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2009_Model_United_Nations

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Jahresbericht des HSU-MUN e.V.<br />

2008/<strong>2009</strong>


Jahresbericht des HSU-MUN e.V.<br />

2008/<strong>2009</strong>


Editorial:<br />

Den Blick in die Zukunft des HSU-MUN e.V.<br />

trübten auf der Mitgliederversammlung im<br />

Mai 2008 viele Probleme. Der damals 1. Vorsitzende,<br />

Herr OLt Simon Ruge, merkte an,<br />

dass eine Teilnahme der Studentenjahrgänge<br />

2007 und jünger (Bachelor-/Masterstudiengang)<br />

wegen der Überschneidung der<br />

NMUN <strong>2009</strong> mit dem Prüfungszeitraum an<br />

der Universität gefährdet sei.<br />

Folglich rechneten wir lediglich mit einer<br />

kleinen Delegation für <strong>2009</strong>, die voraussichtlich<br />

nur aus dem Studentenjahrgang 2006<br />

bestanden hätte.<br />

Im neuen Vorstand 2008/09 sahen wir auch<br />

die Gefahr und Herausforderung, dass ohne<br />

Teilnahme der jüngeren Kameraden die<br />

Fortführung des Projektes langfristig stark<br />

an Attraktivität verlöre und die Durchführung<br />

erschwert wäre, sofern für künftige<br />

„Führungsteams keine aus fr“heren Konferenzen<br />

erfahrenen Vorstands- und Vereinsmitglieder<br />

zur Verfügung stünden.<br />

Außerdem sehen sich die neuen Studentenjahrgänge<br />

im Bachelor- und Masterstudium<br />

mit einem weitgehend geschlossenen und<br />

wenig flexiblen Zeitplan konfrontiert, weshalb<br />

zur Teilnahme an den NMUN-<br />

Konferenzen, trotz der Mehrbelastung an<br />

Zeit und Arbeit, zielführend mit geeigneten<br />

Anreizen motiviert werden muss. Die Teilnahme<br />

an NMUN sollte sich daher auch<br />

neben den vielen wertvollen Erfahrungen<br />

und Erkenntnissen handfest lohnen.<br />

Um den vielen Herausforderungen zu begegnen,<br />

formulierten wir in der Delegationsführung<br />

<strong>2009</strong> vier ambitionierte Hauptziele.<br />

● ● ●<br />

Professionalisierung<br />

Strukturierung und Institutionalisierung<br />

Kooperation und Austausch<br />

Integration in die Lehre<br />

● ● ●<br />

Mit dem neuen Studienmodell ist die Integration<br />

in die Lehre an unserer Universität<br />

sogar besser möglich, als zuvor. Ein Teilerfolg<br />

ist uns insofern gelungen, dass zunächst<br />

die Offizieranwärter/-innen im Studiengang<br />

Politikwissenschaften 2007 für die Gesamtteilnahme<br />

an sämtlichen Veranstaltungen<br />

insgesamt zehn Credit Points für das Studium<br />

angerechnet bekommen.<br />

Ein sonst notwendiges Zusatzseminar kann<br />

somit eingespart werden. Grundlage ist das<br />

vom HSU-MUN e.V. vorgelegte Konzept<br />

„Summer-School“. Für dessen Verwirklichung<br />

wurde das Angebot für die neue Delegation<br />

insgesamt erweitert und die Einzelveranstaltungen<br />

qualitativ verbessert.<br />

In Zukunft sollen vergleichbare Konzepte<br />

auch für die anderen Studienrichtungen<br />

entwickelt und realisiert werden.<br />

Diesbezüglich wird die wichtigste und zugleich<br />

größte Herausforderung sein, dass der<br />

akademische Bereich maximal ergänzend<br />

tätig wird und das Projekt selbst weiterhin<br />

vollständig eigenverantwortlich vorbereitet,<br />

durchgeführt und nachbereitet wird.<br />

Die bisherige Praxis der in erster Linie administrativen<br />

Unterstützung durch die Professor<br />

Jünemann als Betreuungsprofessur<br />

sollte in dieser Form fortgeführt werden.<br />

Der HSU-MUN e.V. bietet den Vereinsmitgliedern<br />

eine funktionsfähige Plattform sowie<br />

die notwendige Freiheit und Flexibilität<br />

in der Organisation. Beides sollte nicht<br />

leichtfertig aus der Hand gegeben werden<br />

sollte. Damit trotzdem die Eigenständigkeit<br />

Seite 4


des studentischen sowie militärischen Projektes<br />

bewahrt bleibt, aber dennoch die erforderliche<br />

Unterstützung durch den akademischen<br />

und militärischen Bereich gewonnen<br />

werden kann, bedarf es vor allem –<br />

Vertrauen.<br />

Dementsprechend ist es zwingend notwendig,<br />

dass unser Projekt erstens offiziell und<br />

informell beworben wird, um aus einer<br />

größtmöglichen Zahl an geeigneten Bewerbern<br />

eine eifrige und zielstrebige Delegation<br />

für die Teilnahme an der NMUN-Konferenz<br />

schmieden zu können. Die eingehenden<br />

Bewerbungen müssen daher besonders sorgfältig<br />

ausgewertet werden.<br />

Zweitens muss jede neue Delegation ein eigenes<br />

professionelles Profil entwickeln. Essentiell<br />

ist die Durchführung von mindestens<br />

einem Workshop in Form eines „Blockseminars,<br />

die Teilnahme an mindestens<br />

zwei nationalen Konferenzen und eine ergänzende<br />

Exkursion, bei der Einblicke in<br />

politische und militärische Behörden sowie<br />

die Medien im Mittelpunkt stehen sollten.<br />

Außerdem sollten drittens die Möglichkeiten,<br />

Ideen und Kontakte anderer MUN-<br />

Delegationen für die Arbeit des HSU-MUN<br />

e.V. genutzt werden. Im Gegenzug sollten<br />

auch Hilfestellung und Zusammenarbeit<br />

unsererseits angeboten werden.<br />

Es muss viertens die etablierte Arbeitsteilung<br />

in den Arbeitsgruppen beibehalten werden.<br />

Vor allem die Planung sämtlicher Vorhaben<br />

und die Korrespondenz mit den vielen Ansprechpartnern<br />

und Behörden müssen auf<br />

die Delegationsführung, d.h. den Delegationsleiter<br />

und seinen Stellvertreter, konzentriert<br />

bleiben. Nur so kann der Überblick<br />

bewahrt und mit häufigem schriftlichen und<br />

telefonischen Kontakt zu den zahlreichen<br />

Unterstützern sowie den zu besuchenden<br />

Dienststellen Vertrauen geschaffen werden.<br />

Bereits zum fünfzehnten Mal nahmen wir<br />

als Delegation der Helmut-Schmidt-<br />

Universität/Universität der Bundeswehr<br />

Hamburg, an der weltgrößten Simulation<br />

der Vereinten Nationen in New York teil, die<br />

vom 05. – 09. April <strong>2009</strong> stattfand.<br />

Für uns war es eine besondere Ehre, das<br />

Land Japan in vierzehn verschiedenen Gremien<br />

der Vereinten Nationen repräsentieren<br />

zu dürfen und besonders in der Vorbereitung<br />

von offiziellen Repräsentanten, insbesondere<br />

dem Botschafter Herrn Dr. Takahiro<br />

Seite 5<br />

Shinyo, empfangen und vielfältig unterstützt<br />

worden zu sein. Ohne diese sicher nicht<br />

selbstverständlichen Hilfestellungen hätten<br />

wir uns nur schwer für die politischen Positionen<br />

und primären Interessen Japans in<br />

der internationalen Politik und in den Vereinten<br />

Nationen sensibilisieren können.<br />

Angelehnt an die Konferenz bestaunten wir<br />

nicht nur die Metropole New York hautnah,<br />

sondern besuchten auch die Militärakademien<br />

in West Point und Annapolis.<br />

In Washington D.C. konnten wir anschließend<br />

in einem einwöchigen Aufenthalt zusätzlich<br />

viele Einblicke in höchste politische<br />

Institutionen und militärische Behörden<br />

gewinnen. Obendrein streuten wir viele<br />

Freiräume zwischen unsere offiziellen Termine,<br />

damit die Delegationsmitglieder, je<br />

nach Fasson, die amerikanische Kultur sowie<br />

Land und Leute individuell erleben konnten.<br />

Im Folgenden berichten wir von den reichhaltigen<br />

Eindrücken und Erfahrungen des<br />

Vereinsjahres, wobei die Exkursion in die<br />

USA als Kernprojekt im Mittelpunkt steht.<br />

Oberleutnant Ferid Giebler<br />

Delegationsleiter <strong>2009</strong>


Inhaltsverzeichnis:<br />

Teil 1 –Vorhaben und Ziele vom Mai 2008 S. 08<br />

Die Delegation <strong>2009</strong> – Bewerbungsverfahren S. 08<br />

Professionalisierung S. 10<br />

Strukturierung und Institutionalisierung S. 11<br />

Kooperation und Austausch S. 12<br />

Integration in die Lehre S. 13<br />

Teil 2 – nationale Vorhaben S. 14<br />

Überblick S. 14<br />

Workshop 2008 (14. – 16. November 2008) S. 15<br />

Teilnahme HamMUN 2008 (27. – 30. November 2008) S. 18<br />

Workshop <strong>2009</strong> (19. – 22. Februar <strong>2009</strong>) S. 19<br />

Exkursion zur Politischen Bildung nach Berlin (13. – 15. März <strong>2009</strong>) S. 20<br />

Teil 3 – internationale Vorhaben S. 26<br />

New York: S. 26<br />

Teilnahme NMUN-Konferenz <strong>2009</strong> (Sheraton) in New York vom 05. – 09. April <strong>2009</strong> S. 27<br />

Besuch der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der UNO S. 44<br />

Besuch der <strong>United</strong> States Military Academy in West Point (USMA) am 12. April <strong>2009</strong> S. 47<br />

Seite 6


Washington D.C.: S. 48<br />

Besichtigung der Library of Congress (13. April <strong>2009</strong>) S. 48<br />

Besuch der Deutschen Botschaft in Washington D.C. (14. April <strong>2009</strong>) S. 50<br />

Besuch der Botschaft von Japan in Washington D.C. (14. April <strong>2009</strong>) S. 52<br />

Besichtigung im Pentagon (14. April <strong>2009</strong>) S. 54<br />

Besichtigung des Arlington National Cemetery (14. April <strong>2009</strong>) S. 56<br />

Besichtigung des Weißen Hauses am 15. April <strong>2009</strong> S. 58<br />

Besichtigung des Kapitols am 15. April <strong>2009</strong> S. 60<br />

Besuch der <strong>United</strong> States Naval Academy Annapolis (USNA) am 16. April <strong>2009</strong> S. 62<br />

Teil 4 – Impressionen und Erfahrungen (in Auszügen) S. 64<br />

Teil 5 – Fazit und Ausblick für das Vereinsjahr <strong>2009</strong>/10 S. 86<br />

Teil 6 – Danksagung an die Spender und Unterstützer S. 88<br />

Teil 7 – Informationen zum Verein und Kontaktdaten S. 90<br />

Seite 7


Teil 1 – Vorhaben und Ziele vom Mai 2008:<br />

Die Delegation <strong>2009</strong> – Bewerbungsverfahren<br />

Über 40 Bewerbungen für die Aufnahme in<br />

die Delegation <strong>2009</strong> gingen rechtzeitig beim<br />

Vorstand ein. Insgesamt wählten wir 24 Offiziere<br />

und Offizieranwärter/-innen aus, um<br />

die neue Delegation des HSU-MUN e.V. für<br />

die Teilnahme an der NMUN-Simulation zu<br />

bilden und das umfangreiche Rahmenprogramm<br />

in New York und Washington D.C.<br />

zu erleben. Dabei wurden die Studentenjahrgänge<br />

2005 bis 2007 berücksichtigt.<br />

Studentenjahrgänge<br />

2005 - 2007<br />

Weil fast alle Bewerbungen qualitativ gut bis<br />

sehr gut waren, gestaltete sich der Auswahlprozess,<br />

in Absprache mit dem Studentenbereich,<br />

langwierig und schwierig.<br />

Bezüglich der Zusammensetzung zielten wir<br />

auf eine möglichst große Heterogenität ab.<br />

Wir entschieden uns für eine gute Mischung<br />

der verschiedenen Teilstreitkräfte und<br />

Truppengattungen, zwischen jüngeren und<br />

dienstgradälteren Offizieren, zwischen guten<br />

bis exzellenten Sprachkenntnissen.<br />

Es wurden, neben Teilnehmern, die bereits<br />

früher Auslandserfahrung sammelten, auch<br />

solche berücksichtigt, die sich bisher noch<br />

nicht international engagieren konnten.<br />

Heterogenität<br />

Bei gleicher Qualifikation in der Bewerbung<br />

haben wir Familienvätern für eine Aufnahme<br />

in die Delegation besonders berücksichtigt.<br />

Es liegt auf der Hand, dass Familie und eigene<br />

Kinder zeit- und kostenintensiv sind,<br />

weshalb für jene Kameraden längere Auslandsaufenthalte<br />

im Studium (z.B. Auslandstrimester)<br />

nur selten in Erwägung kommen<br />

bzw. zu bewerkstelligen sind.<br />

Deshalb, auch in Hinblick auf kommende<br />

Belastungen aufgrund von Auslandseinsätzen<br />

nach dem Studium, sollte diesen Kameraden<br />

die Möglichkeit gegeben werden, sich<br />

für internationale Politik im Rahmen der<br />

Exkursion in die USA zu sensibilisieren.<br />

Für die Zu- oder Absage eines jeden Bewerbers<br />

wurde eine Einzelentscheidung getroffen.<br />

Unabhängig davon, wie stark oder<br />

weniger stark die verschiedenen Entscheidungsfaktoren<br />

auf uns wirkten: unabdingbare<br />

Voraussetzung für jede Zusage war eine<br />

sehr gute Bewerbung.<br />

Einzelfallentscheidung<br />

Rückblickend erwies sich unser Ziel, die Delegation<br />

möglichst heterogen zu gestalten,<br />

als zweckmäßig und unproblematisch.<br />

Durch die verschiedenen (persönlichen und<br />

dienstlichen) Erfahrungshorizonte, Truppengattungen,<br />

Sprachfähigkeiten und den<br />

Altersunterschied konnten in den gemeinsamen<br />

Unternehmungen, ob national oder<br />

international, Erfahrungen und Wissen ausgetauscht<br />

werden. Auf vielfältige Art und<br />

Weise konnte voneinander gelernt werden.<br />

OLt Ferid Giebler<br />

Delegationsleiter<br />

Lt Martin Pfeiffer<br />

Kassenwart<br />

stv. Stellvertreter<br />

Seite 8


Delegation <strong>2009</strong> des HSU-MUN e.V.<br />

von links: OLt Giebler (Delegationsleiter), LtzS Henrich, Lt Pfeiffer (Kassenwart), OLt Skorupa, Lt Netter, OLt Pötzsch, OLt Bönner,<br />

OFR Rivas García, LtzS Stockfisch, OFR Kudevita, LtzS Kietzmann, OLt Drobek, OLt Magnin, OFR Polzin, LtzS Kelm, OFRzS Müller,<br />

OFR Völker, OFRzS Hoffmann, OFR Dionysius, LtzS Vogt, LtzS Scholz, OFR Pazdzior, OFR Schwarz, Lt Schmidt


Professionalisierung<br />

In jedem Verein gibt es Optimierungsbedarf. Insbesondere dann, wenn<br />

die aktive Vereinsarbeit jährlich von neuen Mitgliedern geprägt wird.<br />

Der HSU-MUN e.V. an der Helmut-Schmidt-Universität/Universität<br />

der Bundeswehr Hamburg muss sich darüber hinaus stets den militärischen<br />

und akademischen Anforderungen an die Offiziere und<br />

Offizieranwärter/-innen anpassen.<br />

Vor diesem Hintergrund setzten wir uns nach unserer Wahl in den<br />

Vorstand des HSU-MUN e.V. vier Hauptziele, um die Vereinsarbeit<br />

durch ein gezieltes Qualitäts- und Kompetenzmanagement am Puls<br />

der Zeit zu halten.<br />

Professionalisierung bedeutet, dass die Vereinsarbeit in allen Bereichen<br />

spürbar verbessert werden sollte. Hierfür wurden detaillierte<br />

Konzepte für jede Veranstaltung (z.B. die Workshops) erarbeitet, über<br />

eine langfristig sinnvolle Arbeitsstruktur nachgedacht, der Delegation<br />

mittels der Mitgliedsbeiträge wichtige Grundlagenliteratur zur Verfügung<br />

gestellt und neue Studienfahrten in das Gesamtprogramm aufgenommen<br />

(z.B. Politische Bildung in Berlin).<br />

Damit die Arbeit im HSU-MUN e.V. auf hohem Niveau bleibt, ist es<br />

unentbehrlich, dass ein Wissenstransfer an die neuen Vereinsmitglieder<br />

stattfindet. Aus diesem Grund müssen erfahrene Kameraden aus<br />

den Vorjahren aktiv in die Vereinsarbeit eingebunden werden. In diesem<br />

Jahr konnten viele Mitglieder zur Unterstützung der Berlin-<br />

Exkursion und bei administrativen Aufträgen motiviert werden.<br />

Jegliche Konzepte und Erfahrungen wurden außerdem zu Papier gebracht.<br />

Sie stehen den Nachfolgern, dem Vorstand <strong>2009</strong>/10 und der<br />

Delegation 2010, als umfangreicher Leitfaden zur Verfügung. Allerdings<br />

handelt es sich hierbei lediglich um eine undogmatische Orientierungshilfe,<br />

die wiederkehrende Abläufe erleichtern soll, damit das<br />

Rad nicht in jedem Jahr neu erfunden werden muss.<br />

Überdies sollte der häufige Kontakt zu den offiziellen Vertretungen<br />

Japans helfen, die Vorbereitungen möglichst nah „am Original zu halten.<br />

Deshalb suchten wir den Kontakt zu den Botschaften Japans in<br />

Berlin und Washington D.C. sowie zum Generalkonsulat in Hamburg.<br />

Von allen wurden wir tatkräftig unterstützt.<br />

Seite 10


Strukturalisierung und Institutionalisierung<br />

Strukturierung und Institutionalisierung meint, dass der Arbeitsaufwand<br />

möglichst gleich verteilt werden soll. Folglich wurden einige<br />

Strukturen aus dem Vorjahr übernommen, andere neu geschaffen.<br />

Unsere Arbeit vollbrachten wir gemeinsam im Delegationsrahmen,<br />

ansonsten in Arbeitsgruppen. Folgende Gliederung bewährte sich:<br />

Führung und Verantwortung sind unteilbar! Die „Leitung des Gesamtprojektes<br />

übernahm daher hauptverantwortlich Oberleutnant<br />

Ferid Giebler (Stellvertreter: Lt Martin Pfeiffer). Während die Leitungs-<br />

AG für die Organisation des gesamten Reiseablaufs in den USA und die<br />

Vereinsarbeit verantwortlich zeichnete, sorgte die Presse-AG für die<br />

bestmögliche Außendarstellung und sprachliche Korrektur der Positionspapiere<br />

für die Gremienarbeit bei den Vereinten Nationen.<br />

Wie erwartet erhielt die Spenden-AG einen der schwierigsten Aufträge<br />

– das energische Werben um Spendengelder zur finanziellen Entlastung<br />

der Teilnehmer des hauptsächlich selbstfinanzierten Projektes.<br />

In diesem Jahr schufen wir die Themengruppe, die auch in Zukunft<br />

Bestand haben sollte. Denn hier wurde der Großteil der Offiziere und<br />

Offizieranwärter/-innen für die aufwendige inhaltliche Vorbereitung<br />

der Konferenzteilnahme zusammengefasst. Diesbezüglich prägte sie<br />

vorrangig die Arbeit in den beiden durchgeführten Workshops.<br />

Die bereits NMUN-erfahrenen Kameraden wurden in der letzten Arbeitsgruppe<br />

vorrangig mit administrativer Unterstützung bei den nationalen<br />

Vorhaben und vielen „Botengängen im (intergrund betraut.


Kooperation und Austausch<br />

Kooperation und Austausch mit anderen<br />

nationalen und internationalen Delegationen<br />

birgt viele Vorteile. Diesbezüglich hat<br />

der HSU-MUN e.V. in diesem Jahr gerne die<br />

Delegation der Leuphana-Universität zu Lüneburg<br />

und die Delegation des Bundesverbandes<br />

für Sicherheitspolitik an Hochschulen<br />

bei ihren Vorbereitungen und Terminen<br />

unterstützt.<br />

Die Lüneburger Leuphana-Universität sendete<br />

dieses Jahr zum zweiten Mal eine Delegation<br />

zur NMUN-Konferenz und organisierte<br />

diese erstmals eigenständig.<br />

Nachdem der HSU-MUN e.V. um Hilfestellung<br />

gebeten wurde, profitierte die zivile<br />

Universität vor allem vom Erfahrungsaustausch<br />

zwischen den Delegationsleitern, die<br />

im Vorfeld und während der Konferenz in<br />

Kontakt standen.<br />

Wir boten den zivilen Studentinnen und<br />

Studenten zudem die Teilnahme an unserem<br />

Workshop vom 14. – 16.11.2008 an.<br />

Weil wir bereits frühzeitig unseren Jahresplan<br />

entwickelt und sämtliche Termine fixiert<br />

hatten, konnten leider nur drei Studentinnen<br />

das Angebot in Anspruch nehmen,<br />

die ebenfalls bezüglich der unflexiblen<br />

Lehrpläne (Bachelor/Master) nur wenige<br />

Freiräume für ihre Vorbereitungen hatten.<br />

Gegebenenfalls ergibt sich für die Delegation<br />

2010 die Möglichkeit, gemeinsame Veranstaltungen<br />

mit anderen Delegationen zu<br />

organisieren und zugleich an nationalen<br />

Konferenzen gemeinsam teilzunehmen.<br />

Dabei könnten die Anstrengungen, die mit<br />

der Vorbereitung und Durchführung unweigerlich<br />

einhergehen, besser verteilt und die<br />

verschiedenen Potentiale (z.B. Kontakte zu<br />

politischen Institutionen) gemeinsam genutzt<br />

werden.<br />

Gerade der Austausch mit den vielen zivilen<br />

Studentinnen und Studenten während der<br />

Konferenzen bietet uns Offizieren die Möglichkeit,<br />

sich konstruktiv mit anderen Meinungen<br />

und Sichtweisen auseinanderzusetzen,<br />

aber auch durch die Art und Weise unseres<br />

Auftretens das Bild der Bundeswehr in<br />

unserer Gesellschaft sowie in einem internationalen<br />

Rahmen zu stärken.<br />

Dies bekräftigten auch die Gespräche, die<br />

wir mit den Studentinnen und Studenten<br />

des Bundesverbandes für Sicherheitspolitik an<br />

Hochschulen im Deutschen Haus in New<br />

York führen konnten.<br />

Die Delegation des Bundesverbandes bat<br />

uns, zu unserem Termin beim militärischen<br />

Beraterstab in der Ständigen Vertretung der<br />

Bundesrepublik Deutschlands hinzustoßen<br />

zu dürfen.<br />

Gemeinsame Vorhaben sollten auch in Zukunft<br />

fortgeführt werden, jedoch nur in solchem<br />

Maß, dass die einzelnen Delegationen<br />

ihren jeweils eigenen Charakter behalten.<br />

Seite 12


Integration in die Lehre<br />

Integration in die Lehre war das wohl ambitionierteste<br />

und schwierigste Ziel in der<br />

Vereinsarbeit 2008/09.<br />

Die Umstellung vom Diplomstudiengang auf<br />

die Studiengänge Bachelor/Master wirkt sich<br />

gleichermaßen auf die Arbeit des HSU-MUN<br />

e.V. aus. Ein straffer Stundenplan, mit wenig<br />

flexiblem Spielraum und geringen zeitlichen<br />

Freiräumen, erschwert den nachfolgenden<br />

Studentenjahrgängen das Engagement in<br />

sinnvollen Projekten jeglicher Couleur neben<br />

dem Studium.<br />

Dabei sind vor allem solche Projekte besonders<br />

stark betroffen, die von Ihren Mitwirkenden<br />

die Investition von viel Zeit, harter<br />

Arbeit und unerlässlicher Eigeninitiative<br />

erwarten und brauchen.<br />

Weil für die Anwerbung neuer Mitglieder<br />

und die Fortführung der an der Helmut-<br />

Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr<br />

Hamburg etablierten Konferenzteilnahmen<br />

in New York neue Anreize geschaffen<br />

werden mussten, bemühten wir uns<br />

um eine Integration in die Lehre.<br />

Zwar hatte es in der Vergangenheit bereits<br />

in den Jahren 2004/05 sowie 2005/06<br />

(EGTWA-Veranstaltung) eine zeitweise Integration<br />

gegeben, doch handelte es sich<br />

dabei um keine langfristige Einbindung.<br />

Mit der Unterstützung durch unsere Betreuungsprofessur<br />

(Frau Prof. Dr. Jünemann)<br />

und die Professur von Herrn Prof. Dr. Michael<br />

Staack, vor allem durch die tatkräftigen<br />

Bemühungen von Frau Dr. Tatjana Reiber,<br />

können wir erstmals auf eine Integration<br />

der MUN-Veranstaltungen verweisen, die<br />

auf lange Sicht möglich ist.<br />

Als erster Teilerfolg gelang es uns in dieser<br />

Hinsicht, aufgrund der hohen Stundenauslastung<br />

während des gesamten Vereinsjahres,<br />

ein Summer-School-Konzept für die Studierenden<br />

der Politikwissenschaften 2007 zu<br />

entwerfen, für welche die Vergabe von insgesamt<br />

zehn Credit Points für das Studium<br />

erreicht wurde.<br />

Selbstverständlich setzt dies die Teilnahme<br />

der Offiziere und Offizieranwärter/-innen<br />

an sämtlichen geplanten Unternehmungen<br />

des Vereins voraus.<br />

Die Vergabe von zehn Credit Points ist im<br />

internationalen Vergleich sogar überdurchschnittlich<br />

hoch!<br />

Den meisten Studentinnen und Studenten<br />

internationaler Universitäten werden in der<br />

Regel fünf für das Studium anrechenbare<br />

Punkte, in wenigen Fällen mehr, zugestanden.<br />

Dies stellte sich in den vielen Gesprächen<br />

heraus, welche mit den Dozenten der<br />

Universitäten geführt werden konnten, an<br />

denen bereits seit Jahren zensurrelevante<br />

Seminaren für die Teilnahme an UNO-<br />

Planspielen angeboten werden.<br />

Für das bemerkenswerte Entgegenkommen<br />

und das Vertrauen von Frau Prof. Dr.<br />

Annette Jünemann, Herrn Prof. Dr. Michael<br />

Staack und deren wissenschaftlichen Mitarbeitern<br />

Frau Dr. Tatjana Reiber und Herrn<br />

Florian Kühn, sei an dieser Stelle bereits<br />

ausdrücklich im Namen des Vorstandes des<br />

HSU-MUN e.V. und der Delegationsmitglieder<br />

<strong>2009</strong> gedankt.<br />

Eine wesentliche Aufgabe der nachfolgenden<br />

Delegationen wird es unter anderem sein,<br />

das für die Politologen bereits angewandte<br />

Verfahren zu wiederholen und die Integration<br />

in die Lehre weiter voran zu bringen,<br />

indem vergleichbare Konzepte für die Offiziere<br />

und Offizieranwärter/-innen der anderen<br />

Studienrichtungen umgesetzt werden<br />

und.<br />

Seite 13


Teil 2 – nationale Vorhaben (im Überblick):<br />

Nach Abschluss des Bewerbungsverfahrens<br />

eröffneten wir der neuen Delegation <strong>2009</strong><br />

unsere Ziele für das bevorstehende Jahr auf<br />

unserem ersten Delegationstreffen (19. Mai<br />

<strong>2009</strong>) und informierten über die bereits feststehenden<br />

Termine sowie die finanziellen<br />

Modalitäten.<br />

Entsprechend standen zwei nationale Konferenzen<br />

(HamMUN in Hamburg und<br />

MainMUN in Frankfurt am Main), eine Exkursion<br />

im Rahmen der politischen Bildung<br />

und das Kernprojekt, die Teilnahme an der<br />

National <strong>Model</strong> <strong>United</strong> <strong>Nations</strong> Conference<br />

