br />
....<br />
Drei Unternehmen aus dem IHK-<br />
Bezirk – eurea Verpackungs-<br />
GmbH & Co. KG <strong>und</strong> Upmann<br />
GmbH & Co. KG, beide aus<br />
Rheine-Mesum, sowie die Nottulner<br />
Meypack Verpackungstechnik<br />
GmbH – haben sich als Messekleingruppe<br />
gemeinsam auf Polens<br />
internationaler Fachausstellung<br />
für Verpackungstechnik &<br />
Logistik Taropak in Posen präsentiert.<br />
Über 29 000 Besucher trafen<br />
dort auf ein breitgefächertes Angebotsspektrum<br />
von r<strong>und</strong> 770<br />
Ausstellern aus 27 Ländern. „Eine<br />
gelungene Sache. Wir haben gute<br />
Geschäfte gemacht <strong>und</strong> interessante<br />
Kontakte geknüpft. Damit<br />
ist für die ersten Schritte in Polen<br />
der Weg geebnet“, bewerteten die<br />
Teilnehmer ihren Messeauftritt.<br />
unternehmer. Beispiel Nahrungsmittelbranche:<br />
Apetito kocht in Rheine täglich<br />
mehr als 500 000 Mahlzeiten, für<br />
Betriebskantinen <strong>und</strong> Seniorenheime<br />
ebenso wie für Schulen oder den Lebensmitteleinzelhandel.<br />
80 eigene Tiefkühlfahrzeuge<br />
liefern die Menüs aus.<br />
Produkt- <strong>und</strong> Transportsicherheit sind<br />
die wichtigsten Kriterien für die Verpackung.<br />
„Wir versuchen aber auch,<br />
kontinuierlich Kosten zu sparen, indem<br />
wir nach neuen Verpackungsmaterialien<br />
suchen“, erklärt Verpackungsingenieur<br />
Ludger Kampel. Neue, preisgünstigere<br />
Kunststofffolien würden beispielsweise<br />
auf ihre Eignung als Verkaufsverpackung<br />
getestet. „Die Erhitzung der<br />
Menüs von – 18 °C auf bis zu 220 °C.<br />
stellt eine besondere Schwierigkeit für<br />
das Material dar“, erläutert er. Um den<br />
Anforderungen gerecht zu werden, arbeitet<br />
das Rheiner Unternehmen eng<br />
Die gemeinsame Messepräsentation<br />
in der geförderten Messekleingruppe<br />
organisierte ECOPOL<br />
CONSULT, Schwester der münsterschenUnternehmensberatung<br />
Peikert & Strohmeier. Partnerin<br />
Antje Strohmeier betont:<br />
„Bei der Positionierung legen wir<br />
Wert auf individuelle K<strong>und</strong>enwünsche<br />
einerseits <strong>und</strong> gemeinschaftliches<br />
Auftreten andererseits.“<br />
Der Nutzen für die beteiligten<br />
Unternehmen ist offensichtlich.<br />
Ein Messeauftritt ist in der<br />
Regel mit umfangreichen Vorbereitungen<br />
<strong>und</strong> erheblichen Zeit<strong>und</strong><br />
vor allem finanziellen Aufwendungen<br />
verb<strong>und</strong>en. Findet<br />
die Messe im Ausland statt,<br />
kommt häufig auch ein Kommunikationsproblem<br />
hinzu.<br />
Gerade für kleine <strong>und</strong> mittelständische<br />
Unternehmen, die sich<br />
Die Firma Meypack Verpackungssystemtechnik aus Nottuln präsentierte<br />
ihre Maschinen auf der TAROPAK in Polen: Andrea Horstmann,<br />
für Vertrieb <strong>und</strong> Export zuständig, mit Geschäftsführer Dipl.-Ing. Klaus<br />
Pekruhl <strong>und</strong> Andreas van Dillen. Foto: Krüdewagen<br />
stärker international ausrichten<br />
möchten, ist dies ein schwer zu<br />
überwindendes Problem. Das<br />
Land NRW sponsert einen gemeinschaftlichen<br />
Messeauftritt<br />
von Unternehmen bis zu einer<br />
bestimmten Jahresumsatzgrenze<br />
mit 50 Prozent der förderfähigen<br />
Kosten, maximal 10 000 DM pro<br />
Unternehmen.<br />
....<br />
Verpacken mit System<br />
Verbesserungen sorgen im Bereich<br />
der Verpackung für mehr<br />
Effizienz <strong>und</strong> mehr Sicherheit.<br />
Gute Beispiele liefert dazu Bischof<br />
<strong>und</strong> Klein aus Lengerich ab. Das<br />
Unternehmen holte mit innovativen<br />
Entwicklungen zwei Preise<br />
beim Deutschen Verpackungswettbewerb.<br />
Der „PE-Batch-Sack<br />
für Feinpulver mit Labyrinth-Entlüftung“<br />
<strong>und</strong> eine „Versandverpackung<br />
für thermosensitive<br />
Produkte“ überzeugte die Fachjury<br />
des Deutschen Verpackungsinstitutso<br />
unter 226 Beiträgen<br />
„Die deutsche Verpackungsindustrie<br />
hat die Zeichen der Zeit<br />
erkannt“, meinte der Schirmherr<br />
B<strong>und</strong>eswirtschaftsminister Dr.<br />
Werner Müller anerkennend. 33<br />
Preise wurden im Rahmen der<br />
FachPack 2000 in Nürnberg vergeben,<br />
zwei davon erhielt Bischof<br />
<strong>und</strong> Klein. In der Sparte Verkaufsverpackung<br />
wurde der „PE-Batch-<br />
Sack“ prämiert. „Dieses System ist<br />
einzigartig“, betont Dirk Wiethölter,<br />
Referent für Öffentlichkeitsarbeit<br />
beim Lengericher Verpackungswerk.<br />
Werden her-<br />
mit seinen Lieferanten <strong>und</strong> Prüfinstituten<br />
zusammen. Darüber hinaus investierte<br />
Apetito in eine neue Verpackungsmaschine,<br />
um durch weitere Automatisierung<br />
Kosten zu senken.<br />
Auf den Einzug der neuen Medien in die<br />
Logistik reagiert Apetito gelassen. „Wir<br />
prüfen im Rahmen von Pilotprojekten<br />
gegenwärtig den Nutzen von Internet<br />
<strong>und</strong> E-Commerce als neuen Vertriebsweg“,<br />
so Jochen Engelking, zuständig<br />
für die neuen Medien. Logistische Veränderungen<br />
erwartet das Unternehmen<br />
durch Online-Aufträge nicht. „Unsere<br />
Auftragsbearbeitung ist schon jetzt sehr<br />
kurz: Heute wird bestellt, am Folgetag<br />
versendet“, erklärt er. Immerhin erwartet<br />
Apetito, durch E-Commerce intern<br />
Kosten einsparen zu können.<br />
Tobias Hertel<br />
Preisgekrönt: Die Versandpackung<br />
von Bischof <strong>und</strong> Klein für<br />
thermosensitive Produkte.<br />
kömmliche Säcke mit einem feinen<br />
Gut gefüllt, tritt Luft mit ein<br />
<strong>und</strong> der Sack droht zu platzen.<br />
Bei der Entlüftung wiederum entweicht<br />
auch das feine Pulver, das<br />
eigentlich in die Packung gehört.<br />
Bischof <strong>und</strong> Klein hat hier eine<br />
Lösung gef<strong>und</strong>en, die von<br />
Degussa-Hüls genutzt wird. Das<br />
Unternehmen produziert Ruß,<br />
der in der Gummi- <strong>und</strong> der<br />
Kunststoffindustrie Verwendung<br />
findet. „Der PE-Batch-Sack enthält<br />
ein Entlüftungssystem, das es<br />
erlaubt, Ruß sehr schnell <strong>und</strong><br />
wirtschaftlich in die Verpackung<br />
zu füllen“, erläutert Wiethölter.<br />
Gemeinsam mit dem Unternehmen<br />
GdHs aus Barcelona entwickelte<br />
Bischof <strong>und</strong> Klein eine<br />
spezielle Transportverpackung für<br />
thermosensitive Produkte wie<br />
Lebensmittel oder Medikamente.<br />
Diese neue Verpackung kommt<br />
ganz ohne Trockeneis aus, das<br />
sonst wärmeempfindliche Waren<br />
vor Hitze schützt. Wichtig:<br />
„Trockeneis ist aus Sicherheitsgründen<br />
gerade in der Luftfracht<br />
kritisch, da unter Umständen<br />
Explosionsgefahr besteht“, so<br />
Wiethölter.
20 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />
BIOTECHNOLOGIE<br />
Gründerwelle rollt<br />
dank Bio-Boom<br />
Dank seiner wissenschaftlichen Infrastruktur ist Münster<br />
Spitze in der Bioanalytik-Forschung – von diesem Knowhow<br />
profitiert nun die Wirtschaft. „Gründerstimmung“<br />
herrsche in der Region, so Dr. Klaus-Michael Weltring,<br />
Koordinator der „Bioanalytik Münster“.<br />
Biotechnologie boomt: Neue Unternehmen<br />
entstehen <strong>und</strong> binden qualifizierte<br />
Kräfte im Münsterland. „Hochtechnologie-Unternehmen<br />
sichern die Wirtschaftskraft<br />
der Region <strong>und</strong> schaffen<br />
neue Arbeitsplätze für Hochschulabsolventen<br />
in den Life Sciences“, erläutert<br />
Dr. Weltring. Bis vor kurzem galt das<br />
Münsterland als weißer Fleck auf der<br />
Landkarte dieser Technologie. Künftig<br />
aber sollen Fachkräfte nicht mehr nur<br />
nach Köln <strong>und</strong> in andere Zentren der<br />
Bioanalytik abwandern. „Die nehmen<br />
unsere Region mittlerweile als Konkurrenz<br />
wahr“, freut sich Münsters Wirtschaftsdezernent<br />
Horst Freye.<br />
Der Verein „Bioanalytik Münster“, der<br />
am 8. November 2000 gegründet wurde,<br />
schafft durch Kooperationen zwischen<br />
Wissenschaft <strong>und</strong> Wirtschaft Perspektiven<br />
<strong>und</strong> neue Geschäftsfelder für zukunftsorientierte<br />
mittelständische Unternehmen.<br />
„Ein Technologiestandort<br />
lebt von qualifizierten wissenschaftlichen<br />
<strong>und</strong> technischen Mitarbeitern“,<br />
erklärt Dr. Weltring. Mittelständler setzten<br />
künftig die Ideen aus den Laboren<br />
um, doch dazu werde geschultes Personal<br />
benötigt. Vor allem Feinmechaniker,<br />
Gerätebauer <strong>und</strong> Elektrotechniker sollten<br />
ausgebildet werden. Um diese Fachkräfte<br />
zu gewinnen, rührt der Verein in<br />
Schulen die Werbetrommel für Biotechnologie<br />
<strong>und</strong> vermittelt Praktika. Die Uni<br />
Münster bietet seit diesem Semester<br />
außerdem einen speziellen Studiengang<br />
Bioanalytik an.<br />
Wissenschaft meets Wirtschaft<br />
25 Biotechnologie-Unternehmen gibt es<br />
bereits im Münsterland, 17 davon in<br />
Münster. In zehn Jahren könnten es<br />
nach Einschätzung von Horst Freye 100<br />
Betriebe mit 3000 Beschäftigten sein.<br />
Eine der Firmen, die bereits seit April<br />
den Markt bedient, ist HistoServe, eine<br />
Ausgründung der Westfälischen Wil-<br />
Laborleiter Dr. Jörg Haberland <strong>und</strong> Dipl.-Ing. Yvonne Schmidlin von Ogham vermehren an PCR-Maschinen<br />
DNA-Abschnitte.<br />
helms-Universität. „Histos ist das griechische<br />
Wort für Gewebe“, erklärt Gründer<br />
Gerhard Lewandovski. Der Dienstleister,<br />
der am Rande von Münsters<br />
Schlossplatz zu Hause ist, schneidet <strong>und</strong><br />
analysiert Gewebe aller Art. Der Clou ist<br />
die patentierte V-max-Methode. „Wir<br />
zeigen nicht nur, wo zum Beispiel in einer<br />
Zelle Enzyme sind, sondern bestimmen<br />
auch ihre Menge <strong>und</strong> messen, wie<br />
aktiv sie sind“, erläutert der Diplom-Biologe.<br />
Interessant ist das für Forscher ebenso<br />
wie für die Pharmaindustrie. „Mit der<br />
histologischen Methode prüfen wir beispielsweise,<br />
ob künstliche Haut die gleichen<br />
Stoffwechselfunktionen übernehmen<br />
kann wie das natürliche Gewebe“,<br />
erklärt er. Das Verfahren dient ferner einer<br />
verbesserten Tumor-Diagnostik. Die<br />
möglichen Anwendungen gehen aber<br />
noch weiter: Kosmetikfirmen testen verschiedene<br />
Wirkstoffe, zum Beispiel in<br />
Anti-Falten-Cremes oder Shampoos, die<br />
Lebensmittelbranche prüft Konservierungsmittel.<br />
Als Doktorand bei Professor Paul entwickelte<br />
Lewandovski das Verfahren.<br />
Mit einem Business-Plan sicherte er sich<br />
Fördermittel <strong>und</strong> 50 000 DM Preisgeld<br />
bei einem Wettbewerb. Derzeit<br />
beschäftigt er drei Biologen,<br />
eine technische Angestellte<br />
<strong>und</strong> eine Bürokraft,<br />
2001 würde der Jungunternehmer<br />
gerne expandieren.<br />
„Es gibt leider<br />
zu wenig Flächen, der Technologiehof<br />
ist voll“, so<br />
Lewandovski.<br />
Für Münster spreche aber<br />
die Nähe zur Uni. „Die kurzen<br />
Wege <strong>und</strong> der persönliche<br />
Kontakt sind wichtig“,<br />
betont er. Nicht zuletzt<br />
vom Verein „Bioanalytik“<br />
verspricht er sich viele<br />
Möglichkeiten zur Kooperation.<br />
„Wir sind keine Einzelkämpfer“,<br />
stellt Lewandovski<br />
klar. So sei Histo-<br />
Serve auf die Zusammenarbeit<br />
mit Mittelständlern an-
gewiesen, die Antikörper oder Sonden<br />
zur Lokalisierung von RNA <strong>und</strong> DNA<br />
herstellen.<br />
Chip erkennt Defekte<br />
Mit Gen-Chips frühzeitig Erbkrankheiten<br />
erkennen – das ist die Geschäftsidee,<br />
mit der Ogham auf dem Markt auftreten<br />
will. Anfang September gründeten der<br />
Mediziner Dr. Paul Cullen <strong>und</strong> der Biologe<br />
Dr. Udo Seedorf das Unternehmen,<br />
das im Technologiehof ansässig ist.<br />
Ogham nutzt das Phänomen, dass zwei<br />
DNA-Stränge bestrebt sind, sich auf<br />
ganz spezifische Art zusammenzufügen.<br />
„Zu einem fest aufgebrachten synthetischen<br />
DNA-Strang geben wir die Probe<br />
eines Patienten“, erläutert Laborleiter<br />
Dr. Jörg Haberland. Die Wechselwirkung<br />
zwischen beiden Strängen erlaubt Rückschlüsse<br />
auf Veränderungen im Erbgut.<br />
Mit herkömmlichen biochemischen<br />
Tests können bei Neugeborenen wenige<br />
Tage nach der Geburt gerade mal drei<br />
Stoffwechselkrankheiten identifiziert<br />
werden. Die winzigen Chips, die auf<br />
zwei mal zwei Zentimetern mehrere tausend<br />
Proben enthalten, erfassen weit<br />
mehr Krankheiten. Einmal erkannt,<br />
können sie mit der richtigen Diät frühzeitig<br />
behandelt werden. „Interessant<br />
sind diese Chips für Forschung, diagnostische<br />
Labore <strong>und</strong> Krankenhäuser“, so<br />
Dr. Haberland. Die Technologie sei innovativ<br />
<strong>und</strong> der Markt vielversprechend<br />
– „außerdem hat uns der Gründergeist<br />
gepackt“, sagt er. Die Herausforderung,<br />
ein eigenes Unternehmen auf die Beine<br />
zu stellen, nahmen sechs Mitarbeiter an.<br />
Wettbewerb sorgt für Ruck<br />
„Durch Münster ist ein Ruck gegangen“,<br />
stellt Gerhard Lewandovski fest. Nicht<br />
zuletzt ist das der Technologie-Initiative<br />
Münster (tim) zu verdanken, die wichtige<br />
Anstöße für die Förderung der Bioanalytik<br />
gab. Beteiligt sind darin verschiedene<br />
Einrichtungen, unter anderem<br />
die Hochschulen, die Stadt Münster<br />
<strong>und</strong> der Technologiehof sowie die IHK.<br />
Die Initiative hat die Teilnahme des<br />
Münsterlandes beim B<strong>und</strong>eswettbewerb<br />
„Bio-Profile“ angestoßen, wo nun die<br />
zweite R<strong>und</strong>e erreicht wurde (der Wirtschaftsspiegel<br />
berichtete in seiner Ausgabe<br />
September/2000). Die Sparkasse<br />
Münster sponsert den heimischen Wettbewerbsbeitrag<br />
mit 110 000 DM.<br />
Bis Ende Januar 2001 erarbeitet „Bioanalytik<br />
Münster“ ein Konzept, das zeigt,<br />
wie die Region Forschungsvorhaben<br />
<strong>und</strong><br />
weitere Ausgründungen<br />
fördert sowie die Zusammenarbeit<br />
zwischen Wissenschaft<br />
<strong>und</strong> Wirtschaft<br />
verbessert. „Wir erwarten<br />
dazu mindestens 40 Projektvorschläge<br />
aus Industrie,Forschungsinstituten<br />
<strong>und</strong> Hochschulen“,<br />
so Dr. Weltring. Die drei<br />
Siegerregionen, die im<br />
Mai 2001 ermittelt werden,<br />
teilen 100 Millionen<br />
DM Fördergelder unter<br />
sich auf. Egal, wie der<br />
Wettbewerb ausgeht, die<br />
Region – zu der Münster,<br />
die Münsterlandkreise<br />
<strong>und</strong> die Stadt Marl als<br />
Standort der Hüls AG zusammengefasst<br />
wurden –<br />
sieht sich auf der Gewinnerseite.<br />
Denn die Aufbruchsstimmung<br />
ist unverkennbar.<br />
Tobias Hertel<br />
BIOTECHNOLOGIE<br />
Unterm Mikroskop spürt Firmengründer Gerhard<br />
Lewandovski von HistoServe Enzymen nach. Fotos: Hertel<br />
Potenzial der Bioanalyatik in der Region nutzen<br />
Gezielte Förderung <strong>und</strong> dynamische<br />
Weiterentwicklung der Branchen Nano<strong>und</strong><br />
Biotechnologie in der Region mit<br />
dem Schwerpunkt Bioanalytik – dies ist<br />
das erklärte Ziel des neu gegründeten<br />
Vereins „Bioanalytik Münster.“<br />
„Zu den über 40 Gründungsmitgliedern<br />
gehören IHK, Fachhochschule, Sparkasse,<br />
Bio-Gen-Tec-NRW <strong>und</strong> die Stadt<br />
ebenso wie eine Vielzahl Münsteraner<br />
Unternehmen“, zählt der Vorstandsvorsitzende<br />
des Vereins, Dr. Stephan Hüwel<br />
von der städtischen Wirtschaftsförderung,<br />
die Besetzung des Gremiums auf.<br />
Zu den beteiligten Firmen aus Münster<br />
gehören unter anderem Histoserve,<br />
Ogham <strong>und</strong> Innosense. Ihnen gemeinsam<br />
ist das Anliegen, ein kooperierendes<br />
Netzwerk aus Wissenschaft, Mittelstand,<br />
Industrie <strong>und</strong> öffentlicher Hand zu etablieren.<br />
Die Bioanalytik ist eine interdisziplinäre<br />
Wissenschaft. Sie untersucht mit chemischen,<br />
physikalischen <strong>und</strong> biologischen<br />
Methoden die Vorgänge innerhalb von<br />
Zellen. Der Fortschritt auf dem Gebiet<br />
der Nanotechnologie ermöglicht inzwischen<br />
die Analyse einzelner Moleküle<br />
oder Reaktionen, wodurch sich ganz<br />
neue Möglichkeiten etwa für Datenana-<br />
lysen aus der Genomforschung ergeben.<br />
Der Verein „bioanalytik-muenster“ will<br />
nun am Standort Münster <strong>und</strong> der Region<br />
den direkten Draht zwischen Wissenschaft,<br />
Forschung <strong>und</strong> öffentlicher<br />
Hand fördern. „Unternehmen müssen in<br />
wissenschaftliche Projekte eingeb<strong>und</strong>en,<br />
interdisziplinäre Forschungen gefördert<br />
<strong>und</strong> der Transfer von Forschungsergebnissen<br />
in die wirtschaftliche Anwendung<br />
effizienter gestaltet werden“, skizziert<br />
Stephan Hüwel das Handlungsfeld.<br />
Als loser Verb<strong>und</strong> waren die Gründungsmitglieder<br />
des Vereins bereits im Regionen-Wettbewerb<br />
BioProfile des B<strong>und</strong>esministeriums<br />
für Bildung <strong>und</strong> Forschung<br />
erfolgreich. Sie erreichten mit ihrem Antrag<br />
zum Thema Bioanalytik die Endr<strong>und</strong>e.<br />
Gefördert von Ministerium <strong>und</strong><br />
Sparkasse Münster wird sich der Verein<br />
nun auf das Verfassen eines regionalen<br />
Entwicklungskonzepts für die Endausscheidung<br />
konzentriern, wo den Siegerregionen<br />
immerhin 100 Millionen Mark<br />
winken.<br />
Informationen zum Tätigkeitsfeld liefert<br />
das Internet unter www.bioanalytikmuenster.de.<br />
Ansprechpartner ist Dr.<br />
Stephan Hüwel Tel. (02 51) 492-28 70;<br />
E-Mail: huewel@stadt-muenster.de<br />
wirtschaftsspiegel 1 · 2001 21
22 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />
QUO VADIS MARKETING?<br />
Porsche-Fahrer<br />
bei Aldi<br />
Marketing ist nicht ganz einfach. Vor allem in der Praxis,<br />
wie der täglich „tiefer gelegte“ Euro offenbart.<br />
Die neue Währung musste herhalten, um beim Experten-Forum<br />
des Marketing-Clubs Münster/Osnabrück<br />
<strong>und</strong> der Wirtschaftsjunioren der beiden Städte die<br />
Grenzen des Marketings aufzuzeigen. „Quo vadis<br />
Marketing?“ lautete die Gr<strong>und</strong>frage.<br />
Aber selbst die b<strong>und</strong>esweit 80 Lehrstühle<br />
der Universitäten sind sich nicht<br />
einig, wohin die Reise geht. „Ein Marketing-Professor<br />
nutzt eher die Zahnbürste<br />
eines Kollegen als die von ihm geschaffenen<br />
Begriffe“, gestand Prof. Dr. Heribert<br />
Meffert vor mehr als 300 Gästen in<br />
der Halle Münsterland. Unumstritten ist<br />
nur das Ziel: „Die K<strong>und</strong>enzufriedenheit“,<br />
die er populärwissenschaftlich zu<br />
beschreiben wusste. „Nicht das Produkt,<br />
sondern der K<strong>und</strong>e kommt zurück.“–<br />
Meffert sieht keine Notwendigkeit für<br />
ein neues Marketing-Verständnis. „Neu<br />
sind nur die Anforderungen, die zu Veränderungen<br />
beim Marketing führen“,<br />
skizzierte er den „imposanten Aufstieg“<br />
seiner wissenschaftlichen Disziplin. Für<br />
ihn ist sie eine „Denkhaltung, die immer<br />
die Bedürfnisse des K<strong>und</strong>en in den<br />
Mittelpunkt stellt“. Und so ist der Wan-<br />
del des Marketing, das mittlerweile auch<br />
berücksichtigt, „dass Porsche-Fahrer bei<br />
Aldi einkaufen“, aus seiner Sicht nur<br />
allzu verständlich.<br />
Beziehungs-Marketing<br />
Deshalb gibt es für ihn auch „kein Entweder-Oder“<br />
bei der Frage nach der richtigen<br />
Wahl zwischen dem klassischen<br />
Transaktions-Marketing, das produktbezogen<br />
direkt auf die Verkaufsförderung<br />
zielt, <strong>und</strong> dem Relationship-Marketing,<br />
das die Geschäftsbeziehungen in den<br />
Mittelpunkt stellt. Zu den entscheidenden<br />
Marketingtrends zählt Meffert dementsprechend<br />
„die Beziehungs- <strong>und</strong> Integrationskompetenz<br />
der Unternehmen“,<br />
auf gesellschaftliche Themen<br />
oder Geschäftspartner zu reagieren, also<br />
auch „die Kooperationsfähigkeit in<br />
Wertschöpfungsketten“, um die jeweili-<br />
Prof. Dr. Theo Schäfer (Bertelsmann Buch AG), Prof. Dr. Norbert Walter (Chefvolkswirt der<br />
Deutschen Bank), WDR-Landesstudio-Chef Rüdiger Paulert, Prof. Dr. Heribert Meffert (Universität<br />
Münster) <strong>und</strong> Kai Rotthaus (Fiege Deutschland) diskutierten über Marketing für den Euro (v. l.).<br />
Foto: Marketing-Club Münster/Osnabrück<br />
gen Fähigkeiten <strong>und</strong> Ressourcen zum<br />
gemeinsamen Vorteil zu nutzen.<br />
Zufriedene Mitarbeiter<br />
Die Mitarbeiter spielen nach Ansicht<br />
Mefferts im derzeitigen Marketingverständnis<br />
folgerichtig eine Hauptrolle. Es<br />
habe sich die Erkenntnis durchgesetzt,<br />
dass „nur zufriedene Mitarbeiter für zufriedene<br />
K<strong>und</strong>en sorgen“, umriss er die<br />
Binnenorientierung. Nur so seien auch<br />
Geschäftsbeziehungen erfolgreich zu gestalten.<br />
Entscheidend sei letztendlich<br />
die Fixierung auf den K<strong>und</strong>enwert, die<br />
ihren Ausdruck in der Shareholder-Value-Diskussion<br />
finde.<br />
„Der deutsche Dreisatz<br />
lautet: Das geht nicht.<br />
Das war schon immer<br />
so. Wo kommen wir<br />
denn da hin?!“<br />
Kai Rotthaus, Fiege Deutschland,<br />
auf dem Experten Forum zu dem, was Unternehmen<br />
der Gegenwart von der Zukunft trennt.<br />
Ustinov <strong>und</strong> Feldbusch<br />
Soweit die Theorie. „Ich erzähle in einem<br />
fort wie gut der Euro ist – <strong>und</strong> keiner<br />
hört’s“, beschwerte sich der Chef-<br />
Volkswirt der Deutschen Bank. Von einer<br />
Wirkung seiner Worte redete Prof.<br />
Dr. Norbert Walter erst gar nicht. Das<br />
war für ihn ein „klares Marketing-Problem“.<br />
Nach der nicht immer ernst gemeinten<br />
Disqualifikation potenzieller<br />
Fürsprecher aus Politik, Medien <strong>und</strong><br />
Wissenschaft fiel ihm nur noch das Erfolgsduo<br />
Peter Ustinov/Verona Feldbusch<br />
ein, das dem Euro neuen Halt geben<br />
könne. Angesichts des allabendlichen<br />
Dauerfeuers „penetranter Horrormeldungen<br />
zur besten Sendezeit in der<br />
Tagesschau“ w<strong>und</strong>ert sich Prof. Dr. Theo<br />
Schäfer von der Bertelsmann Buch AG<br />
überhaupt nicht, „dass der Euro im Keller<br />
ist“. Schäfer: „Es gibt kein Produkt<br />
der Welt, das dies aushält“.<br />
Vertrauen ist der Schlüssel<br />
Kai Rotthaus, Marketing-Fachmann bei<br />
Fiege Deutschland, beurteilt den niedrigen<br />
Kurs als das Ergebnis des Handels<br />
mit Erwartungen, hält den Euro aber
24 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />
BESCHAFFUNGSMANAGEMENT<br />
nicht für ein schlechtes Produkt. „Die<br />
Verbraucher möchten aber simple Erklärungen<br />
– auch für komplexe Themen“,<br />
erläuterte er das Dilemma. Prof.<br />
Meffert kritisierte ergänzend die unrealistisch<br />
hohen Erwartungen an den Euro.<br />
„Vertrauen ist der Schlüssel für den Erfolg“,<br />
betonte er wiederum. Die hohen<br />
Emotionen, „die mit der D-Mark als<br />
Symbol des Wirtschaftsw<strong>und</strong>ers verb<strong>und</strong>en<br />
sind“, seien unterschätzt worden.<br />
Das Herdenverhalten der Anleger habe<br />
den negativen Trend nach <strong>und</strong> nach<br />
weiter verstärkt.<br />
Euro wie Airbus<br />
Prof. Walter bleibt dennoch unerschütterlicher<br />
Optimist: „Der Euro wird für<br />
den Dollar das, was Airbus für Boing<br />
schon ist“, malte er sich die Zukunft der<br />
europäischen Konkurrenzwährung aus.<br />
„Die Menschen begreifen halt erst,<br />
wenn sie es wirklich begreifen können“,<br />
sehnt er sich mit herber Kritik an dem<br />
langen Einführungsprozess den Tag herbei,<br />
an dem der Euro „wirklich in unseren<br />
Taschen klimpert“. Spätestens dann,<br />
wenn die Menschen stolz seien, dieses<br />
Geld zu besitzen, gehe es aufwärts mit<br />
dem Euro.<br />
Marketing-Club<br />
Der Marketing-Club Münster/Osnabrück<br />
dient seinen 220 Mitgliedern als<br />
Forum für Erfahrungsaustausch <strong>und</strong><br />
Weiterbildung. Mitglieder sind Unternehmer<br />
sowie Führungskräfte mit Marketing-Aufgaben<br />
wie auch Hochschullehrer<br />
<strong>und</strong> Berater. Präsident ist Klaus<br />
W. Krueger, Vize-Präsident Ulrich Rottmann,<br />
Geschäftsführender Vorstand<br />
Hans-Jürgen Ulmer.<br />
Kontakt: Geschäftsstelle, Birgit Haber-<br />
Ulmer, Telefon (0 25 75) 83 30.<br />
Guido Krüdewagen<br />
Kruedewagen@muenster.ihk.de<br />
Einkaufskosten auch<br />
ohne Internet senken<br />
Kostenvorteile von zehn bis 30 Prozent verspricht der<br />
elektronische Einkauf, also die Beschaffung von Material,<br />
Waren oder Dienstleistungen über das Internet.<br />
Aber schon der neue Fachbegriff dafür schreckt vor<br />
allem viele kleine <strong>und</strong> mittelständische Unternehmen<br />
noch vom „E-Procurement“ ab. Trotzdem müssen sie<br />
keine Wettbewerbsnachteile hinnehmen. Spezialisierte<br />
Einkaufs- <strong>und</strong> Beschaffungsagenturen in der Region<br />
erzielen Preisnachlässe in ähnlicher Höhe.<br />
„Wir behaupten sogar, in vielen Fällen<br />
deutlich günstigere Preise zu erreichen<br />
als die Beschaffungsplattformen im Internet“,<br />
lehnt sich Björn Freystedt selbstbewusst<br />
aus dem Fenster. Der Einkauf<br />
für Unternehmen sei immer noch eine<br />
sehr persönliche Sache, „vor allem wenn<br />
man dauerhaft erfolgreich sein will“, betont<br />
der 31-Jährige. Vor drei Jahren hat<br />
er sich mit der Agentur „EuroPrice Consulting“<br />
in Münster selbstständig gemacht.<br />
„Ohne Telefon läuft da gar<br />
nichts“, weiß er aus Erfahrung.<br />
Erfolgsquote von 90 Prozent<br />
Die Zahlen, die der Diplom-Ingenieur<br />
vorlegt, sind in der Tat eindrucksvoll.<br />
„Bei r<strong>und</strong> 90 Prozent der Anfragen schaffen<br />
wir es, den Ausgangspreis, den die<br />
Unternehmen sonst bezahlen würden,<br />
zu unterbieten“, unterstreicht der Jungunternehmer<br />
das Marktpotenzial, das<br />
viele Firmen „unverständlicherweise immer<br />
noch nicht nutzen“. Hinzu kommt<br />
das Einsparungspotenzial: Um durchschnittlich<br />
20 Prozent senkt er die Beschaffungskosten<br />
für seine K<strong>und</strong>en,<br />
manchmal sogar noch stärker. So hat<br />
der Einkaufsspezialist einem K<strong>und</strong>en codierte<br />
Magnetstreifen für einen gesicherten<br />
Personalzutritt 57 Prozent preiswerter<br />
besorgt. Einem anderen K<strong>und</strong>en verschaffte<br />
er die gewünschten Büromöbel<br />
30 Prozent günstiger. Das Spektrum
eicht von Reinigungs- oder Wartungsverträgen<br />
bis zu komplexen Industrieanlagen.<br />
Direkter Gewinn<br />
„Niedrigere Kosten für den Einkauf bedeuten<br />
eine direkte Gewinnsteigerung,<br />
die selbst durch enorme Umsatzsprünge<br />
kaum zu erreichen ist“, rechnet Freystedt<br />
an Hand fiktiver betriebswirtschaftlicher<br />
Eckdaten vor, um den Einfluss<br />
der Einkaufskosten auf das Gesamtergebnis<br />
zu untermauern. Seine Dienstleistung<br />
ist rein erfolgsorientiert: „Unsere<br />
K<strong>und</strong>en verdienen daran doppelt so<br />
viel wie wir“, umschreibt Freystedt seine<br />
Provision von einem Drittel des Ersparten<br />
<strong>und</strong> ergänzt: „Eigentlich spart das<br />
Unternehmen sogar noch mehr“, nämlich<br />
die Personalkosten.<br />
10 Millionen Lieferanten<br />
Dabei empfindet sich Freystedt nicht als<br />
Konkurrenz zu den Beschaffungsstellen<br />
<strong>und</strong> Einkaufsabteilungen, sondern viel<br />
Senken auch ohne Internet die Beschaffungskosten: Dipl.-<br />
Ing. Björn Freystedt (r.) <strong>und</strong> sein Mitarbeiter Christoph Schubert.<br />
Foto: Krüdewagen<br />
mehr als sinnvolle Ergänzung. „Unser<br />
Erfolg ist doch auch deren Erfolg“, rät er<br />
zur Zusammenarbeit. Vor allem bei Beschaffungen<br />
oder der Auftragsvergabe<br />
von Dienstleistungen, die nicht zum<br />
Kerngeschäft gehören oder „nur alle Jubeljahre<br />
eingekauft werden“, fehle den<br />
Unternehmen häufig einfach die Markttransparenz.<br />
Auch wenn die Beschaffungsstelle<br />
selbst durch drei oder zehn<br />
Angebote eine Kostenreduzierung um<br />
20 Prozent erreicht habe, sei das womöglich<br />
noch nicht das Ende der Fahnenstange.<br />
„Wir greifen auf r<strong>und</strong> 10 Millionen<br />
Lieferanten <strong>und</strong> Anbieter in ganz<br />
Europa zurück“, skizziert der Jungunternehmer<br />
seine Recherchemöglichkeiten,<br />
die er aber ganz nach Wunsch der Kun-<br />
den auch bewusst regional ausrichtet,<br />
etwa aus Gründen der Gewährleistung.<br />
Prinzip der Vergleichbarkeit<br />
Gr<strong>und</strong>lage des vertraulichen Ermittlungsverfahrens,<br />
bei dem erst am Schluss<br />
der Kontakt zwischen dem Unternehmen<br />
<strong>und</strong> dem günstigsten Anbieter hergestellt<br />
wird, ist das Prinzip der Vergleichbarkeit.<br />
„Bei unserem Gegenangebot<br />
ist alles identisch, nur nicht der<br />
Preis“, bringt es Freystedts Mitarbeiter<br />
Christoph Schubert auf den Punkt.<br />
Selbst bei einem komplexen Auftrag zur<br />
Beschaffung einer industriellen Be- <strong>und</strong><br />
Entlüftungsanlage seien alle Komponenten<br />
identisch.<br />
Leistungsfähige Anbieter<br />
Den Vorwurf, durch das „Preisdumping“<br />
profitierten insbesondere große Anbieter,<br />
lässt Freystedt nicht gelten. „Sie glauben<br />
gar nicht, wie leistungsfähig <strong>und</strong><br />
kosteneffizient gerade kleine Betriebe<br />
sind“, weist er auf die Preisflexibilität<br />
seiner Lieferanten hin<br />
<strong>und</strong> ergänzt umgekehrt<br />
für die Käuferseite: „Und<br />
die Großen kaufen nicht<br />
immer besser ein.“ Eine<br />
erhebliche Ausweitung<br />
seines Dienstleistungsgeschäfts,<br />
das<br />
noch in diesem Jahr<br />
„wohl zu einer Verdopplung<br />
der Belegschaft<br />
führt“, erwartet Freystedt<br />
durch Verträge mit verschiedenenFachverbänden,<br />
von denen insbeson-<br />
dere deren Mitglieder profitieren.<br />
Branchen übergreifend<br />
Als Dienstleister für Beschaffung <strong>und</strong><br />
Einkauf des ständigen Bedarfs präsentiert<br />
sich auch die Firma ABL „Allianz<br />
für Beschaffung <strong>und</strong> Logistik“ mit Sitz<br />
