2009_Model_United_Nations
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Jahresbericht des HSU-MUN e.V.<br />
2008/<strong>2009</strong>
Jahresbericht des HSU-MUN e.V.<br />
2008/<strong>2009</strong>
Editorial:<br />
Den Blick in die Zukunft des HSU-MUN e.V.<br />
trübten auf der Mitgliederversammlung im<br />
Mai 2008 viele Probleme. Der damals 1. Vorsitzende,<br />
Herr OLt Simon Ruge, merkte an,<br />
dass eine Teilnahme der Studentenjahrgänge<br />
2007 und jünger (Bachelor-/Masterstudiengang)<br />
wegen der Überschneidung der<br />
NMUN <strong>2009</strong> mit dem Prüfungszeitraum an<br />
der Universität gefährdet sei.<br />
Folglich rechneten wir lediglich mit einer<br />
kleinen Delegation für <strong>2009</strong>, die voraussichtlich<br />
nur aus dem Studentenjahrgang 2006<br />
bestanden hätte.<br />
Im neuen Vorstand 2008/09 sahen wir auch<br />
die Gefahr und Herausforderung, dass ohne<br />
Teilnahme der jüngeren Kameraden die<br />
Fortführung des Projektes langfristig stark<br />
an Attraktivität verlöre und die Durchführung<br />
erschwert wäre, sofern für künftige<br />
„Führungsteams keine aus fr“heren Konferenzen<br />
erfahrenen Vorstands- und Vereinsmitglieder<br />
zur Verfügung stünden.<br />
Außerdem sehen sich die neuen Studentenjahrgänge<br />
im Bachelor- und Masterstudium<br />
mit einem weitgehend geschlossenen und<br />
wenig flexiblen Zeitplan konfrontiert, weshalb<br />
zur Teilnahme an den NMUN-<br />
Konferenzen, trotz der Mehrbelastung an<br />
Zeit und Arbeit, zielführend mit geeigneten<br />
Anreizen motiviert werden muss. Die Teilnahme<br />
an NMUN sollte sich daher auch<br />
neben den vielen wertvollen Erfahrungen<br />
und Erkenntnissen handfest lohnen.<br />
Um den vielen Herausforderungen zu begegnen,<br />
formulierten wir in der Delegationsführung<br />
<strong>2009</strong> vier ambitionierte Hauptziele.<br />
● ● ●<br />
Professionalisierung<br />
Strukturierung und Institutionalisierung<br />
Kooperation und Austausch<br />
Integration in die Lehre<br />
● ● ●<br />
Mit dem neuen Studienmodell ist die Integration<br />
in die Lehre an unserer Universität<br />
sogar besser möglich, als zuvor. Ein Teilerfolg<br />
ist uns insofern gelungen, dass zunächst<br />
die Offizieranwärter/-innen im Studiengang<br />
Politikwissenschaften 2007 für die Gesamtteilnahme<br />
an sämtlichen Veranstaltungen<br />
insgesamt zehn Credit Points für das Studium<br />
angerechnet bekommen.<br />
Ein sonst notwendiges Zusatzseminar kann<br />
somit eingespart werden. Grundlage ist das<br />
vom HSU-MUN e.V. vorgelegte Konzept<br />
„Summer-School“. Für dessen Verwirklichung<br />
wurde das Angebot für die neue Delegation<br />
insgesamt erweitert und die Einzelveranstaltungen<br />
qualitativ verbessert.<br />
In Zukunft sollen vergleichbare Konzepte<br />
auch für die anderen Studienrichtungen<br />
entwickelt und realisiert werden.<br />
Diesbezüglich wird die wichtigste und zugleich<br />
größte Herausforderung sein, dass der<br />
akademische Bereich maximal ergänzend<br />
tätig wird und das Projekt selbst weiterhin<br />
vollständig eigenverantwortlich vorbereitet,<br />
durchgeführt und nachbereitet wird.<br />
Die bisherige Praxis der in erster Linie administrativen<br />
Unterstützung durch die Professor<br />
Jünemann als Betreuungsprofessur<br />
sollte in dieser Form fortgeführt werden.<br />
Der HSU-MUN e.V. bietet den Vereinsmitgliedern<br />
eine funktionsfähige Plattform sowie<br />
die notwendige Freiheit und Flexibilität<br />
in der Organisation. Beides sollte nicht<br />
leichtfertig aus der Hand gegeben werden<br />
sollte. Damit trotzdem die Eigenständigkeit<br />
Seite 4
des studentischen sowie militärischen Projektes<br />
bewahrt bleibt, aber dennoch die erforderliche<br />
Unterstützung durch den akademischen<br />
und militärischen Bereich gewonnen<br />
werden kann, bedarf es vor allem –<br />
Vertrauen.<br />
Dementsprechend ist es zwingend notwendig,<br />
dass unser Projekt erstens offiziell und<br />
informell beworben wird, um aus einer<br />
größtmöglichen Zahl an geeigneten Bewerbern<br />
eine eifrige und zielstrebige Delegation<br />
für die Teilnahme an der NMUN-Konferenz<br />
schmieden zu können. Die eingehenden<br />
Bewerbungen müssen daher besonders sorgfältig<br />
ausgewertet werden.<br />
Zweitens muss jede neue Delegation ein eigenes<br />
professionelles Profil entwickeln. Essentiell<br />
ist die Durchführung von mindestens<br />
einem Workshop in Form eines „Blockseminars,<br />
die Teilnahme an mindestens<br />
zwei nationalen Konferenzen und eine ergänzende<br />
Exkursion, bei der Einblicke in<br />
politische und militärische Behörden sowie<br />
die Medien im Mittelpunkt stehen sollten.<br />
Außerdem sollten drittens die Möglichkeiten,<br />
Ideen und Kontakte anderer MUN-<br />
Delegationen für die Arbeit des HSU-MUN<br />
e.V. genutzt werden. Im Gegenzug sollten<br />
auch Hilfestellung und Zusammenarbeit<br />
unsererseits angeboten werden.<br />
Es muss viertens die etablierte Arbeitsteilung<br />
in den Arbeitsgruppen beibehalten werden.<br />
Vor allem die Planung sämtlicher Vorhaben<br />
und die Korrespondenz mit den vielen Ansprechpartnern<br />
und Behörden müssen auf<br />
die Delegationsführung, d.h. den Delegationsleiter<br />
und seinen Stellvertreter, konzentriert<br />
bleiben. Nur so kann der Überblick<br />
bewahrt und mit häufigem schriftlichen und<br />
telefonischen Kontakt zu den zahlreichen<br />
Unterstützern sowie den zu besuchenden<br />
Dienststellen Vertrauen geschaffen werden.<br />
Bereits zum fünfzehnten Mal nahmen wir<br />
als Delegation der Helmut-Schmidt-<br />
Universität/Universität der Bundeswehr<br />
Hamburg, an der weltgrößten Simulation<br />
der Vereinten Nationen in New York teil, die<br />
vom 05. – 09. April <strong>2009</strong> stattfand.<br />
Für uns war es eine besondere Ehre, das<br />
Land Japan in vierzehn verschiedenen Gremien<br />
der Vereinten Nationen repräsentieren<br />
zu dürfen und besonders in der Vorbereitung<br />
von offiziellen Repräsentanten, insbesondere<br />
dem Botschafter Herrn Dr. Takahiro<br />
Seite 5<br />
Shinyo, empfangen und vielfältig unterstützt<br />
worden zu sein. Ohne diese sicher nicht<br />
selbstverständlichen Hilfestellungen hätten<br />
wir uns nur schwer für die politischen Positionen<br />
und primären Interessen Japans in<br />
der internationalen Politik und in den Vereinten<br />
Nationen sensibilisieren können.<br />
Angelehnt an die Konferenz bestaunten wir<br />
nicht nur die Metropole New York hautnah,<br />
sondern besuchten auch die Militärakademien<br />
in West Point und Annapolis.<br />
In Washington D.C. konnten wir anschließend<br />
in einem einwöchigen Aufenthalt zusätzlich<br />
viele Einblicke in höchste politische<br />
Institutionen und militärische Behörden<br />
gewinnen. Obendrein streuten wir viele<br />
Freiräume zwischen unsere offiziellen Termine,<br />
damit die Delegationsmitglieder, je<br />
nach Fasson, die amerikanische Kultur sowie<br />
Land und Leute individuell erleben konnten.<br />
Im Folgenden berichten wir von den reichhaltigen<br />
Eindrücken und Erfahrungen des<br />
Vereinsjahres, wobei die Exkursion in die<br />
USA als Kernprojekt im Mittelpunkt steht.<br />
Oberleutnant Ferid Giebler<br />
Delegationsleiter <strong>2009</strong>
Inhaltsverzeichnis:<br />
Teil 1 –Vorhaben und Ziele vom Mai 2008 S. 08<br />
Die Delegation <strong>2009</strong> – Bewerbungsverfahren S. 08<br />
Professionalisierung S. 10<br />
Strukturierung und Institutionalisierung S. 11<br />
Kooperation und Austausch S. 12<br />
Integration in die Lehre S. 13<br />
Teil 2 – nationale Vorhaben S. 14<br />
Überblick S. 14<br />
Workshop 2008 (14. – 16. November 2008) S. 15<br />
Teilnahme HamMUN 2008 (27. – 30. November 2008) S. 18<br />
Workshop <strong>2009</strong> (19. – 22. Februar <strong>2009</strong>) S. 19<br />
Exkursion zur Politischen Bildung nach Berlin (13. – 15. März <strong>2009</strong>) S. 20<br />
Teil 3 – internationale Vorhaben S. 26<br />
New York: S. 26<br />
Teilnahme NMUN-Konferenz <strong>2009</strong> (Sheraton) in New York vom 05. – 09. April <strong>2009</strong> S. 27<br />
Besuch der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der UNO S. 44<br />
Besuch der <strong>United</strong> States Military Academy in West Point (USMA) am 12. April <strong>2009</strong> S. 47<br />
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Washington D.C.: S. 48<br />
Besichtigung der Library of Congress (13. April <strong>2009</strong>) S. 48<br />
Besuch der Deutschen Botschaft in Washington D.C. (14. April <strong>2009</strong>) S. 50<br />
Besuch der Botschaft von Japan in Washington D.C. (14. April <strong>2009</strong>) S. 52<br />
Besichtigung im Pentagon (14. April <strong>2009</strong>) S. 54<br />
Besichtigung des Arlington National Cemetery (14. April <strong>2009</strong>) S. 56<br />
Besichtigung des Weißen Hauses am 15. April <strong>2009</strong> S. 58<br />
Besichtigung des Kapitols am 15. April <strong>2009</strong> S. 60<br />
Besuch der <strong>United</strong> States Naval Academy Annapolis (USNA) am 16. April <strong>2009</strong> S. 62<br />
Teil 4 – Impressionen und Erfahrungen (in Auszügen) S. 64<br />
Teil 5 – Fazit und Ausblick für das Vereinsjahr <strong>2009</strong>/10 S. 86<br />
Teil 6 – Danksagung an die Spender und Unterstützer S. 88<br />
Teil 7 – Informationen zum Verein und Kontaktdaten S. 90<br />
Seite 7
Teil 1 – Vorhaben und Ziele vom Mai 2008:<br />
Die Delegation <strong>2009</strong> – Bewerbungsverfahren<br />
Über 40 Bewerbungen für die Aufnahme in<br />
die Delegation <strong>2009</strong> gingen rechtzeitig beim<br />
Vorstand ein. Insgesamt wählten wir 24 Offiziere<br />
und Offizieranwärter/-innen aus, um<br />
die neue Delegation des HSU-MUN e.V. für<br />
die Teilnahme an der NMUN-Simulation zu<br />
bilden und das umfangreiche Rahmenprogramm<br />
in New York und Washington D.C.<br />
zu erleben. Dabei wurden die Studentenjahrgänge<br />
2005 bis 2007 berücksichtigt.<br />
Studentenjahrgänge<br />
2005 - 2007<br />
Weil fast alle Bewerbungen qualitativ gut bis<br />
sehr gut waren, gestaltete sich der Auswahlprozess,<br />
in Absprache mit dem Studentenbereich,<br />
langwierig und schwierig.<br />
Bezüglich der Zusammensetzung zielten wir<br />
auf eine möglichst große Heterogenität ab.<br />
Wir entschieden uns für eine gute Mischung<br />
der verschiedenen Teilstreitkräfte und<br />
Truppengattungen, zwischen jüngeren und<br />
dienstgradälteren Offizieren, zwischen guten<br />
bis exzellenten Sprachkenntnissen.<br />
Es wurden, neben Teilnehmern, die bereits<br />
früher Auslandserfahrung sammelten, auch<br />
solche berücksichtigt, die sich bisher noch<br />
nicht international engagieren konnten.<br />
Heterogenität<br />
Bei gleicher Qualifikation in der Bewerbung<br />
haben wir Familienvätern für eine Aufnahme<br />
in die Delegation besonders berücksichtigt.<br />
Es liegt auf der Hand, dass Familie und eigene<br />
Kinder zeit- und kostenintensiv sind,<br />
weshalb für jene Kameraden längere Auslandsaufenthalte<br />
im Studium (z.B. Auslandstrimester)<br />
nur selten in Erwägung kommen<br />
bzw. zu bewerkstelligen sind.<br />
Deshalb, auch in Hinblick auf kommende<br />
Belastungen aufgrund von Auslandseinsätzen<br />
nach dem Studium, sollte diesen Kameraden<br />
die Möglichkeit gegeben werden, sich<br />
für internationale Politik im Rahmen der<br />
Exkursion in die USA zu sensibilisieren.<br />
Für die Zu- oder Absage eines jeden Bewerbers<br />
wurde eine Einzelentscheidung getroffen.<br />
Unabhängig davon, wie stark oder<br />
weniger stark die verschiedenen Entscheidungsfaktoren<br />
auf uns wirkten: unabdingbare<br />
Voraussetzung für jede Zusage war eine<br />
sehr gute Bewerbung.<br />
Einzelfallentscheidung<br />
Rückblickend erwies sich unser Ziel, die Delegation<br />
möglichst heterogen zu gestalten,<br />
als zweckmäßig und unproblematisch.<br />
Durch die verschiedenen (persönlichen und<br />
dienstlichen) Erfahrungshorizonte, Truppengattungen,<br />
Sprachfähigkeiten und den<br />
Altersunterschied konnten in den gemeinsamen<br />
Unternehmungen, ob national oder<br />
international, Erfahrungen und Wissen ausgetauscht<br />
werden. Auf vielfältige Art und<br />
Weise konnte voneinander gelernt werden.<br />
OLt Ferid Giebler<br />
Delegationsleiter<br />
Lt Martin Pfeiffer<br />
Kassenwart<br />
stv. Stellvertreter<br />
Seite 8
Delegation <strong>2009</strong> des HSU-MUN e.V.<br />
von links: OLt Giebler (Delegationsleiter), LtzS Henrich, Lt Pfeiffer (Kassenwart), OLt Skorupa, Lt Netter, OLt Pötzsch, OLt Bönner,<br />
OFR Rivas García, LtzS Stockfisch, OFR Kudevita, LtzS Kietzmann, OLt Drobek, OLt Magnin, OFR Polzin, LtzS Kelm, OFRzS Müller,<br />
OFR Völker, OFRzS Hoffmann, OFR Dionysius, LtzS Vogt, LtzS Scholz, OFR Pazdzior, OFR Schwarz, Lt Schmidt
Professionalisierung<br />
In jedem Verein gibt es Optimierungsbedarf. Insbesondere dann, wenn<br />
die aktive Vereinsarbeit jährlich von neuen Mitgliedern geprägt wird.<br />
Der HSU-MUN e.V. an der Helmut-Schmidt-Universität/Universität<br />
der Bundeswehr Hamburg muss sich darüber hinaus stets den militärischen<br />
und akademischen Anforderungen an die Offiziere und<br />
Offizieranwärter/-innen anpassen.<br />
Vor diesem Hintergrund setzten wir uns nach unserer Wahl in den<br />
Vorstand des HSU-MUN e.V. vier Hauptziele, um die Vereinsarbeit<br />
durch ein gezieltes Qualitäts- und Kompetenzmanagement am Puls<br />
der Zeit zu halten.<br />
Professionalisierung bedeutet, dass die Vereinsarbeit in allen Bereichen<br />
spürbar verbessert werden sollte. Hierfür wurden detaillierte<br />
Konzepte für jede Veranstaltung (z.B. die Workshops) erarbeitet, über<br />
eine langfristig sinnvolle Arbeitsstruktur nachgedacht, der Delegation<br />
mittels der Mitgliedsbeiträge wichtige Grundlagenliteratur zur Verfügung<br />
gestellt und neue Studienfahrten in das Gesamtprogramm aufgenommen<br />
(z.B. Politische Bildung in Berlin).<br />
Damit die Arbeit im HSU-MUN e.V. auf hohem Niveau bleibt, ist es<br />
unentbehrlich, dass ein Wissenstransfer an die neuen Vereinsmitglieder<br />
stattfindet. Aus diesem Grund müssen erfahrene Kameraden aus<br />
den Vorjahren aktiv in die Vereinsarbeit eingebunden werden. In diesem<br />
Jahr konnten viele Mitglieder zur Unterstützung der Berlin-<br />
Exkursion und bei administrativen Aufträgen motiviert werden.<br />
Jegliche Konzepte und Erfahrungen wurden außerdem zu Papier gebracht.<br />
Sie stehen den Nachfolgern, dem Vorstand <strong>2009</strong>/10 und der<br />
Delegation 2010, als umfangreicher Leitfaden zur Verfügung. Allerdings<br />
handelt es sich hierbei lediglich um eine undogmatische Orientierungshilfe,<br />
die wiederkehrende Abläufe erleichtern soll, damit das<br />
Rad nicht in jedem Jahr neu erfunden werden muss.<br />
Überdies sollte der häufige Kontakt zu den offiziellen Vertretungen<br />
Japans helfen, die Vorbereitungen möglichst nah „am Original zu halten.<br />
Deshalb suchten wir den Kontakt zu den Botschaften Japans in<br />
Berlin und Washington D.C. sowie zum Generalkonsulat in Hamburg.<br />
Von allen wurden wir tatkräftig unterstützt.<br />
Seite 10
Strukturalisierung und Institutionalisierung<br />
Strukturierung und Institutionalisierung meint, dass der Arbeitsaufwand<br />
möglichst gleich verteilt werden soll. Folglich wurden einige<br />
Strukturen aus dem Vorjahr übernommen, andere neu geschaffen.<br />
Unsere Arbeit vollbrachten wir gemeinsam im Delegationsrahmen,<br />
ansonsten in Arbeitsgruppen. Folgende Gliederung bewährte sich:<br />
Führung und Verantwortung sind unteilbar! Die „Leitung des Gesamtprojektes<br />
übernahm daher hauptverantwortlich Oberleutnant<br />
Ferid Giebler (Stellvertreter: Lt Martin Pfeiffer). Während die Leitungs-<br />
AG für die Organisation des gesamten Reiseablaufs in den USA und die<br />
Vereinsarbeit verantwortlich zeichnete, sorgte die Presse-AG für die<br />
bestmögliche Außendarstellung und sprachliche Korrektur der Positionspapiere<br />
für die Gremienarbeit bei den Vereinten Nationen.<br />
Wie erwartet erhielt die Spenden-AG einen der schwierigsten Aufträge<br />
– das energische Werben um Spendengelder zur finanziellen Entlastung<br />
der Teilnehmer des hauptsächlich selbstfinanzierten Projektes.<br />
In diesem Jahr schufen wir die Themengruppe, die auch in Zukunft<br />
Bestand haben sollte. Denn hier wurde der Großteil der Offiziere und<br />
Offizieranwärter/-innen für die aufwendige inhaltliche Vorbereitung<br />
der Konferenzteilnahme zusammengefasst. Diesbezüglich prägte sie<br />
vorrangig die Arbeit in den beiden durchgeführten Workshops.<br />
Die bereits NMUN-erfahrenen Kameraden wurden in der letzten Arbeitsgruppe<br />
vorrangig mit administrativer Unterstützung bei den nationalen<br />
Vorhaben und vielen „Botengängen im (intergrund betraut.