(NMUN), sowie zwei ereignisreiche Wochen<br />

in New York und Washington D.C. auf dem<br />

Programm.<br />

Eine kurze Vorstellungsrunde verschaffte<br />

einen kurzen Überblick über die persönlichen<br />

und dienstlichen Hintergründe sowie<br />

die Motivation der einzelnen Mitglieder.<br />

Während dem parallelen Erfassen persönlicher<br />

Daten wurden bereits die Arbeitsgruppen<br />

eingeteilt und nach Wünschen gefragt,<br />

für die Repräsentation welchen Landes die<br />

Delegationsführung sich bei der NMUN-<br />

Konferenz bewerben sollte. Spitzenreiter bei<br />

den geäußerten Wünschen waren die Volksrepublik<br />

China, Japan und Russland.<br />

Der Delegationsleiter, OLt Ferid Giebler,<br />

verwies darauf, dass es sich um ein Gemeinschaftsprojekt<br />

handelt. Die Reise in den USA<br />

und die nationalen Veranstaltungen liefern<br />

grundsätzlich nur dann einen hohen Erkenntnisgewinn<br />

und gleichfalls Spaß an der<br />

Arbeit, wenn alle an einem Strang ziehen<br />

und sich die jeweils individuellen Fähigkeiten<br />

in der Gruppe gegenseitig ergänzen.<br />

Zusätzlich wurde die Einzigartigkeit einer<br />

jeden Delegation angesprochen. Wenngleich<br />

gewisse Kontinuitäten (z.B. die Konferenzteilnahme,<br />

ein Besuch der Deutschen Botschaft)<br />

bleiben, ändern sich vieles andere.<br />

Unter neuer Führung treten andere Persönlichkeiten<br />

an die Spitze des Vereins, die im<br />

Vergleich zu ihren Vorgängern ggf. nach<br />

anderen Prinzipien handeln, andere Vorstellungen<br />

vom Gesamtablauf haben und stets<br />

individuell von dienstlichen und privaten<br />

Erfahrungen geprägt und sozialisiert sind.<br />

Die Zusammensetzung der Delegation ändert<br />

sich obendrein jedes Jahr fast vollständig,<br />

weshalb ganz andere Personen und Charaktere<br />

das Gesamtbild prägen.<br />

Selbstverständlich sind mit jedem neuen zu<br />

repräsentierenden Land auch die zu besetzenden<br />

Gremien in der Simulation und der<br />

gesamte Kontext der Konferenz verschieden.<br />

Deshalb sollte sich jede Delegation im<br />

Schwerpunkt auf sich selbst besinnen, eigene<br />

kollektive Erfahrungen sammeln und ihr<br />

Bestmögliches tun, um die gemeinsamen<br />

Anstrengungen zum Erfolg zu führen.<br />

Das Leben in der Lage wurde oft im vergangenen<br />

Jahr hervorgehoben. Mit Bezug darauf<br />

haben wir leider nur an einer nationalen<br />

Konferenz, der HamMUN (27. – 30.11.2008)<br />

teilnehmen können. Wegen kurzfristiger<br />

Absage der geplanten Unterkünfte ersetzten<br />

wir die geplante Teilnahme an der<br />

MainMUN (19. – 22.02.<strong>2009</strong>) durch einen<br />

zweiten Workshop im gleichen Zeitraum,<br />

der die Arbeit des ersten „Blockseminars<br />

(14. – 16.11.2008) ergänzte.<br />

Zusätzlich fuhren wir für eine zusätzliche<br />

militärische Ausbildung im Rahmen einer<br />

politischen Bildung nach Berlin, um Einblicke<br />

in das Bundesministerium der Verteidigung,<br />

die Botschaft von Japan, das Einsatzführungskommando<br />

der Bundeswehr, den<br />

Reichstag und die Medien in der Hauptstadt<br />

zu erhalten.<br />

Seite 14


Workshop 2008 (14. – 16. November 2008)<br />

Der inhaltlich dreigeteilte Workshop im November 2008 bildete den<br />

Auftakt unserer Arbeit, nachdem in der vorlesungsfreien Zeit Delegationsführung<br />

und Pressegruppe eine offizielle Pressemappe in deutscher<br />

und englischer Sprache (Download: siehe www.un-hamburg.org) als<br />

Grundlage für die Spendenwerbung erstellten.<br />

Begonnen wurde mit einem „breaking the ice, um zunächst ein angenehmes<br />

Arbeitsklima zu schaffen, was durch einen audiovisuellen<br />

Rückblick auf die NMUN-Teilnahme 2008 und die weiteren zu erwartenden<br />

Eindrücke untermalt wurde.<br />

In den drei großen Themenblöcken „Die Vereinte Nationen, „Japan<br />

und „Regelwerk für <strong>Model</strong> <strong>United</strong> <strong>Nations</strong> (MUN) wurde die Delegation<br />

mit Hilfe der Themengruppe auf ihre zukünftigen Aufgaben als<br />

Diplomaten eingestimmt.<br />

Hinsichtlich der Vereinten Nationen wurde auf die Entstehungsgeschichte,<br />

die Hauptorgane, die Spezialorgane und Sonderorganisationen<br />

sowie die nichtstaatlichen Akteure im „System der Vereinten Nationen<br />

fokussiert.<br />

Auch die Friedensmissionen der internationalen Organisation und die<br />

Bereiche „Menschenrechtsschutz, „Wirtschaft und Entwicklung sowie<br />

„Reformansätze für das 21. Jahrhundert wurden diskutiert.<br />

Grundsätzlich hielten die Mitglieder der Themengruppe zuerst je 30<br />

bis 45-minütige interaktive Vorträge, die anschließend zur Diskussion<br />

standen. In der Vorbereitung hat sich hierfür die beschaffte Literatur<br />

als sehr zweckmäßig erwiesen, die auch das Abfassen der Handouts zu<br />

jedem Vortrag erleichterte.<br />

Seite 15


Workshop 2008 (14. – 16. November 2008)<br />

Im zweiten Themenblock, der Beschäftigung mit Japan, nahmen wir<br />

uns der Geschichte von den Anfängen bis 1945 und der Geschichte<br />

nach der Niederlage im Zweiten Weltkrieg bis heute an.<br />

Zunächst legten wir Wert auf die Innenansicht. Ein grundsätzliches<br />

Verständnis für Landeskunde (Geografie, Bevölkerung, Wirtschaft und<br />

Kultur) und das politische System wurde vermittelt.<br />

Anschließend legten wir unser Hauptaugenmerk mehr auf die äußere<br />

Perspektive, weshalb die Außenpolitik von 1854 – 1945, die außenpolitischen<br />

Grundkonstanten nach dem Zweiten Weltkrieg (z.B. Westbindung,<br />

Verzicht auf militärische Aggression etc.), die wesentlichen Akteure<br />

und Instrumente in der japanischen Außen- und Sicherheitspolitik,<br />

die „Streitkräfte und das Engagement in den Vereinten Nationen<br />

in den Vordergrund rückten.<br />

Besonders hervorzuheben ist, dass wir im Workshop vom Generalkonsulat<br />

Japans in Hamburg unterstützt wurden. Der Konsul für Kulturund<br />

Öffentlichkeitsarbeit, Herr Hiroyuki Yakabe, stand uns am<br />

Samstagnachmittag zwei Stunden lang für eine Panel Diskussion zur<br />

Verfügung.<br />

Demzufolge konnten gezielte Fragen an einen offiziellen Repräsentanten<br />

des Landes gestellt werden, nachdem unsere eigenen Referenten,<br />

OFRzS Nils Müller und OFR Christoph Pazdzior, den Konsul kurz über<br />

die bereits vorgetragenen Inhalte unterrichteten. Für den Rest der Delegation<br />

war dies eine gute Zusammenfassung des bereits Gehörten.<br />

Nach dem anstrengenden Tag ließen wir den Abend im Rahmen eines<br />

Delegationsabends in einem würdigen Rahmen ausklingen.<br />

Seite 16


Workshop 2008 (14. – 16. November 2008)<br />

Den dritten Teil im Workshop leitete der Delegationsleiter ein, indem<br />

er das Phänomen MUN entzauberte und deren geschichtliche Wurzeln<br />

verdeutlichte. Außerdem wurden die unterschiedlichen Eigenschaften<br />

der nationalen und internationalen Simulationen beleuchtet und der<br />

Nutzen für uns Offiziere und Offizieranwärter/-innen herausgestellt.<br />

Im Mittelpunkt steht hierbei der abstrakte Blick über den eigenen Tellerrand<br />

und die Möglichkeit als eine Führungskraft von heute und morgen<br />

bereits frühzeitig Einblicke in höchste politische und diplomatische<br />

Ebenen zu erhalten.<br />

Durch die Teilnahme an den Simulationen wird ein Verständnis für die<br />

schwierigen Entstehungs- und Aushandlungsprozesse von VN-<br />

Resolutionen als mögliche Grundlage zukünftiger Mandate des Bundestages<br />

für Auslandseinsätze der Bundeswehr geschaffen.<br />

Das Sammeln von Erfahrungen auf internationalem Parkett und die<br />

Erlangung sowie Verfeinerung sozialer und interkultureller Kompetenz<br />

spielt im Kontakt mit der großen Zahl internationaler Studentinnen<br />

und Studenten eine weitere wichtige Rolle.<br />

Von der Vertiefung unserer Fremdsprachenkenntnisse und deren Anwendung,<br />

dem Feilen an den eigenen Fähigkeiten in Rhetorik, Verhandlungsgeschick<br />

und Diplomatie sowie dem richtigen (vorurteilsfreien)<br />

Umgang mit Andersdenkenden profitieren wir ebenfalls.<br />

Abschließend trug hauptsächlich der Kassenwart, Lt Martin Pfeiffer,<br />

zum Wesen der MUN-Konferenzen vor und gab der neuen Delegation<br />

mit der Vermittlung des umfangreichen Regelwerks das nötige Rüstzeug<br />

für die Gremienarbeit an die Hand.<br />

Seite 17


Teilnahme HamMUN (27. – 30. November 2008)<br />

Die Teilnahme an der Hamburger Simulation<br />

stellte die erste Möglichkeit für die Delegation<br />

<strong>2009</strong> dar, die im Workshop vermittelten<br />

Regeln tatsächlich anzuwenden. Der<br />

HSU-MUN e.V. zählt bereits seit Jahren zum<br />

treuen Teilnehmerkreis der Simulation.<br />

Dabei ist die vergleichsweise kleine Konferenz<br />

übersichtlich und eine klassische „Einsteiger-MUN,<br />

denn das Organisationsteam<br />

(Konferenzleitung und Vorsitzende in den<br />

Gremien) der Landesuniversität ist sehr professionell<br />

und erfahren.<br />

Neben der sehr guten Führung der jeweiligen<br />

Gremienvorsitzenden durch die Wirren<br />

des komplizierten Regelwerks tragen erfahrene<br />

Studenten zur produktiven Arbeit bei<br />

und treten relativ früh als Zugpferde in Erscheinung.<br />

Dies bietet Unerfahrenen die<br />

nötige Orientierung.<br />

Der auf der internationalen Konferenz in<br />

New York deutlich spürbare sprachliche<br />

Vorteil der Muttersprachler entfällt ebenfalls<br />

auf einer nationalen Konferenz, deren Geschäftssprache<br />

aber trotzdem Englisch ist.<br />

Angenehm ist jedoch, dass das Sprachniveau<br />

hier sehr viel dichter beieinander liegt.


Workshop <strong>2009</strong> (19. – 22. Februar <strong>2009</strong>)<br />

Kurzfristig sagte man uns die geplanten Unterkünfte<br />

in Frankfurt am Main leider ab.<br />

Weil kein geeigneter und kostengünstiger<br />

Ersatz beschafft werden konnte, entschieden<br />

wir uns gegen eine für den Verein und den<br />

Dienstherren unwirtschaftliche Teilnahme<br />

an der MainMUN auf Biegen und Brechen.<br />

Stattdessen nutzten wir den Freiraum, um in<br />

einem zweiten Workshop sämtliche Vorbereitungen<br />

bezüglich der Konferenz in New<br />

York abzuschließen.<br />

Unsere Positionspapiere (position paper), die<br />

für jedes Komitee vor Konferenzbeginn erstellt<br />

und versandt werden müssen, wurden<br />

vervollständigt und zentral in der Pressegruppe<br />

Korrektur gelesen. Parallel arbeitete<br />

die Themengruppe an einer Länderübersicht<br />

mit den Positionen Japans zu allen anderen<br />

Ländern der Vereinten Nationen.<br />

Die Spenden-AG befasste sich mit der Auswertung<br />

der Antworten auf unsere Spendenersuchen<br />

und der Suche weiterer vielversprechender<br />

Ansprechpartner.<br />

In der Leitungs-AG wurde vorrangig an der<br />

Vereinsarbeit gewerkelt und die Termine in<br />

den USA miteinander in Einklang gebracht.<br />

Seite 19


Exkursion zur Politischen Bildung nach Berlin (13. – 15. März <strong>2009</strong>)<br />

Wie bereits angemerkt, ist die Grundlage für<br />

die Anrechnung von insgesamt zehn Credit<br />

Points eine hohe Stundenbelastung der Offiziere<br />

und Offizieranwärter/-innen im Studium<br />

an der Helmut-Schmidt-Universität/<br />

Universität der Bundeswehr Hamburg.<br />

Summa summarum ist ein Ansatz von 300<br />

Stunden als Voraussetzung nachzuweisen.<br />

Neben der beabsichtigten Stärkung der allgemeinen<br />

Vereinsarbeit und dem satzungsgemäßen<br />

Hauptzweck des HSU-MUN e.V.<br />

(politische Bildung) ist dies ein zweiter wesentlicher<br />

Grund für unsere in diesem Jahr<br />

erstmals durchgeführte Exkursion in die<br />

Hauptstadt.<br />

Stärkung der Vereinsarbeit<br />

Weil eine strikte Ausrichtung auf japanspezifische<br />

Termine für ein gesamtes Wochenende<br />

schwer umsetzbar ist, entschlossen wir<br />

uns für die Durchführung einer zusätzlichen<br />

militärischen Ausbildung in Form einer politischen<br />

Bildung, die wir, in enger Zusammenarbeit<br />

mit dem Studentenfachbereich C,<br />

eigenverantwortlich organisierten.<br />

Wir boten die Teilnahme am ambitionierten<br />

Programm auch Vereinsmitgliedern an, die<br />

nicht Mitglied der Delegation <strong>2009</strong> waren.<br />

Drei Offiziere nahmen dieses Angebot gerne<br />

an und konnten prompt für die inhaltliche<br />

Gestaltung in Form eines Erfahrungsberichtes<br />

mit zahlreichen Tipps und Tricks wie<br />

auch einer Sensibilisierung f“r den „American<br />

Way of Life an die Delegation einbezogen<br />

werden.<br />

Ratgeber für die Delegation<br />

In Zusammenarbeit mit der Leitungs-AG<br />

erstellten diese Kameraden ergänzend einen<br />

„Ratgeber für die Delegation. Darin sind mit<br />

vielen interessanten Hintergrundinformationen<br />

die wichtigsten Institutionen und Behörden<br />

aufgeführt, die wir in den USA besuchten.<br />

Hierin wurden die wichtigsten Hinweise<br />

zum Verhalten und Auftreten in der amerikanischen<br />

Öffentlichkeit aufgeführt sowie<br />

sinnvolle Orientierungshilfen zusammengefasst,<br />

welche Orte und Attraktionen ein Reisender<br />

in New York und Washington D.C.<br />

gesehen haben sollte.<br />

Mit unseren Besuchen im Bundesministerium<br />

der Verteidigung, in dem uns die Pressearbeit<br />

der Bundeswehr eindringlich näher<br />

gebracht wurde, dem Reichstag, den wir<br />

abseits der üblichen Touristenführung erkundeten,<br />

und einer Stippvisite im Fernsehund<br />

Rundfunkzentrum des rbb, wo wir uns<br />

mit einem Blick hinter die Kulissen einen<br />

Eindruck von der Arbeit der Rundfunkmedien<br />

machen konnten, hatten wir bereits ein<br />

solides Rahmenprogramm.<br />

Empfang des Botschafters von<br />

Japan, Dr. Takahiro Shinyo<br />

Die unangefochtenen Highlights der Exkursion<br />

waren allerdings einesteils der Empfang<br />

des Botschafters von Japan, Herrn Dr.<br />

Takahiro Shinyo, in seiner Residenz und<br />

andererseits der gewinnbringende Besuch<br />

des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr<br />

in Geltow bei Potsdam.<br />

Auf den folgenden Seiten werden die verschiedenen<br />

Besuche kurz dargestellt.<br />

Seite 20


Exkursion zur Politischen Bildung nach Berlin (13. – 15. März <strong>2009</strong>)<br />

An der Botschaft von Japan wurden wir sehr<br />

herzlich empfangen. In perfektem Deutsch<br />

begrüßte uns der Botschaftsrat, Herr Nakamura,<br />

und der Militärattaché, Herr Oberst<br />

Yasui, die uns eingangs einen kurzen und<br />

anschaulichen Abriss über die Merkmale<br />

japanischer Außen- und Sicherheitspolitik<br />

verschafften.<br />

Hinsichtlich der historischen Vergangenheit<br />

wurde die besondere Verantwortung Japans<br />

für den Weltfrieden mehrmals deutlich betont.<br />

Ebenso wurde das besondere Spannungsverhältnis<br />

zwischen dem verfassungsrechtlichen<br />

Verbot des Unterhalts von<br />

Streitkräften und der dennoch erforderlichen<br />

Wehrfähigkeit Japans mittels seiner<br />

„Selbstverteidigungsstreitkräfte dargestellt.<br />

Mehrmals wurde zudem darauf hingewiesen,<br />

dass etwaige militärische Engagements<br />

im Ausland für Japan nur unter der Schirmherrschaft<br />

der Vereinten Nationen vorstellbar<br />

sind.<br />

Übrigens verkündete Japan am gleichen Tag<br />

unseres Besuches in der Botschaft, dass es<br />

sich mit der Entsendung von zwei Fregatten<br />

in den Indischen Ozean an der Bekämpfung<br />

von Piraten beteiligt.<br />

Seite 21


Exkursion zur Politischen Bildung nach Berlin (13. – 15. März <strong>2009</strong>)<br />

Eine anspruchsvolle und zeitintensive Beschäftigung<br />

mit der Vorbereitung auf die<br />

Arbeit in den vielen Komitees der NMUN-<br />

Konferenz sowie die vorrangig an den Wochenenden<br />

stattfindenden nationalen Konferenzen<br />

und Workshops kosteten viel Zeit.<br />

Schwer war es daher, sich zielgerichtet auf<br />

das Programm abseits der Konferenz und<br />

die eigenen Interessen bei der Erkundung<br />

der beliebten Reiseziele in Washington D.C.<br />

und New York vorzubereiten.<br />

Die Fragen, welche kulturellen Unterschiede<br />

es zur Bundesrepublik gibt, wie man sich in<br />

der Öffentlichkeit zu bewegen hat oder auf<br />

welche weiteren Besonderheiten im Zusammenhang<br />

mit unserer Reise geachtet werden<br />

muss, beschäftigen die Teilnehmer selbstverständlich<br />

in jedem Jahr.<br />

Drei Erfahrene NMUN-Teilnehmer aus dem<br />

Vorjahr beantworteten diese Fragen, indem<br />

Sie wertvolle Erfahrungen und nützliche<br />

Tipps für die Reise weitergaben.<br />

Einen würdigen Sitzungssaal fanden wir im<br />

Paul-Löbe-Haus des Bundestages, wo wir<br />

zudem letzte administrative Vorbereitungen<br />

im Europasaal abschließen konnten.<br />

Seite 22


Exkursion zur Politischen Bildung nach Berlin (13. – 15. März <strong>2009</strong>)<br />

Abseits der gewöhnlichen Besichtigung für<br />

Touristen durfte die Delegation <strong>2009</strong> einen<br />

Blick in die Gebäude des Bundestages und<br />

das Reichstagsgebäude werfen.<br />

Ermöglicht wurde uns dies mit Hilfe des<br />

MdB Johannes Kahrs und seinem Mitarbeiter<br />

Herrn Ingo Rose, die uns eine ganz besondere<br />

Führung boten.<br />

Sehr erfrischend und reich an vortrefflichen<br />

Anekdoten veranschaulichte Herr Rose das<br />

politische Tagesgeschäft der Bundestagsabgeordneten,<br />

erklärte architektonische und<br />

künstlerische Besonderheiten, beantwortete<br />

gekonnt die mannigfaltigen Fragen und deutete<br />

stets auf die sichtbaren sowie teilweise<br />

leicht verborgenen Spuren der ereignisreichen<br />

Vergangenheit des Reichstages.<br />

Für die freundliche Führung und die für den<br />

Zutritt zum Paul-Löbe-Haus sowie zum<br />

Reichstag essentielle Zusammenarbeit danken<br />

wir an dieser Stelle vielmals.<br />

Seite 23


Exkursion zur Politischen Bildung nach Berlin (13. – 15. März <strong>2009</strong>)<br />

Mit Hauptsitz in Geltow (Potsdam) plant<br />

und führt das Einsatzführungskommando<br />

der Bundeswehr (EinsFüKdoBw) den Einsatz<br />

deutscher Streitkräfte für das Bundesverteidigungsministerium.<br />

Für uns Offiziere und<br />

Offizieranwärter/-innen im Studium ist das<br />

„Denken vom Einsatz her“ nur möglich, falls<br />

wir uns bezüglich der Transformation der<br />

Bundeswehr und den Einsätzen der Bundeswehr<br />

selbst auf dem Laufenden halten.<br />

Wir besuchten deshalb das EinsFüKdoBw,<br />

um Informationen aus erster Hand über die<br />

Lage in Afghanistan, den Einsatz gegen Piraten<br />

und den Stand der Transformation zu<br />

bekommen.<br />

Nach der ebenfalls sehr herzlichen Begrüßung<br />

durch Oberst i. G. Klaus Bücklein, dem<br />

Leiter des Presse- und Informationszentrums,<br />

wurden unsere Erwartungen weit<br />

übertroffen. In lebhaft geführten Vorträgen<br />

über das Kommando, die Einsätze und die<br />

deutsche Außen- und Sicherheitspolitik,<br />

insbesondere die deutschen Interessen im<br />

internationalen Umfeld, schätzten wir vor<br />

allen Dingen das offene und ehrliche Wort.<br />

Hinweise auf die möglichen Perspektiven als<br />

Offizier in der Bundeswehr und die hierfür<br />

zu bewältigenden Herausforderungen waren<br />

sehr willkommen und schärften unser<br />

Berufsverständnis.<br />

)m Kern befassten wir uns mit dem „erweiterten<br />

Sicherheitsbegriff, dem „vernetzten<br />

Ansatz von Sicherheit und Wiederaufbau<br />

und der hierfür notwendigen gleichrangigen<br />

Zusammenarbeit zwischen dem Auswärtigen<br />

Amt und den Bundesministerien der Verteidigung,<br />

des Innern und für wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit und Entwicklung.<br />

Leider musste unsere Schirmherrin, Frau<br />

MdB Petra Heß, kurzfristig ihre Teilnahme<br />

absagen, weshalb der politische Blickwinkel<br />

allein von Frau Dr. Akaltin beigesteuert<br />

wurde. Zuvor stellte bereits Herr OTL i. G.<br />

Ferdi Akaltin, Kommandeur des Stabs- und<br />

Fernmeldebataillons des Kommandos, sehr<br />

agil die langfristigen sicherheitspolitischen<br />

Interessen der Bundesrepublik in Form treffender<br />

Thesen zur Diskussion.<br />

Bei einer Variation vom Räucherfisch,<br />

Schweinefilet im Speckmantel und einem<br />

Fruchtcocktail in Minzsahne konnte der Besuch<br />

in lockerer und angenehmer Atmosphäre<br />

eines Delegationsabends ausklingen.<br />

Allen Beteiligten danken wir herzlich für<br />

Ihre Unterstützung und das tolle Programm.<br />

Seite 24


Teil 3 – internationale Vorhaben: New York<br />

Die insgesamt zweiwöchige Exkursion in die Vereinigten Staaten von<br />

Amerika stellt generell den Höhepunkt und das Verdienst der einjährigen<br />

Vereinsarbeit einer Delegation dar. In diesem Jahr reisten wir vom<br />

03. bis zum 19. April <strong>2009</strong> in die USA.<br />

Bis zum 12. April hielten wir uns in New York auf, wobei die bereits<br />

fünfzehnte Teilnahme unserer Universität an der National <strong>Model</strong> <strong>United</strong><br />

<strong>Nations</strong> Konferenz (05. – 09.<strong>2009</strong>) der Hauptzweck unserer Reise<br />

war. Wir repräsentierten in insgesamt 14 verschiedenen Komitees und<br />

Sonderorganisationen der Vereinten Nationen das Land Japan.<br />

Den von der Konferenzleitung freigehaltenen Vormittag am Montag,<br />

den 05. April, nutzten wir für eine Besucherführung im Hauptquartier<br />

der Vereinten Nationen und einen Besuch unserer eigenen Vertretung.<br />

Seite 26


Teilnahme NMUN-Konferenz in New York (Sheraton) vom 05. – 09. April <strong>2009</strong><br />

Komiteeverteilung der Delegation <strong>2009</strong><br />

Nr. Komitee Name Nr. Komitee Name<br />

Generalversammlung und Sicherheitsrat (GA)<br />

1 Generalversammlung<br />

Plenum<br />

2 Generalversammlung<br />

Erster Ausschuss – Abrüstung<br />

und internationale Sicherheit<br />

5 Wirtschafts- und Sozialrat<br />

Plenum<br />

OFR Christoph Pazdzior<br />

OFR Marius Schwarz<br />

OFR Birte Völker<br />

OFRzS Nils Müller<br />

3 Generalversammlung<br />

Zweiter Ausschuss – Wirtschafts- und<br />

Finanzausschuss<br />

4 Generalversammlung<br />

Dritter Ausschuss – soziale, humanitäre<br />

und kulturelle Fragen<br />

Wirtschafts- und Sozialrat (ECOSOC)<br />

LtzS Daniel Scholz 7 Kommission für nachhaltige<br />

Entwicklung (CSustD)<br />

6 Suchtstoffkommission CND OLt Andreas Bönner 8 Wirtschafts- und Sozialkommission für<br />

Asien und den Pazifik (ESCAP)<br />

9 Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation<br />

der VN<br />

(FAO)<br />

10 Programm der VN gegen<br />

HIV/AIDS (UNAIDS)<br />

13 Entwicklungshilfebank für<br />

Afrika (AfDB)<br />

Spezialorgane und Sonderorganisationen<br />

OFR Christina Dionysius 11 Entwicklungsfonds der VN für Frauen<br />

(UNIFEM)<br />

LtzS Victoria Kietzmann<br />

OFR Saruna Kudevita<br />

12 Hoher Kommissar der VN für Flüchtlinge<br />

(UNHCR Exec Comm)<br />

Intergouvernementale Organisationen<br />

OLt Daniel Drobek<br />

Lt Thomas Schmidt<br />

OLt Simon Magnin<br />

LtzS Maike Kelm<br />

OLt Holger Skorupa<br />

LtzS Hans-Chrisitan Stockfisch<br />

OFR Steven Rivas García<br />

OLt Katrin Pötzsch<br />

LtzS Irina Henrich<br />

Lt Martin Pfeiffer<br />

Lt Michael Netter<br />

OFRzS Maike Hoffmann 14 Welthandelsorganisation (WTO) LtzS Simon Vogt<br />

OFR Roland Polzin<br />

Faculty Advisor: OLt Ferid Giebler<br />

Head Delegate: Lt Martin Pfeiffer<br />

Seite 27


Teilnahme NMUN-Konferenz in New York (Sheraton) vom 05. – 09. April <strong>2009</strong><br />