in Emsdetten. Sie bezeichnet sich als<br />
Spezialist für die Beschaffung von Betriebs-<br />
<strong>und</strong> Hilfsstoffen, so genannten B<strong>und</strong><br />
C-Produkten, die sie vornehmlich<br />
für kleine <strong>und</strong> mittelständische Firmen<br />
des produzierenden Gewerbes einkauft.<br />
„Wir koordinieren diesen Bedarf branchenübergreifend“,<br />
erläutert Peter Müllmann<br />
das Firmenkonzept. Diese Bündelung<br />
schaffe deutliche Einsparungsmöglichkeiten,<br />
zum Teil schon im Vorfeld<br />
der eigentlichen Produktion, etwa bei<br />
der Bestellung von Verpackungsmaterialien.<br />
Das Programm der ABL ist umfang-<br />
BESCHAFFUNGSMANAGEMENT<br />
Interessante Links<br />
zum Thema Beschaffung<br />
www.europrice.net<br />
Beschaffungsagentur EuroPrice Consulting<br />
mit Sitz in Münster.<br />
www.e-procure2001.de<br />
Umfangreiche Informationen zum<br />
elektronischen Beschaffungsmanagement<br />
<strong>und</strong> zur Fachmesse „E-Procure“.<br />
www.texyard.com<br />
Textil-Handelsportal, über das europäische<br />
Einzelhändler, Lieferanten <strong>und</strong><br />
Hersteller Garne, Stoffe, aber auch Bekleidungsstücke<br />
sowie Restposten <strong>und</strong><br />
Überbestände großer Einzelhandelsketten<br />
handeln.<br />
www.beschaffungswelt.de<br />
Informationsportal für Einkäufer im<br />
Internet mit zahlreichen Links, Marktforschungs-,<br />
Literatur- <strong>und</strong> Veranstaltungstipps.<br />
www.bme.de<br />
Angebot des B<strong>und</strong>esverbandes Materialwirtschaft<br />
Einkauf <strong>und</strong> Logistik e.V.<br />
(BME).<br />
www.konradin.de<br />
Homepage des Konradin-Verlags mit<br />
Online-Version des Fachmagazins<br />
„Beschaffung aktuell“, dem offiziellen<br />
Organ des BME.<br />
www.preis24.com<br />
Marktplatz für elektronischen Einkauf.<br />
Aktueller Veranstaltungs-Tipp:<br />
e-procure – Fachmesse <strong>und</strong> Kongress<br />
für elektronische Beschaffungsprozesse,<br />
14. bis 16. Mai 2001 in Nürnberg,Tel.<br />
(09 11) 86 06-0.<br />
reich. Es reicht von Werkzeugen, Teilen<br />
aus <strong>und</strong> um die Blechverarbeitung bis<br />
hin zu Verbindungsteilen <strong>und</strong> Dienstleistungsaufträgen.<br />
Genau wie EuroPrice Consulting bietet<br />
auch ABL eine Überprüfung der bestehenden<br />
Lieferverträge sowie eine umfassende<br />
Analyse des Beschaffungsmanagements.<br />
Guido Krüdewagen<br />
kruedewagen@muenster.ihk.de<br />
wirtschaftsspiegel 1 · 2001 25
26 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />
FACILITY MANAGEMENT<br />
Gezielter Tritt auf<br />
die Sparbremse<br />
100 Milliarden DM geben Industrie, Gewerbe <strong>und</strong><br />
öffentliche Einrichtungen in Deutschland pro Jahr für<br />
die Gebäudebewirtschaftung aus. Mit einem gezielten<br />
Facility Management (FM) könnte viel davon eingespart<br />
werden. Wie das funktioniert, darüber informiert die<br />
IHK Münster Unternehmen am 17. Januar im Forum<br />
„Facility Management“.<br />
Beispielsweise erreichen beim Betrieb<br />
energieintensiver High-tech-Gebäude<br />
mit Klimatechnik, Kälte- <strong>und</strong> Druckluftanlagen,<br />
vielfältigen elektrischen Antrieben<br />
sowie Beleuchtungsanlagen die<br />
Energiekosten oft r<strong>und</strong> ein Viertel der<br />
gesamten Gebäudebewirtschaftungskosten.<br />
Zwischen 10 <strong>und</strong> 50 Prozent dieser<br />
Kosten lassen sich oft mit relativ geringem<br />
Aufwand einsparen. Zwar bieten<br />
Neubauten günstigere Sparpotenziale,<br />
aber auch älteren Gebäuden mit 20 bis<br />
Ob ein paar Jahre alt oder ganz neu: Mit Facility<br />
Management lassen sich Kosten einsparen.<br />
30 Jahre alter Technik bekommt eine<br />
energiesparende Fitnesskur.<br />
Energieverschwendung<br />
Mangelnde Energieeffizienz, wie bei veralteten<br />
Leuchtmitteln, falsch ausgelegten<br />
Lüftungs- <strong>und</strong> Klimaanlagen, nicht<br />
den Bedürfnissen entsprechenden Regel-<br />
<strong>und</strong> Steueranlagen, durchlaufenden<br />
elektrischen Antrieben <strong>und</strong> Pumpen,<br />
überdimensionierten Heizkesseln mit<br />
niedrigem Nutzungsgrad <strong>und</strong> hohen<br />
Schadstoffemissionen treiben die<br />
Energiekosten in die Höhe. Hinzu<br />
kommen gegebenenfalls ungenutzte<br />
Chancen, die der liberalisierte<br />
Energiemarkt bietet.<br />
Die Komplexität von Betriebsgebäuden<br />
<strong>und</strong> Produktionsverfahren<br />
nimmt ständig zu. Häufig<br />
werden Dienstleistungen outgesourct,<br />
ohne Synergieeffekte mit<br />
dem bestmöglichen Know-how<br />
für die jeweilige Einzelaufgabe zu<br />
nutzen. Energiekosteneinsparungen<br />
werden oft nur durch stark<br />
sinkende Stromkosten erzielt.<br />
Stromzähler drehen sich jedoch<br />
mit nachhaltiger Wirkung auf<br />
den Verbrauch langsamer, wenn<br />
geregelte, kürzere Betriebszeiten<br />
von Klima- <strong>und</strong> Lüftungsanlagen<br />
erreicht werden. Der Einbau moderner<br />
Spiegelrasterleuchten mit<br />
elektronischen Vorschaltgeräten,<br />
Zeitschaltprogrammen, Bewegungsmeldern<br />
<strong>und</strong> Lichtsummensteuerungen<br />
können zu Betriebskosteneinsparungen<br />
führen, die in einem Beleuchtungscontracting<br />
höher sein können<br />
als die Gesamtkosten der<br />
Maßnahme unter Berücksichtigung<br />
von Kapital-, Wartungs<strong>und</strong><br />
Energiekosten. Durch ein in-<br />
IHK-Forum zum<br />
Gebäudemanagement<br />
„Facility Management – Kosten senken<br />
in der Gebäudebewirtschaftung“<br />
– so lautet das Forum, mit dem die<br />
IHK Münster Unternehmen <strong>und</strong> öffentlichen<br />
Einrichtungen darüber informiert,<br />
welche Vorteile <strong>und</strong> Chancen<br />
ein konsequentes Gebäudemanagement<br />
bietet. Darüber hinaus besteht<br />
die Möglichkeit, sich am Projekt<br />
„Benchmark-FM“ zu beteiligen, bei<br />
dem in Form einer ganzheitlichen Kostenbetrachtung<br />
die Einsparpotenziale<br />
von Gebäuden vergleichbarer Nutzung<br />
transparent gemacht werden<br />
können.<br />
Termin: 17. Januar, 16 Uhr<br />
Ort: IHK Münster,<br />
Sentmaringer Weg 61<br />
Anmeldung bei der IHK Münster,<br />
Christel Elfering, Telefon (02 51) 707-<br />
214, Fax (02 51) 707-324, E-Mail elfering@muenster.ihk.de.<br />
telligentes Last-Management, wie beispielsweise<br />
beim Strom, eröffnen sich<br />
Möglichkeiten, Energiekosten nachhaltig<br />
zu reduzieren. Ein Erzeugungsmanagement<br />
überwacht den Einsatz von Ressourcen,<br />
ein Anwendungsmanagement<br />
steuert nach den Erfordernissen der<br />
Nutzenergie. Weiterhin liefert ein Abrechnungsmanagement<br />
einen Überblick<br />
<strong>und</strong> nutzt Chancen, in einen ständigen<br />
Optimierungsprozess einzutreten. Abschließend<br />
sorgt das Energiemanagement<br />
für eine kostenoptimierte,<br />
ökologisch orientierte Bewirtschaftung<br />
bei Energieprozessen.<br />
Von den Besten lernen<br />
Um Einsparpotenziale zu ermitteln,<br />
kann man Erfahrungen nutzen, die vergleichbare<br />
Unternehmen bei der Optimierung<br />
von Gebäudebewirtschaftung<br />
bereits gesammelt haben. Sollen die Potenziale<br />
jedoch direkt übertragen werden,<br />
ist es wichtig, eine Vergleichsfähigkeit<br />
zu anderen Unternehmen herzustellen.<br />
Dies kann beispielsweise durch<br />
das Instrument „Benchmarking“ erfolgen.<br />
Benchmarking bedeutet, gezielt<br />
<strong>und</strong> strukturiert von anderen Unternehmen<br />
– den Besten – zu lernen. Ein
Benchmark ist eine Vergleichsgröße, die<br />
zeigt, welche Leistung <strong>und</strong> welches Ergebnis<br />
bei einem Untersuchungsobjekt<br />
erreichbar ist. Die erste Frage, die bei einem<br />
Benchmarking zu stellen ist, lautet:<br />
Was machen andere besser als wir? Und<br />
genau dafür steht Benchmarking – die<br />
eigene Leistung durch das Lernen von<br />
den Besten zu optimieren.<br />
Transparenz durch Benchmarking<br />
Die IHK Münster stellt gemeinsam mit<br />
der Fachhochschule Dortm<strong>und</strong> ab Januar<br />
2001 eine einfache, aber aussagefähige<br />
Benchmark-Plattform für die Region<br />
zur Verfügung. Als Projektpartner<br />
beteiligt sich die DeTe Immobilien<br />
GmbH, die mit ihrer umfangreichen<br />
Erfahrung im Gebäudemanagement<br />
detaillierte Lösungswege zu Einsparmöglichkeiten<br />
aufzeigen kann. Die Betrachtung<br />
aller Bewirtschaftungskosten<br />
schafft dabei die Gr<strong>und</strong>lage für einen<br />
Kostenvergleich.<br />
Die IHK Münster wird jedem an dem<br />
Benchmark teilnehmenden Unternehmen<br />
nach Abschluss der Auswertung<br />
eine kostenlose Ausarbeitung zur Verfügung<br />
stellen. Ansprechpartner ist Markus<br />
Lübbering, Telefon (02 51) 707-214,<br />
E-Mail: luebbering@muenster.ihk.de.<br />
In sechs Semestern<br />
zum Gebäudemanager<br />
Das interdisziplinäre <strong>und</strong> internationale<br />
Studienangebot „Total Facility<br />
Management“ startete die Fachhochschule<br />
Münster (FH) im Wintersemester<br />
2000/2001. Das Ausbildungsprogramm<br />
kombiniert Know-how aus<br />
den Fachbereichen Architektur, Bau<strong>und</strong><br />
Chemieingenieurwesen, Oecotrophologie,<br />
Versorgungs- <strong>und</strong> Entsorgungstechnik<br />
sowie Wirtschaft zu<br />
einen neuen Lehrkonzept. Studieninteressierten<br />
bieten die FH Münster<br />
zwei Optionen an: Zum einen können<br />
sie seit Herbst einen Bachelor-Studiengang<br />
absolvieren, der sechs Semester<br />
umfasst. Zum anderen beginnt ab<br />
Herbst 2001/2002 ein viersemestriger<br />
Masterstudiengang. Informationen:<br />
FH Münster, Institut für Facility Management,<br />
Telefon (02 51) 8 36 54 36<br />
oder E-Mail total.fm@fh-muenster.de.<br />
Das ist ein wesentliche Ergebnis der Studie<br />
„Telearbeit in ländlichen Regionen“,<br />
die im Handwerkskammer-Bildungszentrum<br />
(HBZ) in Münster jetzt vorgestellt<br />
wurde. Eingeladen hatte die KOMMTEL<br />
– Koordinierungsstelle Multimedia <strong>und</strong><br />
Telekommunikation Münsterland<br />
GmbH. Die Studie war von der Landesregierung<br />
NRW, Wirtschaftsförderungsgesellschaften<br />
sowie Großunternehmen<br />
gesponsert <strong>und</strong> von der ExperTeam AG<br />
Dortm<strong>und</strong> über mehrere Jahre durchgeführt<br />
worden. Ziel war es, Konzepte für<br />
Telearbeits- <strong>und</strong> -Servicecenter (TASC)<br />
zu entwickeln, die geeignet sind, Arbeitsplätze<br />
in ländlichen Regionen zu schaffen,<br />
Pendlerströme zu verringern sowie<br />
Struktur <strong>und</strong> Kaufkraft ländlicher Räume<br />
zu stärken. „Wir haben die Studie mit finanziert“,<br />
so KOMMTEL-Geschäftsführer<br />
Erich Lohr, der die Veranstaltung<br />
moderierte, „um auch für das Münsterland<br />
die Möglichkeiten <strong>und</strong> Chancen<br />
auszuloten.“<br />
Investitionen notwendig<br />
Albrecht Windler, Projektleiter der ExperTeam<br />
AG, stellte technische Gr<strong>und</strong>konzepte<br />
für Ausstattung inklusive Erweiterungsmöglichkeiten<br />
für TASC, Marketing<br />
<strong>und</strong> Vertriebskonzepte für die Betreiber<br />
<strong>und</strong> konkrete Business-Pläne für<br />
zwei Varianten vor. Bei der einen Variante<br />
ist das TASC selbst Anbieter von Teledienstleistungen,<br />
bei der anderen werden<br />
die Teledienstleistungen durch Kooperationspartner<br />
erbracht. Verschiedene<br />
Betriebsgrößen (40 bis 80 Mitarbeiter)<br />
<strong>und</strong> unterschiedliche Investitionskosten<br />
(500 000 DM <strong>und</strong> zwei Millionen<br />
DM) wurden berücksichtigt.<br />
Jobhaus Iserlohn<br />
Zu den konkreten Ergebnissen der Studie<br />
gehört auch die Initiierung <strong>und</strong> Unterstützung<br />
zweier TASC-Initiativen in<br />
Kleve <strong>und</strong> Iserlohn-Hennen. In Kleve<br />
wurde der Dienstleistungsbereich eines<br />
Callcenters in ländlicher Lage mit Angeboten<br />
für das Customer Relationship<br />
Management erweitert. Ausgangspunkt<br />
TELEARBEIT<br />
Wirtschaft noch<br />
sehr zögerlich<br />
Experten vermuten in ländlichen Regionen ein hohes<br />
Potenzial für Telearbeits- <strong>und</strong> Teleservicecenter. Aber<br />
die konkrete Nachfrage wächst nur langsam.<br />
für die Initiative in Hennen war ein laufendes<br />
Siedlungsprojekt, in das nun in<br />
einem Jobhaus Telearbeitsplätze integriert<br />
werden sollen, um die „Lebensbereiche<br />
Arbeiten <strong>und</strong> Wohnen räumlich<br />
miteinander zu verbinden“, erklärte<br />
Wolfgang Behr von der Firma Behr <strong>und</strong><br />
Partner, die das Stadtentwicklungsprojekt<br />
in zwei bis drei Jahren abgeschlossen<br />
haben will. „Wir wollen aber nicht<br />
nur die Pendlerströme reduzieren, sondern<br />
auch die Konkurrenzsituation Beruf/Kinder<br />
für junge Frauen entschärfen.“<br />
Das Jobhaus Iserlohn wird deshalb<br />
nicht nur 10 bis 15 Arbeitsplätze mit<br />
modernster Kommunikationstechnologie<br />
enthalten, sondern auch Räume zur<br />
Kinderbetreuung sowie Multifunktionsräume<br />
für Bildungs-, Beratungs- <strong>und</strong><br />
Freitzeitmöglichkeiten. Für die Nutzung<br />
ist vorgesehen, 23 DM pro St<strong>und</strong>e <strong>und</strong><br />
Arbeitsplatz zu erheben, wobei eine<br />
minutengenaue Abrechung garantiert<br />
werde.<br />
Studie im Internet<br />
In der Diskussion wurde von Seiten der<br />
Teilnehmer begrüßt, dass auch kleine<br />
Lösungen für Telearbeits- <strong>und</strong> Teleservicecenter<br />
vorgestellt wurden. Kritisch angemerkt<br />
wurde die Tatsache, dass die Erfahrungen<br />
der im Münsterland bereits<br />
vorhandenen Telecenter offenbar zu wenig<br />
berücksichtigt wurden. Auf Fragen<br />
nach dem konkreten Bedarf für Telearbeits-<br />
<strong>und</strong> Servicecenter stellte Albrecht<br />
Windler fest, dass das Potenzial hoch<br />
<strong>und</strong> auch die Akzeptanz bei den Unternehmen<br />
gut sei. Immerhin hätten sich<br />
über 50 Prozent der Befragten positiv<br />
geäußert. Trotzdem sei des Verhalten bei<br />
der Realisierung eher zögerlich.<br />
Die 100-seitige Studie steht im Internet<br />
unter www.media.nrw.de zur Verfügung.<br />
Weitere Informationen: www.experteam.de<br />
<strong>und</strong> www.kommtel-online.de.<br />
Gerhard Schepper<br />
KOMMTEL – Koordinierungsstelle<br />
Multimedia <strong>und</strong> Telekommunikation<br />
wirtschaftsspiegel 1 · 2001 27
28 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />
DISCOUNTBROKER<br />
Vom Münsterland an<br />
die Börsen der Welt<br />
Die Zeiten sind zwar vorerst vorbei, in der Börsenkurse<br />
nur eine Richtung kannten – nämlich die nach oben.<br />
Die Lust am Spekulieren scheint dennoch ungebrochen.<br />
Insbesondere die Möglichkeit, vom heimischen PC aus<br />
Wertpapiere zu ordern <strong>und</strong> zu verkaufen, reizt Anleger.<br />
Dax <strong>und</strong> Neuer Markt beflügeln manche Kursfantasie,<br />
<strong>und</strong> davon profitieren auch Unternehmen in der Region.<br />
Im Internet-Zeitalter führt der Zugang<br />
zu den Märkten nicht unbedingt über<br />
die Finanzmetropolen. Der Weg vom<br />
Münsterland zu den Börsen der Welt ist<br />
kurz. Beispiel „Ernsting Enterprises“ in<br />
Rheine: Seit Mitte Juni ist das Unternehmen<br />
unter www.diskountbroker.de im<br />
Netz vertreten. Jungunternehmer David<br />
Ernsting (26) beschäftigt sich seit sechs<br />
Jahren mit Aktien. „Jeder Anleger<br />
braucht eine persönliche Strategie“,<br />
weiß er. Wieviel Geld möchte er für welchen<br />
Zeitraum investieren, welche Risiken<br />
ist er bereit einzugehen? Discountbroker<br />
bieten ihren K<strong>und</strong>en zwar via Internet<br />
schnellen Zugang zu den Finanzmärkten,<br />
aber keine persönliche Bera-<br />
Auf der Suche nach dem passenden Discountbroker sind David<br />
Ernsting (2. v. r.) <strong>und</strong> sein Team Privatanlegern behilflich. Foto: Hertel<br />
tung. Zudem spezialisieren sich viele Institute<br />
auf bestimmte Zielgruppen, z. B.<br />
auf den langfristig orientierten oder auf<br />
den risikofreudigen Anleger. „Es gibt<br />
deshalb nicht den besten Discountbroker<br />
schlechthin“, betont Ernsting.<br />
Discountbroker im Test<br />
Um Stärken <strong>und</strong> Schwächen der einzelnen<br />
Discountbroker für jeden Anlegertyp<br />
zu analysieren, eröffnete Ernsting<br />
im Internet ein Informationsportal. Unter<br />
www.diskountbroker.de prüft er mit<br />
einem fest angestellten Redakteur <strong>und</strong><br />
zwei freien Mitarbeitern derzeit 17 Onlinebroker<br />
nach verschiedenen Kriterien.<br />
„Die Benutzerfre<strong>und</strong>lichkeit zum<br />
Beispiel ist für Anfänger<br />
sehr wichtig“,<br />
sagt er. Dagegen<br />
interessieren<br />
sich Großanleger<br />
eher für den Einlagenschutz.<br />
Die Gebührenunterscheiden<br />
sich zum<br />
Teil drastisch – sie<br />
können laut Ernsting<br />
bei mehreren<br />
kurzfristigen Investitionen<br />
im Quartal<br />
zwischen<br />
knapp über 1000<br />
bis zu 5700 DM<br />
schwanken. Ande-<br />
rerseits versorgen<br />
teurere Anbieter<br />
ihre K<strong>und</strong>en oft mit Finanzanalysen<br />
oder umfangreichen Informationsangeboten<br />
– es kommt eben immer darauf<br />
an, was der Anleger will. Bei diskountbroker.de<br />
kann er unter der Rubrik<br />
„Testdepots“ nachklicken, welches Institut<br />
für ihn als Klein- oder langfristigen<br />
Großanleger am günstigsten ist.<br />
Gewinn durch Werbung<br />
Das Angebot zieht: 300 000-mal wurden<br />
die Seiten von diskountbroker.de im<br />
September aufgerufen, 400 000-mal im<br />
Oktober. Gewinne will Ernsting durch<br />
Werbung einfahren. „Ein Info-Portal im<br />
Internet kann nur bestehen, wenn es<br />
frei ist“, begründet er. Zusätzlich vertreibt<br />
das junge Start-up Literatur zum<br />
Thema Börse <strong>und</strong> Finanzsoftware.<br />
Bloomberg-TV sowie Focus, Handelsblatt<br />
<strong>und</strong> andere Magazine berichteten<br />
bereits über diskountbroker.de, auch die<br />
Resonanz der Broker selbst zeigt, dass<br />
das Angebot ernst genommen wird.<br />
„Mit einigen Magazinen haben wir Partnerschaften<br />
vereinbart <strong>und</strong> tauschen Informationen<br />
aus“, erklärt Ernsting.<br />
Wichtigster Partner ist die Deutsche<br />
Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz<br />
(DSW). Sie wacht darüber, dass diskountbroker.de<br />
neutral urteilt. „Wir sind völlig<br />
unabhängig. Würden wir eine Bank<br />
bevorzugen, wären wir schnell weg vom<br />
Markt“, betont er.<br />
Das erste Info-Portal steht mit diskountbroker.de,<br />
ein weiteres folgt in Kürze.<br />
Ernsting, der noch drei IT-Experten <strong>und</strong><br />
eine freie Grafikerin beschäftigt, hat bereits<br />
während seines Studiums an einer<br />
Privatakademie Computer verkauft. Die<br />
Selbstständigkeit liegt dem Kommunikations-<br />
<strong>und</strong> Medienwirt: „Jetzt<br />
herrscht noch Aufbruchsstimmung im<br />
Internet. In ein paar Jahren sind die Nischen<br />
von den Großen besetzt.“<br />
Tobias Hertel
Mehr Wirtschaft für<br />
Krankenhäuser<br />
Große Chancen bieten sich für kleine <strong>und</strong> mittlere<br />
Unternehmen dank der „neuen Marktdynamik“ im<br />
Ges<strong>und</strong>heitswesen. Zu diesem Schluss kommt eine<br />
Studie des Centrums für Krankenhaus-Management<br />
(CKM) der Universität Münster.<br />
Leicht ist der Zugang zu diesem Markt<br />
aber nicht: „Die wenigsten Krankenhäuser<br />
sind schon bereit, für innovative<br />
Dienstleistungen zu bezahlen“, bemängelt<br />
Prof. Dr. Dr. Wilfried von Eiff vom<br />
CKM. Etablierte Hersteller von Medizintechnik<br />
<strong>und</strong> Medikalprodukten zeigten<br />
sich oft zu wenig flexibel <strong>und</strong> vernachlässigten<br />
die K<strong>und</strong>enorientierung, heißt<br />
es in der Studie. So entstehen Versorgungslücken<br />
in der Zusammenarbeit<br />
zwischen Krankenhäusern <strong>und</strong> Produzenten,<br />
die Mittelständler schließen<br />
könnten.<br />
Recherche in 160 Krankenhäusern<br />
Im Auftrag des NRW-Wirtschaftsministeriums<br />
untersuchte das Centrum, wie<br />
sich kleinere <strong>und</strong> mittlere Unternehmen<br />
Geschäftsfelder in den Märkten für<br />
Medizinprodukte, Krankenhaus-Logistik<br />
<strong>und</strong> Facility-Management erschließen<br />
können. Analysiert wurde darüber<br />
hinaus, inwieweit Krankenhäuser ihre<br />
Qualitäts- <strong>und</strong> Kostenstrukturen durch<br />
die Zusammenarbeit mit Mittelständlern<br />
verbessern können. Ein zentrales<br />
Ergebnis: Standardprodukte der etablierten<br />
Unternehmen gingen zu oft an den<br />
konkreten Anforderungen des Tagesgeschäfts<br />
vorbei. „Die Krankenhäuser<br />
bemängelten wiederholt, nur unzureichend<br />
am Prozess der Produktentwicklung<br />
beteiligt worden zu sein“, stellt das<br />
Centrum fest. Hieraus bieten sich Möglichkeiten<br />
für Unternehmer, die das<br />
Kerngeschäft im Krankenhaus aus eigener<br />
Praxiserfahrung kennen.<br />
Kostendruck steigt<br />
Als Folge des zunehmenden Wettbewerbs<br />
<strong>und</strong> Kostendrucks seien insbesondere<br />
kleine <strong>und</strong> mittlere Krankenhäuser<br />
mit bis zu 600 Betten gezwungen, verstärkt<br />
Medizinprodukte zusammen mit<br />
Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen.<br />
Durch diesen Service soll sich der<br />
Gebrauchswert des Produktes erhöhen,<br />
denn medizintechnisches Gerät <strong>und</strong> Informationssysteme<br />
entfalten nur dann<br />
ihren vollen Nutzen, wenn der Anwender<br />
sie beherrscht. „Benutzer-Service-<br />
Leistungen“ ermöglichen die wirtschaftliche<br />
<strong>und</strong> effektive Nutzung teurer Technologien.<br />
„Dieser Wandel in den K<strong>und</strong>en-Lieferanten-Strukturen<br />
ist eine<br />
Marktchance insbesondere für Existenzgründer<br />
<strong>und</strong> Jungunternehmer“, lautet<br />
die Einschätzung des CKM.<br />
Europaweiter Wettbewerb<br />
Ebenso sieht das Centrum Beratungsbedarf<br />
in Krankenhäusern, zum Beispiel<br />
wenn es um Projekt-Managementleistungen<br />
oder die Verbesserung von Organisationsabläufen<br />
geht. Auch im Internet<br />
erkennt CKM ein „ungeahntes Potenzial<br />
an Geschäftsfeldchancen für<br />
kleine <strong>und</strong> mittlere Unternehmen <strong>und</strong><br />
Nutzungsmöglichkeiten für Krankenhäuser“.<br />
Die Märkte werden europaweit<br />
transparenter, die Preise fallen: „Warum<br />
sollte ein Radiologe in Deutschland für<br />
die Einheit Kontrastmittel zwischen 50<br />
<strong>und</strong> 60 DM bezahlen, wenn ein französischer<br />
Kollege dafür umgerechnet 30<br />
DM ausgeben muss?“<br />
Zu einem ähnlichen Ergebnis kam in<br />
diesem Zusammenhang kürzlich Tanja<br />
Recksiek in ihrer Diplomarbeit über ein<br />
„Marketingkonzept für Rehabilitationskliniken“,<br />
die sie im Fachbereich Wirtschaft<br />
der Fachhochschule Münster verfasst<br />
hat (der Wirtschaftsspiegel berichtete<br />
in der Ausgabe 8, 2000).<br />
Mittelstand gezielt ansprechen<br />
Von der CKM-Studie sollen die heimischen<br />
Mittelständler profitieren. Vor der<br />
Technologie Initiative Münster (TIM),<br />
an der auch die IHK Münster beteiligt<br />
ist, erläuterte Prof. von Eiff bereits die<br />
Ergebnisse. Informationen: Tel. (02 51)<br />
83-3 14 40, E-Mail ckm@wiwi.unimuenster.de<br />
erhältlich. Tobias Hertel
KULTUR<br />
SPIEGEL<br />
Wasserstände<br />
30 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />
KULTURSPIEGEL<br />
Marl-Sickingmühle: Vom Wasserwerk<br />
zur Landschaftskunst<br />
Ein Landschaftskunst-Projekt<br />
zwischen Kanal <strong>und</strong> Lippe haben<br />
das Skulpturenmuseum<br />
Glaskasten Marl <strong>und</strong> der Künstler<br />
Herman Prigann gemeinsam<br />
mit der Infracor GmbH<br />
nahe deren Firmengelände geschaffen.<br />
Anhand des alten,<br />
baufälligen Wasserwerks Marl-<br />
Sickingmühle wird im Schatten<br />
des Chemieparks exemplarisch<br />
dargestellt, wie ein Industriestandort<br />
zu einem Ereignisfeld<br />
künstlerischer Wandlung <strong>und</strong><br />
zu einem speziellen Ort für<br />
Flora <strong>und</strong> Fauna gemacht werden<br />
kann. Durch Bergschäden<br />
ist das Areal in Sickingmühle<br />
abgesunken. Nach dem Abstellen<br />
der Pumpen steigt der<br />
Wasserstand, <strong>und</strong> das Wasserwerk<br />
schwimmt auf. Für Landschaftskünstler<br />
Herman Prigann<br />
eine gute Situation, um<br />
ein Industriegebäude in einen<br />
Ort der Kunst zu transformieren.<br />
Von dem Gebäude, das fast<br />
nur von den Deichen aus gesehen<br />
werden kann, stehen noch<br />
Reste, wobei der große Mittelteil<br />
mit seinem Becken <strong>und</strong><br />
Teilen des Rohrsystems weitgehend<br />
erhalten geblieben ist.<br />
....<br />
Museum zeigt Elektrizität<br />
Wie kam die Elektrizität in das Leben<br />
der Menschen? Wie hat sie Alltag <strong>und</strong><br />
Beruf verändert? Dies beantwortet das<br />
neue Museum Strom <strong>und</strong> Leben im<br />
Umspannwerk Recklinghausen. Die<br />
vom RWE initiierte Ausstellung zeigt<br />
gut 100 Jahre Kultur-, Sozial- <strong>und</strong><br />
Technikgeschichte.<br />
Millionen Jahre<br />
Geschichte<br />
Das Schädelfragment des westfälischen<br />
Neandertalers aus<br />
Warendorf, eine 320 Millionen<br />
Jahre alte versteinerte Libelle<br />
aus einem Steinbruch in Hagen,<br />
Kiefer <strong>und</strong> Zähne eines Raubsauriers<br />
aus dem Wiehengebirge,<br />
2500 Jahre alte Tonformen,<br />
mit denen in Werl am<br />
Hellweg Salz gewonnen wurde,<br />
Keramik <strong>und</strong> Küchengerät aus<br />
der Zeit des 30jährigen Krieges,<br />
die in einer Kloake in Paderborn<br />
unbeschadet die Zeit überdauert<br />
haben – das sind nur<br />
einige von insgesamt etwa<br />
400 000 F<strong>und</strong>stücken, die Archäologen<br />
<strong>und</strong> Paläontologen<br />
in den vergangenen fünf Jahren<br />
bei Ausgrabungen in der Region<br />
geborgen haben.<br />
Über 4000 Objekte – von der<br />
Murmel bis zum Messgewand,<br />
von versteinerten Knochen bis<br />
hin zu kostbaren Gläsern – präsentiert<br />
der Landschaftsverband<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe (LWL)<br />
unter dem Titel „F<strong>und</strong>ort <strong>Nord</strong>rhein-<strong>Westfalen</strong><br />
– Millionen<br />
Jahre Geschichte“ noch bis zum<br />
11. März im Westfälischen Museum<br />
für Archäologie in Münster.<br />
Es ist ein Querschnitt der<br />
bedeutendsten Relikte von der<br />
Erdgeschichte bis zur Neuzeit.<br />
Den Schwerpunkt in Münster<br />
bilden die westfälischen „Bodenschätze“.<br />
Dazu gehört natürlich<br />
das Schädelfragment des<br />
Weitere Kulturtipps im Januar:<br />
Renaissance-Stuckfragment von<br />
der Wand- oder Deckendekoration<br />
im Kloster Paradiese, Soest.<br />
Neandertalers aus Warendorf.<br />
Viele F<strong>und</strong>e erzählen Geschichte(n)<br />
aus dem Alltag in<br />
vergangenen Zeiten: Auf Schuhen<br />
mit „Plateausohlen“, die<br />
Archäologen in Höxter <strong>und</strong><br />
Bocholt fanden, stolzierten<br />
Damen <strong>und</strong> Herren im Mittelalter<br />
durch den knöchelhohen<br />
Schlamm der Straßen.<br />
Zum umfangreichen Begleitprogramm<br />
der Ausstellung gehören<br />
Führungen für Erwachsene<br />
<strong>und</strong> Kinder an jedem<br />
Sonntag, museumspädagogische<br />
Programme, Vorträge,<br />
Filmvorführungen <strong>und</strong> Kabarett.<br />
Information <strong>und</strong> Anmeldung<br />
unter Tel. (02 51) 59 07-<br />
298. Die F<strong>und</strong>stücke können<br />
noch bis zum 11. März täglich<br />
außer montags von 10 bis 18<br />
Uhr besichtigt werden.<br />
„Die weiße Rose“<br />
Schauspiel<br />
Musiktheater Gelsenkirchen, Premiere 17. Januar, Einführungsmatinee<br />
14. Januar, 11 Uhr<br />
„Die Bullemänner“<br />
Ethnokabarett aus dem Münsterland<br />
Stadttheater Beckum, 19. Januar, 20 Uhr<br />
Suyoen Kim, Thomas Reckmann<br />
Junge Meisterkonzerte, Violine <strong>und</strong> Klavier<br />
Erbdrostenhof Münster, 21. Januar, 20 Uhr<br />
Olaf Nicolai<br />
Westfälischer Kunstverein im Westfälischen Landesmuseum für<br />
Kunst <strong>und</strong> Kulturgeschichte, Münster, bis 21. Januar<br />
Um ein möglichst breites Spektrum der Kulturszene in der Region vorzustellen,<br />
bitten wir Sie, uns interessante kulturelle Projekte – Ausstellungen, Aufführungen,<br />
Konzerte, Veranstaltungen, aber auch Stiftungen, Dokumentationen u. a.<br />
– in Unternehmen oder von Unternehmern mitzuteilen.<br />
E-Mail: wirtschaftsspiegel@muenster.ihk.de<br />
BOH-Talk<br />
Alle Jahre wieder ist es soweit.<br />
Der Bocholter BOH Talk geht<br />
am 26. Januar in die fünfte<br />
R<strong>und</strong>e. Die Veranstaltung, präsentiert<br />
von Stadtmarketing<br />
Bocholt <strong>und</strong> dem Fachbereich<br />
Schule, Bildung <strong>und</strong> Kultur der<br />
Stadt Bocholt, ist eine gelungene<br />
Mischung aus Musik- <strong>und</strong><br />
Talkshow. Als musikalischer<br />
Gast wird Pe Werner den Abend<br />
mitgestalten. Die Sängerin gibt<br />
ihren ersten Auftritt im Jahr<br />
2001 in Bocholt <strong>und</strong> wird danach<br />
ihre Tour mit dem neuen<br />
Programm „Herzkönigin“ beginnen.<br />
Erster Talk-Gast ist der gebürtige<br />
Bocholter Heiner Kamps.<br />
Die von ihm gegründete Kamps<br />
AG mit Sitz in Düsseldorf ist<br />
Pe Werner ist musikalischer Gast<br />
beim BOH-Talk.<br />
Europas führende Filialbäckerei.<br />
Weitere Gäste sind die<br />
„Melodions“ mit Klaus Renzel<br />
<strong>und</strong> Gerry Sheridan, die auch<br />
Stücke aus ihrem Musik-<br />
Comedy-Programm zeigen. Das<br />
deutsch-irische Duo Baron von<br />
Protze <strong>und</strong> sein Butler Herr<br />
Pom versprechen in der Neuversion<br />
ihres Stücks „Cream<br />
Cake and coddle“ eine wilde<br />
Mischung aus feinster Gitarren<strong>und</strong><br />
Vokalmusik von Klassik bis<br />
Pop, Comedy, Tanz <strong>und</strong> Pantomime.<br />
Karten zu der Veranstaltung im<br />
Bocholter Bühnenhaus am<br />
26. Januar ab 19 Uhr sind bei<br />
der Stadtinformation, Kreuzstr.<br />
27, Tel. (0 28 71) 50 44 erhältlich.