Kooperation und Austausch<br />
Kooperation und Austausch mit anderen<br />
nationalen und internationalen Delegationen<br />
birgt viele Vorteile. Diesbezüglich hat<br />
der HSU-MUN e.V. in diesem Jahr gerne die<br />
Delegation der Leuphana-Universität zu Lüneburg<br />
und die Delegation des Bundesverbandes<br />
für Sicherheitspolitik an Hochschulen<br />
bei ihren Vorbereitungen und Terminen<br />
unterstützt.<br />
Die Lüneburger Leuphana-Universität sendete<br />
dieses Jahr zum zweiten Mal eine Delegation<br />
zur NMUN-Konferenz und organisierte<br />
diese erstmals eigenständig.<br />
Nachdem der HSU-MUN e.V. um Hilfestellung<br />
gebeten wurde, profitierte die zivile<br />
Universität vor allem vom Erfahrungsaustausch<br />
zwischen den Delegationsleitern, die<br />
im Vorfeld und während der Konferenz in<br />
Kontakt standen.<br />
Wir boten den zivilen Studentinnen und<br />
Studenten zudem die Teilnahme an unserem<br />
Workshop vom 14. – 16.11.2008 an.<br />
Weil wir bereits frühzeitig unseren Jahresplan<br />
entwickelt und sämtliche Termine fixiert<br />
hatten, konnten leider nur drei Studentinnen<br />
das Angebot in Anspruch nehmen,<br />
die ebenfalls bezüglich der unflexiblen<br />
Lehrpläne (Bachelor/Master) nur wenige<br />
Freiräume für ihre Vorbereitungen hatten.<br />
Gegebenenfalls ergibt sich für die Delegation<br />
2010 die Möglichkeit, gemeinsame Veranstaltungen<br />
mit anderen Delegationen zu<br />
organisieren und zugleich an nationalen<br />
Konferenzen gemeinsam teilzunehmen.<br />
Dabei könnten die Anstrengungen, die mit<br />
der Vorbereitung und Durchführung unweigerlich<br />
einhergehen, besser verteilt und die<br />
verschiedenen Potentiale (z.B. Kontakte zu<br />
politischen Institutionen) gemeinsam genutzt<br />
werden.<br />
Gerade der Austausch mit den vielen zivilen<br />
Studentinnen und Studenten während der<br />
Konferenzen bietet uns Offizieren die Möglichkeit,<br />
sich konstruktiv mit anderen Meinungen<br />
und Sichtweisen auseinanderzusetzen,<br />
aber auch durch die Art und Weise unseres<br />
Auftretens das Bild der Bundeswehr in<br />
unserer Gesellschaft sowie in einem internationalen<br />
Rahmen zu stärken.<br />
Dies bekräftigten auch die Gespräche, die<br />
wir mit den Studentinnen und Studenten<br />
des Bundesverbandes für Sicherheitspolitik an<br />
Hochschulen im Deutschen Haus in New<br />
York führen konnten.<br />
Die Delegation des Bundesverbandes bat<br />
uns, zu unserem Termin beim militärischen<br />
Beraterstab in der Ständigen Vertretung der<br />
Bundesrepublik Deutschlands hinzustoßen<br />
zu dürfen.<br />
Gemeinsame Vorhaben sollten auch in Zukunft<br />
fortgeführt werden, jedoch nur in solchem<br />
Maß, dass die einzelnen Delegationen<br />
ihren jeweils eigenen Charakter behalten.<br />
Seite 12
Integration in die Lehre<br />
Integration in die Lehre war das wohl ambitionierteste<br />
und schwierigste Ziel in der<br />
Vereinsarbeit 2008/09.<br />
Die Umstellung vom Diplomstudiengang auf<br />
die Studiengänge Bachelor/Master wirkt sich<br />
gleichermaßen auf die Arbeit des HSU-MUN<br />
e.V. aus. Ein straffer Stundenplan, mit wenig<br />
flexiblem Spielraum und geringen zeitlichen<br />
Freiräumen, erschwert den nachfolgenden<br />
Studentenjahrgängen das Engagement in<br />
sinnvollen Projekten jeglicher Couleur neben<br />
dem Studium.<br />
Dabei sind vor allem solche Projekte besonders<br />
stark betroffen, die von Ihren Mitwirkenden<br />
die Investition von viel Zeit, harter<br />
Arbeit und unerlässlicher Eigeninitiative<br />
erwarten und brauchen.<br />
Weil für die Anwerbung neuer Mitglieder<br />
und die Fortführung der an der Helmut-<br />
Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr<br />
Hamburg etablierten Konferenzteilnahmen<br />
in New York neue Anreize geschaffen<br />
werden mussten, bemühten wir uns<br />
um eine Integration in die Lehre.<br />
Zwar hatte es in der Vergangenheit bereits<br />
in den Jahren 2004/05 sowie 2005/06<br />
(EGTWA-Veranstaltung) eine zeitweise Integration<br />
gegeben, doch handelte es sich<br />
dabei um keine langfristige Einbindung.<br />
Mit der Unterstützung durch unsere Betreuungsprofessur<br />
(Frau Prof. Dr. Jünemann)<br />
und die Professur von Herrn Prof. Dr. Michael<br />
Staack, vor allem durch die tatkräftigen<br />
Bemühungen von Frau Dr. Tatjana Reiber,<br />
können wir erstmals auf eine Integration<br />
der MUN-Veranstaltungen verweisen, die<br />
auf lange Sicht möglich ist.<br />
Als erster Teilerfolg gelang es uns in dieser<br />
Hinsicht, aufgrund der hohen Stundenauslastung<br />
während des gesamten Vereinsjahres,<br />
ein Summer-School-Konzept für die Studierenden<br />
der Politikwissenschaften 2007 zu<br />
entwerfen, für welche die Vergabe von insgesamt<br />
zehn Credit Points für das Studium<br />
erreicht wurde.<br />
Selbstverständlich setzt dies die Teilnahme<br />
der Offiziere und Offizieranwärter/-innen<br />
an sämtlichen geplanten Unternehmungen<br />
des Vereins voraus.<br />
Die Vergabe von zehn Credit Points ist im<br />
internationalen Vergleich sogar überdurchschnittlich<br />
hoch!<br />
Den meisten Studentinnen und Studenten<br />
internationaler Universitäten werden in der<br />
Regel fünf für das Studium anrechenbare<br />
Punkte, in wenigen Fällen mehr, zugestanden.<br />
Dies stellte sich in den vielen Gesprächen<br />
heraus, welche mit den Dozenten der<br />
Universitäten geführt werden konnten, an<br />
denen bereits seit Jahren zensurrelevante<br />
Seminaren für die Teilnahme an UNO-<br />
Planspielen angeboten werden.<br />
Für das bemerkenswerte Entgegenkommen<br />
und das Vertrauen von Frau Prof. Dr.<br />
Annette Jünemann, Herrn Prof. Dr. Michael<br />
Staack und deren wissenschaftlichen Mitarbeitern<br />
Frau Dr. Tatjana Reiber und Herrn<br />
Florian Kühn, sei an dieser Stelle bereits<br />
ausdrücklich im Namen des Vorstandes des<br />
HSU-MUN e.V. und der Delegationsmitglieder<br />
<strong>2009</strong> gedankt.<br />
Eine wesentliche Aufgabe der nachfolgenden<br />
Delegationen wird es unter anderem sein,<br />
das für die Politologen bereits angewandte<br />
Verfahren zu wiederholen und die Integration<br />
in die Lehre weiter voran zu bringen,<br />
indem vergleichbare Konzepte für die Offiziere<br />
und Offizieranwärter/-innen der anderen<br />
Studienrichtungen umgesetzt werden<br />
und.<br />
Seite 13
Teil 2 – nationale Vorhaben (im Überblick):<br />
Nach Abschluss des Bewerbungsverfahrens<br />
eröffneten wir der neuen Delegation <strong>2009</strong><br />
unsere Ziele für das bevorstehende Jahr auf<br />
unserem ersten Delegationstreffen (19. Mai<br />
<strong>2009</strong>) und informierten über die bereits feststehenden<br />
Termine sowie die finanziellen<br />
Modalitäten.<br />
Entsprechend standen zwei nationale Konferenzen<br />
(HamMUN in Hamburg und<br />
MainMUN in Frankfurt am Main), eine Exkursion<br />
im Rahmen der politischen Bildung<br />
und das Kernprojekt, die Teilnahme an der<br />
National <strong>Model</strong> <strong>United</strong> <strong>Nations</strong> Conference<br />
(NMUN), sowie zwei ereignisreiche Wochen<br />
in New York und Washington D.C. auf dem<br />
Programm.<br />
Eine kurze Vorstellungsrunde verschaffte<br />
einen kurzen Überblick über die persönlichen<br />
und dienstlichen Hintergründe sowie<br />
die Motivation der einzelnen Mitglieder.<br />
Während dem parallelen Erfassen persönlicher<br />
Daten wurden bereits die Arbeitsgruppen<br />
eingeteilt und nach Wünschen gefragt,<br />
für die Repräsentation welchen Landes die<br />
Delegationsführung sich bei der NMUN-<br />
Konferenz bewerben sollte. Spitzenreiter bei<br />
den geäußerten Wünschen waren die Volksrepublik<br />
China, Japan und Russland.<br />
Der Delegationsleiter, OLt Ferid Giebler,<br />
verwies darauf, dass es sich um ein Gemeinschaftsprojekt<br />
handelt. Die Reise in den USA<br />
und die nationalen Veranstaltungen liefern<br />
grundsätzlich nur dann einen hohen Erkenntnisgewinn<br />
und gleichfalls Spaß an der<br />
Arbeit, wenn alle an einem Strang ziehen<br />
und sich die jeweils individuellen Fähigkeiten<br />
in der Gruppe gegenseitig ergänzen.<br />
Zusätzlich wurde die Einzigartigkeit einer<br />
jeden Delegation angesprochen. Wenngleich<br />
gewisse Kontinuitäten (z.B. die Konferenzteilnahme,<br />
ein Besuch der Deutschen Botschaft)<br />
bleiben, ändern sich vieles andere.<br />
Unter neuer Führung treten andere Persönlichkeiten<br />
an die Spitze des Vereins, die im<br />
Vergleich zu ihren Vorgängern ggf. nach<br />
anderen Prinzipien handeln, andere Vorstellungen<br />
vom Gesamtablauf haben und stets<br />
individuell von dienstlichen und privaten<br />
Erfahrungen geprägt und sozialisiert sind.<br />
Die Zusammensetzung der Delegation ändert<br />
sich obendrein jedes Jahr fast vollständig,<br />
weshalb ganz andere Personen und Charaktere<br />
das Gesamtbild prägen.<br />
Selbstverständlich sind mit jedem neuen zu<br />
repräsentierenden Land auch die zu besetzenden<br />
Gremien in der Simulation und der<br />
gesamte Kontext der Konferenz verschieden.<br />
Deshalb sollte sich jede Delegation im<br />
Schwerpunkt auf sich selbst besinnen, eigene<br />
kollektive Erfahrungen sammeln und ihr<br />
Bestmögliches tun, um die gemeinsamen<br />
Anstrengungen zum Erfolg zu führen.<br />
Das Leben in der Lage wurde oft im vergangenen<br />
Jahr hervorgehoben. Mit Bezug darauf<br />
haben wir leider nur an einer nationalen<br />
Konferenz, der HamMUN (27. – 30.11.2008)<br />
teilnehmen können. Wegen kurzfristiger<br />
Absage der geplanten Unterkünfte ersetzten<br />
wir die geplante Teilnahme an der<br />
MainMUN (19. – 22.02.<strong>2009</strong>) durch einen<br />
zweiten Workshop im gleichen Zeitraum,<br />
der die Arbeit des ersten „Blockseminars<br />
(14. – 16.11.2008) ergänzte.<br />
Zusätzlich fuhren wir für eine zusätzliche<br />
militärische Ausbildung im Rahmen einer<br />
politischen Bildung nach Berlin, um Einblicke<br />
in das Bundesministerium der Verteidigung,<br />
die Botschaft von Japan, das Einsatzführungskommando<br />
der Bundeswehr, den<br />
Reichstag und die Medien in der Hauptstadt<br />
zu erhalten.<br />
Seite 14
Workshop 2008 (14. – 16. November 2008)<br />
Der inhaltlich dreigeteilte Workshop im November 2008 bildete den<br />
Auftakt unserer Arbeit, nachdem in der vorlesungsfreien Zeit Delegationsführung<br />
und Pressegruppe eine offizielle Pressemappe in deutscher<br />
und englischer Sprache (Download: siehe www.un-hamburg.org) als<br />
Grundlage für die Spendenwerbung erstellten.<br />
Begonnen wurde mit einem „breaking the ice, um zunächst ein angenehmes<br />
Arbeitsklima zu schaffen, was durch einen audiovisuellen<br />
Rückblick auf die NMUN-Teilnahme 2008 und die weiteren zu erwartenden<br />
Eindrücke untermalt wurde.<br />
In den drei großen Themenblöcken „Die Vereinte Nationen, „Japan<br />
und „Regelwerk für <strong>Model</strong> <strong>United</strong> <strong>Nations</strong> (MUN) wurde die Delegation<br />
mit Hilfe der Themengruppe auf ihre zukünftigen Aufgaben als<br />
Diplomaten eingestimmt.<br />
Hinsichtlich der Vereinten Nationen wurde auf die Entstehungsgeschichte,<br />
die Hauptorgane, die Spezialorgane und Sonderorganisationen<br />
sowie die nichtstaatlichen Akteure im „System der Vereinten Nationen<br />
fokussiert.<br />
Auch die Friedensmissionen der internationalen Organisation und die<br />
Bereiche „Menschenrechtsschutz, „Wirtschaft und Entwicklung sowie<br />
„Reformansätze für das 21. Jahrhundert wurden diskutiert.<br />
Grundsätzlich hielten die Mitglieder der Themengruppe zuerst je 30<br />
bis 45-minütige interaktive Vorträge, die anschließend zur Diskussion<br />
standen. In der Vorbereitung hat sich hierfür die beschaffte Literatur<br />
als sehr zweckmäßig erwiesen, die auch das Abfassen der Handouts zu<br />
jedem Vortrag erleichterte.<br />
Seite 15
Workshop 2008 (14. – 16. November 2008)<br />
Im zweiten Themenblock, der Beschäftigung mit Japan, nahmen wir<br />
uns der Geschichte von den Anfängen bis 1945 und der Geschichte<br />
nach der Niederlage im Zweiten Weltkrieg bis heute an.<br />
Zunächst legten wir Wert auf die Innenansicht. Ein grundsätzliches<br />
Verständnis für Landeskunde (Geografie, Bevölkerung, Wirtschaft und<br />
Kultur) und das politische System wurde vermittelt.<br />
Anschließend legten wir unser Hauptaugenmerk mehr auf die äußere<br />
Perspektive, weshalb die Außenpolitik von 1854 – 1945, die außenpolitischen<br />
Grundkonstanten nach dem Zweiten Weltkrieg (z.B. Westbindung,<br />
Verzicht auf militärische Aggression etc.), die wesentlichen Akteure<br />
und Instrumente in der japanischen Außen- und Sicherheitspolitik,<br />
die „Streitkräfte und das Engagement in den Vereinten Nationen<br />
in den Vordergrund rückten.<br />
Besonders hervorzuheben ist, dass wir im Workshop vom Generalkonsulat<br />
Japans in Hamburg unterstützt wurden. Der Konsul für Kulturund<br />
Öffentlichkeitsarbeit, Herr Hiroyuki Yakabe, stand uns am<br />
Samstagnachmittag zwei Stunden lang für eine Panel Diskussion zur<br />
Verfügung.<br />
Demzufolge konnten gezielte Fragen an einen offiziellen Repräsentanten<br />
des Landes gestellt werden, nachdem unsere eigenen Referenten,<br />
OFRzS Nils Müller und OFR Christoph Pazdzior, den Konsul kurz über<br />
die bereits vorgetragenen Inhalte unterrichteten. Für den Rest der Delegation<br />
war dies eine gute Zusammenfassung des bereits Gehörten.<br />
Nach dem anstrengenden Tag ließen wir den Abend im Rahmen eines<br />
Delegationsabends in einem würdigen Rahmen ausklingen.<br />
Seite 16
Workshop 2008 (14. – 16. November 2008)<br />
Den dritten Teil im Workshop leitete der Delegationsleiter ein, indem<br />
er das Phänomen MUN entzauberte und deren geschichtliche Wurzeln<br />
verdeutlichte. Außerdem wurden die unterschiedlichen Eigenschaften<br />
der nationalen und internationalen Simulationen beleuchtet und der<br />
Nutzen für uns Offiziere und Offizieranwärter/-innen herausgestellt.<br />
Im Mittelpunkt steht hierbei der abstrakte Blick über den eigenen Tellerrand<br />
und die Möglichkeit als eine Führungskraft von heute und morgen<br />
bereits frühzeitig Einblicke in höchste politische und diplomatische<br />
Ebenen zu erhalten.<br />
Durch die Teilnahme an den Simulationen wird ein Verständnis für die<br />
schwierigen Entstehungs- und Aushandlungsprozesse von VN-<br />
Resolutionen als mögliche Grundlage zukünftiger Mandate des Bundestages<br />
für Auslandseinsätze der Bundeswehr geschaffen.<br />
Das Sammeln von Erfahrungen auf internationalem Parkett und die<br />
Erlangung sowie Verfeinerung sozialer und interkultureller Kompetenz<br />
spielt im Kontakt mit der großen Zahl internationaler Studentinnen<br />
und Studenten eine weitere wichtige Rolle.<br />
Von der Vertiefung unserer Fremdsprachenkenntnisse und deren Anwendung,<br />
dem Feilen an den eigenen Fähigkeiten in Rhetorik, Verhandlungsgeschick<br />
und Diplomatie sowie dem richtigen (vorurteilsfreien)<br />
Umgang mit Andersdenkenden profitieren wir ebenfalls.<br />
Abschließend trug hauptsächlich der Kassenwart, Lt Martin Pfeiffer,<br />
zum Wesen der MUN-Konferenzen vor und gab der neuen Delegation<br />
mit der Vermittlung des umfangreichen Regelwerks das nötige Rüstzeug<br />
für die Gremienarbeit an die Hand.<br />
Seite 17
Teilnahme HamMUN (27. – 30. November 2008)<br />
Die Teilnahme an der Hamburger Simulation<br />
stellte die erste Möglichkeit für die Delegation<br />
<strong>2009</strong> dar, die im Workshop vermittelten<br />
Regeln tatsächlich anzuwenden. Der<br />
HSU-MUN e.V. zählt bereits seit Jahren zum<br />
treuen Teilnehmerkreis der Simulation.<br />
Dabei ist die vergleichsweise kleine Konferenz<br />
übersichtlich und eine klassische „Einsteiger-MUN,<br />
denn das Organisationsteam<br />
(Konferenzleitung und Vorsitzende in den<br />
Gremien) der Landesuniversität ist sehr professionell<br />
und erfahren.<br />
Neben der sehr guten Führung der jeweiligen<br />
Gremienvorsitzenden durch die Wirren<br />
des komplizierten Regelwerks tragen erfahrene<br />
Studenten zur produktiven Arbeit bei<br />
und treten relativ früh als Zugpferde in Erscheinung.<br />
Dies bietet Unerfahrenen die<br />
nötige Orientierung.<br />
Der auf der internationalen Konferenz in<br />
New York deutlich spürbare sprachliche<br />
Vorteil der Muttersprachler entfällt ebenfalls<br />
auf einer nationalen Konferenz, deren Geschäftssprache<br />
aber trotzdem Englisch ist.<br />
Angenehm ist jedoch, dass das Sprachniveau<br />
hier sehr viel dichter beieinander liegt.
Workshop <strong>2009</strong> (19. – 22. Februar <strong>2009</strong>)<br />
Kurzfristig sagte man uns die geplanten Unterkünfte<br />
in Frankfurt am Main leider ab.<br />
Weil kein geeigneter und kostengünstiger<br />
Ersatz beschafft werden konnte, entschieden<br />
wir uns gegen eine für den Verein und den<br />
Dienstherren unwirtschaftliche Teilnahme<br />
an der MainMUN auf Biegen und Brechen.<br />
Stattdessen nutzten wir den Freiraum, um in<br />
einem zweiten Workshop sämtliche Vorbereitungen<br />
bezüglich der Konferenz in New<br />
York abzuschließen.<br />
Unsere Positionspapiere (position paper), die<br />
für jedes Komitee vor Konferenzbeginn erstellt<br />
und versandt werden müssen, wurden<br />
vervollständigt und zentral in der Pressegruppe<br />
Korrektur gelesen. Parallel arbeitete<br />
die Themengruppe an einer Länderübersicht<br />
mit den Positionen Japans zu allen anderen<br />
Ländern der Vereinten Nationen.<br />
Die Spenden-AG befasste sich mit der Auswertung<br />
der Antworten auf unsere Spendenersuchen<br />
und der Suche weiterer vielversprechender<br />
Ansprechpartner.<br />
In der Leitungs-AG wurde vorrangig an der<br />
Vereinsarbeit gewerkelt und die Termine in<br />
den USA miteinander in Einklang gebracht.<br />
Seite 19
Exkursion zur Politischen Bildung nach Berlin (13. – 15. März <strong>2009</strong>)<br />
Wie bereits angemerkt, ist die Grundlage für<br />
die Anrechnung von insgesamt zehn Credit<br />
Points eine hohe Stundenbelastung der Offiziere<br />
und Offizieranwärter/-innen im Studium<br />
an der Helmut-Schmidt-Universität/<br />
Universität der Bundeswehr Hamburg.<br />
Summa summarum ist ein Ansatz von 300<br />
Stunden als Voraussetzung nachzuweisen.<br />
Neben der beabsichtigten Stärkung der allgemeinen<br />
Vereinsarbeit und dem satzungsgemäßen<br />
Hauptzweck des HSU-MUN e.V.<br />
(politische Bildung) ist dies ein zweiter wesentlicher<br />
Grund für unsere in diesem Jahr<br />
erstmals durchgeführte Exkursion in die<br />
Hauptstadt.<br />
Stärkung der Vereinsarbeit<br />
Weil eine strikte Ausrichtung auf japanspezifische<br />
Termine für ein gesamtes Wochenende<br />
schwer umsetzbar ist, entschlossen wir<br />
uns für die Durchführung einer zusätzlichen<br />
militärischen Ausbildung in Form einer politischen<br />
Bildung, die wir, in enger Zusammenarbeit<br />
mit dem Studentenfachbereich C,<br />
eigenverantwortlich organisierten.<br />
Wir boten die Teilnahme am ambitionierten<br />
Programm auch Vereinsmitgliedern an, die<br />
nicht Mitglied der Delegation <strong>2009</strong> waren.<br />
Drei Offiziere nahmen dieses Angebot gerne<br />
an und konnten prompt für die inhaltliche<br />
Gestaltung in Form eines Erfahrungsberichtes<br />
mit zahlreichen Tipps und Tricks wie<br />
auch einer Sensibilisierung f“r den „American<br />
Way of Life an die Delegation einbezogen<br />
werden.<br />
Ratgeber für die Delegation<br />
In Zusammenarbeit mit der Leitungs-AG<br />
erstellten diese Kameraden ergänzend einen<br />
„Ratgeber für die Delegation. Darin sind mit<br />
vielen interessanten Hintergrundinformationen<br />
die wichtigsten Institutionen und Behörden<br />
aufgeführt, die wir in den USA besuchten.<br />
Hierin wurden die wichtigsten Hinweise<br />
zum Verhalten und Auftreten in der amerikanischen<br />
Öffentlichkeit aufgeführt sowie<br />
sinnvolle Orientierungshilfen zusammengefasst,<br />
welche Orte und Attraktionen ein Reisender<br />
in New York und Washington D.C.<br />
gesehen haben sollte.<br />
Mit unseren Besuchen im Bundesministerium<br />
der Verteidigung, in dem uns die Pressearbeit<br />
der Bundeswehr eindringlich näher<br />
gebracht wurde, dem Reichstag, den wir<br />
abseits der üblichen Touristenführung erkundeten,<br />
und einer Stippvisite im Fernsehund<br />
Rundfunkzentrum des rbb, wo wir uns<br />
mit einem Blick hinter die Kulissen einen<br />
Eindruck von der Arbeit der Rundfunkmedien<br />
machen konnten, hatten wir bereits ein<br />
solides Rahmenprogramm.<br />
Empfang des Botschafters von<br />
Japan, Dr. Takahiro Shinyo<br />
Die unangefochtenen Highlights der Exkursion<br />
waren allerdings einesteils der Empfang<br />
des Botschafters von Japan, Herrn Dr.<br />
Takahiro Shinyo, in seiner Residenz und<br />
andererseits der gewinnbringende Besuch<br />
des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr<br />
in Geltow bei Potsdam.<br />
Auf den folgenden Seiten werden die verschiedenen<br />
Besuche kurz dargestellt.<br />
Seite 20
Exkursion zur Politischen Bildung nach Berlin (13. – 15. März <strong>2009</strong>)<br />
An der Botschaft von Japan wurden wir sehr<br />
herzlich empfangen. In perfektem Deutsch<br />
begrüßte uns der Botschaftsrat, Herr Nakamura,<br />
und der Militärattaché, Herr Oberst<br />
Yasui, die uns eingangs einen kurzen und<br />
anschaulichen Abriss über die Merkmale<br />
japanischer Außen- und Sicherheitspolitik<br />
verschafften.<br />
Hinsichtlich der historischen Vergangenheit<br />
wurde die besondere Verantwortung Japans<br />
für den Weltfrieden mehrmals deutlich betont.<br />
Ebenso wurde das besondere Spannungsverhältnis<br />
zwischen dem verfassungsrechtlichen<br />
Verbot des Unterhalts von<br />
Streitkräften und der dennoch erforderlichen<br />
Wehrfähigkeit Japans mittels seiner<br />
„Selbstverteidigungsstreitkräfte dargestellt.<br />
Mehrmals wurde zudem darauf hingewiesen,<br />
dass etwaige militärische Engagements<br />
im Ausland für Japan nur unter der Schirmherrschaft<br />
der Vereinten Nationen vorstellbar<br />
sind.<br />
Übrigens verkündete Japan am gleichen Tag<br />
unseres Besuches in der Botschaft, dass es<br />
sich mit der Entsendung von zwei Fregatten<br />
in den Indischen Ozean an der Bekämpfung<br />
von Piraten beteiligt.<br />
Seite 21
Exkursion zur Politischen Bildung nach Berlin (13. – 15. März <strong>2009</strong>)<br />
Eine anspruchsvolle und zeitintensive Beschäftigung<br />
mit der Vorbereitung auf die<br />
Arbeit in den vielen Komitees der NMUN-<br />
Konferenz sowie die vorrangig an den Wochenenden<br />
stattfindenden nationalen Konferenzen<br />
und Workshops kosteten viel Zeit.<br />
Schwer war es daher, sich zielgerichtet auf<br />
das Programm abseits der Konferenz und<br />
die eigenen Interessen bei der Erkundung<br />
der beliebten Reiseziele in Washington D.C.<br />
und New York vorzubereiten.<br />
Die Fragen, welche kulturellen Unterschiede<br />
es zur Bundesrepublik gibt, wie man sich in<br />
der Öffentlichkeit zu bewegen hat oder auf<br />
welche weiteren Besonderheiten im Zusammenhang<br />
mit unserer Reise geachtet werden<br />
muss, beschäftigen die Teilnehmer selbstverständlich<br />
in jedem Jahr.<br />
Drei Erfahrene NMUN-Teilnehmer aus dem<br />
Vorjahr beantworteten diese Fragen, indem<br />
Sie wertvolle Erfahrungen und nützliche<br />
Tipps für die Reise weitergaben.<br />
Einen würdigen Sitzungssaal fanden wir im<br />
Paul-Löbe-Haus des Bundestages, wo wir<br />
zudem letzte administrative Vorbereitungen<br />
im Europasaal abschließen konnten.<br />
Seite 22
Exkursion zur Politischen Bildung nach Berlin (13. – 15. März <strong>2009</strong>)<br />
Abseits der gewöhnlichen Besichtigung für<br />
Touristen durfte die Delegation <strong>2009</strong> einen<br />
Blick in die Gebäude des Bundestages und<br />
das Reichstagsgebäude werfen.<br />
Ermöglicht wurde uns dies mit Hilfe des<br />
MdB Johannes Kahrs und seinem Mitarbeiter<br />
Herrn Ingo Rose, die uns eine ganz besondere<br />
Führung boten.<br />
Sehr erfrischend und reich an vortrefflichen<br />
Anekdoten veranschaulichte Herr Rose das<br />
politische Tagesgeschäft der Bundestagsabgeordneten,<br />
erklärte architektonische und<br />
künstlerische Besonderheiten, beantwortete<br />
gekonnt die mannigfaltigen Fragen und deutete<br />
stets auf die sichtbaren sowie teilweise<br />
leicht verborgenen Spuren der ereignisreichen<br />
Vergangenheit des Reichstages.<br />
Für die freundliche Führung und die für den<br />
Zutritt zum Paul-Löbe-Haus sowie zum<br />
Reichstag essentielle Zusammenarbeit danken<br />