Seite 28


Erfahrungen aus den Komitees (in Auszügen):<br />

Plenum der Generalversammlung GA Plenary (OFR Christoph Pazdzior, OFR Marius Schwarz)<br />

Die General Assembly Plenary war mit etwa<br />

130 anwesenden Mitgliedstaaten zu fast zwei<br />

Dritteln besetzt. In der ersten Sitzung am<br />

Sonntag vollzog sich das agenda setting, bei<br />

dem drei Themen zur Auswahl standen. Das<br />

erste Thema behandelte neue Ansätze zur<br />

nuklearen Nichtweiterverbreitungspolitik,<br />

das zweite weitere Vorschläge zur UN-<br />

Reform und das dritte beschäftigte sich mit<br />

den Folgen von Migration auf Entwicklung<br />

(staatliche und substaatliche Ebene).<br />

Besonders vorteilhaft erwies sich, dass die<br />

Ost-Asiatischen Staaten unter unserer (japanischen<br />

und australischen) Federführung<br />

einen Sitzblock bildeten.<br />

Auf Drängen Südkoreas und Australiens<br />

werteten wir zunächst unsere Stimmpräferenzen<br />

zugunsten der nuklearen Nichtweiterverbreitung<br />

um. Nachdem wir allerdings<br />

mehrere europäische Staaten, Indien und<br />

Brasilien überzeugen konnten, sich dem<br />

zweiten Thema (unserem Favoriten) anzunähern,<br />

änderten wir die Meinung des gesamten<br />

asiatischen Blocks.<br />

Die im Laufe der Konferenz entstehende<br />

Konzentration auf den Mittleren Osten und<br />

die koreanische Halbinsel entsprach dabei<br />

den japanischen Interessen.<br />

Da Japan der VN-Diplomatie einen hohen<br />

Stellenwert einräumt, war uns auch sehr<br />

daran gelegen, die internationalen Strukturen<br />

zu stärken und glücklicherweise waren<br />

wir nicht die einzigen mit diesem Ansinnen.<br />

Schnell ergab sich eine fruchtbare Zusammenarbeit<br />

mit den Delegierten Australiens<br />

und der Ukraine, die Ähnliches verfolgten.<br />

Ein im Wesentlichen von den Australiern<br />

formuliertes working paper (Arbeitspapier)<br />

unterstützten wir als sponsor und trugen<br />

einige inhaltliche Bestandteile bei, besonders<br />

den ostasiatischen Raum betreffend.<br />

Auch die USA bezogen uns in ihr working<br />

paper mit ein und unterstützen im Gegenzug<br />

unser eigenes, da ihre Positionen gut<br />

mit unseren harmonierten. Der Circle of<br />

Friends, wie ihn uns der japanische Botschafter<br />

auf unserer Vorbereitung in Berlin näher<br />

brachte, arbeitete in den Folgesitzungen<br />

störungsfrei und effizient.<br />

Divergenzen ergaben sich lediglich beim<br />

Umfang der Rolle, die die IAEO übernehmen<br />

sollte. Außer der erwarteten Seitenhiebe<br />

durch die Delegierten des Iran und der Demokratischen<br />

Volksrepublik Korea, die jedoch<br />

ohne besonderes Echo blieben, konnte<br />

verzeichnet werden, dass alle an einem<br />

Strang zogen und die eingebrachten working<br />

papers sich inhaltlich sehr ähnelten.<br />

Unser Entwurf wurde mit breiter Mehrheit<br />

im insgesamt zügigen und disziplinierten<br />

Abstimmungsprozess angenommen.<br />

Die anwesenden Delegierten waren stets<br />

bemüht, dem diplomatischen Kodex Rechnung<br />

zu tragen, Pünktlichkeit zu zeigen und<br />

sich angemessen auszudrücken.<br />

Insgesamt war die Arbeit im Komitee erheiternd<br />

und produktiv, der Austausch mit vielen<br />

zivilen Student/Innen fruchtbar und wir<br />

konnten zahlreiche Kontakte knüpfen wie<br />

Erfahrungen gewinnen.<br />

Seite 30


Erster Ausschuss GA 1st – Abrüstung und internationale Sicherheit (OFR Birte Völker, OFRzS Nils Müller)<br />

Während der NMUN Konferenz <strong>2009</strong> im<br />

Sheraton Hotel New York hatten wir, OFRzS<br />

Nils Müller und OFR Birte Völker, die Ehre,<br />

die Rolle Japans im First Committee der General<br />

Assembly zu vertreten.<br />

Für die Konferenz standen uns dabei drei<br />

überaus interessante und brisante Themen<br />

zur Auswahl: 1. Upholding The Status of<br />

Prisoners of War, 2. Fighting Illicit Trade<br />

and Trafficking Of Nuclear Material, 3.<br />

Preventing an Arms Race in Outer Space.<br />

Der Status von Kriegsgefangenen erschien<br />

uns das dringlichste Problem. Da jedoch die<br />

von der Konferenzleitung gesetzten Themen<br />

von bestechender Aktualität waren, konnten<br />

wir während des agenda settings am ersten<br />

Konferenztag leider nicht unsere thematische<br />

Prioritätensetzung durchsetzen. Nur<br />

wenige Tage vor Konferenzbeginn führte<br />

Nordkorea einen Raketentest durch, der in<br />

der internationalen Gemeinschaft auf starke<br />

Kritik stoß. Das aktuelle Zeitgeschehen fand<br />

seinen Ausdruck im agenda setting.<br />

Auffällig zu Beginn der ersten sessions (Sitzungen)<br />

war die hohe Motivation der meisten<br />

Teilnehmer, die zum Teil durch die Anwesenheit<br />

einiger Dozenten der jeweiligen<br />

Delegationen noch gesteigert wurde. Trotz<br />

der Tatsache, dass etwa 50% der Teilnehmer<br />

in unserem Komitee keine native speaker<br />

waren, war das sprachliche Niveau während<br />

der einzelnen formal und informal sessions<br />

gehoben, jedoch den deutschen Konferenzen<br />

(HamMUN) ähnlich.<br />

Im Nachhinein scheint der Beginn der Konferenz<br />

die für den Verlauf der gesamten<br />

Konferenz und den Erfolg der eigenen Position<br />

entscheidende Phase zu sein. Schon<br />

während des agenda setting und besonders<br />

während der sessions am ersten Konferenztag<br />

fanden sich sehr schnell Arbeitsgruppen<br />

zusammen, die gemeinsame Interessen verfolgten.<br />

Bemerkenswert war hierbei, dass die von<br />

uns in Vorbereitung der Konferenz erstellten<br />

position paper bei anderen Delegationen<br />

offensichtlich auf großes Interesse stießen.<br />

Die von uns dort niedergeschriebenen Positionen<br />

und Verhandlungsziele wurden von<br />

anderen Teilnehmern gezielt aufgegriffen,<br />

um Arbeitsgruppen und Koalitionen zu bilden.<br />

Der Ausarbeitung dieser position paper<br />

sollte somit auch in Zukunft große Aufmerksamkeit<br />

gewidmet werden.<br />

Negativ anzumerken sind zwei Beobachtungen:<br />

Einerseits zeigte das Auftreten einiger<br />

Delegationen, dass sich im Vorfeld der Konferenz<br />

nicht ausreichend mit der nationalen<br />

Identität des zu repräsentierenden Landes<br />

und seiner Rolle in der internationalen Gemeinschaft<br />

auseinandergesetzt wurde. Zum<br />

Anderen entsprach das Verhalten einiger<br />

Teilnehmer nicht dem diplomatic conduct,<br />

langjährige Verbündete in Verhandlungsprozessen<br />

entsprechend einzubinden.<br />

Dass dabei persönliche Befindlichkeiten<br />

inhaltliche Verhandlungen überlagerten und<br />

negativ beeinflussten, mag jedoch auch eine<br />

Erfahrung sein, die man im Rahmen einer<br />

möglichst realitätsnahen Simulation der<br />

Vereinten Nationen gemacht haben sollte.<br />

Nach vier spannenden Verhandlungstagen<br />

einigte sich das General Assembly First<br />

Comittee auf insgesamt sieben Resolutionen,<br />

die im Kern ähnliche Ziele verfolgten, jedoch<br />

unterschiedliche Foki setzten. Zur Abschlusssitzung<br />

der General Assembly Plenary<br />

wurden (zu unserer Freude) unsere sämtlichen<br />

zentralen Positionen und Forderungen<br />

dabei berücksichtigt. Die beiden Abschlussresolutionen<br />

wurden mit breiter Mehrheit<br />

von der General Assembly verabschiedet.<br />

Seite 31


Zweiter Ausschuss GA 2nd – Wirtschafts- und Finanzausschuss (OLt Daniel Drobek, Lt Thomas Schmidt)<br />

Das Komitee war mit über 100 teilnehmenden<br />

Ländervertretungen, die oft zwei Delegationsmitglieder<br />

entsandten, zahlenmäßig<br />

relativ groß.<br />

Gleich zu Beginn der NMUN-Konferenz<br />

konnten wir feststellen, dass die größte<br />

NMUN-Simulation der Welt, mit einer nationalen<br />

deutschen MUN (z.B. HamMUN)<br />

nicht verglichen werden kann. Dies machte<br />

sich bereits daran deutlich, dass man unmittelbar<br />

nach Eintritt in den Konferenzraum<br />

von anderen Ländern nach der Themenpräferenzen<br />

befragt wurde.<br />

Es zeigte sich deutlich, welche Delegierte in<br />

der Lage waren in international zusammengesetzten<br />

Gruppen maßgeblich den Ton<br />

anzugeben – größtenteils native speaker, mit<br />

großem Ehrgeiz und Engagement und einer<br />

umfassenden qualifizierten Vorbereitung.<br />

Problematisch ist in so einem großen Komitee,<br />

dass, vermutlich anders als in kleineren<br />

Komitees, weniger auf die Belange Einzelner<br />

Rücksicht genommen wird.<br />

Dies verleitete nicht wenige Delegationen,<br />

sich im Lauf der Sitzungen von rollenkonformen<br />

Verhalten der zu vertretenden<br />

Nationen zu lösen und „pragmatischere<br />

Ansätze zu verfolgen.<br />

Dergestalt sahen wir uns nicht selten dem<br />

Druck ausgesetzt, Papieren die uns zur Ansicht<br />

gereicht wurden, innerhalb kürzester<br />

Zeit zuzustimmen oder diese abzulehnen,<br />

bei denen aber fachliche Begriffe und kleinste<br />

Wortformulierungen schon von Bedeutung<br />

sein können.<br />

Viel haben wir auf dieser Konferenz gelernt:<br />

die Vertretung der Interessen eines Landes<br />

an vorderster diplomtischer Front ist eine<br />

überaus verantwortungsvolle Aufgabe, die<br />

permanent höchste Konzentration, Leistungsbereitschaft<br />

wie –fähigkeit, harte Arbeit,<br />

sprachliche Kompetenz und umfangreiches<br />

Fachwissen verlangt. Viele Fäden<br />

werden zudem in informellen Gesprächen,<br />

sowie auch außerhalb der offiziellen sessions,<br />

in inoffiziellen Sitzungen (selbst spät in<br />

der Nacht) gezogen.<br />

Wir erhielten auf der Konferenz einen professionellen<br />

und anregenden Meinungsaustausch<br />

über Nationen und Kontinente hinaus<br />

und konnten Gespräche sowie Kontakte<br />

mit Teilnehmern aus verschiedensten Winkeln<br />

dieser Erde knüpfen.<br />

Diese Konferenz hat unser Bewusstsein sowohl<br />

für die Existenz als auch für die Berücksichtigung<br />

von verschiedensten Perspektiven<br />

geschärft und belebt.<br />

Seite 32


Dritter Ausschuss GA 3rd – soziale, humanitäre und kulturelle Fragen (OLt Simon Magnin, LtzS Maike Kelm)<br />

Folgende Themen standen auf der Agenda<br />

des Third Commitee der NMUN <strong>2009</strong> im<br />

New Yorker Sheraton Hotel:<br />

1. Examining the Uses and Implementation<br />

of Technology in Educational<br />

and Social Development<br />

2. Promotion and Protection of the<br />

Rights of Children in Conflict<br />

3. Improving Emergency Response<br />

through Humanitarian Reform<br />

Am Montag setzten wir nach der opening<br />

ceremony, die im Hauptquartier der Vereinten<br />

Nationen stattfand, mit den sessions und<br />

dem am Vorabend gewählten Thema fort.<br />

Da die Zeit innerhalb des Komitees sehr<br />

begrenzt ist und viele Teilnehmer im Vorfeld<br />

der Konferenz nur wenig Erfahrung mit Politik<br />

sammeln konnten, kann meist nur ein<br />

Thema besprochen werden. Daher ist das<br />

agenda setting ein wichtiger Schritt für die<br />

Ausrichtung innerhalb des Komitees.<br />

Bereits in diesen Gesprächen war zu merken,<br />

dass einige Teilnehmer nicht nur ihr Land,<br />

sondern auch sich selbst darstellten. Dieses<br />

„Aus-der-Rolle-fallen“ kann man zum einen<br />

auf die Anwesenheit mancher Professoren,<br />

die ihren Studenten Zensuren für die Teilnahme<br />

an der Konferenz vergaben, und zum<br />

anderen auf den Willen, unbedingt einen<br />

award zu gewinnen, zurückführen.<br />

Für uns Japaner stand fest, dass wir eng mit<br />

den USA zusammenarbeiten und kamen<br />

dadurch in eine Gruppe mit Großbritannien,<br />

Tansania, Österreich und den USA. Nichtsdestotrotz<br />

stand man auch mit den anderen<br />

Arbeitsgruppen in Kontakt. Man stellte sich<br />

gegenseitig seine Ergebnisse vor und versuchte<br />

den anderen als signator für sein<br />

working paper zu gewinnen. sponsors und<br />

signators werden dazu benötigt die working<br />

paper beim chair einreichen zu können.<br />

Leider herrschte eine sehr unterschiedliche<br />

Auffassung vom Inhalt einer Resolution, so<br />

dass sowohl mit sehr spezifischen Ansätzen,<br />

als auch mit sehr allgemeinen und globalen<br />

Ideen gearbeitet wurde.<br />

Zwischenzeitlich gab es 16 Arbeitsgruppen,<br />

die sich auf 12 reduzierten, nachdem sich<br />

einige Arbeitsgruppen, die ähnliche Ansätze<br />

verfolgten zusammenschlossen. Gegen Ende<br />

der sessions in unserem Komitee stimmten<br />

wir schließlich über die verbliebenen 12 working<br />

paper ab und entschieden uns, 11 davon<br />

zu draft-Resolutionen (Resolutionsentwürfe)<br />

zu machen, von denen zwei ausgewählt<br />

wurden und der General Assembly Plenary<br />

zur Abstimmung vorgelegt wurden.<br />

Abschließend betrachtet war die Teilnahme<br />

an dieser Konferenz eine Bereicherung in<br />

verschiedener Hinsicht. Zum einen konnten<br />

wir Außenpolitik, wenn auch nur simuliert,<br />

hautnah miterleben und feststellen, wie<br />

schwer die Arbeit eines Diplomaten sein<br />

kann, der versucht sein Land international<br />

bestmöglich zu vertreten.<br />

Zum anderen war es aber auch sehr interessant,<br />

im Gespräch mit den anderen Studenten<br />

während der offiziellen sessions und<br />

auch darüber hinaus etwas über deren Ansichten,<br />

Erfahrungen und Lebensweisen zu<br />

erfahren.<br />

Ebenso ist die Teilnahme an der Konferenz<br />

für uns als Offiziere sehr gut geeignet um<br />

ein besseres Verständnis für Politik zu erhalten.<br />

Unter dem Gesichtspunkt, dass wir dem<br />

Primat der Politik unterliegen, konnte so<br />

auch das Verständnis für die Einsätze der<br />

Bundeswehr sowie unseren täglichen Dienst<br />

verbessert werden.<br />

Seite 33


Plenum des Wirtschafts- und Sozialrats ECOSOC Plenary (LtzS Daniel Scholz)<br />

Nach anfänglichen Debatten bezüglich der Festlegung der speakers<br />

time, kam die Themenauswahl. Japan vertrat die Position, dass die<br />

nachhaltige Entwicklung der Umwelt die größte Priorität hat. Dabei<br />

wurde Japan durch viele asiatische und europäische Länder unterstützt.<br />

Einige afrikanische Staaten sträubten sich jedoch. Die ersten<br />

Debatten und Abstimmungen blieben ergebnislos, bis sich letztendlich<br />

eine Mehrheit um Japan bildete, um die Beschäftigung mit dem Thema<br />

Umweltschutz durchzusetzen. Folglich stand der nachhaltige Umweltschutz<br />

ganz oben auf der diesjährigen Agenda des ECOSOC Plenary.<br />

Während der Sitzungen am Dienstag und Mittwoch arbeiteten die<br />

einzelnen Arbeitsgruppen Resolutionsentwürfe heraus und stimmten<br />

sich mit den einzelnen Mitgliedsstaaten über gegenseitige Interessen<br />

ab. Die Hauptarbeit wurde nun in den informellen Sitzungen getätigt,<br />

welche circa 2/3 der Gesamtzeit einnahmen. In der restlichen Zeit hatten<br />

die Mitgliedsstaaten viele Gelegenheiten, ihre Position und den<br />

Fortschritt ihrer Gruppen in Reden vorzustellen.<br />

Aufgrund des hohen Umfangs des Themas Umweltschutz bildeten sich<br />

sehr schnell verschiedene Arbeitsgruppen um die große Spannweite<br />

abzudecken. So beschäftigte sich die Arbeitsgruppe um die Vereinigten<br />

Staaten und der Tschechischen Republik um die Reduktion von CO²<br />

Ausstoß und die Forcierung von neuen Technologien im selbigen<br />

Rahmen. Eine weitere Arbeitsgruppe, rund um Russland, lenkte das<br />

Interesse auf die Bedeutung von alternativen Energieträgern und auf<br />

die Effizienzsteigerung der vorhandenen Ressourcen.<br />

Nach meinem Einspruch, russische Energiekonzepte nicht als generelle<br />

Leitlinien zu akzeptieren, konnte Japan einen Erfolg erzielen, indem<br />

künftig auf keine länderbezogenen Programme verzichtet wurde.<br />

In der dritten und letzten Arbeitsgruppe, in welcher Japan auch sehr<br />

aktiv tätig war, wurde ein breiteres Spektrum des Umweltschutzes<br />

aufgegriffen, indem viele verschiedene Felder abgearbeitet wurden.<br />

Darunter zählen die Hilfe für Entwicklungsländer, die Reduktion der<br />

weltweiten Abholzung und der Schutz des Baumbestandes sowie die<br />

nachhaltige Verhinderung von Meeresverschmutzung.<br />

Insgesamt gab das ECOSOC Plenary dieses Jahr ein sehr rundes und<br />

stimmiges Bild ab. Alle Staaten waren sich über die Implementierung<br />

neuer Umweltschutzmaßnahmen einig und arbeiteten dementsprechend<br />

hart an neuen Konzepten. Japan kann über die Ergebnisse zufrieden<br />

sein, denn immer mehr Länder erkennen die Notwendigkeit<br />

des nachhaltigen Umweltschutzes.<br />

Seite 34


Suchtstoffkommission CND (OLT Andreas Bönner)<br />

Nachdem ich im letzten Jahr als Delegierter<br />

von Canada im Komitee „<strong>United</strong> Nation Population<br />

Fund (UNFPA)“ saß, wusste ich natürlich<br />

in etwa, was auf mich zukommen<br />

würde. Ich war durch mein position paper<br />

und die Lektüre der background guides gut<br />

auf die folgenden Themen vorbereitet:<br />

1. Role of Narcotics in Fuelling Conflict<br />

2. Strengthening Alternative Development<br />

as a Drug Control Strategy<br />

3. Building Partnerships to Address the<br />

World Drug Problem<br />

Schnell stand fest, dass im Komitee die gleiche<br />

Themenabfolge erzielt werden sollte.<br />

Das zweite Thema bot definitiv genug Arbeitsmöglichkeiten<br />

und wurde fast einstimmig<br />

angenommen.<br />

Das Komitee bildete vier Gruppen, die unter<br />

den Arbeitsthemen Ökonomie, Sicherheit,<br />

Finanzen und Erziehung standen. Die teilnehmenden<br />

Länder fanden sich ohne Vorurteile<br />

zusammen und konnten schon nach<br />

dem zweiten Sitzungstag erste Ergebnisse<br />

präsentieren. Die Staaten hatten ähnliche<br />

Ergebnisziele, die ohne lange Debatten formuliert<br />

werden konnten. Leider kritisierten<br />

die chairs die ersten Berichtsentwürfe, so<br />

dass der dritte Tag in lästigen Formulierungs-<br />

und Vokabelfragen versank. Zu diesem<br />

Zeitpunkt konnten viele Mitglieder des<br />

Komitees der Konferenz nicht mehr folgen,<br />

da sie an ihre englische Sprachgrenze gestoßen<br />

waren. Dennoch konnten sich die meisten<br />

betroffenen Staaten in informellen Gesprächen<br />

weiterhin dem Thema widmen<br />

oder einfach socialising betreiben.<br />

Ich arbeitete vorrangig in der Gruppe Erziehung<br />

mit und stand im engen Kontakt mit<br />

Italien, den USA, Algerien, Senegal, der Türkei,<br />

Belgien, Kamerun, den Niederlanden<br />

und Australien. Als Japan konnte ich die<br />

meisten meiner thematischen Ziele in die<br />

Arbeitsgruppe einbringen, die vor allem darin<br />

bestanden, die Jugend über die Folgen<br />

von Drogenhandel, -anbau und –konsum<br />

nachhaltig aufzuklären und ihnen alternative<br />

Lebensweisen nahezubringen. Hier spielt<br />

das Projekt der „Grass-Roots“ eine besondere<br />

Rolle.<br />

Außerdem arbeitete ich noch in einer Allianz<br />

mit den USA, Australien und Belgien<br />

außerhalb der Gruppen mit, die das Problem<br />

der synthetischen Drogen genauer erläuterte<br />

und ihre Ergebnisse am letzten Konferenztag<br />

dem Komitee vorstellte.<br />

Im Abstimmungsverfahren, das am letzten<br />

Tag anstand, wurden alle vier reports nahezu<br />

einstimmig angenommen. Ein Entwurf, der<br />

kurzfristig von den afrikanischen Staaten<br />

eingebracht wurde, fand keine Zustimmung.<br />

Nun liegt die Entscheidung beim Economic<br />

and Social Counsil (ECOSOC), aus unseren<br />

Berichten eine Resolution zu formen, die<br />

eine wirkungsvolle Anti-Drogen-Strategie<br />

gewährleisten kann.<br />

Im Rückblick hat mir die diesjährige Teilnahme<br />

mehr Spaß gemacht als letztes Jahr<br />

und ich habe viele interessante Leute aus<br />

den verschiedensten Ländern und Staaten<br />

kennenlernen dürfen.<br />

Auch wenn die Ergebnisse der Debatten<br />

jenseits jeder Praktikabilität lagen und gerade<br />

für einen Offizier, der handeln möchte<br />

und vermutlich bald vor Ort sein wird, sehr<br />

gewöhnungsbedürftig klingen, kann ich nur<br />

jedem Studenten, ob Soldat oder Zivilist,<br />

raten, diese einmalige Chance wahrzunehmen<br />

und eine <strong>Model</strong> <strong>United</strong> <strong>Nations</strong> Conference<br />

in New York oder wo auch immer, zu<br />

erleben.<br />

Seite 35


Kommission für nachhaltige Entwicklung CSustD – (OLT Holger Skorupa)<br />

Die Teilnahme an der NMUN <strong>2009</strong> bewerte ich als uneingeschränkten<br />

Erfolg. Insbesondere seien hierfür die nachfolgenden Faktoren genannt:<br />

der Umstand, dass es sich bei der Commission on Sustainable<br />

Development um eine – in Relation zu anderen Committees oder<br />

Assemblies der <strong>United</strong> <strong>Nations</strong> – kleine Arbeitsgruppe handelt, bedingte<br />

in der Nachbetrachtung der Vorbereitung auf die NMUN <strong>2009</strong> wie<br />

auch der Implementierung jener Quellen und Informationen in dem<br />

vitalen Prozess der Simulation eine positive Arbeitsmoral. So konnten<br />

bereits vor dem eigentlichen Beginn der Konferenz völlig neue Erkenntnisse<br />

zu ECOSOC, CSD, aber auch dem Status Japans in jener<br />

Kommission gewonnen werden. Auf diese Weise stellte die Partizipation<br />

als japanischer Delegierter in der CSD mehr als eine akademische<br />

Weiterbildung dar; sie diente zudem dem multikulturellen Austausch<br />

mit den weiteren Vertretern innerhalb des Committees und dem Gewinn<br />

tiefgreifender Kenntnisse zu nationalen Interessen am Thema der<br />

nachhaltigen Entwicklung und Entwicklungshilfe – explizit in Bezug<br />

auf Nationen, von denen ich bis dato kaum spezielles Wissen besaß.<br />

Dazu trugen insbesondere auch der offene, direkte und freundliche,<br />

aber zugleich auch der kritische und simulationsbezogene Umgang der<br />

Delegierten innerhalb der Kommission und ebenso Komitee übergreifend<br />

bei. Auch die überaus gelungene Organisation und Umsetzung<br />

der Intentionen der NMUN durch den Chair der CSD konnte diesem<br />

Prinzip Rechnung tragen.<br />

Freilich blieben einige Konflikte und Divergenzen innerhalb der<br />

Kommission nicht aus, die zuweilen den Ablauf der Kommissionsarbeit<br />

unnötig erschwerten – hierzu zählten vor allem fehlende Kenntnis<br />

der procedure guides oder unverhältnismäßige Argumentationen sowie<br />

Anfeindungen während einiger roll calls oder unfriendly commentaries.<br />

Darüber hinaus zeichneten sich im Rahmen der Argumentationsgänge<br />

und –strukturen in den einzelnen nation’s speeches sowie der Erarbeitung<br />

der späteren draft reports allzu häufig erhebliche Vorteile zugunsten<br />

der native speaker ab – ein Umstand, der sich aufgrund der<br />

Amtssprache Englisch in den Vereinten Nationen freilich nur schwerlich<br />

wird ändern lassen.<br />

Allgemein ist festzuhalten, dass die meisten Interessenvertreter den<br />

Sinn und die Ziele der NMUN verinnerlicht hatten. Mit Freude beobachtete<br />

ich, dass eine Vielzahl von Divergenzen im Rahmen der Meetings<br />

unmittelbar nach dem offiziellen Ende einzelner commission’s<br />

sessions vergessen wurden, weshalb Gespräche abseits der MUN-<br />

Themen möglich wurden. Auf diese Weise entwickelte sich die Konferenz<br />

tatsächlich zu einem ‚Schmelztiegel akademischer, simulationsgebundener<br />

sowie persönlicher und im Speziellen sozialer Kommunikation.<br />

Vor allem das hohe Maß an gegenseitiger Wertschätzung, Anerkennung<br />

der Arbeit und Kritikfähigkeit beeindruckte mich.<br />

Die Tatsache, dass ich als einziger Delegierter die japanischen Interessen<br />

innerhalb der CSD zu vertreten hatte, erwies sich keineswegs als<br />

nachteilig. Vielmehr stand mir bezüglich der Artikulation der Räson<br />

per se sowie der Eingliederung in unterschiedlichen Arbeitsgruppen<br />

erheblicher Freiraum zu.<br />

Daraus resultierend bewerte ich die NMUN <strong>2009</strong> – auch im Zuge ausgedehnter<br />

und tiefgründiger Gespräche mit den weiteren Delegationsmitgliedern<br />

des HSU MUN e.V. – als erfolgreichen, positiven und<br />

überaus lehrreichen Schritt in der akademischen, sozialen und persönlichen<br />

Entwicklung nahezu aller Teilnehmer an der Konferenz.<br />

Seite 36


Wirtschafts- und Sozialkommission für Asien und den Pazifik ESCAP – (LtzS Hans-Christian Stockfisch,<br />