32 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />
UNTERNEHMEN BERICHTEN<br />
UNTER<br />
NEHMEN<br />
BERICHTEN<br />
....<br />
Mehr Umsatz mit Biofleisch<br />
Von steigenden Umsätzen mit<br />
Biofleisch berichtet der Coesfelder<br />
Naturkostgroßhändler<br />
Weiling, der nach eigenen Angaben<br />
550 Bioläden in NRW beliefert.<br />
Danach steigerte er seinen<br />
Umsatz mit Biofleisch in<br />
den Monaten Januar bis Oktober<br />
2000 um 42 Prozent gegenüber<br />
dem Vergleichszeitraum<br />
in 1999.<br />
Ein nachhaltiges Wachstum in<br />
diesem Sektor ist vorauszusehen.<br />
Aus diesem Gr<strong>und</strong> hat der<br />
Großhändler in den vergangenen<br />
Monaten zusammen mit<br />
dem Fraunhofer Institut für<br />
Materialfluss <strong>und</strong> Logistik in<br />
Dortm<strong>und</strong> logistische Verbesserungen<br />
vorgenommen. Investitionen<br />
in ein neugebautes Lager<br />
<strong>und</strong> zusätzliche Lkw vergrößern<br />
die Lagerflächen <strong>und</strong><br />
reduzieren die Laufzeiten des<br />
Frischfleisches.<br />
Gewachsen<br />
....<br />
Die Dingwerth Logistik<br />
GmbH hat vor wenigen Wochen<br />
ihr neues Verwaltungsgebäude<br />
in Beelen bezogen. Das<br />
in den letzten Jahren durch die<br />
systematische Erweiterung des<br />
Dienstleistungsportfolios erzielte<br />
Wachstum hatten den<br />
Neubau notwendig gemacht.<br />
Hinzu kam die ständig gestiegene<br />
Anzahl an Mitarbeitern –<br />
beschäftigt werden 40 Angestellte<br />
sowie bis zu 200 Teilzeitkräfte.<br />
Das Unternehmen verfügt<br />
heute über 600 Quadratmeter<br />
Bürofläche, so dass man für<br />
eine weitere positive Geschäftsentwicklung<br />
im Zukunftsmarkt<br />
„Logistik“ hinreichend gerüstet<br />
sei, so Geschäftsführer Ludger<br />
Dingwerth.<br />
Das 1979 in Harsewinkel-Greffen<br />
gegründete Unternehmen<br />
organisiert komplett die Beschaffungs-<br />
<strong>und</strong> Distributionslogistik<br />
für Produktions- <strong>und</strong><br />
Vertriebsunternehmen aus den<br />
Bereichen Food <strong>und</strong> Nonfood.<br />
....<br />
Drittes Rekordjahr in Folge<br />
Das dritte Rekord-Geschäftsjahr<br />
in Folge prognostizierte<br />
Klaus Peter Löbbe, Leiter des<br />
Unternehmensbereichs Coatings<br />
der BASF-Gruppe <strong>und</strong><br />
Vorsitzender des Vorstands der<br />
BASF Coatings AG, beim Jahres-pressegespräch.<br />
Der Unternehmensbereich<br />
erwartet eine<br />
Steigerung des weltweiten Umsatzes<br />
gegenüber dem Vorjahr<br />
um 10 Prozent auf 2,2 Mrd.<br />
Euro. Löbbe: „Mit unserer Umsatzrendite<br />
gehören wir inzwischen<br />
zu den Klassenbesten<br />
der globalen Lackindustrie.“<br />
Umsatz <strong>und</strong> Betriebsergebnis<br />
in <strong>Nord</strong>amerika <strong>und</strong> Europa<br />
seien verbessert <strong>und</strong> so die<br />
schwierige wirtschaftliche Lage<br />
in Südamerika <strong>und</strong> der damit<br />
verb<strong>und</strong>ene Ergebnisrückgang<br />
mehr als kompensiert worden.<br />
Ihre Wachstumsstrategie bei<br />
Coatings setzt die BASF mit einem<br />
Investitionsprogramm<br />
von knapp 400 Millionen Euro<br />
fort – Akquisitionen nicht eingerechnet.<br />
„Wir optimieren in<br />
allen Bereichen Strukturen <strong>und</strong><br />
Prozesse, um ständig besser zu<br />
werden“, so Löbbe. Wesentlicher<br />
Bestandteil der Maßnahmen<br />
sind Projekte in Europa,<br />
durch die die BASF in den vergangenen<br />
Jahren bereits beachtlicheProduktivitätssteigerungen<br />
in Höhe von 50 Millionen<br />
Euro realisiert habe.<br />
Auch der Unternehmenssitz in<br />
Hiltrup verzeichnet große Produktivitätserfolge.<br />
Durch die<br />
beständige Optimierung der<br />
Durchlaufzeiten auf ein Drittel<br />
der ehemaligen Dauer sei entsprechend<br />
eine Verdreifachung<br />
der Kapazität erreicht worden,<br />
so Löbbe auf Nachfrage. „Münster<br />
ist ein ganz wichtiger Standort,<br />
aber eben nur einer unter<br />
30 weltweit“, sagte er bewusst<br />
sehr deutlich.<br />
In seinem regionalen Wachstumsschwerpunkt<br />
Asien hat<br />
der Unternehmensbereich mit<br />
seinem Jointventure BASF NOF<br />
Coatings in Japan einen strategisch<br />
wesentlichen Schritt un-<br />
Logistik-Joint-Venture: Schott Glas in Mainz wird in der Logistik des<br />
Fernsehglasbereichs mit der Fiege Deutschland in Greven kooperieren.<br />
Ein Gemeinschaftsunternehmen, an dem Fiege 51 Prozent <strong>und</strong> Schott<br />
49 Prozent der Anteile halten werden, ist künftig zuständig für den gesamten<br />
inner- <strong>und</strong> außerbetrieblichen Transport sowie den Versand von<br />
jährlich r<strong>und</strong> 15 Millionen Glasteilen für Fernsehbildröhren. Die in die<br />
Kooperation übergehenden r<strong>und</strong> 200 Schott-Mitarbeiter werden von<br />
der neuen Gesellschaft Fiege Novalogistics übernommen.<br />
ternommen. Damit ist die<br />
BASF der erste westliche Coatings-Hersteller<br />
mit Produktion<br />
<strong>und</strong> Vermarktung vor Ort in<br />
Japan <strong>und</strong> somit auch der erste<br />
Global Player im klassischen<br />
Sinne in dieser Branche.<br />
....<br />
Schwingel Euro-tauglich<br />
Besonders Euro-tauglich – so<br />
bewerten die Association for<br />
the Monetary Union of Europe<br />
(AMUE) <strong>und</strong> die Europäische<br />
Kommission fünf europäische<br />
Unternehmen im Wettbewerb<br />
„Euro Trophies“. Der für die<br />
Bereiche Währung <strong>und</strong> Finanzen<br />
zuständige EU-Kommissar<br />
Pedro Solbes verlieh in Brüssel<br />
die Auszeichnung auch an<br />
die Dorstener Spielautomaten-<br />
Firma Schwingel Automaten<br />
GmbH <strong>und</strong> Co. <strong>und</strong> das Beraterteam<br />
der Mülheimer Zenit<br />
GmbH, die das Unternehmen<br />
im Rahmen des Projektes Euro-<br />
NRW begleitet hatte. Die Dorstener<br />
wurden für ihre effiziente,<br />
schnelle <strong>und</strong> geschickte Euro-<br />
Umstellung ausgezeichnet.<br />
Werbebanner für<br />
SOS Kinderdorf<br />
....<br />
Der Online-Vermarkter accomm-media<br />
mit Sitz in Borken<br />
förderte das Hilfswerk<br />
SOS-Kinderdorf mit umgerechnet<br />
100 000 DM. „Warum sollten<br />
wir nicht auch für wohltätige<br />
Zwecke Banner kostenfrei<br />
für das Internet liefern –<br />
denn gespendet werden kann<br />
auch online“, so Andreas Conrad,<br />
Geschäftsführer der accomm-media.<br />
Mit 15 Millionen<br />
Bannereinblendungen im<br />
Wert von mehr als 100 000 DM<br />
warb der Online-Vermarkter in<br />
der Vorweihnachtszeit für die<br />
SOS-Kinderdorf-Idee.<br />
Auf der Mainhattan Online<br />
Night in Frankfurt übergab<br />
Andreas Conrad symbolisch einen<br />
100 000-DM-Scheck an einen<br />
Vertreter des SOS-Kinderdorfes.<br />
accomm-media ist der<br />
erste Online-Vermarkter in<br />
Deutschland, der sich im Netz<br />
konsequent mit der Volumenbuchung<br />
von Werbebannern<br />
auf Internetseiten beschäftigt.
Ein Hafen im Netz<br />
....<br />
Mit der Sanierung alter Bausubstanz<br />
früherer Wirtschaftsbetriebe<br />
<strong>und</strong> dem Einzug zukunftsweisender<br />
Firmen <strong>und</strong><br />
Freizeiteinrichtungen wurde<br />
dem Hafengelände der Stadt<br />
Münster neues Leben eingehaucht.<br />
Im Internet lässt sich<br />
der „neue“ Hafen jetzt auch<br />
virtuell besuchen. Die Internetagentur<br />
Get connected bringt<br />
den Hafen Münster, auch Kreativkai<br />
genannt, ins Netz.<br />
Unter „www.kreativkai.de“ ist<br />
mit Unterstützung der Stadtwerke<br />
Münster eine virtuelle<br />
Plattform entstanden, die dem<br />
Besucher viele attraktive Anreize<br />
zum Besuch bietet. Mit<br />
Presseberichten über die Eröffnung<br />
des Cineplex oder den<br />
Fährdienst eines Wassertaxis<br />
bietet www.kreativkai.de umfassende<br />
Informationen zu<br />
Freizeit- <strong>und</strong> Kulturereignissen<br />
des gesamten Hafenbereiches.<br />
In der „Historie“ findet man<br />
eine umfassende Dokumentation<br />
der Hafengeschichte, begleitet<br />
durch Bildmaterial aus<br />
den Archiven des Stadtmuseums<br />
Münster <strong>und</strong> der Stadtwerke.<br />
Ein besonderes Highlight<br />
erwartet den Besucher in<br />
der Rubrik „Galerie“: Bei einer<br />
virtuellen Hafenr<strong>und</strong>fahrt<br />
kann der Besucher sich in der<br />
Hafenlandschaft in Ruhe umsehen.<br />
Preise für gute PR<br />
....<br />
Auf der Mediabörse 2000, Forum<br />
für Kommunikation <strong>und</strong><br />
Nachhaltigkeit, in der Historischen<br />
Stadthalle Wuppertal,<br />
wurden zwei Kampagnen der<br />
PR- <strong>und</strong> Werbeagentur PARS<br />
PRO TOTO, Münster, ausgezeichnet.<br />
Im B<strong>und</strong>eswettbewerb<br />
„Öffentlichkeitsarbeit für den<br />
Klimaschutz in der Kommune“<br />
wurde die Kampagne „Gesamtkonzept<br />
Altbausanierung – Förderprogramm<br />
<strong>und</strong> Wärmepass<br />
der Stadt Münster“ des Umweltamtes<br />
der Stadt Münster in<br />
der Kategorie „Gestaltung/Visualisierung“<br />
mit dem 1. Preis<br />
ausgezeichnet. Die Kampagne<br />
„Umweltschutz im LWL“, konzipiert<br />
<strong>und</strong> realisiert 1999/2000<br />
für den Landschaftsverband<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe, wurde beim<br />
Landeswettbewerb 2000 für<br />
Nonprofit-Organisationen „Öffentlichkeitsarbeit<br />
für eine<br />
nachhaltige Entwicklung in<br />
NRW“ aus 85 eingesandten Arbeiten<br />
ausgewählt <strong>und</strong> mit<br />
dem 1. Preis in der Kategorie<br />
Gestaltung/Visualisierung ausgezeichnet.<br />
....<br />
LUEG ist Aktiengesellschaft<br />
Die Fahrzeug-Werke LUEG<br />
GmbH, Gelsenkirchen, wurde<br />
Ende Oktober in eine Aktiengesellschaft<br />
umgewandelt. Mit<br />
neun Betrieben ist die Gruppe<br />
im Vest vertreten. Zur LUEG-<br />
Gruppe gehören derzeit 14 aktive<br />
Gesellschaften mit etwa<br />
1500 Mitarbeitern. In 21 Centern<br />
im Ruhrgebiet <strong>und</strong> im<br />
Raum Zwickau/Sachsen wird<br />
k<strong>und</strong>ennaher Service in jeder<br />
Beziehung praktiziert: Vom Vertrieb<br />
<strong>und</strong> Service der Marken<br />
Mercedes-Benz, smart <strong>und</strong><br />
Chrysler, Jeep über Finanzdienstleistungen<br />
durch die<br />
LUEG Leasing GmbH bis zum<br />
Consulting für Umwelt- <strong>und</strong><br />
Arbeitsschutz durch die LUEG<br />
Umweltschutz GmbH. Vorstände<br />
der neuen AG sind die<br />
beiden bisherigen Geschäftsführer<br />
der Fahrzeug-Werke<br />
LUEG GmbH, Alexander von<br />
Gizycki als Sprecher des Vorstands<br />
<strong>und</strong> Dr. Klaus-Peter<br />
Schütt. Zusätzlich wurde der<br />
bisherige Prokurist, Peter Bühner,<br />
zum stellvertretenden Vorstandsmitglied<br />
bestellt.<br />
Trotz schwierigen Marktumfeldes<br />
konnte DaimlerChrysler aktuell<br />
mit den vier Marken Mercedes-Benz,<br />
smart, Chrysler <strong>und</strong><br />
Jeep in allen Marktsegmenten<br />
deutlich zulegen. Die LUEG-<br />
Gruppe konnte im gleichen<br />
Zeitraum den Absatz um sieben<br />
Prozent gegenüber dem Vorjahr<br />
steigern.<br />
Tradition erhalten<br />
....<br />
Entgegen dem Trend der Filialen<br />
hat das Ehepaar Sulzer mit<br />
der Übernahme <strong>und</strong> Modernisierung<br />
des traditionsreichen<br />
Bettenhauses Bisping am<br />
wirtschaftsspiegel 1 · 2001 33
34 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />
UNTERNEHMEN BERICHTEN<br />
Im Oktober weihte der Marketing-<br />
<strong>und</strong> Vertriebsverb<strong>und</strong><br />
IGA OPTIC im Beisein<br />
führender Repräsentanten<br />
der Augenoptik sein erweitertes<br />
Service-Center in Datteln<br />
mit einem Oktoberfest<br />
ein. Den Erlös überreichten<br />
jetzt Vorstand <strong>und</strong> Aufsichtsrat<br />
im Rahmen einer Spende<br />
von 6000 DM an den Förderverein<br />
des Berufskollegs.<br />
Die Westfälischen Provinzial-Versicherungenwurden<br />
vom „Map-Report“, einem<br />
Fachinformationsdienst<br />
für Finanzdienstleister, mit<br />
der Spitzennote „mmm“ bewertet.<br />
Prämiert wurde Provinzial<br />
als bester Versicherer<br />
in der Autoversicherung.<br />
Mit 13 Goldmedaillen zeichnete<br />
die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft<br />
(DLG)<br />
apetito, Rheine, im Rahmen<br />
ihres diesjährigen Qualitätswettbewerbs<br />
aus. Die<br />
DLG würdigte damit apetito<br />
für die Spitzenqualität seiner<br />
tiefkühlfrischen Menüs.<br />
Die BASF Coatings AG war<br />
mit einer Vortragsveranstaltung<br />
über das Thema „Globalisierung<br />
<strong>und</strong> Folgen für<br />
die Lackindustrie“ zu Gast<br />
am Fachbereich Chemie der<br />
Hochschule Paderborn. Es<br />
war der Auftakt einer Hochschulinitiative,<br />
mit der das<br />
Unternehmen seine Zusammenarbeit<br />
mit Universitäten<br />
<strong>und</strong> Fachhochschulen verstärken<br />
will.<br />
Auf der erstmals in Münster<br />
stattgef<strong>und</strong>enen GPEC-internationalen<br />
europäischen<br />
Polizeiausstellung stellte<br />
TECHNO DESIGN, Dülmen-<br />
Buldern, auch eine Blaulichtanlage<br />
für Streifenwagen<br />
vor. In den B<strong>und</strong>esländern<br />
Saarland, Sachsen-Anhalt,Mecklenburg-Vorpommern<br />
<strong>und</strong> <strong>Nord</strong>rhein-<strong>Westfalen</strong><br />
werden diese hochmodernen<br />
TECHNO-DESIGN-<br />
Anlagen für den Polizeieinsatz<br />
getestet. Bereits seit 14<br />
Jahren liefert das Unternehmen<br />
Blaulichtanlagen für<br />
BMW-Polizeimotorräder.<br />
Drubbel in Münster ein Zeichen<br />
gesetzt. Nach mehrwöchigemModernisierungsumbau<br />
zeigt sich das bekannte<br />
Haus Bisping jetzt im neuen<br />
Outfit. Das Ehepaar Sulzer,<br />
auch Inhaber des Bettenhauses<br />
Limberg an der Hammer Straße<br />
in Münster, hat nach Plänen<br />
des Architekten Artur Matzanke<br />
sein neues Bettengeschäft<br />
kräftig aufgeschüttelt <strong>und</strong><br />
neuen Wind hereingelassen.<br />
Auf das im nächsten Jahr anstehende<br />
100jährige Jubiläum<br />
ist das Haus Bisping so bereits<br />
gut vorbereitet.<br />
Kontakte in<br />
Osteuropa geknüpft<br />
....<br />
Erstmalig war die WAREX<br />
VALVE GmbH aus Senden auf<br />
einer Messe in Bulgarien vertreten.<br />
In Zu-sammenarbeit mit<br />
der Firma Horst Schmidt Consulting,<br />
Münster, wurden auf<br />
der INTERNATIONAL TECHNI-<br />
CAL FAIR in PLOVDIV die Produkte<br />
ausgestellt. Am Messestand<br />
konnte der Besucher Teile<br />
des Lieferprogrammes – bestehend<br />
aus Absperrklappen,<br />
Rückschlagklappen, Kugelhähnen,<br />
Druck- <strong>und</strong> Kammerschleusen<br />
– begutachten.<br />
Großes Interesse fanden neu<br />
entwickelte Absperrklappen,<br />
die den Emissionsanforderungen<br />
optimal genügen.<br />
Kulturwirtschaftstag<br />
mit Ahlener Veloton<br />
....<br />
Die Ahlener Firma Veloton<br />
gehörte zu den 20 ausgesuchten<br />
Unternehmen, die auf dem<br />
2. Kulturwirtschaftstag NRW in<br />
Paderborn ausstellen konnten.<br />
Die Einladung verdankt Veloton<br />
ihrem Auftritt bei der<br />
Multimedia-Messe „business<br />
online“ im September in<br />
Münster. Ein Vertreter der Organisatoren<br />
des Kulturwirtschaftstages<br />
war damals auf das<br />
Unternehmen aufmerksam geworden<br />
<strong>und</strong> lud es nach Paderborn<br />
ein. Angefangen von den<br />
Print-Medien, Internet, CD-<br />
ROM, DVD über Video <strong>und</strong><br />
Audio bis zu Hörfunk, Film<br />
<strong>und</strong> BusinessTV erstreckt sich<br />
die Produktpalette von Veloton.<br />
Ministerbesuch: Veloton-Geschäftsführer Stefan Braunsmann (links) informiert<br />
Ernst Schwanhold auf dem Kulturwirtschaftstag über Projekte<br />
zur Nutzung des ehemaligen Zechengeländes in Ahlen.<br />
Der Kulturwirtschaftstag NRW<br />
beschäftigte sich in diesem Jahr<br />
mit dem rasanten Wandel des<br />
Buchmarktes im digitalen Zeitalter.<br />
Prominenter Gast am Veloton-Stand<br />
war Ernst Schwanhold,<br />
Minister für Wirtschaft<br />
<strong>und</strong> Mittelstand, Energie <strong>und</strong><br />
Verkehr in <strong>Nord</strong>rhein-<strong>Westfalen</strong>.<br />
Markus Haastert <strong>und</strong><br />
Stefan Braunsmann, beide Geschäftsführer,<br />
informierten den<br />
Minister über einige von Veloton<br />
initiierte Projekte zur Nutzung<br />
des ehemaligen Zechengeländes<br />
in Ahlen. Diese Projekte<br />
werden vom InitiativkreisMultiMedi@/Telekommunikation<br />
im Kreis Warendorf,<br />
der ebenfalls auf dem Kulturwirtschaftstag<br />
vertreten war,<br />
unterstützt.<br />
Auftragseingang auf<br />
hohem Niveau<br />
....<br />
Erfolgreiche Bilanz zieht der<br />
Rheiner Technologie- <strong>und</strong><br />
Umweltkonzern Windhoff im<br />
dritten Quartal 2000. Sehr zufriedenstellend<br />
verlief der Auftragseingang<br />
bei der Windhoff<br />
AG bis Ende November. Das<br />
hohe Niveau des Vorjahres<br />
konnte gehalten werden.<br />
Im traditionell starken Produktsegment„Schienenfahrzeuge“<br />
festigt Windhoff seine<br />
internationale Marktstellung.<br />
Die Bestellung erster Cargo-<br />
Sprinter eines Logistikunternehmens<br />
in Melbourne mit einem<br />
Auftragswert von circa<br />
zwei Mio. Euro <strong>und</strong> der Option<br />
auf 40 weitere Triebkopfeinheiten<br />
eröffnete „down <strong>und</strong>er“<br />
neue Marktpotenziale. Die Vertriebsoffensive<br />
in Asien trägt<br />
reiche Früchte: 20 Schienenfahrzeugeinheiten<br />
im Wert von<br />
9,5 Mio. Euro bestellte die<br />
Korea High Speed Rail Construction<br />
Authority für 2001.<br />
Hervorzuheben sind weitere Erfolge<br />
in einer der Kernsparten<br />
des Unternehmens, den „Werkstattausrüstungen<br />
für Eisenbahnen<br />
<strong>und</strong> Verkehrsbetriebe“.<br />
Hier konnten weitere Aufträge<br />
von den SL Bahnsystemen in<br />
Stockholm <strong>und</strong> von der Deutschen<br />
Bahn AG plaziert werden.<br />
Auch im dichten Wettbewerberfeld<br />
der Sparte „Industrie-<br />
<strong>und</strong> Fördertechnik“<br />
wurde das hohe Auftragseingangsniveau<br />
weiterentwickelt.<br />
Der zur Windhoff Airport<br />
Equipment GmbH firmierte<br />
Bereich der Flughafentechnik<br />
profitierte von eingeleiteten<br />
Vertriebs- <strong>und</strong> Marketingaktivitäten.<br />
Sechs Förderbänder für<br />
internationale Airports im Nahen<br />
Osten <strong>und</strong> weitere Sieben-<br />
Tonner-Hubtransporter für den<br />
Flughafen München sind hier<br />
nur einige Beispiele. Auch der<br />
Standort Neuenkirchen der<br />
Windhoff AG, der Unternehmensbereich„Wasseraufbereitung<br />
<strong>und</strong> Klärtechnik“, vermeldet<br />
großvolumige Aufträge.<br />
Unter Berücksichtigung sämtlicher<br />
Aufträge ergibt sich somit<br />
ein Auftragseingang bis Ende<br />
November von gut 74 Mio.<br />
Euro (Vorjahreszeitraum 70,5<br />
Mio. Euro).