wir an dieser Stelle vielmals.<br />
Seite 23
Exkursion zur Politischen Bildung nach Berlin (13. – 15. März <strong>2009</strong>)<br />
Mit Hauptsitz in Geltow (Potsdam) plant<br />
und führt das Einsatzführungskommando<br />
der Bundeswehr (EinsFüKdoBw) den Einsatz<br />
deutscher Streitkräfte für das Bundesverteidigungsministerium.<br />
Für uns Offiziere und<br />
Offizieranwärter/-innen im Studium ist das<br />
„Denken vom Einsatz her“ nur möglich, falls<br />
wir uns bezüglich der Transformation der<br />
Bundeswehr und den Einsätzen der Bundeswehr<br />
selbst auf dem Laufenden halten.<br />
Wir besuchten deshalb das EinsFüKdoBw,<br />
um Informationen aus erster Hand über die<br />
Lage in Afghanistan, den Einsatz gegen Piraten<br />
und den Stand der Transformation zu<br />
bekommen.<br />
Nach der ebenfalls sehr herzlichen Begrüßung<br />
durch Oberst i. G. Klaus Bücklein, dem<br />
Leiter des Presse- und Informationszentrums,<br />
wurden unsere Erwartungen weit<br />
übertroffen. In lebhaft geführten Vorträgen<br />
über das Kommando, die Einsätze und die<br />
deutsche Außen- und Sicherheitspolitik,<br />
insbesondere die deutschen Interessen im<br />
internationalen Umfeld, schätzten wir vor<br />
allen Dingen das offene und ehrliche Wort.<br />
Hinweise auf die möglichen Perspektiven als<br />
Offizier in der Bundeswehr und die hierfür<br />
zu bewältigenden Herausforderungen waren<br />
sehr willkommen und schärften unser<br />
Berufsverständnis.<br />
)m Kern befassten wir uns mit dem „erweiterten<br />
Sicherheitsbegriff, dem „vernetzten<br />
Ansatz von Sicherheit und Wiederaufbau<br />
und der hierfür notwendigen gleichrangigen<br />
Zusammenarbeit zwischen dem Auswärtigen<br />
Amt und den Bundesministerien der Verteidigung,<br />
des Innern und für wirtschaftliche<br />
Zusammenarbeit und Entwicklung.<br />
Leider musste unsere Schirmherrin, Frau<br />
MdB Petra Heß, kurzfristig ihre Teilnahme<br />
absagen, weshalb der politische Blickwinkel<br />
allein von Frau Dr. Akaltin beigesteuert<br />
wurde. Zuvor stellte bereits Herr OTL i. G.<br />
Ferdi Akaltin, Kommandeur des Stabs- und<br />
Fernmeldebataillons des Kommandos, sehr<br />
agil die langfristigen sicherheitspolitischen<br />
Interessen der Bundesrepublik in Form treffender<br />
Thesen zur Diskussion.<br />
Bei einer Variation vom Räucherfisch,<br />
Schweinefilet im Speckmantel und einem<br />
Fruchtcocktail in Minzsahne konnte der Besuch<br />
in lockerer und angenehmer Atmosphäre<br />
eines Delegationsabends ausklingen.<br />
Allen Beteiligten danken wir herzlich für<br />
Ihre Unterstützung und das tolle Programm.<br />
Seite 24
Teil 3 – internationale Vorhaben: New York<br />
Die insgesamt zweiwöchige Exkursion in die Vereinigten Staaten von<br />
Amerika stellt generell den Höhepunkt und das Verdienst der einjährigen<br />
Vereinsarbeit einer Delegation dar. In diesem Jahr reisten wir vom<br />
03. bis zum 19. April <strong>2009</strong> in die USA.<br />
Bis zum 12. April hielten wir uns in New York auf, wobei die bereits<br />
fünfzehnte Teilnahme unserer Universität an der National <strong>Model</strong> <strong>United</strong><br />
<strong>Nations</strong> Konferenz (05. – 09.<strong>2009</strong>) der Hauptzweck unserer Reise<br />
war. Wir repräsentierten in insgesamt 14 verschiedenen Komitees und<br />
Sonderorganisationen der Vereinten Nationen das Land Japan.<br />
Den von der Konferenzleitung freigehaltenen Vormittag am Montag,<br />
den 05. April, nutzten wir für eine Besucherführung im Hauptquartier<br />
der Vereinten Nationen und einen Besuch unserer eigenen Vertretung.<br />
Seite 26
Teilnahme NMUN-Konferenz in New York (Sheraton) vom 05. – 09. April <strong>2009</strong><br />
Komiteeverteilung der Delegation <strong>2009</strong><br />
Nr. Komitee Name Nr. Komitee Name<br />
Generalversammlung und Sicherheitsrat (GA)<br />
1 Generalversammlung<br />
Plenum<br />
2 Generalversammlung<br />
Erster Ausschuss – Abrüstung<br />
und internationale Sicherheit<br />
5 Wirtschafts- und Sozialrat<br />
Plenum<br />
OFR Christoph Pazdzior<br />
OFR Marius Schwarz<br />
OFR Birte Völker<br />
OFRzS Nils Müller<br />
3 Generalversammlung<br />
Zweiter Ausschuss – Wirtschafts- und<br />
Finanzausschuss<br />
4 Generalversammlung<br />
Dritter Ausschuss – soziale, humanitäre<br />
und kulturelle Fragen<br />
Wirtschafts- und Sozialrat (ECOSOC)<br />
LtzS Daniel Scholz 7 Kommission für nachhaltige<br />
Entwicklung (CSustD)<br />
6 Suchtstoffkommission CND OLt Andreas Bönner 8 Wirtschafts- und Sozialkommission für<br />
Asien und den Pazifik (ESCAP)<br />
9 Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation<br />
der VN<br />
(FAO)<br />
10 Programm der VN gegen<br />
HIV/AIDS (UNAIDS)<br />
13 Entwicklungshilfebank für<br />
Afrika (AfDB)<br />
Spezialorgane und Sonderorganisationen<br />
OFR Christina Dionysius 11 Entwicklungsfonds der VN für Frauen<br />
(UNIFEM)<br />
LtzS Victoria Kietzmann<br />
OFR Saruna Kudevita<br />
12 Hoher Kommissar der VN für Flüchtlinge<br />
(UNHCR Exec Comm)<br />
Intergouvernementale Organisationen<br />
OLt Daniel Drobek<br />
Lt Thomas Schmidt<br />
OLt Simon Magnin<br />
LtzS Maike Kelm<br />
OLt Holger Skorupa<br />
LtzS Hans-Chrisitan Stockfisch<br />
OFR Steven Rivas García<br />
OLt Katrin Pötzsch<br />
LtzS Irina Henrich<br />
Lt Martin Pfeiffer<br />
Lt Michael Netter<br />
OFRzS Maike Hoffmann 14 Welthandelsorganisation (WTO) LtzS Simon Vogt<br />
OFR Roland Polzin<br />
Faculty Advisor: OLt Ferid Giebler<br />
Head Delegate: Lt Martin Pfeiffer<br />
Seite 27
Teilnahme NMUN-Konferenz in New York (Sheraton) vom 05. – 09. April <strong>2009</strong><br />
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Erfahrungen aus den Komitees (in Auszügen):<br />
Plenum der Generalversammlung GA Plenary (OFR Christoph Pazdzior, OFR Marius Schwarz)<br />
Die General Assembly Plenary war mit etwa<br />
130 anwesenden Mitgliedstaaten zu fast zwei<br />
Dritteln besetzt. In der ersten Sitzung am<br />
Sonntag vollzog sich das agenda setting, bei<br />
dem drei Themen zur Auswahl standen. Das<br />
erste Thema behandelte neue Ansätze zur<br />
nuklearen Nichtweiterverbreitungspolitik,<br />
das zweite weitere Vorschläge zur UN-<br />
Reform und das dritte beschäftigte sich mit<br />
den Folgen von Migration auf Entwicklung<br />
(staatliche und substaatliche Ebene).<br />
Besonders vorteilhaft erwies sich, dass die<br />
Ost-Asiatischen Staaten unter unserer (japanischen<br />
und australischen) Federführung<br />
einen Sitzblock bildeten.<br />
Auf Drängen Südkoreas und Australiens<br />
werteten wir zunächst unsere Stimmpräferenzen<br />
zugunsten der nuklearen Nichtweiterverbreitung<br />
um. Nachdem wir allerdings<br />
mehrere europäische Staaten, Indien und<br />
Brasilien überzeugen konnten, sich dem<br />
zweiten Thema (unserem Favoriten) anzunähern,<br />
änderten wir die Meinung des gesamten<br />
asiatischen Blocks.<br />
Die im Laufe der Konferenz entstehende<br />
Konzentration auf den Mittleren Osten und<br />
die koreanische Halbinsel entsprach dabei<br />
den japanischen Interessen.<br />
Da Japan der VN-Diplomatie einen hohen<br />
Stellenwert einräumt, war uns auch sehr<br />
daran gelegen, die internationalen Strukturen<br />
zu stärken und glücklicherweise waren<br />
wir nicht die einzigen mit diesem Ansinnen.<br />
Schnell ergab sich eine fruchtbare Zusammenarbeit<br />
mit den Delegierten Australiens<br />
und der Ukraine, die Ähnliches verfolgten.<br />
Ein im Wesentlichen von den Australiern<br />
formuliertes working paper (Arbeitspapier)<br />
unterstützten wir als sponsor und trugen<br />
einige inhaltliche Bestandteile bei, besonders<br />
den ostasiatischen Raum betreffend.<br />
Auch die USA bezogen uns in ihr working<br />
paper mit ein und unterstützen im Gegenzug<br />
unser eigenes, da ihre Positionen gut<br />
mit unseren harmonierten. Der Circle of<br />
Friends, wie ihn uns der japanische Botschafter<br />
auf unserer Vorbereitung in Berlin näher<br />
brachte, arbeitete in den Folgesitzungen<br />
störungsfrei und effizient.<br />
Divergenzen ergaben sich lediglich beim<br />
Umfang der Rolle, die die IAEO übernehmen<br />
sollte. Außer der erwarteten Seitenhiebe<br />
durch die Delegierten des Iran und der Demokratischen<br />
Volksrepublik Korea, die jedoch<br />
ohne besonderes Echo blieben, konnte<br />
verzeichnet werden, dass alle an einem<br />
Strang zogen und die eingebrachten working<br />
papers sich inhaltlich sehr ähnelten.<br />
Unser Entwurf wurde mit breiter Mehrheit<br />
im insgesamt zügigen und disziplinierten<br />
Abstimmungsprozess angenommen.<br />
Die anwesenden Delegierten waren stets<br />
bemüht, dem diplomatischen Kodex Rechnung<br />
zu tragen, Pünktlichkeit zu zeigen und<br />
sich angemessen auszudrücken.<br />
Insgesamt war die Arbeit im Komitee erheiternd<br />
und produktiv, der Austausch mit vielen<br />
zivilen Student/Innen fruchtbar und wir<br />
konnten zahlreiche Kontakte knüpfen wie<br />
Erfahrungen gewinnen.<br />
Seite 30
Erster Ausschuss GA 1st – Abrüstung und internationale Sicherheit (OFR Birte Völker, OFRzS Nils Müller)<br />
Während der NMUN Konferenz <strong>2009</strong> im<br />
Sheraton Hotel New York hatten wir, OFRzS<br />
Nils Müller und OFR Birte Völker, die Ehre,<br />
die Rolle Japans im First Committee der General<br />
Assembly zu vertreten.<br />
Für die Konferenz standen uns dabei drei<br />
überaus interessante und brisante Themen<br />
zur Auswahl: 1. Upholding The Status of<br />
Prisoners of War, 2. Fighting Illicit Trade<br />
and Trafficking Of Nuclear Material, 3.<br />
Preventing an Arms Race in Outer Space.<br />
Der Status von Kriegsgefangenen erschien<br />
uns das dringlichste Problem. Da jedoch die<br />
von der Konferenzleitung gesetzten Themen<br />
von bestechender Aktualität waren, konnten<br />
wir während des agenda settings am ersten<br />
Konferenztag leider nicht unsere thematische<br />
Prioritätensetzung durchsetzen. Nur<br />
wenige Tage vor Konferenzbeginn führte<br />
Nordkorea einen Raketentest durch, der in<br />
der internationalen Gemeinschaft auf starke<br />
Kritik stoß. Das aktuelle Zeitgeschehen fand<br />
seinen Ausdruck im agenda setting.<br />
Auffällig zu Beginn der ersten sessions (Sitzungen)<br />
war die hohe Motivation der meisten<br />
Teilnehmer, die zum Teil durch die Anwesenheit<br />
einiger Dozenten der jeweiligen<br />
Delegationen noch gesteigert wurde. Trotz<br />
der Tatsache, dass etwa 50% der Teilnehmer<br />
in unserem Komitee keine native speaker<br />
waren, war das sprachliche Niveau während<br />
der einzelnen formal und informal sessions<br />
gehoben, jedoch den deutschen Konferenzen<br />
(HamMUN) ähnlich.<br />
Im Nachhinein scheint der Beginn der Konferenz<br />
die für den Verlauf der gesamten<br />
Konferenz und den Erfolg der eigenen Position<br />
entscheidende Phase zu sein. Schon<br />
während des agenda setting und besonders<br />
während der sessions am ersten Konferenztag<br />
fanden sich sehr schnell Arbeitsgruppen<br />
zusammen, die gemeinsame Interessen verfolgten.<br />
Bemerkenswert war hierbei, dass die von<br />
uns in Vorbereitung der Konferenz erstellten<br />
position paper bei anderen Delegationen<br />
offensichtlich auf großes Interesse stießen.<br />
Die von uns dort niedergeschriebenen Positionen<br />
und Verhandlungsziele wurden von<br />
anderen Teilnehmern gezielt aufgegriffen,<br />
um Arbeitsgruppen und Koalitionen zu bilden.<br />
Der Ausarbeitung dieser position paper<br />
sollte somit auch in Zukunft große Aufmerksamkeit<br />
gewidmet werden.<br />
Negativ anzumerken sind zwei Beobachtungen:<br />
Einerseits zeigte das Auftreten einiger<br />
Delegationen, dass sich im Vorfeld der Konferenz<br />
nicht ausreichend mit der nationalen<br />
Identität des zu repräsentierenden Landes<br />
und seiner Rolle in der internationalen Gemeinschaft<br />
auseinandergesetzt wurde. Zum<br />
Anderen entsprach das Verhalten einiger<br />
Teilnehmer nicht dem diplomatic conduct,<br />
langjährige Verbündete in Verhandlungsprozessen<br />
entsprechend einzubinden.<br />
Dass dabei persönliche Befindlichkeiten<br />
inhaltliche Verhandlungen überlagerten und<br />
negativ beeinflussten, mag jedoch auch eine<br />
Erfahrung sein, die man im Rahmen einer<br />
möglichst realitätsnahen Simulation der<br />
Vereinten Nationen gemacht haben sollte.<br />
Nach vier spannenden Verhandlungstagen<br />
einigte sich das General Assembly First<br />
Comittee auf insgesamt sieben Resolutionen,<br />
die im Kern ähnliche Ziele verfolgten, jedoch<br />
unterschiedliche Foki setzten. Zur Abschlusssitzung<br />
der General Assembly Plenary<br />
wurden (zu unserer Freude) unsere sämtlichen<br />
zentralen Positionen und Forderungen<br />
dabei berücksichtigt. Die beiden Abschlussresolutionen<br />
wurden mit breiter Mehrheit<br />
von der General Assembly verabschiedet.<br />
Seite 31
Zweiter Ausschuss GA 2nd – Wirtschafts- und Finanzausschuss (OLt Daniel Drobek, Lt Thomas Schmidt)<br />
Das Komitee war mit über 100 teilnehmenden<br />
Ländervertretungen, die oft zwei Delegationsmitglieder<br />
entsandten, zahlenmäßig<br />
relativ groß.<br />
Gleich zu Beginn der NMUN-Konferenz<br />
konnten wir feststellen, dass die größte<br />
NMUN-Simulation der Welt, mit einer nationalen<br />
deutschen MUN (z.B. HamMUN)<br />
nicht verglichen werden kann. Dies machte<br />
sich bereits daran deutlich, dass man unmittelbar<br />
nach Eintritt in den Konferenzraum<br />
von anderen Ländern nach der Themenpräferenzen<br />
befragt wurde.<br />
Es zeigte sich deutlich, welche Delegierte in<br />
der Lage waren in international zusammengesetzten<br />
Gruppen maßgeblich den Ton<br />
anzugeben – größtenteils native speaker, mit<br />
großem Ehrgeiz und Engagement und einer<br />
umfassenden qualifizierten Vorbereitung.<br />
Problematisch ist in so einem großen Komitee,<br />
dass, vermutlich anders als in kleineren<br />
Komitees, weniger auf die Belange Einzelner<br />
Rücksicht genommen wird.<br />
Dies verleitete nicht wenige Delegationen,<br />
sich im Lauf der Sitzungen von rollenkonformen<br />
Verhalten der zu vertretenden<br />
Nationen zu lösen und „pragmatischere<br />
Ansätze zu verfolgen.<br />
Dergestalt sahen wir uns nicht selten dem<br />
Druck ausgesetzt, Papieren die uns zur Ansicht<br />
gereicht wurden, innerhalb kürzester<br />
Zeit zuzustimmen oder diese abzulehnen,<br />
bei denen aber fachliche Begriffe und kleinste<br />
Wortformulierungen schon von Bedeutung<br />
sein können.<br />
Viel haben wir auf dieser Konferenz gelernt:<br />
die Vertretung der Interessen eines Landes<br />
an vorderster diplomtischer Front ist eine<br />
überaus verantwortungsvolle Aufgabe, die<br />
permanent höchste Konzentration, Leistungsbereitschaft<br />
wie –fähigkeit, harte Arbeit,<br />
sprachliche Kompetenz und umfangreiches<br />
Fachwissen verlangt. Viele Fäden<br />
werden zudem in informellen Gesprächen,<br />
sowie auch außerhalb der offiziellen sessions,<br />
in inoffiziellen Sitzungen (selbst spät in<br />
der Nacht) gezogen.<br />
Wir erhielten auf der Konferenz einen professionellen<br />
und anregenden Meinungsaustausch<br />
über Nationen und Kontinente hinaus<br />
und konnten Gespräche sowie Kontakte<br />
mit Teilnehmern aus verschiedensten Winkeln<br />
dieser Erde knüpfen.<br />
Diese Konferenz hat unser Bewusstsein sowohl<br />
für die Existenz als auch für die Berücksichtigung<br />
von verschiedensten Perspektiven<br />
geschärft und belebt.<br />
Seite 32
Dritter Ausschuss GA 3rd – soziale, humanitäre und kulturelle Fragen (OLt Simon Magnin, LtzS Maike Kelm)<br />
Folgende Themen standen auf der Agenda<br />
des Third Commitee der NMUN <strong>2009</strong> im<br />
New Yorker Sheraton Hotel:<br />
1. Examining the Uses and Implementation<br />
of Technology in Educational<br />
and Social Development<br />
2. Promotion and Protection of the<br />
Rights of Children in Conflict<br />
3. Improving Emergency Response<br />
through Humanitarian Reform<br />
Am Montag setzten wir nach der opening<br />
ceremony, die im Hauptquartier der Vereinten<br />
Nationen stattfand, mit den sessions und<br />
dem am Vorabend gewählten Thema fort.<br />
Da die Zeit innerhalb des Komitees sehr<br />
begrenzt ist und viele Teilnehmer im Vorfeld<br />
der Konferenz nur wenig Erfahrung mit Politik<br />
sammeln konnten, kann meist nur ein<br />
Thema besprochen werden. Daher ist das<br />
agenda setting ein wichtiger Schritt für die<br />
Ausrichtung innerhalb des Komitees.<br />
Bereits in diesen Gesprächen war zu merken,<br />
dass einige Teilnehmer nicht nur ihr Land,<br />
sondern auch sich selbst darstellten. Dieses<br />
„Aus-der-Rolle-fallen“ kann man zum einen<br />
auf die Anwesenheit mancher Professoren,<br />
die ihren Studenten Zensuren für die Teilnahme<br />
an der Konferenz vergaben, und zum<br />
anderen auf den Willen, unbedingt einen<br />
award zu gewinnen, zurückführen.<br />
Für uns Japaner stand fest, dass wir eng mit<br />
den USA zusammenarbeiten und kamen<br />
dadurch in eine Gruppe mit Großbritannien,<br />
Tansania, Österreich und den USA. Nichtsdestotrotz<br />
stand man auch mit den anderen<br />
Arbeitsgruppen in Kontakt. Man stellte sich<br />
gegenseitig seine Ergebnisse vor und versuchte<br />
den anderen als signator für sein<br />
working paper zu gewinnen. sponsors und<br />
signators werden dazu benötigt die working<br />
paper beim chair einreichen zu können.<br />
Leider herrschte eine sehr unterschiedliche<br />
Auffassung vom Inhalt einer Resolution, so<br />
dass sowohl mit sehr spezifischen Ansätzen,<br />
als auch mit sehr allgemeinen und globalen<br />
Ideen gearbeitet wurde.<br />
Zwischenzeitlich gab es 16 Arbeitsgruppen,<br />
die sich auf 12 reduzierten, nachdem sich<br />
einige Arbeitsgruppen, die ähnliche Ansätze<br />
verfolgten zusammenschlossen. Gegen Ende<br />
der sessions in unserem Komitee stimmten<br />
wir schließlich über die verbliebenen 12 working<br />
paper ab und entschieden uns, 11 davon<br />
zu draft-Resolutionen (Resolutionsentwürfe)<br />
zu machen, von denen zwei ausgewählt<br />
wurden und der General Assembly Plenary<br />
zur Abstimmung vorgelegt wurden.<br />
Abschließend betrachtet war die Teilnahme<br />
an dieser Konferenz eine Bereicherung in<br />
verschiedener Hinsicht. Zum einen konnten<br />
wir Außenpolitik, wenn auch nur simuliert,<br />
hautnah miterleben und feststellen, wie<br />
schwer die Arbeit eines Diplomaten sein<br />
kann, der versucht sein Land international<br />
bestmöglich zu vertreten.<br />
Zum anderen war es aber auch sehr interessant,<br />
im Gespräch mit den anderen Studenten<br />
während der offiziellen sessions und<br />
auch darüber hinaus etwas über deren Ansichten,<br />
Erfahrungen und Lebensweisen zu<br />
erfahren.<br />
Ebenso ist die Teilnahme an der Konferenz<br />
für uns als Offiziere sehr gut geeignet um<br />
ein besseres Verständnis für Politik zu erhalten.<br />
Unter dem Gesichtspunkt, dass wir dem<br />
Primat der Politik unterliegen, konnte so<br />
auch das Verständnis für die Einsätze der<br />
Bundeswehr sowie unseren täglichen Dienst<br />
verbessert werden.<br />
Seite 33
Plenum des Wirtschafts- und Sozialrats ECOSOC Plenary (LtzS Daniel Scholz)<br />
Nach anfänglichen Debatten bezüglich der Festlegung der speakers<br />
time, kam die Themenauswahl. Japan vertrat die Position, dass die<br />
nachhaltige Entwicklung der Umwelt die größte Priorität hat. Dabei<br />
wurde Japan durch viele asiatische und europäische Länder unterstützt.<br />
Einige afrikanische Staaten sträubten sich jedoch. Die ersten<br />
Debatten und Abstimmungen blieben ergebnislos, bis sich letztendlich<br />
eine Mehrheit um Japan bildete, um die Beschäftigung mit dem Thema<br />
Umweltschutz durchzusetzen. Folglich stand der nachhaltige Umweltschutz<br />
ganz oben auf der diesjährigen Agenda des ECOSOC Plenary.<br />
Während der Sitzungen am Dienstag und Mittwoch arbeiteten die<br />
einzelnen Arbeitsgruppen Resolutionsentwürfe heraus und stimmten<br />
sich mit den einzelnen Mitgliedsstaaten über gegenseitige Interessen<br />
ab. Die Hauptarbeit wurde nun in den informellen Sitzungen getätigt,<br />
welche circa 2/3 der Gesamtzeit einnahmen. In der restlichen Zeit hatten<br />
die Mitgliedsstaaten viele Gelegenheiten, ihre Position und den<br />
Fortschritt ihrer Gruppen in Reden vorzustellen.<br />
Aufgrund des hohen Umfangs des Themas Umweltschutz bildeten sich<br />
sehr schnell verschiedene Arbeitsgruppen um die große Spannweite<br />
abzudecken. So beschäftigte sich die Arbeitsgruppe um die Vereinigten<br />
Staaten und der Tschechischen Republik um die Reduktion von CO²<br />
Ausstoß und die Forcierung von neuen Technologien im selbigen<br />
Rahmen. Eine weitere Arbeitsgruppe, rund um Russland, lenkte das<br />
Interesse auf die Bedeutung von alternativen Energieträgern und auf<br />
die Effizienzsteigerung der vorhandenen Ressourcen.<br />
Nach meinem Einspruch, russische Energiekonzepte nicht als generelle<br />
Leitlinien zu akzeptieren, konnte Japan einen Erfolg erzielen, indem<br />
künftig auf keine länderbezogenen Programme verzichtet wurde.<br />
In der dritten und letzten Arbeitsgruppe, in welcher Japan auch sehr<br />
aktiv tätig war, wurde ein breiteres Spektrum des Umweltschutzes<br />
aufgegriffen, indem viele verschiedene Felder abgearbeitet wurden.<br />
Darunter zählen die Hilfe für Entwicklungsländer, die Reduktion der<br />
weltweiten Abholzung und der Schutz des Baumbestandes sowie die<br />
nachhaltige Verhinderung von Meeresverschmutzung.<br />
Insgesamt gab das ECOSOC Plenary dieses Jahr ein sehr rundes und<br />
stimmiges Bild ab. Alle Staaten waren sich über die Implementierung<br />
neuer Umweltschutzmaßnahmen einig und arbeiteten dementsprechend<br />
hart an neuen Konzepten. Japan kann über die Ergebnisse zufrieden<br />
sein, denn immer mehr Länder erkennen die Notwendigkeit<br />
des nachhaltigen Umweltschutzes.<br />
Seite 34
Suchtstoffkommission CND (OLT Andreas Bönner)<br />
Nachdem ich im letzten Jahr als Delegierter<br />
von Canada im Komitee „<strong>United</strong> Nation Population<br />
Fund (UNFPA)“ saß, wusste ich natürlich<br />
in etwa, was auf mich zukommen<br />
würde. Ich war durch mein position paper<br />
und die Lektüre der background guides gut<br />
auf die folgenden Themen vorbereitet:<br />
1. Role of Narcotics in Fuelling Conflict<br />
2. Strengthening Alternative Development<br />
as a Drug Control Strategy<br />
3. Building Partnerships to Address the<br />
World Drug Problem<br />
Schnell stand fest, dass im Komitee die gleiche<br />
Themenabfolge erzielt werden sollte.<br />
Das zweite Thema bot definitiv genug Arbeitsmöglichkeiten<br />
und wurde fast einstimmig<br />
angenommen.<br />
Das Komitee bildete vier Gruppen, die unter<br />
den Arbeitsthemen Ökonomie, Sicherheit,<br />
Finanzen und Erziehung standen. Die teilnehmenden<br />
Länder fanden sich ohne Vorurteile<br />
zusammen und konnten schon nach<br />
dem zweiten Sitzungstag erste Ergebnisse<br />
präsentieren. Die Staaten hatten ähnliche<br />
Ergebnisziele, die ohne lange Debatten formuliert<br />
werden konnten. Leider kritisierten<br />
die chairs die ersten Berichtsentwürfe, so<br />
dass der dritte Tag in lästigen Formulierungs-<br />
und Vokabelfragen versank. Zu diesem<br />
Zeitpunkt konnten viele Mitglieder des<br />
Komitees der Konferenz nicht mehr folgen,<br />
da sie an ihre englische Sprachgrenze gestoßen<br />
waren. Dennoch konnten sich die meisten<br />
betroffenen Staaten in informellen Gesprächen<br />
weiterhin dem Thema widmen<br />
oder einfach socialising betreiben.<br />
Ich arbeitete vorrangig in der Gruppe Erziehung<br />
mit und stand im engen Kontakt mit<br />
Italien, den USA, Algerien, Senegal, der Türkei,<br />
Belgien, Kamerun, den Niederlanden<br />
und Australien. Als Japan konnte ich die<br />
meisten meiner thematischen Ziele in die<br />
Arbeitsgruppe einbringen, die vor allem darin<br />
bestanden, die Jugend über die Folgen<br />
von Drogenhandel, -anbau und –konsum<br />
nachhaltig aufzuklären und ihnen alternative<br />
Lebensweisen nahezubringen. Hier spielt<br />
das Projekt der „Grass-Roots“ eine besondere<br />
Rolle.<br />
Außerdem arbeitete ich noch in einer Allianz<br />
mit den USA, Australien und Belgien<br />
außerhalb der Gruppen mit, die das Problem<br />
der synthetischen Drogen genauer erläuterte<br />
und ihre Ergebnisse am letzten Konferenztag<br />
dem Komitee vorstellte.<br />
Im Abstimmungsverfahren, das am letzten<br />
Tag anstand, wurden alle vier reports nahezu<br />
einstimmig angenommen. Ein Entwurf, der<br />
