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FaxAbruf - und Handelskammer Nord Westfalen

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Näher<br />

an die<br />

Praxis<br />

....<br />

Die Praxis am Ausbildungsplatz<br />

sollen Berufsschullehrer<br />

im Referendariat besser kennen<br />

lernen. Das ist das Ziel<br />

einer engeren Zusammenarbeit<br />

von Studienseminar<br />

Münster I <strong>und</strong> Berufskollegs<br />

mit Industrie, Handel <strong>und</strong><br />

Handwerk.<br />

Am ersten Workshop unter der<br />

Federführung der IHK Münster,<br />

bei dem auch Unternehmer<br />

<strong>und</strong> Gewerkschafter ihre Positionen<br />

deutlich machten, nahmen<br />

70 Studienreferendare <strong>und</strong><br />

20 Fachleiter des Studienseminars<br />

teil. Für Inge-Lore Rabenow,<br />

Leiterin des Studienseminars,<br />

war der zweitägige Workshop<br />

„unverzichtbar, um das Zusammenspiel<br />

der Beteiligten im<br />

dualen Bildungssystem für die<br />

Referendare durchschaubar zu<br />

machen“.<br />

Heinz-Wilhelm Steinmeier, Personalchef<br />

der Winkhaus Technik<br />

GmbH & Co. KG aus Telgte,<br />

kam gleich zur Sache. Er forderte<br />

„über alle Schulformen<br />

hinweg eine Verbesserung des<br />

Basiswissens bei den Schülern,<br />

damit sich die Unternehmen<br />

wieder auf die betriebliche Ausbildung<br />

konzentrieren können“.<br />

Zudem ist er überzeugt<br />

von den Impulsen „unternehmensbezogener<br />

Projekte“, die<br />

für eine bessere Verzahnung<br />

zwischen dem Unterricht in<br />

den Berufskollegs <strong>und</strong> der Ausbildung<br />

sorgen sollen.<br />

IHK-Geschäftsführer Wolfgang<br />

Verst sieht die häufiger beschworene<br />

Krise der Dualen Berufsausbildung<br />

in Schule <strong>und</strong><br />

Betrieb als längst überw<strong>und</strong>en<br />

an. Das Ausbildungssystem<br />

habe in den letzten Jahren<br />

seine Anpassungsfähigkeit an<br />

geänderteAnforderungen durch<br />

30 neue <strong>und</strong> 110 neu geordnete<br />

Berufe unter Beweis gestellt.<br />

IHK-Geschäftsführer Verst (stehend) sieht die häufig beschworene<br />

Krise der Dualen Ausbildung längst überw<strong>und</strong>en. Foto: Krüdewagen<br />

Einblicke in die Praxis der Ausbildung erhielten die Workshop-Teilnehmer<br />

in zehn Ausbildungsbetrieben. Jörg Heithoff (rechts) stellt den Ausbildungsalltag<br />

in einer Kommunikations-Agentur vor.<br />

Ansatzpunkte für eine Optimierung<br />

sieht er über die bereits gemachten<br />

Vorschläge der Unternehmen<br />

hinaus in der Konzentration<br />

auf Kernqualifikationen,<br />

die mit Pflicht- <strong>und</strong> Wahlbausteinen<br />

verb<strong>und</strong>en werden<br />

<strong>und</strong> damit eine sehr viel<br />

größere Flexibilität bieten.<br />

„Auch die Zwischenprüfung<br />

brauchen wir nicht mehr“, erklärte<br />

der für Bildung zuständige<br />

IHK-Geschäftsführer, „sie<br />

wird in einer gestreckten Abschlussprüfung<br />

aufgehen“.<br />

Diese Ansicht vertrat auch<br />

Georg Berding, Leiter der<br />

Hansaschule in Münster. Die<br />

Orientierung „rein an betrieblichen<br />

Interessen“ hält er jedoch<br />

für wenig hilfreich. Wenn<br />

der Begriff Duale Ausbildung<br />

nicht zur Floskel verkommen<br />

solle, müsse die Position der<br />

Berufskollegs gestärkt werden.<br />

Dr. Josef Hülsdünker, Vorsitzender<br />

des Deutschen Gewerkschaftsb<strong>und</strong>es,Münster,<br />

wandte<br />

sich „gerade angesichts der<br />

Forderung nach mehr Praxisnähe“<br />

gegen die Zunahme der<br />

nicht betrieblichen Ausbildungsplätze.<br />

„Diese Warteschleifen<br />

<strong>und</strong> Notmaßnahmen<br />

tragen zur Benachteiligung<br />

bei“, betonte er.<br />

Dasselbe Seminar zur Ausbildung<br />

von Lehrern an Berufskollegs<br />

lief zudem in Regie der<br />

Vestischen Gruppe der IHK<br />

Münster in Gelsenkirchen mit<br />

48 Referendaren aus dem<br />

Studienseminar Gelsenkirchen.<br />

BILDUNG<br />

wirtschaftsspiegel 1 · 2001 37

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