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Taxi Times Special 2016 - Kauf

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ERDGAS + HYBRID<br />

ERDGAS + HYBRID<br />

OPEL ZAFIRA CNG – DER LETZTE<br />

ERDGAS-SIEBENSITZER<br />

VOLKSWAGENS<br />

KRAFTPROTZ<br />

MITSUBISHIS PLUG-IN-<br />

HYBRID-SUV<br />

B-KLASSE NGD – DER LETZTE<br />

ERDGAS-STERNTRÄGER<br />

Die Mercedes B-Klasse wurde 2011 komplett umgestaltet. Sie<br />

ist flacher als ein Van und höher als eine Limousine – mit<br />

Eigenschaften von beiden. Im städtischen <strong>Taxi</strong>betrieb erfreut<br />

sie sich großer Beliebtheit, gerade auch mit Erdgasantrieb,<br />

getauft als B 200 NGD (Natural Gas Drive). Die umwelt freund -<br />

liche Variante nutzt den partiellen doppelten Boden unter<br />

der Rücksitzbank für die Unterbringung der Erd -<br />

gasbehälter, die zusammen 21 Kilo Erdgas fassen.<br />

Die Fahrleistungen entsprechen dem Benziner.<br />

Der Verbrauch ist gering. Die Euro-6-Abgasnorm<br />

wird erfüllt. Der B 200 NGD gilt als monovalent.<br />

Das bedeutet, dass er grundsätzlich mit Gas<br />

betrieben wird und dafür optimiert ist. Für<br />

Notfälle ist ein kleiner, 12 Liter fassender<br />

Benzintank an Bord. Wenn der Gas -<br />

tank leer ist, schaltet das Fahrzeug<br />

automatisch auf Benzinbetrieb<br />

um. Weil der Fahrer den<br />

Benzinbetrieb nicht selbst<br />

wählen kann, ist der<br />

B 200 NGD steuerlich<br />

günstig als Erdgasfahr -<br />

zeug eingeordnet. Die<br />

Reichweite beträgt rund<br />

500 Kilometer.<br />

Mercedes bietet ihn als<br />

Sondermodell „Das <strong>Taxi</strong>“<br />

unter der Bezeichnung<br />

B 200 c für 25 700 Euro<br />

netto an.<br />

CADDY ECOFUEL –<br />

DER LETZTE ERDGAS VOLKSWAGEN<br />

Der Caddy Life EcoFuel ist das letzte verbliebene Erdgasange bot<br />

der Marke Volkswagen, hier der Untermarke Nutzfahrzeuge.<br />

Denn die VW- Pkw haben sich mittlerweile voll auf Elektro als<br />

neuen Öko antrieb verlegt. Der unter Taxlern beliebte Touran und<br />

der schnelle Passat wer den nicht mehr für CNG gebaut.<br />

Vom VW-Konzern gibt es sonst nur noch den Skoda Octavia<br />

als Erdgastaxi und bald den Golf Variant.<br />

Der Caddy ist eigentlich ein kleiner Lieferwagen für Hand werker.<br />

In seiner Erscheinungsform als Caddy Life sieht man ihm das –<br />

vor allem nach dem Facelift im letzten Jahr – aber kaum noch<br />

an. Technisch basiert er weitgehend auf dem Touran, dem er auch<br />

äußerlich recht nahekommt. Hinten steckt jedoch eine Starr achse<br />

mit Blattfedern drin. Da ist er Nutzfahrzeug geblieben. In der<br />

Version Maxi ist das ohnehin nicht kleine Auto noch einmal<br />

um 47 Zentimeter länger. In dieser Form hat der Siebensitzer<br />

ÖKO-TAXIS<br />

OHNE REICH-<br />

WEITENANGST<br />

