FaxAbruf - und Handelskammer Nord Westfalen

24 wirtschaftsspiegel 1 · 2001
BESCHAFFUNGSMANAGEMENT
nicht für ein schlechtes Produkt. „Die
Verbraucher möchten aber simple Erklärungen
– auch für komplexe Themen“,
erläuterte er das Dilemma. Prof.
Meffert kritisierte ergänzend die unrealistisch
hohen Erwartungen an den Euro.
„Vertrauen ist der Schlüssel für den Erfolg“,
betonte er wiederum. Die hohen
Emotionen, „die mit der D-Mark als
Symbol des Wirtschaftswunders verbunden
sind“, seien unterschätzt worden.
Das Herdenverhalten der Anleger habe
den negativen Trend nach und nach
weiter verstärkt.
Euro wie Airbus
Prof. Walter bleibt dennoch unerschütterlicher
Optimist: „Der Euro wird für
den Dollar das, was Airbus für Boing
schon ist“, malte er sich die Zukunft der
europäischen Konkurrenzwährung aus.
„Die Menschen begreifen halt erst,
wenn sie es wirklich begreifen können“,
sehnt er sich mit herber Kritik an dem
langen Einführungsprozess den Tag herbei,
an dem der Euro „wirklich in unseren
Taschen klimpert“. Spätestens dann,
wenn die Menschen stolz seien, dieses
Geld zu besitzen, gehe es aufwärts mit
dem Euro.
Marketing-Club
Der Marketing-Club Münster/Osnabrück
dient seinen 220 Mitgliedern als
Forum für Erfahrungsaustausch und
Weiterbildung. Mitglieder sind Unternehmer
sowie Führungskräfte mit Marketing-Aufgaben
wie auch Hochschullehrer
und Berater. Präsident ist Klaus
W. Krueger, Vize-Präsident Ulrich Rottmann,
Geschäftsführender Vorstand
Hans-Jürgen Ulmer.
Kontakt: Geschäftsstelle, Birgit Haber-
Ulmer, Telefon (0 25 75) 83 30.
Guido Krüdewagen
Kruedewagen@muenster.ihk.de
Einkaufskosten auch
ohne Internet senken
Kostenvorteile von zehn bis 30 Prozent verspricht der
elektronische Einkauf, also die Beschaffung von Material,
Waren oder Dienstleistungen über das Internet.
Aber schon der neue Fachbegriff dafür schreckt vor
allem viele kleine und mittelständische Unternehmen
noch vom „E-Procurement“ ab. Trotzdem müssen sie
keine Wettbewerbsnachteile hinnehmen. Spezialisierte
Einkaufs- und Beschaffungsagenturen in der Region
erzielen Preisnachlässe in ähnlicher Höhe.
„Wir behaupten sogar, in vielen Fällen
deutlich günstigere Preise zu erreichen
als die Beschaffungsplattformen im Internet“,
lehnt sich Björn Freystedt selbstbewusst
aus dem Fenster. Der Einkauf
für Unternehmen sei immer noch eine
sehr persönliche Sache, „vor allem wenn
man dauerhaft erfolgreich sein will“, betont
der 31-Jährige. Vor drei Jahren hat
er sich mit der Agentur „EuroPrice Consulting“
in Münster selbstständig gemacht.
„Ohne Telefon läuft da gar
nichts“, weiß er aus Erfahrung.
Erfolgsquote von 90 Prozent
Die Zahlen, die der Diplom-Ingenieur
vorlegt, sind in der Tat eindrucksvoll.
„Bei rund 90 Prozent der Anfragen schaffen
wir es, den Ausgangspreis, den die
Unternehmen sonst bezahlen würden,
zu unterbieten“, unterstreicht der Jungunternehmer
das Marktpotenzial, das
viele Firmen „unverständlicherweise immer
noch nicht nutzen“. Hinzu kommt
das Einsparungspotenzial: Um durchschnittlich
20 Prozent senkt er die Beschaffungskosten
für seine Kunden,
manchmal sogar noch stärker. So hat
der Einkaufsspezialist einem Kunden codierte
Magnetstreifen für einen gesicherten
Personalzutritt 57 Prozent preiswerter
besorgt. Einem anderen Kunden verschaffte
er die gewünschten Büromöbel
30 Prozent günstiger. Das Spektrum