OFR Steven Rivas García)<br />

Bereits zu Beginn der ersten Session, am späten Sonntagabend, begeisterte<br />

uns das enorme Engagement und die gute Vorbereitung der anderen<br />

NMUN Teilnehmer. Wir fanden schnell Anschluss und bildeten<br />

bereits am ersten Abend eine eigene Arbeitsgruppe – für die daraus<br />

resultierende draft resolution wurden wir von einigen Vertretern in<br />

deren Reden besonders hervorgehoben. Viele interessierte Mitstreiter<br />

konfrontierten uns bereits in der ersten informellen Sitzung mit Thesen,<br />

Vorschlägen und Fragen zu unserer japanischen Meinung.<br />

In diesen vier spannenden jedoch auch arbeitsintensiven und herausfordernden<br />

Tagen haben wir viel erlebt und gelernt.<br />

In den kommenden Jahren wäre es allerdings zu empfehlen während<br />

der Workshops weniger Gewicht auf das Wesen der Vereinten Nationen<br />

zu legen, sondern sich noch intensiver mit den position paper und<br />

den länderspezifischen Präferenzen und Standpunkten zu beschäftigen,<br />

um noch professioneller arbeiten zu können.<br />

Dank unserer guten Vorbereitung und Sensibilisierung, unter anderem<br />

durch unseren Besuch der Botschaft Japans in Berlin, konnten wir sehr<br />

souverän in der Rolle als Japaner auftreten. Ein politisch und wirtschaftlich<br />

so gewichtiges Land wie Japan vertreten zu dürfen half<br />

sicherlich bei der schnellen Integration in die Arbeitskreise und führte<br />

zu regen Diskussionen.<br />

Damit wäre aus unserer Sicht der fachliche Vorsprung der anderen<br />

Studenten aufzuholen.<br />

Die Arbeit in den folgenden Tagen hat uns nicht nur Spaß gemacht,<br />

sondern auch fachlich und interkulturell reifen lassen. Zwar waren<br />

uns die zivilen Studenten, durch ihre intensivere Vorbereitung, fachlich<br />

leicht überlegen, doch konnten wir durch unser souveränes und<br />

diszipliniertes Auftreten einen Ausgleich schaffen.<br />

Da unser Komitee aus relativ wenigen Vertretern bestand, standen alle<br />

Nationen im gleichen Maße im Mittelpunkt. Die Produktivität unseres<br />

Komitees uferte in acht unterschiedlichen Resolutionen, die alle gut<br />

durchdacht und teilweise sogar vorbildlich in Inhalt und Form geschrieben<br />

worden waren. Alle Vertreter verfügten über solide Englischkenntnisse,<br />

sodass es keine Kommunikationsschwierigkeiten gab.<br />

Seite 37


Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der VN FAO (OFR Christina Dionysius)<br />

Meine Erfahrungen in der Food and<br />

Agriculture Organisation waren durchweg<br />

positiv, jedoch in vielen Punkten anders als<br />

ich es mir vorgestellt hatte bzw. als ich es<br />

von der HamMUN her kannte.<br />

Als ich am Sonntagabend das erste Mal den<br />

Konferenzraum betrat, wurde ich schon etwas<br />

ins kalte Wasser geworfen, als ungefähr<br />

fünf Teilnehmer auf mich zukamen und<br />

mich nach meiner bevorzugten Reihenfolge<br />

bezüglich der Agenda befragten. Falls diese<br />

sich nicht mit ihren Vorschlägen deckte,<br />

durfte ich diese zudem ausführlich begründen.<br />

Ich war zwar vorbereitet, aber doch sehr<br />

überrascht über diesen kleinen Überfall.<br />

Dann ging es aber auch los mit den munteren<br />

Diskussionen und mir wurde schnell<br />

klar, dass es schwieriger war, sich auf einen<br />

gemeinsamen Bericht zu einigen, als auf<br />

eine Resolution.<br />

In unserem Falle mussten alle individuellen<br />

Meinungen und Vorschläge auf einen gemeinsamen<br />

Konsens gebracht werden, was<br />

sich aber als ausgesprochen schwierig herausstellte,<br />

da wir fast allein zwei Stunden<br />

brauchten, um die Agenda festzulegen.<br />

Schließlich kam das von Japan bevorzugte<br />

Thema „Water scarcity doch auf Platz eins,<br />

was mich ziemlich freute und motivierte, da<br />

ich mir zu diesem Thema schon einige Argumente<br />

zurechtgelegt hatte.<br />

In den kommenden sessions wurden viele<br />

Reden gehalten und es fanden sich Arbeitsgruppen<br />

zusammen, die je einen Teilbereich<br />

des zukünftigen reports bearbeiteten.<br />

Es wurden schnell die unterschiedlichen<br />

Motivationen deutlich mit denen die<br />

delegates an die Arbeit gingen, da es bei<br />

manchen um Noten bzw. um Abschlussarbeiten<br />

ging und bei anderen nur um die<br />

Teilnahme.<br />

Erstere zückten sofort ihre Notebooks und<br />

fingen an zu tippen, während sich viele noch<br />

gar nicht klar darüber waren, zu welcher<br />

Gruppe sie sich gesellen wollten.<br />

Ich fand mich schließlich in der Arbeitsgruppe<br />

„Access to water wieder, in der wir<br />

konkrete Pläne mit kurz-, mittel und langfristigen<br />

Zielen aufstellten. Den chairs war es<br />

wichtig, dass zwischen in den formellen Sitzungen<br />

Reden gehalten wurden, damit man<br />

immer auf den neuesten Stand der Bearbeitung<br />

gebracht werden konnte und jede<br />

Gruppe an den Arbeiten der Anderen teilnehmen<br />

konnte.<br />

Ich glaube, dass manche anhand der Häufigkeit<br />

ihrer Reden beurteilt wurden, da sie<br />

sich gar nicht oft genug auf die speakers list<br />

haben setzen können.<br />

Ich bewunderte auch häufig die Fähigkeit<br />

einiger delegates, am nächsten Morgen<br />

schon vor offiziellem session-Beginn fleißig<br />

zu arbeiten.<br />

Gegen Ende der Konferenz standen sechs<br />

draft reports (Berichtsentwürfe) zur Wahl<br />

bereit. Der voting-Prozess begann am Ende<br />

der letzten session und verlief schnell und<br />

unproblematisch. Alle Vorschläge wurden<br />

akzeptiert und mit teilweise leichten Änderungen<br />

durch geforderte Zusätze bzw. Anhänge<br />

angenommen.<br />

Alles in allem war ich sehr zufrieden mit der<br />

Wahl meines Komitees und hoffe, dass meine<br />

Nachfolger genauso erfolgreich und zufrieden<br />

sein werden.<br />

Seite 38


Programm der VN gegen HIV/AIDS UNAIDS – (LtzS Victoria Kietzmann, OFR Saruna Kudevita)<br />

Sonntagabend begann für uns die NMUN<br />

<strong>2009</strong> mit dem Setzen der Agenda in dieser<br />

Abfolge: 1. Caring for children, 2. Improving<br />

Access to Treatments und 3. Impact of the<br />

HIV/AIDS Pandemic on Development.<br />

Noch am selben Abend begann die Arbeit.<br />

Da vom UNAIDS PCB ein Bericht für den<br />

Economic and Social Council (ECOSOC) abzuliefern<br />

war, beschloss man, um Überschneidungen<br />

und doppelte Arbeit zu vermeiden,<br />

den Bericht in Abschnitte zu unterteilen,<br />

an denen von verschiedenen Ländern<br />

gearbeitet werden konnte.<br />

Testmöglichkeiten; besonderer Schutz von<br />

Waisen; Fragen der Finanzierung und Organisation<br />

von AIDS-/ HIV-Hilfe.<br />

Bereits während der Erstellung dieser Berichtabschnitte<br />

wurde versucht, einzelne<br />

Ansichten zu berücksichtigen und alle anwesenden<br />

Länder mit einzubinden. Diese<br />

Zusammenarbeit sollte später eine problemlose<br />

Abstimmung und Zustimmung zu den<br />

einzelnen Vorschlägen ermöglichen. Gleichzeitig<br />

war es jedem Staat möglich, sich in<br />

dem aus nationaler Sicht wichtigsten Bereich<br />

zu engagieren.<br />

Als Vertreter Japans haben wir uns besonders<br />

intensiv in die Gruppe Bildung und<br />

Information eingebracht, die gleichzeitig<br />

eng mit der Arbeitsgruppe zur Prävention<br />

verknüpft war.<br />

Durch die intensive Zusammenarbeit und<br />

die vorherigen Absprachen war es fast ohne<br />

Korrekturen möglich, alle draft reports anzunehmen<br />

und ihnen damit den offiziellen<br />

Status von reports zu verleihen.<br />

Um die Arbeit weitgehend zu verkürzen,<br />

entschied man sich auch, soweit möglich,<br />

für eine identische Einführung und einen<br />

identischen Auftrag. Folglich mussten lediglich<br />

unterschiedliche Empfehlungen und<br />

Fazits von den unterschiedlichen Arbeitsgruppen<br />

formuliert werden.<br />

In gegenseitiger Abstimmung entstanden<br />

fünf Arbeitsabschnitte. Diese bearbeiteten<br />

die Probleme aus den Blickwinkeln Bildung<br />

und Information sowie Schutz vor Diskriminierung;<br />

Transport, Verbreitung sowie Zugang<br />

zu Medikamenten; Präventions- und<br />

Seite 39


Entwicklungshilfefonds der VN für Frauen UNIFEM – (OLt Katrin Pötzsch, LtzS Irina Henrich)<br />

Während der NMUN <strong>2009</strong> durften wir als<br />

japanische Vertretung in der UNIFEM wirken.<br />

Die bedeutungsvolle Aufgabe des Komitees<br />

wurde uns sogleich durch einen von<br />

Inés Alberdi, Executive Director der UNIFEM,<br />

an uns gerichteten Brief vor Augen geführt.<br />

In diesem betonte sie u.a. ihre Freude darüber,<br />

dass wir uns so notwendigen Themen<br />

wie dem Schutz und der Förderung von<br />

Frauenrechten widmen wollten.<br />

Gleich zu Beginn der ersten Sitzung nutzen<br />

viele Delegationen die Möglichkeit, ihre<br />

Gedanken zu den vorgegebenen Themen zu<br />

erörtern und äußerten ihre präferierte Abfolge<br />

der Themenbearbeitung. Bereits hier<br />

wurden die sehr gute Vorbereitung und ein<br />

umfangreiches Hintergrundwissen der einzelnen<br />

Delegationen deutlich.<br />

Es ist zu betonen, dass das Klima während<br />

der gesamten Konferenz sehr harmonisch<br />

und kooperativ war. In Hinblick auf den<br />

Grundgedanken der Vereinten Nationen, auf<br />

einem Verhandlungsweg Lösungen zu erzielen,<br />

wurden in den Arbeitsgruppen stets alle<br />

Delegationen gehört.<br />

Der hohe Grad an Respekt und an hoher<br />

Kompromissbereitschaft führte zu qualitativ<br />

verbesserten Änderungen, vornehmlich aber<br />

zu konstruktiven Ergänzungen in den working<br />

papers. Diese wurden immer wieder<br />

vom Podium (dias) gesichtet, das mit seinen<br />

Kritikpunkten bewirkte, dass noch tiefgründiger<br />

und ausführlicher gearbeitet wurde.<br />

Insgesamt hat die Arbeit im UNIFEM-<br />

Komitee außerordentlich viel Spaß gemacht.<br />

Von Anfang an haben alle Delegierten, trotz<br />

verschiedener Positionen, an einem Strang<br />

gezogen. Als Team haben wir ehrgeizig und<br />

motiviert versucht, Lösungen für die behandelten<br />

Themen zu finden. Zu erwähnen ist,<br />

dass all unsere draft resolutions Inés Alberdi<br />

auf ihren Wunsch hin vorgelegt werden.<br />

Schließlich ist der eigene Erfahrungsgewinn<br />

hervorzuheben. Speziell in der informellen<br />

Sitzungsarbeit konnten zahlreiche interessante<br />

Gespräche mit Studenten aus aller<br />

Welt geführt werden, die den eigenen Horizont<br />

auf lange Sicht erweitern werden.<br />

Für die kommenden Sitzungstage ergab sich<br />

folgende Agenda:<br />

I. Preventing Sexual Violence against Women<br />

in Post-Conflict Situations,<br />

II. Financing for Gender Equality and the<br />

Empowerment of Women During Times of<br />

Conflict, and<br />

))). Womens role in Peacebuilding<br />

Seite 40


Hoher Kommissar der VN für Flüchtlinge UNHCR Exec Comm (Lt Martin Pfeiffer, Lt Michael Netter)<br />

Das Executive Committee dient als Hauptorgan<br />

des UNHCR, in dem alle Mitgliedsstaaten<br />

vertreten sind. Es beschließt jährlich<br />

Programme, das Budget der Organisation<br />

und erteilt Empfehlungen. In der diesjährigen<br />

NMUN Konferenz standen unter diesem<br />

übergeordneten Rahmen drei konkretere<br />

Themenfelder für das Gremium zur Beratung<br />

an. Namentlich waren dies:<br />

<br />

<br />

<br />

Return and Reintegration of Refugees<br />

and Displaced Persons<br />

Addressing the Refugee and IDP (Internally<br />

Displaced Persons) Situation<br />

in Chad & Sudan<br />

Capacity Building in Regions with<br />

Refugee and IDP Populations<br />

Über die Behandlung des ersten Themas<br />

kam das Komitee aufgrund der teilweise<br />

schleppenden und langwierigen Verhandlungen,<br />

nicht hinaus. Daher beschränkte<br />

sich die Arbeit auf die Erarbeitung neuer<br />

Vorschläge zur Verbesserung der Wiedereingliederung<br />

von Flüchtlingen in ihre Ursprungsstaaten/<br />

und -regionen.<br />

Als Repräsentanten des Staates Japan begannen<br />

wir unsere Ideen mit asiatischen<br />

Ländern auszutauschen, separat mit den<br />

Vereinigten Staaten, dem wohl bedeutendsten<br />

Alliierten Japans. Die USA beschränkten<br />

sich auf die Ausarbeitung von Vorschlägen<br />

zur Vergrößerung und Effektivitätssteigerung<br />

des Etats, woran auch Japan als einer<br />

der größten UNHCR-Geldgeber ein besonderes<br />

Interesse hat. Obwohl wir dies ausgiebig<br />

unterstützten, konnten wir keine maßgebliche<br />

Rolle bei der Gestaltung dieses Berichtsabschnittes<br />

einnehmen.<br />

Sehr unterschiedliche Ideen und Interessen<br />

behinderten die Festlegung auf ein konkretes<br />

Arbeitsfeld. Darum engagierten wir uns,<br />

als Mitglied der G8 und aufgrund der<br />

freundschaftlichen Beziehungen zu vielen<br />

EU-Staaten, parallel bei der Erarbeitung eines<br />

report-Abschnitts zur Verbesserung der<br />

Sicherheitssituation von Flüchtlingen. Dank<br />

der vorteilhaften Doppelbesetzung im Komitee<br />

war dies ohne weiteres möglich und erleichterte<br />

das Vorankommen erheblich. In<br />

dieser Arbeitsgemeinschaft gelang es, Punkte<br />

des von Japan unterstützten Konzeptes<br />

der „Human Security final zu verankern.<br />

Gegen Ende der Konferenz lagen im Komitee<br />

14 verschiedene Reportentwürfe vor.<br />

Durch Druck der Komiteevorsitzenden gelang<br />

es die Anzahl der vielen verschiedenen<br />

Papiere, mit ihren teils erheblich unterschiedlichen<br />

inhaltlichen Gewichtungen, in<br />

zähen Diskussionen durch Verschmelzen auf<br />

acht Dokumente zu reduzieren. Alle Entwürfe<br />

wurden bei abschließender Wahl<br />

letztlich mit großer Mehrheit beschlossen<br />

und damit zu einem großen Abschlussbericht<br />

zusammengefasst.<br />

Trotz des teilweisen Mangels an realistischer<br />

Repräsentation der Staaten, fand dennoch<br />

ein reger Austausch an Meinungen und<br />

Ideen stattfand. Dieser beinhaltete sehr<br />

wohl den Grundgedanken der Vereinten<br />

Nationen, auf dem Verhandlungswege Kompromisse<br />

und Lösungen zu erzielen.<br />

Neben dem so gewonnenen Einblick in die<br />

Arbeitsweise der Vereinten Nationen und<br />

den damit verbundenen Problemen, können<br />

aber auch die geschlossenen informellen<br />

Kontakte zu Studenten aus der ganzen Welt,<br />

abseits der inhaltlichen Debatten, definitiv<br />

als eine unersetzbare Bereicherung des persönlichen<br />

Horizontes durch die NMUN Konferenz<br />

angesehen werden.<br />

Seite 41


Entwicklungshilfebank für Afrika AfDB (OFRzS Maike Hoffmann)<br />

Im Komitee der African Development Bank standen die Themen Analyzing<br />

the Impact of Intra-Regional Migration on Development,<br />

Promoting Regional Trade and )ntegration und Strengthening Mechanisms<br />

to Prevent Money Laundering and Terrorism Financing auf<br />

der Agenda.<br />

In der ersten session bildete sich schnell eine Mehrheit für das 2. Thema<br />

heraus. Auch die japanische Delegation sprach sich dafür aus, weil<br />

sie regionales Wirtschaftswachstum als wesentlichen Faktor auf dem<br />

Weg zu einem Stabilität und Wohlstand sieht. Des Weiteren ist die<br />

wirtschaftliche Instabilität und das niedrige Niveau der Wirtschaft die<br />

Ursache für zahlreiche weitere Probleme.<br />

Bereits in der anschließenden session bildeten sich einige Arbeitsgruppen,<br />

die sich u.a. mit den Themen Energie, Landwirtschaft und RTAs<br />

(Regional Trade Agreements) beschäftigten. Japan wirkte in der Arbeitsgruppe<br />

der RTAs mit.<br />

Das Ziel dieser Arbeitsgruppe war keineswegs die Schaffung neuer regionaler<br />

Wirtschaftsabkommen und Verträge, sondern vielmehr die<br />

Analyse und der Vergleich schon bestehender Verträge. So sollen die,<br />

die gleiche oder ähnliche Bereiche behandeln zusammen gefasst werden.<br />

Ziel ist eine Reduzierung der Anzahl vorhandener Abkommen,<br />

um so die Strukturen zu verbessern und die Transparenz zu erhöhen.<br />

Weiterhin können konfliktreiche, sich im Widerspruch befindende<br />

Verträge harmonisiert und aufeinander abgestimmt werden, um die<br />

Erfolgsquote zu erhöhen.<br />

Insgesamt wurden sechs Resolutionsentwürfe eingebracht, aus denen<br />

sechs Resolutionen entstanden. In der letzten session begann das Komitee<br />

mit dem zweiten Thema auf der Agenda – Strengthening<br />

Mechanisms to Prevent Money Laundering and Terrorism Financing.<br />

Nach intensiver und rasanter Arbeit wurde in den letzten Minuten der<br />

Konferenz noch eine weitere Resolution verabschiedet, die sich mit der<br />

Terrorismusbekämpfung beschäftigt und die einzelnen Länder zu besserer<br />

Zusammenarbeit auf diesem Gebiet aufruft.<br />

Die Delegationen in der African Development Bank waren sehr motiviert<br />

und gut vorbereitet. Besonders aufgefallen ist die gute Zusammenarbeit<br />

in den einzelnen Arbeitsgruppen, so dass am Ende<br />

deutliche Erfolge sichtbar waren.<br />

Die chairs waren freundlich und hilfsbereit, haben die sessions aber<br />

trotzdem mit der nötigen Strenge geführt und Disziplin eingefordert.<br />

Seite 42


Welthandelsorganisation WTO W(LtzS Simon Vogt, OFR Roland Polzin)<br />

Die Vorgaben der diesjährigen National <strong>Model</strong><br />

<strong>United</strong> <strong>Nations</strong> (NMUN) Konferenz boten<br />

dem simulierten Komitee der World<br />

Trade Organisation (WTO) die Auswahl aus<br />

3 Problemfeldern:<br />

1) Furthering Trade Based on the 2005<br />

Hong Kong Ministerial Declaration<br />

2) The relationship between WTO and<br />

Multilateral Environmental Trade<br />

Agreements<br />

3) The Role of Regional Trade Agreements<br />

in the International Trading<br />

System.<br />

Für uns als „Japaner schien es am wichtigsten,<br />

das erste Thema zu favorisieren, da der<br />

Abbau internationaler Handelsschranken<br />

Japan als Exportnation sehr zu Gute kommen<br />

kann und ebenso die weltweite Gesamtwirtschaft<br />

dadurch angekurbelt würde.<br />

Es wurde von Anfang an austariert, welche<br />

Mehrheiten und Kompromisse eine Chance<br />

haben würden und welche nicht.<br />

Nach der Eröffnung wurde über die Reihenfolge<br />

der zu besprechenden Themen abgestimmt.<br />

Da unser Vorschlag die Mehrheit<br />

fand, wurde unser Favorit zur allgemeinen<br />

Maxime und ab sofort galt alle Aufmerksamkeit<br />

den verschiedenen Aspekten der<br />

Verbesserung des internationalen Handels,<br />

welche in der Hongkonger Erklärung von<br />

2005 festgehalten wurden.<br />

Viele Delegationen verfassten Entwürfe zur<br />

Weiterverfolgung von Hilfsprogrammen und<br />

Aufbauhilfe on Infrastruktur und Technologie<br />

in Entwicklungsländern.<br />

Wir traten bei einigen dieser Entwürfe als<br />

signatory auf, aber verfolgten vor allem einen<br />

eigenen Ansatz: Zusammen mit Costa<br />

Rica (und später den USA) starteten wir eine<br />

eigene Initiative, deren Ziel es war, auch<br />

Dienstleistungen besser handelbar zu machen<br />

und hinderliche Barrieren abzubauen.<br />

Da unser Entwurf sich deutlich von den anderen,<br />

teilweise stark redundanten Initiativen<br />

unterschied, kümmerten wir uns insbesondere<br />

darum, in den stets sehr produktiven<br />

informellen Sitzungen Unterstützer zu<br />

gewinnen – mit Erfolg.<br />

Auf diese Art und Weise kamen wir mit nahezu<br />

jeder Delegation in ein lebhaftes Gespräch<br />

und einen Interessenaustausch. Nebenbei<br />

nutzten wir die Gelegenheit während<br />

der formellen Sitzungen mittels Reden auf<br />

unsere Initiative aufmerksam zu machen.<br />

Das Zustandebringen des eigenen Entwurfs<br />

erforderte zwar einen erhöhten zeitlichen<br />

Aufwand vor und nach den Sitzungen, aber<br />

das eigene Projekt wachsen zu sehen und<br />

mehr und mehr Unterstützung zu bekommen,<br />

war eine schöne Erfahrung.<br />

Das Arbeitsklima in unserem Komitee war<br />

äußerst produktiv. So wurden schlussendlich<br />

18 Entwürfe zur Abstimmung gestellt.<br />

Wie erwähnt hatten rund 2/3 einen fast<br />

identischen Inhalt. Ein unsererseits gestellter<br />

Antrag kurz vor Ende der Abstimmung<br />

auf eine Abstimmung „Satz für Satz“ scheiterte<br />

allerdings.<br />

Unser, anders orientierter, Berichtsentwurf<br />

erhielt bei der Abstimmung klar die notwendige<br />

Mehrheit. Somit konnten wir nach<br />

den Sitzungstagen mit intensiven Gesprächen,<br />

Diskussionen und Recherchen unseren<br />

„eigenen report in der Hand halten.<br />

Seite 43


Besuch der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der UNO (05. April <strong>2009</strong>)<br />

Begleitet wurden wir während unseres Termins mit Oberst i. G. Ralph<br />

Bernd Scholz im militärischen Beraterstab von einer Gruppe Studentinnen<br />

und Studenten des Bundesverbandes für Sicherheitspolitik an<br />

Hochschulen. Die zivilen Studentinnen und Studenten (viele Reservisten)<br />

stellten eine gehaltvolle Bereicherung in der Diskussion mit dem<br />

Oberst und beim anschließenden gemeinsamen Mittagessen dar.<br />

Der Herr Oberst berichtete uns von seiner Beraterfunktion gegenüber<br />

den Vereinten Nationen, hauptsächlich für das Sekretariat der Organisation,<br />

sowie in welcher Art und Weise die Interessen der Bundesregierung<br />

den Ansprechpartnern innerhalb der Vereinten Nationen<br />

glaubhaft vermittelt werden und wie abwechslungsreich die Aufgaben<br />

die Vertretung im Allgemeinen sind.<br />

Seite 44


Seite 45


Besuch der <strong>United</strong> States Military Academy in West Point (USMA) am 12. April <strong>2009</strong><br />

An der <strong>United</strong> States Military Academy (USMA) wird der Großteil des<br />

Offiziernachwuchses der US Army ausgebildet. Die Militärakademie,<br />

die in einem früheren Fort am westlichen Ufer des Hudson River im<br />

Orange County in West Point liegt, befindet sich etwa 80 Kilometer<br />

nördlich von New York City. Erfolgreiche Absolventen erhalten den<br />

akademischen Grad eines Bachelors und verlassen die Institution im<br />

Dienstgrad Second Lieutenant (vergleichbar Leutnant).<br />

„Duty, Honor, Country „Pflicht, Ehre, Vaterland lautet das Motto<br />

der Akademie, die keine verheirateten Bewerber aufnimmt und den<br />

Kadetten auch während der fordernden Ausbildung das Heiraten<br />

grundsätzlich verbietet. Ihr Ehrenkodex lautet: „Ein Kadett lügt, betrügt<br />

oder stiehlt nicht und toleriert dies auch nicht bei den anderen.<br />

„Duty, Honor, Country“<br />

Im Jahre 1964 erweiterte Präsident Lyndon B. Johnson die Größe der<br />

Akademie von zweieinhalb auf über viereinhalb Tausend Kadetten.<br />

Seit 1976 werden auch Frauen an der Akademie akzeptiert. Die USMA<br />

und die Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr<br />

Hamburg betreiben seit 2005 einen jährlichen Austausch von Kadetten<br />

und Offizieren.<br />

Unsere Delegation besuchte am Ostersonntag, den 12. April <strong>2009</strong>,<br />

West Point und konnte sich in einer 90-minütigen Führung einen eigenen<br />

Eindruck von einer der renommiertesten Lehreinrichtungen der<br />

amerikanischen Streitkräfte machen, die bereits bekannte Persönlichkeiten<br />

wie Ulysses Grant, Dwight D. Eisenhower, Douglas McArthur<br />

oder Lucius D. Clay (Initiator der Berliner Luftbrücke) hervorbrachte.<br />

Seite 47


Washington D.C.: Besichtigung der Library of Congress (13. April <strong>2009</strong>)<br />

