2016-02: TOP Magazin Dortmund | SOMMER
GENUSS | C.T.C. – Check the Chef – Mit Olaf Henning im „Vida“ WIRTSCHAFT | Dortmunds Kultur- und Kreativwirtschaft MENSCHEN | Samu Haber zeigt seine Tattoos INTERVIEW | Oliver Kalkofe … über miese Filme und Donald Trump
GENUSS | C.T.C. – Check the Chef – Mit Olaf Henning im „Vida“
WIRTSCHAFT | Dortmunds Kultur- und Kreativwirtschaft
MENSCHEN | Samu Haber zeigt seine Tattoos
INTERVIEW | Oliver Kalkofe … über miese Filme und Donald Trump
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Sport<br />
Junioren-Weltmeister Tim Budesheim ist einer der erfolgreichsten deutschen<br />
Bodybuilder. Der gelernte Industriemechaniker ist begeisterter Sportfan.<br />
Schon als Jugendlicher legte er erste Grundsteine für seine späteren Erfolge.<br />
Aktuell trainiert er im Rays Fitnessclub in Philippsthal. Dort hat ihn Physiotherapeut<br />
Tesfaldet Zemichael besucht.<br />
Wie wurde dein Interesse am Bodybuilding<br />
geweckt? Wie alt warst du zu dem Zeitpunkt?<br />
Ich war schon immer sportbegeistert.<br />
Neben meinem Interesse am Motocross<br />
entstand die Idee für den Fitnesssport.<br />
Nachdem ich mich mit 15 Jahren in einem<br />
Fitnessstudio angemeldet habe, wurde ich<br />
von dem erfolgreichen Bodybuilder Antonio<br />
Murania entdeckt. In Zusammenarbeit<br />
mit dem Trainer Detlef Herget, der mich<br />
auch heute noch berät, unterstützte er<br />
mich. Ich wurde bereits nach kürzester<br />
Zeit deutscher Jungendmeister.<br />
Wie hat dein Umfeld auf deinen Sport reagiert?<br />
Insbesondere deine Eltern?<br />
Meine Eltern und Freunde standen dem<br />
Ganzen anfangs skeptisch gegenüber.<br />
Unter anderem, weil der Sport Bodybuilding<br />
leider des Öfteren in Verruf geraten<br />
ist. Da ich mich zu der Zeit außerdem noch<br />
in der Wachstumsphase befand, äußerte<br />
sich ihr Sorge besonders aufgrund der<br />
strengen Diäten. Doch mit meinen ersten<br />
Erfolgen stieg auch die Akzeptanz.<br />
Erzähl uns von deinem ersten großen Erfolg.<br />
Mein erster richtig großer Erfolg war der<br />
Sieg bei der Junioren Weltmeisterschaft<br />
2011 in Santa Susanna, Spanien. Für die<br />
intensive Vorbereitung derartig belohnt zu<br />
werden, ist unbeschreiblich. Das harte Training<br />
und die mentale Stärke über Wochen<br />
und Monate aufrecht zu erhalten, erfordert<br />
außergewöhnliche Hingabe und Disziplin.<br />
Wer zählt zu deinen Vorbildern?<br />
Ganz oben steht für jeden Bodybuilder<br />
das Urgestein Arnold Schwarzenegger.<br />
Meine eigentlichen Vorbilder sind jedoch<br />
Menschen aus meinem direkten Umfeld.<br />
Eines der wichtigsten ist mein Vater. Ich<br />
bewundere ihn auf menschlicher und<br />
beruflicher Ebene. Auch der Bodybuilder<br />
Matthias Botthof ist ein bedeutendes Vorbild.<br />
Für mich spielt die Menschlichkeit die<br />
entscheidende Rolle.<br />
Hast du einen Trainer, der dich im Sport<br />
und in Sachen Ernährung berät?<br />
Da ich mittlerweile seit zehn Jahren diesen<br />
Sport betreibe, bin ich in der glücklichen<br />
Lage sehr viele tolle Kontakte zu haben.<br />
Meine letzten Vorbereitungen konnte ich<br />
aufgrund meines ausreichenden Fachwissens<br />
