Landshuter Mama Ausgabe 4
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Steckbrief<br />
Kandidatin der SPD: Patricia Steinberger<br />
45 Jahre alt, Diplom-Betriebswirtin (FH), in einem<br />
Unternehmen mit rund 1.400 Mitarbeitern<br />
zuständig für den Bereich Rechnungswesen<br />
und Controling, Stellvertretende Stadtverbandsvorsitzende,<br />
lebt gemeinsam mit der 15-jährigen<br />
Tochter im Stadtteil Achdorf<br />
Steckbrief<br />
Kandidat Bündnis 90 / Die Grünen: Stefan Gruber<br />
44 Jahre alt, Abteilungsdirektor bei der Bayern LB,<br />
Stadtrat, Vorsitzender des Vereins „Wir für Landshut<br />
e.V.“ und Vorstandsmitglied „Stolpersteine für<br />
Landshut e.V.“<br />
Unsere Kinder und Jugendlichen sind die<br />
Zukunft. Ihnen gegenüber haben wir eine große<br />
Verpflichtung. Familien mit Kindern brauchen<br />
zu allererst eine bezahlbare Wohnung,<br />
zweitens Kinderbetreuungsplätze bzw. gute<br />
Schulen und drittens sollten kurze Kita- und<br />
Schulwege, optimaler Weise ein Arbeitsplatz<br />
in der Region mit guter Anbindung im<br />
öffentlichen Nahverkehr vorhanden sein. Das<br />
ist das Ziel.<br />
In der Realität sieht es so aus, dass die einzelnen<br />
Bereiche um Mittel konkurrieren, obwohl sie zusammen<br />
gehören wie Finger an einer Hand. Ich<br />
sehe hier großen Handlungsbedarf. Der hier in<br />
den vergangenen Jahrzehnten aufgebaute Investitionsstau<br />
muss nun wieder abgebaut werden.<br />
Was nützt einer Familie der gute Arbeitsplatz<br />
eines Elternteils, wenn der andere wegen des<br />
fehlenden Angebotes in der Kinderbetreuung<br />
keinen Beruf ausüben kann? Was nützt ein gutes<br />
Einkommen, wenn weit über die Hälfte des Geldes<br />
für Wohn- und Wohnnebenkosten aufgewendet<br />
werden muss? Was nützt es, wenn wir ein<br />
Superangebot für Bildung und Freizeitgestaltung<br />
haben, die Menschen aber enorm viel Freizeit im<br />
Stau verbringen?<br />
Alle diese Themen haben die gleiche Priorität.<br />
Ein optimaler Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes<br />
gehört genauso dazu wie kostenlose<br />
Schulbusse ab dem ersten Kilometer, womit wir<br />
auch eine Verkehrsentzerrung erreichen könnten.<br />
Wenn mehr Kinder mit dem Bus zur Schule<br />
und nach Hause fahren, fällt der tägliche<br />
12 <strong>Landshuter</strong> <strong>Mama</strong> | ERZIEHEN UND FÖRDERN<br />
„Kinder-bring-und-hol-Verkehr“ weg.<br />
Ein Angebot für einen kostenlosen, sicheren<br />
Schulweg entschärft diese Situation.<br />
Ein weiteres wichtiges Thema ist die Kinderbetreuung.<br />
Der Bedarf steigt schneller als das<br />
Angebot. Außerdem brauchen wir Betreuungsangebote,<br />
die den neuen Arbeitszeitmodellen<br />
angepasst sind, denn die Arbeitswelt<br />
hat sich verändert. Längere und / oder<br />
flexiblere Öffnungszeiten erfordern gleichzeitig<br />
mehr Personal. Das gilt gleichermaßen für<br />
die Schulen und deren leider entweder gar nicht<br />
vorhandene oder zeitlich begrenzte Mittags- und<br />
Nachmittagsbetreuung. Bewährte Schulmodelle<br />
wie Ganztagsschulen könnten hier das Angebot<br />
erweitern.<br />
Echte Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist<br />
nur dann gesichert, wenn es entsprechende Betreuungsangebote<br />
gibt. Allerdings sollten diese<br />
Kosten nicht den Kommunen angelastet werden<br />
wie bisher, vielmehr sollte hier die Schule selbst<br />
und damit der Freistaat in die Pflicht genommen<br />
werden. Dann bleibt den Kommunen auch<br />
wieder Geld, das in sinnvolle Vereinsprojekte<br />
investiert werden kann. Kinder und Jugendliche<br />
wollen Dinge ausprobieren, sich entfalten.<br />
Musik, Sport, Kultur – Vereine spielen für<br />
unsere Gesellschaft eine große Rolle, unterstützen<br />
Ausbildung und Sozialverhalten. Das<br />
ist ein wichtiger Beitrag.<br />
Die Lebenswirklichkeit vieler Familien verlangt<br />
eine Kinderbetreuung außerhalb der Familie.<br />
Dementsprechend müssen Kinderkrippen und<br />
Kindergärten immer den tatsächlich bestehenden<br />
Bedarf abdecken können. Hierfür werde ich den<br />
bereits eingeschlagenen Weg fortführen und das<br />
Netz an Kindertagesstätten weiter ausbauen.<br />
Die Stadt braucht ein lückenloses Netz von<br />
Spielplätzen und Bolzplätzen. In der wachsenden<br />
Stadt werde ich mich dafür einsetzen,<br />
dass ausgewiesene Baugebiete immer auch über<br />
ausreichend Spielplätze verfügen. Auf private<br />
Bauträger werde ich einwirken, Spielplätze<br />
über das Minimum hinaus in Wohnanlagen zu<br />
integrieren.<br />
Daneben werde ich aber verstärkt für stille<br />
Ruheplätze im öffentlichen Raum, insbesondere<br />
auch für die größer werdende Zahl älterer<br />
Menschen, sorgen.<br />
Jugend braucht Räume, um sich treffen zu können,<br />
um Spaß zu haben, aber auch um Unterstützung<br />
zu erfahren. In den letzten Jahren hat sich<br />
das Angebot von Jugendtreffs in den Stadtvierteln<br />
nicht mehr weiterentwickelt. Hierfür<br />
sehe ich dringenden Bedarf und werde mich als<br />
Oberbürgermeister dafür einsetzen.<br />
Ebenso benötigt die Jugend auch Entfaltungsmöglichkeiten<br />
im kulturellen Bereich. Die<br />
Jugendkultur, die oft ihre eigenen Wege geht,<br />
hat Anspruch auf eigene Verwirklichungsmöglichkeiten.<br />
Mit dem Jugendkulturzentrum hat<br />
sich bereits eine Einrichtung der Stadt Landshut<br />
etablieren können. Allerdings werde ich eine<br />
umfangreichere Förderung von jugendkulturellen<br />
Angeboten anstreben.<br />
Schule stellt sich heute anders dar als noch vor<br />
einigen Jahren. Dementsprechend müssen auch<br />
wir als Stadt Landshut den unter kommunaler<br />
Sicht erforderlichen Beitrag zu einer guten<br />
Schulentwicklung leisten. Als Kommune haben<br />
wir die Möglichkeit, Lehrerinnen und Lehrer im<br />
Schulalltag besser zu unterstützen. Dies kann durch<br />
eine funktionierende Schulsozialarbeit geschehen.<br />
Diese muss ausgebaut und verstärkt werden.<br />
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