Im Anschluss an unseren einwöchigen Aufenthalt in New York und<br />

einem kurzen Abstecher nach West Point verbrachten wir eine weitere<br />

Woche in Washington D.C. , der Hauptstadt der Vereinigten Staaten,<br />

die nach ihrem ersten Präsidenten, George Washington, benannt ist.<br />

Unser erstes Besuchsziel in der geschichtsträchtigen Stadt war die Library<br />

of Congress, die zugleich eine der größten und bedeutsamsten<br />

Bibliotheken der Welt ist. Mit Erstaunen konnten wir feststellen, dass<br />

sie vermutlich auch eine der prächtigsten ist.<br />

Die weltweit bekannte Bibliothek beherbergt die größte Sammlung<br />

seltener Bücher. Unser bereits rüstiger Guide (79 Jahre) präsentierte<br />

uns stolz eine Gutenberg-Bibel. Zu großer Freude konnten wir außerdem<br />

den vielen Anekdoten in deutscher Sprache folgen, weshalb uns<br />

humoristische Details nicht verborgen blieben.<br />

Der in diesem Jahr erstmals durchgeführte Besuch der Bibliothek sollte<br />

auf jeden Fall in den kommenden Jahren fester Bestandteil des Reiseprogramms<br />

der Delegationen des HSU-MUN e.V. bleiben.<br />

Seite 48


Besuch der Deutschen Botschaft in Washington D.C. (14. April <strong>2009</strong>)<br />

Ohne jeden Zweifel stellte unser Programm am 14. April <strong>2009</strong> ein<br />

Highlight dar, welches der Stellvertretende Luftwaffenattaché, Herr<br />

Oberstleutnant i. G. Gregor Zowierucha-Schmies, für uns auf die Beine<br />

stellte. Dazu zählten der Empfang im Militärattachéstab der Deutschen<br />

Botschaft, ein Besuch in der Botschaft von Japan, ein vortreffliches italienisches<br />

Mittagessen und eine Führung im Pentagon.<br />

Nach einer kurzen Begrüßung und Aussprache mit Oberst i. G. Antes,<br />

dem Stellvertretenden Verteidigungsattaché, wurden wir, unseren Anfragen<br />

im Vorfeld entsprechend, mit auf unsere Gruppe maßgeschneiderten<br />

Vorträgen und Diskussionen auf den neuesten Stand gebracht.<br />

Konkret bedeutet dies, dass einleitend auf die Belastungen der amerikanischen<br />

Streitkräfte durch den Irakkrieg und den Einsatz in Afghanistan<br />

hingewiesen wurde. Besonders die mehr als 4000 gefallenen<br />

Soldaten im Irak, die hohe Dunkelziffer der psychisch Geschädigten<br />

und der immense Materialverlust sowie –verschleiß der militärischen<br />

Ausrüstung und Waffensysteme wurden ausdrücklich betont.<br />

Ein „Tod durch Power Point Zitat OTL i. G. Schmies) drohte uns keineswegs.<br />

Der Schwerpunkt lag auf Diskussionen, die durch die vielen<br />

zielgerichteten Fragen der Delegation getragen wurden. Besonders<br />

angenehm empfanden wir dies, wie im Vorjahr (!), im Gespräch mit<br />

dem Referenten der politischen Abteilung. Für den Bereich der transatlantischen<br />

Beziehung unter der neuen Administration stand uns Herr<br />

Volker Timmermann demgemäß souverän Rede und Antwort.<br />

Ergänzend zur Einführung rundete Oberstleutnant i. G. Schmies den<br />

Vormittag mit einem Einblick in die US-Streitkräfte, das „Team<br />

Deutsche Botschaft und dem Delegationsfoto sehr unterhaltsam ab.<br />

Seite 50


Besuch der Botschaft von Japan in Washington D.C. (14. April <strong>2009</strong>)<br />

Im Anschluss an das sehr appetitliche Intermezzo im italienischen<br />

Restaurant Maggiano`s verlegten wir zur Botschaft von Japan. Empfangen<br />

wurden wir vom 1st Secretary, Mr. Matano, dem Air Attaché Col.<br />

Ozaki und dem Assistant Attaché LTC Tasaki.<br />

Gemäß unserer sehr guten inhaltlichen Vorbereitung und den Erfahrungen,<br />

die wir als „Japaner auf der NMUN-Konferenz sammelten,<br />

konnten wir bei diesem Termin gezielt letzte Wissenslücken schließen.<br />

Dieses Mal waren die Auswirkungen der globalen Wirtschaftskrise für<br />

das „Land der aufgehenden Sonne z.B. in der Automobil- und Elektronikindustrie),<br />

die Leistungen bezüglich der Reduzierung von CO2-<br />

Emmissionen und der feste Platz Japans in der internationalen Gemeinschaft,<br />

besonders innerhalb der Vereinten Nationen, zentral.<br />

Seite 53


Besichtigung im Pentagon (14. April <strong>2009</strong>)<br />

Das Pentagon ist der Hauptsitz des US-Verteidigungsministeriums. Es<br />

gilt als fünftgrößtes Gebäude der Welt und liegt am Potomac River in<br />

Arlington (Bundesstaat Virginia), direkt neben dem Arlington Nationalfriedhof.<br />

Der Begriff „Pentagon beschreibt nicht nur das Gebäude<br />

selbst, sondern wird vielmehr als Synonym für das Ministerium gebraucht.<br />

Jede Seite des Fünfecks besteht ihrerseits aus fünf parallelen Gebäudereihen,<br />

den sogenannten „Ringen, so dass nur die Mitarbeiter ganz<br />

außen (Ring 1) oder innen (Ring 5) die Chance auf einen Blick ins Freie<br />

haben. Außerdem hat jeder Ring fünf Stockwerke. Der wohl bemerkenswerteste<br />

Vorteil der fünfeckigen Bauart ist, dass man in weniger<br />

als zehn Minuten jeden Ort im Pentagon erreichen kann.<br />

Einer der Terroranschläge vom 11. September 2001 zielte auf das Pentagon<br />

ab, das an seinem 60. Geburtstag jedoch nur punktuell beschädigt<br />

wurde. Dies kostete 125 Menschen das Leben. Dank der massiven Bauweise<br />

sind nicht mehr Opfer zu beklagen. Auch die Sicherheitsfenster<br />

und die 2001 kurz vor den Anschlägen neu installierte und generalüberholte<br />

Sprinkleranlage retteten vielen Menschen im 1. Stockwerk<br />

und den angrenzenden Blöcken das Leben. Erst 19 Minuten nach dem<br />

Einschlag der Boeing 757 und dem ausgebrochenen Feuer brach der<br />

1. Stock in sich zusammen.<br />

Zum Jahrestag des Anschlags wurde im Jahr 2008 eine Gedächtnisstätte<br />

an die Opfer eingeweiht – das Pentagon Memorial. Während unserer<br />

Führung durch das Ministerium, durchgeführt von zwei Soldaten der<br />

Ehrengarde (Honor Guard) besichtigten wir innerhalb des Pentagons<br />

zudem das „America´s Heroes Memorial, welches ebenfalls an die Opfer<br />

der Anschläge aus dem Jahr 2001 erinnert.<br />

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Seite 55


Besichtigung des Arlington National Cemetery (14. April <strong>2009</strong>)<br />

Den Abschluss unseres Besuchsprogramms am 14. April bildete die<br />

Besichtigung des Nationalfriedhofs Arlington (Arlington National<br />

Cemetery), der außerhalb der Stadt im Bundesstaat Virginia liegt.<br />

Im Jahre 1864 wurde der Friedhof während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges<br />

angelegt und ist ausschließlich ehemaligen Angehörigen<br />

des Militärs und deren Familienangehörigen vorbehalten.<br />

Jährlich finden hier knapp 5400 Beerdigungen statt; mit über 260.000<br />

Beisetzungen seit seinem Bestehen ist er der zweitgrößte Friedhof der<br />

USA. Bisher wurden hier drei Staatsbegräbnisse durchgeführt, und<br />

zwar für die Präsidenten William Howard Taft (1930) und John F. Kennedy<br />

(1963) sowie den General John J. Pershing (1948).<br />

Auf dem Arlington Friedhof befindet sich das Grab der „Unbekannten<br />

Soldaten“, in dem vier unbekannte Gefallene des Ersten Weltkrieges,<br />

des Zweiten Weltkrieges, des Koreakrieges und des Vietnamkrieges<br />

beigesetzt wurden.<br />

Seit April 1948 wird das Grabmal der „Unbekannten Soldaten“ von Soldaten<br />

des 3. US-Infanterieregiments bewacht. Gemäß Ihrer außergewöhnlichen<br />

Wachablösung trägt dieses Regiment den Beinamen „The<br />

Old Guard „Die alte Garde.<br />

Seite 56


Besichtigung des Weißen Hauses am 15. April <strong>2009</strong><br />

Spätestens an dieser Stelle muss die überaus wertvolle Unterstützung<br />

des Kongressabgeordneten des 3rd District of North Carolina, Herrn<br />

Walter B. Jones, und seiner geschäftigen Mitarbeiterin, Frau Allison<br />

Cooke, für den HSU-MUN e.V., im Besonderen für die Delegation<br />

<strong>2009</strong>, herausgestellt werden.<br />

Durch das gute Teamwork wurden uns die Besichtigungen in der Library<br />

of Congress, dem Kapitol und dieses Jahr sogar im Weißen Haus<br />

ermöglicht. Angesichts unserer relativ geringen Flexibilität, da wir<br />

stets auf die Terminangebote der besuchten Institutionen angewiesen<br />

und höchstens zwei Wochen Freiraum von der Universität beanspruchen<br />

können, ist dieser Kontakt für den Verein unbezahlbar. Deshalb<br />

sollte vor allem der Vorstand den Kontakt weiterhin beständig pflegen.<br />

Im Amtssitz des Präsidenten an der Pennsylvania Avenue mit der<br />

Hausnummer 1600 blickten wir zwar nicht auf dem „mächtigsten<br />

Mann der Welt beim Fernsehschauen “ber die Schulter, konnten aber<br />

mehrere Teile des Gebäudes in Augenschein nehmen, in denen ansonsten<br />

Staatsgäste empfangen werden und in dem bereits so manche<br />

historisch bedeutsame Entscheidung getroffen wurde.<br />

Zugang gewährte man im Erdgeschoss zum „Map Room“ (Lagezentrum<br />

Präsident Roosevelts im II. Weltkrieg) und dem für öffentliche Auftritte<br />

genutzten „Diplomatic Reception Room“. Im ersten Stockwerk konnten<br />

wir uns vom „East Room“ (Bankettsaal für große Zusammenkünfte<br />

wie Hochzeiten, Bälle und Konzerte), dem zentralen „Blue Room“, wo<br />

der Präsident traditionell seine Gäste begrüßt, und dem „State Dining<br />

Room“ (Platz für 140 Gäste an Tischen aus Mahagoniholz) beeindrucken<br />

lassen, während wir fortwährend das stilvolle und zugleich geschichtsträchtige<br />

Mobiliar und Inventar auf uns wirken ließen.<br />

Seite 58


Besichtigung des Kapitols am 15. April <strong>2009</strong><br />

Das Kapitol (<strong>United</strong> States Capitol) ist der Sitz des amerikanischen<br />

Kongresses, dem legislativen Teil im politischen System der USA. In<br />

ihm befinden sich der Senat (Senate) und das Repräsentantenhaus<br />

(House of Representatives). Neben den Parlamentskammern beherbergt<br />

das imposante Bauwerk zahlreiche Kunstwerke zur Geschichte<br />

der Vereinigten Staaten. Mit drei bis fünf Millionen Besuchern im Jahr<br />

zählt das Kapitol zu einem der populärsten Tourismusziele im Land.<br />

Das Kapitol war nach dem Weißen Haus das erste größere Bauwerk in<br />

Washington D.C. und ist vom Kapitolkomplex umgeben. Dazu gehört<br />

neben der Library of Congress ebenfalls der Supreme Court. Die Bezeichnung<br />

„Kapitol leitet sich vom wichtigsten der sieben (“gel Roms<br />

ab, dem Kapitolinischen Hügel. In der Zeit des Klassizismus wurde<br />

dessen Name auf Gebäude übertragen. Unter anderem auf den Sitz des<br />

amerikanischen Parlamentes, womit die Tradition des Republikanismus<br />

in den USA betont werden soll.<br />

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Besuch der <strong>United</strong> States Naval Academy Annapolis (USNA) am 16. April <strong>2009</strong><br />

Den inhaltlichen Abschluss unserer Exkursion in die USA markierte<br />

der Aufenthalt an der <strong>United</strong> States Naval Academy (USNA), die als<br />

Pendant der Marine zur Akademie in West Point zu den renommiertesten<br />

Hochschulen des Landes gehört. Auftrag der Akademie, die sich<br />

an die Nordseite der Stadt Annapolis anlehnt (an der Chesapeake Bay<br />

in Maryland), ist die Ausbildung der Offizieranwärter für die Marine<br />

und die Marineinfanterie.<br />

Wie in West Point ist das akademische Ziel der Absolventen der Bachelor-Abschluss,<br />

den die midshipmen (Offizieranwärter) nach vier Jahren<br />

Ausbildung erhalten können.<br />

Berühmte Absolventen sind beispielsweise der frühere Präsident Jimmy<br />

Carter, der Kommandant der Apollo 13 (James Arthur Lovell) und übrigens<br />

auch der Präsidentschaftsbewerber John McCain.<br />

„Honor, Courage, Commitment“<br />

In der hauptsächlichen Funktion als Deutschlehrer am Sprachenzentrum<br />

dient seit 2008 Korvettenkapitän Christian Johannsen als deutscher<br />

Verbindungsoffizier in Annapolis, der uns für das Leben und die<br />

Ausbildung der jungen Männer und Frauen sensibilisierte.<br />

Zu unserem Glück war das Wetter ebenfalls hervorragend, weshalb<br />

wir der noon parade beiwohnten. Hierbei werden alle midshipmen<br />

der Akademie, in von älteren Jahrgängen geführten Kompanien gegliedert,<br />

gleichzeitig zum Mittagessen geführt. Bemerkenswert ist in<br />

diesem Zusammenhang, dass auch Verstöße gegen den Ehrenkodex<br />

(Honor Code) der USNA von den älteren midshipmen geahndet werden.<br />

Seite 62


Seite 63


Teil 4 – Impressionen und Erfahrungen: Lt Martin Pfeiffer<br />

Die gesamte diesjährige Reise verlief, zunächst<br />

aus organisatorischer Sicht betrachtet,<br />

reibungslos. Alle im Vorhinein geplanten<br />

Unterkünfte, Termine und Transporte konnten,<br />

dem gedachten Ablauf entsprechend,<br />

wahrgenommen bzw. durchgeführt werden.<br />

Durch meine Teilnahme im letzten Jahr,<br />

habe ich zudem die direkte Vergleichsmöglichkeit<br />

zu der letztjährigen Delegationsreise.<br />

Auf Grund dessen konnte ich feststellen,<br />

dass sich bei einigen Besuchsterminen das<br />

bereits schon zuvor hohe Engagement seitens<br />

der örtlichen Durchführenden und, als<br />

Konsequenz daraus, die Qualität dieser Veranstaltungen<br />

nochmals erhöht hat. Dies hat<br />

die Reise ein Stück weiter professionalisiert<br />

und lässt zudem eine fortschreitende Etablierung<br />

bei den deutschen und amerikanischen<br />

Institutionen erkennen.<br />

Als besonderes Highlight muss zudem die<br />

glückliche Realisierung einer Besichtigung<br />

des Weißen Hauses betrachtet werden.<br />

Ebenfalls ist die dieses Jahr erstmals besichtigte<br />

Library of Congress ein definitiv lohnenswerter<br />

und für das nächste Jahr wieder<br />

zu empfehlender Programmpunkt.<br />

Die Teilnahme an der <strong>Model</strong> <strong>United</strong> <strong>Nations</strong><br />

Conference <strong>2009</strong> stellte daneben nach wie<br />

vor eine exzellente Gelegenheit dar, einen<br />

Einblick in die Arbeitsweise der Vereinten<br />

Nationen und den damit verbundenen Problemen<br />

der internationalen Diplomatie erfahren<br />

zu können.<br />

Auch eine wiederholte Teilnahme stand der<br />

Möglichkeit, neue Erfahrungen zu sammeln,<br />

nicht im Wege. Ganz im Gegenteil. Man<br />

verfügt sogar, durch einen gewissen Grunderfahrungsstand,<br />

über die Möglichkeit, sich<br />

in den Verhandlungen deutlich intensiver<br />

und wirkungsvoller einzubringen.<br />

Daneben bot sich erneut die Gelegenheit,<br />

informelle Kontakte zu Studenten aus der<br />

ganzen Welt herzustellen. Abseits der inhaltlichen<br />

Debatten ist dies definitiv eine<br />

unersetzbare Bereicherung des persönlichen<br />

Horizontes.<br />

Für die erfolgreiche Konferenzteilnahme ist<br />

aus meiner Sicht eine gewissenhafte Vorbereitungsphase<br />

unabdingbar. Die beiden dafür<br />

durchgeführten Workshops, wie die<br />

Teilnahme an der Hamburg <strong>Model</strong> <strong>United</strong><br />

<strong>Nations</strong> Conference haben dazu einen nicht<br />

vernachlässigbaren Anteil beigetragen.<br />

Ergänzt wurde dies durch die Möglichkeit<br />

eines Besuches der Japanischen Botschaft in<br />

Berlin (im Rahmen einer Vereinsreise zum<br />

Zwecke der politischen Bildung) und einen<br />

persönlichen Empfang durch den japanischen<br />

Botschafter; glücklicherweise selbst<br />

ehemaliger Botschafter Japans bei den Vereinten<br />

Nationen.<br />

Nachteilig wirkte sich lediglich die notgedrungen<br />

fehlende Teilnahme der Delegation<br />

an einer zweiten Vorbereitungskonferenz<br />

aus.<br />

Einige Delegationsteilnehmer mussten daher<br />

auf ergänzende bzw. notwendige Erfahrungen<br />

im Vorfeld der NMUN verzichten.<br />

Seite 64


OFR Saruna Kudevita<br />

Am 03. April <strong>2009</strong> um 16.00 Uhr Ortszeit<br />

kamen wir im Hotel in New York an. Direkt<br />

zwischen Broadway und Central Park gelegen,<br />

wurden sowohl die Sightseeing- als<br />

auch die Shopping-Möglichkeiten in der<br />

folgenden Woche intensiv genutzt. Da in<br />

New York, genauso wie in Washington, alle<br />

Geschäfte auch sonntags geöffnet haben und<br />

die Supermärkte sogar 24 Stunden, war Einkaufen,<br />

wenn auch zu teuren Manhattan-<br />

Preisen, kein Problem.<br />

Schon am Sonntag startete dann der wichtigste<br />

Teil unserer Reise – die erste NMUNsession<br />

stand an, gefolgt von der Eröffnungszeremonie<br />

in den Vereinten Nationen<br />

am Montag. Die folgenden Tage verbrachte<br />

jeder mit intensiver Arbeit und Diskussion<br />

in seinem Komitee, um am Ende mindestens<br />

einen report oder eine Resolution bei der<br />

Abschlussveranstaltung in den Vereinten<br />

Nationen präsentieren zu können. Beim<br />

delegates dance am selben Abend wurde das<br />

erfolgreiche Ende der NMUN dann kräftig<br />

gefeiert und mit dem einen oder anderen<br />

Getränk begossen.<br />

Neben der MUN und der individuellen Gestaltung<br />

des New York-Aufenthaltes hatten<br />

wir natürlich auch offizielle Termine im Delegationsrahmen.<br />

Ein besonderer Höhepunkt<br />

war mit Sicherheit die Führung in den<br />

Vereinten Nationen, aber auch das Gespräch<br />

mit dem militärischen Berater der Deutschen<br />

Vertretung bei den Vereinten Nationen<br />

war sehr interessant und aufschlussreich.<br />

Ebenfalls gewinnbringend war in diesem<br />

Zusammenhang der Austausch mit einer<br />

Gruppe ziviler Studenten, die uns auf diesen<br />

beiden Terminen begleitet haben.<br />

Am 12. April sind wir dann nach einer sehr<br />

beeindruckenden Führung durch West<br />

Point, wenn auch leider ohne Kadetten (Ostersonntag!),<br />

weiter nach Washington D.C.<br />

gefahren. Dort hatten wir dann jeden Tag<br />

ein anderes event. In der freien Zeit in Washington<br />

besichtigten wir einige der zahlreichen<br />

Museen.<br />

Hervorzuheben in Washington sind der Besuch<br />

der Library of Congress mit Führung,<br />

die Führung im Kapitol und der Besuch der<br />

Deutschen Botschaft mit sehr offenen Gesprächen<br />

und Diskussionen.<br />

Ein ganz besonderes Highlight war der Besuch<br />

der Naval Academy in Annapolis, wo<br />

uns in einer eindrucksvollen Führung vor<br />

Ort das Leben und die Ausbildung der Kadetten<br />

näher gebracht wurden.<br />

Wir hatten dieses Jahr auch das Glück, das<br />

Weiße Haus besichtigen zu dürfen. Ein wenig<br />

enttäuschend war der Besuch des Pentagon,<br />

da die Führung weder besondere Einblicke<br />

(außer in das intensive Sicherheitsprogramm)<br />

noch besondere Informationen<br />

bot.<br />

Insgesamt waren die zwei Wochen sehr erlebnisreich,<br />

interessant und auf alle Fälle mit<br />

bleibenden Eindrücken versehen. Die Delegation<br />

hat sich ganz gut zusammengerauft<br />

und die Leitung insgesamt einen guten Job<br />

gemacht. Alles in allem also eine tolle und<br />

empfehlenswerte Erfahrung.<br />

Seite 65


LtzS Simon Vogt<br />

Nach intensiver Vorbereitung in zwei Workshops,<br />

der HamMUN und der Berlinreise<br />

begann am 03.04.<strong>2009</strong> die Fahrt nach New<br />

York. Die Reise an sich verlief reibungslos<br />

und nervenschonend. Das Sheraton-Hotel in<br />

New York City beeindruckt mit seiner sehr<br />

zentralen Lage – zum Times Square sind es<br />

nur knapp 200 m Fußweg. Des Weiteren<br />

waren die Zimmer für 3 Personen ausreichend<br />

komfortabel dimensioniert.<br />

Die ersten zwei Tage standen zur freien Verfügung.<br />

Dies ist ideal, da in einer Gruppe<br />

von 24 Personen viele Interessen aufeinander<br />

prallen, die man nicht zusammenführen<br />

könnte.<br />

Somit fanden sich meist Grüppchen á mindestens<br />

drei Personen. New York ist dabei<br />

weniger überfordernd, als man vielleicht<br />

erwarten würde, das Straßensystem macht<br />

es sehr einfach, sich schnell zurechtzufinden.<br />

Zwar muss man bei Benutzung der U-<br />

Bahn einige Eigenheiten beachten, aber<br />

dann ist es auch nicht viel komplizierter als<br />

in Hamburg.<br />

Die New Yorker reagieren sehr positiv auf<br />

das Tragen von Uniformen im Straßenbild.<br />

Darüber hinaus ermöglichte dies den Zutritt<br />

zu einigen Plätzen, die man als „Tourist in<br />

ziviler Kleidung nicht zu sehen bekommt.<br />

So ist es beispielsweise möglich, eine Führung<br />

auf dem Gelände des Ground Zero zu<br />

bekommen, oder viele Sehenswürdigkeiten<br />

ohne Warteschlange zu erleben.<br />

Die NMUN-Konferenz verlief reibungslos.<br />

Gleich am ersten Abend wurde intensiv diskutiert<br />

und ich fühlte mich ausreichend vorbereitet<br />

um aktiv teilzuhaben. Interessant<br />

war dabei neben den vielen fachlichen Gesprächen<br />

auch der private Austausch mit<br />

den Studenten aus vielerlei Ländern.<br />

Die Programmpunkte in New York waren<br />

sehr interessant. Gerade der Besuch der<br />

Ständigen Vertretung Deutschlands mit anschließendem<br />

Mittagessen war ein Highlight.<br />

Die Reise nach Washington (über West<br />

Point) verlief ebenfalls problemlos. Die Besuche<br />

der beiden Militärakademien West<br />

Point und Annapolis waren sehr beeindruckend<br />

und anschaulich gestaltet. Auch das<br />

übrige Programm in Washington war stets<br />

eine schöne Erfahrung.<br />

Besonders ragen dabei die Besuche im Pentagon<br />

und im Weißen Haus heraus.<br />

Auch wenn die Einblicke (verständlicherweise)<br />

stets limitiert waren, war es dennoch<br />

äußert interessant diese Gebäude nicht nur<br />

im TV, sondern sogar von innen betrachten<br />

zu können.<br />

So bleiben nach rund zwei Wochen in den<br />

USA viele positive Eindrücke, viele neue<br />

Bekannte und Erlebnisse.<br />

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LtzS Hans-Christian Stockfisch<br />