Links zeigen wir die<br />

Erdgas-, rechts die<br />

Hybrid-<strong>Taxi</strong>s.<br />

Von Wilfried Hochfeld<br />

Von den echten Familienvans ist unter den Erdgasfahrzeu -<br />

gen nur der Zafira übrig geblieben. VW bietet den Touran<br />

EcoFuel nicht mehr an. Der Fiat Multipla wird nicht mehr<br />

gebaut. Das war übrigens seinerzeit das zuverlässigste Erd -<br />

gasauto. Es sah halt seltsam aus. Der Zafira hingegen sieht<br />

unspektakulär gut aus und ist als CNG ecoFlex auch sehr<br />

zuverlässig. Seine Gastanks fassen 25 Kilogramm. Damit<br />

soll auch er rund 500 Kilometer schaffen. Auch er hat einen<br />

kleinen Benzintank und ist damit als monovalent eingestuft.<br />

Anfangs waren die Erdgasautos etwas schwachbrüstig. Das<br />

kann man dem 1.6 CNG Turbo ecoFlex mit 150 PS nicht<br />

mehr nachsagen. Der Zafira kann mit bis zu sieben Sitzen<br />

bestückt werden. Wenn man die hinterste<br />

Zweierbank weglässt, hat er einen<br />

richtigen Kofferraum.<br />

Ein komplettes<br />

Zafira- Erdgas-<br />

<strong>Taxi</strong> mit den üblichen<br />

Einbauten<br />

und Vorbereitungen<br />

bekommt<br />

man ab 17 800 Euro€ netto.<br />

Ein Öko-<strong>Taxi</strong> muss nicht teuer<br />

sein und kann trotzdem<br />

richtig etwas hermachen.<br />

Einziger Wermutstropfen:<br />

Den CNG gibt es nicht<br />

mit Automatikgetriebe.<br />

Für noch weniger Geld<br />

bekommt man den Opel<br />

Combo CNG als <strong>Taxi</strong>.<br />

Der ist weniger schö n –<br />

ein Kastenwagen ohne<br />

großen Anspruch.<br />

reich lich Kofferraum. Der TGI BlueMotion fasst 26 Kilogramm<br />

CNG plus einen kleinen Benzintank. Er entspricht damit den<br />

Konkurrenten. In den Maxi passen 37 Kilogramm CNG, was die<br />

Reichweite mit einer Tankfüllung enorm erhöht.<br />

Das <strong>Taxi</strong> kostet kurz ab 23 000 Euro<br />

und lang 25 300 Euro<br />

netto.<br />

FOTOS: Hersteller, Wilfried Hochfeld / <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>, Intax<br />

Volkswagen kann auch<br />

Hybrid – und zwar kräftig. GTE<br />

klingt fast wie GTI, das Kürzel für die<br />

Brachialversionen der Marke. Und tatsächlich: Der Golf GTE weist als<br />

Plug-in-Hybrid sagenhafte 204 PS auf und verfügt damit über fast<br />

genauso viel Stärke wie sein Fast -Namensvetter GTI.<br />

Dem Golf GTE stehen über fünf verschiedene Fahrmodi zur Verfügung.<br />

Drei Hybrid betriebsmodi regeln unterschiedlich starke Rekuperationsstufen.<br />

Im „E-Mode“ fährt er rein elektrisch bis zu 130 km/h schnell und<br />

50 Kilo meter weit. Wer den GTE dann für ein paar Stunden an die Steckdose<br />

bringt, kann so mit ihm ausschließlich elektrisch unterwegs sein.<br />

Als <strong>Taxi</strong> wird das Modell also eher im kombinierten Hybridbetrieb laufen.<br />