kurzfristig von den afrikanischen Staaten<br />
eingebracht wurde, fand keine Zustimmung.<br />
Nun liegt die Entscheidung beim Economic<br />
and Social Counsil (ECOSOC), aus unseren<br />
Berichten eine Resolution zu formen, die<br />
eine wirkungsvolle Anti-Drogen-Strategie<br />
gewährleisten kann.<br />
Im Rückblick hat mir die diesjährige Teilnahme<br />
mehr Spaß gemacht als letztes Jahr<br />
und ich habe viele interessante Leute aus<br />
den verschiedensten Ländern und Staaten<br />
kennenlernen dürfen.<br />
Auch wenn die Ergebnisse der Debatten<br />
jenseits jeder Praktikabilität lagen und gerade<br />
für einen Offizier, der handeln möchte<br />
und vermutlich bald vor Ort sein wird, sehr<br />
gewöhnungsbedürftig klingen, kann ich nur<br />
jedem Studenten, ob Soldat oder Zivilist,<br />
raten, diese einmalige Chance wahrzunehmen<br />
und eine <strong>Model</strong> <strong>United</strong> <strong>Nations</strong> Conference<br />
in New York oder wo auch immer, zu<br />
erleben.<br />
Seite 35
Kommission für nachhaltige Entwicklung CSustD – (OLT Holger Skorupa)<br />
Die Teilnahme an der NMUN <strong>2009</strong> bewerte ich als uneingeschränkten<br />
Erfolg. Insbesondere seien hierfür die nachfolgenden Faktoren genannt:<br />
der Umstand, dass es sich bei der Commission on Sustainable<br />
Development um eine – in Relation zu anderen Committees oder<br />
Assemblies der <strong>United</strong> <strong>Nations</strong> – kleine Arbeitsgruppe handelt, bedingte<br />
in der Nachbetrachtung der Vorbereitung auf die NMUN <strong>2009</strong> wie<br />
auch der Implementierung jener Quellen und Informationen in dem<br />
vitalen Prozess der Simulation eine positive Arbeitsmoral. So konnten<br />
bereits vor dem eigentlichen Beginn der Konferenz völlig neue Erkenntnisse<br />
zu ECOSOC, CSD, aber auch dem Status Japans in jener<br />
Kommission gewonnen werden. Auf diese Weise stellte die Partizipation<br />
als japanischer Delegierter in der CSD mehr als eine akademische<br />
Weiterbildung dar; sie diente zudem dem multikulturellen Austausch<br />
mit den weiteren Vertretern innerhalb des Committees und dem Gewinn<br />
tiefgreifender Kenntnisse zu nationalen Interessen am Thema der<br />
nachhaltigen Entwicklung und Entwicklungshilfe – explizit in Bezug<br />
auf Nationen, von denen ich bis dato kaum spezielles Wissen besaß.<br />
Dazu trugen insbesondere auch der offene, direkte und freundliche,<br />
aber zugleich auch der kritische und simulationsbezogene Umgang der<br />
Delegierten innerhalb der Kommission und ebenso Komitee übergreifend<br />
bei. Auch die überaus gelungene Organisation und Umsetzung<br />
der Intentionen der NMUN durch den Chair der CSD konnte diesem<br />
Prinzip Rechnung tragen.<br />
Freilich blieben einige Konflikte und Divergenzen innerhalb der<br />
Kommission nicht aus, die zuweilen den Ablauf der Kommissionsarbeit<br />
unnötig erschwerten – hierzu zählten vor allem fehlende Kenntnis<br />
der procedure guides oder unverhältnismäßige Argumentationen sowie<br />
Anfeindungen während einiger roll calls oder unfriendly commentaries.<br />
Darüber hinaus zeichneten sich im Rahmen der Argumentationsgänge<br />
und –strukturen in den einzelnen nation’s speeches sowie der Erarbeitung<br />
der späteren draft reports allzu häufig erhebliche Vorteile zugunsten<br />
der native speaker ab – ein Umstand, der sich aufgrund der<br />
Amtssprache Englisch in den Vereinten Nationen freilich nur schwerlich<br />
wird ändern lassen.<br />
Allgemein ist festzuhalten, dass die meisten Interessenvertreter den<br />
Sinn und die Ziele der NMUN verinnerlicht hatten. Mit Freude beobachtete<br />
ich, dass eine Vielzahl von Divergenzen im Rahmen der Meetings<br />
unmittelbar nach dem offiziellen Ende einzelner commission’s<br />
sessions vergessen wurden, weshalb Gespräche abseits der MUN-<br />
Themen möglich wurden. Auf diese Weise entwickelte sich die Konferenz<br />
tatsächlich zu einem ‚Schmelztiegel akademischer, simulationsgebundener<br />
sowie persönlicher und im Speziellen sozialer Kommunikation.<br />
Vor allem das hohe Maß an gegenseitiger Wertschätzung, Anerkennung<br />
der Arbeit und Kritikfähigkeit beeindruckte mich.<br />
Die Tatsache, dass ich als einziger Delegierter die japanischen Interessen<br />
innerhalb der CSD zu vertreten hatte, erwies sich keineswegs als<br />
nachteilig. Vielmehr stand mir bezüglich der Artikulation der Räson<br />
per se sowie der Eingliederung in unterschiedlichen Arbeitsgruppen<br />
erheblicher Freiraum zu.<br />
Daraus resultierend bewerte ich die NMUN <strong>2009</strong> – auch im Zuge ausgedehnter<br />
und tiefgründiger Gespräche mit den weiteren Delegationsmitgliedern<br />
des HSU MUN e.V. – als erfolgreichen, positiven und<br />
überaus lehrreichen Schritt in der akademischen, sozialen und persönlichen<br />
Entwicklung nahezu aller Teilnehmer an der Konferenz.<br />
Seite 36
Wirtschafts- und Sozialkommission für Asien und den Pazifik ESCAP – (LtzS Hans-Christian Stockfisch,<br />
OFR Steven Rivas García)<br />
Bereits zu Beginn der ersten Session, am späten Sonntagabend, begeisterte<br />
uns das enorme Engagement und die gute Vorbereitung der anderen<br />
NMUN Teilnehmer. Wir fanden schnell Anschluss und bildeten<br />
bereits am ersten Abend eine eigene Arbeitsgruppe – für die daraus<br />
resultierende draft resolution wurden wir von einigen Vertretern in<br />
deren Reden besonders hervorgehoben. Viele interessierte Mitstreiter<br />
konfrontierten uns bereits in der ersten informellen Sitzung mit Thesen,<br />
Vorschlägen und Fragen zu unserer japanischen Meinung.<br />
In diesen vier spannenden jedoch auch arbeitsintensiven und herausfordernden<br />
Tagen haben wir viel erlebt und gelernt.<br />
In den kommenden Jahren wäre es allerdings zu empfehlen während<br />
der Workshops weniger Gewicht auf das Wesen der Vereinten Nationen<br />
zu legen, sondern sich noch intensiver mit den position paper und<br />
den länderspezifischen Präferenzen und Standpunkten zu beschäftigen,<br />
um noch professioneller arbeiten zu können.<br />
Dank unserer guten Vorbereitung und Sensibilisierung, unter anderem<br />
durch unseren Besuch der Botschaft Japans in Berlin, konnten wir sehr<br />
souverän in der Rolle als Japaner auftreten. Ein politisch und wirtschaftlich<br />
so gewichtiges Land wie Japan vertreten zu dürfen half<br />
sicherlich bei der schnellen Integration in die Arbeitskreise und führte<br />
zu regen Diskussionen.<br />
Damit wäre aus unserer Sicht der fachliche Vorsprung der anderen<br />
Studenten aufzuholen.<br />
Die Arbeit in den folgenden Tagen hat uns nicht nur Spaß gemacht,<br />
sondern auch fachlich und interkulturell reifen lassen. Zwar waren<br />
uns die zivilen Studenten, durch ihre intensivere Vorbereitung, fachlich<br />
leicht überlegen, doch konnten wir durch unser souveränes und<br />
diszipliniertes Auftreten einen Ausgleich schaffen.<br />
Da unser Komitee aus relativ wenigen Vertretern bestand, standen alle<br />
Nationen im gleichen Maße im Mittelpunkt. Die Produktivität unseres<br />
Komitees uferte in acht unterschiedlichen Resolutionen, die alle gut<br />
durchdacht und teilweise sogar vorbildlich in Inhalt und Form geschrieben<br />
worden waren. Alle Vertreter verfügten über solide Englischkenntnisse,<br />
sodass es keine Kommunikationsschwierigkeiten gab.<br />
Seite 37
Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der VN FAO (OFR Christina Dionysius)<br />
Meine Erfahrungen in der Food and<br />
Agriculture Organisation waren durchweg<br />
positiv, jedoch in vielen Punkten anders als<br />
ich es mir vorgestellt hatte bzw. als ich es<br />
von der HamMUN her kannte.<br />
Als ich am Sonntagabend das erste Mal den<br />
Konferenzraum betrat, wurde ich schon etwas<br />
ins kalte Wasser geworfen, als ungefähr<br />
fünf Teilnehmer auf mich zukamen und<br />
mich nach meiner bevorzugten Reihenfolge<br />
bezüglich der Agenda befragten. Falls diese<br />
sich nicht mit ihren Vorschlägen deckte,<br />
durfte ich diese zudem ausführlich begründen.<br />
Ich war zwar vorbereitet, aber doch sehr<br />
überrascht über diesen kleinen Überfall.<br />
Dann ging es aber auch los mit den munteren<br />
Diskussionen und mir wurde schnell<br />
klar, dass es schwieriger war, sich auf einen<br />
gemeinsamen Bericht zu einigen, als auf<br />
eine Resolution.<br />
In unserem Falle mussten alle individuellen<br />
Meinungen und Vorschläge auf einen gemeinsamen<br />
Konsens gebracht werden, was<br />
sich aber als ausgesprochen schwierig herausstellte,<br />
da wir fast allein zwei Stunden<br />
brauchten, um die Agenda festzulegen.<br />
Schließlich kam das von Japan bevorzugte<br />
Thema „Water scarcity doch auf Platz eins,<br />
was mich ziemlich freute und motivierte, da<br />
ich mir zu diesem Thema schon einige Argumente<br />
zurechtgelegt hatte.<br />
In den kommenden sessions wurden viele<br />
Reden gehalten und es fanden sich Arbeitsgruppen<br />
zusammen, die je einen Teilbereich<br />
des zukünftigen reports bearbeiteten.<br />
Es wurden schnell die unterschiedlichen<br />
Motivationen deutlich mit denen die<br />
delegates an die Arbeit gingen, da es bei<br />
manchen um Noten bzw. um Abschlussarbeiten<br />
ging und bei anderen nur um die<br />
Teilnahme.<br />
Erstere zückten sofort ihre Notebooks und<br />
fingen an zu tippen, während sich viele noch<br />
gar nicht klar darüber waren, zu welcher<br />
Gruppe sie sich gesellen wollten.<br />
Ich fand mich schließlich in der Arbeitsgruppe<br />
„Access to water wieder, in der wir<br />
konkrete Pläne mit kurz-, mittel und langfristigen<br />
Zielen aufstellten. Den chairs war es<br />
wichtig, dass zwischen in den formellen Sitzungen<br />
Reden gehalten wurden, damit man<br />
immer auf den neuesten Stand der Bearbeitung<br />
gebracht werden konnte und jede<br />
Gruppe an den Arbeiten der Anderen teilnehmen<br />
konnte.<br />
Ich glaube, dass manche anhand der Häufigkeit<br />
ihrer Reden beurteilt wurden, da sie<br />
sich gar nicht oft genug auf die speakers list<br />
haben setzen können.<br />
Ich bewunderte auch häufig die Fähigkeit<br />
einiger delegates, am nächsten Morgen<br />
schon vor offiziellem session-Beginn fleißig<br />
zu arbeiten.<br />
Gegen Ende der Konferenz standen sechs<br />
draft reports (Berichtsentwürfe) zur Wahl<br />
bereit. Der voting-Prozess begann am Ende<br />
der letzten session und verlief schnell und<br />
unproblematisch. Alle Vorschläge wurden<br />
akzeptiert und mit teilweise leichten Änderungen<br />
durch geforderte Zusätze bzw. Anhänge<br />
angenommen.<br />
Alles in allem war ich sehr zufrieden mit der<br />
Wahl meines Komitees und hoffe, dass meine<br />
Nachfolger genauso erfolgreich und zufrieden<br />
sein werden.<br />
Seite 38
Programm der VN gegen HIV/AIDS UNAIDS – (LtzS Victoria Kietzmann, OFR Saruna Kudevita)<br />
Sonntagabend begann für uns die NMUN<br />
<strong>2009</strong> mit dem Setzen der Agenda in dieser<br />
Abfolge: 1. Caring for children, 2. Improving<br />
Access to Treatments und 3. Impact of the<br />
HIV/AIDS Pandemic on Development.<br />
Noch am selben Abend begann die Arbeit.<br />
Da vom UNAIDS PCB ein Bericht für den<br />
Economic and Social Council (ECOSOC) abzuliefern<br />
war, beschloss man, um Überschneidungen<br />
und doppelte Arbeit zu vermeiden,<br />
den Bericht in Abschnitte zu unterteilen,<br />
an denen von verschiedenen Ländern<br />
gearbeitet werden konnte.<br />
Testmöglichkeiten; besonderer Schutz von<br />
Waisen; Fragen der Finanzierung und Organisation<br />
von AIDS-/ HIV-Hilfe.<br />
Bereits während der Erstellung dieser Berichtabschnitte<br />
wurde versucht, einzelne<br />
Ansichten zu berücksichtigen und alle anwesenden<br />
Länder mit einzubinden. Diese<br />
Zusammenarbeit sollte später eine problemlose<br />
Abstimmung und Zustimmung zu den<br />
einzelnen Vorschlägen ermöglichen. Gleichzeitig<br />
war es jedem Staat möglich, sich in<br />
dem aus nationaler Sicht wichtigsten Bereich<br />
zu engagieren.<br />
Als Vertreter Japans haben wir uns besonders<br />
intensiv in die Gruppe Bildung und<br />
Information eingebracht, die gleichzeitig<br />
eng mit der Arbeitsgruppe zur Prävention<br />
verknüpft war.<br />
Durch die intensive Zusammenarbeit und<br />
die vorherigen Absprachen war es fast ohne<br />
Korrekturen möglich, alle draft reports anzunehmen<br />
und ihnen damit den offiziellen<br />
Status von reports zu verleihen.<br />
Um die Arbeit weitgehend zu verkürzen,<br />
entschied man sich auch, soweit möglich,<br />
für eine identische Einführung und einen<br />
identischen Auftrag. Folglich mussten lediglich<br />
unterschiedliche Empfehlungen und<br />
Fazits von den unterschiedlichen Arbeitsgruppen<br />
formuliert werden.<br />
In gegenseitiger Abstimmung entstanden<br />
fünf Arbeitsabschnitte. Diese bearbeiteten<br />
die Probleme aus den Blickwinkeln Bildung<br />
und Information sowie Schutz vor Diskriminierung;<br />
Transport, Verbreitung sowie Zugang<br />
zu Medikamenten; Präventions- und<br />
Seite 39
Entwicklungshilfefonds der VN für Frauen UNIFEM – (OLt Katrin Pötzsch, LtzS Irina Henrich)<br />
Während der NMUN <strong>2009</strong> durften wir als<br />
japanische Vertretung in der UNIFEM wirken.<br />
Die bedeutungsvolle Aufgabe des Komitees<br />
wurde uns sogleich durch einen von<br />
Inés Alberdi, Executive Director der UNIFEM,<br />
an uns gerichteten Brief vor Augen geführt.<br />
In diesem betonte sie u.a. ihre Freude darüber,<br />
dass wir uns so notwendigen Themen<br />
wie dem Schutz und der Förderung von<br />
Frauenrechten widmen wollten.<br />
Gleich zu Beginn der ersten Sitzung nutzen<br />
viele Delegationen die Möglichkeit, ihre<br />
Gedanken zu den vorgegebenen Themen zu<br />
erörtern und äußerten ihre präferierte Abfolge<br />
der Themenbearbeitung. Bereits hier<br />
wurden die sehr gute Vorbereitung und ein<br />
umfangreiches Hintergrundwissen der einzelnen<br />
Delegationen deutlich.<br />
Es ist zu betonen, dass das Klima während<br />
der gesamten Konferenz sehr harmonisch<br />
und kooperativ war. In Hinblick auf den<br />
Grundgedanken der Vereinten Nationen, auf<br />
einem Verhandlungsweg Lösungen zu erzielen,<br />
wurden in den Arbeitsgruppen stets alle<br />
Delegationen gehört.<br />
Der hohe Grad an Respekt und an hoher<br />
Kompromissbereitschaft führte zu qualitativ<br />
verbesserten Änderungen, vornehmlich aber<br />
zu konstruktiven Ergänzungen in den working<br />
papers. Diese wurden immer wieder<br />
vom Podium (dias) gesichtet, das mit seinen<br />
Kritikpunkten bewirkte, dass noch tiefgründiger<br />
und ausführlicher gearbeitet wurde.<br />
Insgesamt hat die Arbeit im UNIFEM-<br />
Komitee außerordentlich viel Spaß gemacht.<br />
Von Anfang an haben alle Delegierten, trotz<br />
verschiedener Positionen, an einem Strang<br />
gezogen. Als Team haben wir ehrgeizig und<br />
motiviert versucht, Lösungen für die behandelten<br />
Themen zu finden. Zu erwähnen ist,<br />
dass all unsere draft resolutions Inés Alberdi<br />
auf ihren Wunsch hin vorgelegt werden.<br />
Schließlich ist der eigene Erfahrungsgewinn<br />
hervorzuheben. Speziell in der informellen<br />
Sitzungsarbeit konnten zahlreiche interessante<br />
Gespräche mit Studenten aus aller<br />
Welt geführt werden, die den eigenen Horizont<br />
auf lange Sicht erweitern werden.<br />
Für die kommenden Sitzungstage ergab sich<br />
folgende Agenda:<br />
I. Preventing Sexual Violence against Women<br />
in Post-Conflict Situations,<br />
II. Financing for Gender Equality and the<br />
Empowerment of Women During Times of<br />
Conflict, and<br />
))). Womens role in Peacebuilding<br />
Seite 40
Hoher Kommissar der VN für Flüchtlinge UNHCR Exec Comm (Lt Martin Pfeiffer, Lt Michael Netter)<br />
Das Executive Committee dient als Hauptorgan<br />
des UNHCR, in dem alle Mitgliedsstaaten<br />
vertreten sind. Es beschließt jährlich<br />
Programme, das Budget der Organisation<br />
und erteilt Empfehlungen. In der diesjährigen<br />
NMUN Konferenz standen unter diesem<br />
übergeordneten Rahmen drei konkretere<br />
Themenfelder für das Gremium zur Beratung<br />
an. Namentlich waren dies:<br />
<br />
<br />
<br />
Return and Reintegration of Refugees<br />
and Displaced Persons<br />
Addressing the Refugee and IDP (Internally<br />
Displaced Persons) Situation<br />
in Chad & Sudan<br />
Capacity Building in Regions with<br />
Refugee and IDP Populations<br />
Über die Behandlung des ersten Themas<br />
kam das Komitee aufgrund der teilweise<br />
schleppenden und langwierigen Verhandlungen,<br />
nicht hinaus. Daher beschränkte<br />
sich die Arbeit auf die Erarbeitung neuer<br />
Vorschläge zur Verbesserung der Wiedereingliederung<br />
von Flüchtlingen in ihre Ursprungsstaaten/<br />
und -regionen.<br />
Als Repräsentanten des Staates Japan begannen<br />
wir unsere Ideen mit asiatischen<br />
Ländern auszutauschen, separat mit den<br />
Vereinigten Staaten, dem wohl bedeutendsten<br />
Alliierten Japans. Die USA beschränkten<br />
sich auf die Ausarbeitung von Vorschlägen<br />
zur Vergrößerung und Effektivitätssteigerung<br />
des Etats, woran auch Japan als einer<br />
der größten UNHCR-Geldgeber ein besonderes<br />
Interesse hat. Obwohl wir dies ausgiebig<br />
unterstützten, konnten wir keine maßgebliche<br />
Rolle bei der Gestaltung dieses Berichtsabschnittes<br />
einnehmen.<br />
Sehr unterschiedliche Ideen und Interessen<br />
behinderten die Festlegung auf ein konkretes<br />
Arbeitsfeld. Darum engagierten wir uns,<br />
als Mitglied der G8 und aufgrund der<br />
freundschaftlichen Beziehungen zu vielen<br />
EU-Staaten, parallel bei der Erarbeitung eines<br />
report-Abschnitts zur Verbesserung der<br />
Sicherheitssituation von Flüchtlingen. Dank<br />
der vorteilhaften Doppelbesetzung im Komitee<br />
war dies ohne weiteres möglich und erleichterte<br />
das Vorankommen erheblich. In<br />
dieser Arbeitsgemeinschaft gelang es, Punkte<br />
des von Japan unterstützten Konzeptes<br />
der „Human Security final zu verankern.<br />
Gegen Ende der Konferenz lagen im Komitee<br />
14 verschiedene Reportentwürfe vor.<br />
Durch Druck der Komiteevorsitzenden gelang<br />
es die Anzahl der vielen verschiedenen<br />
Papiere, mit ihren teils erheblich unterschiedlichen<br />
inhaltlichen Gewichtungen, in<br />
zähen Diskussionen durch Verschmelzen auf<br />
acht Dokumente zu reduzieren. Alle Entwürfe<br />
wurden bei abschließender Wahl<br />
letztlich mit großer Mehrheit beschlossen<br />
und damit zu einem großen Abschlussbericht<br />
zusammengefasst.<br />
Trotz des teilweisen Mangels an realistischer<br />
Repräsentation der Staaten, fand dennoch<br />
ein reger Austausch an Meinungen und<br />
Ideen stattfand. Dieser beinhaltete sehr<br />
wohl den Grundgedanken der Vereinten<br />
Nationen, auf dem Verhandlungswege Kompromisse<br />
und Lösungen zu erzielen.<br />
Neben dem so gewonnenen Einblick in die<br />
Arbeitsweise der Vereinten Nationen und<br />
den damit verbundenen Problemen, können<br />
aber auch die geschlossenen informellen<br />
Kontakte zu Studenten aus der ganzen Welt,<br />
abseits der inhaltlichen Debatten, definitiv<br />
als eine unersetzbare Bereicherung des persönlichen<br />
Horizontes durch die NMUN Konferenz<br />
angesehen werden.<br />
Seite 41
Entwicklungshilfebank für Afrika AfDB (OFRzS Maike Hoffmann)<br />
Im Komitee der African Development Bank standen die Themen Analyzing<br />
the Impact of Intra-Regional Migration on Development,<br />
Promoting Regional Trade and )ntegration und Strengthening Mechanisms<br />
to Prevent Money Laundering and Terrorism Financing auf<br />
der Agenda.<br />
In der ersten session bildete sich schnell eine Mehrheit für das 2. Thema<br />
heraus. Auch die japanische Delegation sprach sich dafür aus, weil<br />
sie regionales Wirtschaftswachstum als wesentlichen Faktor auf dem<br />
Weg zu einem Stabilität und Wohlstand sieht. Des Weiteren ist die<br />
wirtschaftliche Instabilität und das niedrige Niveau der Wirtschaft die<br />
Ursache für zahlreiche weitere Probleme.<br />
Bereits in der anschließenden session bildeten sich einige Arbeitsgruppen,<br />
die sich u.a. mit den Themen Energie, Landwirtschaft und RTAs<br />
(Regional Trade Agreements) beschäftigten. Japan wirkte in der Arbeitsgruppe<br />
der RTAs mit.<br />
Das Ziel dieser Arbeitsgruppe war keineswegs die Schaffung neuer regionaler<br />
Wirtschaftsabkommen und Verträge, sondern vielmehr die<br />
Analyse und der Vergleich schon bestehender Verträge. So sollen die,<br />
die gleiche oder ähnliche Bereiche behandeln zusammen gefasst werden.<br />
Ziel ist eine Reduzierung der Anzahl vorhandener Abkommen,<br />
um so die Strukturen zu verbessern und die Transparenz zu erhöhen.<br />
Weiterhin können konfliktreiche, sich im Widerspruch befindende<br />
Verträge harmonisiert und aufeinander abgestimmt werden, um die<br />
Erfolgsquote zu erhöhen.<br />
Insgesamt wurden sechs Resolutionsentwürfe eingebracht, aus denen<br />
sechs Resolutionen entstanden. In der letzten session begann das Komitee<br />
mit dem zweiten Thema auf der Agenda – Strengthening<br />
Mechanisms to Prevent Money Laundering and Terrorism Financing.<br />
Nach intensiver und rasanter Arbeit wurde in den letzten Minuten der<br />
Konferenz noch eine weitere Resolution verabschiedet, die sich mit der<br />
Terrorismusbekämpfung beschäftigt und die einzelnen Länder zu besserer<br />
Zusammenarbeit auf diesem Gebiet aufruft.<br />
Die Delegationen in der African Development Bank waren sehr motiviert<br />
und gut vorbereitet. Besonders aufgefallen ist die gute Zusammenarbeit<br />
in den einzelnen Arbeitsgruppen, so dass am Ende<br />
deutliche Erfolge sichtbar waren.<br />
Die chairs waren freundlich und hilfsbereit, haben die sessions aber<br />
trotzdem mit der nötigen Strenge geführt und Disziplin eingefordert.<br />
Seite 42
Welthandelsorganisation WTO W(LtzS Simon Vogt, OFR Roland Polzin)<br />
Die Vorgaben der diesjährigen National <strong>Model</strong><br />
<strong>United</strong> <strong>Nations</strong> (NMUN) Konferenz boten<br />
dem simulierten Komitee der World<br />
Trade Organisation (WTO) die Auswahl aus<br />
3 Problemfeldern:<br />
1) Furthering Trade Based on the 2005<br />
Hong Kong Ministerial Declaration<br />
2) The relationship between WTO and<br />
Multilateral Environmental Trade<br />
Agreements<br />
3) The Role of Regional Trade Agreements<br />
in the International Trading<br />
System.<br />
Für uns als „Japaner schien es am wichtigsten,<br />
das erste Thema zu favorisieren, da der<br />
Abbau internationaler Handelsschranken<br />
Japan als Exportnation sehr zu Gute kommen<br />
kann und ebenso die weltweite Gesamtwirtschaft<br />
dadurch angekurbelt würde.<br />
Es wurde von Anfang an austariert, welche<br />
Mehrheiten und Kompromisse eine Chance<br />
haben würden und welche nicht.<br />
Nach der Eröffnung wurde über die Reihenfolge<br />
der zu besprechenden Themen abgestimmt.<br />
Da unser Vorschlag die Mehrheit<br />
fand, wurde unser Favorit zur allgemeinen<br />
Maxime und ab sofort galt alle Aufmerksamkeit<br />
den verschiedenen Aspekten der<br />
Verbesserung des internationalen Handels,<br />
welche in der Hongkonger Erklärung von<br />
2005 festgehalten wurden.<br />
Viele Delegationen verfassten Entwürfe zur<br />
Weiterverfolgung von Hilfsprogrammen und<br />
Aufbauhilfe on Infrastruktur und Technologie<br />
in Entwicklungsländern.<br />
Wir traten bei einigen dieser Entwürfe als<br />
signatory auf, aber verfolgten vor allem einen<br />
eigenen Ansatz: Zusammen mit Costa<br />
Rica (und später den USA) starteten wir eine<br />
eigene Initiative, deren Ziel es war, auch<br />
Dienstleistungen besser handelbar zu machen<br />
und hinderliche Barrieren abzubauen.<br />
Da unser Entwurf sich deutlich von den anderen,<br />
teilweise stark redundanten Initiativen<br />
unterschied, kümmerten wir uns insbesondere<br />
darum, in den stets sehr produktiven<br />
informellen Sitzungen Unterstützer zu<br />
gewinnen – mit Erfolg.<br />
Auf diese Art und Weise kamen wir mit nahezu<br />
jeder Delegation in ein lebhaftes Gespräch<br />
und einen Interessenaustausch. Nebenbei<br />
nutzten wir die Gelegenheit während<br />
der formellen Sitzungen mittels Reden auf<br />
unsere Initiative aufmerksam zu machen.<br />
Das Zustandebringen des eigenen Entwurfs<br />
erforderte zwar einen erhöhten zeitlichen<br />
Aufwand vor und nach den Sitzungen, aber<br />
das eigene Projekt wachsen zu sehen und<br />
mehr und mehr Unterstützung zu bekommen,<br />
war eine schöne Erfahrung.<br />
Das Arbeitsklima in unserem Komitee war<br />