....<br />
Neues Standortquartier<br />
entsteht<br />
Kurz vor dem Jahreswechsel<br />
war es soweit: In der Nähe des<br />
Dülmener Ortskerns erfolgte<br />
der erste Spatenstich für ein<br />
45-Millionen-DM-Projekt. Unter<br />
der Bezeichnung Bauvorhaben<br />
Bendix – benannt nach<br />
einer hier ehemals ansässigen<br />
Spinnerei – entsteht auf dem<br />
r<strong>und</strong> 14 400 Quadratmeter<br />
großen Gr<strong>und</strong>stück ein neues<br />
Stadtviertel mit Schul- <strong>und</strong> Jugendzentrum,<br />
Senioren-, Maisonette-<br />
<strong>und</strong> Loftwohnungen<br />
sowie einer Reihe Gewerbe- <strong>und</strong><br />
Dienstleistungsflächen. Bauherr<br />
ist die Bauträgergesellschaft<br />
Voss & Graue mit Sitz in<br />
Coesfeld-Lette, die in Planungszusammenarbeit<br />
mit dem<br />
Dülmener Architekturbüro<br />
Hajo Eschen den von der Stadt<br />
Dülmen ausgeschriebenen<br />
Wettbewerb zur Revitalisierung<br />
der sanierten Industriebranche<br />
gewonnen hatte. Für die fachgerechte<br />
<strong>und</strong> termingetreue<br />
Bauausführung sorgt das CoesfelderGeneralbauunternehmen<br />
Voss & Graue. Die Gesamtfertigstellung<br />
des Bauvorhabens<br />
ist für 2003 geplant.<br />
Hohes IT-Potenzial<br />
....<br />
Ist die Region Münster im IT-<br />
Bereich vergleichbar mit der<br />
boomenden IT-Region Köln/<br />
Düsseldorf? Dieser Ansicht ist<br />
das international tätige Unternehmen<br />
Amdahl Corporation.<br />
Aus diesem Gr<strong>und</strong> eröffnet der<br />
Spezialist für professionelle IT-<br />
Services eine neue Niederlassung<br />
in Münster. Von hier aus<br />
werden große IT-Infrastruktur-<br />
Projekte in <strong>Nord</strong>rhein-<strong>Westfalen</strong><br />
<strong>und</strong> Hessen unterstützt.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der Nähe zu großen<br />
Rechenzentren der Banken,<br />
Versicherungen <strong>und</strong> Verwaltungen<br />
sowie der Ballung<br />
neuer Technologie-Unternehmen<br />
aus der Telekommunikationsbranche<br />
sei Münster ein<br />
idealer Stützpunkt für das Unternehmen,<br />
das zur Betreuung<br />
verschiedener Projekte weitere<br />
Mitarbeiter auf dem lokalen Arbeitsmarkt<br />
sucht.<br />
....<br />
Grenzland Air expandiert<br />
Grenzland Air, Stadtlohn, eines<br />
der größten europäischen<br />
Lufttaxi-Unternehmen, expandiert.<br />
Das münsterländische<br />
Luftfahrtunternehmen übernimmt<br />
die Businesscharter-<br />
Sparte der weltweit tätigen niederländischen<br />
Fluggesellschaft<br />
Martinair. Damit verfügt Grenzland<br />
ab Januar 2001 über r<strong>und</strong><br />
55 Mitarbeiter, davon circa 40<br />
Piloten sowie über 12 unternehmenseigene<br />
Mittelstrecken-<br />
Businessjets.<br />
Im September 1999 wurde<br />
Grenzland Air als erstes deutsches<br />
Lufttaxi-Unternehmen<br />
nach den neuesten europäi-<br />
schen Sicherheitsvorschriften<br />
zertifiziert. Durch diese Auditierung<br />
verfügt das Unternehmen<br />
über die wichtigen Lizenzen,<br />
um weltweit tätig zu sein.<br />
Da Martinair ebenfalls diese<br />
notwendigen Lizenzen besitzt,<br />
kann die Marktsituation auf<br />
hohem Qualitätsniveau <strong>und</strong> Sicherheitsstandard<br />
ausgebaut<br />
werden.<br />
Grenzland Air firmierte zum<br />
Jahreswechsel in Excellent Air<br />
um. Dieser Name sei handlicher<br />
für die internationale<br />
K<strong>und</strong>schaft, sagt Rainald<br />
Schulte, chief officer von Excellent-Air<br />
International B. V.<br />
Derzeit fallen etwa 80 Prozent<br />
der Einsätze auf die reine Geschäftsfliegerei.<br />
Angeflogen<br />
werden primär alle großen europäischen,<br />
aber auch außereuropäische<br />
Wirtschaftszentren.<br />
Die übrigen Einsätze verteilen<br />
sich zu je zehn Prozent auf Eilzustellungen<br />
für die Automobilindustrie<br />
sowie Organtransport<br />
<strong>und</strong> Ambulanzflüge.<br />
Mit Comics rasant auf<br />
Wachstumskurs<br />
....<br />
Hervorragende Geschäftszahlen<br />
präsentiert die United Labels<br />
AG, Münster, für die ersten<br />
neun Monate 2000. Der Lizenzproduktspezialist,<br />
der seit<br />
Mai 2000 am Neuen Markt in<br />
Frankfurt notiert ist, steigerte<br />
UNTERNEHMEN BERICHTEN<br />
den Umsatz gegenüber dem<br />
Vorjahreszeitraum um 93 Prozent<br />
auf 15,6 (8,1) Millionen<br />
Euro.<br />
Das hohe Wachstum liegt sowohl<br />
in der verstärkten Marktdurchdringung<br />
als auch in der<br />
Ausweitung von Lizenz-Portfolio<br />
<strong>und</strong> Produktpalette begründet.<br />
United Labels ist <strong>und</strong><br />
bleibt auf das wachstums- <strong>und</strong><br />
ertragsstarke Geschäft mit comicware<br />
der stärksten Lizenzen<br />
fokussiert.<br />
Mit ihrem neuen europaweiten<br />
One-Stop-Shop für Comic-Lizenzprodukte<br />
können sich Comic-Fans<br />
nun bequem per<br />
Mausklick ihren Star nach<br />
Hause holen. www.comicfriends.com<br />
präsentiert online<br />
ein umfassendes Sortiment von<br />
5000 verschiedenen Artikeln<br />
r<strong>und</strong> um die beliebtesten Comic-Charaktere.<br />
Firmen spenden<br />
....<br />
Über weihnachtliche Spenden<br />
in Höhe von insgesamt 33 100<br />
DM haben sich zahlreiche karitative<br />
Organisationen <strong>und</strong> Institutionen<br />
gefreut. Diese stattliche<br />
Summe wurde von den<br />
Firmen Hewing GmbH Pro<br />
Aqua, Polytherm GmbH<br />
(beide aus Ochtrup), SST Seppelfricke<br />
SystemTechnik<br />
GmbH (Wettringen) <strong>und</strong> Rolltec<br />
Heizsysteme GmbH (Emsdetten)<br />
aufgebracht.
KARRIERE<br />
mit Lehre<br />
<strong>und</strong><br />
Weiterbildung<br />
36 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />
BILDUNG<br />
Fragen zur Berufsbildung<br />
in Münster<br />
Telefon (02 51) 707-261<br />
Fax (02 51) 707-374<br />
E-Mail: sschulte@muenster.ihk.de<br />
in Gelsenkirchen<br />
Telefon (02 09) 388-205<br />
Fax (02 09) 388-499<br />
E-Mail: haemel@muenster.ihk.de<br />
in Bocholt<br />
Telefon (0 28 71) 99 03-15<br />
Fax (0 28 71) 99 03-30<br />
E-Mail: schwanitz@muenster.ihk.de<br />
Fragen zur Weiterbildung<br />
in Münster<br />
Telefon (02 51) 707-311<br />
Fax (02 51) 707-377<br />
E-Mail: akademie@muenster.de<br />
in Gelsenkirchen<br />
Telefon (02 09) 388-313<br />
Fax (02 09) 388-399<br />
E-Mail: hartung@muenster.ihk.de<br />
in Bocholt<br />
Telefon (0 28 71) 99 03-24<br />
Fax (0 28 71) 99 03-30<br />
E-Mail: huenting@muenster.ihk.de<br />
Rechtsratgeber<br />
Berufsbildung<br />
Svenja Wünsch aus Stadtlohn gehörte zu den 135 erfolgreichen<br />
Prüflingen. Den Meisterbrief erhielt die Industriemeisterin, Fachrichtung<br />
Chemie, aus den Händen von IHK-Geschäftsführer Verst. Foto: Emmerich<br />
....<br />
Das Berufsbildungsrecht wird im Wesentlichen<br />
durch das Berufsbildungsgesetz (BBiG) bestimmt.<br />
Es regelt die Rechte <strong>und</strong> Pflichten aus<br />
dem Ausbildungsvertrag für jährlich bis zu 1,8<br />
Mio. Auszubildende. Die DIHT-Publikation<br />
„Rechtsratgeber Berufsbildung“ gibt einen<br />
Überblick, wie unterschiedlichste Aspekte der<br />
Berufsbildung rechtlich zu behandeln sind.<br />
Berücksichtigt sind die neueste Rechtsprechung<br />
ebenso wie Änderungen des BBiG, des<br />
Berufsbildungsförderungsgesetzes (BerBiFG).<br />
Neu aufgenommen wurde eine Darstellung der<br />
Gr<strong>und</strong>züge des Betriebsverfassungsgesetzes.<br />
Die DIHT-Broschüre „Rechtsratgeber Berufsbildung“<br />
ist zum Preis von 13,50 Euro (26,40 DM)<br />
zu beziehen beim DIHT, Publikationen-Service,<br />
Adenauerallee 148, 53113 Bonn, Fax-Bestellservice<br />
(02 28) 1 04 16 26.<br />
Meisterliches für Industrie<br />
Ein Beitrag gegen den Fachkräftemangel<br />
in der Region:<br />
135 Industriemeister der<br />
Fachrichtungen Chemie,<br />
Druck, Elektrotechnik, Kraftverkehr,<br />
Kunststoff <strong>und</strong> Kautschuk,<br />
Metall sowie Textil<br />
erhielten nach bestandener<br />
Prüfung vor der IHK Münster<br />
ihre Meisterbriefe.<br />
Die Industriemeister als Führungskräfte<br />
müssten an ent-<br />
scheidenden Stellen dazu beitragen,<br />
dass die deutsche Wirtschaft<br />
sowohl in puncto Technologie<br />
<strong>und</strong> Qualität im internationalen<br />
Wettbewerb die<br />
Nase vorn habe <strong>und</strong> gleichzeitig<br />
bei den Kosten wettbewerbsfähig<br />
bleibe, betonte IHK-Geschäftsführer<br />
Wolfgang Verst.<br />
Die Industriemeisterprüfung<br />
bezeichnete er als wichtigen<br />
Abschluss der weiteren beruflichen<br />
Laufbahn, die auch nach<br />
Schule, Berufsausbildung, Pra-<br />
255 Millionen DM für<br />
Berufskollegs<br />
....<br />
Die B<strong>und</strong>esministerin für Bildung <strong>und</strong> Forschung<br />
Edelgard Bulmahn hat mit 255 Millionen<br />
DM ein Investitionsprogramm für Berufskollegs<br />
aufgelegt. „Unsere Berufsschulen brauchen<br />
eine bessere Ausstattung mit Computern<br />
<strong>und</strong> neuen Techniken. Mit dem Zukunftsinvestitionsprogramm<br />
machen wir unsere Berufsschulen<br />
jetzt fit für die Informationsgesellschaft“,<br />
erklärte Bulmahn in Berlin. Die B<strong>und</strong>esbildungsministerin<br />
hat den Ländern nun<br />
ein entsprechendes Angebot unterbreitet. Für<br />
das Investitionsprogramm stehen aus den<br />
UMTS-Zinsersparnissen 175 Millionen DM im<br />
Jahr 2001 <strong>und</strong> 80 Millionen DM im Jahr 2002<br />
zur Verfügung. Die Verhandlungen mit den<br />
Ländern sollen zügig abgeschlossen werden,<br />
damit die Maßnahmen in diesem Jahr in Angriff<br />
genommen werden können.<br />
....<br />
xiserfahrung <strong>und</strong> qualifizierter<br />
Weiterbildung stetig weitergehen<br />
müsse.<br />
151 Kandidaten des Prüfungsjahrgangs<br />
1999/2000 hatten an<br />
den Meisterprüfungen teilgenommen,<br />
von denen 135 (89<br />
Prozent) erfolgreich abschlossen.<br />
Verst bedankte sich ausdrücklich<br />
bei den ehrenamtlichen<br />
Prüfern für ihre aufwendige<br />
Tätigkeit in den Ausschüssen:<br />
„Ihr großer Einsatz<br />
in der Weiterbildung ist ein<br />
Stück Zukunftssicherung für<br />
uns alle.“<br />
Den Festvortrag bei der Meisterbriefverleihung<br />
in der IHK<br />
Münster hielt Prof. Dr. Henner<br />
Hentze zum Thema „ K<strong>und</strong>en<strong>und</strong><br />
Mitarbeiterorientierung als<br />
Qualitätselement“. „Qualität<br />
kann man nicht durch Kontrolle<br />
erzwingen. Sie muss vielmehr<br />
von vornherein geplant<br />
<strong>und</strong> produziert werden“, erläuterte<br />
Hentze. Prüfverfahren<br />
seien nützlich, entscheidend sei<br />
jedoch die Einsatzbereitschaft<br />
der Mitarbeiter <strong>und</strong> Führungskräfte.<br />
Den Meisterbrief bezeichnete<br />
er als den Nachweis,<br />
dass die jungen Meister qualifiziert<br />
seien, bei der Umsetzung<br />
des Qualitätsmanagements in<br />
den Unternehmen eine führende<br />
Rolle zu übernehmen.<br />
Ein Auszubildender soll während<br />
der Ausbildung seinen Gr<strong>und</strong>wehrdienst<br />
ableisten. Kann er<br />
davon befreit werden?<br />
Antwort:<br />
Das hängt von der Schulbildung<br />
ab: Hauptschulabgänger oder<br />
Jugendliche mit Mittlerer Reife<br />
können gr<strong>und</strong>sätzlich vor dem<br />
Wehrdienst eine Ausbildung abschließen.<br />
Hat der Auszubildende<br />
die Fachhochschulreife oder die<br />
allgemeine Hochschulreife, gilt<br />
„Wehrdienst vor weiterer Ausbildung“.<br />
Auszubildende genießen<br />
vor <strong>und</strong> während des Gr<strong>und</strong>wehrdienstes<br />
gem. § 2 Arbeitsplatzschutzgesetz<br />
(ArbPlSchG) Kündigungsschutz.
Näher<br />
an die<br />
Praxis<br />
....<br />
Die Praxis am Ausbildungsplatz<br />
sollen Berufsschullehrer<br />
im Referendariat besser kennen<br />
lernen. Das ist das Ziel<br />
einer engeren Zusammenarbeit<br />
von Studienseminar<br />
Münster I <strong>und</strong> Berufskollegs<br />
mit Industrie, Handel <strong>und</strong><br />
Handwerk.<br />
Am ersten Workshop unter der<br />
Federführung der IHK Münster,<br />
bei dem auch Unternehmer<br />
<strong>und</strong> Gewerkschafter ihre Positionen<br />
deutlich machten, nahmen<br />
70 Studienreferendare <strong>und</strong><br />
20 Fachleiter des Studienseminars<br />
teil. Für Inge-Lore Rabenow,<br />
Leiterin des Studienseminars,<br />
war der zweitägige Workshop<br />
„unverzichtbar, um das Zusammenspiel<br />
der Beteiligten im<br />
dualen Bildungssystem für die<br />
Referendare durchschaubar zu<br />
machen“.<br />
Heinz-Wilhelm Steinmeier, Personalchef<br />
der Winkhaus Technik<br />
GmbH & Co. KG aus Telgte,<br />
kam gleich zur Sache. Er forderte<br />
„über alle Schulformen<br />
hinweg eine Verbesserung des<br />
Basiswissens bei den Schülern,<br />
damit sich die Unternehmen<br />
wieder auf die betriebliche Ausbildung<br />
konzentrieren können“.<br />
Zudem ist er überzeugt<br />
von den Impulsen „unternehmensbezogener<br />
Projekte“, die<br />
für eine bessere Verzahnung<br />
zwischen dem Unterricht in<br />
den Berufskollegs <strong>und</strong> der Ausbildung<br />
sorgen sollen.<br />
IHK-Geschäftsführer Wolfgang<br />
Verst sieht die häufiger beschworene<br />
Krise der Dualen Berufsausbildung<br />
in Schule <strong>und</strong><br />
Betrieb als längst überw<strong>und</strong>en<br />
an. Das Ausbildungssystem<br />
habe in den letzten Jahren<br />
seine Anpassungsfähigkeit an<br />
geänderteAnforderungen durch<br />
30 neue <strong>und</strong> 110 neu geordnete<br />
Berufe unter Beweis gestellt.<br />
IHK-Geschäftsführer Verst (stehend) sieht die häufig beschworene<br />
Krise der Dualen Ausbildung längst überw<strong>und</strong>en. Foto: Krüdewagen<br />
Einblicke in die Praxis der Ausbildung erhielten die Workshop-Teilnehmer<br />
in zehn Ausbildungsbetrieben. Jörg Heithoff (rechts) stellt den Ausbildungsalltag<br />
in einer Kommunikations-Agentur vor.<br />
Ansatzpunkte für eine Optimierung<br />
sieht er über die bereits gemachten<br />
Vorschläge der Unternehmen<br />
hinaus in der Konzentration<br />
auf Kernqualifikationen,<br />
die mit Pflicht- <strong>und</strong> Wahlbausteinen<br />
verb<strong>und</strong>en werden<br />
<strong>und</strong> damit eine sehr viel<br />
größere Flexibilität bieten.<br />
„Auch die Zwischenprüfung<br />
brauchen wir nicht mehr“, erklärte<br />
der für Bildung zuständige<br />
IHK-Geschäftsführer, „sie<br />
wird in einer gestreckten Abschlussprüfung<br />
aufgehen“.<br />
Diese Ansicht vertrat auch<br />
Georg Berding, Leiter der<br />
Hansaschule in Münster. Die<br />
Orientierung „rein an betrieblichen<br />
Interessen“ hält er jedoch<br />
für wenig hilfreich. Wenn<br />
der Begriff Duale Ausbildung<br />
nicht zur Floskel verkommen<br />
solle, müsse die Position der<br />
Berufskollegs gestärkt werden.<br />
Dr. Josef Hülsdünker, Vorsitzender<br />
des Deutschen Gewerkschaftsb<strong>und</strong>es,Münster,<br />
wandte<br />
sich „gerade angesichts der<br />
Forderung nach mehr Praxisnähe“<br />
gegen die Zunahme der<br />
nicht betrieblichen Ausbildungsplätze.<br />
„Diese Warteschleifen<br />
<strong>und</strong> Notmaßnahmen<br />
tragen zur Benachteiligung<br />
bei“, betonte er.<br />
Dasselbe Seminar zur Ausbildung<br />
von Lehrern an Berufskollegs<br />
lief zudem in Regie der<br />
Vestischen Gruppe der IHK<br />
Münster in Gelsenkirchen mit<br />
48 Referendaren aus dem<br />
Studienseminar Gelsenkirchen.<br />
BILDUNG<br />
wirtschaftsspiegel 1 · 2001 37
FIRMEN<br />
JUBILÄEN<br />
Drittälteste Apotheke<br />
in Gelsenkirchen<br />
38 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />
FIRMENJUBILÄEN<br />
....<br />
Die Wurzeln der Engel-Apotheke<br />
reichen 125 Jahre zurück:<br />
Exakt am 6. Dezember 1875<br />
war dem Essener Apotheker<br />
Reinhard Freyer in einem<br />
Schreiben der königlichen Regierung,<br />
Abteilung des Inneren,<br />
die Erlaubnis erteilt, worden,<br />
„auf dem Wiehagen“ in<br />
Gelsenkirchen eine Apotheke<br />
zu gründen. Die drittälteste<br />
Apotheke Gelsenkirchens öffnete<br />
genau eine Woche, nachdem<br />
der Stadt Gelsenkirchen<br />
die Stadtrechte verliehen worden<br />
waren, noch unter dem<br />
Namen „Die neue Apotheke“.<br />
Erst im Mai 1986 taucht zum<br />
ersten Mal der Name „Engel-<br />
Apotheke“ auf. Zu Beginn ihres<br />
Bestehens wechselte die Apotheke<br />
mehrfach den Besitzer,<br />
bis Anton Büsch 1919 die Konzessionsurk<strong>und</strong>e<br />
erwarb. Büsch<br />
war viele Jahre über die Stadtgrenzen<br />
hinaus politisch tätig<br />
<strong>und</strong> bekleidete viele Ehrenäm-<br />
ter seines Berufsstandes. Nach<br />
seinem Tod 1933 wurde die<br />
Apotheke verpachtet, bis<br />
Günther Büsch sie 1937 von<br />
seiner Mutter käuflich erwarb.<br />
Nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
widmete sich Günther Büsch<br />
mehr <strong>und</strong> mehr der Standespolitik,<br />
wurde Vorsitzender der<br />
Apothekervereins <strong>Westfalen</strong>-<br />
Lippe, Vorsitzender des Deutschen<br />
Apothekervereins <strong>und</strong><br />
schließlich Hauptgeschäftsführer<br />
der ABDA in Frankfurt. Im<br />
Januar 1975 übernahm Dr.<br />
Gerd Büsch die Engel-Apotheke<br />
seines Vaters. Er führt die Familientradition<br />
nun seit 25 Jahren<br />
fort. Das um 1860 erbaute<br />
Gebäude in der Gelsenkirchener<br />
Altstadt beherbergt seit<br />
nunmehr 81 Jahren das Unternehmen<br />
der Familie Büsch, die<br />
das Jubiläum mit einem großen<br />
Fest feierte.<br />
Krausträter: Im Anfang<br />
war die Tischlerei<br />
....<br />
Sein 100-jähriges Bestehen feierte<br />
die Holzbau Kausträter AG<br />
im Gelsenkirchener Stadtteil<br />
Buer-Resse. Das Unternehmen,<br />
das 1900 von Franz Kausträter<br />
als Tischlerei gegründet worden<br />
war, verbindet handwerkliche<br />
Tradition mit marktgerechter<br />
Produktinnovation. Heute<br />
werden hochwertige Holzfenster<br />
– die Kunststofffensterproduktion<br />
wurde 1993 eingestellt<br />
–, Innentüren, Haustüren,<br />
Decken- <strong>und</strong> Wandvertäfelungen<br />
sowie Bodenbeläge produ-<br />
Familientradition: Dr. Gerd Büch führt die Engel-Apotheke in dritter<br />
Generation.<br />
ziert. Das Unternehmen wird<br />
in der dritten Generation von<br />
Hubert Kausträter geführt, der<br />
bedauert, in seiner Familie keinen<br />
Nachfolger gef<strong>und</strong>en zu<br />
haben. Georg Thies <strong>und</strong> Ingo<br />
Büser werden künftig die Geschäfte<br />
fortführen. Zum Jubiläum<br />
hat das Unternehmen<br />
eine Festschrift herausgegeben.<br />
Spedition Michels –<br />
100 Jahre<br />
....<br />
„Ist doch schön, wenn man in<br />
sein Vaterland nicht nur so<br />
rumwohnt, sondern wenn<br />
man auch mal erfährt, wie alles<br />
gekommen ist, diese ganze geschichtlichen<br />
Sachen. Denn<br />
der Mensch wäre ja ohne die<br />
Leute von früher gar nicht<br />
möglich, weil es immer weitergeht<br />
im Leben.“ Mit diesem Zitat<br />
des Ruhrgebiet-Originals<br />
Jürgen von Manger eröffnete<br />
Egon Michels, Chef der gleichnamigen<br />
Gelsenkirchener Möbelspedition,<br />
die Firmenfeier<br />
zum 100-jährigen Firmenbestehen.<br />
1880 zog der im niederrheinischen<br />
Wesel geborene Gründer<br />
Bernhard Michels in die aufblühende<br />
Revierstadt Buer-Erle.<br />
Die ersten Geschäfte betrieb er<br />
mit einem Futtermittel- <strong>und</strong><br />
Getränkehandel. In der Waldstraße<br />
wurde ein Wohnhaus<br />
mit Lager, Stallungen <strong>und</strong> Remisen<br />
gebaut. Dort befand sich<br />
der Unternehmenssitz genau<br />
100 Jahre, bis 1998 der Umzug<br />
zur heutigen Verwaltung in der<br />
Benzstraße erfolgte. 1900<br />
wurde Michels dann zum<br />
bahnamtlichen Spediteur ernannt.<br />
Bernhard Michels<br />
wurde durch seine Söhne Leo,<br />
Julius, Heinrich <strong>und</strong> Hubert<br />
unterstützt, die nach seinem<br />
Tod 1930 die Firma übernahmen.<br />
Umzüge, Stück- <strong>und</strong> Expressgut-Lieferungen<br />
mit pferdebespanntenBahnmöbelwagen<br />
waren das Hauptgeschäft<br />
der Familie Michels. In den<br />
zwanziger Jahren mussten die<br />
Hufeisen Lastkraftwagen weichen,<br />
die im zweiten Weltkrieg<br />
konfisziert wurden. Mit einem<br />
Dreirad-Lkw <strong>und</strong> einem 3,7-t-<br />
Ford-Holzvergaser konnten die<br />
Söhne Leo <strong>und</strong> Hubert im<br />
Bahnstückgutverkehr wieder<br />
Oberbürgermeister Wittke ehrt<br />
Egon Michels (l.).<br />
Fuß fassen. Sohn Heinrich war<br />
als Getränkeverleger tätig.<br />
Nach Leos († 1953) <strong>und</strong> Huberts<br />
(† 1965) Tod übernahmen<br />
dessen Frauen Hedwig <strong>und</strong><br />
Elisabeth die Geschäftsführung.<br />
1966 trat Huberts<br />
Sohn Egon in die Firma ein,<br />
die er 1978 übernahm. Gemeinsam<br />
mit Ehefrau Heidi<br />
hat er das Unternehmen zu seiner<br />
heutigen Bedeutung geführt.<br />
Nach der Schließung aller<br />
Stückgutbahnhöfe liegt heute<br />
der Schwerpunkt im Neumöbel-<br />
<strong>und</strong> Umzugsbereich. 53<br />
gewerbliche Mitarbeiter sind<br />
mit 25 modernen Möbel-Lkw<br />
unterwegs. Stützpunkte der<br />
Firma Michels befinden sich neben<br />
dem Hauptsitz Gelsenkirchen<br />
in Dortm<strong>und</strong>, Duisburg<br />
<strong>und</strong> Schwelm. 1991 erfolgte<br />
die Gründung der TochtergesellschaftGelsenkirchen-Erfurter-Möbelspedition-GEMÖ<br />
in<br />
Erfurt. Dort sind r<strong>und</strong> 35 Mitarbeiter<br />
überwiegend im Umzugsgeschäft<br />
sowie in der Neumöbelauslieferung<br />
<strong>und</strong> -montage<br />
aktiv.<br />
Egon Michels ist neben seiner<br />
Arbeit im Unternehmen ehrenamtlich<br />
im Vorstand der Fachvereinigung<br />
Möbelspedition<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe <strong>und</strong> im Aufsichtsrat<br />
der transratio – Laderaumausgleich<br />
deutscher Möbelspediteure<br />
tätig. Neben dem<br />
B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> dem Landesverband<br />
ehrte Gelsenkirchens<br />
Oberbürgermeister Oliver<br />
Wittke den Firmenchef für sein<br />
soziales Engagement <strong>und</strong> unternehmerisches<br />
Wirken in seiner<br />
Heimatstadt.