Die Teilnahme an der NMUN <strong>2009</strong> sowie am<br />

Besichtigungsprogramm rund um New York<br />

und Washington D.C. hat meinen Horizont<br />

stark erweitert. Es sind vor allem die kulturellen<br />

Eindrücke, die ich in dieser Reise gewinnen<br />

durfte, die ich nicht missen möchte.<br />

Die Weitläufigkeit des Landes und die damit<br />

einhergehende gewisse Gelassenheit und<br />

Offenheit der Amerikaner bestätigte viele<br />

meiner Vorurteile. Die Bestätigung dieser<br />

positiven wie auch negativen Vorurteile wird<br />

mir in Zukunft im Umgang mit unseren<br />

transatlantischen Freunden sicher helfen.<br />

Die für das deutsche Empfinden überzogene<br />

Freundlichkeit und Neugier der Amerikaner<br />

muss man richtig einschätzen können, um<br />

effektiv mit Ihnen zu arbeiten. Dies hat sich<br />

selbst in den kurzen und oberflächlichen<br />

Arbeiten während der NMUN für mich herausgestellt.<br />

Einige amerikanische Studenten wirkten auf<br />

mich persönlich sehr naiv und weltfremd.<br />

Dies erstaunte mich sehr, da ich doch gerade<br />

in einer UNO-Simulation mehr Verständnis<br />

und Offenheit von den Studenten erwartet<br />

hätte.<br />

Viele Studenten aus den anderen Nationen<br />

enttäuschten mich allerdings ebenso. Sicher<br />

spielt unsere militärische Ausbildung, auch<br />

wenn sie bisher nicht jeden so geprägt hat<br />

wie sie es sollte und könnte, auch eine erhebliche<br />

Rolle, die uns einen professionellen<br />

Auftritt und ein teambezogenes Arbeiten<br />

ermöglichte.<br />

Auch wenn unsere Universität kein ähnlich<br />

hohes Pensum an Vorbereitung und Übung<br />

im Bezug auf die NMUN gewährleisten<br />

kann, wie es andere Universitäten mit breiterem<br />

Auftrag können, so finde ich unsere<br />

Vorbereitung dennoch völlig ausreichend. Es<br />

ist schließlich nicht das Ziel einen award,<br />

sondern einen Eindruck, zu gewinnen und<br />

dieses Ziel haben wir voll erreicht.<br />

Gerade auch die Besuche außenwirksamer<br />

Institute und die Möglichkeit mit den Entscheidungsträgern<br />

zu diskutieren empfand<br />

ich durchweg als sehr lehrreich und wertvoll.<br />

Meiner Meinung nach muss das Programm<br />

für die nächsten Delegationen nicht<br />

geändert werden.<br />

Die vielen Besuche erforderten allerdings<br />

einen erheblichen Aufwand für die Delegationsleitung,<br />

den ich bewundere und sicher<br />

nicht für selbstverständlich halten kann.<br />

Daher möchte ich mich an dieser Stelle noch<br />

einmal ganz herzlich für die vielen Mühen<br />

der Delegationsleitung bedanken.<br />

Insbesondere hat es mich sehr positiv überrascht,<br />

neben dem intensiven Programm<br />

doch noch möglichst viel Freizeit zur Verfügung<br />

gestellt bekommen zu haben. Das Einzige<br />

was ich mir noch mehr gewünscht hätte,<br />

wäre eine größere und offenere Informationsflut<br />

gewesen.<br />

Die Dienstreise hat eine Menge Spaß gemacht<br />

und meinen Horizont erweitert. Die<br />

gute Durchmischung der Delegation sorgte<br />

im Übrigen für eine ruhige Atmosphäre und<br />

ein angenehmes Reisen. Es freut mich sehr,<br />

Mitglied der Delegation <strong>2009</strong> gewesen sein<br />

zu dürfen.<br />

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OLt Katrin Pötzsch<br />

Die günstige Lage des Hotels führte dazu,<br />

dass wir bereits nach wenigen hundert Metern<br />

nicht mehr aus dem Staunen kamen.<br />

Der pulsierende Time Square hatte uns in<br />

seinen Bann gezogen.<br />

Ganz besonders sind die Eindrücke vom<br />

Ground Zero hervorzuheben. Mitgenommen<br />

von den Gedenktafeln, die zu Ehren der<br />

Feuerwehrleute errichtet worden sind, ließen<br />

die zahlreichen Fotos der Menschen, die<br />

in den Türmen ums Leben kamen, einen<br />

noch mehr erstarren. Jegliche Worte verloren<br />

wir, als uns die Möglichkeit gegeben<br />

wurde, direkt den Ground Zero zu betreten.<br />

Es war schier unbegreiflich auf die Stelle zu<br />

gucken, wo eines der entsetzlichsten Ereignisse<br />

stattgefunden hatte.<br />

Die closing ceremony am 09.04.<strong>2009</strong>, ebenfalls<br />

bei den Vereinten Nationen, bildete<br />

einen euphorischen, aber auch einen wehmütigen<br />

Abschluss der diesjährigen NMUN-<br />

Konferenz: Euphorisch, weil die mit awards<br />

für ihre hervorragende Arbeit ausgezeichneten<br />

Delegationen in ihrem Freudentaumel<br />

kaum zu bremsen waren. Wehmütig, weil<br />

man sich von in informellen Gesprächen<br />

oder auch bei den delegates lounges neu<br />

gewonnenen Freunden wieder verabschieden<br />

musste.<br />

Am Ende der arbeitsreichen ersten Woche in<br />

New York reiste die Delegation am Ostersonntag,<br />

den 12.04.<strong>2009</strong>, weiter nach Washington.<br />

Der Weg führte über die <strong>United</strong><br />

States Military Academy (USMA) in West<br />

Point. Im Rahmen einer Führung liefen wir<br />

über das symbolträchtige Areal und besichtigten<br />

die Denkmäler und teilweise auch die<br />

Ausstellungsetagen des Museums, welche<br />

den Stolz auf die Akademie in überdimensionaler<br />

Weise darstellten. Am späten Abend<br />

erreichten wir unsere Unterkunft in Georgetown,<br />

einer alten, vom Kolonialstil geprägten,<br />

Nachbarschaft in Washington.<br />

Bereits am folgenden Tag bot sich uns die<br />

Gelegenheit, die Library of Congress zu besichtigen.<br />

In der Folge war es uns ebenfalls<br />

möglich geschichtsträchtige Orte wie das<br />

Pentagon, das Weiße Haus und auch das<br />

Capitol zu besuchen. Im Delegationsrahmen<br />

nahmen wir zudem weitere offizielle Termine<br />

in der Deutschen und Japanischen Botschaft<br />

wahr. In diesem Sinn war auch der<br />

Donnerstag (16.04.<strong>2009</strong>) für einen Besuch an<br />

der <strong>United</strong> States Naval Academy (USNA) in<br />

Annapolis reserviert. Zunächst wurden wir<br />

über die Organisation und Ziele der Kadettenschule<br />

informiert. Die anschließende<br />

Führung über das Gelände machte wieder<br />

die Überdimensionalität der amerikanischen<br />

Schulen im Vergleich zu unseren deutschen<br />

deutlich.<br />

Neben den offiziellen Anlässen bestand für<br />

die Delegation natürlich auch die Möglichkeit,<br />

sich Washington näher zu bringen. Die<br />

so genannte National Mall mit ihren zahlreichen<br />

Denkmälern und Museen bildete dabei<br />

ein ebenso beliebtes Ausflugsziel wie der<br />

Arlington Cemetery. Insgesamt war schnell<br />

zu erkennen, dass Washington kaum das<br />

pulsierende Leben von New York bot.<br />

Abschließend ist festzuhalten, dass die<br />

zweiwöchige Reise eine unbeschreibliche<br />

Erfahrung war, von der ein jeder lange und<br />

in jeder Hinsicht zehren wird. Die NMUN<br />

hat auf der einen Seite die Schwierigkeiten<br />

von Diplomatie und der verbundenen Unmöglichkeit<br />

einer schnellen Entschlussfassung<br />

aufgezeigt. Auf der anderen Seite hat<br />

sie auch dazu geführt, zu erkennen, wie<br />

schnell man mit Offenheit, Respekt und<br />

Toleranz Verständigung, Kompromisse und<br />

sogar Freundschaften erzielen kann.<br />

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Lt Thomas Schmidt<br />

NMUN zählt zu den großen Herausforderungen<br />

und „Erlebnissen die man während<br />

seines Studiums erleben kann. Die Möglichkeit<br />

zu bekommen, sich außerhalb seiner<br />

originären Studienrichtung zu bewegen(aus<br />

Sicht eines Ökonomen), neue Erkenntnisse<br />

und Erfahrungen zu sammeln, Menschen<br />

aus unterschiedlichsten Regionen zu treffen<br />

und sich mit diesen auszutauschen sowie<br />

andere Kulturen und Sichtweisen zu erleben,<br />

ist in diesem Rahmen einzigartig und<br />

sucht seinesgleichen.<br />

Ich denke, dass ich einerseits aus der längeren<br />

Vorbereitung auf NMUN als auch insbesondere<br />

durch die zweiwöchige Reise selber<br />

viele und wertvolle Erfahrungen sammeln<br />

konnte, die zu späteren Zeitpunkten dazu<br />

dienen können, Situationen, Informationen<br />

und Sachverhalte, besser verstehen und einordnen<br />

zu können.<br />

Besonders positiv empfand ich die professionelle<br />

Planung und Durchführung dieser<br />

Reise. Die Verantwortlichen sind dabei weit<br />

über das zu erwartende Maß an Einsatzbereitschaft<br />

hinausgegangen und haben damit<br />

allen Teilnehmer dieser Reise unvergessliche<br />

Erfahrungen und Erlebnisse ermöglicht.<br />

Aus meiner Sichtweise bewertete ich es daher<br />

als bedauerlich, dass von einigen Kameraden<br />

dieser Einsatz zum Teil als „selbstverständlich<br />

wahrgenommen und damit der<br />

vordergründige Sinn einer solchen Reise<br />

nicht erkannt wurde.<br />

Außerdem empfand ich die Auswahl an<br />

wahrgenommenen Terminen und den zur<br />

Verfügung stehenden Freiraum positiv. Die<br />

Möglichkeit, „auf eigene Faust etwas zu<br />

unternehmen, war durch die gute Organisation<br />

und Terminabsprachen jederzeit möglich.<br />

Individuelle Interessen konnten somit<br />

optimal zum Ausgleich gebracht werden.<br />

Zusammenfassend kann ich sagen, dass diese<br />

Reise ein unvergessliches Erlebnis war,<br />

von dem man noch lange schwärmen und<br />

berichten wird.<br />

Ich hoffe dass dieses Projekt auch in Zukunft,<br />

möglichst in ähnlicher Art und Weise,<br />

fortgeführt werden kann, um damit weiteren<br />

Kameraden diese einmaligen Einblicke<br />

zu geben.<br />

Seite 69


LtzS Maike Kelm<br />

Die Zeit vor Konferenzbeginn nutzten wir<br />

für ein ausgiebiges Sightseeing. Neben einer<br />

Fahrt mit der „Staten-Island-Ferry und dem<br />

Besuch der „Trinity Church war der Anblick<br />

von „Ground Zero auf der )nnenseite der<br />

Absperrung und das Gespräch mit einem<br />

Arbeiter auf der Baustelle sowie das Denkmal<br />

für die New Yorker Feuerwache und<br />

besonders die „St. Pauls Chapel sehr beeindruckend<br />

und bewegend.<br />

Der Ausblick vom Rockefeller Center, sowohl<br />

bei Tag als auch bei Nacht, war trotz<br />

Höhenangst unvergesslich schön. Auch der<br />

Weg zur „USS Intrepid hat sich gelohnt, da<br />

diese Maßstäbe mit den deutschen nicht<br />

vergleichbar sind und so eine Art von Schiff<br />

in Deutschland nicht existiert.<br />

Was schon an diesem Tag positiv auffiel, war<br />

die Offenheit und Gastfreundschaft der<br />

Amerikaner Fremden gegenüber und das<br />

hohe Ansehen, das man als Soldat in den<br />

USA genießt.<br />

Nachdem wir sehr viele Skyscraper gesehen<br />

hatten, waren wir am Morgen des zweiten<br />

Tages sehr überrascht, wie viel Natur und<br />

Freizeitangebote der „Central Park zu bieten<br />

hat. So lernten wir hier eine weitere Facette<br />

der so vielfältigen Stadt kennen.<br />

Die restliche Zeit, die uns in der facettenreichen<br />

Stadt New York blieb, nutzten wir um<br />

weitere Sehenswürdigkeiten anzuschauen.<br />

„Little Italy und „China Town standen genauso<br />

auf dem Plan wie die sehr beeindruckende<br />

„Morgan Library und ein Spaziergang<br />

auf der „Brooklyn Bridge in der<br />

Abenddämmerung.<br />

Die Woche in Washington war ebenfalls<br />

sehr lohnenswert, da man eine weitere Seite<br />

dieses vielfältigen Landes kennenlernen<br />

durfte und andererseits die Hauptstadt der<br />

USA viel zu bieten hat.<br />

Angefangen von der National Mall über die<br />

verschiedenen sehr schönen und interaktiv<br />

aufgebauten Museen, mit deren Besichtigung<br />

man schon eine ganze Woche füllen<br />

könnte, bis zu der Besichtigung des Arlington<br />

Cemetery, mit der sehr bewegenden<br />

Kranzniederlegung einer Schulklasse an dem<br />

Grab der „Unbekannten Soldaten.<br />

Außergewöhnlich und unvergesslich waren<br />

auch die offiziellen Termine wie der Besuch<br />

im „Weißen Haus und im „Pentagon,<br />

genauso wie die F“hrung in der „Library of<br />

Congress, im Congress selber und die Diskussionen<br />

in der Deutschen und der Japanischen<br />

Botschaft.<br />

Jeder hat wohl für sich die Gemeinsamkeiten<br />

aber auch positive und negative Unterschiede<br />

zwischen der Ausbildung des amerikanischen<br />

und deutschen militärischen Führungsnachwuchses<br />

gegenübergestellt und<br />

verglichen.<br />

Auch wenn beide sehr verschieden sind,<br />

findet man dennoch Gemeinsamkeiten. Man<br />

lernt die eigenen Verfahren zu schätzen oder<br />

bekommt Ideen, wie man bestimmte Sachen<br />

besser machen kann. Außerdem war es abschließend<br />

eine gute Gelegenheit, die Streitkräfte<br />

eines großen Verbündeten besser<br />

kennen zu lernen, was für die zukünftige<br />

Arbeit als Offizier nur von Vorteil sein kann.<br />

Resümierend kann ich sagen, dass die Reise<br />

sich in jedem Fall gelohnt hat und dass mich<br />

sowohl das Land als auch die unterschiedlichen<br />

Städte und die Menschen positiv überrascht<br />

haben. Ein großer Faktor für das gute<br />

Gelingen der Reise war mit Sicherheit das<br />

sehr gut ausgearbeitete Programm.<br />

Seite 70


Lt Michael Netter<br />

Die NMUN in New York war für mich eine<br />

große Herausforderung. Gefordert waren<br />

hier nicht nur eine gute Vorbereitung, sondern<br />

auch umfassende Englisch-Fähigkeiten<br />

in Wort und Schrift sowie der Mut, diese<br />

auch vor einer internationalen Gruppe von<br />

Studenten zu präsentieren.<br />

Die Vorbereitungen in den Workshops und<br />

die Teilnahme an der HamMun haben es mir<br />

ermöglicht, die prozeduralen Abläufe zu<br />

verinnerlichen und mich gut auf die Simulation<br />

vorzubereiten. Wovor ich zwar mehrfach<br />

gewarnt, aber dennoch überrascht wurde,<br />

war die Vorbereitung der Studenten, für<br />

die die NMUN notengebender Bestandteil<br />

ihres Studiums ist. Diese Studenten kannten<br />

sich umfassend mit Politiken, Eigenheiten<br />

und Besonderheiten ihres zu vertretenden<br />

Landes und, zu meinem Erschrecken, auch<br />

gut mit denen anderer Länder (z.B. auch<br />

Japan!) aus. Trotz vieler detaillierter Fragen<br />

zu speziellen Politiken Japans hatte ich nicht<br />

das Gefühl, hierdurch unterzugehen oder<br />

übermäßig nachzustehen.<br />

Es war vielmehr die Herausforderung, das<br />

Wissen der „fellow delegates mit den eigenen<br />

Positionen zu kombinieren und die Erfahrung<br />

der anderen Teilnehmer in die eigene<br />

Arbeit einfließen zu lassen. Insgesamt hat<br />

die Konferenz meinen Horizont auf vielfältige<br />

Weise erweitert:<br />

Es hat sich gezeigt, dass man auch ohne „native<br />

speaker zu sein, schnell und ohne Probleme<br />

in Kontakt mit Amerikanern, Kanadiern,<br />

Franzosen, Ecuadorianern und vielen<br />

weiteren Nationalitäten treten kann.<br />

Außerdem hat die NMUN Berührungsängste<br />

genommen, in einer fremden Sprache vor<br />

einem Publikum aus Gleichaltrigen zu stehen,<br />

um eine kurze Rede über die eigene<br />

Position zu halten. Hier fehlte es mir im<br />

Grunde nicht an Englischkenntnissen, sondern<br />

zunächst an der eigenen Überwindung.<br />

Des Weiteren hat die NMUN mein Verständnis<br />

für den Ablauf internationaler Politik<br />

geprägt. Da die NMUN nicht nur die<br />

größte, sondern mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />

auch eine der realistischsten Simulationen<br />

der UN ist, sind die realen Vertreter der<br />

Generalversammlung und der einzelnen<br />

Komitees nur zu bewundern, denn leicht<br />

kann dieser Job auf keinen Fall sein.<br />

Das Rahmenprogramm unserer Studienreise<br />

hat uns im Anschluss an die arbeitsreiche<br />

Konferenz aber mehr als belohnt: Die Sehenswürdigkeiten<br />

New Yorks und Washingtons<br />

zur besten Jahreszeit und bestem Wetter<br />

zu erleben, waren für mich einzigartige<br />

Eindrücke. Auch die Offenheit der Amerikaner<br />

gegenüber Uniformträgern und Soldaten<br />

ist ein beneidenswertes Erlebnis und ermöglichte<br />

uns Einblicke, die ein „normaler Tourist<br />

wohl nie zu Gesicht bekommt.<br />

Vor allem die große Freiheit in der Gestaltung<br />

des Aufenthalts, in Kombination mit<br />

den bereits im Vorrang arrangierten Meetings<br />

und Führungen in den Botschaften und<br />

Regierungsgebäuden, haben mir persönlich<br />

sehr gut gefallen.<br />

An der Organisation allgemein gab es im<br />

Rückblick kaum etwas zu bemängeln: Es gab<br />

aus meiner Perspektive nichts was schief<br />

gegangen ist, dagegen wurde uns sogar unerwartet<br />

eine Führung durch das Weiße<br />

Haus ermöglicht.<br />

Wir haben unsere Termine einhalten können<br />

– organisatorisch verlief die Reise reibungslos.<br />

Dafür möchte ich mich an dieser<br />

Stelle noch einmal in aller Form für die geleistete<br />

Arbeit der Leitungsgruppe bedanken.<br />

Seite 71


OLt Holger Skorupa<br />

Teil der NMUN-Delegation <strong>2009</strong> des HSU<br />

MUN e.V. in New York City und Washington<br />

D.C. gewesen zu sein, war eine der eindringlichsten,<br />

lehrreichsten sowie erkenntnisbringendsten<br />

und – vor dem Hintergrund<br />

des sozialen Austausches zwischen Delegationsmitgliedern,<br />

aber auch der Kommunikation<br />

mit Teilnehmern anderer NMUN-<br />

Organisationen – kooperativsten Faktoren<br />

an der Tangente von akademischen, persönlichen<br />

und im Weiteren ebenso militärischen<br />

Aspekten.<br />

Im Besonderen waren neben der Führung<br />

der NMUN-Delegation <strong>2009</strong> im Sinne der<br />

Auftragstaktik vor allem die überaus gelungene<br />

Organisation der militärischen Termine<br />

und der zivilen Unternehmungen bezüglich<br />

der individuellen Weiterbildung herausragend.<br />

Oberleutnant Ferid Giebler und Leutnant<br />

Martin Pfeiffer zeichneten sich hier durch<br />

sehr gute Vorausschau und strukturierte<br />

Führungsqualitäten, stark verinnerlichte<br />

Menschenführung sowie Organisations- und<br />

Leistungsfähigkeit aus.<br />

Aufgrund der gelungenen Führung der Delegation<br />

der HSU konnten alle Aufenthalte –<br />

sowohl in New York City und West Point als<br />

auch in Annapolis und in Washington D.C. –<br />

als Erfolg definiert und insbesondere ls ingressiv<br />

und unvergesslich deklariert werden.<br />

Freilich blieben bei der Vielzahl der angestrebten,<br />

straff durchgeführten, aber dennoch<br />

mit genügend Freiräumen angereicherten<br />

Unternehmungen einige Reibungspunkte<br />

nicht aus, obgleich Oberleutnant Giebler<br />

und Leutnant Pfeiffer auch an dieser Stelle<br />

ein außerordentlich hohes Maß an Flexibilität,<br />

Weitsicht und Einsatzbereitschaft – sowohl<br />

im Rahmen der Ziele des HSU MUN<br />

e.V., als auch im Sinne der Erfüllung von<br />

Wünschen einzelner Delegationsmitglieder<br />

– bewiesen. Somit konnte selbst das viel<br />

zitierte ‚Leben in der Lage die “berwiegend<br />

positive Stimmung innerhalb der Gruppe<br />

nicht hemmen.<br />

Letztlich blieben allen Teilnehmern der<br />

NMUN <strong>2009</strong> genügend Freiheiten zur<br />

Selbstverwirklichung und Weiterbildung.<br />

Jederzeit konnte den persönlichen Interessen<br />

Rechnung getragen werden. Jene zeigten<br />

sich im Speziellen dergestalt, dass auf diese<br />

Weise zum Teil völlig neue Erfahrungen zu<br />

den unterschiedlichsten Persönlichkeiten<br />

und Charakteristika der Delegationsmitglieder<br />

entstanden.<br />

Diese teilweise Metamorphose ging sicherlich<br />

auch mit den divergenten militärischen<br />

Ausbildungswegen, die im Zuge der Umstrukturierung<br />

der Offizierausbildung impliziert<br />

wurden, einher.<br />

Daher werden sich in naher Zukunft einige<br />

Kameraden der NMUN-Delegation <strong>2009</strong><br />

hinterfragen müssen, inwiefern die erlebnisreiche<br />

und nahezu unvergleichliche Zeit in<br />

den USA tatsächlich sinnvoll und ebenso im<br />

Sinne der Ziele des HSU MUN e.V. genutzt<br />

wurde.<br />

Als Ergebnis bleibt jedoch unbedingt festzuhalten,<br />

dass der Aufenthalt als Mitglied der<br />

Delegation <strong>2009</strong> im Rahmen der diesjährigen<br />

NMUN mehr als eine akademische Weiterbildung<br />

oder Exkursion darstellte; es<br />

wurden darüber hinaus auch neue nationale<br />

wie international geprägte Kontakte geknüpft<br />

und durchaus nachhaltige Freundschaften<br />

geschlossen.<br />

Seite 72


LtzS Irina Henrich<br />

In meiner Rolle als Japaner war ich mit einer<br />

Kameradin im Komitee für die Unterstützung<br />

der Frauenrechte, in UNIFEM vertreten.<br />

Die Arbeit mit den anderen Studenten<br />

und Studentinnen war sehr angenehm, effizient<br />

und vor allem interessant. Da sich der<br />

Großteil sehr engagiert hatte, war dieses<br />

Komitee eines der erfolgreichsten.<br />

Als Japaner wurde ich von allen Großstaaten<br />

mehrfach kontaktiert. Es war durchweg<br />

möglich, den japanischen Standpunkt deutlich<br />

zu machen, ohne dabei „Freunde und<br />

potenzielle Verbündete zu verlieren, da alle<br />

Staaten professionell gearbeitet hatten. Die<br />

anderen Studenten und Studentinnen zeigten<br />

durchweg reges Interesse an Japans<br />

Standpunkt zu den jeweiligen Themen. Der<br />

offene Umgang miteinander machte das<br />

Arbeitslima sehr angenehm und ich hatte<br />

nie das Gefühl mich integrieren zu müssen,<br />

weil dies automatisch geschah.<br />

Ob es um aktuelle von Japan unterstützte<br />

Programme oder um reine Meinungsbildung<br />

und Darstellung ging, Japan konnte Einiges<br />

in die Resolutionen einfließen lassen. Teilweise<br />

wurde aber auch viel diskutiert, ohne<br />

abschließenden Konsens. In solchen Momenten<br />

hatten China und die USA einfach<br />

entschieden und die anderen mussten sich<br />

fügen, woraufhin auch Antipathien aufkamen,<br />

was aber nicht die Regel war. Einige<br />

Studenten und Studentinnen hatten laut<br />

ihrer Aussage kaum Vorbereitung für die<br />

NMUN erhalten und arbeiteten aus diesem<br />

Grund fast nie mit und schotteten sich sogar<br />

von der Gruppe ab. Dies betraf aber nur zwei<br />

oder drei Vertreter und war auch nicht hinderlich<br />

für die anderen.<br />

Das eigentliche Ziel der Arbeit in meinem<br />

Komitee war im Grunde nicht einfach am<br />

Ende eine Resolution zu verabschieden,<br />

sondern zusammen mit den anderen Studenten<br />

und Studentinnen einen Konsens zu<br />

finden, ohne jemanden auszuschließen. Es<br />

ging einfach darum sich auf einer professionellen<br />

Art und Weise zu verständigen und in<br />

Gruppen, gemeinsam einen paper zu erstellen,<br />

sich kennen zu lernen und vielleicht<br />

dauerhafte Kontakte aufrecht zu erhalten.<br />

Feedback zur Reise an sich:<br />

Für mich war es das erste Mal, dass ich eine<br />

Reise dieser Art unternommen hatte. In Anbetracht<br />

der Komplexität der Planung muss<br />

ich sagen, dass sie sehr gut durchorganisiert<br />

war. Alle Unternehmungen außerhalb der<br />

MUN waren interessant und sehenswert. Die<br />

Freizeit war sehr großzügig bemessen, sodass<br />

jeder die Möglichkeit hatte auch auf<br />

eigene Faust die Städte zu erkunden. Durchaus<br />

positiv war auch der Delegationsabend,<br />

welcher einen schönen Abschluss der Reise<br />

bildete. Im Allgemeinen fand ich auch das<br />

Delegationsklima sehr angenehm.<br />

Des Weiteren möchte ich noch anführen,<br />

dass es für mich eine einmalige Erfahrung<br />

war. Die Möglichkeit zu haben, mit Studenten<br />

und Studentinnen aus aller Welt Politik<br />

zu „spielen, war sogar f“r eine BWL Studentin<br />

wie mich sehr spannend. Wenn auch<br />

einige politische Eigenschaften, wie die<br />

enorme Diskussionsfähigkeit über jede Kleinigkeit,<br />

mir noch immer suspekt ist, war es<br />

doch beeindruckend eine solche Simulation<br />

live zu erleben und ich bin stolz darauf, ein<br />

Teil davon gewesen zu sein.<br />

Alles in allem war die Reise sehr gut organisiert.<br />

Die Reise war abwechslungsreich und<br />

sehr interessant und dafür bedanke ich mich<br />

noch einmal recht herzlich bei allen Verantwortlichen.<br />

Seite 73


OFR Roland Polzin<br />

Am Roten Platz in der Uni sah ich eines<br />

Nachmittags den Aushang für die NMUN<br />

<strong>2009</strong>. Sofort regte sich mein Interesse an<br />

dieser – für mich noch unbekannten – Art<br />