äußerst produktiv. So wurden schlussendlich<br />
18 Entwürfe zur Abstimmung gestellt.<br />
Wie erwähnt hatten rund 2/3 einen fast<br />
identischen Inhalt. Ein unsererseits gestellter<br />
Antrag kurz vor Ende der Abstimmung<br />
auf eine Abstimmung „Satz für Satz“ scheiterte<br />
allerdings.<br />
Unser, anders orientierter, Berichtsentwurf<br />
erhielt bei der Abstimmung klar die notwendige<br />
Mehrheit. Somit konnten wir nach<br />
den Sitzungstagen mit intensiven Gesprächen,<br />
Diskussionen und Recherchen unseren<br />
„eigenen report in der Hand halten.<br />
Seite 43
Besuch der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der UNO (05. April <strong>2009</strong>)<br />
Begleitet wurden wir während unseres Termins mit Oberst i. G. Ralph<br />
Bernd Scholz im militärischen Beraterstab von einer Gruppe Studentinnen<br />
und Studenten des Bundesverbandes für Sicherheitspolitik an<br />
Hochschulen. Die zivilen Studentinnen und Studenten (viele Reservisten)<br />
stellten eine gehaltvolle Bereicherung in der Diskussion mit dem<br />
Oberst und beim anschließenden gemeinsamen Mittagessen dar.<br />
Der Herr Oberst berichtete uns von seiner Beraterfunktion gegenüber<br />
den Vereinten Nationen, hauptsächlich für das Sekretariat der Organisation,<br />
sowie in welcher Art und Weise die Interessen der Bundesregierung<br />
den Ansprechpartnern innerhalb der Vereinten Nationen<br />
glaubhaft vermittelt werden und wie abwechslungsreich die Aufgaben<br />
die Vertretung im Allgemeinen sind.<br />
Seite 44
Seite 45
Besuch der <strong>United</strong> States Military Academy in West Point (USMA) am 12. April <strong>2009</strong><br />
An der <strong>United</strong> States Military Academy (USMA) wird der Großteil des<br />
Offiziernachwuchses der US Army ausgebildet. Die Militärakademie,<br />
die in einem früheren Fort am westlichen Ufer des Hudson River im<br />
Orange County in West Point liegt, befindet sich etwa 80 Kilometer<br />
nördlich von New York City. Erfolgreiche Absolventen erhalten den<br />
akademischen Grad eines Bachelors und verlassen die Institution im<br />
Dienstgrad Second Lieutenant (vergleichbar Leutnant).<br />
„Duty, Honor, Country „Pflicht, Ehre, Vaterland lautet das Motto<br />
der Akademie, die keine verheirateten Bewerber aufnimmt und den<br />
Kadetten auch während der fordernden Ausbildung das Heiraten<br />
grundsätzlich verbietet. Ihr Ehrenkodex lautet: „Ein Kadett lügt, betrügt<br />
oder stiehlt nicht und toleriert dies auch nicht bei den anderen.<br />
„Duty, Honor, Country“<br />
Im Jahre 1964 erweiterte Präsident Lyndon B. Johnson die Größe der<br />
Akademie von zweieinhalb auf über viereinhalb Tausend Kadetten.<br />
Seit 1976 werden auch Frauen an der Akademie akzeptiert. Die USMA<br />
und die Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr<br />
Hamburg betreiben seit 2005 einen jährlichen Austausch von Kadetten<br />
und Offizieren.<br />
Unsere Delegation besuchte am Ostersonntag, den 12. April <strong>2009</strong>,<br />
West Point und konnte sich in einer 90-minütigen Führung einen eigenen<br />
Eindruck von einer der renommiertesten Lehreinrichtungen der<br />
amerikanischen Streitkräfte machen, die bereits bekannte Persönlichkeiten<br />
wie Ulysses Grant, Dwight D. Eisenhower, Douglas McArthur<br />
oder Lucius D. Clay (Initiator der Berliner Luftbrücke) hervorbrachte.<br />
Seite 47
Washington D.C.: Besichtigung der Library of Congress (13. April <strong>2009</strong>)<br />
Im Anschluss an unseren einwöchigen Aufenthalt in New York und<br />
einem kurzen Abstecher nach West Point verbrachten wir eine weitere<br />
Woche in Washington D.C. , der Hauptstadt der Vereinigten Staaten,<br />
die nach ihrem ersten Präsidenten, George Washington, benannt ist.<br />
Unser erstes Besuchsziel in der geschichtsträchtigen Stadt war die Library<br />
of Congress, die zugleich eine der größten und bedeutsamsten<br />
Bibliotheken der Welt ist. Mit Erstaunen konnten wir feststellen, dass<br />
sie vermutlich auch eine der prächtigsten ist.<br />
Die weltweit bekannte Bibliothek beherbergt die größte Sammlung<br />
seltener Bücher. Unser bereits rüstiger Guide (79 Jahre) präsentierte<br />
uns stolz eine Gutenberg-Bibel. Zu großer Freude konnten wir außerdem<br />
den vielen Anekdoten in deutscher Sprache folgen, weshalb uns<br />
humoristische Details nicht verborgen blieben.<br />
Der in diesem Jahr erstmals durchgeführte Besuch der Bibliothek sollte<br />
auf jeden Fall in den kommenden Jahren fester Bestandteil des Reiseprogramms<br />
der Delegationen des HSU-MUN e.V. bleiben.<br />
Seite 48
Besuch der Deutschen Botschaft in Washington D.C. (14. April <strong>2009</strong>)<br />
Ohne jeden Zweifel stellte unser Programm am 14. April <strong>2009</strong> ein<br />
Highlight dar, welches der Stellvertretende Luftwaffenattaché, Herr<br />
Oberstleutnant i. G. Gregor Zowierucha-Schmies, für uns auf die Beine<br />
stellte. Dazu zählten der Empfang im Militärattachéstab der Deutschen<br />
Botschaft, ein Besuch in der Botschaft von Japan, ein vortreffliches italienisches<br />
Mittagessen und eine Führung im Pentagon.<br />
Nach einer kurzen Begrüßung und Aussprache mit Oberst i. G. Antes,<br />
dem Stellvertretenden Verteidigungsattaché, wurden wir, unseren Anfragen<br />
im Vorfeld entsprechend, mit auf unsere Gruppe maßgeschneiderten<br />
Vorträgen und Diskussionen auf den neuesten Stand gebracht.<br />
Konkret bedeutet dies, dass einleitend auf die Belastungen der amerikanischen<br />
Streitkräfte durch den Irakkrieg und den Einsatz in Afghanistan<br />
hingewiesen wurde. Besonders die mehr als 4000 gefallenen<br />
Soldaten im Irak, die hohe Dunkelziffer der psychisch Geschädigten<br />
und der immense Materialverlust sowie –verschleiß der militärischen<br />
Ausrüstung und Waffensysteme wurden ausdrücklich betont.<br />
Ein „Tod durch Power Point Zitat OTL i. G. Schmies) drohte uns keineswegs.<br />
Der Schwerpunkt lag auf Diskussionen, die durch die vielen<br />
zielgerichteten Fragen der Delegation getragen wurden. Besonders<br />
angenehm empfanden wir dies, wie im Vorjahr (!), im Gespräch mit<br />
dem Referenten der politischen Abteilung. Für den Bereich der transatlantischen<br />
Beziehung unter der neuen Administration stand uns Herr<br />
Volker Timmermann demgemäß souverän Rede und Antwort.<br />
Ergänzend zur Einführung rundete Oberstleutnant i. G. Schmies den<br />
Vormittag mit einem Einblick in die US-Streitkräfte, das „Team<br />
Deutsche Botschaft und dem Delegationsfoto sehr unterhaltsam ab.<br />
Seite 50
Besuch der Botschaft von Japan in Washington D.C. (14. April <strong>2009</strong>)<br />
Im Anschluss an das sehr appetitliche Intermezzo im italienischen<br />
Restaurant Maggiano`s verlegten wir zur Botschaft von Japan. Empfangen<br />
wurden wir vom 1st Secretary, Mr. Matano, dem Air Attaché Col.<br />
Ozaki und dem Assistant Attaché LTC Tasaki.<br />
Gemäß unserer sehr guten inhaltlichen Vorbereitung und den Erfahrungen,<br />
die wir als „Japaner auf der NMUN-Konferenz sammelten,<br />
konnten wir bei diesem Termin gezielt letzte Wissenslücken schließen.<br />
Dieses Mal waren die Auswirkungen der globalen Wirtschaftskrise für<br />
das „Land der aufgehenden Sonne z.B. in der Automobil- und Elektronikindustrie),<br />
die Leistungen bezüglich der Reduzierung von CO2-<br />
Emmissionen und der feste Platz Japans in der internationalen Gemeinschaft,<br />
besonders innerhalb der Vereinten Nationen, zentral.<br />
Seite 53
Besichtigung im Pentagon (14. April <strong>2009</strong>)<br />
Das Pentagon ist der Hauptsitz des US-Verteidigungsministeriums. Es<br />
gilt als fünftgrößtes Gebäude der Welt und liegt am Potomac River in<br />
Arlington (Bundesstaat Virginia), direkt neben dem Arlington Nationalfriedhof.<br />
Der Begriff „Pentagon beschreibt nicht nur das Gebäude<br />
selbst, sondern wird vielmehr als Synonym für das Ministerium gebraucht.<br />
Jede Seite des Fünfecks besteht ihrerseits aus fünf parallelen Gebäudereihen,<br />
den sogenannten „Ringen, so dass nur die Mitarbeiter ganz<br />
außen (Ring 1) oder innen (Ring 5) die Chance auf einen Blick ins Freie<br />
haben. Außerdem hat jeder Ring fünf Stockwerke. Der wohl bemerkenswerteste<br />
Vorteil der fünfeckigen Bauart ist, dass man in weniger<br />
als zehn Minuten jeden Ort im Pentagon erreichen kann.<br />
Einer der Terroranschläge vom 11. September 2001 zielte auf das Pentagon<br />
ab, das an seinem 60. Geburtstag jedoch nur punktuell beschädigt<br />
wurde. Dies kostete 125 Menschen das Leben. Dank der massiven Bauweise<br />
sind nicht mehr Opfer zu beklagen. Auch die Sicherheitsfenster<br />
und die 2001 kurz vor den Anschlägen neu installierte und generalüberholte<br />
Sprinkleranlage retteten vielen Menschen im 1. Stockwerk<br />
und den angrenzenden Blöcken das Leben. Erst 19 Minuten nach dem<br />
Einschlag der Boeing 757 und dem ausgebrochenen Feuer brach der<br />
1. Stock in sich zusammen.<br />
Zum Jahrestag des Anschlags wurde im Jahr 2008 eine Gedächtnisstätte<br />
an die Opfer eingeweiht – das Pentagon Memorial. Während unserer<br />
Führung durch das Ministerium, durchgeführt von zwei Soldaten der<br />
Ehrengarde (Honor Guard) besichtigten wir innerhalb des Pentagons<br />
zudem das „America´s Heroes Memorial, welches ebenfalls an die Opfer<br />
der Anschläge aus dem Jahr 2001 erinnert.<br />
Seite 54
Seite 55
Besichtigung des Arlington National Cemetery (14. April <strong>2009</strong>)<br />
Den Abschluss unseres Besuchsprogramms am 14. April bildete die<br />
Besichtigung des Nationalfriedhofs Arlington (Arlington National<br />
Cemetery), der außerhalb der Stadt im Bundesstaat Virginia liegt.<br />
Im Jahre 1864 wurde der Friedhof während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges<br />
angelegt und ist ausschließlich ehemaligen Angehörigen<br />
des Militärs und deren Familienangehörigen vorbehalten.<br />
Jährlich finden hier knapp 5400 Beerdigungen statt; mit über 260.000<br />
Beisetzungen seit seinem Bestehen ist er der zweitgrößte Friedhof der<br />
USA. Bisher wurden hier drei Staatsbegräbnisse durchgeführt, und<br />
zwar für die Präsidenten William Howard Taft (1930) und John F. Kennedy<br />
(1963) sowie den General John J. Pershing (1948).<br />
Auf dem Arlington Friedhof befindet sich das Grab der „Unbekannten<br />
Soldaten“, in dem vier unbekannte Gefallene des Ersten Weltkrieges,<br />
des Zweiten Weltkrieges, des Koreakrieges und des Vietnamkrieges<br />
beigesetzt wurden.<br />
Seit April 1948 wird das Grabmal der „Unbekannten Soldaten“ von Soldaten<br />
des 3. US-Infanterieregiments bewacht. Gemäß Ihrer außergewöhnlichen<br />
Wachablösung trägt dieses Regiment den Beinamen „The<br />
Old Guard „Die alte Garde.<br />
Seite 56
Besichtigung des Weißen Hauses am 15. April <strong>2009</strong><br />
Spätestens an dieser Stelle muss die überaus wertvolle Unterstützung<br />
des Kongressabgeordneten des 3rd District of North Carolina, Herrn<br />
Walter B. Jones, und seiner geschäftigen Mitarbeiterin, Frau Allison<br />
Cooke, für den HSU-MUN e.V., im Besonderen für die Delegation<br />
<strong>2009</strong>, herausgestellt werden.<br />
Durch das gute Teamwork wurden uns die Besichtigungen in der Library<br />
of Congress, dem Kapitol und dieses Jahr sogar im Weißen Haus<br />
ermöglicht. Angesichts unserer relativ geringen Flexibilität, da wir<br />
stets auf die Terminangebote der besuchten Institutionen angewiesen<br />
und höchstens zwei Wochen Freiraum von der Universität beanspruchen<br />
können, ist dieser Kontakt für den Verein unbezahlbar. Deshalb<br />
sollte vor allem der Vorstand den Kontakt weiterhin beständig pflegen.<br />
Im Amtssitz des Präsidenten an der Pennsylvania Avenue mit der<br />
Hausnummer 1600 blickten wir zwar nicht auf dem „mächtigsten<br />
Mann der Welt beim Fernsehschauen “ber die Schulter, konnten aber<br />
mehrere Teile des Gebäudes in Augenschein nehmen, in denen ansonsten<br />
Staatsgäste empfangen werden und in dem bereits so manche<br />
historisch bedeutsame Entscheidung getroffen wurde.<br />
Zugang gewährte man im Erdgeschoss zum „Map Room“ (Lagezentrum<br />
Präsident Roosevelts im II. Weltkrieg) und dem für öffentliche Auftritte<br />
genutzten „Diplomatic Reception Room“. Im ersten Stockwerk konnten<br />
wir uns vom „East Room“ (Bankettsaal für große Zusammenkünfte<br />
wie Hochzeiten, Bälle und Konzerte), dem zentralen „Blue Room“, wo<br />
der Präsident traditionell seine Gäste begrüßt, und dem „State Dining<br />
Room“ (Platz für 140 Gäste an Tischen aus Mahagoniholz) beeindrucken<br />
lassen, während wir fortwährend das stilvolle und zugleich geschichtsträchtige<br />
Mobiliar und Inventar auf uns wirken ließen.<br />
Seite 58
Besichtigung des Kapitols am 15. April <strong>2009</strong><br />
Das Kapitol (<strong>United</strong> States Capitol) ist der Sitz des amerikanischen<br />
Kongresses, dem legislativen Teil im politischen System der USA. In<br />
ihm befinden sich der Senat (Senate) und das Repräsentantenhaus<br />
(House of Representatives). Neben den Parlamentskammern beherbergt<br />
das imposante Bauwerk zahlreiche Kunstwerke zur Geschichte<br />
der Vereinigten Staaten. Mit drei bis fünf Millionen Besuchern im Jahr<br />
zählt das Kapitol zu einem der populärsten Tourismusziele im Land.<br />
Das Kapitol war nach dem Weißen Haus das erste größere Bauwerk in<br />
Washington D.C. und ist vom Kapitolkomplex umgeben. Dazu gehört<br />
neben der Library of Congress ebenfalls der Supreme Court. Die Bezeichnung<br />
„Kapitol leitet sich vom wichtigsten der sieben (“gel Roms<br />
ab, dem Kapitolinischen Hügel. In der Zeit des Klassizismus wurde<br />
dessen Name auf Gebäude übertragen. Unter anderem auf den Sitz des<br />
amerikanischen Parlamentes, womit die Tradition des Republikanismus<br />
in den USA betont werden soll.<br />
Seite 61
Besuch der <strong>United</strong> States Naval Academy Annapolis (USNA) am 16. April <strong>2009</strong><br />
Den inhaltlichen Abschluss unserer Exkursion in die USA markierte<br />
der Aufenthalt an der <strong>United</strong> States Naval Academy (USNA), die als<br />
Pendant der Marine zur Akademie in West Point zu den renommiertesten<br />
Hochschulen des Landes gehört. Auftrag der Akademie, die sich<br />
an die Nordseite der Stadt Annapolis anlehnt (an der Chesapeake Bay<br />
in Maryland), ist die Ausbildung der Offizieranwärter für die Marine<br />
und die Marineinfanterie.<br />
Wie in West Point ist das akademische Ziel der Absolventen der Bachelor-Abschluss,<br />
den die midshipmen (Offizieranwärter) nach vier Jahren<br />
Ausbildung erhalten können.<br />
Berühmte Absolventen sind beispielsweise der frühere Präsident Jimmy<br />
Carter, der Kommandant der Apollo 13 (James Arthur Lovell) und übrigens<br />
auch der Präsidentschaftsbewerber John McCain.<br />
„Honor, Courage, Commitment“<br />
In der hauptsächlichen Funktion als Deutschlehrer am Sprachenzentrum<br />
dient seit 2008 Korvettenkapitän Christian Johannsen als deutscher<br />
Verbindungsoffizier in Annapolis, der uns für das Leben und die<br />
Ausbildung der jungen Männer und Frauen sensibilisierte.<br />
Zu unserem Glück war das Wetter ebenfalls hervorragend, weshalb<br />
wir der noon parade beiwohnten. Hierbei werden alle midshipmen<br />
der Akademie, in von älteren Jahrgängen geführten Kompanien gegliedert,<br />
gleichzeitig zum Mittagessen geführt. Bemerkenswert ist in<br />
diesem Zusammenhang, dass auch Verstöße gegen den Ehrenkodex<br />
(Honor Code) der USNA von den älteren midshipmen geahndet werden.<br />
Seite 62
Seite 63
Teil 4 – Impressionen und Erfahrungen: Lt Martin Pfeiffer<br />
Die gesamte diesjährige Reise verlief, zunächst<br />
aus organisatorischer Sicht betrachtet,<br />
reibungslos. Alle im Vorhinein geplanten<br />
Unterkünfte, Termine und Transporte konnten,<br />
dem gedachten Ablauf entsprechend,<br />
wahrgenommen bzw. durchgeführt werden.<br />
Durch meine Teilnahme im letzten Jahr,<br />
habe ich zudem die direkte Vergleichsmöglichkeit<br />
zu der letztjährigen Delegationsreise.<br />
Auf Grund dessen konnte ich feststellen,<br />
dass sich bei einigen Besuchsterminen das<br />
bereits schon zuvor hohe Engagement seitens<br />
der örtlichen Durchführenden und, als<br />
Konsequenz daraus, die Qualität dieser Veranstaltungen<br />
nochmals erhöht hat. Dies hat<br />
die Reise ein Stück weiter professionalisiert<br />
und lässt zudem eine fortschreitende Etablierung<br />
bei den deutschen und amerikanischen<br />
Institutionen erkennen.<br />
Als besonderes Highlight muss zudem die<br />
glückliche Realisierung einer Besichtigung<br />
des Weißen Hauses betrachtet werden.<br />
Ebenfalls ist die dieses Jahr erstmals besichtigte<br />
Library of Congress ein definitiv lohnenswerter<br />
und für das nächste Jahr wieder<br />
zu empfehlender Programmpunkt.<br />
Die Teilnahme an der <strong>Model</strong> <strong>United</strong> <strong>Nations</strong><br />
Conference <strong>2009</strong> stellte daneben nach wie<br />
vor eine exzellente Gelegenheit dar, einen<br />
Einblick in die Arbeitsweise der Vereinten<br />
Nationen und den damit verbundenen Problemen<br />
der internationalen Diplomatie erfahren<br />
zu können.<br />
Auch eine wiederholte Teilnahme stand der<br />
Möglichkeit, neue Erfahrungen zu sammeln,<br />
nicht im Wege. Ganz im Gegenteil. Man<br />
verfügt sogar, durch einen gewissen Grunderfahrungsstand,<br />
über die Möglichkeit, sich<br />
in den Verhandlungen deutlich intensiver<br />
und wirkungsvoller einzubringen.<br />
Daneben bot sich erneut die Gelegenheit,<br />
informelle Kontakte zu Studenten aus der<br />
ganzen Welt herzustellen. Abseits der inhaltlichen<br />
Debatten ist dies definitiv eine<br />
unersetzbare Bereicherung des persönlichen<br />
Horizontes.<br />
Für die erfolgreiche Konferenzteilnahme ist<br />
aus meiner Sicht eine gewissenhafte Vorbereitungsphase<br />
unabdingbar. Die beiden dafür<br />
durchgeführten Workshops, wie die<br />
Teilnahme an der Hamburg <strong>Model</strong> <strong>United</strong><br />
<strong>Nations</strong> Conference haben dazu einen nicht<br />
vernachlässigbaren Anteil beigetragen.<br />
Ergänzt wurde dies durch die Möglichkeit<br />
eines Besuches der Japanischen Botschaft in<br />
Berlin (im Rahmen einer Vereinsreise zum<br />
Zwecke der politischen Bildung) und einen<br />
persönlichen Empfang durch den japanischen<br />
Botschafter; glücklicherweise selbst<br />
ehemaliger Botschafter Japans bei den Vereinten<br />
Nationen.<br />
Nachteilig wirkte sich lediglich die notgedrungen<br />
fehlende Teilnahme der Delegation<br />
an einer zweiten Vorbereitungskonferenz<br />
aus.<br />
Einige Delegationsteilnehmer mussten daher<br />
auf ergänzende bzw. notwendige Erfahrungen<br />
im Vorfeld der NMUN verzichten.<br />
Seite 64
OFR Saruna Kudevita<br />
Am 03. April <strong>2009</strong> um 16.00 Uhr Ortszeit<br />
kamen wir im Hotel in New York an. Direkt<br />
zwischen Broadway und Central Park gelegen,<br />
wurden sowohl die Sightseeing- als<br />
auch die Shopping-Möglichkeiten in der<br />
folgenden Woche intensiv genutzt. Da in<br />
New York, genauso wie in Washington, alle<br />
Geschäfte auch sonntags geöffnet haben und<br />
die Supermärkte sogar 24 Stunden, war Einkaufen,<br />
wenn auch zu teuren Manhattan-<br />
Preisen, kein Problem.<br />
Schon am Sonntag startete dann der wichtigste<br />
Teil unserer Reise – die erste NMUNsession<br />
stand an, gefolgt von der Eröffnungszeremonie<br />
in den Vereinten Nationen<br />
am Montag. Die folgenden Tage verbrachte<br />
jeder mit intensiver Arbeit und Diskussion<br />
in seinem Komitee, um am Ende mindestens<br />
einen report oder eine Resolution bei der<br />
Abschlussveranstaltung in den Vereinten<br />
Nationen präsentieren zu können. Beim<br />
delegates dance am selben Abend wurde das<br />
erfolgreiche Ende der NMUN dann kräftig<br />
gefeiert und mit dem einen oder anderen<br />
Getränk begossen.<br />
Neben der MUN und der individuellen Gestaltung<br />
des New York-Aufenthaltes hatten<br />
wir natürlich auch offizielle Termine im Delegationsrahmen.<br />
Ein besonderer Höhepunkt<br />
war mit Sicherheit die Führung in den<br />
Vereinten Nationen, aber auch das Gespräch<br />
mit dem militärischen Berater der Deutschen<br />
Vertretung bei den Vereinten Nationen<br />
war sehr interessant und aufschlussreich.<br />
Ebenfalls gewinnbringend war in diesem<br />
Zusammenhang der Austausch mit einer<br />
Gruppe ziviler Studenten, die uns auf diesen<br />
beiden Terminen begleitet haben.<br />
Am 12. April sind wir dann nach einer sehr<br />
beeindruckenden Führung durch West<br />
Point, wenn auch leider ohne Kadetten (Ostersonntag!),<br />
weiter nach Washington D.C.<br />
gefahren. Dort hatten wir dann jeden Tag<br />
ein anderes event. In der freien Zeit in Washington<br />
besichtigten wir einige der zahlreichen<br />
Museen.<br />
Hervorzuheben in Washington sind der Besuch<br />
der Library of Congress mit Führung,<br />
die Führung im Kapitol und der Besuch der<br />
Deutschen Botschaft mit sehr offenen Gesprächen<br />
und Diskussionen.<br />
Ein ganz besonderes Highlight war der Besuch<br />
der Naval Academy in Annapolis, wo<br />
uns in einer eindrucksvollen Führung vor<br />
Ort das Leben und die Ausbildung der Kadetten<br />
näher gebracht wurden.<br />
Wir hatten dieses Jahr auch das Glück, das<br />
Weiße Haus besichtigen zu dürfen. Ein wenig<br />
enttäuschend war der Besuch des Pentagon,<br />
da die Führung weder besondere Einblicke<br />
(außer in das intensive Sicherheitsprogramm)<br />
noch besondere Informationen<br />
bot.<br />
Insgesamt waren die zwei Wochen sehr erlebnisreich,<br />
interessant und auf alle Fälle mit<br />
bleibenden Eindrücken versehen. Die Delegation<br />
hat sich ganz gut zusammengerauft<br />
und die Leitung insgesamt einen guten Job<br />
gemacht. Alles in allem also eine tolle und<br />
empfehlenswerte Erfahrung.<br />
Seite 65
LtzS Simon Vogt<br />
Nach intensiver Vorbereitung in zwei Workshops,<br />
der HamMUN und der Berlinreise<br />
begann am 03.04.<strong>2009</strong> die Fahrt nach New<br />
York. Die Reise an sich verlief reibungslos<br />
und nervenschonend. Das Sheraton-Hotel in<br />
New York City beeindruckt mit seiner sehr<br />
zentralen Lage – zum Times Square sind es<br />
nur knapp 200 m Fußweg. Des Weiteren<br />
waren die Zimmer für 3 Personen ausreichend<br />
komfortabel dimensioniert.<br />
Die ersten zwei Tage standen zur freien Verfügung.<br />
Dies ist ideal, da in einer Gruppe<br />
von 24 Personen viele Interessen aufeinander<br />
prallen, die man nicht zusammenführen<br />
könnte.<br />
Somit fanden sich meist Grüppchen á mindestens<br />
drei Personen. New York ist dabei<br />
weniger überfordernd, als man vielleicht<br />
erwarten würde, das Straßensystem macht<br />
es sehr einfach, sich schnell zurechtzufinden.<br />
Zwar muss man bei Benutzung der U-<br />
Bahn einige Eigenheiten beachten, aber<br />
dann ist es auch nicht viel komplizierter als<br />
in Hamburg.<br />
Die New Yorker reagieren sehr positiv auf<br />
das Tragen von Uniformen im Straßenbild.<br />
Darüber hinaus ermöglichte dies den Zutritt<br />
zu einigen Plätzen, die man als „Tourist in<br />
ziviler Kleidung nicht zu sehen bekommt.<br />
So ist es beispielsweise möglich, eine Führung<br />
auf dem Gelände des Ground Zero zu<br />
bekommen, oder viele Sehenswürdigkeiten<br />
ohne Warteschlange zu erleben.<br />
Die NMUN-Konferenz verlief reibungslos.<br />
Gleich am ersten Abend wurde intensiv diskutiert<br />
und ich fühlte mich ausreichend vorbereitet<br />
um aktiv teilzuhaben. Interessant<br />
war dabei neben den vielen fachlichen Gesprächen<br />
auch der private Austausch mit<br />
den Studenten aus vielerlei Ländern.<br />
Die Programmpunkte in New York waren<br />
sehr interessant. Gerade der Besuch der<br />
Ständigen Vertretung Deutschlands mit anschließendem<br />
Mittagessen war ein Highlight.<br />
Die Reise nach Washington (über West<br />
Point) verlief ebenfalls problemlos. Die Besuche<br />
der beiden Militärakademien West<br />
Point und Annapolis waren sehr beeindruckend<br />
und anschaulich gestaltet. Auch das<br />
übrige Programm in Washington war stets<br />
eine schöne Erfahrung.<br />
Besonders ragen dabei die Besuche im Pentagon<br />
und im Weißen Haus heraus.<br />
Auch wenn die Einblicke (verständlicherweise)<br />
stets limitiert waren, war es dennoch<br />
äußert interessant diese Gebäude nicht nur<br />
im TV, sondern sogar von innen betrachten<br />
zu können.<br />
So bleiben nach rund zwei Wochen in den<br />
USA viele positive Eindrücke, viele neue<br />