REGIONAL<br />
REPORT<br />
Ziel: Gütesiegel für<br />
Membrantechnik<br />
40 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />
REGIONALREPORT<br />
....<br />
In der Fachhochschule Gelsenkirchen<br />
wurde jetzt die „Deutsche<br />
Gesellschaft für Membrantechnik“<br />
gegründet. Mitglieder<br />
sind r<strong>und</strong> 40 Firmen sowie<br />
Wissenschaftler aus Hochschulen<br />
<strong>und</strong> Forschungseinrichtungen.<br />
Ziel ist, über Entwicklungen<br />
der Membrantechnik<br />
zu informieren <strong>und</strong> deren<br />
industriellen Einsatz zu fördern.<br />
Der Verein will ein Gütesiegel<br />
für verlässliche, geprüfte<br />
Membrantechnik entwickeln.<br />
Prof. Dr. Winfried Schmidt von<br />
der Fachhochschule Gelsenkirchen<br />
wurde zum Vorsitzenden<br />
des Beirats gewählt. Den Vorstand<br />
komplettieren Hans-Ulrich<br />
Hübbel, Udo Kolbe <strong>und</strong><br />
Walter Lamparter. Informationen:<br />
Telefon (02 09) 95 96-3 05.<br />
Zukunftsbranche Textil<br />
....<br />
Um aktuelle Themen der Textil-Branche<br />
zu diskutieren <strong>und</strong><br />
Lösungsansätze zu erarbeiten,<br />
trafen sich die Vertreter der<br />
Textilindustrie mit NRW-Arbeits-<br />
<strong>und</strong> Technologieminister<br />
Harald Schartau am traditionsreichen<br />
Textilstandort Bocholt.<br />
Im Mittelpunkt der Veranstaltung<br />
standen die Themen<br />
Nachwuchslücke, der verstärkte<br />
Einsatz Neuer Medien<br />
<strong>und</strong> die Innovationskonzepte<br />
der Branche. Mit circa 38 000<br />
Beschäftigten sehen die 330<br />
NRW-Textilunternehmen verhältnismäßig<br />
optimistisch in<br />
die Zukunft. In diesem Jahr<br />
rechnet die Branche mit einem<br />
Umsatzzuwachs von zwei Prozent.<br />
Josef Albert Beckmann, Inhaber<br />
der Firma IBENA <strong>und</strong> Präsident<br />
von Gesamttextil, hob<br />
hervor, dass es immer schwieriger<br />
werde, in ausreichendem<br />
Maße Nachwuchskräfte für die<br />
Textilindustrie zu gewinnen.<br />
Trotz der gemeinsamen Anstrengungen<br />
der Unternehmen,<br />
der Verbände, der Zukunftsinitiative<br />
Textil NRW<br />
(ZiTex) <strong>und</strong> der Initiative pro<br />
Ausbildung NRW über die letzten<br />
zwei Jahre vermehrt Ausbildungsplätze<br />
in der Textilindustrie<br />
zu besetzen, bestünde noch<br />
immer ein hoher Bedarf an<br />
qualifizierten Nachwuchskräften.<br />
Aber auch bei Meistern,<br />
Technikern <strong>und</strong> Ingenieuren<br />
habe die Branche noch einen<br />
beachtlichen Nachholbedarf.<br />
Qualifizierte Fachkräfte seien<br />
ein entscheidender Standortfaktor.<br />
An immer weniger Bildungseinrichtungen<br />
im Lande<br />
könne man sich jedoch weiterbilden<br />
lassen.<br />
In diesem Zusammenhang forderte<br />
Alfred Hänel von der Industriegewerkschaft<br />
Metall die<br />
NRW-Textil-Unternehmen auf,<br />
frühzeitig einen Personal- <strong>und</strong><br />
Bildungsplan aufzustellen. Nur<br />
so könne der Nachwuchsmangel<br />
vermieden werden.<br />
Minister Schartau betonte: „Die<br />
Branche läuft Gefahr, ihr enormes<br />
Potenzial nicht nutzen zu<br />
können, weil sie nicht genügend<br />
Techniker, Meister <strong>und</strong> Ingenieure<br />
findet.“ Schartau sicherte<br />
den Unternehmen Unterstützung<br />
bei der Bewältigung<br />
der Fachkräfte-Lücke zu.<br />
In der Diskussion um Nachwuchs<br />
<strong>und</strong> Qualifikation betonte<br />
der Minister die Bedeutung<br />
der Neuen Medien. Die<br />
sogenannte „New Economy“<br />
verändere überall Arbeitsorganisationen<br />
<strong>und</strong> -prozesse. Die<br />
ZiTex-Projekte „Industrielle<br />
Maßkonfektion“ <strong>und</strong> „Reorganisation<br />
der Auftragsabwicklung<br />
entlang der überbetrieblichen<br />
Prozesskette“ verdeutlichten<br />
dies. Beispielhaft für<br />
die Verbreitung der Neuen Medien<br />
in der Textilindustrie sei<br />
das NRW-Projekt „Textile Information<br />
Server“ (TIS). Dieses<br />
1997 ins Leben gerufene NRW-<br />
Textil-Portal habe bewiesen,<br />
welche Vorteile für die Branche<br />
aus einem gemeinsamen Portal<br />
erwüchsen.<br />
Zeche Dahlbusch wird<br />
Dienstleistungscenter<br />
....<br />
Auf dem ehemaligen Gelände<br />
der Zeche <strong>und</strong> Kokerei Dahlbusch<br />
entsteht ein moderner<br />
Geschäftspark auf einer Fläche<br />
von r<strong>und</strong> 14,5 Hektar. Dieses<br />
Areal befindet sich im Eigentum<br />
der Dahlbusch AG, die ihrerseits<br />
eine Tochtergesellschaft<br />
der Pilkington-Gruppe in<br />
Deutschland ist. Die Planung<br />
<strong>und</strong> Umsetzung der Baumaßnahme<br />
erfolgt hauptverantwortlich<br />
durch die Essener Niederlassung<br />
der AIG Engineering<br />
Group, die mit Auftragsübernahme<br />
für die gesamten erforderlichen<br />
Sanierungs-, Erschließungs-<br />
<strong>und</strong> Baufeldherrichtungsmaßnahmen<br />
die fi-<br />
High-Tech in der Textilbranche: Gesamttextil-Präsident Josef Albert<br />
Beckmann (r.) zeigt Minister Harald Schartau das IBENA-Werk in Rhede.<br />
nanziellen Risiken bei der Aufbereitung<br />
von vorgenutzten<br />
Flächen übernommen hat.<br />
Gleichzeitig stellt die American<br />
International Group (AIG) als<br />
weltweit tätiger Finanz- <strong>und</strong><br />
Versicherungsdienstleister sowohl<br />
den Gr<strong>und</strong>stückseigentümer<br />
als auch die Investoren frei<br />
von den Haftungsrisiken gemäß<br />
B<strong>und</strong>esbodenschutzgesetz. Der<br />
ehemalige Zechen- <strong>und</strong> Kokereistandort<br />
wird mit einem Investitionsaufwand<br />
von 40 Millionen<br />
DM ohne öffentliche<br />
Fördermittel entwickelt. Der erstellte<br />
Geschäftspark wird zahlreiche<br />
Betriebe des Service<strong>und</strong><br />
Dienstleistungsgewerbes<br />
beherbergen.<br />
Zukunftsenergien auf<br />
der „megaWatt“<br />
....<br />
Die Regionalmesse „megaWatt“<br />
in der Fachhochschule Gelsenkirchen<br />
informierte r<strong>und</strong> ums<br />
Thema Zukunftsenergien. Viele<br />
Unternehmen, Forschungseinrichtungen<br />
<strong>und</strong> Vereine zeigten,<br />
was die Emscher-Lippe-Region<br />
dazu zu bieten hat. Das<br />
Thema Energie <strong>und</strong> wie man<br />
mehr von ihr hat, wurde für<br />
Privat- <strong>und</strong> Fachinteressenten<br />
aufbereitet. Knapp 20 Referenten<br />
aus Wissenschaft, Forschung<br />
<strong>und</strong> Anwendung stellten<br />
neue <strong>und</strong> jung gebliebene<br />
Ideen für einen zukunftsorientierten<br />
Energiemix vor. Zu den<br />
neuen Ideen etwa zählt der erste<br />
Linienbus, der von einer<br />
Brennstoffzelle angetrieben<br />
wird <strong>und</strong> den Klemens Höbing<br />
von der Marler Industrietechnik<br />
Höbing & Reil vorstellte.<br />
Jürgen Kanitz aus Herten <strong>und</strong><br />
Sven-Olav Zillmann aus Gelsenkirchen<br />
erläuterten, wie<br />
man aus Abfall Brenngas gewinnt,<br />
<strong>und</strong> Prof. Dr. Dieter Kohake<br />
von der Fachhochschule<br />
Gelsenkirchen erklärte, wie<br />
man demnächst mehr Strom<br />
aus Sonnenlicht gewinnen<br />
kann.<br />
Auf der Messe „megaWatt“ trat<br />
die Region Emscher-Lippe gemeinsam<br />
an, um ein Bündnis<br />
für das Zukunftsfeld Energie zu<br />
schmieden. Prof. Dr. Peter<br />
Schulte, Rektor der Fachhochschule<br />
Gelsenkirchen <strong>und</strong> Aufsichtsratsvorsitzender<br />
der Em-
scher-Lippe-Agentur, sieht das<br />
programmatisch: „Wenn das<br />
Ruhrgebiet im allgemeinen <strong>und</strong><br />
die Emscher-Lippe-Region im<br />
besonderen auf dem Energiesektor<br />
erfolgreich sein will,<br />
dann müssen wir erreichen,<br />
dass neue <strong>und</strong> aktuelle Ideen<br />
in Unternehmen der Region<br />
verwirklicht werden. Auf diese<br />
Weise erhöhen wir die Wettbewerbskraft<br />
der Region <strong>und</strong><br />
schaffen neue Arbeitsplätze.“<br />
Zukunft im Bau<br />
....<br />
Im Oktober 2000 war Gr<strong>und</strong>steinlegung.<br />
Seitdem geht es<br />
mit dem Bau des dritten Bauabschnittes<br />
des ZukunftsZentrums<br />
Hertens (ZZH) zügig<br />
voran. Wenn das Wetter mitspielt,<br />
können neue Mieter im<br />
nächsten Mai einziehen. Vor<br />
fünf Jahren wurde das ZZH<br />
eröffnet. Der Schwerpunkt der<br />
unternehmerischen Aktivitäten<br />
liegt im Bereich der Umwelttechnologien.Altlastensanierung,<br />
biologische Verfahrenstechniken,Wertstoffrückgewinnung,<br />
Wasser- <strong>und</strong> Abwassertechnik,<br />
Mess- <strong>und</strong> Regeltechnik<br />
sowie Kommunikationstechnologien<br />
werden unter<br />
dem Dach des ZZH betrieben.<br />
In dem neuen Gebäudeteil wird<br />
es eine zusätzliche Nutzfläche<br />
von 865 Quadratmetern geben,<br />
davon 740 Quadratmeter Büro<br />
<strong>und</strong> 125 Quadratmeter Werkstatt.<br />
Damit bietet das Technologiezentrum<br />
auf fast 3500<br />
Quadratmeter Platz für Firmengründer<br />
<strong>und</strong> bestehende Unternehmen,<br />
die in den genann-<br />
Gr<strong>und</strong>steinlegung: (v. l.) stellvertretender Bürgermeister Herbert<br />
Werner, Bürgermeister Klaus Bechtel, IHK-Geschäftsführer Karl-F.<br />
Schulte-Uebbing <strong>und</strong> Landtagsabgeordneter Dr. Bernhard Kasperek<br />
starteten den dritten Bauabschnitt des ZukunftsZentrums Herten.<br />
ten Technologiefeldern neue<br />
Aufgabenbereiche entwickeln<br />
wollen.<br />
Neu: Arbeitskreis<br />
Medizintechnik<br />
....<br />
Der Arbeitskreis Medizintechnik<br />
wurde in einer konstituierenden<br />
Sitzung des VDI-Bezirksvereins<br />
Münster für die Region<br />
<strong>Westfalen</strong>-Ruhr gegründet. Die<br />
Leitung übernahm Prof. Dr.-<br />
Ing. Uvo Hölscher, der an der<br />
Fachhochschule Münster Medizinische<br />
Gerätetechnik lehrt.<br />
Ziel der Arbeitsgruppe ist die<br />
Schaffung eines Informations-<br />
<strong>und</strong> Diskussionsforums zu Fragen<br />
r<strong>und</strong> um die Medizintechnik,<br />
zum Erfahrungsaustausch<br />
zwischen Herstellern, Betreibern<br />
<strong>und</strong> Behörden sowie die<br />
Erarbeitung von Standpunkten<br />
zu den gesetzlichen Forderungen<br />
in der Praxis. Neben der<br />
Vermittlung von Kooperationsmöglichkeiten<br />
wird ein breites<br />
Betätigungsfeld des Arbeitskreises<br />
Fortbildungen, Workshops<br />
<strong>und</strong> Seminare zu Themen aus<br />
dem Bereich Medizintechnik<br />
<strong>und</strong> Medizin, Krankenhausorganisation<br />
<strong>und</strong> -EDV sein.<br />
Mitarbeiter von Medizingeräteherstellern,<br />
Behörden <strong>und</strong><br />
Krankenhäusern sind zur Teilnahme<br />
<strong>und</strong> Mitarbeit im Ar-<br />
REGIONALREPORT<br />
beitskreis eingeladen. Für weitere<br />
Informationen steht Dipl.-<br />
Ing. Jürgen Krämer zur Verfügung,<br />
Telefon (02 51) 83-<br />
6 26 11, E-Mail: jkraemer@fhmuenster.de.<br />
....<br />
Coesfeld gewinnt<br />
Speyer-Preis<br />
Die Stadt Coesfeld erhält den<br />
Speyerer Qualitätspreis für erfolgreiche<br />
Politikreform <strong>und</strong><br />
intensive Bürgereinbindung.<br />
Zusammen mit der Gemeindeverwaltung<br />
Baar aus der<br />
Schweiz steht die Kreisstadt auf<br />
dem Siegertreppchen für neue,<br />
moderne Formen der Zusammenarbeit<br />
von Bürgern, Kommunalpolitikern<br />
<strong>und</strong> Verwaltungsfachleuten.<br />
Beeindruckt hatte die Jury, dass<br />
Politik <strong>und</strong> Verwaltung mit<br />
deckungsgleichen Fachbereichen<br />
<strong>und</strong> Ausschüssen arbeiten;<br />
die 14 festen „Spielregeln“<br />
für das Miteinander von Stadtrat,<br />
Verwaltung <strong>und</strong> Bürgern<br />
sowie die konsequente Bürgereinbindung<br />
in Zukunftsprojekte<br />
wie dem Modellkommunenprojekt<br />
„kom.pass“ der Bertelsmann<br />
Stiftung. Die Jury<br />
lobt in der Bewertung zu Coesfeld<br />
die „starke, fraktionsübergreifende<br />
Konsenskultur“ für<br />
das Beste der Stadt, die sie<br />
beim Besichtigungstermin in<br />
Gesprächen <strong>und</strong> Diskussionen<br />
erlebt hat.<br />
Insgesamt zwölf Verwaltungen<br />
aus Deutschland, Österreich<br />
<strong>und</strong> der Schweiz konnten beim<br />
5. Speyerer Qualitätswettbe-<br />
wirtschaftsspiegel 1 · 2001 41
werb durch besonders fortschrittliche<br />
Lösungen überzeugen<br />
<strong>und</strong> werden mit dem<br />
„Speyer-Preis“ für herausragende<br />
Lösungen <strong>und</strong> Innovationen<br />
in der öffentlichen Verwaltung<br />
ausgezeichnet.<br />
Die prämierten Projekte verbindet,<br />
dass sie innovativ, bereits<br />
praktisch umgesetzt <strong>und</strong><br />
auf andere Verwaltungen übertragbar<br />
sind.<br />
Virtuelles Zentrum<br />
....<br />
Einen ersten Erfolg kann Prof.<br />
Dr.-Ing. Christian Becke vom<br />
Fachbereich Versorgungs- <strong>und</strong><br />
Entsorgungstechnik der Fachhochschule<br />
(FH) Münster in<br />
Steinfurt schon ein Vierteljahr<br />
nach Start des „Virtuellen Zentrums<br />
für Innovationskompetenz“<br />
feststellen. Für das Technologietransferprojekt<br />
wurde<br />
der Wissenschaftler in Düsseldorf<br />
gemeinsam mit Prof. Dr.<br />
Robert Tschiedel, dem Leiter<br />
des Transferzentrums für Angepasste<br />
Technologien in Rheine<br />
(TaT), beim Ideenwettbewerb<br />
der Mittelstandsoffensive NRW<br />
ausgezeichnet. Das Virtuelle<br />
Zentrum erhält eine Förderung<br />
über von 200 000 DM.<br />
Damit soll die Innovationsfähigkeit<br />
regionaler kleiner <strong>und</strong><br />
mittelständischer Unternehmen<br />
verstärkt werden. Gründungsmitglieder<br />
des Virtuellen<br />
Zentrums sind gemeinsam mit<br />
dem TaT das von Becke geführte<br />
Labor für Wasser-, Abwasser-<br />
<strong>und</strong> Umwelttechnik<br />
des Fachbereiches Versorgungs<strong>und</strong><br />
Entsorgungstechnik sowie<br />
die Technologieberatungsstelle<br />
des Deutschen Gewerkschaftsb<strong>und</strong>es<br />
<strong>und</strong> der Fachbereich<br />
Sozialwissenschaften der Universität<br />
Münster. Verschiedene<br />
Partner sollen hier zu einem<br />
Netzwerk zusammengeführt<br />
werden, um Unternehmern<br />
<strong>und</strong> deren Mitarbeitern beim<br />
Lösen von Problemfällen beratend<br />
zur Seite zu stehen. Es ist<br />
oberstes Ziel des Projektes, Arbeitsplätze<br />
in regionalen mittelständischen<br />
Unternehmen<br />
zu schaffen <strong>und</strong> zu erhalten.<br />
Speziell an Unternehmen, die<br />
zukunftsfähige Technologien<br />
42 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />
REGIONALREPORT<br />
Anreiz durch TARIFPlus<br />
Jeder zweite Arbeitslose im<br />
Arbeitsamtsbezirk Gelsenkirchen<br />
hat keinen Berufsabschluss.<br />
Damit den Geringqualifizierten<br />
das Schicksal<br />
Langzeitarbeitslosigkeit erspart<br />
bleibt, startete das Arbeitsamt<br />
Gelsenkirchen am 1. Juli 2000<br />
die Beschäftigungsinitiative<br />
„TARIFPlus“.<br />
Sie soll durch zeitlich begrenzte<br />
Zuschüsse an Arbeitgeber<br />
das finanzielle Risiko bei<br />
der Einrichtung eines neuen<br />
Arbeitsplatzes im Niedriglohnbereich<br />
weiter senken. Vor<br />
allem Gewerbe- <strong>und</strong> Handelsbetriebe<br />
sollen den Anreiz<br />
erhalten, Einfacharbeitsplätze<br />
zum Beispiel für Platzarbeiter,<br />
Magazinverwalter oder Bauhelfer<br />
zu schaffen. Werden<br />
Langzeitarbeitslose (ein Jahr<br />
<strong>und</strong> länger arbeitslos) oder<br />
solche, die von Langzeitarbeitslosigkeit<br />
bedroht sind,<br />
eingestellt, erhält der Arbeitgeber<br />
einen monatlichen Zuschuss<br />
zwischen 150 DM <strong>und</strong><br />
330 DM für die Dauer von bis<br />
zu 24 Monaten. Zugr<strong>und</strong>e gelegt<br />
wird ein tarifliches bzw.<br />
ortsübliches monatliches Bruttoarbeitsentgelt<br />
von 2700 DM<br />
bis 1500 DM für eine Vollzeittätigkeit.<br />
Der Direktor des Arbeitsamtes<br />
Gelsenkirchen Klaus Buchholz<br />
zeigt sich erfreut, dass auf das<br />
Angebot des Arbeitsamtes bereits<br />
einige Firmen positiv reagiert<br />
haben. Eine 46-jährige<br />
Frau mit ges<strong>und</strong>heitlichen Einschränkungen<br />
<strong>und</strong> ohne beruflichen<br />
Abschluss, seit sechs<br />
Jahren arbeitslos, fand im<br />
August 2000 eine Anstellung<br />
als Küchen- <strong>und</strong> Thekenhilfe<br />
in einem Partyservice. Über<br />
<strong>und</strong> Dienstleistungen im Bereich<br />
Wasserversorgung <strong>und</strong><br />
Wasserentsorgung anbieten,<br />
richtet sich das Angebot der<br />
Experten am Labor für Wasser-,<br />
Abwasser- <strong>und</strong> Umwelttechnik.<br />
„Wir bieten nicht nur Beratungen<br />
an. Wir stehen darüber<br />
„TARIFPlus“ erhalten Arbeitgeber<br />
<strong>und</strong> Arbeitnehmerin je<br />
290 DM für die Dauer von 18<br />
Monaten. Der Arbeitgeber erhält<br />
zusätzlich einen monatlichen<br />
Zuschuss zu den Lohnkosten<br />
(für zwölf Monate 70<br />
Prozent <strong>und</strong> für sechs Monate<br />
50 Prozent), weil die Arbeitnehmerin<br />
langzeitarbeitslos<br />
gewesen ist. Für den Arbeitgeber<br />
bedeutet das: Die Arbeitskosten<br />
(Bruttolohn plus<br />
Sozialversicherungsbeiträge)<br />
von etwa 2200 DM reduzieren<br />
sich auf unter 1000 DM.<br />
Ein 35-jähriger ehemaliger<br />
Bergmann, von Langzeitarbeitslosigkeit<br />
bedroht, wurde<br />
ebenfalls im August 2000 als<br />
Lagerarbeiter in einem Versandhandel<br />
eingestellt. Arbeitgeber<br />
<strong>und</strong> Arbeitnehmer erhalten<br />
für zwölf Monate<br />
150 DM über „TARIFPlus“.<br />
Auch in diesem Fall wurde<br />
dem Arbeitgeber zusätzlich<br />
ein monatlicher Zuschuss in<br />
Höhe von 50 Prozent zu den<br />
Lohnkosten bewilligt, so dass<br />
sich die tatsächlichen Arbeitskosten<br />
von r<strong>und</strong> 3200 DM auf<br />
1400 DM reduzieren.<br />
Auskünfte zu „TARIFPlus“ erteilt<br />
im Arbeitsamt Gelsenkirchen<br />
Norbert Hantel, Telefon<br />
(02 09) 164-230.<br />
auch zur Lösung umfangreicher<br />
wissenschaftlicher Problemstellungen<br />
bereit“, führte Prof.<br />
Christian Becke aus. Weitere<br />
Informationen: Fachhochschule<br />
Münster, Tel. (0 25 51)<br />
96 22 81, E-Mail: becke@fhmuenster.de.<br />
Flughafenausbau<br />
vorrangiges Ziel<br />
....<br />
Der Münsteraner Steuerberater<br />
<strong>und</strong> Wirtschaftsprüfer Ludger<br />
Schlotmann ist zum neuen<br />
Vorsitzenden der ASU Arbeitsgemeinschaft<br />
Selbständiger<br />
Unternehmer e. V. im Regionalkreis<br />
Münster/Osnabrück gewählt<br />
worden. Er löst damit<br />
den Bauunternehmer Rainer<br />
Striedelmeyer aus Hasbergen<br />
ab, der dem Vorstand weiter<br />
angehören wird. Auch wenn<br />
die Wirtschaft meistens spannender<br />
ist als die Politik, dürfen<br />
wir die Politik nicht links<br />
liegen lassen“, sagte Schlotmann.<br />
Vor allem lokal <strong>und</strong> regional<br />
werde man in Münster<br />
<strong>und</strong> Osnabrück künftig deutlich<br />
Stellung beziehen. Als vorrangiges<br />
Entwicklungsziel für<br />
die Region nannte der ASU-<br />
Vorsitzende den schnellen weiteren<br />
Ausbau <strong>und</strong> den direkten<br />
Autobahnanschluss des Flughafens<br />
Münster/Osnabrück.<br />
Junge Unternehmen<br />
präsentieren sich<br />
....<br />
Eine positive Bilanz zog die Initiative<br />
„Junge Unternehmen<br />
im Kreis Warendorf“ nach der<br />
Existenzgründer-Messe „Junge<br />
Unternehmen präsentieren<br />
sich“ in Beckum. Obwohl ausschließlich<br />
ehrenamtlich organisiert,<br />
zeigte die Messe nach<br />
Meinung der Aussteller <strong>und</strong><br />
der zahlreichen Besucher ein<br />
hohes Maß an Professionalität.<br />
Zu dem Erfolg trugen maßgeblich<br />
die gute Zusammenarbeit<br />
mit der Leitung des Gebäudes,<br />
in dem die Messe stattfand, sowie<br />
die zur Verfügung gestellten<br />
finanziellen Mittel – sowohl<br />
von der Gesellschaft für<br />
Wirtschaftsförderung als auch<br />
von den Volksbanken <strong>und</strong><br />
Sparkassen des Kreises – bei.<br />
Die Messe wirkte sich außerdem<br />
auf den ersten Themen-<br />
Stammtisch „K<strong>und</strong>en finden –<br />
K<strong>und</strong>en binden“ in Ahlen aus.<br />
Die r<strong>und</strong> 30 Teilnehmer konnten<br />
in kleinen Gruppen Lösungen<br />
zu bestimmten Aufgabenstellungen<br />
erarbeiten.<br />
Weitere Informationen zu den<br />
kommenden Existenzgründer-
44 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />
REGIONALREPORT<br />
Stammtischen: Nicole Richter,<br />
Telefon (0 23 82) 80 56 73 in<br />
Ahlen, Harald Griethe, Telefon<br />
(0 25 21) 1 08 07 in Beckum<br />
<strong>und</strong> Catherine Dreher, Telefon<br />
(0 25 04) 93 38 38 in Telgte sowie<br />
im Internet unter www.<br />
gruenderstammtisch.de.<br />
Handys auf der Spur<br />
....<br />
Ein neues System zum Auffinden<br />
von illegalen Mobiltelefonen<br />
in Gefängnissen hat NRW-<br />
Justizminister Jochen Dieckmann<br />
im Dezember in Gelsenkirchen<br />
in Betrieb genommen.<br />
Enwickelt wurde die Technik<br />
an der Fachhochschule Gelsenkirchen.<br />
Das Funkdetektivsystem<br />
zeichnet kontinuierlich<br />
ein Bild der Funkwellen auf,<br />
die aus dem Gefängnis kommen.<br />
Je nach Aufenthaltsort<br />
des Handys entstehen beim Telefonieren<br />
ganz spezifische<br />
Muster. Ein entsprechend geeichtes<br />
Computersystem kann<br />
dann zielgenau das Telefon orten.<br />
Auf diese Weise soll künftig<br />
verhindert werden, dass<br />
Mobiltelefone eingeschmuggelt<br />
werden <strong>und</strong> Häftlinge verbotener<br />
Weise Kontakt zur Außenwelt<br />
aufnehmen können.<br />
Landeplatz: Erst die<br />
Kosten vergleichen<br />
....<br />
„Eine Entscheidung über die<br />
Zukunft des Verkehrslandeplatzes<br />
Loemühle in Marl sollte<br />
erst getroffen werden, wenn<br />
die Gesamtkosten einschließlich<br />
der notwendigen Straßen<br />
<strong>und</strong> sonstigen Investitionen<br />
auch für Schwarze Heide vorliegen.“<br />
Mit diesem Kernsatz<br />
verabschiedeten die Unternehmerinnen<br />
<strong>und</strong> Unternehmer<br />
des Kreises Recklinghausen, die<br />
im IHK-Regionalausschuss zusammenarbeiten,<br />
eine Resolution<br />
zum Verkehrslandeplatz<br />
Loemühle.<br />
Der Ausschuss unter Leitung<br />
von IHK-Vizepräsident Frank-<br />
W. Becker traf sich am Verkehrslandeplatz,<br />
um Ergebnisse<br />
des von Dr. Werner Allemeyer<br />
von der Universität Münster<br />
verfassten Gutachtens aus ers-<br />
ter Hand zu erfahren. Dabei<br />
stellte der Gutachter die Notwendigkeit<br />
eines Platzes für<br />
den Geschäftsflugverkehr im<br />
nördlichen Ruhrgebiet heraus,<br />
machte aber auch deutlich,<br />
dass der Kreis Recklinghausen<br />
eine Wirtschaftlichkeit allerdings<br />
nur erwarten könne,<br />
wenn maximal vier Millionen<br />
DM investiert würden. Diese<br />
Summe reiche aber für den<br />
ordnungsgemäßen Ausbau<br />
Loemühles nicht aus. Der Gutachter<br />
empfiehlt, dass der<br />
dann nicht ausgebaute Landeplatz,<br />
Loemühle oder Schwarze<br />
Heide, in seinem jetzigen Zustand<br />
erhalten bleibt.<br />
„Schwarze Heide“ habe hinsichtlich<br />
der Landebahnverlängerung<br />
die geringeren Ausbaukosten,<br />
die jedoch zusätzliche<br />
Investitionen im Straßenbau<br />
sowie weitere Investitionskosten<br />
am Platz auslösen. Erst eine<br />
Gesamtrechnung, die diese Kosten<br />
bei beiden Plätzen ermittelt,<br />
könnte eine vernünftige<br />
Entscheidungsgr<strong>und</strong>lage für<br />
die Politik sein, so der Regionalausschuss.<br />
„Wir diskutieren<br />
dieses Projekt seit über 20 Jahren,<br />
da sollte man sich diese<br />
Zeit durchaus noch nehmen,<br />
um im Frühjahr 2001 die Entscheidung<br />
zu treffen“, meint<br />
Vorsitzender Frank-W. Becker.<br />
Kein Zeichen für<br />
Wirtschaftsfre<strong>und</strong>lichkeit<br />
....<br />
Ab 2001 wird in Bocholt als<br />
einziger Kommune im Kreis<br />
Borken die bereits 1999 beschlosseneNiederschlagsentwässerungsgebühr<br />
erhoben.<br />
Diese Gebühr wurde für 2000<br />
ausgesetzt, weil die Neuberechnung<br />
zu ganz offensichtlichen<br />
Unzuträglichkeiten bei der Gebührenhöhe<br />
geführt hätte. Bei<br />
der Anwendung der neuen Gebührenrechnung<br />
für das Jahr<br />
2001 wird jetzt der Unmut der<br />
betroffenen Unternehmen hörbar.<br />
Der Widerstand gegen die<br />
Gebührenanhebung ist nur zu<br />
verständlich, meint Richard<br />
Michel, Leitender Geschäftsführer<br />
der IHK-Geschäftsstelle<br />
in Bocholt. Die Verteuerung<br />
der Niederschlagsentwässerungsgebühr<br />
beträgt im Durchschnitt<br />
93 Pozent, fast eine<br />
Verdoppelung. In Extremfällen<br />
sind allerdings auch Steigerungsraten<br />
von 2000 Prozent –<br />
das ist das zwanzigfache – von<br />
den Unternehmen zu tragen.<br />
Es handelt sich dabei nicht um<br />
zu vernachlässigende DM-Beträge.<br />
Die Erhöhung der Gebühr<br />
liegt im Durchschnitt bei<br />
5000 DM <strong>und</strong> erreicht im Extremfall<br />
30 000 DM.<br />
FH in Bocholt geht auf<br />
Sendung<br />
....<br />
Ihren spektakulärsten Förderbeitrag<br />
im Jahr 2000 ließ die<br />
Fördergesellschaft Fachhochschule<br />
Bocholt e. V. jetzt installieren.<br />
Eine komplette Funkantennenanlage<br />
errichtete die<br />
FH Gelsenkirchen auf dem<br />
Dach des Fachbereichsgebäudes<br />
der Elektrotechnik in<br />
Bocholt. Damit können die<br />
Bocholter Studierenden der Informations-<br />
<strong>und</strong> Kommunikationstechnik<br />
nicht mehr nur<br />
theoretisch, sondern auch in<br />
der eigenen Anwendung lernen,<br />
welcher Antennentyp der<br />
jeweils beste zum Empfangen<br />
<strong>und</strong> Senden von elektromagnetischen<br />
Wellen ist. Möglich<br />
wurde die Realisierung dieses<br />
Vorhabens durch die letztendliche<br />
Übernahme der Gesamtkosten<br />
durch die Fördergesellschaft<br />
<strong>und</strong> einer intensiven<br />
Vorarbeit in dessen Gremien.<br />
Andere Aktionen, die durch<br />
das Engagement <strong>und</strong> den finanziellen<br />
Beitrag der Hochschulfördergesellschaftermöglicht<br />
wurden, waren das „Sommercamp“<br />
– ein Computerworkshop<br />
während der Sommerferien<br />
– <strong>und</strong> der „Meeting-<br />
PointTourismus“ – eine überregional<br />
bedeutsame Veranstaltung<br />
zum Thema Tourismus in<br />
Bocholt – sowie die Einrichtung<br />
einer Roboterwerkstatt.<br />
Die Studenten, die sich dem<br />
Roboter-Bau verschrieben haben,<br />
waren bei dem ersten Vergleichskampf<br />
unter Hochschulen<br />
Gewinner des Wettbewerbs.<br />
Nicht zuletzt durch solche Aktionen<br />
haben viele Gymnasien<br />
der Region in Kooperation mit<br />
der Fachhochschule erste Einblicke<br />
in den Lehr- <strong>und</strong> Forschungsbetrieb<br />
in Bocholt erhalten.<br />
Attraktive Einrichtun-
gen, wie ein Rennwagensimulator,<br />
sind dabei Mittel, die<br />
sich als zugkräftig erweisen.<br />
Lanwehr warnt vor<br />
Fachkräftemangel<br />
....<br />
Eine weitere Verschärfung des<br />
Fachkräftemangels im Kreis<br />
Warendorf befürchtet der Vizepräsident<br />
der Industrie- <strong>und</strong><br />
<strong>Handelskammer</strong> zu Münster<br />
(IHK) Werner Lanwehr. Er ist<br />
gleichzeitig Vorsitzender des<br />
IHK-Regionalausschusses für<br />
den Kreis Warendorf, der sich<br />
auf seiner jüngsten Sitzung intensiv<br />
mit dem regionalen Arbeitsmarkt<br />
befasste.<br />
Neben der gezielten Öffnung<br />
der Grenzen für ausländische<br />
Fachkräfte über die Branche<br />
der Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnik<br />
hinaus,<br />
fordert der Bauunternehmer<br />
aus Warendorf die Befreiung<br />
des Arbeitsmarktes von unnötigen<br />
gesetzlichen Fesseln. „Die<br />
langfristig beste Lösung sei die<br />
gezielte Ausbildung im Unternehmen“,<br />
appellierte der Ausschussvorsitzende,<br />
„im eigenen<br />
Interesse <strong>und</strong> im Interesse der<br />
Jugendlichen, bis an den Rand<br />
der Kapazität auszubilden“.<br />
Diese Meinung vertrat auch<br />
der Direktor des Arbeitsamtes<br />
Ahlen, Karl-Heinz Struck, der<br />
den Unternehmern aus dem<br />
Kreis Warendorf den regionalen<br />
Arbeitsmarkt erläuterte.<br />
Zusätzlich zu den r<strong>und</strong> 8000<br />
Arbeitslosen seien dem Arbeitsamt<br />
etwa 3000 Arbeitssuchende<br />
gemeldet, so dass den Unternehmen<br />
auch kurzfristig<br />
qualifizierte Arbeitskräfte zur<br />
Verfügung stünden. In diesem<br />
Zusammenhang wies Struck<br />
auf die weiter bestehende Möglichkeit<br />
hin, ehemalige Mitarbeiter<br />
des Bergwerks <strong>Westfalen</strong><br />
aus Ahlen probeweise im Unternehmen<br />
zu beschäftigen.<br />
Der Regionalausschuss befasst<br />
sich außerdem mit dem interregionalen<br />
Gewerbegebiet<br />
„Marburg“. Er begrüßte, dass<br />
nach jahrelangen Diskussionen<br />
nunmehr der Weg frei sei für<br />
die Planung <strong>und</strong> Realisierung<br />
eines Projektes mit überregionaler<br />
Ausstrahlung. Lanwehr<br />
appellierte außerdem an die<br />
Unternehmen im Kreis Warendorf,<br />
sich an der Sponsoringaktion<br />
der IHK Münster zum vorzeitigen<br />
Lückenschluss der A 31<br />
zu beteiligen, „insbesondere<br />
die Unternehmen, denen diese<br />
Baumaßnahme wirtschaftliche<br />
Vorteile durch verkürzte Fahrzeiten<br />
bringe.<br />
Großes Interesse an<br />
Qualitätsmanagement<br />
....<br />
Der Regionalkreis der Deutschen<br />
Gesellschaft für Qualität<br />
(DGQ) bietet in Zusammenarbeit<br />
mit der IHK Münster ein<br />
Veranstaltungsprogramm an,<br />
um die aktuellen Gedanken,<br />
Ziele <strong>und</strong> Praktiken des Qualitätsmanagements<br />
in den Unternehmen<br />
bekannt zu machen.<br />
„Mit über 300 Teilnehmern<br />
bei drei Betriebsbesichtigungen<br />
<strong>und</strong> fünf Vortragsveranstaltungen<br />
hat sich der<br />
Regionalkreis in der IHK als<br />
Forum für Erfahrungsaustausch<br />
im regionalen Raum fest etabliert“,<br />
so DGQ-Obmann Dr.<br />
Richard Hoene.<br />
Programm <strong>und</strong> Thematik<br />
waren bunt gemischt: „Gruppenarbeit<br />
zum Anfassen“<br />
<strong>und</strong> „Umsetzung von Kaizen<br />
(= kontinuierliche Verbesserung)<br />
in der Praxis“ waren die<br />
Themen der Besichtigungen<br />
bei BASF Coatings AG in<br />
Münster <strong>und</strong> Westfalia Separator<br />
in Oelde. Hier wurde demonstriert,<br />
wie ohne viel<br />
Theorie die Motivation für<br />
Qualität an die Arbeitsplätze<br />
herangetragen wird. Die<br />
pharmanahe Produktion von<br />
Süßigkeiten <strong>und</strong> Komprimaten<br />
bot bei der INTACT GmbH in<br />
Münster einen Einblick in die<br />
Dokumentation der Abläufe.<br />
In den Diskussionsforen aus<br />
Anlass der Europäischen Woche<br />
der Qualität wagten Regionalkreis<br />
<strong>und</strong> IHK einen Vorstoß<br />
in den für beide neuen<br />
Ansprechkreis von Ärzten, Verwaltung<br />
<strong>und</strong> Pflegepersonal im<br />
klinischen Bereich <strong>und</strong> in der<br />
Altenpflege. Hier geht es weniger<br />
um Norm, Zertifizierung<br />
<strong>und</strong> K<strong>und</strong>enforderungen, sondern<br />
um handfeste Kosten<strong>und</strong><br />
Qualitätsnachweise ge-<br />
genüber Gesetzgeber <strong>und</strong><br />
Kostenträgern.<br />
Das kommende Veranstaltungsjahr<br />
wird unter dem Leitthema<br />
„Praktische Folgen der<br />
Revision der ISO 9001“ stehen.<br />
Interessenten an der Arbeit des<br />
Regionalkreises können sich<br />
bei Daniela Beese, IHK Münster,<br />
Telefon (02 51) 707-221, in<br />
die Verteilerliste für das Veranstaltungsprogramm<br />
aufnehmen<br />
lassen.<br />
Intelligente Strategien<br />
dank Fuzzy-Technik<br />
....<br />
Mit seinen in der Diplomarbeit<br />
vorgelegten Ergebnissen auf<br />
dem Gebiet der Flugdynamik<br />
auf Basis der Fuzzy-Technologie<br />
überzeugte Klaus Kumbrink<br />
nicht nur seine Prüfer am<br />
Fachbereich Elektrotechnik der<br />
Fachhochschule Münster, sondern<br />
auch die Jury der Gesellschaft<br />
der Förderer der Fachhochschule<br />
(GdF). GfD-Vor-<br />
REGIONALREPORT<br />
sitzender <strong>und</strong> IHK-Hauptgeschäftsführer<br />
Dr. Christian<br />
Brehmer verlieh ihm auf der<br />
Mitgliederversammlung den<br />
Bernard-Rincklake-Preis als Anerkennung<br />
für die Entwicklung<br />
intelligenter Strategien zur Verbesserung<br />
der Flugregelung.<br />
Der Preisträger – heute als Ingenieur<br />
für die Hella KG in<br />
Lippstadt in der Elektronik-<br />
Entwicklung tätig – erhielt<br />
2500 DM. Betreut wurde er bei<br />
der Diplomarbeit von Prof. Dr.<br />
Doris Danziger. In der Mitgliederversammlung<br />
betonte Vorsitzender<br />
Brehmer, dass die<br />
GdF der Fachhochschule als<br />
verlässlicher Partner bei der Bewältigung<br />
ihrer Aufgaben zur<br />
Seite stehe. „Erfolg braucht<br />
starke Partner“ sei nicht nur<br />
der Titel der GdF-Broschüre,<br />
sondern Programm: Besonders<br />
die Absolventen seien ermuntert,<br />
mit der Hochschule in<br />
Kontakt zu bleiben. „Die geplante<br />
Alumni-Datenbank“, so<br />
Brehmer, „ist ein weiterer<br />
Schritt, die Ehemaligen an die<br />
Fachhochschule zu binden.“<br />
wirtschaftsspiegel 1 · 2001 45
PERSONEN<br />
Karl-Heinz Börger –<br />
60 Jahre<br />
46 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />
PERSONEN<br />
....<br />
Der Münsteraner Unternehmer<br />
Karl-Heinz Börger feierte am<br />
27. November seinen 60. Geburtstag.<br />
1968 machte er sich<br />
in der Tankstellenbranche<br />
selbstständig <strong>und</strong> betreibt seit<br />
dieser Zeit erfolgreich eine<br />
Esso-Station. Sein heutiger Betrieb<br />
am York-Ring umfasst neben<br />
der modernen Tankstelle<br />
eine Waschstraße <strong>und</strong> ein Taxiunternehmen.<br />
Über die Grenzen von Münster<br />
bekannt gemacht hat ihn sein<br />
vielfältiges ehrenamtliches Engagement.<br />
Seit fast zehn Jahren<br />
ist Börger sowohl Vorsitzender<br />
der Dachorganisation seiner<br />
Branche, des Zentralverbandes<br />
der Tankstellen- <strong>und</strong> Garagengewerbes<br />
(ZTG) wie auch des<br />
nordrhein-westfälischen Landesverbandes<br />
FTG. Daneben ist<br />
er Vorstandsmitglied im B<strong>und</strong><br />
der Selbständigen/Deutscher<br />
Gewerbeverband BdS, Landesverband<br />
NRW sowie Mitglied<br />
des Aufsichtsrates der Münsteraner<br />
Taxigenossenschaft.<br />
Stabwechsel<br />
....<br />
Landrat Dr. Wolfgang Kirsch<br />
legte nach sieben Jahren als<br />
Vorsitzender des Vorstands des<br />
INFA, Institut für Abfall- <strong>und</strong><br />
Abwasserwirtschaft in Ahlen,<br />
sein Amt nieder. Nachfolger<br />
wurde sein bisheriger Stellvertreter,<br />
Wieland Pieper, Geschäftsführer<br />
der Industrie<strong>und</strong><br />
<strong>Handelskammer</strong> zu Münster.<br />
Der scheidende Vorsitzende<br />
zollte dem INFA viel Lob<br />
<strong>und</strong> hob die Verdienste der In-<br />
Wieland Pieper<br />
itiatoren <strong>und</strong> Motoren, Prof.<br />
Bernhard Gallenkemper <strong>und</strong><br />
Prof. Manfred Lohse sowie Joachim<br />
Kröll (Gesellschaft für<br />
Wirschaftsförderung) hervor.<br />
Das INFA sei inzwischen ein in<br />
der Fachwelt anerkanntes Institut.<br />
Hier seien 30 Arbeitsplätze<br />
geschaffen worden.<br />
Pieper dankte dem „Mentor<br />
<strong>und</strong> Förderer“ Kirsch für sein<br />
engagiertes Wirken an der<br />
Spitze des INFA. Es sei ein Erfogsmodell<br />
in der Transferszene<br />
<strong>und</strong> ein kleines, aber sehr<br />
gelungenes Stück Struckturwandel<br />
in Ahlen.<br />
Ballstaedt berufen<br />
....<br />
Die Fachhochschule Gelsenkirchen<br />
hat den Steffen-Peter<br />
Ballstaedt (54) zum Professor<br />
für Kommunikation <strong>und</strong> Sprache<br />
berufen. Ballstaedt ist Diplompsychologe<br />
<strong>und</strong> Kommunikationsexperte.<br />
Im Studiengang<br />
Journalismus/Technik-<br />
Kommunikation vermittelt er<br />
die stilsichere <strong>und</strong> sachgerechte<br />
Anwendung von Sprache<br />
<strong>und</strong> gestalterischen Elementen<br />
insbesondere bei der<br />
Erstellung technischer Dokumentationen<br />
in elektronischen<br />
Medien wie Internet.<br />
Landwirt Prümers im<br />
WGV-Vorstand<br />
....<br />
Johann Prümers (49), Landwirt<br />
aus Steinfurt <strong>und</strong> seit 1993<br />
Vorsitzender der Fachvereinigung<br />
der 166 landwirtschaftli-<br />
chen Waren-, Molkerei- <strong>und</strong><br />
Betriebsgenossenschaften in<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe, ist zum ehrenamtlichen<br />
Vorstandsmitglied<br />
des Westfälischen Genossenschaftsverbandes<br />
(WGV) in<br />
Münster gewählt worden. Der<br />
WGV-Verbandsausschuss, die<br />
Vertretung der r<strong>und</strong> 400 westfälischenGenossenschaftsunternehmen<br />
zwischen den jährlichen<br />
Verbandstagen, wählte<br />
Prümers auf Vorschlag des Verbandsrates<br />
am 23. November<br />
einstimmig. In das Amt des<br />
WGV-Vizepräsidenten, das Prümers<br />
bisher wahrnahm, wurde<br />
ebenfalls einmütig Bankdirektor<br />
Horst Waßmann (59), Vorstandsvorsitzender<br />
der Volksbank<br />
Höxter-Beverungen <strong>und</strong><br />
seit 1986 Vorsitzender der Fachvereinigung<br />
der 165 westfälischen<br />
Genossenschaftsbanken,<br />
berufen.<br />
....<br />
Abschied nach 45 Jahren<br />
Siegfried Swietlik wurde nach<br />
45-jähriger Betriebszugehörigkeit<br />
im Unternehmen Gummi-<br />
Stricker Kautschuk- <strong>und</strong> Kunststoff-Technik,<br />
Münster, in den<br />
Ruhestand verabschiedet. Nach<br />
einer Ausbildung im technischen<br />
Handel übernahm der<br />
damals 20-Jährige schon bald<br />
verantwortliche Aufgaben im<br />
Verkauf <strong>und</strong> in der Beratung<br />
der Industriek<strong>und</strong>en. 1963 erteilte<br />
ihm die Firma Handlungsvollmacht<br />
<strong>und</strong> 1967 erhielt er,<br />
wegen seiner besonderen Verantwortung<br />
<strong>und</strong> Verdienste,<br />
Einzelprokura.<br />
Siegfried Swietlik<br />
Mit Engagement hat sich<br />
Swietlik für die Entwicklung<br />
der Firma eingesetzt. Besonders<br />
in dem Produktbereich Tür<strong>und</strong><br />
Tortechnik hat er verantwortlich<br />
eine beachtliche wirtschaftliche<br />
Entwicklung realisieren<br />
können.<br />
Neben seinen Aufgaben im Unternehmen<br />
engagierte sich<br />
Swietlik ehrenamtlich in vielen<br />
Bereichen, auch bei der Industrie-<br />
<strong>und</strong> <strong>Handelskammer</strong><br />
Münster. Dort ist er seit 30 Jahren<br />
Mitglied des Prüfungsausschusses<br />
<strong>und</strong> seit 25 Jahren<br />
dessen Vorsitzender. 1993 wurde<br />
ihm von der IHK die silberne<br />
Ehrennadel für Verdienste<br />
um die Wirtschaft verliehen.<br />
Neue Geschäftsführung<br />
....<br />
Die Jungunternehmer Dipl.-<br />
Ing. Jürgen Henke (39) <strong>und</strong><br />
Industriemeister Andreas<br />
Schulze Beerhorst (32) übernahmen<br />
die Geschäftsführung<br />
der neu gegründeten Metallwerke<br />
Renner GmbH in Ahlen.<br />
Mit modernem Maschinenpark<br />
erzeugt das b<strong>und</strong>esweit aktive<br />
Unternehmen Produkte für<br />
Industrie, Landwirtschaft <strong>und</strong><br />
Garten <strong>und</strong> ist mit hauseigener<br />
Feuerverzinkerei Spezialist für<br />
das Verzinken im Bereich Stahl<strong>und</strong><br />
Behälterbau.<br />
Neue Professoren<br />
...<br />
Berufungen an die Fachhochschule<br />
(FH) Gelsenkirchen:<br />
Dr. Udo Jorczyk, Experte für<br />
elektronische Bausteine, ist<br />
neuer Professor im Fachbereich<br />
Physikalische Technik. Der 33jährige<br />
Professor lehrt hier das<br />
Gebiet „Integrierte Schaltungen<br />
<strong>und</strong> digitale Signalverarbeitung“.<br />
Der Jurist Dr. Jens Hausmann<br />
(34) ist Experte für Wirtschaftsrecht.<br />
Ihn hat die FH als Professor<br />
in den Fachbereich Wirtschaft<br />
berufen. Ob im eigenen<br />
Land oder auf dem internationalen<br />
Wirtschaftsparkett, Prof.<br />
Hausmann will angehend Betrieswirtinnen<br />
<strong>und</strong> -wirten auf<br />
juristische Probleme im Unternehmensalltag<br />
vorbereiten.