Der fünfte Betriebsmodus kommt beim Drücken des GTE-Knopfs. Das<br />

Fahrprofil schaltet auf „Sport“. Lenkung und Fahrwerk werden strammer.<br />

Elektro- und Benzinmotor arbeiten mit Volldampf,<br />

und der GTE bringt seine maximale Leistung<br />

auf die Straße – von 0 auf 100 km/h<br />

in 7,6 Sekunden, 222 km/h Topspeed.<br />

Der Spaß kostet ab 31 000 Euro<br />

netto. Die Betonung liegt auf „ab“.<br />

Eine notwendige und sinnvolle<br />

Aus stattung kostet locker ein<br />

paar Tausender mehr. Ein<br />

kleines <strong>Taxi</strong> für großes Geld.<br />

TOYOTAS<br />

HYBRIDFAMILIE<br />

FAZIT<br />

Erdgas und Hybrid. Beide Antriebsarten<br />

sind höchst unterschiedlich und<br />

haben doch eines gemeinsam: Sie könnten<br />

das Ass im Ärmel sein, wenn die Politik<br />

tatsächlich den bisherigen Diesel als<br />

zu schadstoffreich einstuft und erste<br />

Bannmeilen einrichtet. Erdgas- und<br />

Hybridmodelle werden sowohl<br />

von der Politik als auch von<br />

Umweltverbänden als<br />

sinnvolle Alternative<br />

anerkannt.<br />

Mit der geschickten Kombination von<br />

einem Benziner und zwei Elektromotoren<br />

realisiert Mitsubishi mit seinem Plug-In-<br />

Hybrid Outlander einen elektronisch gesteuerten<br />

Allradantrieb. An einer entsprechenden<br />

CHAdeMO-Schnell ladesäule ist der Akku in<br />

30 Minuten zu 80 Prozent geladen. Mit voller<br />

Akkuladung kommt der Outlander rund<br />

50 Kilometer weit. Mit Benzin fährt der Hybrid<br />

genauso weit wie ein herkömmliches Auto.<br />

Durch seine intelligente Technik stellt es<br />

eines der ersten Elektrofahrzeuge dar, von<br />

dem man annehmen kann, dass es sich<br />

ohne Probleme wirtschaftlich als <strong>Taxi</strong> betrei -<br />

ben lässt. Intax hat ein <strong>Taxi</strong>paket für den<br />

Outlander ent wickelt, das alle notwendigen<br />

<strong>Taxi</strong> einbauten integriert.<br />

Der Preis bewegt sich etwa auf dem<br />

Niveau des Standardtaxis beim<br />

Marktführer. Das Exotenrisiko<br />

ist gering. Mitsubishi bietet<br />

umfassende Garantien. Nicht<br />

weitersagen! Dies ist ein<br />

Geheimtipp.<br />

Der Prius mit seiner Kombination<br />

aus Benzin- und Elektromotor<br />

geht gerade in die vierte Generation.<br />

Die beiden Antriebe übertragen sowohl<br />

unabhängig voneinander als auch gemein -<br />

sam über ein stufenloses Automatikgetriebe<br />

ihre Kraft auf die Räder. Man nennt das Vollhybrid.<br />

Was wann wie zum Einsatz kommt, steuert das Auto selbst, ohne<br />

Zutun des Fahrers. Seinen Strom zum Fahren erzeugt es selbst<br />

über einen Generator – entweder durch den Benzinmotor oder<br />

durch Rekuperation. Das System ist besonders im Stadtverkehr<br />

sehr effektiv. Verbräuche von unter 5 Litern Super auf 100 Kilo -<br />

metern sind normal.<br />

Inzwischen verfügt Toyota über eine ganze Familie solcher Voll -<br />

hybride. Prius war der erste, wie der Name schon sagt. Über die<br />

Generationen ist er zu einem leidlich großen <strong>Taxi</strong> herangewachsen.<br />

Ein stattliches <strong>Taxi</strong>format<br />

hat der Prius+. Der Auris liegt irgendwo dazwischen.<br />

Neu auf den Markt kommt der RAV4 Hybrid als SUV. Für geho -<br />

bene Ansprüche gibt es den GS 300h von der Toyota-Edelmarke<br />

Lexus. Alle werden fertig als <strong>Taxi</strong> mit einem <strong>Taxi</strong>paket von<br />

Intax angeboten.<br />

Aktuell gewährt Toyota eine üppige <strong>Kauf</strong>prämie für seine<br />

Hybridmodelle – leider nicht für <strong>Taxi</strong>unternehmer. Für uns<br />

ist das unschön, vonseiten Toyotas aber logisch. Die meisten<br />

Prius- Fahrzeuge in Deutschland laufen als <strong>Taxi</strong>. Den <strong>Taxi</strong>unternehmern<br />

muss man das Auto nicht schmackhaft machen.<br />

Wegen ihrer Wirtschaftlichkeit und ihrer Zuverlässigkeit sind<br />

die Toyota- Hybride nicht mehr aus dem<br />

<strong>Taxi</strong>gewerbe wegzudenken.<br />

14 SEPTEMBER / <strong>2016</strong> TAXI<br />

TAXI SEPTEMBER / <strong>2016</strong><br />

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