Bekannte und Erlebnisse.<br />
Seite 66
LtzS Hans-Christian Stockfisch<br />
Die Teilnahme an der NMUN <strong>2009</strong> sowie am<br />
Besichtigungsprogramm rund um New York<br />
und Washington D.C. hat meinen Horizont<br />
stark erweitert. Es sind vor allem die kulturellen<br />
Eindrücke, die ich in dieser Reise gewinnen<br />
durfte, die ich nicht missen möchte.<br />
Die Weitläufigkeit des Landes und die damit<br />
einhergehende gewisse Gelassenheit und<br />
Offenheit der Amerikaner bestätigte viele<br />
meiner Vorurteile. Die Bestätigung dieser<br />
positiven wie auch negativen Vorurteile wird<br />
mir in Zukunft im Umgang mit unseren<br />
transatlantischen Freunden sicher helfen.<br />
Die für das deutsche Empfinden überzogene<br />
Freundlichkeit und Neugier der Amerikaner<br />
muss man richtig einschätzen können, um<br />
effektiv mit Ihnen zu arbeiten. Dies hat sich<br />
selbst in den kurzen und oberflächlichen<br />
Arbeiten während der NMUN für mich herausgestellt.<br />
Einige amerikanische Studenten wirkten auf<br />
mich persönlich sehr naiv und weltfremd.<br />
Dies erstaunte mich sehr, da ich doch gerade<br />
in einer UNO-Simulation mehr Verständnis<br />
und Offenheit von den Studenten erwartet<br />
hätte.<br />
Viele Studenten aus den anderen Nationen<br />
enttäuschten mich allerdings ebenso. Sicher<br />
spielt unsere militärische Ausbildung, auch<br />
wenn sie bisher nicht jeden so geprägt hat<br />
wie sie es sollte und könnte, auch eine erhebliche<br />
Rolle, die uns einen professionellen<br />
Auftritt und ein teambezogenes Arbeiten<br />
ermöglichte.<br />
Auch wenn unsere Universität kein ähnlich<br />
hohes Pensum an Vorbereitung und Übung<br />
im Bezug auf die NMUN gewährleisten<br />
kann, wie es andere Universitäten mit breiterem<br />
Auftrag können, so finde ich unsere<br />
Vorbereitung dennoch völlig ausreichend. Es<br />
ist schließlich nicht das Ziel einen award,<br />
sondern einen Eindruck, zu gewinnen und<br />
dieses Ziel haben wir voll erreicht.<br />
Gerade auch die Besuche außenwirksamer<br />
Institute und die Möglichkeit mit den Entscheidungsträgern<br />
zu diskutieren empfand<br />
ich durchweg als sehr lehrreich und wertvoll.<br />
Meiner Meinung nach muss das Programm<br />
für die nächsten Delegationen nicht<br />
geändert werden.<br />
Die vielen Besuche erforderten allerdings<br />
einen erheblichen Aufwand für die Delegationsleitung,<br />
den ich bewundere und sicher<br />
nicht für selbstverständlich halten kann.<br />
Daher möchte ich mich an dieser Stelle noch<br />
einmal ganz herzlich für die vielen Mühen<br />
der Delegationsleitung bedanken.<br />
Insbesondere hat es mich sehr positiv überrascht,<br />
neben dem intensiven Programm<br />
doch noch möglichst viel Freizeit zur Verfügung<br />
gestellt bekommen zu haben. Das Einzige<br />
was ich mir noch mehr gewünscht hätte,<br />
wäre eine größere und offenere Informationsflut<br />
gewesen.<br />
Die Dienstreise hat eine Menge Spaß gemacht<br />
und meinen Horizont erweitert. Die<br />
gute Durchmischung der Delegation sorgte<br />
im Übrigen für eine ruhige Atmosphäre und<br />
ein angenehmes Reisen. Es freut mich sehr,<br />
Mitglied der Delegation <strong>2009</strong> gewesen sein<br />
zu dürfen.<br />
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OLt Katrin Pötzsch<br />
Die günstige Lage des Hotels führte dazu,<br />
dass wir bereits nach wenigen hundert Metern<br />
nicht mehr aus dem Staunen kamen.<br />
Der pulsierende Time Square hatte uns in<br />
seinen Bann gezogen.<br />
Ganz besonders sind die Eindrücke vom<br />
Ground Zero hervorzuheben. Mitgenommen<br />
von den Gedenktafeln, die zu Ehren der<br />
Feuerwehrleute errichtet worden sind, ließen<br />
die zahlreichen Fotos der Menschen, die<br />
in den Türmen ums Leben kamen, einen<br />
noch mehr erstarren. Jegliche Worte verloren<br />
wir, als uns die Möglichkeit gegeben<br />
wurde, direkt den Ground Zero zu betreten.<br />
Es war schier unbegreiflich auf die Stelle zu<br />
gucken, wo eines der entsetzlichsten Ereignisse<br />
stattgefunden hatte.<br />
Die closing ceremony am 09.04.<strong>2009</strong>, ebenfalls<br />
bei den Vereinten Nationen, bildete<br />
einen euphorischen, aber auch einen wehmütigen<br />
Abschluss der diesjährigen NMUN-<br />
Konferenz: Euphorisch, weil die mit awards<br />
für ihre hervorragende Arbeit ausgezeichneten<br />
Delegationen in ihrem Freudentaumel<br />
kaum zu bremsen waren. Wehmütig, weil<br />
man sich von in informellen Gesprächen<br />
oder auch bei den delegates lounges neu<br />
gewonnenen Freunden wieder verabschieden<br />
musste.<br />
Am Ende der arbeitsreichen ersten Woche in<br />
New York reiste die Delegation am Ostersonntag,<br />
den 12.04.<strong>2009</strong>, weiter nach Washington.<br />
Der Weg führte über die <strong>United</strong><br />
States Military Academy (USMA) in West<br />
Point. Im Rahmen einer Führung liefen wir<br />
über das symbolträchtige Areal und besichtigten<br />
die Denkmäler und teilweise auch die<br />
Ausstellungsetagen des Museums, welche<br />
den Stolz auf die Akademie in überdimensionaler<br />
Weise darstellten. Am späten Abend<br />
erreichten wir unsere Unterkunft in Georgetown,<br />
einer alten, vom Kolonialstil geprägten,<br />
Nachbarschaft in Washington.<br />
Bereits am folgenden Tag bot sich uns die<br />
Gelegenheit, die Library of Congress zu besichtigen.<br />
In der Folge war es uns ebenfalls<br />
möglich geschichtsträchtige Orte wie das<br />
Pentagon, das Weiße Haus und auch das<br />
Capitol zu besuchen. Im Delegationsrahmen<br />
nahmen wir zudem weitere offizielle Termine<br />
in der Deutschen und Japanischen Botschaft<br />
wahr. In diesem Sinn war auch der<br />
Donnerstag (16.04.<strong>2009</strong>) für einen Besuch an<br />
der <strong>United</strong> States Naval Academy (USNA) in<br />
Annapolis reserviert. Zunächst wurden wir<br />
über die Organisation und Ziele der Kadettenschule<br />
informiert. Die anschließende<br />
Führung über das Gelände machte wieder<br />
die Überdimensionalität der amerikanischen<br />
Schulen im Vergleich zu unseren deutschen<br />
deutlich.<br />
Neben den offiziellen Anlässen bestand für<br />
die Delegation natürlich auch die Möglichkeit,<br />
sich Washington näher zu bringen. Die<br />
so genannte National Mall mit ihren zahlreichen<br />
Denkmälern und Museen bildete dabei<br />
ein ebenso beliebtes Ausflugsziel wie der<br />
Arlington Cemetery. Insgesamt war schnell<br />
zu erkennen, dass Washington kaum das<br />
pulsierende Leben von New York bot.<br />
Abschließend ist festzuhalten, dass die<br />
zweiwöchige Reise eine unbeschreibliche<br />
Erfahrung war, von der ein jeder lange und<br />
in jeder Hinsicht zehren wird. Die NMUN<br />
hat auf der einen Seite die Schwierigkeiten<br />
von Diplomatie und der verbundenen Unmöglichkeit<br />
einer schnellen Entschlussfassung<br />
aufgezeigt. Auf der anderen Seite hat<br />
sie auch dazu geführt, zu erkennen, wie<br />
schnell man mit Offenheit, Respekt und<br />
Toleranz Verständigung, Kompromisse und<br />
sogar Freundschaften erzielen kann.<br />
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Lt Thomas Schmidt<br />
NMUN zählt zu den großen Herausforderungen<br />
und „Erlebnissen die man während<br />
seines Studiums erleben kann. Die Möglichkeit<br />
zu bekommen, sich außerhalb seiner<br />
originären Studienrichtung zu bewegen(aus<br />
Sicht eines Ökonomen), neue Erkenntnisse<br />
und Erfahrungen zu sammeln, Menschen<br />
aus unterschiedlichsten Regionen zu treffen<br />
und sich mit diesen auszutauschen sowie<br />
andere Kulturen und Sichtweisen zu erleben,<br />
ist in diesem Rahmen einzigartig und<br />
sucht seinesgleichen.<br />
Ich denke, dass ich einerseits aus der längeren<br />
Vorbereitung auf NMUN als auch insbesondere<br />
durch die zweiwöchige Reise selber<br />
viele und wertvolle Erfahrungen sammeln<br />
konnte, die zu späteren Zeitpunkten dazu<br />
dienen können, Situationen, Informationen<br />
und Sachverhalte, besser verstehen und einordnen<br />
zu können.<br />
Besonders positiv empfand ich die professionelle<br />
Planung und Durchführung dieser<br />
Reise. Die Verantwortlichen sind dabei weit<br />
über das zu erwartende Maß an Einsatzbereitschaft<br />
hinausgegangen und haben damit<br />
allen Teilnehmer dieser Reise unvergessliche<br />
Erfahrungen und Erlebnisse ermöglicht.<br />
Aus meiner Sichtweise bewertete ich es daher<br />
als bedauerlich, dass von einigen Kameraden<br />
dieser Einsatz zum Teil als „selbstverständlich<br />
wahrgenommen und damit der<br />
vordergründige Sinn einer solchen Reise<br />
nicht erkannt wurde.<br />
Außerdem empfand ich die Auswahl an<br />
wahrgenommenen Terminen und den zur<br />
Verfügung stehenden Freiraum positiv. Die<br />
Möglichkeit, „auf eigene Faust etwas zu<br />
unternehmen, war durch die gute Organisation<br />
und Terminabsprachen jederzeit möglich.<br />
Individuelle Interessen konnten somit<br />
optimal zum Ausgleich gebracht werden.<br />
Zusammenfassend kann ich sagen, dass diese<br />
Reise ein unvergessliches Erlebnis war,<br />
von dem man noch lange schwärmen und<br />
berichten wird.<br />
Ich hoffe dass dieses Projekt auch in Zukunft,<br />
möglichst in ähnlicher Art und Weise,<br />
fortgeführt werden kann, um damit weiteren<br />
Kameraden diese einmaligen Einblicke<br />
zu geben.<br />
Seite 69
LtzS Maike Kelm<br />
Die Zeit vor Konferenzbeginn nutzten wir<br />
für ein ausgiebiges Sightseeing. Neben einer<br />
Fahrt mit der „Staten-Island-Ferry und dem<br />
Besuch der „Trinity Church war der Anblick<br />
von „Ground Zero auf der )nnenseite der<br />
Absperrung und das Gespräch mit einem<br />
Arbeiter auf der Baustelle sowie das Denkmal<br />
für die New Yorker Feuerwache und<br />
besonders die „St. Pauls Chapel sehr beeindruckend<br />
und bewegend.<br />
Der Ausblick vom Rockefeller Center, sowohl<br />
bei Tag als auch bei Nacht, war trotz<br />
Höhenangst unvergesslich schön. Auch der<br />
Weg zur „USS Intrepid hat sich gelohnt, da<br />
diese Maßstäbe mit den deutschen nicht<br />
vergleichbar sind und so eine Art von Schiff<br />
in Deutschland nicht existiert.<br />
Was schon an diesem Tag positiv auffiel, war<br />
die Offenheit und Gastfreundschaft der<br />
Amerikaner Fremden gegenüber und das<br />
hohe Ansehen, das man als Soldat in den<br />
USA genießt.<br />
Nachdem wir sehr viele Skyscraper gesehen<br />
hatten, waren wir am Morgen des zweiten<br />
Tages sehr überrascht, wie viel Natur und<br />
Freizeitangebote der „Central Park zu bieten<br />
hat. So lernten wir hier eine weitere Facette<br />
der so vielfältigen Stadt kennen.<br />
Die restliche Zeit, die uns in der facettenreichen<br />
Stadt New York blieb, nutzten wir um<br />
weitere Sehenswürdigkeiten anzuschauen.<br />
„Little Italy und „China Town standen genauso<br />
auf dem Plan wie die sehr beeindruckende<br />
„Morgan Library und ein Spaziergang<br />
auf der „Brooklyn Bridge in der<br />
Abenddämmerung.<br />
Die Woche in Washington war ebenfalls<br />
sehr lohnenswert, da man eine weitere Seite<br />
dieses vielfältigen Landes kennenlernen<br />
durfte und andererseits die Hauptstadt der<br />
USA viel zu bieten hat.<br />
Angefangen von der National Mall über die<br />
verschiedenen sehr schönen und interaktiv<br />
aufgebauten Museen, mit deren Besichtigung<br />
man schon eine ganze Woche füllen<br />
könnte, bis zu der Besichtigung des Arlington<br />
Cemetery, mit der sehr bewegenden<br />
Kranzniederlegung einer Schulklasse an dem<br />
Grab der „Unbekannten Soldaten.<br />
Außergewöhnlich und unvergesslich waren<br />
auch die offiziellen Termine wie der Besuch<br />
im „Weißen Haus und im „Pentagon,<br />
genauso wie die F“hrung in der „Library of<br />
Congress, im Congress selber und die Diskussionen<br />
in der Deutschen und der Japanischen<br />
Botschaft.<br />
Jeder hat wohl für sich die Gemeinsamkeiten<br />
aber auch positive und negative Unterschiede<br />
zwischen der Ausbildung des amerikanischen<br />
und deutschen militärischen Führungsnachwuchses<br />
gegenübergestellt und<br />
verglichen.<br />
Auch wenn beide sehr verschieden sind,<br />
findet man dennoch Gemeinsamkeiten. Man<br />
lernt die eigenen Verfahren zu schätzen oder<br />
bekommt Ideen, wie man bestimmte Sachen<br />
besser machen kann. Außerdem war es abschließend<br />
eine gute Gelegenheit, die Streitkräfte<br />
eines großen Verbündeten besser<br />
kennen zu lernen, was für die zukünftige<br />
Arbeit als Offizier nur von Vorteil sein kann.<br />
Resümierend kann ich sagen, dass die Reise<br />
sich in jedem Fall gelohnt hat und dass mich<br />
sowohl das Land als auch die unterschiedlichen<br />
Städte und die Menschen positiv überrascht<br />
haben. Ein großer Faktor für das gute<br />
Gelingen der Reise war mit Sicherheit das<br />
sehr gut ausgearbeitete Programm.<br />
Seite 70
Lt Michael Netter<br />
Die NMUN in New York war für mich eine<br />
große Herausforderung. Gefordert waren<br />
hier nicht nur eine gute Vorbereitung, sondern<br />
auch umfassende Englisch-Fähigkeiten<br />
in Wort und Schrift sowie der Mut, diese<br />
auch vor einer internationalen Gruppe von<br />
Studenten zu präsentieren.<br />
Die Vorbereitungen in den Workshops und<br />
die Teilnahme an der HamMun haben es mir<br />
ermöglicht, die prozeduralen Abläufe zu<br />
verinnerlichen und mich gut auf die Simulation<br />
vorzubereiten. Wovor ich zwar mehrfach<br />
gewarnt, aber dennoch überrascht wurde,<br />
war die Vorbereitung der Studenten, für<br />
die die NMUN notengebender Bestandteil<br />
ihres Studiums ist. Diese Studenten kannten<br />
sich umfassend mit Politiken, Eigenheiten<br />
und Besonderheiten ihres zu vertretenden<br />
Landes und, zu meinem Erschrecken, auch<br />
gut mit denen anderer Länder (z.B. auch<br />
Japan!) aus. Trotz vieler detaillierter Fragen<br />
zu speziellen Politiken Japans hatte ich nicht<br />
das Gefühl, hierdurch unterzugehen oder<br />
übermäßig nachzustehen.<br />
Es war vielmehr die Herausforderung, das<br />
Wissen der „fellow delegates mit den eigenen<br />
Positionen zu kombinieren und die Erfahrung<br />
der anderen Teilnehmer in die eigene<br />
Arbeit einfließen zu lassen. Insgesamt hat<br />
die Konferenz meinen Horizont auf vielfältige<br />
Weise erweitert:<br />
Es hat sich gezeigt, dass man auch ohne „native<br />
speaker zu sein, schnell und ohne Probleme<br />
in Kontakt mit Amerikanern, Kanadiern,<br />
Franzosen, Ecuadorianern und vielen<br />
weiteren Nationalitäten treten kann.<br />
Außerdem hat die NMUN Berührungsängste<br />
genommen, in einer fremden Sprache vor<br />
einem Publikum aus Gleichaltrigen zu stehen,<br />
um eine kurze Rede über die eigene<br />
Position zu halten. Hier fehlte es mir im<br />
Grunde nicht an Englischkenntnissen, sondern<br />
zunächst an der eigenen Überwindung.<br />
Des Weiteren hat die NMUN mein Verständnis<br />
für den Ablauf internationaler Politik<br />
geprägt. Da die NMUN nicht nur die<br />
größte, sondern mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />
auch eine der realistischsten Simulationen<br />
der UN ist, sind die realen Vertreter der<br />
Generalversammlung und der einzelnen<br />
Komitees nur zu bewundern, denn leicht<br />
kann dieser Job auf keinen Fall sein.<br />
Das Rahmenprogramm unserer Studienreise<br />
hat uns im Anschluss an die arbeitsreiche<br />
Konferenz aber mehr als belohnt: Die Sehenswürdigkeiten<br />
New Yorks und Washingtons<br />
zur besten Jahreszeit und bestem Wetter<br />
zu erleben, waren für mich einzigartige<br />
Eindrücke. Auch die Offenheit der Amerikaner<br />
gegenüber Uniformträgern und Soldaten<br />
ist ein beneidenswertes Erlebnis und ermöglichte<br />
uns Einblicke, die ein „normaler Tourist<br />
wohl nie zu Gesicht bekommt.<br />
Vor allem die große Freiheit in der Gestaltung<br />
des Aufenthalts, in Kombination mit<br />
den bereits im Vorrang arrangierten Meetings<br />
und Führungen in den Botschaften und<br />
Regierungsgebäuden, haben mir persönlich<br />
sehr gut gefallen.<br />
An der Organisation allgemein gab es im<br />
Rückblick kaum etwas zu bemängeln: Es gab<br />
aus meiner Perspektive nichts was schief<br />
gegangen ist, dagegen wurde uns sogar unerwartet<br />
eine Führung durch das Weiße<br />
Haus ermöglicht.<br />
Wir haben unsere Termine einhalten können<br />
– organisatorisch verlief die Reise reibungslos.<br />
Dafür möchte ich mich an dieser<br />
Stelle noch einmal in aller Form für die geleistete<br />
Arbeit der Leitungsgruppe bedanken.<br />
Seite 71
OLt Holger Skorupa<br />
Teil der NMUN-Delegation <strong>2009</strong> des HSU<br />
MUN e.V. in New York City und Washington<br />
D.C. gewesen zu sein, war eine der eindringlichsten,<br />
lehrreichsten sowie erkenntnisbringendsten<br />
und – vor dem Hintergrund<br />
des sozialen Austausches zwischen Delegationsmitgliedern,<br />
aber auch der Kommunikation<br />
mit Teilnehmern anderer NMUN-<br />
Organisationen – kooperativsten Faktoren<br />
an der Tangente von akademischen, persönlichen<br />
und im Weiteren ebenso militärischen<br />
Aspekten.<br />
Im Besonderen waren neben der Führung<br />
der NMUN-Delegation <strong>2009</strong> im Sinne der<br />
Auftragstaktik vor allem die überaus gelungene<br />
Organisation der militärischen Termine<br />
und der zivilen Unternehmungen bezüglich<br />
der individuellen Weiterbildung herausragend.<br />
Oberleutnant Ferid Giebler und Leutnant<br />
Martin Pfeiffer zeichneten sich hier durch<br />
sehr gute Vorausschau und strukturierte<br />
Führungsqualitäten, stark verinnerlichte<br />
Menschenführung sowie Organisations- und<br />
Leistungsfähigkeit aus.<br />
Aufgrund der gelungenen Führung der Delegation<br />
der HSU konnten alle Aufenthalte –<br />
sowohl in New York City und West Point als<br />
auch in Annapolis und in Washington D.C. –<br />
als Erfolg definiert und insbesondere ls ingressiv<br />
und unvergesslich deklariert werden.<br />
Freilich blieben bei der Vielzahl der angestrebten,<br />
straff durchgeführten, aber dennoch<br />
mit genügend Freiräumen angereicherten<br />
Unternehmungen einige Reibungspunkte<br />
nicht aus, obgleich Oberleutnant Giebler<br />
und Leutnant Pfeiffer auch an dieser Stelle<br />
ein außerordentlich hohes Maß an Flexibilität,<br />
Weitsicht und Einsatzbereitschaft – sowohl<br />
im Rahmen der Ziele des HSU MUN<br />
e.V., als auch im Sinne der Erfüllung von<br />
Wünschen einzelner Delegationsmitglieder<br />
– bewiesen. Somit konnte selbst das viel<br />
zitierte ‚Leben in der Lage die “berwiegend<br />
positive Stimmung innerhalb der Gruppe<br />
nicht hemmen.<br />
Letztlich blieben allen Teilnehmern der<br />
NMUN <strong>2009</strong> genügend Freiheiten zur<br />
Selbstverwirklichung und Weiterbildung.<br />
Jederzeit konnte den persönlichen Interessen<br />
Rechnung getragen werden. Jene zeigten<br />
sich im Speziellen dergestalt, dass auf diese<br />
Weise zum Teil völlig neue Erfahrungen zu<br />
den unterschiedlichsten Persönlichkeiten<br />
und Charakteristika der Delegationsmitglieder<br />
entstanden.<br />
Diese teilweise Metamorphose ging sicherlich<br />
auch mit den divergenten militärischen<br />
Ausbildungswegen, die im Zuge der Umstrukturierung<br />
der Offizierausbildung impliziert<br />
wurden, einher.<br />
Daher werden sich in naher Zukunft einige<br />
Kameraden der NMUN-Delegation <strong>2009</strong><br />
hinterfragen müssen, inwiefern die erlebnisreiche<br />
und nahezu unvergleichliche Zeit in<br />
den USA tatsächlich sinnvoll und ebenso im<br />
Sinne der Ziele des HSU MUN e.V. genutzt<br />
wurde.<br />
Als Ergebnis bleibt jedoch unbedingt festzuhalten,<br />
dass der Aufenthalt als Mitglied der<br />
Delegation <strong>2009</strong> im Rahmen der diesjährigen<br />
NMUN mehr als eine akademische Weiterbildung<br />
oder Exkursion darstellte; es<br />
wurden darüber hinaus auch neue nationale<br />
wie international geprägte Kontakte geknüpft<br />
und durchaus nachhaltige Freundschaften<br />
geschlossen.<br />
Seite 72
LtzS Irina Henrich<br />
In meiner Rolle als Japaner war ich mit einer<br />
Kameradin im Komitee für die Unterstützung<br />
der Frauenrechte, in UNIFEM vertreten.<br />
Die Arbeit mit den anderen Studenten<br />
und Studentinnen war sehr angenehm, effizient<br />
und vor allem interessant. Da sich der<br />
Großteil sehr engagiert hatte, war dieses<br />
Komitee eines der erfolgreichsten.<br />
Als Japaner wurde ich von allen Großstaaten<br />
mehrfach kontaktiert. Es war durchweg<br />
möglich, den japanischen Standpunkt deutlich<br />
zu machen, ohne dabei „Freunde und<br />
potenzielle Verbündete zu verlieren, da alle<br />
Staaten professionell gearbeitet hatten. Die<br />
anderen Studenten und Studentinnen zeigten<br />
durchweg reges Interesse an Japans<br />
Standpunkt zu den jeweiligen Themen. Der<br />
offene Umgang miteinander machte das<br />
Arbeitslima sehr angenehm und ich hatte<br />
nie das Gefühl mich integrieren zu müssen,<br />
weil dies automatisch geschah.<br />
Ob es um aktuelle von Japan unterstützte<br />
Programme oder um reine Meinungsbildung<br />
und Darstellung ging, Japan konnte Einiges<br />
in die Resolutionen einfließen lassen. Teilweise<br />
wurde aber auch viel diskutiert, ohne<br />
abschließenden Konsens. In solchen Momenten<br />
hatten China und die USA einfach<br />
entschieden und die anderen mussten sich<br />
fügen, woraufhin auch Antipathien aufkamen,<br />
was aber nicht die Regel war. Einige<br />
Studenten und Studentinnen hatten laut<br />
ihrer Aussage kaum Vorbereitung für die<br />
NMUN erhalten und arbeiteten aus diesem<br />
Grund fast nie mit und schotteten sich sogar<br />
von der Gruppe ab. Dies betraf aber nur zwei<br />
oder drei Vertreter und war auch nicht hinderlich<br />
für die anderen.<br />
Das eigentliche Ziel der Arbeit in meinem<br />
Komitee war im Grunde nicht einfach am<br />
Ende eine Resolution zu verabschieden,<br />
sondern zusammen mit den anderen Studenten<br />
und Studentinnen einen Konsens zu<br />
finden, ohne jemanden auszuschließen. Es<br />
ging einfach darum sich auf einer professionellen<br />
Art und Weise zu verständigen und in<br />
Gruppen, gemeinsam einen paper zu erstellen,<br />
sich kennen zu lernen und vielleicht<br />
dauerhafte Kontakte aufrecht zu erhalten.<br />
Feedback zur Reise an sich:<br />
Für mich war es das erste Mal, dass ich eine<br />
Reise dieser Art unternommen hatte. In Anbetracht<br />
der Komplexität der Planung muss<br />
ich sagen, dass sie sehr gut durchorganisiert<br />
war. Alle Unternehmungen außerhalb der<br />
MUN waren interessant und sehenswert. Die<br />
Freizeit war sehr großzügig bemessen, sodass<br />
jeder die Möglichkeit hatte auch auf<br />
eigene Faust die Städte zu erkunden. Durchaus<br />
positiv war auch der Delegationsabend,<br />
welcher einen schönen Abschluss der Reise<br />
bildete. Im Allgemeinen fand ich auch das<br />
Delegationsklima sehr angenehm.<br />
Des Weiteren möchte ich noch anführen,<br />
dass es für mich eine einmalige Erfahrung<br />
war. Die Möglichkeit zu haben, mit Studenten<br />
und Studentinnen aus aller Welt Politik<br />
zu „spielen, war sogar f“r eine BWL Studentin<br />
wie mich sehr spannend. Wenn auch<br />
einige politische Eigenschaften, wie die<br />
enorme Diskussionsfähigkeit über jede Kleinigkeit,<br />
mir noch immer suspekt ist, war es<br />
doch beeindruckend eine solche Simulation<br />
live zu erleben und ich bin stolz darauf, ein<br />
Teil davon gewesen zu sein.<br />
Alles in allem war die Reise sehr gut organisiert.<br />
Die Reise war abwechslungsreich und<br />
sehr interessant und dafür bedanke ich mich<br />
noch einmal recht herzlich bei allen Verantwortlichen.<br />
Seite 73
OFR Roland Polzin<br />
Am Roten Platz in der Uni sah ich eines<br />
Nachmittags den Aushang für die NMUN<br />
<strong>2009</strong>. Sofort regte sich mein Interesse an<br />
dieser – für mich noch unbekannten – Art<br />
der politischen Bildung. Mit relativ wenigen<br />
Vorinformationen aber vielen Erwartungen<br />
besuchte ich daraufhin die zugehörige Informationsveranstaltung.<br />
Die dort in Aussicht<br />
gestellten Möglichkeiten begeisterten<br />
mich noch mehr und ich wollte unbedingt<br />
an diesem Programm teilnehmen. Ich<br />
schrieb also meine Bewerbung und gab sie<br />
ein paar Tage später bei unserem diesjährigen<br />
Delegationsleiter Ferid Giebler ab. Dann<br />
hieß es ein paar Tage warten, bis die erfreuliche<br />
Zusage kam.<br />
Nun stand über ein knappes Jahr eine ganze<br />
Menge Arbeit an, bis die tatsächliche Reise<br />
