Cruiser im Novemer 2016
30 Jahre Cruiser! Wir legen der aktuellen Ausgabe den Nachdruck der allerersten Ausgabe von 1986 bei. Ausserdem: Das grosse Interview mit Kathy Bates und...was macht eigentlich Rupert Everett?
30 Jahre Cruiser! Wir legen der aktuellen Ausgabe den Nachdruck der allerersten Ausgabe von 1986 bei. Ausserdem: Das grosse Interview mit Kathy Bates und...was macht eigentlich Rupert Everett?
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Interview<br />
Kathy Bates<br />
Ich denke, das Böse ist in<br />
jedem von uns<br />
Kathy Bates, eine der renommiertesten Schauspielerinnen ihrer Generation,<br />
hat einen ganzen Schrank voller Tonys, Emmys und Golden Globes.<br />
Jetzt startet die neue Staffel von «American Horror Story» und Bates spielt<br />
wieder so richtig «Gay …».<br />
Von Team <strong>Cruiser</strong><br />
U<br />
nvergesslich ist Karhy Bates als Psychopathin<br />
von nebenan, die uns das<br />
Gruseln lehrt, sei es in Stephen<br />
Kings «Misery» oder eben in der TV-Serie<br />
«American Horror Story», für die sie ebenfalls<br />
mehrere Preise erhielt. Darüber hinaus<br />
war sie in vielen sehr erfolgreichen Filmen<br />
mit von der Partie – «Titanic», «About<br />
Schmidt» oder «Grüne Tomaten», um nur<br />
einige zu nennen.<br />
Mit uns sprach Kathy Bates, 68, über<br />
Dates, Frauen mittleren Alters, warum sie<br />
froh ist, nie Mutter geworden zu sein und<br />
über Film-Mutterliebe – und andere (typische?)<br />
«Gay-Things».<br />
CRUISER november <strong>2016</strong><br />
INTERVIEW<br />
<strong>Cruiser</strong>: Sie spielen eine Mutter, deren Liebe<br />
für ihren Sohn unerwidert bleibt. Wie haben<br />
Sie sich dieser Figur genähert?<br />
Kathy Bates: Das war schwierig. Normalerweise<br />
sind es die Kostüme, über die ich einen<br />
Zugang zu der Figur bekomme, die ich spiele.<br />
Aber diese Frau hier arbeitet in einem Hotel<br />
und trägt <strong>im</strong>mer eine Hoteluniform. Als<br />
Schauspielerin verkleide ich mich gerne, ich<br />
liebe Perücken, Akzente und all das Zeug.<br />
Aber diese Figur hat das alles nicht, ich habe<br />
mich richtig nackt gefühlt. Das war eine Herausforderung.<br />
Und wie haben Sie es schliesslich geschafft?<br />
Nach einer Weile wurde mir klar, dass sie<br />
eine Frau ist, die wartet. Sie wartet und wartet.<br />
Sie wartet bis zum bitteren Ende, weil sie<br />
ihren Sohn sehen möchte – und sei es nur<br />
einen Augenblick lang. Ich selbst habe ja keine<br />
Kinder, deshalb war es schwierig für<br />
mich, dieses Gefühl nachzuvollziehen. Aber<br />
es geht ja in erster Linie um unerwiderte Liebe,<br />
und ich denke, das ist ein Gefühl, das die<br />
meisten von uns in der einen oder anderen<br />
Form schon einmal erlebt haben. Wir verlieben<br />
uns in eine Person, die uns ganz anders<br />
sieht als wir sie. Im Laufe der Dreharbeiten<br />
für die Staffel habe ich aber auch eine andere