48 wirtschaftsspiegel 1· 2001<br />
RECHT UND STEUERN<br />
RECHT UND<br />
STEUERN<br />
BAG: Offensichtliches<br />
ist keine Täuschung<br />
....<br />
Was augenscheinlich ist, ist<br />
keine arglistige Täuschung. Auf<br />
diese kurze Formel lässt sich<br />
ein Urteil des B<strong>und</strong>esarbeitsgerichts<br />
(BAG) bringen, mit<br />
dem die Erfurter Richter einem<br />
schwerbehinderten Mann<br />
Recht gaben. Sein Arbeitgeber<br />
hatte den Arbeitsvertrag wegen<br />
arglistiger Täuschung angefochten.<br />
Der Kläger war bei dem beklagten<br />
Unternehmen seit November<br />
1997 beschäftigt. Vor<br />
Abschluss des Arbeitsvertrages<br />
hatte er die in einem Personalfragebogen<br />
gestellte Frage nach<br />
einer Schwerbehinderung verneint,<br />
obgleich diese offenk<strong>und</strong>ig<br />
war: Das Versorgungsamt<br />
hatte ihm „wegen Funktionseinschränkungen<br />
der Glied-<br />
maßen <strong>und</strong> des Rumpfes bei<br />
angeborenem Minderwuchs“<br />
eine 100-prozentige Behinderung<br />
bescheinigt. Die unrichtige<br />
Beantwortung der Frage<br />
nach einer Schwerbehinderung<br />
könne zwar die Anfechtung eines<br />
Arbeitsvertrages wegen arglistiger<br />
Täuschung rechtfertigen,<br />
urteilten die Richter des 2.<br />
BAG-Senats. In vorliegendem<br />
Fall sei das Unternehmen aber<br />
nicht getäuscht worden, weil<br />
die Schwerbehinderung des Beschäftigten<br />
offensichtlich war.<br />
Deshalb lägen hier die Voraussetzungen<br />
für eine Anfechtung<br />
des Arbeitsvertrages nicht vor<br />
(Az.: 1 AZR 380/99).<br />
Standardwerk<br />
überarbeitet<br />
....<br />
Das Vertriebsrecht – speziell<br />
das Recht des Handelsvertreters<br />
– ist durch zahlreiche Neuregelungen<br />
komplizierter geworden.<br />
Dr. Wolfram Küstner <strong>und</strong><br />
Dr. Karl-Heinz Thume beantworten<br />
in ihrem Buch „Das<br />
Recht des Handelsvertreters“<br />
alle Fragen, die auf diesem<br />
Rechtsgebiet erfahrungsgemäß<br />
immer wieder auftauchen. So<br />
wurde das als Standardwerk<br />
seit seiner ersten Auflage eingeführte<br />
<strong>und</strong> anerkannte Werk<br />
um mehrere einschlägige Be-<br />
Um dem regionalen Mittelstand die unterschiedlichen gewerblichen<br />
Schutzrechte vorzustellen <strong>und</strong> Möglichkeiten aufzuzeigen, wie man<br />
Rechte durchsetzen <strong>und</strong> verwerten kann, führte die IHK Münster mit<br />
fachk<strong>und</strong>igen Patentanwälten eine Informationsveranstaltung durch.<br />
Daran nahmen fast 100 Vertreter von Unternehmen teil. Der Leiter der<br />
Rechtsabteilung, IHK-Geschäftsführer Dr. Jochen Grütters (M.), begrüßte<br />
gemeinsam mit den IHK-Referenten Christian Seega (Innovationsberatung)<br />
<strong>und</strong> Klaus-Dieter Stemmerich (Markenrecht) die<br />
beiden Referenten der Veranstaltung, die Patentanwälte Peter <strong>und</strong> Lutz<br />
Habbel (v.r.). Foto: Krüdewagen<br />
reiche erweitert, nämlich die<br />
Problematik der Handelsvertreter<br />
als arbeitnehmerähnliche<br />
Selbstständige, das neue Kaufmannsrecht<br />
<strong>und</strong> das neue Insolvenzrecht.<br />
Auch Nebenprobleme<br />
sind in dieser Neubearbeitung<br />
erstmals berücksichtigt,<br />
<strong>und</strong> zwar die Stornohaftung<br />
des Versicherungsvertreters<br />
sowie die wettbewerbsrechtlichen<br />
Probleme der Geschäftsanbahnung,insbesondere<br />
Fragen der Telefonwerbung<br />
<strong>und</strong> der Vorbereitung<br />
<strong>und</strong> Durchführung von Hausbesuchen.<br />
Die dritte, völlig neu<br />
bearbeitete Auflage ist im<br />
Verlag Recht <strong>und</strong> Wirtschaft,<br />
Heidelberg, erschienen (ISBN<br />
3-8005-1234-3)<br />
Rückzahlung von<br />
Urlaubsgeld bei<br />
Kündigung<br />
....<br />
Reduziert sich der Urlaubsanspruch<br />
eines Arbeitnehmers<br />
durch eine Kündigung, so<br />
muss bei entsprechender tariflicher<br />
Bestimmung auch die<br />
zusätzliche Urlaubsvergütung<br />
anteilig zurückgezahlt werden.<br />
Das hat das B<strong>und</strong>esarbeitsgericht<br />
im Fall eines Arbeitnehmers<br />
entschieden, dem nach<br />
Tarifvertrag für jeden Urlaubstag<br />
eine zusätzliche Urlaubsvergütung<br />
von 50 Prozent des<br />
Urlaubsentgeltes zustand. Nach<br />
der Kündigung behielt der Arbeitgeber<br />
die zusätzliche Urlaubsvergütung<br />
für sieben Tage<br />
zurück, da dem Arbeitnehmer<br />
anstatt 30 nur noch 23 Urlaubstage<br />
zustanden. In seiner<br />
Begründung weist das Gericht<br />
darauf hin, dass dieses Vorgehen<br />
rechtmäßig sei. Es handele<br />
sich bei der zusätzlichen Urlaubsvergütung<br />
um einen<br />
Lohnbestandteil <strong>und</strong> nicht um<br />
eine Gratifikation.<br />
(Urteil des B<strong>und</strong>esarbeitsgerichts<br />
– BAG – vom 24. 10.<br />
2000; Az.: 4 AZR 610/99).<br />
Dienstwagenregelung<br />
eindeutig fassen<br />
....<br />
Wenn einer Arbeitnehmerin in<br />
ihrem Arbeitsvertrag das unbeschränkte<br />
Nutzungsrecht an<br />
dem überlassenen Dienstwagen
zugestanden wird, gilt dies<br />
auch für die Zeit des Mutterschutzes.<br />
Das hat das B<strong>und</strong>esarbeitsgericht<br />
im Fall einer Arbeitnehmerin<br />
entschieden, deren<br />
Arbeitsvertrag eine solche<br />
großzügige Dienstwagenregelung<br />
enthielt. In seiner Begründung<br />
weist das Gericht darauf<br />
hin, dass bei einer derart<br />
großzügigen Regelung, die das<br />
unbeschränkte Recht an dem<br />
Wagen zusichert <strong>und</strong> den<br />
Dienstwagen <strong>und</strong> die Kostenübernahme<br />
auch für Privatfahrten<br />
vorsieht, dies mangels<br />
anderer Vereinbarungen auch<br />
während des Mutterschutzes<br />
gelte. Sachbezüge wie ein<br />
Dienstwagen seien dann nicht<br />
nur als Arbeitsentgelt, sondern<br />
auch als Zuschuss zum Mutterschaftsgeld<br />
anzusehen.<br />
(Urteil des B<strong>und</strong>esarbeitsgerichts<br />
– BAG – vom 11. 10.<br />
2000; Az.: 5 AZR 240/99).<br />
Reisekosten<br />
....<br />
Nach dem Urteil des FG Hamburg<br />
vom 19. 7. 2000 Az. VI<br />
205/99 verstößt die mit Wirkung<br />
vom 1. 4. 1999 eingeführte<br />
Vorschrift des § 15 Abs.<br />
1a Nr. 2 UStG gegen Art. 17<br />
Abs. 2 der 6. EG-RL. Die Finanzverwaltung<br />
hat Revision<br />
eingelegt (Az. beim BFH – V R<br />
49/00).<br />
Nunmehr hat auch der Europäische<br />
Gerichtshof mit Urteil<br />
v. 19. 9. 2000 in einem gegen<br />
die Republik Frankreich anhängigen<br />
Verfahren entschieden,<br />
dass nationale Rechtsvorschriften,<br />
die Aufwendungen für Unterkunft,<br />
Bewirtung <strong>und</strong> Empfänge<br />
vom Vorsteuerabzugsrecht<br />
ausschließen, beim gegenwärtigen<br />
Stand des Gemeinschaftsrechts<br />
außer Verhältnis<br />
zum Ziel der Bekämpfung<br />
von Steuerhinterziehung<br />
<strong>und</strong> umgehung stehen <strong>und</strong> die<br />
Ziele der 6. EG-Richtlinie übermäßig<br />
beeinträchtigen (Rs C-<br />
177/99 <strong>und</strong> C-181/99).<br />
Fazit: Die auf das Unternehmen<br />
ausgestellten Rechnungen<br />
für Übernachtung oder Verpflegung<br />
im Zusammenhang mit<br />
Dienst- <strong>und</strong> Geschäftsreisen,<br />
z. B. der Hotels <strong>und</strong> Restaurants,<br />
berechtigen mit Bezug<br />
auf Art. 17 Abs. 2 der 6. EG-RL<br />
auch weiterhin zum Vorsteuerabzug.<br />
Jeder Steuerpflichtige ist demnach<br />
gut beraten, seine Umsatzsteuerfestsetzungen<br />
für die<br />
Veranlagungszeiträume ab<br />
1999 offenzuhalten <strong>und</strong> alle<br />
Rechtsmittel zur Geltendmachung<br />
seiner Ansprüche auszu-<br />
schöpfen. Voraussetzung hierfür<br />
ist jeweils das Vorliegen einer<br />
den Vorschriften des § 14<br />
Abs. 1 Satz 2 UStG entsprechenden,<br />
auf das Unternehmen<br />
des Leistungsempfängers<br />
ausgestellten Rechnung (Ausnahme:Kleinbetragsrechnungen<br />
bis 200 DM). Keine Erfolgschancen<br />
können dagegen Unternehmen<br />
eingeräumt werden,<br />
die weiterhin den pauschalen<br />
Vorsteuerabzug oder<br />
den Vorsteuerabzug aus Rechnungen,<br />
die auf Mitarbeiter des<br />
Unternehmens ausgestellt sind,<br />
geltend machen wollen.<br />
Ebenso erfolglos (weil gemeinschaftsrechtlich<br />
nicht gedeckt)<br />
ist die Geltendmachung des<br />
Vorsteuerabzugs aus Kilometerpauschalen<br />
(0,52 DM) oder<br />
den lohnsteuerlichen Pauschalen<br />
für Verpflegungsmehraufwendungen.<br />
Das B<strong>und</strong>esfinanzministerium<br />
hat zwischenzeitlich mit<br />
Schreiben vom 6. 11. 2000 – IV<br />
B 7 – S 7303a – 8/00 – die Finanzämter<br />
angewiesen, Aussetzung<br />
der Vollziehung nach<br />
§ 361 Abs. 2 AO unter folgenden<br />
Voraussetzungen zu gewähren:<br />
1. bei Übernachtungskosten<br />
anlässlich einer Geschäftsreise<br />
des Unternehmers oder<br />
einer Dienstreise des Arbeit-<br />
RECHT UND STEUERN<br />
<strong>FaxAbruf</strong><br />
(02 51) 707-412<br />
Unter dieser Faxnummer<br />
können Sie in diesem Monat<br />
aktuelle Informationen<br />
zum Thema Recht <strong>und</strong><br />
Wettbewerb abrufen.<br />
nehmers, wenn der Unternehmer<br />
als Empfänger der<br />
Übernachtungsleistungen<br />
anzusehen ist <strong>und</strong> die Rechnung<br />
mit dem gesonderten<br />
Ausweis der Umsatzsteuer<br />
dementsprechend auf den<br />
Namen des Unternehmers –<br />
nicht jedoch auf den Namen<br />
des Arbeitnehmers –<br />
ausgestellt ist;<br />
2. bei Verpflegungskosten anlässlich<br />
einer Geschäftsreise<br />
des Unternehmers, wenn<br />
die Aufwendungen durch<br />
Rechnungen mit gesondertem<br />
Ausweis der Umsatzsteuer<br />
auf den Namen des<br />
Unternehmers bzw. durch<br />
Kleinbetragsrechnungen im<br />
Sinne des § 33 UStDV belegt<br />
sind, höchstens jedoch in<br />
Höhe von 16 Prozent der<br />
Pauschbeträge für Verpflegungsmehraufwendungen<br />
nach § 4 Abs. 5 Satz 1 Nr. 5<br />
EStG;<br />
wirtschaftsspiegel 1 · 2001 49
3. bei Verpflegungskosten anlässlich<br />
einer Dienstreise des<br />
Arbeitnehmers, wenn die<br />
Aufwendungen durch Rechnungen<br />
mit gesondertem<br />
Ausweis der Umsatzsteuer<br />
auf den Namen des Unternehmers<br />
bzw. durch Kleinbetragsrechnungen<br />
im<br />
Sinne des § 33 UStDV belegt<br />
sind, höchstens jedoch in<br />
Höhe von 16/116 oder<br />
13,79 Prozent der Pauschbeträge<br />
für Verpflegungsmehraufwendungen<br />
nach § 4<br />
Abs. 5 Satz 1 Nr. 5 EStG.<br />
Neue Sachbezugswerte<br />
....<br />
Zum Arbeitslohn rechnen<br />
gr<strong>und</strong>sätzlich alle Einnahmen,<br />
die dem Arbeitnehmer durch<br />
das Dienstverhältnis zufließen.<br />
Erhält der Arbeitnehmer bestimmte<br />
Sachleistungen, wie<br />
beispielsweise Mahlzeiten <strong>und</strong><br />
Unterkunft kostenlos oder verbilligt,<br />
regelt die amtliche<br />
Sachbezugsverordnung, mit<br />
welchen steuerlichen <strong>und</strong> sozialversicherungsrechtlichen<br />
Werten diese Sachbezüge anzusetzen<br />
sind.<br />
Die alljährliche Anpassung der<br />
Sachbezugsverordnung führt<br />
für 2001 zu folgenden Werten:<br />
Monatlicher Wert für freie Verpflegung:<br />
370,40 DM; monatliche<br />
Werte für Mittagessen oder<br />
Abendessen: 144,70 DM; monatlicher<br />
Wert Frühstück: 81<br />
DM; tägliches Mittag- oder<br />
Abendessen: 4,82 DM; tägliches<br />
Frühstück: 2,70 DM, monatlicher<br />
Wert der Unterkunft:<br />
359 DM, monatlicher Wert bei<br />
freier Wohnung: DM 5,80 pro<br />
m 2 bzw. bei einfacher Wohnungsausstattung<br />
4,80 DM.<br />
Euroglättungsgesetz<br />
....<br />
Der B<strong>und</strong>estag hat am 12. 10.<br />
2000 das Gesetz zur Umrechnung<br />
<strong>und</strong> Glättung steuerlicher<br />
Euro-Beträge (Steuer-Euroglättungsgesetz)<br />
verabschiedet.<br />
Die Beratung im Finanzausschuss<br />
des B<strong>und</strong>estages brachte<br />
noch zahlreiche Änderungen<br />
in das Gesetz. Hervorzuheben<br />
sind dabei die Änderungen bei<br />
50 wirtschaftsspiegel 1· 2001<br />
RECHT UND STEUERN<br />
ABSATZWIRTSCHAFT<br />
IHK-Präsident Hubert Ruthmann vereidigte Dipl.-Ing. Dirk Walfort<br />
(Gronau) <strong>und</strong> Dipl.-Ing. Peter Wenzel (Ahaus) als neue Sachverständige<br />
(v. l.). Dirk Walfort auf dem Sachgebiet Kfz-Schäden <strong>und</strong> -Bewertung,<br />
Peter Wenzel auf dem Sachgebiet Geruchseinwirkungen, Industrie-,<br />
Gewerbe- <strong>und</strong> Freizeitlärm. An der Vereidigung nahm auch IHK-<br />
Referent Eilert Overmann teil.<br />
der Erbschafts- <strong>und</strong> Schenkungssteuer,<br />
die im Gesetzentwurf<br />
der B<strong>und</strong>esregierung alle<br />
im für die Steuerpflichtigen<br />
ungünstigen Verhältnis von<br />
2:1 vorgesehen waren. Im verabschiedeten<br />
Gesetz sind Umstellungen<br />
<strong>und</strong> R<strong>und</strong>ungen<br />
nun zugunsten der Steuerpflichtigen<br />
erfolgt.<br />
Die meisten Änderungen im<br />
Bereich der Einkommensteuer<br />
sind technische Anpassungen<br />
aufgr<strong>und</strong> der schrittweisen Abschaffung<br />
der Tarifstufen von<br />
54 ab dem Jahr 2001 durch das<br />
Steuersenkungsgesetz. Im Gesetzentwurf<br />
der B<strong>und</strong>esregierung<br />
war man noch von einer<br />
Beibehaltung der 54er-Stufen<br />
ausgegangen, wodurch mit 410<br />
Mio. DM der Großteil der prognostiziertenSteuermindereinnahmen<br />
von r<strong>und</strong> 700 Mio.<br />
DM entstanden wäre. Im Jahr<br />
2002 wird es letztmalig Tarifstufen<br />
von 36 geben; danach<br />
ist die Steuer für jeden einzelnen<br />
Einkommensbetrag nach<br />
der im Gesetz vorgeschriebenen<br />
Formel gesondert zu berechnen.<br />
Folgerichtig reduzieren<br />
sich die prognostizierten<br />
Steuermindereinnahmen durch<br />
das Steuer-Euroglättungsgesetz<br />
auf 358 Mio. DM.<br />
Weitere wichtige Änderungen<br />
gegenüber dem Gesetzentwurf<br />
der B<strong>und</strong>esregierung:<br />
� Die Freigrenze für Sachbezüge<br />
nach § 8 Abs. 2 Satz 9<br />
EStG wird mit 50 € nahezu<br />
verdoppelt, um den Vereinfachungseffekt<br />
dieser Freigrenze<br />
trotz Ausweitung der<br />
Telekommunikationsmöglichkeiten<br />
durch private<br />
Nutzung des Internets auf<br />
betrieblichen PC’s zu erhalten.<br />
Im Gesetzentwurf der<br />
B<strong>und</strong>esregierung war ein Betrag<br />
von 26 € vorgesehen.<br />
� Die Sparerfreibeträge nach<br />
§ 20 Abs. 4 EStG werden auf<br />
1550 €/3100 € statt, wie ursprünglich<br />
vorgesehen, auf<br />
1534 €/3068 € festgesetzt.<br />
Gr<strong>und</strong> ist die bessere Signalwirkung,<br />
sowie die bessere<br />
Aufteilbarkeit auf mehrere<br />
Kreditinstitute.<br />
� Die Grenze für die Pauschalierung<br />
der Lohnsteuer von<br />
630 DM nach § 40a Abs. 2<br />
Satz 2 EStG wird auf 325 €<br />
festgesetzt (ursprünglich<br />
vorgesehen: 322,11 €), um<br />
Kongruenz mit dem Sozialversicherungsrechtherzustellen.<br />
Das Gesetz tritt am 1. 1. 2002<br />
in Kraft.<br />
<strong>FaxAbruf</strong><br />
(02 51) 707-405<br />
Unter dieser Faxnummer<br />
können Sie aktuelle<br />
Steuertips abrufen.<br />
ABSATZ<br />
WIRTSCHAFT<br />
WSV-Ware reduzieren<br />
....<br />
Der Winterschlussverkauf<br />
(WSV) beginnt am 29. Januar<br />
<strong>und</strong> endet am 10. Februar.<br />
Einzelhändler haben dabei bestimmte<br />
gesetzliche Anordnungen<br />
zu beachten. So sollten alle<br />
Unternehmen, die vor dem kalendermäßig<br />
festgelegten Beginn<br />
des Schlussverkaufs werben,<br />
unmissverständlich den<br />
Beginn des WSV nennen. Ansonsten<br />
besteht das Risiko, wegen<br />
unzulässiger Vorwegnahme<br />
des Schlussverkaufs<br />
oder Irreführung wettbewerbsrechtlich<br />
in Anspruch genommen<br />
zu werden.<br />
Wichtig ist vor allem, dass der<br />
Einzelhändler im WSV die angebotene<br />
Ware im Preis reduzieren<br />
muss. Der Verbraucher<br />
erwartet eine solche Preissenkung,<br />
andernfalls liegt eine Irreführung<br />
vor. Es ist daher<br />
nicht zulässig, während der<br />
Saisonschlussverkäufe solche<br />
Preise anzukündigen, die bereits<br />
vor Beginn dieser Sonderveranstaltung<br />
angekündigt<br />
oder verlangt worden waren.<br />
Die öffentliche Werbung mit<br />
Eigenpreisvergleichen gegenüber<br />
Letztverbrauchern ist erlaubt.<br />
Bei zusätzlichen Fragen zum<br />
WSV berät die IHK die Unternehmen.<br />
Ein Merkblatt kann<br />
angefordert werden bei der<br />
Hauptgeschäftsstelle der IHK<br />
Münster, Informations- <strong>und</strong><br />
Service-Zentrum, Tel. (02 51)<br />
707-100, Fax -368, Vestische<br />
Gruppe in Gelsenkirchen, Ingeborg<br />
Banna, Tel. (02 09) 388-<br />
3 06, Fax -101, Geschäftsstelle<br />
Westmünsterland in Bocholt,<br />
Reinhard Schulten, Tel.<br />
(0 28 71) 99 03-13, Fax -30.