in die USA angetreten werden konnte. Nicht<br />
zuletzt wegen ersatzweise zu erbringender<br />
Credit Points unterlagen wir einem strikten<br />
Zeitplan – gefüllt mit Workshops und MUNs<br />
innerhalb Deutschlands. Wir erarbeiteten<br />
Arbeitsstrategien, lernten viele Leute von<br />
zivilen Universitäten mit unterschiedlichsten<br />
Einstellungen und persönlichen Geschichten<br />
kennen und tasteten uns dadurch<br />
Schritt für Schritt an das große Happening<br />
in New York an.<br />
Der große Tag kam schneller als erwartet.<br />
Die Tage in NYC waren geprägt von intensiven,<br />
teilweise langwierigen, aber auch interessanten<br />
und erkenntnisreichen Gremiensitzungen.<br />
Die Ausarbeitung des daheim<br />
erstellten position paper hatte sich ungemein<br />
gelohnt, die gewünschte Auswahl der Reihenfolge<br />
der zu bearbeitenden Problembereichen<br />
wurde von den honorable fellow<br />
delegates ebenso favorisiert und so konnte<br />
ein angenehmes Arbeiten mit allen Nationen<br />
des Gremiums verfolgt werden.<br />
Ein aus meiner Sicht sehr gelungener<br />
delegates dance nach der offiziellen Abschlusszeremonie<br />
rundete das Programm<br />
der NMUN ab. Nun hatten wir noch ein paar<br />
Tage Zeit, um die Stadt und das Umland<br />
New Yorks zu erkunden. So viel Geld hatte<br />
ich selten ausgegeben, aber so viel Sehenswertes<br />
auf einen Schlag zu sehen war ebenfalls<br />
eine Premiere!<br />
Nach insgesamt einer Woche verlegten wir<br />
dann mit einem Bus des Bundeswehrkommandos<br />
und zwei Mietwagen nach Washington,<br />
wo uns noch ein von Highlights<br />
durchzogenes Programm erwartete.<br />
Nicht nur die Hauptstadt der Vereinigten<br />
Staaten an sich mit ihrer unverwechselbaren<br />
Architektur und den berühmten Regierungsgebäuden,<br />
sondern auch der Besuch<br />
des Pentagons und der Botschaften Japans<br />
und Deutschlands war eine einzigartige Erfahrung!<br />
Die auch hier in großem Maße vorhandene<br />
Freizeit ermöglichte eine individuelle<br />
Erkundung der Gegend und des Lokalkolorit.<br />
Besonders empfehle ich die zahlreichen<br />
kostenlosen(!) Museen.<br />
Nun, da die Reise vorbei ist und noch die<br />
Fotos sortiert werden müssen, denke ich<br />
gerne an die vielen einzigartigen Momente,<br />
Orte, Menschen und Erlebnisse zurück, die<br />
ich während des gesamten Programms kennen<br />
lernen bzw. erleben durfte.<br />
Die Teilnahme am Projekt NMUN <strong>2009</strong> sehe<br />
ich als ein großes Privileg an und kann diese<br />
Erfahrung nur jedem interessierten Kameraden<br />
unserer Uni (und allen anderen) für die<br />
Zukunft dringend empfehlen!<br />
Seite 74
OFR Marius Schwarz<br />
Unsere Dienstreise, mit einer Gesamtdauer<br />
von 16 Tagen, war eine gut orchestrierte Mischung<br />
aus dienstlichen Veranstaltungen<br />
und der Möglichkeit, Land und Leute näher<br />
kennen zu lernen.<br />
Endlich in New York angekommen begrüßte<br />
uns bestes britisches Wetter, 233 Jahre nach<br />
der Unabhängigkeit der ehemaligen dreizehn<br />
Kolonien.<br />
Das kulturelle angelsächsische Erbe zeigte<br />
sich dort nicht nur in Wetter und gemeinsam<br />
entlehnter Sprachwurzeln, sondern<br />
auch in der kalvinistischen Arbeits- und<br />
Lebensethik, deren Inhaber sich in den zahlreichen<br />
TV-Programmen und New Yorker<br />
Nachtclubs verlieren können.<br />
Nach einer kurzen Orientierungsphase in<br />
unserem mit 50 Stockwerken für New Yorker<br />
Verhältnisse etwas zu kurz geratenem<br />
Hotel, begannen einzelne Gruppen mit ersten<br />
Erkundungsvorstößen in den Big Apple.<br />
Von den namensgebenden Jazzmusikern der<br />
30er Jahre ist zwar nicht mehr viel übrig<br />
geblieben, jedoch gab es mehr als genügend<br />
nachfolgende Künstler und Entertainer, die<br />
um jede Aufmerksamkeit freudig und weniger<br />
freundlich warben.<br />
Durch die NMUN-Konferenz wieder auf den<br />
Boden der New Yorker Tatsachen geholt,<br />
ließ sich der Besuch in den Vereinten Nationen<br />
und der Ständigen Vertretung Deutschlands<br />
an ebenjenen durch perspektivverändernde<br />
Einblicke genießen. In der letztgenannten<br />
Einrichtung trafen wir mit einer<br />
anderen deutschen (zivilen) Delegation zusammen.<br />
Nicht nur die Aussicht, auch das<br />
Essen dort war sehr anregend.<br />
Den letzten Tagen in New York folgte die<br />
Reise in die US-amerikanische Hauptstadt,<br />
jedoch nicht ohne vorher einen Abstecher in<br />
eine der besten Kaderschmieden der Nation<br />
gemacht zu haben.<br />
Ob die weltgrößte Orgel mit über 1200 in<br />
alle Himmelsrichtungen ausgerichteten Pfeifen<br />
wirklich repräsentativ für diese Institution<br />
ist, soll hier stark hinterfragt werden.<br />
Washington D.C. bot bei der abendlichen<br />
Ankunft eine angenehme Erholung von so<br />
mancher megalomanischen Wolkenkratzerphantasie<br />
und bestach bei weiterer Untersuchung<br />
in den Folgetagen durch ausgeklügelte<br />
Sichtachsen und ein wohlgepflegtes demokratisches<br />
Erbe, eingebettet in die sympathischen<br />
Wohnhäuser der Bevölkerung.<br />
Eine besondere Erwähnung verdient hier der<br />
Arlington National Cemetery, der letzten<br />
Ruhestätte von über 250.000 Personen,<br />
meist Soldaten, die ihr Leben für Freiheit<br />
und Demokratie opferten.<br />
Die Zahl der hier beigelegten Personen wird<br />
nur durch die Besucherscharen übertroffen,<br />
die zu diesem „Mekka der Demokratie pilgern.<br />
Intellektuell wurde das Programm abgerundet<br />
durch den Besuch der Botschaften Japans<br />
und Deutschlands, die trotz ihrer Kürze<br />
mit hochinformativen Vorträgen und Diskussionen<br />
meinen Horizont erweiterten<br />
Ich nehme aus dieser Reise eine Menge positiver<br />
Erfahrungen und das Wissen mit, dass<br />
Frühjahrsschlussverkauf auf Englisch viel<br />
prägnanter mit ‚Sale abgek“rzt werden<br />
kann.<br />
Seite 75
LtzS Victoria Kietzmann<br />
Hinter dem Programm NMUN <strong>2009</strong> stand<br />
mehr als nur die Konferenz <strong>Model</strong> <strong>United</strong><br />
<strong>Nations</strong> in New York. Genauer teilte sich<br />
dieses Paket für die Teilnehmer in drei Unterpunkte.<br />
Die Konferenz in New York, die<br />
Stadt New York und Washington D.C. Diese<br />
Reise gab uns nicht nur die Möglichkeit, sich<br />
auf internationalem Boden mit Weltpolitik<br />
zu beschäftigen und dabei Studenten aller<br />
Welt kennen zu lernen, sondern ebenso<br />
zwei Weltmetropolen wie New York und<br />
Washington D.C. zu erleben.<br />
Die Erfahrung der Konferenz NMUN <strong>2009</strong><br />
im Sheraton ist eine Erfahrung, welche sich<br />
ohne große Kritik weiterempfehlen lässt.<br />
Den Veranstaltern war es gelungen tausenden<br />
von Studenten, verschiedenste Nationalitäten<br />
in den unterschiedlichsten Komitees,<br />
das Gefühl von politischer Verantwortung<br />
und internationaler Zusammenarbeit zu<br />
vermitteln. Nach meiner Erfahrung wurden<br />
die einzelnen Ausschüsse weitestgehend von<br />
erfahrenen und kompetenten chairs geführt,<br />
welche neben motivierten Studenten die<br />
Grundlage für eine gute Arbeit innerhalb<br />
eines Komitees bildeten.<br />
Auch die geschaffene Infrastruktur war gut<br />
und bildete eine hilfreiche Arbeitsgrundlage.<br />
Von Arbeitscomputern, über kostenloses<br />
Internet, bis hin zur Getränkeversorgung<br />
und einer Druckerei wurde die Arbeit auf<br />
vielerlei Weise unterstützt.<br />
Es war sogar für ein Abendprogramm gesorgt,<br />
das für unterhaltsame Einblicke in das<br />
studentische Nachtleben sorgte, mehr aber<br />
auch nicht.<br />
Obwohl die Konferenz zum Hauptteil im<br />
Hotel selber stattfand, waren opening und<br />
closing ceremony in die Gebäude der Vereinten<br />
Nationen gelegt worden, ebenso wie die<br />
letzten Abstimmungen. Dies vermittelte den<br />
Teilnehmern zusätzlich einen Eindruck, von<br />
der Arbeit, die sie simulierten und zeigte<br />
auch die Akzeptanz, welche die Vereinten<br />
Nationen einer Veranstaltung, wie der<br />
NMUN entgegenbringt.<br />
Zusammengefasst, bei vorhandenem politischem<br />
Interesse und Freude an neuen Erfahrungen,<br />
ist NMUN eine gute Einsicht in die<br />
Welt von internationaler Politik und den<br />
dazugehörigen Problemen.<br />
Eine Woche New York lässt sich nicht vollständig<br />
mit der Konferenz füllen und so hatten<br />
wir die Möglichkeit, als Delegation das<br />
Deutsche Haus zu besuchen sowie an einer<br />
Führung durch die Vereinten Nationen teilzunehmen.<br />
Diese Punkte rundeten den Gesamteindruck<br />
‚Arbeiten bei den Vereinten<br />
Nationen noch einmal ab, denn auch im<br />
Deutschen Haus machte man uns bewusst,<br />
welche Verantwortung man als Vertreter<br />
seines Landes auf internationalem Boden<br />
hat und welche Schwierigkeiten bei dieser<br />
Arbeit entstehen können.<br />
Nebenbei bot diese Woche für alle Teilnehmer<br />
sehr gute Möglichkeiten New York nach<br />
eigenen Wünschen kennen zu lernen. Die<br />
gegebenen Freiräume während der Konferenz,<br />
aber besonders davor und danach, boten<br />
jedem die Chance sein ganz eigenes New<br />
York zu finden und es nach eigenen Vorstellungen<br />
zu erkunden. Diese Stadt der Superlative<br />
und der Gegensätze hat mich sehr<br />
beeindruckt.<br />
Die zweite Woche galt Washington D.C.<br />
Auch hier hatten wir offizielle Termine, sowie<br />
die Möglichkeit die Stadt nach eigenen<br />
Vorstellungen zu erkunden. Außerhalb fand<br />
ein Besuch der beiden Militärakademien in<br />
West Point und Annapolis statt.<br />
Seite 76
Beide Besuche waren sehr interessant und<br />
ich persönlich bin sehr froh, solch einen<br />
Einblick bekommen zu haben. Diese beiden<br />
Programmpunkte waren für mich die Highlights,<br />
genauso wie die verschiedenen Besuche<br />
in Washington D.C. selbst.<br />
Nach New York war Washington D.C. eine<br />
sehr konträre, aber tolle Erfahrung, die der<br />
ersten Woche in keiner Weise nachstand!<br />
Zusammengefasst kann ich nur sagen: Ich<br />
würde es sofort wieder tun! ☺<br />
Ziele wie Libary of Congress, Capitol, White<br />
House, Pentagon und der Arlington Friedhof<br />
sollten zu jeder Reise nach Washington D.C.<br />
gehören und wir hatten sogar die Möglichkeit<br />
bekommen, hier an Führungen teilzunehmen.<br />
Einmalige Gelegenheiten! Auch die Freizeitgestaltung<br />
fällt in Washington D.C. nicht<br />
schwer. Es gab so viele Möglichkeiten, dass<br />
jeder selber entscheiden konnte und musste,<br />
wo seine Interessenschwerpunkte lagen.<br />
Doch auch in Washington D.C. waren wir<br />
unter dem Gesichtspunkt MUN und Japan<br />
unterwegs. Der Besuch der Japanischen Botschaft,<br />
sowie des deutschen Militärattachéstabes<br />
gaben uns eine letzte Möglichkeit,<br />
Fragen zu stellen und unser Bild und unsere<br />
gesammelten Erfahrungen abzurunden.<br />
Seite 77
OLt Daniel Drobek<br />
Da ich 2005er Offizier im Studium der Betriebswirtschaftslehre<br />
war, markierte die<br />
MUN-Reise <strong>2009</strong> in die Vereinigten Staaten<br />
von Amerika den Abschluss meines Studiums<br />
und stellte ein Highlight meiner Zeit an<br />
der Helmut-Schmidt-Universität dar.<br />
Die zweiwöchige Reise alleine nimmt dabei<br />
gar nicht den größten Teil der insgesamt<br />
benötigten Zeit in Anspruch - die Vorbereitungsphase<br />
ist es, in der viele Arbeiten zu<br />
erledigen sind und während der der Grundstein<br />
für ein erfolgreiches Gelingen der gesamten<br />
Reise gelegt wird.<br />
Auf Grund jahrelanger Erfahrung mit der<br />
Teilnahme an dieser Veranstaltung ist es<br />
aktiven Vereinsmitgliedern zu verdanken,<br />
dass im Laufe der Zeit die Arbeit des Vereins<br />
und seiner Delegationsmitglieder an Professionalität<br />
und Kompetenz gewinnen konnte.<br />
An dieser Stelle sei anzumerken, dass die<br />
Etablierung und Fortführung eines Qualitäts-<br />
und Kompetenzmanagementsystems<br />
für das Überleben des Vereins, durch zufriedene<br />
Teilnehmer und qualifizierte wie motivierte<br />
Aspiranten, unablässig ist.<br />
Einen Teil hierzu tragen Erfahrungsberichte<br />
wie dieser bei. Allerdings nur dann, wenn<br />
eine Auswertung erfolgt und sichergestellt<br />
wird, dass gewonnene Informationen auch<br />
die folgenden „Evolutionen des Vereins<br />
überleben und diese dann selbst ständig<br />
einer Überprüfung/Vertiefung/Schärfung<br />
unterzogen werden.<br />
Das (Ausbildungs-)Niveau konnte ich während<br />
meiner Zeit im Verein als recht hoch<br />
einschätzen. Der Workshop zu den Vereinten<br />
Nationen, dem zu vertretenden Land,<br />
sowie dem Regelwerk der MUNs trägt essentiell<br />
für ein Verständnis der Gesamtproblematik<br />
bei und stellt in meinen Augen ein<br />
konstitutives Element der Vorbereitungsphase<br />
dar.<br />
Die Qualität dessen, sowie die Teilnahme<br />
und Mitwirkung aller Delegationsteilnehmer<br />
erachte ich als immens wichtig. Erwähnenswert<br />
ist, dass für den Workshop ein offizieller<br />
Repräsentant des Japanischen Generalskonsulates<br />
gewonnen werden konnte.<br />
Auch zukünftige Delegationen sollten sich<br />
zum Ziel setzen, Repräsentanten des zu vertretenden<br />
Landes für zur besseren Vorbereitung<br />
auf die Aufgaben in New York zu gewinnen.<br />
Nur so kann eine genaue Identifikation<br />
mit dem zu vertretenden Land gewonnen<br />
und Fragen beantwortet werden, deren<br />
Antworten man sonst nur aus der Lektüre er<br />
erhält.<br />
Die Teilnahmen an den nationalen MUNs<br />
sind einerseits zeitaufwendig, andererseits<br />
vermitteln sie aber in der Praxis das notwendige<br />
Handwerkszeug und geben Handlungssicherheit<br />
auf dem professionelleren<br />
Parkett in New York. Ich bedaure, dass ich<br />
an der HamMUN nicht teilnehmen konnte<br />
und die MainMUN ausfiel. Hierdurch fehlte<br />
mir diese Erfahrung und zunächst etwas<br />
Sicherheit im Auftreten und Arbeiten während<br />
der ersten Phase der Konferenz.<br />
HSU-Studenten betrieben die MUN bisher<br />
zusätzlich zu ihrem Studium. Durch die<br />
Umstellung der Studiengänge aufgrund des<br />
„Bologna-Prozesses, erscheint eine )ntegration<br />
indes immer notwendiger.<br />
Sinnvoll erscheint mir eine Veranstaltung,<br />
bei der die bereits den einzelnen Komitees<br />
zugeordneten Teilnehmer der Delegation<br />
ihre position paper vorstellen.<br />
Seite 78
Ausschlaggebend für ein solches Ansinnen<br />
ist für mich die häufige inhaltliche Überschneidung<br />
von Themen in verschiedenen<br />
Komitees, gerade in den ökonomischen Bereichen.<br />
Durch geförderten Austausch im<br />
Vorfeld der NY-Konferenz können, meiner<br />
Meinung nach, Synergieeffekte bei den Delegationsteilnehmern<br />
erzielt werden.<br />
Die Reise an sich verlief aus organisatorischen<br />
Gesichtspunkten wohl perfekt. Mir ist<br />
kein Missstand aufgefallen, der eine Kritik<br />
von meiner Warte rechtfertigen würde. Bei<br />
einer Unternehmung solchen Ausmaßes, mit<br />
NATO-Marschbefehl, Teilnehmern aus verschiedenen<br />
Studiengängen verschiedener<br />
Jahre, verschiedenen militärischen Führungsbereichen,<br />
aus Teilstreitkräften des<br />
Heeres, der Marine und der Luftwaffe, mit<br />
offiziellen Besuchen in Dienststellen der<br />
Bundeswehr im Ausland, bei hoheitlichen<br />
Vertretungen der BRD sowie Japans in den<br />
USA und höchsten politischen sowie militärischen<br />
Einrichtungen der USA (z.B. Pentagon,<br />
Kongress und das Weiße Haus).<br />
Eine absolut meisterhafte Leistung, die den<br />
verantwortlichen Personen unzweifelhaft<br />
eine Menge Arbeit, Zeit und Nerven gekostet<br />
hat und denen ich an dieser Stelle meinen<br />
Dank von ganzen Herzen ausspreche!<br />
Die MUN-Reise hat mir als Person und<br />
Freund, als Offizier und Kamerad sowie als<br />
Akademiker eine reichhaltige Menge neuer<br />
Erfahrungen und Erlebnisse beschert, die ich<br />
nicht missen möchte!<br />
Seite 79
OFRzS Nils Müller<br />
Im Zeitraum vom 05. – 09. April fand die<br />
National <strong>Model</strong> <strong>United</strong> <strong>Nations</strong> Conference<br />
im Sheraton-Hotel in New York City statt.<br />
Sie war Höhepunkt einer ganzen Reihe von<br />
Veranstaltungen, die in vielfältiger Weise<br />
der Vorbereitung der Konferenz und der<br />
wissenschaftlichen und politischen Bildung<br />
im Allgemeinen dienten. Die dort gemachten<br />
Erfahrungen sollen im Folgenden im<br />
Mittelpunkt stehen.<br />
Der erste Workshop ist unverzichtbarer Bestandteil<br />
einer jeden NMUN-Vorbereitung.<br />
Die dort stattfindende Vorbereitung auf das<br />
Regelwerk der MUN und die Vertretung<br />
Japans bei der NMUN, sowie die inhaltliche<br />
Auseinandersetzung mit der Idee und der<br />
Rolle der Vereinten Nationen waren ein wesentlicher<br />
Baustein für die folgenden Veranstaltungen.<br />
Besonders positiv hervorzuheben<br />
ist der Besuch des japanischen Konsuls<br />
für Kultur- und Öffentlichkeitsarbeit, Herr<br />
Hiroyuki Yakabe, und die mit ihm stattgefundene<br />
Panel Diskussion.<br />
Die HamMUN als erste MUN-Konferenz, an<br />
der die Teilnehmer der Delegation <strong>2009</strong><br />
teilnahmen, erwies sich als guter Einstieg in<br />
die Arbeit als UN-Delegierter. Die theoretischen<br />
Kenntnisse des ersten Workshops<br />
konnten hier praktisch angewandt und die<br />
eigene Handlungssicherheit gestärkt werden.<br />
Gleichzeitig wurde die Begeisterung für<br />
derartige Konferenzen durch erkennbare<br />
Arbeitserfolge zum Ende der HamMUN weiter<br />
gestärkt.<br />
Der zweite Workshop, der an die Stelle der<br />
MainMUN trat, erwies sich im Nachhinein<br />
als vorteilhafte Ergänzung des eigentlichen<br />
Vorbereitungsprogramms. Die Erarbeitung<br />
der position paper konnte auf dem Workshop<br />
so besser durchgeführt werden und der<br />
Qualität und der Einheitlichkeit der Arbeitspapiere<br />
war der Workshop sicherlich<br />
ebenso zuträglich. An der Teilnahme an der<br />
MainMUN bzw. einer zweiten MUN-<br />
Konferenz sollte in Zukunft jedoch trotzdem<br />
unbedingt festgehalten werden.<br />
Die Exkursion der Delegation nach Berlin<br />
diente im Wesentlichen der thematischen<br />
Vorbereitung auf die Vertretung der Rolle<br />
Japans bei der NMUN und der politischen<br />
Weiterbildung der beteiligten Offiziere und<br />
Offizieranwärter/-innen.<br />
Der Besuch der Japanischen Botschaft und<br />
die dort gehaltenden Vorträge vertieften die<br />
bereits auf dem Workshop erlangten Kenntnisse<br />
der japanischen Rolle in der internationalen<br />
Staatengemeinschaft und gaben eine<br />
Vorstellung von der Rolle und dem Wesen<br />
der japanischen Streitkräfte.<br />
Der anschließende Empfang in der Residenz<br />
des Botschafters, Herr Dr. Takahiro Shinyo,<br />
war eine besondere Ehre und gestattete uns<br />
einen besonders interessanten, spannenden<br />
und gehaltvollen Einblick in die Praxis japanischer<br />
Außenpolitik.<br />
Der Anteil der politischen Bildung orientierte<br />
sich thematisch an der Pressearbeit und<br />
den Auslandseinsätzen der Bundeswehr.<br />
Die Ausrichtung der Vorträge im BMVg und<br />
im Einsatzführungskommando an einem<br />
thematischen Leitfaden erscheint mir als<br />
äußerst positiv und gewinnbringend.<br />
Eine Einschätzung der medialen Berichterstattung<br />
über die Bundeswehr und ihre Einsätze<br />
wurde so ebenso ermöglicht wie ein<br />
interessanter Einblick in das Krisenmanagement<br />
des BMVg und des Einsatzführungskommandos.<br />
Seite 80
Besonders positiv zu erwähnen sind in diesem<br />
Zusammenhang die Vorträge und anschließenden<br />
Diskussionen im Einsatzführungskommando,<br />
die auf die anwesenden<br />
Teilnehmer zugeschnitten und einer kritischen<br />
Auseinandersetzung mit der Rolle<br />
deutscher Außenpolitik im Allgemeinen und<br />
den Aufgaben der Bundeswehr im Speziellen<br />
besonders förderlich waren. Gleichzeitig<br />
dienten sie der Festigung des eigenen Berufsbildes<br />
bzw. -verständnisses.<br />
Nachteilig war die Lage der Unterbringungsmöglichkeit<br />
während der Exkursion in<br />
der Nähe von Glindow, wobei wir diesbezüglich<br />
auf die Verfügbarkeit von freien<br />
Unterkunftskapazitäten von Dienststellen<br />
der Bundeswehr im Raum Berlin angewiesen<br />
sind.<br />
Für kommende Vorhaben wäre eine zentralere<br />
Lage mit eventueller truppendienstlicher<br />
Verpflegung (Frühstück) wünschenswert.<br />
Die Fahrzeiten zu den einzelnen Programmpunkten,<br />
die zum großen Teil im<br />
Bereich der Berliner Innenstadt lagen, könnten<br />
so verringert und die zeitliche Planung<br />
etwas entspannt werden.<br />
Der Abschlussteil der MUN-Vorhaben, die<br />
Teilnahme an der NMUN-Konferenz in New<br />
York und das 2-wöchige Rahmenprogramm<br />
in den USA, kann als durchweg positiv beschrieben<br />
werden.<br />
Der Besuch bei der Ständigen Vertretung<br />
Deutschlands bei den Vereinten Nationen<br />
und der dortige Kontakt mit dem deutschen<br />
Verbindungsoffizier vermittelten einen hervorragenden<br />
Einblick in das diplomatische<br />
Tagesgeschäft und in die Rolle Deutschlands<br />
in den VN.<br />
Für die Zukunft wäre eventuell eine Ergänzung<br />
durch einen Vertreter der politischen<br />
Seite der Ständigen Vertretung denkbar.<br />
Wenn möglich, sollte eine Überschneidung<br />
mit den sessions der NMUN-Konferenz<br />
vermieden werden.<br />
Die Unterbringung sowohl in New York als<br />
auch in Washington D.C. erschien mir optimal<br />
und aufgrund ihrer guten Lage dem<br />
Vorhaben der Dienstreise besonders zuträglich.<br />
Die Belegung der Zimmer mit 3 Personen<br />
in New York hat sich meines Erachtens<br />
bewährt.<br />
Die Besuche in der Deutschen und der Japanischen<br />
Botschaft in Washington D.C. sind<br />
aufgrund ihrer hohen inhaltlichen Substanz<br />
besonders positiv hervorzuheben.<br />
Pentagon und White House waren weitere<br />
Höhepunkte, an deren Besuch festgehalten<br />
werden sollte. Gleiches gilt für den Kongress<br />
und die Library of Congress.<br />
Besonders sehenswert während der zweiwöchigen<br />
USA-Reise waren die <strong>United</strong> States<br />
Military Academy West Point und die <strong>United</strong><br />
States Naval Academy in Annapolis. Die Führungen,<br />
an denen wir dort teilnehmen durften,<br />
gaben einen überaus interessanten Einblick<br />
in die Offizierausbildung der amerikanischen<br />
Streitkräfte.<br />
Insgesamt Bravo Zulu für die Durchführung<br />
der NMUN-Konferenz <strong>2009</strong> in New York<br />
und aller Vorhaben die mit ihr in Verbindung<br />
standen!<br />
Seite 81
OFRzS Maike Hoffmann<br />
Um meinen Erfahrungsbericht übersichtlicher<br />
zu machen, habe ich in vier Teile gegliedert:<br />
1. Konferenz<br />
2. Rahmenprogramm<br />
3. Leitung<br />
4. Organisation<br />
1. Konferenz<br />
Während der Vorbereitung auf die Konferenz<br />
in New York nahmen wir an der<br />
HamMUN 2008, zwei Workshops und einer<br />
Exkursion nach Berlin teil. Schon diese Veranstaltungen<br />
fand ich sehr interessant und<br />
hilfreich, um die Vereinten Nationen, den<br />
Ablauf einer <strong>Model</strong> <strong>United</strong> <strong>Nations</strong>, Internationale<br />
Beziehungen und Außen- und<br />
Sicherheitspolitik sowohl von Deutschland<br />
als auch von Japan kennen und verstehen zu<br />
lernen.<br />
Bei der Konferenz in New York beschäftigte<br />
ich mich gezielt mit einigen Themen und<br />
versuchte mich in die Lage eines japanischen<br />
Delegierten hinein zu versetzen und seine<br />
Positionen zu vertreten, was einen sehr guten<br />
Einblick in diplomatisches Verhalten<br />
gibt und Fragestellungen von verschiedenen<br />
Seiten beleuchtet. Auf diese Weise wird das<br />
eigene Verhandlungsgeschick trainiert und<br />
das Wissen über bestimmte Zusammenhänge<br />
und Themengebiete erweitert sich.<br />
2. Rahmenprogramm<br />
Das Rahmenprogramm war gespickt von<br />
zahlreichen hochrangigen Terminen und<br />
Besuchen, wie z.B. dem Weißen Haus, dem<br />
Kapitol, der Japanischen und der Deutschen<br />
Botschaft und vielen weiteren.<br />
Diese Programmpunkte waren ohne Ausnahme<br />
äußerst interessant und beeindruckend.<br />
Die Führungen waren wurden von<br />
fachkundigen Personen durchgeführt, die<br />
das offene Wort nicht scheuten. So bekamen<br />
wir oft einen Blick hinter die Kulissen.<br />
Als „normaler Tourist wäre der Zugang zu<br />
manchen Institutionen sicherlich versperrt<br />
geblieben.<br />
3. Leitung<br />
Die Führung von OLt Ferid Giebler und<br />
Lt Martin Pfeiffer war sehr besonnen, sie<br />
informierten die Gruppe frühzeitig über<br />
