Biographien Wuhrsträssler (PDF, 3.6 MB) - Stiftung Trudi Demut und ...
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Werner W. Wyss<br />
Maler <strong>und</strong> Zeichner<br />
* 03. 12. 1926 Zürich<br />
Atelier an der Wuhrstrasse<br />
Aufgewachsen <strong>und</strong> zur Schule gegangen ist Werner W.<br />
Wyss im Kreis 4 in Zürich. 1942-1946 machte er eine<br />
Lehre als Zeichner (Lithograph) <strong>und</strong> besuchte Abendkurse<br />
in der Kunstgewerbeschule. Dabei entstand eine Fre<strong>und</strong>schaft<br />
mit Hans Falk. Bei J.C. Müller brachte ihm sein Lehrmeister<br />
Edwin Keller alles bei was für die kommenden Jahre<br />
wichtig sein würde. Ein grossartiger Mann, mit dessen Hilfe<br />
er 1952 das Scheitern einer hoffnungslosen dreijährigen<br />
Partnerschaft (Werbegraphik) überwinden konnte.<br />
Fünf Jahre Wanderschaft im In- <strong>und</strong> Ausland als Trinker,<br />
Vagab<strong>und</strong>, Neonzeichner <strong>und</strong> Liebender folgten. 1957 arbeitete<br />
er als Reklamechef bei Kaffee Kaiser Basel. 1960<br />
tauchte Werner W. Wyss wieder in Zürich als Graphiker<br />
auf, wo er 1961 Margrit Rombach heiratete, 1966 kam seine<br />
Tochter Gabriela Simone zur Welt. Von 1961-1968 hatte<br />
er sein eigenes Atelier in Zürich. Trotz materieller Freiheit,<br />
Begegnung mit dem Wohlstand als begehrter Graphiker<br />
kam er sich manipuliert vor, getrieben von den Aufträgen.<br />
Ende der sechziger Jahre wagte er den Schritt in die unsichere<br />
Existenz als (abhängiger) ungesicherter Maler. Nach<br />
achtjähriger Arbeit als Autodidakt kam 1968 die erste Einzelausstellung<br />
in der Galerie Obere Zäune Zürich. Im Vorwort<br />
schrieb Manuel Gasser (DU): „Der Maler Werner W.<br />
Wyss malt nicht aus schierer Schöpferlust <strong>und</strong> -laune <strong>und</strong><br />
noch weniger aus Ehrgeiz, Ruhmträchtiges zu schaffen,<br />
sondern aus Zwang. Aus dem Bedürfnis heraus, mit sich<br />
<strong>und</strong> der Welt ins Reine zu kommen.“<br />
In den darauf folgenden Jahren folgen viele weitere Ausstellungen<br />
im In- <strong>und</strong> Ausland, von Paris über Glarus <strong>und</strong><br />
Zürich bis nach Jerusalem. 1974 entstehend die ersten<br />
Zeichnungen der zerklüfteten Gesichter. Ausgehend von<br />
eingeprägten Physiognomien auf der Tramfahrt ins Atelier<br />
entstehen Zeichnungen, man könnte sie als aus dichtem<br />
Schraffen-Geflecht gebildete Vexierbilder umschreiben.<br />
Sie zeigen auf den ersten Blick Strukturen, die an Geröllfelder,<br />
Runsen <strong>und</strong> Felsabbrüche erinnern. Beim genaueren<br />
Hinsehen erkennt man auf allen Blättern die Relikte eines<br />
menschlichen Gesichts. Die Landschaft durchfährt das Gesicht.<br />
Inspiriert durch Gesellschaftliche Konflikte <strong>und</strong> Debatten<br />
entsteht Kunst: „Es genügt nicht, dass der Gedanke<br />
zur Wirklichkeit drängt, die Wirklichkeit muss sich selbst<br />
zum Gedanken drängen“.<br />
Die Zivilisationskrankheit mit all ihren Fragen, Debatten um<br />
Kernenergie <strong>und</strong> Umweltschutz, die Probleme <strong>und</strong> Folgen<br />
beispielweise der Endlagerung von Atommüll lassen einem<br />
klar werden über die Antiquiertheit des Menschen. Der<br />
gegenwärtige <strong>und</strong> der zukünftige Mensch kann sich die Katastrophe<br />
der Technik nicht vorstellen. Eine fortschreitende<br />
Dehumanisierung, als die erregende <strong>und</strong> erschreckende<br />
Verwüstung des Menschen.<br />
1978 ist er Teilnehmer an der durch Carlo Vivarelli organisierten<br />
Ausstellung über die Künstler der Wuhrstrasse im<br />
Kunsthaus Zürich. Es folgende weitere Ausstellungen wie<br />
auch diverse Publikationen.<br />
Werner W. Wyss lebt <strong>und</strong> arbeitet noch heute in Zürich.<br />
Quellentext:<br />
– Werner W. Wyss