VERKEHR<br />
Bestnoten für<br />
Speditionskaufleute<br />
....<br />
Im Speditionsgewerbe werden<br />
gerade heute qualifizierte<br />
Nachwuchskräfte gebraucht.<br />
Für die Fachvereinigung Spedition<br />
<strong>und</strong> Logistik <strong>Westfalen</strong>-<br />
Lippe war es darum besonders<br />
wichtig, auch in diesem Jahr<br />
die besten Absolventen der<br />
Lehrabschlussprüfungen 2000<br />
zu ehren. In Gegenwart ihrer<br />
Ausbildungsleiter <strong>und</strong> von Vertretern<br />
der Berufsschulen nahmen<br />
die jungen Speditionskaufleute<br />
jetzt im Haus des<br />
Verkehrsgewerbes in Münster<br />
Urk<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Buchpräsente<br />
aus der Hand des stellvertretenden<br />
Vorsitzenden der Fachvereinigung,<br />
Hans Heinrich Battermann,<br />
entgegen.<br />
Battermann verwies darauf,<br />
dass die jungen Menschen mit<br />
ihrem hervorragenden Abschneiden<br />
in der Abschlussprüfung<br />
besonders gute Voraussetzungen<br />
für eine „Karriere mit<br />
Lehre“ geschaffen hätten. Allerdings<br />
sei auch ein sehr gutes<br />
oder gutes Ergebnis noch kein<br />
Garantieschein für Erfolg <strong>und</strong><br />
Aufstieg. „Man muss für die<br />
Weiterentwicklung der Persönlichkeit<br />
etwas tun, sich Chancen<br />
erarbeiten. Nur durch ständige<br />
Weiterbildung kann der<br />
Einzelne seine wirtschaftliche<br />
Existenz sichern <strong>und</strong> sich zugleich<br />
die Tür zu beruflichem<br />
Aufstieg öffnen“, hob Battermann<br />
hervor. Letztlich sei jedes<br />
Unternehmen nur so gut<br />
wie seine Mitarbeiter.<br />
Der Geschäftsführer der Fachvereinigung,<br />
Volker Ackermeier,<br />
machte deutlich, dass<br />
sich die Speditions- <strong>und</strong> Transportwirtschaft<br />
zwar gegenwärtig<br />
in einer sehr kritischen<br />
Phase befinde, dass aber mittel-<br />
Sponsoring-Aktivitäten für A31 ausweiten<br />
„Es müssen sich noch weit mehr<br />
Unternehmen an der Sponsoring-Initiative<br />
der Wirtschaft für<br />
den vorzeitigen Lückenschluss<br />
der A 31 beteiligen, <strong>und</strong> zwar<br />
nicht nur Unternehmen aus<br />
dem Kreis Steinfurt.“ Dieses Fazit<br />
zog der Vizepräsident der<br />
IHK Münster, Erich Hausmann,<br />
im Anschluss an eine Sitzung<br />
des IHK-Regionalausschusses für<br />
den Kreis Steinfurt. Das Beiratsmitglied<br />
der Bischoff + Klein<br />
Verpackungswerke aus Lengerich,<br />
das gleichzeitig Vorsitzender<br />
des Regionalausschusses ist,<br />
appellierte eindringlich an alle<br />
Unternehmen im IHK-Bezirk<br />
Münster, „vor allem an jene,<br />
die einen Vorteil von der neuen<br />
leistungsfähigen Autobahnverbindung<br />
haben.“ Hausmann:<br />
„Die Unternehmen müssen<br />
diesem wirtschaftlich sinnvollen<br />
Projekt zum Durchbruch<br />
verhelfen.“<br />
Hintergr<strong>und</strong> für den neuerlichen<br />
Sponsoring-Aufruf ist die b<strong>und</strong>esweit<br />
einmalige Möglichkeit,<br />
durch Unterstützung der Wirtschaft<br />
entlang der gesamten<br />
A 31 das letzte 40 Kilometer<br />
lange Teilstück mindestens acht<br />
Jahre früher als geplant zu realisieren.<br />
„Der Lückenschluss der A 31<br />
muss kommen“, darüber waren<br />
sich die Teilnehmer der Ausschusssitzung,<br />
die in der Kerzenfabrik<br />
G. <strong>und</strong> W. Jaspers<br />
GmbH & Co. KG in Hopsten<br />
stattfand, einig. Ob sich freilich<br />
der Staat aus der Finanzierungsverantwortung<br />
für das volkswirtschaftlich<br />
sinnvolle Projekt stehlen<br />
dürfe, wurde sehr engagiert<br />
diskutiert. Fakt ist, dass die Wirtschaft<br />
der A 31-Region innerhalb<br />
kurzer Zeit über acht Millionen<br />
DM bereitgestellt hat,<br />
damit der Bau kurzfristig begon-<br />
fristig Mitarbeiter, die flexibel<br />
<strong>und</strong> innovativ denken <strong>und</strong><br />
handeln, hervorragende Berufsperspektiven<br />
in der Logistikbranche,<br />
die zu den am<br />
stärksten wachsenden Wirtschaftszweigen<br />
in Deutschland<br />
gehört, vorfinden.<br />
Zur Förderung des Nachwuchses<br />
vergibt die Fachvereinigung<br />
an den landesweit Prüfungsbesten<br />
den „Heinrich-Rummeling-Preis“,<br />
ein Stipendium für<br />
die Fortbildung zum Verkehrsfachwirt<br />
beim Bildungswerk<br />
VERKEHR<br />
Geehrt: Die landesbesten Speditionskaufleute erhielten Urk<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />
Buchgeschenke.<br />
nen <strong>und</strong> die Lücke bereits im<br />
Jahre 2005 geschlossen werden<br />
kann. Die Ausschussmitglieder<br />
kritisierten, dass die Spenden<br />
aus <strong>Nord</strong>rhein-<strong>Westfalen</strong> zum<br />
weit überwiegenden Teil aus<br />
dem Kreis Steinfurt stammten,<br />
obwohl die Autobahn doch gerade<br />
auch für den Süden des<br />
Regierungsbezirks <strong>und</strong> darüber<br />
hinaus Bedeutung habe.<br />
„Die Investition zahlt sich für die<br />
Unternehmen im Münsterland<br />
<strong>und</strong> der Emscher-Lippe-Region<br />
direkt aus“, betonte Gustav-<br />
Adolf Kümpers, bekannter Textilunternehmer<br />
aus Rheine.<br />
Kümpers steht an der Spitze<br />
der Sponsoring-Initiative der<br />
Wirtschaft zur Mitfinanzierung<br />
des Lückenschlusses zwischen<br />
Ochtrup <strong>und</strong> Lingen.<br />
Nach einem Gutachten sind<br />
Lkw auf dem Weg nach <strong>Nord</strong>en<br />
Verkehrsgewerbe <strong>Westfalen</strong>-<br />
Lippe e. V. im Wert von 4500<br />
DM. Das Stipendium ist benannt<br />
nach dem 1993 verstorbenen<br />
Burgsteinfurter Möbelspediteur,<br />
der sich als Vorsitzender<br />
des Verbandes <strong>und</strong><br />
Gründer des Bildungswerkes in<br />
jahrzehntelanger ehrenamtlicher<br />
Tätigkeit in besonderer<br />
Weise um das westfälische Verkehrsgewerbe<br />
verdient gemacht<br />
hat.<br />
Jahrgangsbester <strong>und</strong> damit<br />
Preisträger 2000 war Joachim<br />
durch den Lückenschluss 30<br />
Minuten früher am Ziel, Pkw<br />
sogar 40 Minuten. Kümpers:<br />
„Auch die A 30 als Ost-West-<br />
Verbindung zwischen Amsterdam<br />
<strong>und</strong> Berlin ist aus dem<br />
Münsterland <strong>und</strong> dem Vest<br />
dann deutlich schneller <strong>und</strong> kostengünstiger<br />
zu erreichen. Zudem<br />
ergeben sich wichtige Entlastungseffekte<br />
auf der A1“.<br />
Kümpers erinnerte daran, dass<br />
die Finanzierungsbeiträge steuerlich<br />
als Betriebsausgaben absetzbar<br />
sind. Mitgliedsunternehmen<br />
können ihre Sponsoring-Beiträge<br />
auf das Sonderkonto<br />
A 31-Lückenschluss bei<br />
der Volksbank <strong>Nord</strong>münsterland-Mitte<br />
(BLZ 401 637 20) in<br />
Rheine, Kto.-Nr. 31 31 31 300,<br />
überweisen. Weitere Informationen<br />
<strong>und</strong> Ansprechpartner:<br />
Rolf Schemann, Telefon (02 51)<br />
707-209.<br />
wirtschaftsspiegel 1 · 2001 51
Euteneuer aus Wenden, Kreis<br />
Olpe, der seine Ausbildung in<br />
einer Siegener Firma erhielt.<br />
Porto aus dem Internet<br />
....<br />
Ab Mitte 2001 wird die Deutsche<br />
Post voraussichtlich das<br />
Porto aus dem Internet anbieten.<br />
Briefe können dann mit<br />
einem handelsüblichen PC<br />
<strong>und</strong> Drucker zu Hause oder im<br />
Büro frankiert werden – das<br />
Aufkleben von Briefmarken<br />
wird damit überflüssig. Gedacht<br />
ist dieses Angebot in erster<br />
Linie für kleine <strong>und</strong> mittlere<br />
Unternehmen, Handwerker,<br />
Kanzleien, Praxen oder Familienbetriebe.<br />
Wer künftig auf<br />
das Freimachen von Hand verzichten<br />
will, der benötigt eine<br />
besondere Software sowie einen<br />
Zugang zum Internet. Das<br />
Porto aus dem Internet kann<br />
mit einem ganz normalen<br />
Drucker direkt auf den Brief-<br />
52 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />
VERKEHR<br />
umschlag oder – bei Fensterumschlägen<br />
– direkt in das Anschriftenfeld<br />
des Briefes gedruckt<br />
werden. Der Matrix-Barcode,<br />
etwa so groß wie eine<br />
Briefmarke, schützt vor Fälschungen.<br />
Bis die ersten Briefe<br />
mit dem Porto aus dem Internet<br />
verschickt werden können,<br />
müssen in allen 83 Briefzentren<br />
die technischen Voraussetzungen<br />
für das Lesen der<br />
neuen Barcodes geschaffen werden.<br />
Weitere Informationen<br />
über die PC-Frankierung gibt es<br />
im Internet unter www.deutschepost.de/pc-frankierung.<br />
....<br />
Autobahngebühr jetzt<br />
nach Emissionsklassen<br />
Die seit dem Jahr 1995 geltende<br />
Autobahngebühr berücksichtigt<br />
ab 1. 1. 2001 auch den<br />
Schadstoffausstoß. Die Gebührensätze<br />
betragen für Kraftfahrzeuge<br />
bzw. Fahrzeugkombinationen:<br />
max. 3 Achsen max. 4 Achsen<br />
Euro-0 Euro-I Euro-II Euro-0 Euro-I Euro-II<br />
1 Tag 8 € 8 € 8 € 8 € 8 € 8 €<br />
1 Woche 26 € 23 € 20 € 41 € 37 € 33 €<br />
1 Monat 96 € 85 € 75 € 155 € 140 € 125 €<br />
1 Jahr 960 € 850 € 750 € 1550 € 1400 € 1250 €<br />
Die Autobahnbenutzer müssen<br />
die für ihr Kraftfahrzeug geltende<br />
Emissionsklasse kennen.<br />
Dies ist erforderlich, weil alle<br />
Eintragungen auf der Gebührenbescheinigung<br />
– auch<br />
die Emissionsklasse – nach Angabe<br />
des Käufers erfolgen.<br />
Bei Straßenkontrollen ist die<br />
Zugehörigkeit des Kraftfahrzeugs<br />
zur Emissionsklasse<br />
durch Vorlage geeigneter Unterlagen<br />
_ zum Beispiel durch<br />
die Eintragung im Fahrzeugschein<br />
– nachzuweisen.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.bag.b<strong>und</strong>.de, Rubrik „Aktuell“.<br />
....<br />
Verfassungsbeschwerde<br />
gegen Ökosteuer<br />
Der B<strong>und</strong>esfinanzhof hat zu einer<br />
Verfassungsbeschwerde<br />
zweier Kühlhausunternehmen<br />
gegen die Ökosteuer Stellung<br />
bezogen. Die Auffassung der<br />
Beschwerdeführer wurde bestätigt.<br />
Die Ungleichbehandlung<br />
der Kühlhäuser gegenüber<br />
dem produzierenden Gewerbe<br />
durch das Stromsteuergesetz sei<br />
„durch keinen sachlichen<br />
Gr<strong>und</strong> gerechtfertigt“ <strong>und</strong><br />
führe zu einem Verdrängungswettbewerb<br />
der im internationalen<br />
Wettbewerb stehenden<br />
Dienstleister sowie zu einer
„zwangsläufigen <strong>und</strong> dienstleistungsfeindlichenReflexwirkung“.<br />
Baustellen: Mehr<br />
Sicherheitskontrollen<br />
....<br />
In Wahrnehmung der Verantwortung<br />
der Straßenverkehrsbehörden<br />
für korrekt abgesicherte<br />
Arbeitsstellen im<br />
Straßenraum werden ab 1. Januar<br />
2001 verstärkt Kontrollen<br />
durchgeführt <strong>und</strong> der Nachweis<br />
der Qualifizierung der Verantwortlichen<br />
abgefordert. Für<br />
die Qualifizierung hat der B<strong>und</strong>esminister<br />
für Verkehr, Bau<strong>und</strong><br />
Wohnungswesen das Merkblatt<br />
über Rahmenbedingungen<br />
für erforderliche Fachkenntnisse<br />
zur Verkehrssicherung<br />
von Arbeitsstellen an Straßen<br />
(MVAS 99) herausgegeben. Dieses<br />
Merkblatt (DIN-A 4, 24 Seiten,<br />
14,30 DM) kann beim Verkehrsblatt-Verlag,<br />
Hohe Straße<br />
39, 44139 Dortm<strong>und</strong>, Telefon<br />
(02 31) 12 80 47, bestellt werden.<br />
....<br />
Qualifizierungsoffensive<br />
Die IHK Frankfurt am Main hat<br />
in Zusammenarbeit mit den<br />
Kammern in Hessen, Mannheim<br />
<strong>und</strong> Oldenburg, den<br />
Fachverbänden des Taxi- <strong>und</strong><br />
Mietwagengewerbes im Rhein-<br />
Main-Gebiet <strong>und</strong> dem Deutschen<br />
Taxi- <strong>und</strong> Mietwagenverband<br />
eine vierteilige Seminarreihe<br />
unter dem Thema „Qualifizierungsoffensive<br />
für Taxi<strong>und</strong><br />
Mietwagenunternehmer“<br />
aufgelegt. Weitere Informationen:<br />
IHK Frankfurt, Telefon<br />
(069) 21 97 13 36, E-Mail:<br />
niere@frankfurt-main.ihk.de.<br />
ADR-Strukturreform<br />
....<br />
Die Vorschriften für den Transport<br />
gefährlicher Güter auf der<br />
Straße werden zum 1. Juli 2001<br />
geändert; die ADR-Strukturreform<br />
tritt zu diesem Zeitpunkt<br />
in Kraft. Das bisherige Randnummernsystem<br />
wird im neu<br />
strukturierten ADR durch eine<br />
neue Gliederung ersetzt. Neben<br />
dem Wegfall der Randnum-<br />
<strong>FaxAbruf</strong><br />
(02 51) 707-413<br />
In diesem Monat können<br />
Sie unter dieser Faxnummer<br />
die Struktur der ADR<br />
ab 1. 7. 2001 anfordern.<br />
mern wird es zukünftig keine<br />
Anlagen A <strong>und</strong> B mehr geben.<br />
Das „neue“ ADR besteht aus<br />
neun Teilen, die in Kapitel, Abschnitte,<br />
Unterabschnitte <strong>und</strong><br />
Absätze unterteilt sind. Das<br />
Herzstück bilden die Tabellen<br />
A (Stoffverzeichnis nach UN-<br />
Nummern) <strong>und</strong> Tabelle B (alphabetisches<br />
Stoffverzeichnis).<br />
Diese weitreichende Änderung<br />
hat auch Auswirkung auf die<br />
Gefahrgutfahrer- <strong>und</strong> Gefahrgutbeauftragtenschulung.Sowohl<br />
Schulung als auch Prüfung<br />
müssen den neuen Gegebenheiten<br />
angepasst werden.<br />
Veranstalter, die anerkannte<br />
Schulungen für Gefahrgutfahrer<br />
<strong>und</strong> Gefahrgutbeauftragte<br />
durchführen, müssen ab 1. Juli<br />
2001 ihre Schulungen auf das<br />
neue Recht ausrichten. Die von<br />
den Industrie- <strong>und</strong> <strong>Handelskammer</strong>n<br />
durchgeführten Prüfungen<br />
werden zum 1. Juli<br />
2001 auf das neue Recht umgestellt.<br />
Gefahrgutbeauftragte, die<br />
schon eine anerkannte Schulung<br />
besucht haben oder im<br />
ersten Halbjahr 2001 eine Schulung<br />
besuchen werden, sollten<br />
die Prüfung auch im ersten<br />
Halbjahr erfolgreich absolvieren,<br />
da ab 1. Juli 2001 nur noch<br />
nach neuem Recht geprüft<br />
wird.<br />
Liquiditätshilfe für<br />
Spediteure<br />
....<br />
Speditionsunternehmen mit<br />
vorübergehenden Liquiditätsengpässen<br />
können seit 1996 finanzielle<br />
Hilfe von der Kreditanstalt<br />
für Wiederaufbau (KfW)<br />
bekommen. Bei diesen Krediten<br />
handelt es sich um eine<br />
Variante zur Liquiditätshilfe<br />
aus dem KfW-Mittelstandspro-<br />
gramm. Das Programm umfasste<br />
1999 in Deutschland ein Volumen<br />
von über 260 Millionen<br />
Euro. Es handelt sich dabei um<br />
zinsgünstige Darlehen mit einer<br />
Laufzeit von sechs Jahren.<br />
Das erste Jahr ist tilgungsfrei.<br />
Der aktuelle Zinssatz beträgt<br />
effektiv 6,91 Prozent. Der<br />
Höchstbetrag für den Kredit<br />
liegt bei fünf Millionen Euro.<br />
Zu beantragen sind die Kredite<br />
über die Hausbanken. Weitere<br />
Informationen: KfW-Informationszentrum,<br />
Telefon (0 18 01)<br />
33 55 77.<br />
AUS<br />
STELLUNGEN<br />
Messekarten<br />
....<br />
Bei der IHK Münster sind Eintrittskarten<br />
für Fachbesucher<br />
im Vorverkauf für folgende<br />
Messen erhältlich:<br />
Heimtextil, Frankfurt<br />
10. bis 13. Januar<br />
Tageskarte 21,47 EUR/42 DM<br />
Dauerkarte 43,97 EUR/86 DM<br />
Intern. Möbelmesse, Köln<br />
15. bis 21. Januar<br />
Tageskarte 23,01 EUR/45 DM<br />
Zweitagek. 30,68 EUR/60 DM<br />
Dauerkarte 43,46 EUR/85 DM<br />
Tageskarte 10,23 EUR/20 DM<br />
Paperworld, Christmasworld,<br />
Beautyworld, Frankfurt<br />
27. bis 31. Januar<br />
Tageskarte 17,38 EUR/34 DM<br />
Dauerkarte 43,46 EUR/85 DM<br />
Jahreskarte 75,00 EUR/147 DM<br />
Auskünfte: Hauptgeschäftsstelle<br />
der IHK Münster, (02 51)<br />
707-100, Vestische Gruppe in<br />
Gelsenkirchen (02 09) 388-100,<br />
Geschäftsstelle Westmünsterland<br />
Bocholt (0 28 71) 99 03-0.<br />
VERKEHR<br />
AUSSTELLUNGEN<br />
wirtschaftsspiegel 1 · 2001 53
54 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />
AUSSENWIRTSCHAFT<br />
AUSSEN<br />
WIRTSCHAFT<br />
Erfahrene Lotsen mit<br />
modernen Instrumenten<br />
....<br />
Verkehrswege bis in jeden Winkel<br />
der Erde <strong>und</strong> die globale<br />
Vernetzung der elektronischen<br />
Kommunikationsmittel haben<br />
einen auf den ersten Blick<br />
grenzenlos offenen Weltmarkt<br />
geschaffen. Der Weg auf einen<br />
ausländischen Markt kann für<br />
ein Unternehmen jedoch einige<br />
Stolpersteine bereithalten.<br />
Bei der internationalen Markterschließung<br />
helfen die deutschenAuslandshandelskammern<br />
mit einem breiten Serviceangebot.<br />
Die B<strong>und</strong>esanstalt für Außenhandel<br />
(BfAi) übernimmt darüber<br />
hinaus die Kartierung der<br />
fremden Märkte, die Botschaften<br />
der B<strong>und</strong>esrepublik sind<br />
vor allem dort gefragt, wo der<br />
Staat noch wesentlichen Einfluss<br />
auf Zugang <strong>und</strong> Auftragsvergabe<br />
hat, <strong>und</strong> die Auslandshandelskammern<br />
(AHKn) haben<br />
sich standardisierte Instrumente<br />
zur Wirtschafts- <strong>und</strong><br />
Rechtsinformation von Unternehmen<br />
<strong>und</strong> zur Geschäftskontaktvermittlung<br />
geschaffen.<br />
Partner der AHKn sind vor<br />
allem die lokalen Industrie<strong>und</strong><br />
<strong>Handelskammer</strong>n (IHKn),<br />
die gegenüber diesen die Interessen<br />
der lokalen Unternehmen<br />
vertreten <strong>und</strong> gemeinsam<br />
mit den AHKn Vorschläge für<br />
jeweils angepasste Unterstützung<br />
entwickeln.<br />
Entstanden sind zunächst vier<br />
qualitätszertifizierte AHK-Leistungsangebote.<br />
Diese Kerndienstleistungen<br />
umfassen eine<br />
Marktstudie, eine Absatzberatung<br />
mit Geschäftskontaktvermittlung,<br />
die Terminorganisation<br />
beim Unternehmerbesuch<br />
im Land sowie Rechtsauskünfte.<br />
Diese Leistungsstandards werden<br />
in einem Folder k<strong>und</strong>enorientiert<br />
beschrieben. Die Broschüre<br />
ist bei der IHK Münster,<br />
Tanja Glass, Telefon (02 51)<br />
707 285, erhältlich. Mit einem<br />
beigefügten Fragebogen können<br />
Interessierte die Auslandshandelskammern<br />
über ihr Unternehmen<br />
<strong>und</strong> ihre Beratungswünsche<br />
informieren <strong>und</strong> von<br />
dort ein spezifiziertes Angebot<br />
anfordern.<br />
Erfahrungsaustausch, Information <strong>und</strong> Motivation – darum ging es<br />
bei einem Business Lunch mit dem Chefrepräsentanten der WGZ-Bank<br />
in Singapur, Jürgen Schaumann. Das Notwendige wurde hier mit dem<br />
Nützlichen verb<strong>und</strong>en: Insider-Tipps gab es zu der Frage, wie am besten<br />
der Vertrieb in der Region aufgebaut wird, wie man seinen Vertreter<br />
findet <strong>und</strong> welche kleinen <strong>und</strong> großen Schwierigkeiten zu überwinden<br />
sind, um erfolgreich im Markt zu sein. Südostasien, so Schaumann,<br />
hat – bis auf Indonesien – die Krise weitgehend überw<strong>und</strong>en, auch<br />
wenn manche Strukturprobleme noch vor Ort bestehen. Teilweise erreichten<br />
die Länder wieder zweistellige Wachstumsraten, so dass die Region<br />
wieder ein lohnendes Ziel auch für den deutschen Mittelstand sei.<br />
Medizintechnik-Börse<br />
....<br />
Im Asia-INTERPRISE-Programm<br />
veranstaltet die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg<br />
in Zusammenarbeit<br />
mit der IHK GmbH<br />
in Bonn auf der Messe China-<br />
Med in Peking vom 20. bis<br />
21. April 2001 eine Kooperationsbörse<br />
für asiatische <strong>und</strong><br />
europäische Unternehmer aus<br />
der Medizintechnik. Ziel dieser<br />
Veranstaltung ist es, ein Gesprächsforum<br />
zu schaffen <strong>und</strong><br />
Kooperationen zwischen potenziellen<br />
Geschäftspartnern aus<br />
den beiden Regionen anzustoßen.<br />
Es werden insgesamt r<strong>und</strong><br />
120 Teilnehmer erwartet. Weitere<br />
Informationen zur Veranstaltung<br />
<strong>und</strong> Registrierung unterhttp://ihk-gmbh.com/chinamed.<br />
....<br />
Green-Card-Kandidaten<br />
aus China<br />
Im Rahmen des von der B<strong>und</strong>esregierung<br />
ab August dieses<br />
Jahres initiierten Green-Card-<br />
Projektes für IT-Spezialisten<br />
konnten weltweit bereits r<strong>und</strong><br />
3000 internationale Bewerber<br />
dem deutschen Mittelstand vermittelt<br />
werden. Dabei kamen<br />
vor allem Experten aus dem europäischen<br />
Ausland zum Zuge.<br />
Neuerdings kommen dazu auch<br />
Vermittlungen aus derVR China<br />
dazu, unter anderem unter Mitwirkung<br />
des Delegiertenbüros<br />
der deutschen Wirtschaft in<br />
Peking. Geeignete IT-Kandidaten<br />
werden dort nach branchenüblichen<br />
Kriterien in einem<br />
Expertenpool gesammelt<br />
<strong>und</strong> auf die gewünschten Anforderungen<br />
der anfragenden<br />
Firmen aus Deutschland hin<br />
überprüft.<br />
Die Vermittlungsbörse ist im<br />
Internet unter www.ahk-china.<br />
org/greencard.htm zu finden.<br />
....<br />
Bestnoten für Informationen<br />
zur Außenwirtschaft<br />
Hervorragende Noten erhalten<br />
die „Außenwirtschaftsinforma-<br />
<strong>FaxAbruf</strong><br />
(02 51) 707-401<br />
Unter dieser Faxnummer<br />
erhalten Sie den<br />
Aufnahmebogen für<br />
die Unternehmensberaterdatenbank<br />
der IHK<br />
Münster.<br />
tionen“, die die IHKn Bielefeld,<br />
Düsseldorf, Köln <strong>und</strong> Münster<br />
monatlich per Fax <strong>und</strong> E-Mail<br />
an 6000 Unternehmen versenden.<br />
Das ergab eine aktuelle<br />
Umfrage unter den Lesern der<br />
gleichnamigen IHK-Publikation,<br />
mit der die IHKn das internationale<br />
Geschäft der Unternehmen<br />
unterstützen.<br />
72 Prozent der Unternehmen<br />
vergaben die Note „gut“, acht<br />
Prozent urteilten sogar „sehr<br />
gut“. Nur zwei Prozent der Unternehmen<br />
hielt den kostenlosen<br />
Informationsdienst für<br />
mäßig befriedigend, schlechtere<br />
Noten gab es gar nicht.<br />
Prof. Dr. Bodo Risch, der für<br />
Außenwirtschaft zuständige<br />
Geschäftsführer der IHK Münster:<br />
„Die Industrie- <strong>und</strong> <strong>Handelskammer</strong>n<br />
liefern scheinbar<br />
genau die Informationen, die<br />
von den Unternehmen im<br />
Zuge der Globalisierung nachgefragt<br />
werden.“<br />
Nach der repräsentativen Meinung<br />
der 350 antwortenden<br />
Firmen waren besonders nützlich:<br />
Zoll- <strong>und</strong> Außenwirtschaftsrecht,<br />
Ländernotizen,<br />
Veranstaltungshinweise sowie<br />
Internetadressen des Monats.<br />
Besonderer Vorteil der R<strong>und</strong>schreiben<br />
aus Sicht der Firmen:<br />
Die Informationen sind klar<br />
<strong>und</strong> übersichtlich gegliedert<br />
sowie kurz zusammengefasst.<br />
„Man muss es in einer Minute<br />
lesen können“, gab Risch die<br />
Anforderung eines Unternehmers<br />
wieder. Die „Außenwirtschaftsinformationen“<br />
können<br />
kostenlos abonniert werden bei<br />
der IHK Münster, Tel. (02 51)<br />
707-285; E-Mail: glass@muenster.ihk.de.
TELEKOMMU-<br />
NIKATION<br />
MULTIMEDIA<br />
Passwörter zu leicht<br />
zu erraten<br />
....<br />
Das erfolgreiche Eindringen in<br />
fremde Computersysteme beginnt<br />
für den Cracker am komfortabelsten,<br />
wenn er sein technisches<br />
Arsenal gar nicht erst<br />
einsetzen muss. Das ist dann<br />
der Fall, wenn er als zugelassener<br />
Anwender posieren kann,<br />
weil dessen Passwort zu leicht<br />
zu erraten ist. Laut einer Meldung<br />
vom ZDF.MSNBC ist dies<br />
noch immer viel zu häufig der<br />
Fall. Zitiert wird eine Studie,<br />
wonach der richtige Name des<br />
Anwenders noch immer die<br />
Rangliste der Kennwörter anführt,<br />
gefolgt von Namen aus<br />
seinem Umfeld (Partner, Kind,<br />
Haustier usw.). Sehr beliebt ist<br />
es demnach auch, als Passwort<br />
schlicht das englische „password“<br />
zu verwenden.<br />
....<br />
18,3 Millionen Deutsche<br />
nutzen das Internet<br />
18,3 Millionen Erwachsene in<br />
Deutschland nutzen inzwischen<br />
das Internet. Zu diesem<br />
Ergebnis kommen nach einem<br />
Bericht des Online-Newstickers<br />
„ZD-Net“ zwei von der<br />
ARD/ZDF-Medienkommission<br />
beauftragte Studien. Damit<br />
seien 28,6 Prozent der Bevölkerung<br />
ab 14 Jahren online, 63<br />
Prozent mehr als 1999, so „ZD-<br />
Net“. Stammklientel seien<br />
nach wie vor die formal Hochgebildeten<br />
<strong>und</strong> Jüngeren: 86<br />
Prozent der Akademiker <strong>und</strong><br />
47 Prozent der 14- bis 39-Jährigen<br />
nutzten das Internet.<br />
Nachrichtenflut macht<br />
Managern zu schaffen<br />
....<br />
Neun von zehn Internetnutzern<br />
klagen nach einer Umfrage<br />
der Mummert + Partner<br />
Unternehmensberatung über<br />
unerwünschte E-Mails. Besonders<br />
ärgern sich diejenigen, die<br />
das Netz sehr intensiv nutzen.<br />
Manager leiden laut Mummert<br />
+ Partner besonders häufig unter<br />
überflüssigen E-Mails – oder<br />
sie bekommen Anfragen, für<br />
die sie nicht zuständig sind.<br />
Nach Einschätzung der Unter-<br />
nehmensberatung bearbeiten<br />
Manager durchschnittlich 30<br />
bis 100 Nachrichten pro Tag.<br />
Mehr: www.mummert.de/<br />
deutsch/press/a_press_info/<br />
001109.html.<br />
....<br />
Mehr Geschwindigkeit –<br />
mehr E-Commerce<br />
Nach einer Meldung von akademie.de<br />
hängt eine Ausweitung<br />
des Internet-Handels vor<br />
allem auch mit der Übertragungsgeschwindigkeit<br />
im Netz<br />
zusammen. Der Informationsdienst<br />
zitiert eine amerikanische<br />
Untersuchung, wonach<br />
schnelle Breitbandanschlüsse<br />
einen neuen Boom mit sich<br />
bringen werden. Verbraucher,<br />
die über einen solchen Zugang<br />
zum Web verfügten, würden<br />
im Jahr 2005 r<strong>und</strong> 20mal mehr<br />
für Online-Shopping ausgeben<br />
als bislang.<br />
....<br />
Telejobservice im Internet<br />
Die „Internetbörse für Telearbeit“<br />
macht durch eine einfache<br />
<strong>und</strong> schnelle Vermittlung<br />
von Arbeitsplätzen <strong>und</strong><br />
Arbeitskapazitäten über das Internet<br />
den Weg frei für mehr<br />
Beschäftigung.<br />
TELEKOMMUNIKATION<br />
<strong>FaxAbruf</strong><br />
(02 51) 707-411<br />
Unter dieser Faxnummer<br />
erhalten Sie aktuelle Informationen<br />
zum Thema „electronic<br />
commerce“.<br />
Arbeitgeber <strong>und</strong> Arbeitnehmer,<br />
die eine Beschäftigung im Rahmen<br />
von Telearbeit anbieten<br />
bzw. suchen, können seit Mai<br />
1999 das kostenlose <strong>und</strong> attraktive<br />
Agebot des „Telejobservice“<br />
im Internet nutzen. Die<br />
Internetbörse www.telejobservice.de<br />
bietet über 1500 qualifizierte<br />
Arbeitskräfte an.<br />
Telefonzellen mit<br />
Online-Zugang<br />
....<br />
Nach Plänen der Deutschen Telekom<br />
(www.telekom.de) wird<br />
die gute alte Telefonzelle schon<br />
bald der Vergangenheit angehören.<br />
Abgelöst werden<br />
könnte sie durch eine modernere<br />
Variante, den sogenannten<br />
„Telekiosken“ <strong>und</strong> „Telesäulen“,<br />
an denen Nutzer auch<br />
surfen sowie E-Mails <strong>und</strong> SMS-<br />
Nachrichten verschicken könen.<br />
wirtschaftsspiegel 1 · 2001 55
UMWELT<br />
SCHUTZ<br />
Strompool als<br />
Adressensammlung<br />
....<br />
Die Versorger wollen die Strompreise<br />
wieder erhöhen – die Industrie-<br />
<strong>und</strong> <strong>Handelskammer</strong>n<br />
halten dagegen. In einer Informationsinitiative<br />
bietet die<br />
IHK vor allem kleinen <strong>und</strong><br />
mittleren Unternehmen eine<br />
Anstoßberatung, damit sie als<br />
Stromk<strong>und</strong>en günstigere Stromversorgungsverträge<br />
mit sinkenden<br />
Strompreisen <strong>und</strong> niedrigen<br />
Durchleitungsentgelten<br />
aushandeln oder Strom-Einkaufskonsortien<br />
aufbauen können.<br />
Für eine vertiefende Beratung<br />
hat die IHK-Organisation<br />
den „Strom-Berater/Händler-<br />
Pool“ geschaffen. Er ist eine<br />
Sammlung von Berater-/Händler-Adressen.<br />
Hier erhalten interessierte<br />
Stromk<strong>und</strong>en wichtige<br />
Hinweise <strong>und</strong> Tipps für<br />
den Stromeinkauf. Die Broschüre<br />
„Strompool“ liegt nun<br />
in der 6. komplett überarbeiteten<br />
<strong>und</strong> stark erweiterten Auflage<br />
vor.<br />
Die DIHT-Broschüre „Strompool“<br />
(A 4, 105 Seiten) ist zum<br />
Preis von 20 Euro (39,12 DM)<br />
zu beziehen bei der IHK Münster,<br />
Informations- <strong>und</strong> Service-<br />
Zentrum (ISZ), Telefon (02 51)<br />
707-100, Telefax (02 51) 707-<br />
368.<br />
56 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />
UMWELTSCHUTZ<br />
BÜCHER<br />
<strong>FaxAbruf</strong><br />
(02 51) 707-410<br />
Unter dieser Faxnummer<br />
können Sie die Angebote<br />
<strong>und</strong> Nachfragen der<br />
Recyclingbörse abrufen.<br />
....<br />
Ökologischer Nutzen mit<br />
ökonomischen Erfolg<br />
Für mehr als 300 Betriebe in<br />
Deutschland <strong>und</strong> Österreich<br />
geht die Rechnung bereits auf:<br />
Sie sparen Energie <strong>und</strong> Ressourcen<br />
ein, produzieren weniger<br />
Abfall <strong>und</strong> Emissionen, reduzieren<br />
so die laufenden Kosten<br />
<strong>und</strong> steigern ihre Wettbewerbsfähigkeit.<br />
Geschafft haben<br />
sie es mit Hilfe von Ökoprofit,<br />
einem Programm zum betrieblichen<br />
Umweltschutz, bei dem<br />
Kammern, Kommunen <strong>und</strong><br />
Unternehmen eng zusammenarbeiten.<br />
Die Erfolgsbilanzen<br />
haben die Verantwortlichen<br />
auch in Münster überzeugt.<br />
Der Startschuss für „Ökoprofit<br />
Münster – Umweltschutz mit<br />
Gewinn für Betriebe“ fällt. Mit<br />
dieser Aktion soll gerade der<br />
Dialog mit kleinen <strong>und</strong> mittleren<br />
Betrieben vorangetrieben<br />
werden. IHK Münster, Wirtschaftsförderung<br />
<strong>und</strong> Umweltamt<br />
der Stadt Münster sowie<br />
die Handwerkskammer bringen<br />
das auf ein Jahr angelegte Projekt<br />
auf den Weg. Entwickelt<br />
wurde Ökoprofit in Österreich<br />
von der Stadt Graz in Kooperation<br />
mit der Technischen Universität.<br />
BÜCHER<br />
Dr. Jobst-Hubertus Bauer,<br />
Dr. Ulrich Baeck, Dr. Doris-Maria<br />
Schuster: Scheinselbständigkeit,<br />
Kriterien <strong>und</strong> Auswege,<br />
Richard Boorberg Verlag, Stuttgart,<br />
2000, 312 Seiten, 68 DM,<br />
ISBN 3-415-02602-7<br />
....<br />
Seit gut zwei Jahren beschäftigt das<br />
Thema „Scheinselbstständigkeit“ die<br />
Öffentlichkeit. Heftig kritisiert wurde<br />
das Gesetz zu „Korrekturen in der Sozialversicherung<br />
<strong>und</strong> zur Sicherung<br />
der Arbeitnehmerrechte“ bereits, bevor<br />
es am 1. Januar 1999 in Kraft trat.<br />
Am 12. November 1999 folgte dann<br />
ein Korrekturgesetz, das unter anderem<br />
Verfahrenserleichterungen <strong>und</strong><br />
Amnestieregelungen enthält. Auch ist<br />
die Definition des „arbeitnehmerähnlichen<br />
Beschäftigten“ präzisiert worden,<br />
ferner wurde die Möglichkeit<br />
ausgedehnt, sich von der Versicherungspflicht<br />
befreien zu lassen. Die<br />
Autoren haben diese Neuregelungen<br />
zum Anlass genommen, um aus Praktikersicht<br />
alle wesentlichen arbeits-,<br />
sozialversicherungs-, steuer- <strong>und</strong> strafrechtlichen<br />
Fragen zu behandeln, die<br />
mit der Scheinselbstständigkeit zusammenhängen.<br />
Detailliert werden<br />
die einschlägigen sozialversicherungsrechtlichen<br />
Regelungen dargestellt.<br />
Dabei liegt das besondere Augenmerk<br />
auf Fristen, Verfahrensfragen, Meldepflichten<br />
<strong>und</strong> Auskunftsansprüche.<br />
Die Autoren geben dem Leser nicht<br />
nur rechtliche, sondern auch taktische<br />
Ratschläge für den Umgang mit<br />
Auftraggebern, Auftragnehmern <strong>und</strong><br />
Behörden. Dazu werden Alternativmodelle<br />
beleuchtet. Tipps zur richtigen<br />
Vertragsgestaltung, Beispiele, Muster<br />
<strong>und</strong> Checklis-ten r<strong>und</strong>en das<br />
Buch ab.<br />
Günther Matthes, Gefahrgut-<br />
Fibel Straße, 3. Auflage 2000,<br />
402 Seiten, 58,00 DM, ecomed<br />
verlagsgesellschaft AG &<br />
Co. KG, 86887 Landsberg, Fax<br />
0 81 91 / 1 25 - 4 92,<br />
ISBN 3-609-66383-9<br />
....<br />
Die „Gefahrgut-Fibel Straße“ – erschienen<br />
im ecomed verlag – soll dem<br />
Anwender der Gefahrgutvorschriften<br />
als Leitfaden durch die Vielzahl von<br />
Vorschriften, Ausnahmen <strong>und</strong> Richtlinien<br />
sowie als Nachschlagewerk dienen.<br />
Neben den eigentlichen Gefahrgutvorschriften<br />
stellt der Autor andere<br />
relevante Regelungen vor, die der<br />
Gefahrgutbeauftragte bei seiner Tätigkeit<br />
berücksichtigen muss. Hinweise<br />
zur praktischen Ausübung wie Kontrolle,<br />
Überwachung, Schulung sowie<br />
Beispiele aus Schulungsalltag <strong>und</strong> betrieblicher<br />
Praxis geben hilfreiche<br />
Tipps.<br />
Dr. Karl-Heinz Ohrbach, Wörterbuch<br />
des Arbeitsschutzes,<br />
Deutsch-Englisch/Englisch-<br />
Deutsch, Hardcover, 688 Seiten,<br />
98,00 DM, ecomed verlagsgesellschaft<br />
AG & Co. KG,<br />
86887 Landsberg, Fax 0 81 91/<br />
1 25 - 4 92,<br />
ISBN 3-609-68790-8<br />
....<br />
In dem neuen „Wörterbuch des Arbeitsschutzes“<br />
sind mehr als 28 000<br />
Einzelbegriffe sowie häufig benutzte<br />
Phrasen aus dem Bereich des Arbeitsschutzes<br />
zweisprachig wiedergegeben.<br />
Es enthält Angaben zur Einschätzung<br />
von Risiken aus dem Bereich der Herstellung,<br />
Verwendung, Weiterverarbeitung<br />
<strong>und</strong> dem Umgang mit Stof-<br />
fen, R- <strong>und</strong> S-Sätze, Einträge im Hinblick<br />
auf Unfallgefahren, Unfallsicherheit<br />
<strong>und</strong> Betriebssicherheit. Auch wesentliche<br />
Angaben zur Arbeitsplatzanalytik<br />
<strong>und</strong> zur Probenahme sind zu<br />
finden.<br />
Günther Matthes, Mitarbeiterschulung<br />
Gefahrgut, Broschüre,<br />
162 Seiten, Format<br />
DIN A 4, 58,00 DM, ecomed<br />
verlagsgesellschaft AG &<br />
Co. KG, 86887 Landsberg, Fax<br />
0 81 91 / 1 25 - 4 92,<br />
ISBN 3-609-68820-3<br />
....<br />
Die Einhaltung der Vorschriften bei<br />
der Beförderung gefährlicher Güter ist<br />
vor allem davon abhängig, wie sie<br />
verstanden <strong>und</strong> ob sie von den einzelnen<br />
Mitarbeitern richtig angewendet<br />
werden. Die vorliegende Neuerscheinung<br />
„Mitarbeiterschulung Gefahrgut“<br />
aus der ecomed verlagsgesellschaft<br />
unterstützt Mitarbeiter eines<br />
Unternehmens, die – wie auch immer<br />
– mit der Beförderung gefährlicher<br />
Güter beschäftigt sind, beim Verständnis<br />
<strong>und</strong> bei der richtigen Anwendung<br />
der gegebenen Vorschriften.<br />
Hagen Prühs, GmbH-Geschäftsführer,<br />
2. Auflage, Verlag für<br />
Steuern, Recht <strong>und</strong> Wirtschaft,<br />
Bonn 2000, 203 Seiten, ISBN<br />
3-923763-66-2, 49,80 DM.<br />
....<br />
Durchblick im Gesetzesdschungel: das<br />
brauchen GmbH-Geschäftsführer, deren<br />
Rechte <strong>und</strong> Pflichten in zahlreichen<br />
verschiedenen Gesetzen verankert<br />
sind. GmbH-Gesetz, Handelsgesetzbuch<br />
<strong>und</strong> Bürgerliches Gesetzbuch<br />
sind nur drei der unterschiedlichen<br />
Quellen, aus denen die Informationen<br />
zusammengesucht werden<br />
müssen. Übersichtlich zusammengefasst<br />
präsentiert nun Hagen Prühs die<br />
100 wichtigsten Rechte <strong>und</strong> Pflichten<br />
eines GmbH-Geschäftsführers. Von A<br />
wie Abberufung bis Z wie zustimmungsbedürftige<br />
Geschäfte fasst der<br />
Autor alles Wissenswerte zum Thema<br />
in 100 Beiträgen zusammen. Einfach<br />
zum Nachschlagen <strong>und</strong> in verständlicher<br />
Sprache formuliert, informiert<br />
das Stichwortverzeichnis den GmbH-<br />
Praktiker schnell <strong>und</strong> umfassend.<br />
Dem Verzeichnis voran steht eine<br />
Darstellung der Position des GmbH-<br />
Geschäftsführers im Spannungsfeld<br />
zwischen Gesellschaft, Gesellschaftern<br />
<strong>und</strong> Gesellschaftsgläubigern.<br />
Nicht nur als Informationsquelle,<br />
auch als Verhaltensleitfaden will sich<br />
das Nachschlagewerk verstanden wissen.<br />
Denn der sichere, rechtlich einwandfreie<br />
Umgang mit Geschäftsgläubigern,<br />
Gesellschaftern, Geschäftsführerkollegen,<br />
den Arbeitnehmern der<br />
Gesellschaft sowie öffentlichen Institutionen<br />
wird durch die Kenntnis der<br />
wichtigsten Gesetze <strong>und</strong> Bestimmungen<br />
erleichtert.