bevorstehende Termine und sorgten für einen<br />
reibungslosen Ablauf.<br />
4. Organisation<br />
Die An- und Abreise, die Unterbringung<br />
sowohl in New York als auch in Washington<br />
D.C., sowie die Hin- und Rückwege zu den<br />
einzelnen Terminen waren gut organisiert.<br />
Die Unterkünfte waren sehr sauber und<br />
zentral gelegen.<br />
Die Verteilung von offiziellen Terminen und<br />
Freizeit war äußerst angenehm, es wurde<br />
selten stressig oder unüberschaubar.<br />
Insgesamt war es also eine sehr gelungene<br />
Reise, von der alle Teilnehmer sicher einiges<br />
mitnehmen und in Erinnerung behalten<br />
werden.<br />
Seite 82
LtzS Daniel Scholz<br />
Die ersten Eindrücke dieser Stadt werde ich<br />
nie vergessen – nämlich eine Mischung aus<br />
Faszination und Erdrückung. Die unglaubliche<br />
Anzahl von Lichtern und Menschen,<br />
gepaart auf so engen Raum wie den Times<br />
Square, war auf jeden Fall ein Erlebnis.<br />
Generell ist jedem weiteren Teilnehmer an<br />
der NMUN in New York zu raten, so oft wie<br />
möglich Uniform zu tragen. Nicht nur der<br />
Respekt und die Anerkennung von Seiten<br />
der Zivilbevölkerung ist in den USA erstaunlich,<br />
sondern man erspart sich auch bei vielen<br />
Attraktionen lange Wartezeiten und<br />
erhält regelmäßig einen Preisnachlass oder<br />
sogar einen Preiserlass als Soldat. Der Bonus,<br />
ein beliebtes Fotomotiv zu sein, ist dabei<br />
enthalten.<br />
Nichtsdestotrotz war die Konferenz sehr<br />
aufschlussreich, so lernte man doch viel<br />
über die Arbeit in den einzelnen Organen<br />
und Gremien der VN und konnte dabei viele<br />
neue Kontakte knüpfen.<br />
Der zeitliche Rahmen war auch in Ordnung,<br />
so gingen die Sitzungen zwar oft weit in den<br />
Abend hinein, was im Nachhinein allerdings<br />
von Nöten war, um die Arbeit in den Gremien<br />
auch zu einem erfolgreichen Abschluss<br />
zu bringen. Die Abschluss- und Eröffnungsfeierlichkeiten<br />
in der Generalversammlung<br />
boten einen geeigneten Rahmen und verliehen<br />
der Konferenz einen ganz besonderen<br />
und wichtigen touch.<br />
Im Großen und Ganzen ist in New York das<br />
hohe Maß an Freiheit zu loben. Denn um<br />
diese Stadt kennenzulernen und aufzunehmen,<br />
braucht es sehr viel Zeit. Obwohl man<br />
in dieser kurzen Zeit sehr viel gesehen hat,<br />
denkt man zurückblickend über so viele<br />
Dinge nach, die man nicht in Angriff nehmen<br />
konnte. Die Guides und Hinweise der<br />
Vorjahresteilnehmer waren sehr hilfreich<br />
um seine Aktivitäten in New York zu planen.<br />
Die Besuche in den Militärakademien West<br />
Point und Annapolis sind beide äußerst<br />
empfehlenswert. Man erhält profunde Einblicke<br />
in das US-Ausbildungssystem, mit all<br />
seinen Vor- und Nachteilen.<br />
Besonders die Einblicke in Annapolis, welche<br />
im Gegensatz zu West Point aus erster Hand<br />
kamen, legten uns das militärische Leben in<br />
den USA nahe. Besonders die Ausstattung<br />
an Sportmöglichkeiten ließ uns das Herz<br />
bluten und zeigte uns den Nachholbedarf<br />
auf.<br />
Den Abschluss der Reise bildete ein sechstägiger<br />
Aufenthalt in der Hauptstadt Washington<br />
D.C, was eine Umstellung vom lauten<br />
und leuchtenden New York auf das eher<br />
beschauliche Washington bedeutete. Nach<br />
kurzer Umstellung fühlte man sich auch<br />
dort zwischen blühenden Parkanlagen und<br />
Monumenten wohl. Auch an Bars und anderen<br />
Lokalitäten mangelt es hier nicht.<br />
Anders als in New York stellten hier die offiziellen<br />
Termine das eigentliche Highlight<br />
dar. Besuche in Botschaften, im Pentagon,<br />
Kapitol oder gar im Weißen Haus rundeten<br />
die Reise gelungen ab. Besonders zu loben<br />
ist hier die Organisation seitens der Delegationsleitung,<br />
welche uns all diese schönen<br />
Momente ermöglicht hat. Die Kontaktpersonen,<br />
welche die Führungen und/oder Vorträge<br />
gehalten haben, sind ebenfalls alle<br />
positiv und freundlich zu bewerten.<br />
Abschließend war diese Reise ein großartiges<br />
Erlebnis und ich kann nur jedem raten,<br />
die Chance zu nutzen und sich für zukünftige<br />
Reisen zu bewerben. Unter normalen<br />
Umständen hat man niemals die Möglichkeit,<br />
diese Bandbreite an Erfahrungen zu<br />
sammeln, wie wir die letzten 16 Tage.<br />
Seite 83
OFR Christina Dionysius<br />
Erst hatte ich ein wenig Bedenken, als es<br />
hieß, wir sollten einen Erfahrungsbericht<br />
über die ganze Reise schreiben, weil ich gar<br />
nicht wusste, wo ich anfangen sollte. Immerhin<br />
habe ich so viele verschiedene, jedoch<br />
durchweg positive Eindrücke in relativ<br />
kurzer Zeit gesammelt und konnte diese erst<br />
langsam verdauen. Die Stadt New York hat<br />
mich von Anfang an in ihren Bann gerissen<br />
und ich war einfach fasziniert. Die offiziellen<br />
Termine, wie der Besuch der VN und des<br />
Deutschen Hauses, waren sehr interessant<br />
und haben gut in unser Programm gepasst.<br />
Der Ratgeber der Teilnehmer vom letzten<br />
Jahr war sehr hilfreich. Es ging also am ersten<br />
Abend schon los mit der Erkundung des<br />
Times Square und einem leckeren Essen im<br />
Bubba Gump, was für mich als Forrest Gump<br />
Fan natürlich besonders toll war<br />
Während der Konferenz hatten wir wenig<br />
Zeit. So verging dann die Woche recht<br />
schnell, bis wir dann nach einem erfolgreichen<br />
Shoppingtag uns langsam auf die Reise<br />
nach Washington vorbereiteten.<br />
Auf dem Weg haben wir die Military<br />
Academy in West Point besucht, was gerade<br />
für die Kameraden des Heeres besonders<br />
interessant war. Ich war einfach fasziniert<br />
von dem riesigen Gelände und den außergewöhnlichen<br />
Gebäuden, die alle in einem<br />
altem Stil gebaut waren und sehr große<br />
Sportanlagen beinhalteten, die unsere Universität<br />
ziemlich in den Schatten stellten.<br />
In Washington angekommen war ich total<br />
überrascht von unseren Suiten, welche die<br />
Zimmer des Sheraton Hotels um einiges<br />
übertrafen und perfekt im besten Stadtteil<br />
gelegen waren.<br />
Nach dem hektischen New York erwarteten<br />
uns hier eine ruhige Atmosphäre und viel<br />
amerikanische Kultur. In dieser Woche hatten<br />
wir mehr offizielle Termine im Delegationsrahmen,<br />
aber allesamt sehr lohnenswert<br />
und empfehlenswert für die kommende Delegation.<br />
Wir hatten sogar Führungen im Weißen<br />
Haus und im Kapitol und durften die beeindruckenden<br />
Lesesäle der National Library of<br />
Congress bestaunen. Des Weiteren hatten<br />
wir die Möglichkeit, den Arlington Friedhof<br />
zu besichtigen, auf dem LtzS Henrich und<br />
ich in Uniform von deutschen Touristen<br />
nicht erkannt wurden und stattdessen für<br />
Friedhofspersonal gehalten wurden.<br />
Zudem hatten wir die Gelegenheit, das Gespräch<br />
mit dem stv. Militärattaché in der<br />
Deutschen Botschaft zu suchen. Zwischen<br />
den ganzen Terminen hatten wir trotzdem<br />
noch genug Zeit um die National Mall mit all<br />
ihren verschiedenen Memorials zu besichtigen<br />
und auch, um in das berühmte National<br />
Air and Space Museum zu gehen.<br />
Nach all der Kultur und den Sehenswürdigkeiten<br />
durfte natürlich ein kleiner Shoppingtrip<br />
nicht fehlen, der die Reise am Ende<br />
schön abrundete.<br />
Alles in allem war ich total begeistert von<br />
der Reise und kann nur jedem empfehlen,<br />
diese Möglichkeit zu nutzen.<br />
Ich muss an dieser Stelle auch ein Lob an die<br />
beiden Delegationsleiter aussprechen, da ich<br />
denke, dass keiner von uns die Sache hätte<br />
besser machen können und ich mich einfach<br />
nur über diese tolle Reise freuen konnte, bei<br />
der organisatorisch fast alles reibungslos<br />
verlief.<br />
Seite 84
OLt Simon Magnin<br />
Es war nicht das einzige Ziel unserer Reise<br />
an dieser weltgrößten UN-Simulation teilzunehmen,<br />
sondern auch die Vereinigten<br />
Staaten von Amerika kennenzulernen.<br />
Die Kameraden, die das erste Mal in die USA<br />
reisten, konnten während als auch nach der<br />
Konferenz Einiges über die Mentalität, die<br />
Kultur und die Lebensweise der Amerikaner<br />
selbst in Erfahrung bringen. New York beispielsweise<br />
ist den meisten zwar aus Film<br />
und Fernsehen bekannt, aber um sich ein<br />
richtiges Bild von den Wolkenkratzern oder<br />
dem Times Square zu machen, muss man<br />
die die Stadt, die niemals schläft, selbst erlebt<br />
haben.<br />
Demgegenüber zeigt sich Washington mit<br />
seinen Monumentalbauten entlang der National<br />
Mall eher ruhig, dafür umso imposanter.<br />
An der Mall sind nicht nur die amerikanischen<br />
Regierungsgebäude beheimatet,<br />
sondern auch die verschiedensten Museen,<br />
mehrere Memorials für die Menschen, die an<br />
der Staatsbildung maßgeblich beteiligt waren<br />
und für die Amerikaner, die rund um<br />
den Globus ihr Leben für die Vereinigten<br />
Staaten und die Freiheit gelassen haben.<br />
Die Termine bei den deutschen Dienststellen<br />
und den Verbindungsoffizieren zeigten<br />
uns des Weiteren nicht nur welche Verwendungen<br />
es im Ausland für Offiziere gibt. In<br />
den Gesprächen lernten wir verschiedene<br />
Sichtweisen in Bezug auf die Bündnispartner,<br />
die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik,<br />
sowie die Vereinten Nationen kennen.<br />
Wir erhielten sehr viel „)nsiderwissen, das<br />
die Diplomaten, Militärattachés und Verbindungsoffiziere<br />
aus ihren Erfahrungen auf<br />
den Dienstposten gesammelt haben und<br />
konnten uns so ein besseres Bild über die<br />
außenpolitische Lage und die damit verbundenen<br />
Ziele machen.<br />
Mein Bild der UN hat sich in diesem Rahmen<br />
auch sehr gewandelt: Zu Beginn habe<br />
ich die UN nur als großes Konglomerat von<br />
Bürokratie gesehen, das sehr ineffektiv arbeitet<br />
und zu fragwürdigen Ergebnissen<br />
kommt. Durch die Konferenz und den Besuch<br />
in der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik<br />
bei den Vereinten Nationen wurde<br />
mir klar, dass die UN die einzige Organisation<br />
ist, die durch die Völkergemeinschaft<br />
dazu legitimiert wurde, den Weltfrieden zu<br />
wahren. Sie folgt keiner vordefinierten Richtung,<br />
sondern bildet alle Nationen und deren<br />
Interessen ab. Nichtsdestoweniger sind<br />
Verbesserungen notwendig, aber die UN ist<br />
dieser Verbesserungen auch würdig.<br />
Ebenfalls ist mir auf dieser Reise deutlich<br />
geworden, welchen Stellenwert die Streitkräfte<br />
in der amerikanischen Bevölkerung<br />
haben. Angefangen beim military discount,<br />
den es in Museen und anderen öffentlichen<br />
Einrichtungen gab. Des Weiteren wurden<br />
wir als Uniformträger auf der Straße positiv<br />
wahrgenommen und interessiert angesprochen.<br />
Der Dank für den Dienst am Vaterland<br />
durch ein „Thank you for your service, stellt<br />
den großen Unterschied beim Rückhalt für<br />
die Soldaten zwischen der deutschen und<br />
amerikanischen Bevölkerung dar. Jedoch<br />
muss man auch hier bedenken, wie viel<br />
Freiheit ein amerikanischer Soldat aufgeben<br />
muss und wie hoch die Einsatzbelastung ist.<br />
Ich bin sehr froh, dass ich die Chance hatte,<br />
an der Reise und dieser Konferenz teilzunehmen.<br />
Diese Erfahrungen möchte ich<br />
nicht missen.<br />
Seite 85
Teil 5 – Fazit und Ausblick für das Vereinsjahr <strong>2009</strong>/10:<br />
Rückblickend auf das vergangene Vereinsjahr des HSU-MUN e.V. stelle<br />
ich freudig fest, dass fast alle Ziele, die wir uns im Mai 2008 stellten,<br />
erreicht werden konnten.<br />
Entgegen den Befürchtungen bestand die diesjährige Delegation nicht<br />
nur aus dem Studentenjahrgang 2006. Trotz höherer Belastung für die<br />
Offiziere und Offizieranwärter/-innen der jüngeren Studentenjahrgänge<br />
konnten wir diese zur Bewerbung motivieren, so dass die Delegation<br />
mit letztendlich 24 Mitgliedern sogar größer als im Vorjahr wurde.<br />
Wir entschieden uns dazu, um möglichst vielen Bewerbern die Möglichkeiten<br />
des HSU-MUN e.V. anbieten zu können.<br />
Das Hauptproblem, die Überschneidung des Prüfungszeitraums an der<br />
Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg<br />
mit der NMUN-Konferenz, wurde durch die konstruktive Zusammenarbeit<br />
mit dem Prüfungsamt der Universität und den betroffenen Professuren<br />
vorbildlich gelöst. Für die Offiziere und Offizieranwärter/<br />
-innen wurde die Alternativlösung gefunden, dass Klausuren einerseits<br />
verschoben und anderseits separat vor und nach der NMUN-<br />
Teilnahme geschrieben werden konnten. Den Dozenten brachte dies<br />
zwangsläufig Mehrarbeit. Für ihre Flexibilität und Kooperation danken<br />
wir an dieser Stelle in besonderem Maße und hoffen auf die gleiche<br />
Unterstützungsbereitschaft für unsere Nachfolger.<br />
Unser ambitioniertestes Ziel, eine „)ntegration in die Lehre, haben wir<br />
für einen Teil der Delegation erreicht. Mit dem Konzept Summer<br />
School, welches den Studierenden der Politikwissenschaften zehn<br />
Credit Points einbrachte, haben wir eine gute Vorlage für ähnliche<br />
Konzepte in den anderen Studiengängen. Dies ist eine wesentliche<br />
Herausforderung für den neuen Vorstand <strong>2009</strong>/10 und die kommende<br />
Delegation, damit die Veranstaltungen des HSU-MUN e.V. auch in<br />
Zukunft für alle Studiengänge interessant bleiben.<br />
Um Schritt für Schritt dieses Ziel zu erreichen, haben wir die Vereinsarbeit<br />
weiter professionalisiert. Damit die breite Unterstützung des<br />
akademischen und militärischen Bereiches erhalten bleibt, muss das<br />
Vertrauen in unser Engagement in jedem Jahr erneuert werden.<br />
Hierfür müssen wir unsere Informationspolitik verbessern und in stetem<br />
Kontakt mit unserer Betreuungsprofessur, den Studiendekanen<br />
der Fächergruppen, dem Prüfungsamt und allen militärischen Vorgesetzten,<br />
angefangen bei den Gruppenleitern (Freigabe für die Teilnahme)<br />
und den Studentenfachbereichsleitern, bleiben.<br />
Umso professioneller und selbstbewusster wir gegenüber diesen Ansprechpartnern<br />
auftreten, desto gehaltvoller und einfacher wird die<br />
Zusammenarbeit, desto größer wird die Bereitschaft sein, unser Projekt<br />
bereitwillig zu unterstützen.<br />
Unsere Außendarstellung haben wir bereits mittels unserer offiziellen<br />
Präsentationsmappe verbessert, die wir in deutscher und englischer<br />
Sprache erstellten. In Englisch auch deshalb, weil wir die wertvollen<br />
Kontakte zu unseren Partnern in den USA kontinuierlich pflegen müssen<br />
und internationalen Universitäten sowie deren Studentinnen und<br />
Studenten anhand dessen einen Einblick in das zusätzliche Engagement<br />
der Offiziere und Offizieranwärter/-innen an unserer Universität<br />
geben können.<br />
Auf den Strukturen der Vorjahre aufbauend schufen wir eine funktionsfähige<br />
und effektive „Delegationsgliederung“ geschaffen, die, in der<br />
Praxis erprobt, in dieser Form beibehalten werden sollte.<br />
Seite 86
Der „Blick “ber den Tellerrand steht im Zentrum des Erkenntnisinteresses,<br />
das die Veranstaltungen des HSU-MUN e.V. fördern sollen. In<br />
besonderem Maße bedarf es im Umgang mit den jungen und dynamischen<br />
Studentinnen und Studenten der zivilen Universitäten, den Führungskräften<br />
von morgen, eines diplomatischen, weltoffenen und vorurteilsfreien<br />
Auftretens.<br />
Jederzeit muss den Mitgliedern in den Delegationen der Helmut-<br />
Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg bewusst<br />
sein, wie wir auf nationalem und internationalem Parkett (im Dienst<br />
und danach) wahrgenommen werden – als Repräsentanten der Bundeswehr,<br />
als Offiziere und Offizieranwärter/-innen an der Helmut-<br />
Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg und als<br />
Repräsentanten der Bundesrepublik Deutschland.<br />
Um diesem Anspruch gerecht zu werden, sensibilisierten wir unsere<br />
Delegation <strong>2009</strong> bereits im ersten Workshop, der in diesem Jahr als<br />
Blockseminar (ähnlich einer akademischen Veranstaltung) durchgeführt<br />
wurde, auf die bevorstehenden Herausforderungen der nationalen<br />
Simulationen und des zweiwöchigen Aufenthaltes in die USA.<br />
Sehr förderlich war der Austausch mit anderen MUN-Delegationen,<br />
die uns mit anderen Sichtweisen und konträren Meinungen konfrontierten,<br />
welche wiederum in interessanten Diskussionen und Gesprächen<br />
mündeten. Auch in Zukunft sollte dieser Austausch und die Zusammenarbeit<br />
mit der Leuphana-Universität Lüneburg und den Projektleitern<br />
beim Bundesverband für Sicherheitspolitik an Hochschulen<br />
fortgeführt werden. In dieser Hinsicht konnten auf beiden Seiten viele<br />
Vorurteile korrigiert, Kontakte zum Vorteil aller genutzt und neue<br />
Ideen für mögliche Programmpunkte benannt werden.<br />
Seite 87<br />
Die allgemeine Vereinsarbeit stärkten wir in diesem Jahr, indem Mitglieder<br />
des HSU-MUN e.V. f“r die zahlreichen „Botengänge und<br />
Sonderaufträge motiviert werden konnten, die nicht der Delegation<br />
angehörten. Daran muss weiterhin festgehalten werden, um die Delegation<br />
insbesondere bei den nationalen Vorhaben zu entlasten.<br />
Weil der Großteil der Bewerber für die Delegation <strong>2009</strong> sich untereinander<br />
vorher nicht kannte und wir die Gruppe zusätzlich sehr heterogen<br />
zusammensetzten, führten wir mehrere Kameradschaftsabende<br />
(z.B. während der Workshops oder in Berlin) durch. Damit die Teilnehmer<br />
„zueinander finden und eine untereinander stimmige Delegation<br />
in die USA reist, sollte diese Praxis ebenfalls wiederholt werden.<br />
In den Erfahrungsberichten der jeweiligen Komitees und den individuellen<br />
Resümees zeigt sich die breite Zustimmung für die Art und Weise<br />
der Durchführung in diesem Jahr. Alle Teilnehmer profitierten von<br />
dem breit gefächerten Programm, das in dieser konzentrierten Form<br />
sicher einzigartig ist. Darüber hinaus ließen wir genügend Freiraum,<br />
den „American Way of Life individuell zu entdecken.<br />
Mit der Wahl des neuen Vorstands auf der Jahreshauptversammlung<br />
am . Mai 9 ist der Übergang vom „alten zum „neuen Studiensystem<br />
abgeschlossen. Die Delegationsführung übernehmen OFRzS<br />
Nils Müller (als Delegationsleiter) und OFR Marius Schwarz (als Stellvertreter).<br />
Beide werden vom früheren Kassenwart, Lt Martin Pfeiffer,<br />
und mir als 1. Vorsitzendem im Vorstand im Rahmen unserer Möglichkeiten<br />
unterstützt, damit die Vereinsarbeit im nächsten Jahr so erfolgreich<br />
bleibt wie bisher.<br />
Oberleutnant Ferid Giebler<br />
1. Vorsitzender des HSU-MUN e.V.<br />
Delegationsleiter <strong>2009</strong>
Teil 6 – Danksagung an die Spender und Unterstützer:<br />
Ohne die zahlreichen Unterstützer und Spendengeber hätten wir unsere<br />
ehrgeizigen Vorhaben nicht realisieren können. Wir danken allen,<br />
die im vergangenen Geschäftsjahr zur Verwirklichung der Ziele auf<br />
nationaler und internationaler Ebene beigetragen haben.<br />
Neben den finanziellen Zuwendungen danken wir unseren zahlreichen<br />
Ideengebern, Ansprechpartnern und Kooperationspartnern, aber vor<br />
allem den folgend genannten:<br />
aus dem militärischen Bereich der Universität:<br />
- der Leiter Studentenbereich, Herr Oberst Schmidt<br />
- der S-3 Stabsoffizier, Herr Lothar Dobschall<br />
- der Leiter Studentenfachbereich C, Herr Korvettenkapitän Berghaus<br />
- alle Gruppenleiter unserer Delegationsteilnehmer<br />
aus dem akademischen Bereich der Universität:<br />
- Frau Prof. Dr. Annette Jünemann<br />
- Herr Prof. Dr. Michael Staack<br />
- Frau Dr. Tatjana Reiber<br />
- Herr Florian Kühn<br />
- das Prüfungsamt der HSU<br />
Japanisches Generalkonsulat Hamburg:<br />
- Konsul Hiroyuki Yakabe<br />
Japanische Botschaft Berlin:<br />
- Botschafter von Japan, Herr Dr. Takahiro Shinyo<br />
- Botschaftsrat, Herr Nakamura<br />
- Verteidigungsattaché, Herr Oberst Yasui<br />
Berlin-Exkursion:<br />
- MdB, Frau Petra Heß<br />
- Frau Dr. Akaltin<br />
- MdB, Herr Johannes Kahrs<br />
- Herr Ingo Rose<br />
- Herr Oberst i. G. Bücklein<br />
- Herr Oberstleutnant i. G. Jensch<br />
- Herr Oberstleutnant i. G. Akaltin<br />
- Hauptmann Falko Droßmann<br />
USA-Exkursion:<br />
- der Kongressabgeordnete des 3rd District of North Carolina,<br />
Herr Walter B. Jones<br />
- Frau Allison Cooke<br />
in den militärischen Dienststellen:<br />
- Herr Oberst i. G. Scholz<br />
- Herr Oberst i. G. Antes<br />
- Herr Oberstleutnant Rieger<br />
- Herr Oberstleutnant i. G. Zowierucha-Schmies<br />
- Herr Korvettenkapitän Johannsen<br />
- Herr Oberstabsfeldwebel Möller<br />
- Herr Oberstabsfeldwebel Harmut Müller<br />
Seite 88
Kosten- und Finanzierungsplan der NMUN <strong>2009</strong><br />
Während die Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr<br />
(amburg mit einem Dienstreisezuschuss von insgesamt € ,-<br />
unterstützte, gebührt unser Dank insbesondere unseren Spendengebern,<br />
die uns bei der Organisation unserer Reise, welche sich im letzten<br />
Jahr erheblich verteuert hat, finanziell unter die Arme griffen.<br />
Es sind dies namentlich:<br />
Der Deutsche Bundeswehrverband e.V.<br />
www.dbwv.de<br />
mit € .,-<br />
Kostenart<br />
Anmeldung NMUN 137,11<br />
Ausgaben<br />
in €<br />
Teilnahmegebühr NMUN 2.310,86<br />
Flugkosten 18.728,38<br />
Der Deutsche Akademische Austauschdienst<br />
www.daad.de<br />
Die Freunde und Förderer der<br />
Helmut-Schmidt-Universität/Universität<br />
der Bundeswehr Hamburg<br />
www.hsu-hh.de/fuf/<br />
Der Marine-Offizier-Hilfe e.V.<br />
www.marine-offizier-vereinigung.de<br />
Verband der Reservisten der Deutschen<br />
Bundeswehr e.V.<br />
www.reservistenverband.de<br />
mit € .9,-<br />
mit € .,-<br />
mit € .,-<br />
mit € ,-<br />
Shuttle Transfer Flughafen - Hotel 325,44<br />
Mietwagen 750,82<br />
Reiserücktrittsversicherung 912,00<br />
Hotel New York 14.477,84<br />
Guided Tour Vereinte Nationen 140,45<br />
Guided Tour Westpoint 154,14<br />
Unterkunft Georgetown Suite 7.577,10<br />
Finanzierung:<br />
Gesamtkosten: € .9,9 (Gesamtkosten 2008: 35.160,00!)<br />
Teilnehmerbeitrag pro Person: € .,- bei 24 Teilnehmern<br />
Sonstiges 475,55<br />
Gesamtkosten 45.940,69<br />
Die Spendengelder entlasten die Teilnehmer, die ansonsten für sämtliche<br />
Kosten selbst aufkommen müssen.<br />
Seite 89
Teil 7 – Informationen zum Verein und Kontaktdaten:<br />
Der gemeinnützige Verein Helmut-Schmidt-Universität <strong>Model</strong> <strong>United</strong><br />
<strong>Nations</strong> e.V. „HSU-MUN e.V.“ wurde von Offizieren und Offizieranwärtern/-anwärterinnen<br />
im Studium an der Helmut-Schmidt-<br />
Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg, auf Initiative von<br />
Frau Prof. Dr. Annette Jünemann, Dr. Wolfgang Müller und Florian<br />
Kühn, im Jahr 2005 gegründet.<br />
Zweck des Vereins ist die aktive Förderung der wissenschaftlichen und<br />
politischen Bildung in enger Kooperation mit der Universität und dem<br />
militärischen Bereich.<br />
Verwirklicht wird der Vereinszweck vorrangig durch die Teilnahme an<br />
Simulationsveranstaltungen von Gremien der internationalen Politik,<br />
insbesondere der Vereinten Nationen, um somit ein Verständnis für<br />
die politischen, kulturellen, sprachlichen und religiösen Besonderheiten<br />
der in der Völkerfamilie vereinten Menschen zu entwickeln und zu<br />
stärken.<br />
Höhepunkt der Vereinsarbeit stellt die seit 1995 jährlich stattfindende<br />
Teilnahme an der NMUN-Konferenz in New York City dar, der weltgrößten<br />
Simulation der Vereinten Nationen.<br />
Der HSU-MUN e.V. bildet den organisatorischen Rahmen mit Hilfe<br />
dessen die Offiziere und Offizieranwärter/-innen ihre ambitionierten<br />
Ziele, in enger Zusammenarbeit mit dem akademischen und militärischen<br />
Bereich der Universität, eigenverantwortlich vorbereiten und<br />
durchführen.<br />
Einen besonderen Stellenwert für den Verein hat die Professur für Politikwissenschaft,<br />
insbesondere Internationale Politik, von Prof. Dr. Annette<br />
Jünemann, die als Betreuungsprofessur fungiert.<br />
Am 06. Mai <strong>2009</strong> wurde ein neuer Vorstand gewählt. Folgende Ansprechpartner<br />
stehen Ihnen im Geschäftsjahr <strong>2009</strong>/10 zur Verfügung.<br />
Helmut-Schmidt-Universität<br />
Universität der Bundeswehr Hamburg<br />
HSU-MUN e.V.<br />
Holstenhofweg 85<br />
22043 Hamburg<br />
www.un-hamburg.org<br />
HSU-MUN e.V., Kontonummer: 222 064 00, BLZ: 201 900 03, Hamburger Bank