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Biographien Wuhrsträssler (PDF, 3.6 MB) - Stiftung Trudi Demut und ...

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Carlo Vivarelli<br />

Grafiker, Plastiker<br />

* 1919 Zürich<br />

+ 1986 Zürich<br />

Carlo Vivarelli wurde 1919 in Zürich geboren, wo er auch<br />

aufwuchs, eine Grafikerlehre absolvierte <strong>und</strong> die Kunstgewerbeschule<br />

besuchte.<br />

Seine Karriere begann er nach einem Studienaufenthalt in<br />

der berühmten Werkstatt des Plakatkünstlers <strong>und</strong> Theaterausstatters<br />

Paul Colin in Paris. Er verwirklichte danach mit<br />

Hilfe von Fotografie <strong>und</strong> Fotomontage eigene Plakate.<br />

So wirkte er bis in die fünfziger Jahre hinein als einer der<br />

grossen Werbegrafiker neben Marcel Wyss <strong>und</strong> Karl Gerstner.<br />

Seine Arbeiten für Industriefirmen wie Adolf Feller <strong>und</strong><br />

Electrolux (ehem. Therma Schwanden) sind beispielhaft<br />

durch ihre Klarheit <strong>und</strong> Strenge <strong>und</strong> ihre starke Wirkung<br />

<strong>und</strong> gehören zu den gelungenen Erzeugnissen der konstruktiven<br />

Typographie.<br />

Ein Meisterwerk schuf Vivarelli 1948 mit einem Plakat für<br />

das schweizerische Pro-Senectute-Komitee.<br />

Ende der 1960er Jahre gab Vivarelli jedoch das typographische<br />

Schaffen auf <strong>und</strong> wandte sich ganz der Malerei zu. Beeinflusst<br />

wurde er durch das Werk des Zürcher Konkreten<br />

Richard Lohse.<br />

In den sechziger Jahren setzte er die Studien, die er in<br />

seiner Malerei betrieb, auch räumlich um in Plastiken aus<br />

Chromstahl <strong>und</strong> Beton. Sein bekanntestes Werk ist die aus<br />

fünf gleichartigen Betonelementen gefügte säulenförmige<br />

Skulptur, die 1968 vor der neuen Mensa der Universität Zürich<br />

erstellt wurde. Darüber hinaus verwirklichte er zahlreiche<br />

weitere Kunstwerke am Bau.<br />

Interpretationen:<br />

Vivarellis Werk stellt sich in die Strömung der Zürcher Konkreten.<br />

Seine Bilder sind auf einem quadratischen Modul<br />

aufgebaut. Da gruppieren sich quadratische Einheiten <strong>und</strong><br />

wachsen in Progressionen. Quadrate können wie Kernzellen<br />

im Zentrum einer Drehung stehen <strong>und</strong> die Bildfläche<br />

aktivieren oder sich zu parallelen Bändern zusammenfügen.<br />

Das Bild ist horizontal <strong>und</strong> vertikal bestimmt <strong>und</strong> rechtwinklig<br />

organisiert. Ein Bildmotiv fehlt.<br />

In gleicher Weise stringent konzipiert sind seine Plastiken<br />

aus Chromstahl oder Beton. Auch hier bestimmt das modulare<br />

Prinzip. Aus dem Wechselspiel von Statik <strong>und</strong> Dynamik,<br />

Licht <strong>und</strong> Schatten entsteht eine starke Wirkung.<br />

Zitat:<br />

«Ich brauche den Sturm in mir <strong>und</strong> nicht um mich.»<br />

(Carlo Vivarelli)<br />

Quellentexte:<br />

– Ludmila Vachtova / März Galerie – Mannheim 2012<br />

(Eigenverlag)<br />

– Serge Lemoine; „Carlo Vivarelli: ein Meister der Zürcher<br />

konkreten Kunst“ / In: Susanne Kappeler; „Carlo Vivarelli“ /<br />

ABC Verlag Zürich 1988

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