alleine machen. Wenn ich dennoch<br />
Fragen habe oder Tipps brauche, wende ich<br />
mich an meine guten Freunde Detlef Herget,<br />
Matthias Botthof, Manuel Bauer und Roland<br />
Cziurlok. Auf ihre Unterstützung kann ich<br />
jeder Zeit zählen. Mittlerweile bereite ich<br />
selber einige Athleten auf Wettkämpfe vor.<br />
Wie bringst du deinen Sport und dein<br />
Privat leben unter einen Hut?<br />
Das ist eine einfache Frage. Mein Sport ist<br />
mein Privatleben. Bodybuilding ist mein<br />
Lifestyle. Und ich bin sehr dankbar für die<br />
große Akzeptanz von meinen Freunden<br />
und meiner Familie für meine Sportart.<br />
Wie gehst du mit Erfolg generell um?<br />
Erfolg ist zeitabhängig. Wenn man ganz<br />
oben ist, kann man umso tiefer fallen. Meiner<br />
Meinung nach ist es das Wichtigste<br />
bodenständig zu bleiben. Ich bin heute noch<br />
der, der ich früher war. Am schönsten ist es,<br />
wenn die Leute mich als Mensch mögen.<br />
Hast du auch Enttäuschungen erlebt? Wie<br />
bist du damit umgegangen?<br />
Jeder erlebt Enttäuschungen. Ich selber<br />
bin sehr ehrgeizig und strebe immer das<br />
Maximum an. Aber wenn ich mal nicht die<br />
Platzierung erreicht habe, die ich erhofft<br />
hatte, war das eine Motivation für mich<br />
beim nächsten Mal noch besser zu sein.<br />
Der erste Platz ist immer das Ziel!<br />
Was würdest du einem anderen raten mit<br />
Enttäuschungen umzugehen?<br />
Man sollte niemals den Kopf in den Sand<br />
stecken und sich immer vor Augen halten,<br />
dass es weiter geht. Mein Motto ist, handle<br />
wie ein König. Aufstehen – Krone richten –<br />
weiter gehen.<br />
Hast du irgendwelche Ängste und Sorgen?<br />
Verletzungen und Krankheiten sind meine<br />
größten Sorgen. Ich liebe Sport. Ihn nicht<br />
mehr ausüben zu können, wäre ein schmerzhafter<br />
Verlust. Im Bezug auf meine Familie<br />
würde mich ein Ausfall durch Verletzung<br />
oder Krankheit mindestens ebenso belasten.<br />
Wie pflegst du deinen Körper? Besonders im<br />
Bezug aufs Training.<br />
Die nötige Achtsamkeit für meinen Körper<br />
hat sich im Laufe der Jahre erst entwickelt.<br />
Während ich mir als Jugendlicher kaum<br />
Gedanken darüber gemacht habe, was für<br />
Auswirkungen zum Beispiel eine mangelnde<br />
Aufwärmphase haben kann, weiß ich<br />
heute um dessen Bedeutung. Ich lege mittlerweile<br />
genauso viel Wert auf Prävention<br />
und gesunde Ernährung, wie auf das tägliche<br />
Training. Mit fehlt nur noch die richtige<br />
Einbindung von Regenerationsphasen.<br />
Um meinen Körper zusätzlich zu entlasten<br />
trinke ich keinen Alkohol und rauche nicht.<br />
Mein Körper ist mein Kapital. Gerade habe<br />
ich eine zweijährige Wettkampfpause hinter<br />
mir und jetzt geht’s wieder los!<br />
Mit der richtigen Unterstützung im Bereich<br />
der Regeneration durch Physiotherapie<br />
könnte ich eine zusätzliche Leistungssteigerung<br />
von 10-20 % meiner eigentlichen<br />
Höchstform erzielen. In Zusammenarbeit<br />
mit dir als Physiotherapeut sehe ich mich<br />
in Zukunft in Topform. n<br />
Foto (links): www.peak.ag<br />
Sommer <strong>2016</strong> · top magazin DORTMUND<br />
33