BETEILIGUNGS<br />
BÖRSE<br />
Bei Interesse an einer Kontaktaufnahme<br />
bitten wir um entsprechende<br />
Zuschrift unter Angabe der jeweiligen<br />
Chiffre-Nr. an: Industrie- <strong>und</strong> <strong>Handelskammer</strong><br />
zu Münster, Christel Elfering,<br />
Postfach 40 24, 48022 Münster, Tel.:<br />
(02 51) 707-337, Fax: (02 51) 707-324,<br />
E-Mail: elfering@muenster.ihk.de<br />
Angebote<br />
....<br />
Wir sind ein junges Internet-Magazin<br />
(ca. 20-seitig, Umfeld Münster) aus<br />
den Bereichen Kultur, Veranstaltungen,<br />
Musik etc. mit funktionstüchtigem<br />
Online-Redaktionssystem (Passwort-Zugang)<br />
<strong>und</strong> komplettem Konzept<br />
(Preislisten für Bannerwerbung,<br />
Werbeprospekte etc.) <strong>und</strong> suchen: beteiligten<br />
Finanzierer zur Vermarktung,<br />
ggf. einen Käufer, auf dessen Wunsch<br />
ein Umbau der Inhalte durchgeführt<br />
werden kann (andere Stadt etc.).<br />
MS 00017 B<br />
Bildhauer/Hersteller individueller<br />
Urnen <strong>und</strong> Bestattungs-Dekorationen<br />
sucht stille Teilhaber. MS 00019 B<br />
Junges Unternehmen aus dem Bereich<br />
Veranstaltungsservice sucht Risiko-<br />
Kapitalgeber in stiller Beteiligung.<br />
MS 00033 B<br />
Handelsagentur (8 Handelsvertreter)<br />
für medizinisch-technische Produkte<br />
(Objekteinrichtungen, Schutzsysteme,<br />
Messgeräte, Pflegeartikel), tätig in<br />
NRW seit 1998, sucht stille Teilhaber<br />
zur Verbesserung der Eigenkapitalsituation.<br />
MS 00034 B<br />
Bereits gut etablierter junger naturheilk<strong>und</strong>lich-medizinischerFachverlag<br />
(mit Vertriebsgesellschaft) sucht<br />
aktiven oder passiven Kapitalgeber für<br />
Produktion <strong>und</strong> Vertrieb eines pflanzlichen<br />
„Viagras“ sowie eines Präparates<br />
gegen androgenetischen Haarausfall.<br />
MS 00038 B<br />
<strong>FaxAbruf</strong><br />
(02 51) 707-410<br />
Unter dieser Faxnummer<br />
können Sie die Angebote<br />
<strong>und</strong> Nachfragen der<br />
Recyclingbörse abrufen.<br />
Suche seriöse deutsche Geschäftspartner<br />
mit 50-prozentiger Beteiligung für<br />
die Gründung einer Schokoladenfabrik<br />
in der Türkei. Gr<strong>und</strong>stück <strong>und</strong><br />
Haselnussfelder sind vorhanden.<br />
MS 00045 B<br />
Etabliertes Unternehmen aus dem Bereich<br />
Leasing sucht für einen stetig<br />
wachsenden Markt zwecks Ausbau der<br />
Vertriebsstruktur Kapital; Partner, die<br />
aktiv mitarbeiten oder sich still beteiligen.<br />
Eine 100-prozentige Verlustzuweisung<br />
in Höhe der Einlage ist möglich.<br />
MS 00039 B<br />
Kleine GmbH in Münster sucht Junior-Beteiligungspartner<br />
für fertige<br />
Software zur Grob-/Fein- <strong>und</strong> Eckterminplanung<br />
mit Ressourcen-Planung<br />
u. Kapazitäts-Rechnung (nach 3-jähr.<br />
Entwicklung: CeBIT-Neuheit 1999).<br />
Der Software-Umfang kann nach Kontakt-Aufnahme<br />
im Internet eingesehen<br />
werden. MS 00048 B<br />
Für die Errichtung einer Erlebnisspielhalle<br />
für Kinder im Kreis Steinfurt wird<br />
ein stiller Teilhaber gesucht.<br />
MS 00065 B<br />
Existenzgründer(Maschinenbaumeister,<br />
TBW) sucht Fremdkapital als stille<br />
Beteiligung für den Aufbau eines neuen<br />
Unternehmens im Bereich der Laserbearbeitung<br />
mit hohem Wachstum.<br />
MS 00070 B<br />
Abfüllbetrieb Sand, Kies, Katzenstreu,<br />
1. Investitionsstufe in neu errichteter<br />
Halle, ca. 600 qm, abgeschlossen,<br />
gute Marktchancen bei lebhafter<br />
Nachfrage, gibt 52,5 % seines<br />
GmbH-Kapitals v. 150 000 DM an Interessenten<br />
ab. Gut geeignet für vertriebsorientierte<br />
Kaufleute. Preis: Verhandlungssache.<br />
MS 00091 B<br />
Gesucht werden Teilhaber <strong>und</strong>/oder<br />
Investoren! Wir betreuen Künstler/<br />
-innen vornehmlich aus den Bereichen<br />
Gesang, Tanz <strong>und</strong> Schauspiel<br />
<strong>und</strong> produzieren kommerzielle Musiktitel<br />
(Singles, Alben, Filmmusik)<br />
mit dem Ziel der Veröffentlichung bei<br />
Plattenfirmen der Industrie. Bei der<br />
Suche nach Talenten sollen besonders<br />
Künstler/-innen aus der Region Münster<br />
Berücksichtigung finden.<br />
MS 00092 B<br />
Junges Unternehmen aus dem Münsterland<br />
im Bereich EDV, gut eingeführt,<br />
mit festem K<strong>und</strong>enstamm,<br />
sucht Investor zur Verbesserung der<br />
Eigenkapitallage. Übernahme <strong>und</strong> Kooperation<br />
möglich. MS 00098 B<br />
Stark expandierendes, junges Unternehmen<br />
mit Umsatzzuwächsen von<br />
100 Prozent <strong>und</strong> entsprechender Ertragsentwicklung<br />
sucht Beteiligungskapital<br />
zur weiteren Expansion. Unsere<br />
Leistungen umfassen den Vertrieb<br />
<strong>und</strong> Hestellung von Druckerzeugnissen<br />
aller Art <strong>und</strong> zugehörigen<br />
Dienstleistungen, wie z. B. Mailingversand.<br />
Wir vertreiben unsere Produkte<br />
<strong>und</strong> Dienstleistungen b<strong>und</strong>esweit.<br />
MS 00106<br />
Etabliertes Unternehmen mit festem<br />
K<strong>und</strong>enstamm aus dem Münsterland<br />
im Bereich Dienstleistung (Wasserspender)<br />
sucht für stetig wachsenden<br />
Markt zwecks Ausbau der Vertriebs-<br />
BETEILIGUNGSBÖRSE<br />
wirtschaftsspiegel 1 · 2001 57
struktur einen Investor (stille oder aktive<br />
Beteiligung). Absicherung durch<br />
Einlagenerhöhung in der KG.<br />
MS 00118 B<br />
Junges aufstrebendes Unternehmen im<br />
EDV-Handelsbereich mit großem<br />
K<strong>und</strong>en- <strong>und</strong> Interessentenstamm<br />
sucht zur Erweiterung der Unternehmensbereiche<br />
Kapitalbeteiligung.<br />
Übernahme oder Zusammenarbeit<br />
möglich. MS 00121 B<br />
Anzeigenannahmeschluss für die<br />
Januarausgabe ist der 10. Januar<br />
2001.<br />
Bei Interesse an einer Kontaktaufnahme<br />
bitten wir um entsprechende<br />
Zuschrift unter Angabe der jeweiligen<br />
Chiffre-Nr. an: Industrie- <strong>und</strong> <strong>Handelskammer</strong><br />
zu Münster, Christel Elfering,<br />
Postfach 40 24, 48022 Münster, Tel.:<br />
(02 51) 707-337, Fax: (02 51) 707-324,<br />
E-Mail: elfering@muenster.ihk.de.<br />
Die b<strong>und</strong>esweite Existenzgründungsbörse<br />
ist online über Internet abrufbar.<br />
Die Internet-Adresse lautet: www.<br />
change-online.de.<br />
Angebote<br />
....<br />
Seit der letzten Ausgabe sind Angebote<br />
aus folgenden Branchen hinzugekommen.<br />
Die vollständigen Anzeigentexte<br />
können Sie jederzeit unter der<br />
Faxnummer (02 51) 707-408 abrufen.<br />
– EH (Kindermode <strong>und</strong> Spielwaren)<br />
in Münster-City sucht Nachfolger.<br />
– Friseurgeschäft in Münster zu verkaufen.<br />
– Bier-Café in Münster, Innenstadtlage,<br />
zu übergeben.<br />
– Zertifizierte Autoverwertung, Kreis<br />
Recklinghausen, zu verpachten.<br />
– Fachgeschäft für Spielwaren im<br />
nördl. Ruhrgebiet (Fußgängerzone)<br />
zu verkaufen.<br />
– Kleine, kreative Werbeagentur im<br />
Kreis Warendorf sucht akt. Teilhaber<br />
für den Bereich K<strong>und</strong>enberatung/-neuakquisition.<br />
– Gardinenfachgeschäft, alteingesessen,<br />
nördl. Ruhrgebiet, City<br />
(Fußgängerzone), abzugeben.<br />
– Tischlerei im Kreis Warendorf<br />
abzugeben.<br />
– Telekommunikationsgeschäft in<br />
Münster zu verkaufen.<br />
– DOB-Fachgeschäft mit eigener<br />
Änderungsschneiderei im nördl.<br />
Ruhrgebiet sucht Nachfolger.<br />
58 wirtschaftsspiegel 1 · 2001<br />
EXISTENZGRÜNDUNGSBÖRSE<br />
KOOPERATION<br />
EXISTENZ<br />
GRÜNDUNGS<br />
BÖRSE<br />
– IT-Unternehmen sucht finanzstarken,<br />
aktiven Teilhaber zur<br />
weiteren Expansion.<br />
– Einzel- <strong>und</strong> Großhandel mit Eiern<br />
<strong>und</strong> Frischgeflügel im Raum<br />
Gelsenkirchen <strong>und</strong> Essen aus<br />
Altersgründen abzugeben.<br />
– Floristik-Boutique in Ia-Lage MS-<br />
Stadtteil abzugeben.<br />
Nachfragen<br />
....<br />
Kaufmann, 31 J., sucht Lotto/Toto-/<br />
Zeitschriften-/Tabakwarengeschäft o. ä.<br />
ab 2002 oder später zur Übernahme<br />
zwecks Vollexistenz. Diskretion wird<br />
zugesichert. MS-EX N 00294-12<br />
Steinmetzmeister/Steintechniker<br />
sucht aktive Beteiligung/Übernahme<br />
an einem Natursteinbetrieb im Rahmen<br />
einer Existenzgründung im Raum<br />
Münsterland/Ruhrgebiet. Kein reiner<br />
Grabmalbetrieb, Schwerpunkt Bau/Innenausbau.<br />
MS-EX N 00297-12<br />
Elektro-/Elektronikunternehmen,<br />
Aktiengesellschaft, Standort NW, sucht<br />
Beteiligung (ggf. Übernahme) an kleinerem<br />
innovativen Elektronikfertigungsunternehmen<br />
mit den Produktlinien<br />
Sensoren für Weg, Druck, Temperatur,<br />
Niveau. MS-EX N 00298-12<br />
Dipl.-Betriebswirt, 40 J., erfahrener<br />
Praktiker mit technischem Verständnis,<br />
sucht mittelständisches Unternehmen<br />
zwecks Beteiligung/Nachfolgeregelung<br />
oder langfristige Übernahme<br />
im Raum Münsterland.<br />
MS-EX N 00307-12<br />
Werbeallro<strong>und</strong>erin, 36 Jahre (Marketing,<br />
Werbung, PR) sucht aktive Beteiligung<br />
an Werbeagentur, Unternehmen<br />
oder Verlag.<br />
MS-EX N 00315-12<br />
Dipl.-Kfm. sucht Maschinenbaubetrieb<br />
(allg. Maschinenbau/Sonderfertigung/Förderanlagen/Ersatzteilversorgung/Wartung)<br />
mit 10–80 Beschäftigten<br />
im IHK-Bezirk Münster oder Arnsberg.<br />
Langjährige internationale Vertriebserfahrung<br />
in leitender Position<br />
im After-Sales-Service-Bereich vorhanden.<br />
MS-EX N 01004-01<br />
Kaufmann, 32 Jahre, sucht Gründungs-/Kooperationspartner<br />
für Unternehmen<br />
aus Handwerk, Industrie<br />
oder Dienstleistung, evtl. auch akt. Beteiligung.<br />
Ich verfüge über perfekte<br />
kaufmännische, EDV-/Internet-Kenntnisse<br />
<strong>und</strong> kann im Bereich der Neuk<strong>und</strong>enakquisition<br />
sehr gute Ergebnisse<br />
vorweisen. Ich verfüge über<br />
Branchenkenntnisse aus der Stahlverarbeitung,<br />
bin jedoch nicht branchengeb<strong>und</strong>en.<br />
Wünschenswert wäre eine<br />
Kooperation oder Gründung mit Interessenten<br />
aus allen Bereichen.<br />
MS-EX N 01005-01<br />
Betriebswirt (IHK), EDV- u. Organisations-Experte,<br />
sucht aktive Beteiligung<br />
als Partner an klein- bis mittelständischemHandels-/Dienstleistungs-/Produktionsunternehmen<br />
oder Handwerksbetrieb<br />
zwecks langfristiger<br />
Übernahme im Raum Münsterland.<br />
Bin Fachkaufmann für Organisation,<br />
Personalfachkaufmann <strong>und</strong> Ausbilder<br />
sowie techn. Kaufmann mit mehrjähriger<br />
Führungserfahrung.<br />
MS-EX N 01012-01<br />
Geschäftsführer einer Niederlassung<br />
für Kunststoffrohstoffe sucht zwecks<br />
Übernahme/akt. Beteiligung Unternehmen<br />
im Raum Ruhrgebiet. Erfahrungen<br />
in Vertrieb, Marketing, Kalkulation,<br />
Controlling, Personalführung,<br />
Vertriebsleitung, Spritzguss <strong>und</strong> Halbzeuge;<br />
gute K<strong>und</strong>enkontakte sind vorhanden.<br />
MS-EX N-01014-01<br />
Suche zwecks Übernahme/akt. Beteiligung<br />
Produktionsunternehmen der<br />
Branchen Lebensmittel/Fleisch <strong>und</strong><br />
Wurst, Farben/Lacke, Chemie, Metalle.<br />
Erfahrungen im kfm. Bereich,<br />
Controlling, Sanierung, Strategie,<br />
EDV sind vorhanden.<br />
MS-EX N 01017-01<br />
Kunststoff-Formgeber (Meister,<br />
Kunststoff-Kautschuk), 12 J. Berufserfahrung<br />
in Spritzguss, Extrusion, 37 J.,<br />
sucht im Münsterland/Osnabrück<br />
zwecks Übernahme/akt. Beteiligung<br />
kleines Unternehmen (5–10 Beschäftigte)<br />
der Kunststoffverarbeitung (Kautschuk).<br />
MS-EX N 99063-03<br />
Anzeigenannahmeschluss für die<br />
Februarausgabe ist der 10. Januar<br />
2001.<br />
KO<br />
OPERATION<br />
Bei Interesse an einer Kontaktaufnahme<br />
bitten wir um entsprechende<br />
Zuschrift unter Angabe der jeweiligen<br />
Chiffre-Nr. an: Industrie- <strong>und</strong> <strong>Handelskammer</strong><br />
zu Münster, Christel Elfering,<br />
Postfach 40 24, 48022 Münster, Tel.:<br />
(02 51) 707-337, Fax: (02 51) 707-324,<br />
E-Mail: elfering@muenster.ihk.de.<br />
Die b<strong>und</strong>esweite Kooperationsbörse ist<br />
online im Internet abrufbar. Die Internet-Adresse<br />
lautet: http://www.kooperationsboerse.ihk.de<br />
Die Kapazitätenbörse ist Teil der Kooperationsbörse.<br />
Anzeigen für die<br />
Kapazitätenbörse werden nur für das<br />
produzierende Gewerbe veröffentlicht!<br />
Dienstleistung<br />
....<br />
Wir sind ein erfolgreicher Service-<br />
Fachbetrieb im Bereich Verkauf/Reparatur<br />
<strong>und</strong> Wartung von Maschinen<br />
der Druckvorstufe <strong>und</strong> von Industriemaschinen.<br />
Wir suchen zum Ausbau<br />
unseres Betriebes (Vertrieb <strong>und</strong><br />
Service) Übernahme von elektronischen/mechanischen<br />
Systemen aller<br />
Art; b<strong>und</strong>esweit. MS 00113 D<br />
Innovatives Unternehmen bietet Kooperation<br />
im Bereich Elektronikentwicklung<br />
(Hard- <strong>und</strong> Software) sowie<br />
Automatisierungstechnik. Schwerpunkte:<br />
Elektroschaltpläne, Herstellung<br />
<strong>und</strong> Vertrieb von Leiterplatten,<br />
elektronische Baugruppen, Baugruppenmontage,<br />
Gerätefertigung <strong>und</strong><br />
Kleinserienfertigung. MS 00114 D<br />
Dienstleistungs- <strong>und</strong> Beratungsunternehmen<br />
der Computerbranche<br />
sucht Kooperationspartner, für die wir<br />
(Teil-)Projekte im Bereich der Anwendungsentwicklung<br />
(Datenbanken, allgemeine<br />
Anwendungen, Webapplikationen<br />
etc.) übernehmen können.<br />
MS 00115 D<br />
Unternehmen der Computerbranche<br />
sucht Kooperationspartner in den Bereichen<br />
Vertrieb/Marketing, die unsereeigeneSoftware,Warenwirtschafts-<br />
Systeme für die Kfz- bzw. Landmaschinenbranche<br />
<strong>und</strong> unsere Dienstleistungen<br />
b<strong>und</strong>esweit vertreiben.<br />
MS 00116 D<br />
Architekturbüro aus NRW sucht Statiker/-in,<br />
der/die sich selbständig machen<br />
möchte. Gefordert werden selbständiges<br />
Arbeiten, CAD-Kenntnisse;<br />
geboten werden Zusammenarbeit in<br />
einer GmbH, laufende Aufträge, Büroorganisation.<br />
MS 00117 D<br />
Sprachschule in Innenstadtlage<br />
Münster (Mauritzstraße) bietet Bürogemeinschaft<br />
in vorhandenen 120 m 2<br />
zum nächstmöglichen Termin an.<br />
MS 01007 D<br />
Gesucht wird ein Unternehmen mit<br />
Kompetenz <strong>und</strong> Kapazität auf den<br />
Gebieten Hardware-Entwicklung<br />
elektronischer Schnittstellen zur Übertragung<br />
digitalisierter Messdaten auf/<br />
von Energieleitungen (MODEMs) sowie<br />
deren Software-Einbindung. Feldbus-Erfahrungen<br />
wären hilfreich. Geboten<br />
wird Mitarbeit in einem Entwicklungsprojekt<br />
von nachrüstbaren<br />
Ausfall-Früherkennungssystemen für<br />
die Großchemie. Die Gestaltung einer<br />
aktiven Beteiligung zur späteren weltweiten,<br />
sehr aussichtsreichen Vermarktung<br />
kann verhandelt werden.<br />
MS 01009 D<br />
Fullservice-Internetagentur sucht<br />
Kooperationspartner für den Printbereich<br />
im Raum MS/OS. MS 00109 D<br />
Handel<br />
....<br />
Kleines Textilgeschäft (Spezialgrößen)<br />
möchte Angebot erweitern/<br />
verändern <strong>und</strong> sucht Geschäftspartnerin<br />
mit ähnlichem oder ergänzendem<br />
Waren- <strong>und</strong> Leistungsangebot. Sie<br />
kann sowohl aus dem Handel als auch<br />
aus dem Handwerk kommen.<br />
MS 01001 H<br />
Junges Handelsunternehmen aus dem<br />
Bereich Medizintechnik/medizinisches<br />
Einwegmaterial sucht selbstständige<br />
Handelsvertreter im Raum<br />
Münster <strong>und</strong> Ruhrgebiet. MS 01004 H
<strong>FaxAbruf</strong><br />
(02 51) 707-415<br />
Aktuelle Konditionen der<br />
wichtigsten öffentlichen<br />
Finanzierungshilfen für<br />
Existenzgründer <strong>und</strong><br />
Finanzierungsbeispiele<br />
erhalten Sie unter dieser<br />
<strong>FaxAbruf</strong>-Nummer.<br />
Global stark expandierendes Networkteam<br />
sucht erfolgsorientierte<br />
freischaffende Handelsvertreter im Bereich<br />
Telekommunikation <strong>und</strong> Energieversorgung<br />
(Franchisesystem). Unsere<br />
Produkte werden europaweit sowie<br />
in Kanada <strong>und</strong> Amerika vertrieben.<br />
MS 010005 H<br />
Spezialhandelshaus für Anlasser<br />
<strong>und</strong> Lichtmaschinen im Bereich<br />
Pkw-/Lkw-Baumaschinen mit Sitz<br />
im Ruhrgebiet sucht Kooperationspartner<br />
in verschiedenen B<strong>und</strong>esländern(Kfz-Teilehandel/Handelsvertretung).<br />
MS 01006 H<br />
Lokaler Massivhausvertrieb bietet Kooperation<br />
für ein Internetportal. Neutraler<br />
Name (URL). Know-how vorhanden.<br />
HH-03122000-D<br />
Produktion<br />
....<br />
Unternehmen der Kunststoffformgebung<br />
sucht geeignetes Unternehmen<br />
zur Weiterentwicklung <strong>und</strong> Vervielfältigung<br />
von aus Hartkunststoff in<br />
Gieß- oder Spritztechnik hergestellten<br />
Gebrauchsgegenständen. Es wäre von<br />
Vorteil, wenn Ihr Unternehmen auch<br />
in der Lage wäre, Metallteile einzufügen.<br />
MS 01002 P<br />
Für die Herstellung <strong>und</strong> den Vertrieb<br />
einer gebrauchsmustergeschützten,<br />
verschleißfreien Schaltkettenführung<br />
für die Nabenschaltung am<br />
Fahrrad werden Kooperationspartner<br />
gesucht. MS 01011 P<br />
Für die Herstellung <strong>und</strong> den Vertrieb<br />
eines gebrauchsmustergeschützten<br />
Leichtlauf-Wälzlagers für den Einsatz<br />
als Tretlager im Fahrradbau werden<br />
Kooperationspartner gesucht.<br />
MS 01012 P<br />
Metallverarbeitendes Unternehmen<br />
hat freie Kapazitäten in der Stanztechnik<br />
vom Coil für Klein- <strong>und</strong> Großserienfertigung.<br />
P 443<br />
Wir entwickeln <strong>und</strong> produzieren innovative<br />
Produkte zur Energieeinsparung.<br />
Die Produktpalette befindet<br />
sich im Aufbau <strong>und</strong> besteht z. Z. aus einem<br />
neuen (geschützten) Energiespargerät<br />
für Lampen <strong>und</strong> hat hohe Marktchancen.<br />
Das Gerät wurde bereits im<br />
Fernsehen, R<strong>und</strong>funk <strong>und</strong> in verschiedenen<br />
Presseartikeln vorgestellt. Wei-<br />
tere Module befinden sich in der Planung<br />
bzw. in der Entwicklung. Daher<br />
suchen wir Partner für den internationalen/nationalen<br />
Vertrieb. Bestehende<br />
Kontakte zu Bau- <strong>und</strong> Heimwerkermärkten<br />
<strong>und</strong>/oder Versandhandel etc.<br />
wären von Vorteil. Interessenten bitten<br />
wir bei ihrer Bewerbung um Angaben<br />
zu relevanten Erfahrungen <strong>und</strong><br />
Kontakten. MS 00112 P<br />
Konstrukteure/Konstruktionsbürosmit<br />
Mechatronik-, konventioneller Maschinenbau-Erfahrung,<br />
vorzugsweise<br />
aus der Textilmaschinenbranche gesucht.<br />
Angeboten wird eine langfristige<br />
Zusammenarbeit In Entwicklung,<br />
Konstruktion, Prototyping <strong>und</strong> Serienfertigung,<br />
realisierbare Projekte mit<br />
Know-how <strong>und</strong> weltweiten Vertriebsmöglichkeiten<br />
vorhanden.<br />
KR 6300 P<br />
Gießerei <strong>und</strong> Schlosserei, spezialisiert<br />
in Aluminiumverarbeitung, hat<br />
noch freie Kapazitäten im Schweißereibetrieb.<br />
MS 01012 P<br />
Anzeigenannahmeschluss für die<br />
Februarausgabe ist der 10. Januar<br />
2001.<br />
BEBAUUNGS-<br />
PLÄNE<br />
Gemäß § 2 (6) BBauG bzw. § 3 (2)<br />
BauGB liegen die nachstehend aufgeführten<br />
Bebauungspläne öffentlich<br />
aus. Während der angegebenen Zeit<br />
können bei der zuständigen Gemeinde<br />
Anregungen <strong>und</strong> Bedenken schriftlich<br />
oder mündlich zur Niederschrift vorgebracht<br />
werden.<br />
....<br />
Stadt Greven<br />
Vorhabenbezogener Bebauungsplan<br />
Nr. 83.3 – Telgenkamp – Dorfstraße –<br />
Bebauungsplan Nr. 16.2 – Kleingartenanlage<br />
Maestrup –<br />
Bebauungsplan Nr. 16.1 / 3. Änderung<br />
(Teilaufhebung) – Erholungsbereich<br />
Maestrup –<br />
13. 12. 2000 – 15. 1. 2001<br />
Rathaus der Stadt Greven, Planungsamt,<br />
Zimmer 318, Rathausstraße 6,<br />
48268 Greven<br />
Die IHK empfiehlt, auch die „Öffentlichen<br />
Bekanntmachungen“ in der Tagespresse<br />
zu verfolgen.<br />
KOOPERATION ● BEBAUUNGSPLÄNE<br />
wirtschaftsspiegel 1 · 2001 59