der politischen Bildung. Mit relativ wenigen<br />

Vorinformationen aber vielen Erwartungen<br />

besuchte ich daraufhin die zugehörige Informationsveranstaltung.<br />

Die dort in Aussicht<br />

gestellten Möglichkeiten begeisterten<br />

mich noch mehr und ich wollte unbedingt<br />

an diesem Programm teilnehmen. Ich<br />

schrieb also meine Bewerbung und gab sie<br />

ein paar Tage später bei unserem diesjährigen<br />

Delegationsleiter Ferid Giebler ab. Dann<br />

hieß es ein paar Tage warten, bis die erfreuliche<br />

Zusage kam.<br />

Nun stand über ein knappes Jahr eine ganze<br />

Menge Arbeit an, bis die tatsächliche Reise<br />

in die USA angetreten werden konnte. Nicht<br />

zuletzt wegen ersatzweise zu erbringender<br />

Credit Points unterlagen wir einem strikten<br />

Zeitplan – gefüllt mit Workshops und MUNs<br />

innerhalb Deutschlands. Wir erarbeiteten<br />

Arbeitsstrategien, lernten viele Leute von<br />

zivilen Universitäten mit unterschiedlichsten<br />

Einstellungen und persönlichen Geschichten<br />

kennen und tasteten uns dadurch<br />

Schritt für Schritt an das große Happening<br />

in New York an.<br />

Der große Tag kam schneller als erwartet.<br />

Die Tage in NYC waren geprägt von intensiven,<br />

teilweise langwierigen, aber auch interessanten<br />

und erkenntnisreichen Gremiensitzungen.<br />

Die Ausarbeitung des daheim<br />

erstellten position paper hatte sich ungemein<br />

gelohnt, die gewünschte Auswahl der Reihenfolge<br />

der zu bearbeitenden Problembereichen<br />

wurde von den honorable fellow<br />

delegates ebenso favorisiert und so konnte<br />

ein angenehmes Arbeiten mit allen Nationen<br />

des Gremiums verfolgt werden.<br />

Ein aus meiner Sicht sehr gelungener<br />

delegates dance nach der offiziellen Abschlusszeremonie<br />

rundete das Programm<br />

der NMUN ab. Nun hatten wir noch ein paar<br />

Tage Zeit, um die Stadt und das Umland<br />

New Yorks zu erkunden. So viel Geld hatte<br />

ich selten ausgegeben, aber so viel Sehenswertes<br />

auf einen Schlag zu sehen war ebenfalls<br />

eine Premiere!<br />

Nach insgesamt einer Woche verlegten wir<br />

dann mit einem Bus des Bundeswehrkommandos<br />

und zwei Mietwagen nach Washington,<br />

wo uns noch ein von Highlights<br />

durchzogenes Programm erwartete.<br />

Nicht nur die Hauptstadt der Vereinigten<br />

Staaten an sich mit ihrer unverwechselbaren<br />

Architektur und den berühmten Regierungsgebäuden,<br />

sondern auch der Besuch<br />

des Pentagons und der Botschaften Japans<br />

und Deutschlands war eine einzigartige Erfahrung!<br />

Die auch hier in großem Maße vorhandene<br />

Freizeit ermöglichte eine individuelle<br />

Erkundung der Gegend und des Lokalkolorit.<br />

Besonders empfehle ich die zahlreichen<br />

kostenlosen(!) Museen.<br />

Nun, da die Reise vorbei ist und noch die<br />

Fotos sortiert werden müssen, denke ich<br />

gerne an die vielen einzigartigen Momente,<br />

Orte, Menschen und Erlebnisse zurück, die<br />

ich während des gesamten Programms kennen<br />

lernen bzw. erleben durfte.<br />

Die Teilnahme am Projekt NMUN <strong>2009</strong> sehe<br />

ich als ein großes Privileg an und kann diese<br />

Erfahrung nur jedem interessierten Kameraden<br />

unserer Uni (und allen anderen) für die<br />

Zukunft dringend empfehlen!<br />

Seite 74


OFR Marius Schwarz<br />

Unsere Dienstreise, mit einer Gesamtdauer<br />

von 16 Tagen, war eine gut orchestrierte Mischung<br />

aus dienstlichen Veranstaltungen<br />

und der Möglichkeit, Land und Leute näher<br />

kennen zu lernen.<br />

Endlich in New York angekommen begrüßte<br />

uns bestes britisches Wetter, 233 Jahre nach<br />

der Unabhängigkeit der ehemaligen dreizehn<br />

Kolonien.<br />

Das kulturelle angelsächsische Erbe zeigte<br />

sich dort nicht nur in Wetter und gemeinsam<br />

entlehnter Sprachwurzeln, sondern<br />

auch in der kalvinistischen Arbeits- und<br />

Lebensethik, deren Inhaber sich in den zahlreichen<br />

TV-Programmen und New Yorker<br />

Nachtclubs verlieren können.<br />

Nach einer kurzen Orientierungsphase in<br />

unserem mit 50 Stockwerken für New Yorker<br />

Verhältnisse etwas zu kurz geratenem<br />

Hotel, begannen einzelne Gruppen mit ersten<br />

Erkundungsvorstößen in den Big Apple.<br />

Von den namensgebenden Jazzmusikern der<br />

30er Jahre ist zwar nicht mehr viel übrig<br />

geblieben, jedoch gab es mehr als genügend<br />

nachfolgende Künstler und Entertainer, die<br />

um jede Aufmerksamkeit freudig und weniger<br />

freundlich warben.<br />

Durch die NMUN-Konferenz wieder auf den<br />

Boden der New Yorker Tatsachen geholt,<br />

ließ sich der Besuch in den Vereinten Nationen<br />

und der Ständigen Vertretung Deutschlands<br />

an ebenjenen durch perspektivverändernde<br />

Einblicke genießen. In der letztgenannten<br />

Einrichtung trafen wir mit einer<br />

anderen deutschen (zivilen) Delegation zusammen.<br />

Nicht nur die Aussicht, auch das<br />

Essen dort war sehr anregend.<br />

Den letzten Tagen in New York folgte die<br />

Reise in die US-amerikanische Hauptstadt,<br />

jedoch nicht ohne vorher einen Abstecher in<br />

eine der besten Kaderschmieden der Nation<br />

gemacht zu haben.<br />

Ob die weltgrößte Orgel mit über 1200 in<br />

alle Himmelsrichtungen ausgerichteten Pfeifen<br />

wirklich repräsentativ für diese Institution<br />

ist, soll hier stark hinterfragt werden.<br />

Washington D.C. bot bei der abendlichen<br />

Ankunft eine angenehme Erholung von so<br />

mancher megalomanischen Wolkenkratzerphantasie<br />

und bestach bei weiterer Untersuchung<br />

in den Folgetagen durch ausgeklügelte<br />

Sichtachsen und ein wohlgepflegtes demokratisches<br />

Erbe, eingebettet in die sympathischen<br />

Wohnhäuser der Bevölkerung.<br />

Eine besondere Erwähnung verdient hier der<br />

Arlington National Cemetery, der letzten<br />

Ruhestätte von über 250.000 Personen,<br />

meist Soldaten, die ihr Leben für Freiheit<br />

und Demokratie opferten.<br />

Die Zahl der hier beigelegten Personen wird<br />

nur durch die Besucherscharen übertroffen,<br />

die zu diesem „Mekka der Demokratie pilgern.<br />

Intellektuell wurde das Programm abgerundet<br />

durch den Besuch der Botschaften Japans<br />

und Deutschlands, die trotz ihrer Kürze<br />

mit hochinformativen Vorträgen und Diskussionen<br />

meinen Horizont erweiterten<br />

Ich nehme aus dieser Reise eine Menge positiver<br />

Erfahrungen und das Wissen mit, dass<br />

Frühjahrsschlussverkauf auf Englisch viel<br />

prägnanter mit ‚Sale abgek“rzt werden<br />

kann.<br />

Seite 75


LtzS Victoria Kietzmann<br />

Hinter dem Programm NMUN <strong>2009</strong> stand<br />

mehr als nur die Konferenz <strong>Model</strong> <strong>United</strong><br />

<strong>Nations</strong> in New York. Genauer teilte sich<br />

dieses Paket für die Teilnehmer in drei Unterpunkte.<br />

Die Konferenz in New York, die<br />

Stadt New York und Washington D.C. Diese<br />

Reise gab uns nicht nur die Möglichkeit, sich<br />

auf internationalem Boden mit Weltpolitik<br />

zu beschäftigen und dabei Studenten aller<br />

Welt kennen zu lernen, sondern ebenso<br />

zwei Weltmetropolen wie New York und<br />

Washington D.C. zu erleben.<br />

Die Erfahrung der Konferenz NMUN <strong>2009</strong><br />

im Sheraton ist eine Erfahrung, welche sich<br />

ohne große Kritik weiterempfehlen lässt.<br />

Den Veranstaltern war es gelungen tausenden<br />

von Studenten, verschiedenste Nationalitäten<br />

in den unterschiedlichsten Komitees,<br />

das Gefühl von politischer Verantwortung<br />

und internationaler Zusammenarbeit zu<br />

vermitteln. Nach meiner Erfahrung wurden<br />

die einzelnen Ausschüsse weitestgehend von<br />

erfahrenen und kompetenten chairs geführt,<br />

welche neben motivierten Studenten die<br />

Grundlage für eine gute Arbeit innerhalb<br />

eines Komitees bildeten.<br />

Auch die geschaffene Infrastruktur war gut<br />

und bildete eine hilfreiche Arbeitsgrundlage.<br />

Von Arbeitscomputern, über kostenloses<br />

Internet, bis hin zur Getränkeversorgung<br />

und einer Druckerei wurde die Arbeit auf<br />

vielerlei Weise unterstützt.<br />

Es war sogar für ein Abendprogramm gesorgt,<br />

das für unterhaltsame Einblicke in das<br />

studentische Nachtleben sorgte, mehr aber<br />

auch nicht.<br />

Obwohl die Konferenz zum Hauptteil im<br />

Hotel selber stattfand, waren opening und<br />

closing ceremony in die Gebäude der Vereinten<br />

Nationen gelegt worden, ebenso wie die<br />

letzten Abstimmungen. Dies vermittelte den<br />

Teilnehmern zusätzlich einen Eindruck, von<br />

der Arbeit, die sie simulierten und zeigte<br />

auch die Akzeptanz, welche die Vereinten<br />

Nationen einer Veranstaltung, wie der<br />

NMUN entgegenbringt.<br />

Zusammengefasst, bei vorhandenem politischem<br />

Interesse und Freude an neuen Erfahrungen,<br />

ist NMUN eine gute Einsicht in die<br />

Welt von internationaler Politik und den<br />

dazugehörigen Problemen.<br />

Eine Woche New York lässt sich nicht vollständig<br />

mit der Konferenz füllen und so hatten<br />

wir die Möglichkeit, als Delegation das<br />

Deutsche Haus zu besuchen sowie an einer<br />

Führung durch die Vereinten Nationen teilzunehmen.<br />

Diese Punkte rundeten den Gesamteindruck<br />

‚Arbeiten bei den Vereinten<br />

Nationen noch einmal ab, denn auch im<br />

Deutschen Haus machte man uns bewusst,<br />

welche Verantwortung man als Vertreter<br />

seines Landes auf internationalem Boden<br />

hat und welche Schwierigkeiten bei dieser<br />

Arbeit entstehen können.<br />

Nebenbei bot diese Woche für alle Teilnehmer<br />

sehr gute Möglichkeiten New York nach<br />

eigenen Wünschen kennen zu lernen. Die<br />

gegebenen Freiräume während der Konferenz,<br />

aber besonders davor und danach, boten<br />

jedem die Chance sein ganz eigenes New<br />

York zu finden und es nach eigenen Vorstellungen<br />

zu erkunden. Diese Stadt der Superlative<br />

und der Gegensätze hat mich sehr<br />

beeindruckt.<br />

Die zweite Woche galt Washington D.C.<br />

Auch hier hatten wir offizielle Termine, sowie<br />

die Möglichkeit die Stadt nach eigenen<br />

Vorstellungen zu erkunden. Außerhalb fand<br />

ein Besuch der beiden Militärakademien in<br />

West Point und Annapolis statt.<br />

Seite 76


Beide Besuche waren sehr interessant und<br />

ich persönlich bin sehr froh, solch einen<br />

Einblick bekommen zu haben. Diese beiden<br />

Programmpunkte waren für mich die Highlights,<br />

genauso wie die verschiedenen Besuche<br />

in Washington D.C. selbst.<br />

Nach New York war Washington D.C. eine<br />

sehr konträre, aber tolle Erfahrung, die der<br />

ersten Woche in keiner Weise nachstand!<br />

Zusammengefasst kann ich nur sagen: Ich<br />

würde es sofort wieder tun! ☺<br />

Ziele wie Libary of Congress, Capitol, White<br />

House, Pentagon und der Arlington Friedhof<br />

sollten zu jeder Reise nach Washington D.C.<br />

gehören und wir hatten sogar die Möglichkeit<br />

bekommen, hier an Führungen teilzunehmen.<br />

Einmalige Gelegenheiten! Auch die Freizeitgestaltung<br />

fällt in Washington D.C. nicht<br />

schwer. Es gab so viele Möglichkeiten, dass<br />

jeder selber entscheiden konnte und musste,<br />

wo seine Interessenschwerpunkte lagen.<br />

Doch auch in Washington D.C. waren wir<br />

unter dem Gesichtspunkt MUN und Japan<br />

unterwegs. Der Besuch der Japanischen Botschaft,<br />

sowie des deutschen Militärattachéstabes<br />

gaben uns eine letzte Möglichkeit,<br />

Fragen zu stellen und unser Bild und unsere<br />

gesammelten Erfahrungen abzurunden.<br />

Seite 77


OLt Daniel Drobek<br />

Da ich 2005er Offizier im Studium der Betriebswirtschaftslehre<br />

war, markierte die<br />

MUN-Reise <strong>2009</strong> in die Vereinigten Staaten<br />

von Amerika den Abschluss meines Studiums<br />

und stellte ein Highlight meiner Zeit an<br />

der Helmut-Schmidt-Universität dar.<br />

Die zweiwöchige Reise alleine nimmt dabei<br />

gar nicht den größten Teil der insgesamt<br />

benötigten Zeit in Anspruch - die Vorbereitungsphase<br />

ist es, in der viele Arbeiten zu<br />

erledigen sind und während der der Grundstein<br />

für ein erfolgreiches Gelingen der gesamten<br />

Reise gelegt wird.<br />

Auf Grund jahrelanger Erfahrung mit der<br />

Teilnahme an dieser Veranstaltung ist es<br />

aktiven Vereinsmitgliedern zu verdanken,<br />

dass im Laufe der Zeit die Arbeit des Vereins<br />

und seiner Delegationsmitglieder an Professionalität<br />

und Kompetenz gewinnen konnte.<br />

An dieser Stelle sei anzumerken, dass die<br />

Etablierung und Fortführung eines Qualitäts-<br />

und Kompetenzmanagementsystems<br />

für das Überleben des Vereins, durch zufriedene<br />

Teilnehmer und qualifizierte wie motivierte<br />

Aspiranten, unablässig ist.<br />

Einen Teil hierzu tragen Erfahrungsberichte<br />

wie dieser bei. Allerdings nur dann, wenn<br />

eine Auswertung erfolgt und sichergestellt<br />

wird, dass gewonnene Informationen auch<br />

die folgenden „Evolutionen des Vereins<br />

überleben und diese dann selbst ständig<br />

einer Überprüfung/Vertiefung/Schärfung<br />

unterzogen werden.<br />

Das (Ausbildungs-)Niveau konnte ich während<br />

meiner Zeit im Verein als recht hoch<br />

einschätzen. Der Workshop zu den Vereinten<br />

Nationen, dem zu vertretenden Land,<br />

sowie dem Regelwerk der MUNs trägt essentiell<br />

für ein Verständnis der Gesamtproblematik<br />

bei und stellt in meinen Augen ein<br />

konstitutives Element der Vorbereitungsphase<br />

dar.<br />

Die Qualität dessen, sowie die Teilnahme<br />

und Mitwirkung aller Delegationsteilnehmer<br />

erachte ich als immens wichtig. Erwähnenswert<br />

ist, dass für den Workshop ein offizieller<br />

Repräsentant des Japanischen Generalskonsulates<br />

gewonnen werden konnte.<br />

Auch zukünftige Delegationen sollten sich<br />

zum Ziel setzen, Repräsentanten des zu vertretenden<br />

Landes für zur besseren Vorbereitung<br />

auf die Aufgaben in New York zu gewinnen.<br />

Nur so kann eine genaue Identifikation<br />

mit dem zu vertretenden Land gewonnen<br />

und Fragen beantwortet werden, deren<br />

Antworten man sonst nur aus der Lektüre er<br />

erhält.<br />

Die Teilnahmen an den nationalen MUNs<br />

sind einerseits zeitaufwendig, andererseits<br />

vermitteln sie aber in der Praxis das notwendige<br />

Handwerkszeug und geben Handlungssicherheit<br />

auf dem professionelleren<br />

Parkett in New York. Ich bedaure, dass ich<br />

an der HamMUN nicht teilnehmen konnte<br />

und die MainMUN ausfiel. Hierdurch fehlte<br />

mir diese Erfahrung und zunächst etwas<br />

Sicherheit im Auftreten und Arbeiten während<br />

der ersten Phase der Konferenz.<br />

HSU-Studenten betrieben die MUN bisher<br />

zusätzlich zu ihrem Studium. Durch die<br />

Umstellung der Studiengänge aufgrund des<br />

„Bologna-Prozesses, erscheint eine )ntegration<br />

indes immer notwendiger.<br />

Sinnvoll erscheint mir eine Veranstaltung,<br />

bei der die bereits den einzelnen Komitees<br />

zugeordneten Teilnehmer der Delegation<br />

ihre position paper vorstellen.<br />

Seite 78


Ausschlaggebend für ein solches Ansinnen<br />

ist für mich die häufige inhaltliche Überschneidung<br />

von Themen in verschiedenen<br />

Komitees, gerade in den ökonomischen Bereichen.<br />

Durch geförderten Austausch im<br />

Vorfeld der NY-Konferenz können, meiner<br />

Meinung nach, Synergieeffekte bei den Delegationsteilnehmern<br />

erzielt werden.<br />

Die Reise an sich verlief aus organisatorischen<br />

Gesichtspunkten wohl perfekt. Mir ist<br />

kein Missstand aufgefallen, der eine Kritik<br />

von meiner Warte rechtfertigen würde. Bei<br />

einer Unternehmung solchen Ausmaßes, mit<br />

NATO-Marschbefehl, Teilnehmern aus verschiedenen<br />

Studiengängen verschiedener<br />

Jahre, verschiedenen militärischen Führungsbereichen,<br />

aus Teilstreitkräften des<br />

Heeres, der Marine und der Luftwaffe, mit<br />

offiziellen Besuchen in Dienststellen der<br />

Bundeswehr im Ausland, bei hoheitlichen<br />

Vertretungen der BRD sowie Japans in den<br />

USA und höchsten politischen sowie militärischen<br />

Einrichtungen der USA (z.B. Pentagon,<br />

Kongress und das Weiße Haus).<br />

Eine absolut meisterhafte Leistung, die den<br />

verantwortlichen Personen unzweifelhaft<br />

eine Menge Arbeit, Zeit und Nerven gekostet<br />

hat und denen ich an dieser Stelle meinen<br />

Dank von ganzen Herzen ausspreche!<br />

Die MUN-Reise hat mir als Person und<br />

Freund, als Offizier und Kamerad sowie als<br />

Akademiker eine reichhaltige Menge neuer<br />

Erfahrungen und Erlebnisse beschert, die ich<br />

nicht missen möchte!<br />

Seite 79


OFRzS Nils Müller<br />

Im Zeitraum vom 05. – 09. April fand die<br />

National <strong>Model</strong> <strong>United</strong> <strong>Nations</strong> Conference<br />

im Sheraton-Hotel in New York City statt.<br />

Sie war Höhepunkt einer ganzen Reihe von<br />

Veranstaltungen, die in vielfältiger Weise<br />

der Vorbereitung der Konferenz und der<br />

wissenschaftlichen und politischen Bildung<br />

im Allgemeinen dienten. Die dort gemachten<br />

Erfahrungen sollen im Folgenden im<br />

Mittelpunkt stehen.<br />

Der erste Workshop ist unverzichtbarer Bestandteil<br />

einer jeden NMUN-Vorbereitung.<br />

Die dort stattfindende Vorbereitung auf das<br />

Regelwerk der MUN und die Vertretung<br />

Japans bei der NMUN, sowie die inhaltliche<br />

Auseinandersetzung mit der Idee und der<br />

Rolle der Vereinten Nationen waren ein wesentlicher<br />

Baustein für die folgenden Veranstaltungen.<br />

Besonders positiv hervorzuheben<br />

ist der Besuch des japanischen Konsuls<br />

für Kultur- und Öffentlichkeitsarbeit, Herr<br />

Hiroyuki Yakabe, und die mit ihm stattgefundene<br />

Panel Diskussion.<br />

Die HamMUN als erste MUN-Konferenz, an<br />

der die Teilnehmer der Delegation <strong>2009</strong><br />

teilnahmen, erwies sich als guter Einstieg in<br />

die Arbeit als UN-Delegierter. Die theoretischen<br />

Kenntnisse des ersten Workshops<br />

konnten hier praktisch angewandt und die<br />

eigene Handlungssicherheit gestärkt werden.<br />

Gleichzeitig wurde die Begeisterung für<br />

derartige Konferenzen durch erkennbare<br />

Arbeitserfolge zum Ende der HamMUN weiter<br />

gestärkt.<br />

Der zweite Workshop, der an die Stelle der<br />

MainMUN trat, erwies sich im Nachhinein<br />

als vorteilhafte Ergänzung des eigentlichen<br />

Vorbereitungsprogramms. Die Erarbeitung<br />

der position paper konnte auf dem Workshop<br />

so besser durchgeführt werden und der<br />

Qualität und der Einheitlichkeit der Arbeitspapiere<br />

war der Workshop sicherlich<br />

ebenso zuträglich. An der Teilnahme an der<br />

MainMUN bzw. einer zweiten MUN-<br />

Konferenz sollte in Zukunft jedoch trotzdem<br />

unbedingt festgehalten werden.<br />

Die Exkursion der Delegation nach Berlin<br />

diente im Wesentlichen der thematischen<br />

Vorbereitung auf die Vertretung der Rolle<br />

Japans bei der NMUN und der politischen<br />

Weiterbildung der beteiligten Offiziere und<br />

Offizieranwärter/-innen.<br />

Der Besuch der Japanischen Botschaft und<br />

die dort gehaltenden Vorträge vertieften die<br />

bereits auf dem Workshop erlangten Kenntnisse<br />

der japanischen Rolle in der internationalen<br />

Staatengemeinschaft und gaben eine<br />

Vorstellung von der Rolle und dem Wesen<br />

der japanischen Streitkräfte.<br />

Der anschließende Empfang in der Residenz<br />

des Botschafters, Herr Dr. Takahiro Shinyo,<br />

war eine besondere Ehre und gestattete uns<br />

einen besonders interessanten, spannenden<br />

und gehaltvollen Einblick in die Praxis japanischer<br />

Außenpolitik.<br />

Der Anteil der politischen Bildung orientierte<br />

sich thematisch an der Pressearbeit und<br />

den Auslandseinsätzen der Bundeswehr.<br />

Die Ausrichtung der Vorträge im BMVg und<br />

im Einsatzführungskommando an einem<br />

thematischen Leitfaden erscheint mir als<br />

äußerst positiv und gewinnbringend.<br />

Eine Einschätzung der medialen Berichterstattung<br />

über die Bundeswehr und ihre Einsätze<br />

wurde so ebenso ermöglicht wie ein<br />

interessanter Einblick in das Krisenmanagement<br />

des BMVg und des Einsatzführungskommandos.<br />

Seite 80


Besonders positiv zu erwähnen sind in diesem<br />

Zusammenhang die Vorträge und anschließenden<br />

Diskussionen im Einsatzführungskommando,<br />

die auf die anwesenden<br />

Teilnehmer zugeschnitten und einer kritischen<br />

Auseinandersetzung mit der Rolle<br />

deutscher Außenpolitik im Allgemeinen und<br />

den Aufgaben der Bundeswehr im Speziellen<br />

besonders förderlich waren. Gleichzeitig<br />

dienten sie der Festigung des eigenen Berufsbildes<br />

bzw. -verständnisses.<br />

Nachteilig war die Lage der Unterbringungsmöglichkeit<br />

während der Exkursion in<br />

der Nähe von Glindow, wobei wir diesbezüglich<br />

auf die Verfügbarkeit von freien<br />

Unterkunftskapazitäten von Dienststellen<br />

der Bundeswehr im Raum Berlin angewiesen<br />

sind.<br />

Für kommende Vorhaben wäre eine zentralere<br />

Lage mit eventueller truppendienstlicher<br />

Verpflegung (Frühstück) wünschenswert.<br />

Die Fahrzeiten zu den einzelnen Programmpunkten,<br />

die zum großen Teil im<br />

Bereich der Berliner Innenstadt lagen, könnten<br />

so verringert und die zeitliche Planung<br />

etwas entspannt werden.<br />

Der Abschlussteil der MUN-Vorhaben, die<br />

Teilnahme an der NMUN-Konferenz in New<br />

York und das 2-wöchige Rahmenprogramm<br />

in den USA, kann als durchweg positiv beschrieben<br />

werden.<br />

Der Besuch bei der Ständigen Vertretung<br />

Deutschlands bei den Vereinten Nationen<br />

und der dortige Kontakt mit dem deutschen<br />

Verbindungsoffizier vermittelten einen hervorragenden<br />

Einblick in das diplomatische<br />

Tagesgeschäft und in die Rolle Deutschlands<br />

in den VN.<br />

Für die Zukunft wäre eventuell eine Ergänzung<br />

durch einen Vertreter der politischen<br />

Seite der Ständigen Vertretung denkbar.<br />

Wenn möglich, sollte eine Überschneidung<br />

mit den sessions der NMUN-Konferenz<br />

vermieden werden.<br />

Die Unterbringung sowohl in New York als<br />

auch in Washington D.C. erschien mir optimal<br />

und aufgrund ihrer guten Lage dem<br />

Vorhaben der Dienstreise besonders zuträglich.<br />

Die Belegung der Zimmer mit 3 Personen<br />

in New York hat sich meines Erachtens<br />

bewährt.<br />

Die Besuche in der Deutschen und der Japanischen<br />

Botschaft in Washington D.C. sind<br />

aufgrund ihrer hohen inhaltlichen Substanz<br />

besonders positiv hervorzuheben.<br />

Pentagon und White House waren weitere<br />

Höhepunkte, an deren Besuch festgehalten<br />

werden sollte. Gleiches gilt für den Kongress<br />

und die Library of Congress.<br />

Besonders sehenswert während der zweiwöchigen<br />

USA-Reise waren die <strong>United</strong> States<br />

Military Academy West Point und die <strong>United</strong><br />

States Naval Academy in Annapolis. Die Führungen,<br />

an denen wir dort teilnehmen durften,<br />

gaben einen überaus interessanten Einblick<br />

in die Offizierausbildung der amerikanischen<br />

Streitkräfte.<br />

Insgesamt Bravo Zulu für die Durchführung<br />

der NMUN-Konferenz <strong>2009</strong> in New York<br />

und aller Vorhaben die mit ihr in Verbindung<br />

standen!<br />

Seite 81


OFRzS Maike Hoffmann<br />

Um meinen Erfahrungsbericht übersichtlicher<br />

zu machen, habe ich in vier Teile gegliedert:<br />

1. Konferenz<br />

2. Rahmenprogramm<br />

3. Leitung<br />

4. Organisation<br />

1. Konferenz<br />

Während der Vorbereitung auf die Konferenz<br />

in New York nahmen wir an der<br />

HamMUN 2008, zwei Workshops und einer<br />

Exkursion nach Berlin teil. Schon diese Veranstaltungen<br />

fand ich sehr interessant und<br />

hilfreich, um die Vereinten Nationen, den<br />

Ablauf einer <strong>Model</strong> <strong>United</strong> <strong>Nations</strong>, Internationale<br />

Beziehungen und Außen- und<br />

Sicherheitspolitik sowohl von Deutschland<br />

als auch von Japan kennen und verstehen zu<br />

lernen.<br />

Bei der Konferenz in New York beschäftigte<br />

ich mich gezielt mit einigen Themen und<br />

versuchte mich in die Lage eines japanischen<br />

Delegierten hinein zu versetzen und seine<br />

Positionen zu vertreten, was einen sehr guten<br />

Einblick in diplomatisches Verhalten<br />

gibt und Fragestellungen von verschiedenen<br />

Seiten beleuchtet. Auf diese Weise wird das<br />

eigene Verhandlungsgeschick trainiert und<br />

das Wissen über bestimmte Zusammenhänge<br />

und Themengebiete erweitert sich.<br />

2. Rahmenprogramm<br />

Das Rahmenprogramm war gespickt von<br />

zahlreichen hochrangigen Terminen und<br />

Besuchen, wie z.B. dem Weißen Haus, dem<br />

Kapitol, der Japanischen und der Deutschen<br />

Botschaft und vielen weiteren.<br />

Diese Programmpunkte waren ohne Ausnahme<br />

äußerst interessant und beeindruckend.<br />

Die Führungen waren wurden von<br />

fachkundigen Personen durchgeführt, die<br />

das offene Wort nicht scheuten. So bekamen<br />

wir oft einen Blick hinter die Kulissen.<br />

Als „normaler Tourist wäre der Zugang zu<br />

manchen Institutionen sicherlich versperrt<br />

geblieben.<br />

3. Leitung<br />

Die Führung von OLt Ferid Giebler und<br />

Lt Martin Pfeiffer war sehr besonnen, sie<br />

informierten die Gruppe frühzeitig über<br />

bevorstehende Termine und sorgten für einen<br />

reibungslosen Ablauf.<br />

4. Organisation<br />

Die An- und Abreise, die Unterbringung<br />

sowohl in New York als auch in Washington<br />

D.C., sowie die Hin- und Rückwege zu den<br />

einzelnen Terminen waren gut organisiert.<br />

Die Unterkünfte waren sehr sauber und<br />

zentral gelegen.<br />

Die Verteilung von offiziellen Terminen und<br />

Freizeit war äußerst angenehm, es wurde<br />

selten stressig oder unüberschaubar.<br />

Insgesamt war es also eine sehr gelungene<br />

Reise, von der alle Teilnehmer sicher einiges<br />

mitnehmen und in Erinnerung behalten<br />

werden.<br />

Seite 82


LtzS Daniel Scholz<br />

Die ersten Eindrücke dieser Stadt werde ich<br />

nie vergessen – nämlich eine Mischung aus<br />

Faszination und Erdrückung. Die unglaubliche<br />

Anzahl von Lichtern und Menschen,<br />

gepaart auf so engen Raum wie den Times<br />

Square, war auf jeden Fall ein Erlebnis.<br />

Generell ist jedem weiteren Teilnehmer an<br />

der NMUN in New York zu raten, so oft wie<br />

möglich Uniform zu tragen. Nicht nur der<br />

Respekt und die Anerkennung von Seiten<br />

der Zivilbevölkerung ist in den USA erstaunlich,<br />

sondern man erspart sich auch bei vielen<br />

Attraktionen lange Wartezeiten und<br />

erhält regelmäßig einen Preisnachlass oder<br />

sogar einen Preiserlass als Soldat. Der Bonus,<br />

ein beliebtes Fotomotiv zu sein, ist dabei<br />

enthalten.<br />

Nichtsdestotrotz war die Konferenz sehr<br />

aufschlussreich, so lernte man doch viel<br />

über die Arbeit in den einzelnen Organen<br />

und Gremien der VN und konnte dabei viele<br />

neue Kontakte knüpfen.<br />

Der zeitliche Rahmen war auch in Ordnung,<br />

so gingen die Sitzungen zwar oft weit in den<br />

Abend hinein, was im Nachhinein allerdings<br />

von Nöten war, um die Arbeit in den Gremien<br />

auch zu einem erfolgreichen Abschluss<br />

zu bringen. Die Abschluss- und Eröffnungsfeierlichkeiten<br />

in der Generalversammlung<br />

boten einen geeigneten Rahmen und verliehen<br />

der Konferenz einen ganz besonderen<br />

und wichtigen touch.<br />

Im Großen und Ganzen ist in New York das<br />

hohe Maß an Freiheit zu loben. Denn um<br />

diese Stadt kennenzulernen und aufzunehmen,<br />

braucht es sehr viel Zeit. Obwohl man<br />

in dieser kurzen Zeit sehr viel gesehen hat,<br />

denkt man zurückblickend über so viele<br />

Dinge nach, die man nicht in Angriff nehmen<br />

konnte. Die Guides und Hinweise der<br />

Vorjahresteilnehmer waren sehr hilfreich<br />

um seine Aktivitäten in New York zu planen.<br />

Die Besuche in den Militärakademien West<br />

Point und Annapolis sind beide äußerst<br />

empfehlenswert. Man erhält profunde Einblicke<br />

in das US-Ausbildungssystem, mit all<br />

seinen Vor- und Nachteilen.<br />

Besonders die Einblicke in Annapolis, welche<br />

im Gegensatz zu West Point aus erster Hand<br />

kamen, legten uns das militärische Leben in<br />

den USA nahe. Besonders die Ausstattung<br />

an Sportmöglichkeiten ließ uns das Herz<br />

bluten und zeigte uns den Nachholbedarf<br />

auf.<br />

Den Abschluss der Reise bildete ein sechstägiger<br />

Aufenthalt in der Hauptstadt Washington<br />

D.C, was eine Umstellung vom lauten<br />

und leuchtenden New York auf das eher<br />

beschauliche Washington bedeutete. Nach<br />

kurzer Umstellung fühlte man sich auch<br />

dort zwischen blühenden Parkanlagen und<br />

Monumenten wohl. Auch an Bars und anderen<br />

Lokalitäten mangelt es hier nicht.<br />

Anders als in New York stellten hier die offiziellen<br />

Termine das eigentliche Highlight<br />

dar. Besuche in Botschaften, im Pentagon,<br />

Kapitol oder gar im Weißen Haus rundeten<br />

die Reise gelungen ab. Besonders zu loben<br />

ist hier die Organisation seitens der Delegationsleitung,<br />

welche uns all diese schönen<br />

Momente ermöglicht hat. Die Kontaktpersonen,<br />

welche die Führungen und/oder Vorträge<br />

gehalten haben, sind ebenfalls alle<br />

positiv und freundlich zu bewerten.<br />

Abschließend war diese Reise ein großartiges<br />

Erlebnis und ich kann nur jedem raten,<br />

die Chance zu nutzen und sich für zukünftige<br />

Reisen zu bewerben. Unter normalen<br />

Umständen hat man niemals die Möglichkeit,<br />

diese Bandbreite an Erfahrungen zu<br />

sammeln, wie wir die letzten 16 Tage.<br />

Seite 83


OFR Christina Dionysius<br />

Erst hatte ich ein wenig Bedenken, als es<br />

hieß, wir sollten einen Erfahrungsbericht<br />

über die ganze Reise schreiben, weil ich gar<br />

nicht wusste, wo ich anfangen sollte. Immerhin<br />

habe ich so viele verschiedene, jedoch<br />

durchweg positive Eindrücke in relativ<br />

kurzer Zeit gesammelt und konnte diese erst<br />

langsam verdauen. Die Stadt New York hat<br />

mich von Anfang an in ihren Bann gerissen<br />

und ich war einfach fasziniert. Die offiziellen<br />

Termine, wie der Besuch der VN und des<br />

Deutschen Hauses, waren sehr interessant<br />

und haben gut in unser Programm gepasst.<br />

Der Ratgeber der Teilnehmer vom letzten<br />

Jahr war sehr hilfreich. Es ging also am ersten<br />

Abend schon los mit der Erkundung des<br />

Times Square und einem leckeren Essen im<br />

Bubba Gump, was für mich als Forrest Gump<br />

Fan natürlich besonders toll war<br />

Während der Konferenz hatten wir wenig<br />

Zeit. So verging dann die Woche recht<br />

schnell, bis wir dann nach einem erfolgreichen<br />

Shoppingtag uns langsam auf die Reise<br />

nach Washington vorbereiteten.<br />

Auf dem Weg haben wir die Military<br />

Academy in West Point besucht, was gerade<br />

für die Kameraden des Heeres besonders<br />

interessant war. Ich war einfach fasziniert<br />

von dem riesigen Gelände und den außergewöhnlichen<br />

Gebäuden, die alle in einem<br />

altem Stil gebaut waren und sehr große<br />

Sportanlagen beinhalteten, die unsere Universität<br />

ziemlich in den Schatten stellten.<br />

In Washington angekommen war ich total<br />

überrascht von unseren Suiten, welche die<br />

Zimmer des Sheraton Hotels um einiges<br />

übertrafen und perfekt im besten Stadtteil<br />

gelegen waren.<br />

Nach dem hektischen New York erwarteten<br />

uns hier eine ruhige Atmosphäre und viel<br />

amerikanische Kultur. In dieser Woche hatten<br />

wir mehr offizielle Termine im Delegationsrahmen,<br />

aber allesamt sehr lohnenswert<br />

und empfehlenswert für die kommende Delegation.<br />

Wir hatten sogar Führungen im Weißen<br />

Haus und im Kapitol und durften die beeindruckenden<br />

Lesesäle der National Library of<br />

Congress bestaunen. Des Weiteren hatten<br />

wir die Möglichkeit, den Arlington Friedhof<br />

zu besichtigen, auf dem LtzS Henrich und<br />

ich in Uniform von deutschen Touristen<br />

nicht erkannt wurden und stattdessen für<br />

Friedhofspersonal gehalten wurden.<br />

Zudem hatten wir die Gelegenheit, das Gespräch<br />

mit dem stv. Militärattaché in der<br />

Deutschen Botschaft zu suchen. Zwischen<br />

den ganzen Terminen hatten wir trotzdem<br />

noch genug Zeit um die National Mall mit all<br />

ihren verschiedenen Memorials zu besichtigen<br />

und auch, um in das berühmte National<br />

Air and Space Museum zu gehen.<br />

Nach all der Kultur und den Sehenswürdigkeiten<br />

durfte natürlich ein kleiner Shoppingtrip<br />

nicht fehlen, der die Reise am Ende<br />

schön abrundete.<br />

Alles in allem war ich total begeistert von<br />

der Reise und kann nur jedem empfehlen,<br />

diese Möglichkeit zu nutzen.<br />

Ich muss an dieser Stelle auch ein Lob an die<br />

beiden Delegationsleiter aussprechen, da ich<br />

denke, dass keiner von uns die Sache hätte<br />

besser machen können und ich mich einfach<br />

nur über diese tolle Reise freuen konnte, bei<br />

der organisatorisch fast alles reibungslos<br />

verlief.<br />

Seite 84


OLt Simon Magnin<br />

Es war nicht das einzige Ziel unserer Reise<br />

an dieser weltgrößten UN-Simulation teilzunehmen,<br />

sondern auch die Vereinigten<br />

Staaten von Amerika kennenzulernen.<br />

Die Kameraden, die das erste Mal in die USA<br />

reisten, konnten während als auch nach der<br />

Konferenz Einiges über die Mentalität, die<br />

Kultur und die Lebensweise der Amerikaner<br />

selbst in Erfahrung bringen. New York beispielsweise<br />

ist den meisten zwar aus Film<br />

und Fernsehen bekannt, aber um sich ein<br />

richtiges Bild von den Wolkenkratzern oder<br />

dem Times Square zu machen, muss man<br />

die die Stadt, die niemals schläft, selbst erlebt<br />

haben.<br />

Demgegenüber zeigt sich Washington mit<br />

seinen Monumentalbauten entlang der National<br />

Mall eher ruhig, dafür umso imposanter.<br />

An der Mall sind nicht nur die amerikanischen<br />

Regierungsgebäude beheimatet,<br />

sondern auch die verschiedensten Museen,<br />

mehrere Memorials für die Menschen, die an<br />

der Staatsbildung maßgeblich beteiligt waren<br />

und für die Amerikaner, die rund um<br />

den Globus ihr Leben für die Vereinigten<br />

Staaten und die Freiheit gelassen haben.<br />

Die Termine bei den deutschen Dienststellen<br />

und den Verbindungsoffizieren zeigten<br />

uns des Weiteren nicht nur welche Verwendungen<br />

es im Ausland für Offiziere gibt. In<br />

den Gesprächen lernten wir verschiedene<br />

Sichtweisen in Bezug auf die Bündnispartner,<br />

die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik,<br />

sowie die Vereinten Nationen kennen.<br />

Wir erhielten sehr viel „)nsiderwissen, das<br />

die Diplomaten, Militärattachés und Verbindungsoffiziere<br />

aus ihren Erfahrungen auf<br />

den Dienstposten gesammelt haben und<br />

konnten uns so ein besseres Bild über die<br />

außenpolitische Lage und die damit verbundenen<br />

Ziele machen.<br />

Mein Bild der UN hat sich in diesem Rahmen<br />

auch sehr gewandelt: Zu Beginn habe<br />

ich die UN nur als großes Konglomerat von<br />

Bürokratie gesehen, das sehr ineffektiv arbeitet<br />

und zu fragwürdigen Ergebnissen<br />

kommt. Durch die Konferenz und den Besuch<br />

in der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik<br />

bei den Vereinten Nationen wurde<br />

mir klar, dass die UN die einzige Organisation<br />

ist, die durch die Völkergemeinschaft<br />

dazu legitimiert wurde, den Weltfrieden zu<br />

wahren. Sie folgt keiner vordefinierten Richtung,<br />

sondern bildet alle Nationen und deren<br />

Interessen ab. Nichtsdestoweniger sind<br />

Verbesserungen notwendig, aber die UN ist<br />

dieser Verbesserungen auch würdig.<br />

Ebenfalls ist mir auf dieser Reise deutlich<br />

geworden, welchen Stellenwert die Streitkräfte<br />

in der amerikanischen Bevölkerung<br />

haben. Angefangen beim military discount,<br />

den es in Museen und anderen öffentlichen<br />

Einrichtungen gab. Des Weiteren wurden<br />

wir als Uniformträger auf der Straße positiv<br />

wahrgenommen und interessiert angesprochen.<br />

Der Dank für den Dienst am Vaterland<br />

durch ein „Thank you for your service, stellt<br />

den großen Unterschied beim Rückhalt für<br />

die Soldaten zwischen der deutschen und<br />

amerikanischen Bevölkerung dar. Jedoch<br />

muss man auch hier bedenken, wie viel<br />

Freiheit ein amerikanischer Soldat aufgeben<br />

muss und wie hoch die Einsatzbelastung ist.<br />

Ich bin sehr froh, dass ich die Chance hatte,<br />

an der Reise und dieser Konferenz teilzunehmen.<br />

Diese Erfahrungen möchte ich<br />

nicht missen.<br />

Seite 85


Teil 5 – Fazit und Ausblick für das Vereinsjahr <strong>2009</strong>/10:<br />

Rückblickend auf das vergangene Vereinsjahr des HSU-MUN e.V. stelle<br />

ich freudig fest, dass fast alle Ziele, die wir uns im Mai 2008 stellten,<br />

erreicht werden konnten.<br />

Entgegen den Befürchtungen bestand die diesjährige Delegation nicht<br />

nur aus dem Studentenjahrgang 2006. Trotz höherer Belastung für die<br />

Offiziere und Offizieranwärter/-innen der jüngeren Studentenjahrgänge<br />

konnten wir diese zur Bewerbung motivieren, so dass die Delegation<br />

mit letztendlich 24 Mitgliedern sogar größer als im Vorjahr wurde.<br />

Wir entschieden uns dazu, um möglichst vielen Bewerbern die Möglichkeiten<br />

des HSU-MUN e.V. anbieten zu können.<br />

Das Hauptproblem, die Überschneidung des Prüfungszeitraums an der<br />

Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg<br />

mit der NMUN-Konferenz, wurde durch die konstruktive Zusammenarbeit<br />

mit dem Prüfungsamt der Universität und den betroffenen Professuren<br />

vorbildlich gelöst. Für die Offiziere und Offizieranwärter/<br />

-innen wurde die Alternativlösung gefunden, dass Klausuren einerseits<br />

verschoben und anderseits separat vor und nach der NMUN-<br />

Teilnahme geschrieben werden konnten. Den Dozenten brachte dies<br />

zwangsläufig Mehrarbeit. Für ihre Flexibilität und Kooperation danken<br />

wir an dieser Stelle in besonderem Maße und hoffen auf die gleiche<br />

Unterstützungsbereitschaft für unsere Nachfolger.<br />

Unser ambitioniertestes Ziel, eine „)ntegration in die Lehre, haben wir<br />

für einen Teil der Delegation erreicht. Mit dem Konzept Summer<br />

School, welches den Studierenden der Politikwissenschaften zehn<br />

Credit Points einbrachte, haben wir eine gute Vorlage für ähnliche<br />

Konzepte in den anderen Studiengängen. Dies ist eine wesentliche<br />

Herausforderung für den neuen Vorstand <strong>2009</strong>/10 und die kommende<br />

Delegation, damit die Veranstaltungen des HSU-MUN e.V. auch in<br />

Zukunft für alle Studiengänge interessant bleiben.<br />

Um Schritt für Schritt dieses Ziel zu erreichen, haben wir die Vereinsarbeit<br />

weiter professionalisiert. Damit die breite Unterstützung des<br />

akademischen und militärischen Bereiches erhalten bleibt, muss das<br />

Vertrauen in unser Engagement in jedem Jahr erneuert werden.<br />

Hierfür müssen wir unsere Informationspolitik verbessern und in stetem<br />

Kontakt mit unserer Betreuungsprofessur, den Studiendekanen<br />

der Fächergruppen, dem Prüfungsamt und allen militärischen Vorgesetzten,<br />

angefangen bei den Gruppenleitern (Freigabe für die Teilnahme)<br />

und den Studentenfachbereichsleitern, bleiben.<br />

Umso professioneller und selbstbewusster wir gegenüber diesen Ansprechpartnern<br />

auftreten, desto gehaltvoller und einfacher wird die<br />

Zusammenarbeit, desto größer wird die Bereitschaft sein, unser Projekt<br />

bereitwillig zu unterstützen.<br />

Unsere Außendarstellung haben wir bereits mittels unserer offiziellen<br />

Präsentationsmappe verbessert, die wir in deutscher und englischer<br />

Sprache erstellten. In Englisch auch deshalb, weil wir die wertvollen<br />

Kontakte zu unseren Partnern in den USA kontinuierlich pflegen müssen<br />

und internationalen Universitäten sowie deren Studentinnen und<br />

Studenten anhand dessen einen Einblick in das zusätzliche Engagement<br />

der Offiziere und Offizieranwärter/-innen an unserer Universität<br />

geben können.<br />

Auf den Strukturen der Vorjahre aufbauend schufen wir eine funktionsfähige<br />

und effektive „Delegationsgliederung“ geschaffen, die, in der<br />

Praxis erprobt, in dieser Form beibehalten werden sollte.<br />

Seite 86


Der „Blick “ber den Tellerrand steht im Zentrum des Erkenntnisinteresses,<br />

das die Veranstaltungen des HSU-MUN e.V. fördern sollen. In<br />

besonderem Maße bedarf es im Umgang mit den jungen und dynamischen<br />

Studentinnen und Studenten der zivilen Universitäten, den Führungskräften<br />

von morgen, eines diplomatischen, weltoffenen und vorurteilsfreien<br />

Auftretens.<br />

Jederzeit muss den Mitgliedern in den Delegationen der Helmut-<br />

Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg bewusst<br />

sein, wie wir auf nationalem und internationalem Parkett (im Dienst<br />

und danach) wahrgenommen werden – als Repräsentanten der Bundeswehr,<br />

als Offiziere und Offizieranwärter/-innen an der Helmut-<br />

Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg und als<br />

Repräsentanten der Bundesrepublik Deutschland.<br />

Um diesem Anspruch gerecht zu werden, sensibilisierten wir unsere<br />

Delegation <strong>2009</strong> bereits im ersten Workshop, der in diesem Jahr als<br />

Blockseminar (ähnlich einer akademischen Veranstaltung) durchgeführt<br />

wurde, auf die bevorstehenden Herausforderungen der nationalen<br />

Simulationen und des zweiwöchigen Aufenthaltes in die USA.<br />

Sehr förderlich war der Austausch mit anderen MUN-Delegationen,<br />

die uns mit anderen Sichtweisen und konträren Meinungen konfrontierten,<br />

welche wiederum in interessanten Diskussionen und Gesprächen<br />

mündeten. Auch in Zukunft sollte dieser Austausch und die Zusammenarbeit<br />

mit der Leuphana-Universität Lüneburg und den Projektleitern<br />

beim Bundesverband für Sicherheitspolitik an Hochschulen<br />

fortgeführt werden. In dieser Hinsicht konnten auf beiden Seiten viele<br />

Vorurteile korrigiert, Kontakte zum Vorteil aller genutzt und neue<br />

Ideen für mögliche Programmpunkte benannt werden.<br />

Seite 87<br />

Die allgemeine Vereinsarbeit stärkten wir in diesem Jahr, indem Mitglieder<br />

des HSU-MUN e.V. f“r die zahlreichen „Botengänge und<br />

Sonderaufträge motiviert werden konnten, die nicht der Delegation<br />

angehörten. Daran muss weiterhin festgehalten werden, um die Delegation<br />

insbesondere bei den nationalen Vorhaben zu entlasten.<br />

Weil der Großteil der Bewerber für die Delegation <strong>2009</strong> sich untereinander<br />

vorher nicht kannte und wir die Gruppe zusätzlich sehr heterogen<br />

zusammensetzten, führten wir mehrere Kameradschaftsabende<br />

(z.B. während der Workshops oder in Berlin) durch. Damit die Teilnehmer<br />

„zueinander finden und eine untereinander stimmige Delegation<br />

in die USA reist, sollte diese Praxis ebenfalls wiederholt werden.<br />

In den Erfahrungsberichten der jeweiligen Komitees und den individuellen<br />

Resümees zeigt sich die breite Zustimmung für die Art und Weise<br />

der Durchführung in diesem Jahr. Alle Teilnehmer profitierten von<br />

dem breit gefächerten Programm, das in dieser konzentrierten Form<br />

sicher einzigartig ist. Darüber hinaus ließen wir genügend Freiraum,<br />

den „American Way of Life individuell zu entdecken.<br />

Mit der Wahl des neuen Vorstands auf der Jahreshauptversammlung<br />

am . Mai 9 ist der Übergang vom „alten zum „neuen Studiensystem<br />

abgeschlossen. Die Delegationsführung übernehmen OFRzS<br />

Nils Müller (als Delegationsleiter) und OFR Marius Schwarz (als Stellvertreter).<br />

Beide werden vom früheren Kassenwart, Lt Martin Pfeiffer,<br />

und mir als 1. Vorsitzendem im Vorstand im Rahmen unserer Möglichkeiten<br />

unterstützt, damit die Vereinsarbeit im nächsten Jahr so erfolgreich<br />

bleibt wie bisher.<br />

Oberleutnant Ferid Giebler<br />

1. Vorsitzender des HSU-MUN e.V.<br />

Delegationsleiter <strong>2009</strong>


Teil 6 – Danksagung an die Spender und Unterstützer:<br />

Ohne die zahlreichen Unterstützer und Spendengeber hätten wir unsere<br />

ehrgeizigen Vorhaben nicht realisieren können. Wir danken allen,<br />

die im vergangenen Geschäftsjahr zur Verwirklichung der Ziele auf<br />

nationaler und internationaler Ebene beigetragen haben.<br />

Neben den finanziellen Zuwendungen danken wir unseren zahlreichen<br />

Ideengebern, Ansprechpartnern und Kooperationspartnern, aber vor<br />

allem den folgend genannten:<br />

aus dem militärischen Bereich der Universität:<br />

- der Leiter Studentenbereich, Herr Oberst Schmidt<br />

- der S-3 Stabsoffizier, Herr Lothar Dobschall<br />

- der Leiter Studentenfachbereich C, Herr Korvettenkapitän Berghaus<br />

- alle Gruppenleiter unserer Delegationsteilnehmer<br />

aus dem akademischen Bereich der Universität:<br />

- Frau Prof. Dr. Annette Jünemann<br />

- Herr Prof. Dr. Michael Staack<br />

- Frau Dr. Tatjana Reiber<br />

- Herr Florian Kühn<br />

- das Prüfungsamt der HSU<br />

Japanisches Generalkonsulat Hamburg:<br />

- Konsul Hiroyuki Yakabe<br />

Japanische Botschaft Berlin:<br />

- Botschafter von Japan, Herr Dr. Takahiro Shinyo<br />

- Botschaftsrat, Herr Nakamura<br />

- Verteidigungsattaché, Herr Oberst Yasui<br />

Berlin-Exkursion:<br />

- MdB, Frau Petra Heß<br />

- Frau Dr. Akaltin<br />

- MdB, Herr Johannes Kahrs<br />

- Herr Ingo Rose<br />

- Herr Oberst i. G. Bücklein<br />

- Herr Oberstleutnant i. G. Jensch<br />

- Herr Oberstleutnant i. G. Akaltin<br />

- Hauptmann Falko Droßmann<br />

USA-Exkursion:<br />

- der Kongressabgeordnete des 3rd District of North Carolina,<br />

Herr Walter B. Jones<br />

- Frau Allison Cooke<br />

in den militärischen Dienststellen:<br />

- Herr Oberst i. G. Scholz<br />

- Herr Oberst i. G. Antes<br />

- Herr Oberstleutnant Rieger<br />

- Herr Oberstleutnant i. G. Zowierucha-Schmies<br />

- Herr Korvettenkapitän Johannsen<br />

- Herr Oberstabsfeldwebel Möller<br />

- Herr Oberstabsfeldwebel Harmut Müller<br />

Seite 88


Kosten- und Finanzierungsplan der NMUN <strong>2009</strong><br />

Während die Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr<br />

(amburg mit einem Dienstreisezuschuss von insgesamt € ,-<br />

unterstützte, gebührt unser Dank insbesondere unseren Spendengebern,<br />

die uns bei der Organisation unserer Reise, welche sich im letzten<br />

Jahr erheblich verteuert hat, finanziell unter die Arme griffen.<br />

Es sind dies namentlich:<br />

Der Deutsche Bundeswehrverband e.V.<br />

www.dbwv.de<br />

mit € .,-<br />

Kostenart<br />

Anmeldung NMUN 137,11<br />

Ausgaben<br />

in €<br />

Teilnahmegebühr NMUN 2.310,86<br />

Flugkosten 18.728,38<br />

Der Deutsche Akademische Austauschdienst<br />

www.daad.de<br />

Die Freunde und Förderer der<br />

Helmut-Schmidt-Universität/Universität<br />

der Bundeswehr Hamburg<br />

www.hsu-hh.de/fuf/<br />

Der Marine-Offizier-Hilfe e.V.<br />

www.marine-offizier-vereinigung.de<br />

Verband der Reservisten der Deutschen<br />

Bundeswehr e.V.<br />

www.reservistenverband.de<br />

mit € .9,-<br />

mit € .,-<br />

mit € .,-<br />

mit € ,-<br />

Shuttle Transfer Flughafen - Hotel 325,44<br />

Mietwagen 750,82<br />

Reiserücktrittsversicherung 912,00<br />

Hotel New York 14.477,84<br />

Guided Tour Vereinte Nationen 140,45<br />

Guided Tour Westpoint 154,14<br />

Unterkunft Georgetown Suite 7.577,10<br />

Finanzierung:<br />

Gesamtkosten: € .9,9 (Gesamtkosten 2008: 35.160,00!)<br />

Teilnehmerbeitrag pro Person: € .,- bei 24 Teilnehmern<br />

Sonstiges 475,55<br />

Gesamtkosten 45.940,69<br />

Die Spendengelder entlasten die Teilnehmer, die ansonsten für sämtliche<br />

Kosten selbst aufkommen müssen.<br />

Seite 89


Teil 7 – Informationen zum Verein und Kontaktdaten:<br />

Der gemeinnützige Verein Helmut-Schmidt-Universität <strong>Model</strong> <strong>United</strong><br />

<strong>Nations</strong> e.V. „HSU-MUN e.V.“ wurde von Offizieren und Offizieranwärtern/-anwärterinnen<br />

im Studium an der Helmut-Schmidt-<br />

Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg, auf Initiative von<br />

Frau Prof. Dr. Annette Jünemann, Dr. Wolfgang Müller und Florian<br />

Kühn, im Jahr 2005 gegründet.<br />

Zweck des Vereins ist die aktive Förderung der wissenschaftlichen und<br />

politischen Bildung in enger Kooperation mit der Universität und dem<br />

militärischen Bereich.<br />

Verwirklicht wird der Vereinszweck vorrangig durch die Teilnahme an<br />

Simulationsveranstaltungen von Gremien der internationalen Politik,<br />

insbesondere der Vereinten Nationen, um somit ein Verständnis für<br />

die politischen, kulturellen, sprachlichen und religiösen Besonderheiten<br />

der in der Völkerfamilie vereinten Menschen zu entwickeln und zu<br />

stärken.<br />

Höhepunkt der Vereinsarbeit stellt die seit 1995 jährlich stattfindende<br />

Teilnahme an der NMUN-Konferenz in New York City dar, der weltgrößten<br />

Simulation der Vereinten Nationen.<br />

Der HSU-MUN e.V. bildet den organisatorischen Rahmen mit Hilfe<br />

dessen die Offiziere und Offizieranwärter/-innen ihre ambitionierten<br />

Ziele, in enger Zusammenarbeit mit dem akademischen und militärischen<br />

Bereich der Universität, eigenverantwortlich vorbereiten und<br />

durchführen.<br />

Einen besonderen Stellenwert für den Verein hat die Professur für Politikwissenschaft,<br />

insbesondere Internationale Politik, von Prof. Dr. Annette<br />

Jünemann, die als Betreuungsprofessur fungiert.<br />

Am 06. Mai <strong>2009</strong> wurde ein neuer Vorstand gewählt. Folgende Ansprechpartner<br />

stehen Ihnen im Geschäftsjahr <strong>2009</strong>/10 zur Verfügung.<br />

Helmut-Schmidt-Universität<br />

Universität der Bundeswehr Hamburg<br />

HSU-MUN e.V.<br />

Holstenhofweg 85<br />

22043 Hamburg<br />

www.un-hamburg.org<br />

HSU-MUN e.V., Kontonummer: 222 064 00, BLZ: 201 900 03, Hamburger Bank

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